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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-77

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2.09.2017

Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:

September-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

Raumschiff ORION hebt ab

Im deutschen Fernsehen hob am 17.September 1966 auf dem ARD-Kanal mit der Folge "Angriff aus dem All" das Raumschiff ORION zur Raumpatrouille ab und landete einen Hit in der damaligen Fernsehlandschaft. Die deutsche Fernsehunterhaltung und mit ihr die deutsche Science fiction hatte eine neue Qualität gewonnen. Der Fernsehzuschauer sah eine ganz besondere Fliegende Untertasse starten, begleitet von einem einschmeichelnden Begleittext, den kaum jemand nicht kennt: "Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen schon Wirklichkeit sein. Hier ist ein Märchen von übermorgen... Begleiten wir die ORION und ihre Besatzung bei ihrem Patrouillendienst am Rande der Unendlichkeit." Bis dahin hatte Deutschland weder SF-Eihenproduktionen noch ausländische Serien aus diesem Genre bewundern können (Capt.Kirks ENTERPRISE kam erst sechs Jahre später). Die Abenteuer am Rande der Unendlichkeit wurden ein Hit. Die SF-Idee gewann hier ihren Durchbruch und machte es auch der entsprechenden Literatur leichter. Man sprach über die ORION, die Menschen waren beeindruckt und wollten Fortsetzungen haben (die aber nicht finanzierbar waren) und bekamen zahllose Wiederholungen als Folge des Publikumwunsches geboten. Am Vorabend der historischen Apollo-11-Mondlandung, die erste bemannte Raumfahrtmission zu einem anderen Himmelskörper, war die Phantasie nicht mehr aus den Gedanken zu verbannen. Die Phantasie wurde freigesetzt, sie ließ die Menschen neugierig werden auf das Unbekannte. Deutschland wurde vom Weltraumfieber erfaßt, wie noch niemals zuvor beschäftigte man sich hier mit dem Weltraum.

 

Und die UFOs flogen einher, machten sie so wirklich populär in Deutschland, ließen das Traumschiff ORION fast Wirklichkeit werden. Die im Maxiformat damals erschienene Zeitschrift KRISTALL aus dem Axel-Springer-Verlag z.B. brachte in Heft 25/1966 gleich einen entsprechenden Titelbildaufmacher mit dem RAUMSCHIFF ORION - Märchen oder bald Wirklichkeit? Gepaart wurde dies gleich mit einem zweiten Titelthema: Droht eine Invasion aus dem All? Hand in Hand wurden die SF-Reihe und die UFOs den deutschen großvolumig nahegebracht. Damals schon schrieb die Zeitschrift: "Millionen Menschen verfolgen an den Fernsehschirmen mit Spannung die phantastischen Abenteuer des Raumschiffs Orion. Was ist wahr? Was ist nur Utopie? Wird es einmal so sein? KRISTALL gibt Antwort auf die brennenden Fragen, die alle Fernsehzuschauer bewegen." Und die Fragen waren: Gibt es Leben im All? Droht uns wirklich Gefahr von fremden Sternen? Bereits zuvor hatte das Blatt eine UFO-Artikel-Serie laufen, die sich auf einen Vorabdruck zu Frank Edwards Buch "Flying Saucers - Serious Business" bezog, welches der Wiesbadener Ventla-Verlag in deutscher Version damit geschickt unter die Leute brachte. Autor Edwards stellte, so erfuhr die Leserschaft, fest, daß es die Fliegenden Untertassen eindeutig gibt: "An zahlreichen Orten wurden sie zu den verschiedensten Zeiten und unter allen möglichen Umständen gesichtet. Die Augenzeugen wurden verhört und haben glaubwürdige Aussagen gemacht. Sogar Bruchstücke von UFOs hat man gefunden und wissenschaftlich untersucht. Doch damit nicht genug. Es meldeten sich auch Zeugen, die behaupten: Wir sind den Insassen von unbekannten Flugobjekten aus dem Weltall begegnet."

 

Vorgestellt wurde dabei der Kelly-Hopkinsville-Fall vom August 1955, die Salem-Aufnahme, das Tully-Nest und weiteres phantastisches Fallmaterial, von welchem die Leser bis dahin niemals etwas gehört hatte. In Erinnerung gerufen wurden die Aussagen, als "Stimmen der Experten" (also von denen, die es wissen müßen), von Dr.Walter Riedel ("Ich bin überzeugt, daß Fliegende Untertassen von einem außerirdischen Stützpunkt kommen!"), von Luftmarschall Lord Dowding ("Natürlich gibt es die Fliegenden Untertassen wirklich - und sie sind interplanetarisch!"), von Prof.Hermann Oberth ("Fliegende Untertassen kommen von entfernten Welten!") und Albert Chop ("Ich bin seit langem überzeugt, daß die UFOs interplanetarisch sind. Wir werden von Wesen aus dem Weltall beobachtet!"). Zwei Leserstimmen wurden ebenfalls als passendes Stimmungsbild der damaligen Ära in Leserbriefform abgedruckt: M.Frank aus Hamburg schrieb so: "Bravo, KRISTALL, daß Sie den Mut haben, einmal seriös über die viel diskutierten Untertassen zu schreiben." Und Bernd Thiele aus Osnabrück: "Wenn sich in den USA nicht nur das Militär, sondern auch Universitätsprofessoren mit den Fliegenden Untertassen beschäftigen, so muß an ihnen ja irgend etwas sein."

