Als am 1. Juni 1990 der Röntgensatellit Rosat ins Weltall startete, nahm damit eine Mission ihren Anfang, mit der die Wissenschaftler zum ersten Mal den gesamten Himmel mit einem abbildenden Teleskop auf Röntgenquellen untersuchten. Etwa 80.000 kosmische Röntgenquellen wurden registriert, dazu 6.000 Quellen im extremen Ultraviolettbereich. Über 4.000 Wissenschaftler aus 24 Ländern nutzten die Möglichkeit, in den acht Jahren Satellitenbetrieb Messungen in Auftrag zu geben und auszuwerten.
Der genaue Zeitpunkt des Wiedereintritts und damit auch der genaue Ort lässt sich nicht vorhersagen. Die Erfahrung mit anderen Satelliten zeigt, dass sich der Wiedereintritt ein halbes Jahr vorher nur auf eine Zeitspanne von 10 Wochen eingrenzen lässt. Je näher der Zeitpunkt des Wiedereintritts rückt, umso genauer werden die Prognosen. Aber selbst eine Woche vorher kann man den Wiedereintritt nur auf einen Zeitraum von etwa drei Tagen einschränken. Bei einer Umlaufzeit von 90 Minuten kann der Satellit in diesen drei Tagen die Erde immer noch über 40 Mal umrunden. Selbst einen Tag vor dem Absturz beträgt die Unsicherheit noch fast plus/minus fünf Stunden, also 6,5 Erdumläufe. Weil die Erde unter der Satellitenbahn rotiert, verschieben sich die Bereiche auf der Erdoberfläche, die von den nach dem Wiedereintritt herabfallenden Satellitenfragmenten getroffen werden können, von Umlauf zu Umlauf (Das ist die sogenannte Bodenspur des Satelliten). Aus diesen Angaben wird deutlich, dass keine Aussagen über den genauen Ort des Wiedereintritts oder des Auftreffens auf die Erdoberfläche getroffen werden können. Wenige Stunden vor dem berechneten Zeitpunkt kann man immerhin die Bodenspur des Orbits angeben, über der der Wiedereintritt wahrscheinlich stattfinden wird. Wenn Fragmente die Erdoberfläche erreichen, werden sie irgendwo entlang dieser Bodenspur auf einer Breite von bis zu 80 Kilometern verteilt niedergehen. Zu diesem Zeitpunkt ist dann aber auch klar, über welchen Teilen der Erde der Wiedereintritt nicht mehr geschehen kann. Überfliegt Rosat in dem berechneten Zeitraum z.B. Mitteleuropa nicht mehr, kann der Wiedereintritt dort auch nicht stattfinden. Zurzeit gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Röntgensatellit, der die Erde innerhalb von 90 Minuten umkreist, zwischen 21. und 25. Oktober 2011 wiedereintreten wird. Zurzeit kann der Termin nur mit einem Spielraum von plus/minus drei Tagen berechnet werden. Je näher der Termin rückt, desto besser kann das Zeitfenster des Wiedereintritts kalkuliert werden. Allerdings beträgt die Unsicherheit einen Tag vor dem Wiedereintritt immer noch plus/minus fünf Stunden. Weil die Bahn des Satelliten zwischen dem 53. nördlichen und südlichen Breitengrad verläuft, kann auch Deutschland von dem Wiedereintritt betroffen sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass Rosat beim Wiedereintritt deutsches Territorium trifft, liegt etwa in einer Größenordnung von 1:580. Die Gefahr, dass jemand in Deutschland zu Schaden kommt, liegt etwa bei 1:700.000.
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Foto: Dornier