Blogarchiv
UFO-Forschung - Mini-Mumie aus Chile: Geheimnis um Wüsten-Alien nach fünf Jahren gelüftet

22.03.2018

cenap-infoline-titel-80

2w993qhighc0bild-3

Wüsten-Mumie „Ata“ ist nach dem Fundort in der Atacama-Wüste (Chile) benannt. Die Größe des Skeletts beträgt nur 15 Zentimeter

-

Die Augenhöhlen sind übergroß, der Schädel bizarr langgezogen. Im Verhältnis zum Rest des gruseligen Skeletts wirkt der Kopf der Mini-Mumie riesengroß. Lange Zeit rätselten Wissenschaftler über die Herkunft des seltsamen Wüsten-Funds – jetzt haben sie das Geheimnis um „Ata“ entschlüsselt.

2003 hatte der Fund in einem verlassenen Örtchen der chilenischen Atacama-Wüste Forscher in Aufregung versetzt: Handelte es sich bei dem gefundenen Mini-Skelett (nur 15 Zentimeter klein) um ein Alien? Ein Dokumentarfilm über „Ata“, wie die Forscher die Überreste nach dem Fundort tauften, sollte das beweisen.

 
 
Doch Experten der University of California (San Francisco) und der Stanford University wissen es besser: Sie haben jetzt das Geheimnis des Wüsten-Aliens gelüftet. Ihre Forschungsergebnisse veröffentlichten sie im Fachjournal „Genome Research“.

Nach fünf Jahren intensiver DNA-Forschung an dem mumifizierten Skelett steht zweifelsfrei fest: Ata war ein Mensch weiblichen Geschlechts. Das lasen die Experten am Verhältnis der X- und Y-Chromosomen ab. Aber warum war Ata so klein, als sie starb? Und warum waren die Körper-Proportionen so verrutscht?

Die Forscher vermuten, dass der Mensch durch eine Frühgeburt zur Welt gekommen ist.

►Außerdem litt die winzige Chilenin (darauf lässt ein geografischer Populationsabgleich schließen) offenbar an einer Vielzahl von Mutationen, die Knochen- und Schädelfehlbildungen zur Folge hatten.

►Die gefundenen Genveränderungen spielen nach den Erkenntnissen der Forscher eine Rolle bei Kleinwuchs, Skoliose und Fehlbildungen an Muskeln und Knochen. Andere Mutationen hingegen seien zwar als mögliche Auslöser von Erkrankungen bekannt, aber bisher noch nie mit solchen Entwicklungsstörungen in Verbindung gebracht worden.

 

Wie lange lebte Ata wirklich?

 

Was die Experten lange vor ein Rätsel stellte: Bestimmte Knochenteile wiesen Merkmale eines sechs- oder siebenjährigen Kindes auf. Außerdem ungewöhnlich: Das Skelett hatte nur zehn statt der bei Menschen üblichen zwölf Rippenpaare. Das fand der Knochenexperte Ralph Lachman beim Röntgen heraus.

Hatte Ata also doch viel länger gelebt, als vorher angenommen? Nein, folgern die Forscher heute: Der Wüsten-Alien sei ein Fötus gewesen, habe aber an einer seltenen Erkrankung gelitten, die die Knochen vorzeitig altern ließ.

 

Fundort und Alter

Für die Forscher ein wahrer Glücksfall: Die Wüstensonne hatte das Skelett mumifiziert – aus ihren Rippen extrahierten die Wissenschaftler das intakte Erbgut. Demnach war die Mumie nur etwa 40 Jahre alt.

Atul Butte von der University of California (San Francisco): „Das ist ein großartiges Beispiel dafür, wie uns die Sequenzierung alter Funde dabei hilft, auch moderne Proben zu analysieren.“ Und es zeige, dass man sich bei Patienten auf der Suche nach Ursachen für bestimmte Erkrankungen, nicht nur auf eine einzelne Mutation fokussieren solle.

Auch über die Ursachen von Atas zahlreichen Fehlbildungen machten sich die Forscher in ihrem Artikel Gedanken. „Wir können nur spekulieren, aber der Körper wurde in La Noria gefunden, einer von vielen verlassenen Städten der Atacama Wüste, in denen Nitrat abgebaut wurde.“ Dies habe möglicherweise bei den vorgeburtlichen DNA-Schädigungen eine Rolle gespielt.

Quelle: Bild

 
2888 Views
Raumfahrt+Astronomie-Blog von CENAP 0