 

¸ Hier haben wir wieder einiges aus der heutigen Zeit heraus zu analysieren. Inzwischen ist nämlich längst die Luft aus dem bewohnten solaren System heraus, außer auf der Erde hat es in diesem Sonnensystem keinerlei hochentwickeltes Leben. Die "interplanetarischen" Konzepte bestimmter Vertreter des UFO-Glaubens lösten sich in Luft auf. Dann bekam das Publikum mit einer völlig kritiklosen Ansammlung von aneinandergereihten Fall-Darstellungen (aus journalistischer Sicht aufgearbeitet, natürlich) eine schiefe Sicht auf die Dinge und fand dies auch noch, wie der Herr aus Hamburg, "seriös". Zudem ist natürlich die Idee, weil sich Militär und Universitätsgelehrte mit dem Thema beschäftigen, dann auch etwas daran sein muß, verfänglich naheliegend und ein Kernproblem in der öffentlichen Gewahrwerdung und des Verständnisses. Nur weil sich jene oder diese Einrichtung mit den unidentifizierten Flugobjekten beschäftigt, heißt dies noch lange nicht, daß diese Einrichtungen sich auch mit der SF-artigen Konzeption den Fliegenden Untertassen aus der Boulevardpresse und UFOlogie auseinandersetzen. Dies wurde dem Publikum nie so richtig klargemacht, von wem auch?

 

Besuch aus dem Weltraum? meldete BILD am 21.September 1966: Hunderte aufgeregter Anrufer alarmierten das Institut für Satelliten- und Weltraumforschung der Sternwarte Bochum. Ein hellgleißender, unbekannter Flugkörper zieht seine Bahn über das Ruhrgebiet! 30 Minuten lang war die rätselhafte Erscheinung am Montagabend zu beobachten. Durch das Teleskop der Sternwarte konnte der Flugkörper fotogragiert werden. Die Experten ermittelten: Das "unbekannte Flugobjekt" hat einen Durchmesser von etwa 70 metern. Es flog rund 20 Kilometer hoch! Radarstationen in Düsseldorf und Hannover konnten den riesigen Flugkörper dagegen nicht orten. Die britische Luftwaffe schaltete sich ein: "Vermutlich ein großer Ballon!" Beobachter in Recklinghausen behaupteten: "Kurz bevor das Flugobjekt ershcien, war eine Detonation zu hören." Letzte Hoffnung, das unbekannte Objekt doch noch zu identifizieren: In der Sternwarte Bochum wird ein Computer mit allen Meßergebnissen "gefüttert". Ein Experte: "Vielleicht erfahren wir vom Elektronengehirn etwas Genaues." Eine ähnliche Beobachtung war am 9.August in Süddeutschland gemacht worden. Damals handelte es sich um einen französischen Militärballon.

¸ Begleitet wurde der Artikel von einem Foto von einem Mann vor dem Bochumer Computer "Er soll das Rätsel lösen" und einem Bild von einem grob dreiecksförmigen Gebilde mit hellen und dunklen Zonen und dem Untertext: "Von Astronomen fotografiert: Unbekanntes Flugobjekt".

 

Riesensonde über dem Ruhrgebiet/Unbekannter Flugkörper löst Unruhe aus/Heller als die Venus hieß es am 21.September 1966 mittels einer AP-Meldung aus Bochum und die Frankfurter Rundschau meldete deswegen: Eine Risenballonsonde mit einem vermutlichen Durchmesser von rund 70 Metern wurde am späten Montagnachmittag zwei Stunden lang über dem nordrhein-westfälischen Industriegebiet beobachtet. Der bisher unbekannte Flugkörper löste unter der Bevölkerung erhebliche Unruhe aus. Wie das Institut für Satelliten- und Weltraumforschung der Sternwarte Bochum jetzt mitteilte, konnte sie die Riesensonde beobachten und fotografieren. Der Ballon leuchtete am Abendhimmel heller als die Venus und war etwa zwanzig Kilometer hoch. Am Unterteil des Ballons wurde ein parabolförmiger Spiegel oder Reflektor erkennt. Gegen 19:17 h erlosch der Ballon, da er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr von den Strahlen der für die Beobachtung bereits untergegangenen Sonne erreicht wurde. Die Nationalität des Ballons konnte von den Sternwarten in Bochum und Recklinghausen bis zum Dienstagabend nicht ermittelt werden. Rückfragen bei amerikanischen und britischen Stellen hätten ergeben, daß keine der beiden Nationen mit der Sone in Verbindung zu bringen sei. Möglicherweise handele es sich um einen Forschungsballon, der von den Sowjets in den Weltraum geschickt worden sei. Erst am 29.Augsut war die Bevölkerung Süddeutschlands durch ein unbekannters Flugobjekt erschreckt worden, das im Gebiet des Schwarzwaldes und des Bodensees aufgetaucht und das verschiedentlich für einen Wetterballon gehalten worden war. Auf Anfrage verneinte der Deutsche Wetterdienst bei Offenbach/Main jedoch die Frage, ob es sich bei dem am Montag und bei dem Ende August beobachteten Ballon um Wetterballons gehandeln haben könne. Ein Meteorologe erklärte, ihm seien keine Wetterballons dieses Ausmaßes bekannt. [Wie man sieht, ist soetwas durchaus geeignet, um den UFO-Glauben zu nähren, obwohl kein Zweifel besteht, daß auch dieser Vorfall nichts weiter als auf einen Stratosphärenballon zurückgeht. Es zeigt auch auf, daß es durchaus "Betriebsblindheit", wie hier bei einem Meteorologen, gibt, der einfach nicht richtig informiert war und deswegen falsche Interpretationen und Vorstellungen in der Öffentlichkeit hochkommen läßt. Pleiten, Pech und Pannen begleiten auch die offizielle Welt, von denen, die es eigentlich wissen müßten. Aus diesem Grund allein muß man mehr als übervorsichtig sein, wenn der Stempel "weiß nicht, was es ist" von der Fachwelt oder von Behörden aufgedrückt wird.]

 

Experten: Ballon hat viele Runzeln meldete am 22.September 1966 BILD: Das Rätsel um den "unbekannten" Flugkörper ist immer noch ungelöst. Als "hellgleisender Punkt, der in großer Höhe ziemlich schnell flog", wurde der Flugkörper am Montagabend dreißig Minuten lang im ganzen Ruhrgebiet gesehen (BILD berichtete darüber). Gleichzeitig wurde eine ähnliche Beobachtung aus Hamburg gemeldet, und am Dienstagabend berichteten Augenzeugen von einem "hellen Stern, der ruckweise in nordwestlicher Richtung über Cuxhaven" hinwegflog. "Möglicherweise handelt es such um einen sowjetischen Forschungsballon", vermutete die Volkssternwarte Recklinghausen. Auf einem Foto, das durch ein Fernrohr mit 350facher Vergrößerung gemacht worden ist, haben Experten erkannt: Das kissenförmige Flugobjekt hat eine runzelige Oberfläche. Es kann nur ein Ballon sein. Die Experten: "Ganz sicher sind wir aber nicht."

 

Ein überzeugendes Plädoyer für die Radioastronomie/Walter Sullivans Buch über die "Signale aus dem All" verursacht eine Anregung war der Titel einer Art Buchbesprechung von Wolfgang Bartsch vom 22.September 1966 in der Frankfurter Rundschau: Betrachtet man die naturwissenschaftlichen Sachbücher dieses Jahres und unter denen wieder alle, die sich mit Astronomie oder Weltraumfahrt oder beidem beschäftigen, so scheint es, als sei ein Buch am aufschlußreichsten und wohl auch am erfolgreichsten, das zwar den sensationell anmutenden Titel trägt: "Signale aus dem All" - diesem Titel jedoch nichts schuldig bleibt. Der Untertitel: "Auf der Suche nach belebten Welten." Autor des Buches ist ein amerikanischer Journalist, Walter Sullivan, der schon mit seinem (gleichfalls ins Deutsche übersetzte) Bericht über das Internationale Geophysikalische Jahr so international bekannt wurde, wie es dieses Forschungsprogramm war. Da das neue Buch 1965 den ersten Preis im "Internationalen Sachbuch-Wettbewerb" erhielt, hatte Barth von Wehrenalps Econ-Lektorat nicht mehr viel zu tun. Das Buch wurde ein Erfolg wie in den USA so auch in Dänemark, Frankreich, Holland, Italien, Spanien, Schweden, Brasilien - und in der Bundesrepublik. Sachbucherfolge sind international; nur mißratene Sachbücher versickern in den Sortimenten eines Landes. Das Erstaunliche an Sullivans Buch über die Suche nach belebten Welten ist, daß es absolut nichts Neues enthält. Alles ist bekannt - aber auch der, dem das alles zuvor schon bekannt war, liest das Buch mit Begeisterung. Walter Sullivan, der Wissenschaftsredakteur der New York Times, hat alles zusammengetragen, was über die Kontakte mit außerirdischen Lebewesen bekannt war als das Buch erschien (und viel ist nicht hinzugekommen). Was sogar der Fachmann an dieser Arbeit bewundert, sind Übersicht, Wissen des Autors und die Fähigkeit, seine Kenntnisse so vor dem Leser auszubreiten, daß es völlig gleichgültig ist, um welche Art von Leser es sich handelt: den Nobelpreisträger Edward M.Purcell etwa, der selber viel zum Stoff des Buches beigetragen hat, oder um einen Sekundaner in Stuttgart, der von all dem in seinem Physikunterrichtung noch nie etwas zu hören bekam. Sullivans Buch ist ein Musterbeispiel für die guten Seiten eines wohlgelungenen Sachbuches - aber zugleich für den nur zu häufigen Nachteil solcher Arbeiten. Der Autor scheint fest davon überzeugt zu sein, daß der Leser von all dem, was er ihm mitteilen will, nichts, aber auch gar nichts weiß. So vertreibt Sullivan sich und uns die Zeit damit, daß er erläutert, was MASER und LASER sind wie wie sie funktionieren. Oder er schreibt 34 Seiten über Meteorite - ein Thema, über das Boschke und andere Autoren ganze Bücher geschrieben haben, deren Inhalt Sullivan doch nicht zusammenfassen kann. Dieser Einwand, für den der Sekundaner aus Stuttgart nicht viel Verständnis haben dürfte, gilt für die meisten Sachbücher; wer sich in der Literatur auskennt, ist nur zu leicht geneigt, ganze Kapitel zu überschlagen, was sich zuweilen rächt.

 

Im übrigen ist dieses Buch ein überzeugendes, eloquentes Plädoyer für die Radioastronomie. Mittel- und Höhepunkt: die Schilderungen von Drakes "Projekt OZMA", das zwar bisher völlig erfolglos war, in seiner Kühnheit jedoch jede Art von Raumfahrtforschung hinter sich läßt. Diese Disziplin, die so spektakuläre Raumfahrt, erhält in diesem Buch einen argen Dämpfer. Daß der Mensch aller Voraussicht nach niemals über die Grenzen unseres Sonnensystems wird hinausgelangen können (und deshalb auch keine intelligenten außerirdischen Lebewesen zu uns), ist eine These, die Sullivan beinahe genüßlich weitergibt. Und mit gutem recht. Die Raumfahrt bleibt vor allem Streitobjekt oder auch Kriegsableiter der irdischen Großmächte. Niemand soll sie dabei stören. Als Vehikel der astronomischen Forschung taugt die Raumfahrt lediglich für unser Sonnensystem. Das ist schon erstaunlich und weitläufig genug. Nur ist es sinnlos, von ihr mehr zu erwarten. Und solche Erwartungen, die allenthalben geweckt werden, macht Sullivan zunichte. Man sollte ihm dafür danbar sein. Aus mancherlei Gründen, aber aus einem besonders. Unsere in Sachen Weltraumfahrt so bescheidene und schlichte Bundesrepublik wird den Anschluß, den sie aus mancherlei - derdaunter sehr ehrenwerten - Gründen nun einmal verloren hat, nicht wiedergewinnen. Deutsche Raumfahrtforschung hat vor allem technologische Impulse. Daran sollte sich nichts ändern. Mit angewandter Astronomie hat das jedoch wenig zu tun. Die Bundesrepublik ist auch zu eng, mit Sendeanlagen und Fluglinien zu sehr angefüllt, um eine Radioastronomie im eigenen Lande betreiben zu können. Wer Sullivans Buch mit Aufmerksamkeit gelesen hat, kommt jedoch zu folgendem Vorschlag (den der Autor, selbstverständlich, an keiner Stelle macht): Die Bundesrepublik sollte sich finanziell und mit dem Wissen und der Energie ihrer Wissenschaftler der Radioastronomie zuwenden, ohne die Raumfahrtforschung ganz aufzugeben. Ein einziges radioastronomisches Observatorium, modern und optimal ausgerüstet, nicht in Bayern oder an der Nordsee, sondern in einem Gebiet fern von Europa, wo es keiner besonderen Schutzgesetze gegen Sendeanlagen bedarf, sollte die Bundesrepublik errichten. Finanziell ist dazu im Vergleich zu vielen ungenauen Investitationen in der Weltraumforschung kein wesentlicher Betrag vonnöten. Und dort sollten die besten deutschen Forscher arbeiten, sowie jene ausgebildet werden. Diese Art der angewandten Astronomie hat ihre Bedeutung auch für ein Land wie unseres, das zwar mit am Anfang der Raketentechnik gestanden, diese Position durch die Politik der Nazis jedoch verscherzt hat. Ein Buch, das zu solch einem Vorschlag provoziert, ist unter allen Umständen wertvoll, anregend. Es beflügelt die Phantasie und läßt sie dennoch niemals über die Grenzen der physikalischen Realitäten hinausschießen. Es räumt mit Legenden auf und ermöglicht ganz neue Hoffnungen.

 

Wissenschaftler der Radioastronomie zuwenden, ohne die Raumfahrtforschung ganz aufzugeben. Ein einziges radioastronomisches Observatorium, modern und optimal ausgerüstet, nicht in Bayern oder an der Nordsee, sondern in einem Gebiet fern von Europa, wo es keiner besonderen Schutzgesetze gegen Sendeanlagen bedarf, sollte die Bundesrepublik errichten. Finanziell ist dazu im Vergleich zu vielen ungenauen Investitationen in der Weltraumforschung kein wesentlicher Betrag vonnöten. Und dort sollten die besten deutschen Forscher arbeiten, sowie jene ausgebildet werden. Diese Art der angewandten Astronomie hat ihre Bedeutung auch für ein Land wie unseres, das zwar mit am Anfang der Raketentechnik gestanden, diese Position durch die Politik der Nazis jedoch verscherzt hat. Ein Buch, das zu solch einem Vorschlag provoziert, ist unter allen Umständen wertvoll, anregend. Es beflügelt die Phantasie und läßt sie dennoch niemals über die Grenzen der physikalischen Realitäten hinausschießen. Es räumt mit Legenden auf und ermöglicht ganz neue Hoffnungen.

 

Die "Fliegenden Untertassen" nannte Eugen Hintsches seinen Bericht vom 24.September 1966 im Münchner Merkur: Mit schöner Regelmäßigkeit rauschen von Zeit zu Zeit die "Fliegenden Untertassen" durch den Blätterwald der internationalen Presse. Es wird dann von geheimnisvollen Flugkörpern unbekannter Nationalität berichtet, die entweder einzeln oder im Verbandsflug geräuschlos und mit atemberaubender Geschwindigkeit kühne Luftmanöver ausführen, um dann meist ebenso unverhofft zu verschwinden, wie sie auftauchten. Derartige Meldungen, die oft [?] noch durch Fotos von seltsam leuchtenden Objekten glaubhaft gemacht werden, finden immer wieder ein lebhaftes Echo. Zahlreiche Leser bestätigen nicht solche Angaben, sie berichten auch noch von eigenen, nicht minder rätselhaften Beobachtungen. Ist das nun Humbug, oder handelt es sich tatsächlich um Kontaktversuche außerirdischer "Brüder in der Vernunft" mit den Menschen dieser Erde? Auf jeden Fall gibt es keinen Zweifel, daß Geschichten über "Fliegende Untertassen" nicht etwas Hirngespinste nervöser Redakteure oder findiger Reporter sind, die damit vielleicht eine ereignislose "Sauregurkenzeit" überbrücken wollen. Vielmehr liegen diesen Meldungen oft tatsächlich konkrete Beobachtungen zugrunde, die aber - wie Professor Dr.Dan Snow, Direktor des Mueller-Observatoriums am National Science Museum in Cleveland, meint - meistens falsch interpretiert werden. So scheint es zum Beispiel aller Schulweisheit zu widersprechen, daß ein Stern auch tagsüber am Himmel sichtbar leuchtet. In der Tat ist aber der Planet Venus zur Zeit seiner größten Helligkeit in Gebieten mit niedriger Luftfeutigkeit und klarer Atmosphäre auch am hellen Tag zu sehen. Früher hätten Beobachter für dieses Phänomen eine natürliche Ursache gesucht. Heute sind sie mit der Erklärung, "Fliegende Untertassen" gesehen zu haben, schnell bei der Hand. Steht ein heller Stern vom Betrachter aus knapp über dem Horizont in einer Zone atmosphärischer Turbulenz - in der zum Beispiel auch der aufgehende Mond um ein Vielfaches größer erscheint als am hohen Himmel -, dann kann er mit einiger Phantasie sogar heftige Bewegungen und heiße Abgase aus den Triebwerken des "außerirdischen Flugkörpers" erkennen. Ähnlich verhält es sich mit einem nachts außerhalb des Hörbereichs in großer Höhe fliegenden Düsenjäger, dessen eingeschaltete Positionslichter zu geheimnisvollen Blinkzeichen aus dem All werden.

 

So stellen sich alle Berichte über "Fliegende Untertassen" bei genauer Überprüfung als Beschreibung natürlicher Erscheinungen heraus, die durch Reflexion des Lichts oder seine Zerlegung in Spektralfarben entstehen. Ein Musterbeispiel dafür ist der Regenbogen [dies ist purer Unfug, uns sind keine UFO-Meldungen bekannt, die jemals auf einen Regenbogen zurückgehen!], dessen Existenz vermutlich nur deswegen nicht außerirdischen Lebewesen zu geschrieben wird, weil er relativ häufig zu sehen ist. Der farbenprächtige Bogen zeigt nämlich ähnliche Eigenschaften, wie sie häufig bei den angeblichen UFOs (Unidentified Flying Objects) beobachtet werden [?]. geht der Beobachter auf ihn zu, so rückt der Regenbogen aus, "läuft" aber in gleichem Tempo hinterher und macht scheinbar alle Bewegungen mit, wenn sich der Beschauer von ihm entfernt - bis schließlich die in Regentropfen gebeugten und reflektierten Lichtstrahlen der Sonne das Auge nicht mehr erreichen und das Farbenspiel plötzlich aufhört. Strahlende ovale Gebilde, die - wie Flugzeugführer berichteten - sich jeder Ausweichbewegung der Maschinen in Sekundenschnelle anpaßten, entpuppten sich später als durchsichtige Wolken aus winzigen Eiskristallen, in denen sich die Sonnenstrahlen spiegelten [hier wurde Hintsches deutlich von Menzel "inspiriert", der damit aber auch total fehl lag - wo sind denn auch in diesem Fall die "Meusterbeispiele" dafür?]. Berichte über "Fliegende Untertassen" entstehen aber häufig [sic!] auch aufgrund von Luftspiegelungen in der Art einer Fata Morgana: Straßen erscheinen naß, weil eine Schicht warmer Luft über dem Asphalt liegt. Ist die Originalszene bei diesem Vorgang verdeckt, so können beispielsweise die Lichter einer fahrenden Autokolonne plötzlich - durch die Entfernung entsprechent verzerrt - am dunklen Horizont als eine mit "atemberaubender Geschwindigkeit dahinjagende Staffel Fliegender Untertassen" erscheinen. Auch die Radaraufzeichnungen von angeblich außerirdischen Flugkörpern kommen auf ähnliche Weise zustande. Der Grenzbereich zwischen zwei Luftschichten unterschiedlicher Temperatur ist nämlich ein ausgezeichneter Reflektor für elektromagnetische Wellen hoher Frequenz. So geschieht es nicht selten, daß die von einem nach oben gerichteten Radargerät gesendeten Impulse umgelenkt werden und auf der Erde ein Objekt erfassen. Bei der im Fachjargon als "Engel" bezeichneten Erscheinung sieht ein nicht sehr geübter Beobachter auf dem Schirm dann einen Flugkörper, der sich - da die Trennschicht auf und nieder schwankt - scheinbar mit unglaublich hoher Geschwindigkeit bewegt.

 

Aber selbst wenn die bisher beobachteten "Zeichen von Lebewesen aus einer anderen Welt" nicht immer mit natürlichen Erscheinungen erklärt werden könnten, bliebe die Frage, warum die kosmischen Brüder so schüchtern und zurückhaltend bei der Kontaktaufnahme mit den Erdbewohnern sind. Die ersten Berichte über "Fliegende Untertassen" erscheinen immerhin schon vor über 50 Jahren. Vorausgesetzt, die außerirdischen Lebewesen wollten die Menschheit mit ihrem Besuch nicht in Verlegenheit bringen, wären sie dann nicht längst wieder im Weltraum verschwunden? Die UFOs als extraterrrestrische Besucher sind nur auf dem geduldigen Papier der Taschenbücher in den Regalen von Buchhandlungen und Kiosken Wirklichkeit.

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Außerirdischer Zwerg löste sich in Luft auf/Italiens Polizei macht Jagd auf ein Wesen mit "gleitendem Gang" hieß es in einer dpa-Meldung aus Rom, die am 8.September 1976 von der BZ aufgegriffen wurde: Ein außerirdischer Zwerg. der sich plötzlich in Luft auflöste, gibt den Einwohnern und der Polizei der italienischen Hafenstadt La Spezia große Rätsel auf. Mehrere Augenzeugen berichteten von einem "sehr grazilen", etwa 1,20 Meter bis 1,30 Meter großen Wesen, das von einem anderen Planeten gekommen sein soll. 20 Sekunden lang hielt es sich in der Nähe eines alten Forts auf, bis es dann wieder spurlos verschwand. Der "Außerirdische" soll mit einem stumpffarbenen schwarzen Overall bekleidet gewesen sein. Die Haube auf seinem Kopf habe zwei schräge, nach oben gerichtete Schlitze gehabt. Das Wesen bewegte sich mit "gleitendem Gang". Polizeipräsident Pietro de Longis nahm die Meldung der Augenzeugen so ernst, daß er sofort die Gegend nach dem außerirdischen Zwerg absuchen ließ. Allerdings erfolglos. Er zweifelt dennoch nicht daran, daß das Wesen auf der Erde gewesen ist. Denn die Augenzeugen, die ihm den Vorfall meldeten, "sind über jeden Zweifel erhaben".

 

Süddeutsche Zeitung vom 17.September 1976: "UFOlogen überholen Einstein und die CIA - Studiengesellschaft für unbekannte Flugobjekte zweifelt an Naturwissenschaft und am Geheimdienst". Der "opinion leader" griff eine dpa-Meldung auf:

 

"Sie sind nun einmal grün", vertraut Ilse von Jacobi aus Wiesbaden ihren Zuhörern im Hinterstübchen einer Münchner Gaststätte an. "Wie es bei den Menschen braune und gelbe gibt, so gibt es bei jenen auch grüne." jene, das sind die "Außerirdischen", über deren Existenz nach Ansicht Frau Jacobis "seit Jahren die Menschen eines ganzen Planeten hinters Licht geführt werden". Derzeit schickt sie sich an, ein Buch über Eduard Meier aus Hinwill bei Zürich zu schreiben, der in engen Beziehungen zu Semjase, einem Mädchen mit besonders langen Ohrläppchen von den Plejaden, stehen und mit ihrer Hilfe jüngst 173 Billiarden Lichtjahre zur ominösen Galaxis "Nesar" überwunden haben soll. Alle vier Wochen trifft sich mittwochs die "UFO-Studiengruppe München" und tauscht neueste Erkenntnisse über die Besucher fremder Sterne aus. Zwischen den in der deutschen UFO-Studiengesellschaft (Wiesbaden) zusammengeschlossenenen Freunden unbekannter Flugobjekte und abweichlerischen "psychisch entgleisten Spinnern" herrscht augenscheinlich Streit. Kaum hat einer der selbsternannten Hobbygelehrten lühne Behauptungen aufgestellt, schon wird der Berichterstatter von einem anderen Experten beiseite gezogen und mit einer mehrseitigen Dokumentation über die Scharlatanerie des Vorredners vertraut gemacht, um wenig später zu hören, daß nichts von alldem stimme, solange man die drängenden Fragen unserer Zeit nicht auch astrologisch oder auch telepathisch angehe. Zweifeln von "exakten Naturwissenschaftlern" pflegt Adolf Geigenthaler, graduierter Motoreningenieur in Pension und Mentor der Studiengruppe ("Manchmal kommen 40, manchmal 60 Interessierte"), mit den Worten entgegenzutreten: "Nach der heutigen Physik und nach Einsteins Relativitätstheorie kann es natürlich keine UFOs geben. Aber Einstein ist überholt. Wer nach an Besucher fremder Sterne glaubt, ist einfach schlecht informiert."

 

Nun scheint die Frage nach der Existenz intelligenter Wesen im Raum keineswegs mit einem mild-überlegenen Lächeln abzutun zu sein. Auch ernsthafte Wissenschaftler wollen das nicht ausschließen. In einem Wust von Photographien untertassenförmiger, geheimnisvoller Flugobjekte (typische Erscheinungsformen: Pilgerschrittflug, Fahrstuhlspiel und Sprung aus dem Schwebeflug), bleiben jedoch die kritischen Fragen nach der von der Schulwissenschaft für unüberwindbar gehaltenen Entfernung leicht stecken. Der Elektroingenieur Adolf Schneider, Verfasser eines Werkes über "Besucher aus dem All" und einer "UFO-Photodokumentation", ist nach eigenem Bekunden grundsätzlich skeptisch beim Auftauchen neuer Photos der seltsamen Objekte, hält gleichwohl aber viele dieser Dokumente für glaubwürdig genug und ist daher auch von der Möglichkeit der "interstellaren Raumfahrt" fest überzeugt. Die anhaltende "Irreführung" der Erdenmenschen über die Gäste aus anderen Welten sehen die UFOlogen vor allen in finsteren Ränkeschmieden des amerikanischen Geheimdienstes CIA, die seit Beginn der fünfziger Jahre die sich häufenden Berichte von Piloten über Begegnungen mit unerklärlichen Erscheinungen unterdrückt oder verfälscht habe. Geigenthaler, der vor einigen Jahren in Ottobrunn bei München ein "blau-grünes Objekt" mit "Hochleistungsenergie" ausmachte: "Denn sonst würde jedem Skeptiker das Lachen über diese Dinge vergehen." Und deshalb ist es auch nicht weiter verwunderlich, daß die UFO-Forscher mit Spannung dem Ausgang der amerikanischen Präsidentschaftswahlen entgegensehen. Kandidat Jimmy Carter, der im heimischen Georgia zehn Minuten lang gleich mehrere UFOs ausgemacht haben soll, habe nämlich angekündigt, er werde über die UFOlogen ganz sicher nicht lachen und die geheimen Dokumente endlich veröffentlichen.

 

Funken am Himmel Argentiniens: Beamte vom Wetterdienst des argentinisches Flughafen Viedma wollen Anfang der Woche UFOs gesehen haben. Wie die Meteorologen berichteten, hätten die unbekannten Flugobjekte rote und grüne Funken versprüht. Im Zickzackkurs seien die UFOs in streng eingehaltenem Abstand hintereinander am Himmel vorbeigerast. Die Wetterdienstleute erzählten ferner, das Barometer sei beim Vorbeiflug der UFOs stark gefallen.

 

Mond für abstürzendes Flugzeug gehalten hieß es in einer AP-Meldung aus Lüdenscheid, die am 20.September 1976 von den Bremer Nachrichten aufgegriffen wurde: Die Vision eines Ehepaars im Sauerland hat mehrere Feuerwehren und Polizeistationen eine halbe Nacht lang in Alarmbereitschaft gehalten. Wie die Polizei in Plettenberg am Wochenende mitteilte, hielten die Eheleute den aufgehenden Mond bei diesigem Wetter über den sauerländischen Bergen für ein abstürzendes Flugzeug. Sie alarmierten Polizei und Feuerwehr. Bei der Gemeinde wurde sofort ein Krisenstab gebildet. Löschzüge rückten aus. Stundenlang, bis um Mitternacht, war Alarmzustand. Am nächsten Tag klärte sich dann alles auf. Der Mond hatte wiederum ein ernstes Gesicht. Wieder zogen Schwaden vor ihm auf, die wie Rauchwolken aussahen. Für die Behörden indes hatte der blinde Alarm auch sein Gutes: "Für den Ernstfall sind wir gerüstet."

 

UFO setzte die Düsenjäger des Schah ausser Gefecht meldete u.a. der Blick vom 22.September 1976: Luftkampf zwischen Düsenjägern des Schah von Iran und einem UFO! Das UFO ging als eindeutiger Sieger aus dieser Begegnung hervor. Dies ist keinesfalls der neueste Gag findiger Sensationsreporter, sondern Inhaslt einer offiziellen Darstellung aus dem persischen Verteidigungsministerium! Die beiden Phantom-Abfangjäger der kaiserlichen Luftwaffe waren vom Flughafen Mehrabad bei Teheran gestartet, nachdem das Kontrollpersonal das Auftauchen des geheimnisvollen Flugkörpers gemeldet hatte. Das UFO flog in rund 1800 Metern Höhe. Als sich die beiden Düsenjäger näherten, änderte die "Fliegende Untertasse" ihren Kurs und verfolgte nun ihrerseits die Militärmaschinen. Die erschrockenen Piloten reagierten, wie sie es in der Ausbildung gelernt hatten: Sie drückten die Feuerknöpfe ihrer Bordwaffen. Aber: nichts geschah! Das gesamte elektronische System der Kampfflugzeuge war gelähmt, ebenso die Funkverbindung mit der Bodenstation! Dann löste sich ein kreisförmiges Element vom UFO, landete kurz in der Nähe von Teheran, stieg wieder auf, und das UFO verschwand. Die geschockten Piloten konnten das UFO genau beschreiben: Es strahlte blaue, rote und grüne Lichtreflexe aus.

 

ddp tickerte am 23.September 1976 durch die deutschen, europäischen und internationalen Zeitungsbüros folgende Meldung aus Lissabon: Angeblich Beinahe-Zusammenstoß zwischen Flugzeug und UFO. Die Flugsicherung Lissabon untersucht einen angeblichen Beinahe-Zusammenstoß zwischen einem portugiesischen Verkehrsflugzeug und einem unbekannten Flugobjekt, das von Augenzeugen als eine strahlend blau-schimmernde Fliegende Untertasse geschildert wurde. Wie am Donnerstag in Lissabon bekanntgegeben wurde, war eine nach Johannesburg bestimmte Boeing 707 am Mittwochabend gerade dabei, nach dem Start Höhe zu gewinnen, als Flugkapitän Eloy und sein Kopilot das riesige blaustrahlende Objekt, umgeben von roten und weißen Blinklichtern, sahen, das sich fast direkt in ihrer Flugrichtung befand. Der Kopilot riß die Maschine scharf nach rechts, während das unbekannte Flugobjekt nach links zu treiben schien und sich plötzlich auflöste. Die Maschine landete später wie vorgesehen in Südafrika. Auch zwei Flugsicherer auf dem Lassaboner Flughafen wollen die blaue Scheibe auftauchen und verschwinden gesehen haben, ohne daß sie oder ihre Kollegen eine Spur davon auf dem Radarschirm entdecken konnten. Wenige Augenblicke nach dem Beinahe-Zusammenstoß meldete sich über Funk ein von Westen her über den Atlantik kommender Flugkapitän und warnte, daß auch er einen untertassenförmigen Flugkörper mit Blinklichtern "in Richtung Europa" fliegen sah. Auch ein Barmann in der Algarve will die "Untertasse" gesehen haben.

 

Anmerkung: Auch wenn die UFOlogen und ihre selbstgezimmerte UFOlogie sich immer wieder als lustiger, durcheinandergackernder Hühner-Haufen entblößen, durch Meldungen wie aus Argentinien oder solche Pilotenfälle wie aus Lissabon mag das öffentliche Interesse dennoch am Thema gehalten werden und so mancher stumme Beobachter wird sich denken: Naja, irgendetwas ist da doch dran, irgendwo haben sie doch recht. So ergibt sich eine bizarre Wechselwirkung zwischen dem Wirken der UFOlogie und den UFO-Erscheinungs-Meldungen auf die öffentliche Denkweise. Dabei gilt sicherlich auch hier die altbekannte Weisheit: Steter Tropfen höhlt den Stein (der Skepsis).

 

"MUFON" ist den UFOs auf der Spur...Recherchen im Raum Rosenheim - Deutscher Forschungsleiter für UFOs nimmt Stellung war der Leitartikel am 4.September 1981 in dem Oberbayerischen Volksblatt: Die Berichte vom 14. und 28.August mit den Titeln "Flugobjekt gesichtet" und "Unheimliches Ding" haben in der Leserschaft großes Echo gefunden. Sozusagen als "Insider" auf diesem Gebiet nahm jetzt auch der Diplom-Physiker Illo Brand aus Feldkirchen-Westerham zu den Sichtungen von UFOs Stellung. Er ist der Leiter der deutschen MUFON-Gruppe (Mutual UFO Network). Es handelt sich dabei um eine inetrnationale Forschungsgruppe mit Sitz in USA, die sich mit der Untersuchung dieser Erscheinungen auf privater Basis befaßt. Zur deutschsprachigen Sektion von MUFON, die seit fünf Jahren besteht, zählen rund 40 Wissenschaftler verschiedener Disziplinen von 12 Universitäten und aus der Industrie. Bisher wurden in Deutschland von MUFON-Mitarbeitern mit der Erlaubnis staatlicher Behörden mehr als 50 Zeugen unidentifizierbarer Lichter und Objekte interviewt. Zum Thema UFO-Sichtungen speziell auch im Raum Rosenheim meint Diplom-Physiker Brand: "Am 7.August war zwischen 22:07 und 22:12 h von zwei unabhängigen Zeugengruppen in Hinrichssegen und in Bruckmühl eine dunkelrot leuchtende Kugel langsam ostwärts schweben gesehen worden. Es muß richtiggestellt werden, dass der Zeuge, der in Bad Aibling einen hutförmigen, rot bis gelb leuchtenden Gegenstand am Himmel beobachtet hatte, von dessen Unterseite viele gleißend helle Lichtstrahlen ausgingen, diesen schon am 17.Juli 1981 und nicht - wie berichtet - erst am 7.August, gesehen hatte. Als MUFON-Leiter habe ich die Zeugen aufgesucht und ausführlich befragt, und kann feststellen, dass für all diese Beobachtungen keine einfachen Erklärungen gefunden werden können wie z.B. Heißluftballon, Leuchtmunition, Kugelblitz, Satellit, Flugzeug oder astronomische Körper."

 

¸ Begleitet wurde der Artikel von einem Foto mit folgendem Text: Das im Raum Bruckmühl, Hinrichssegen und Bad Aibling gesichtete "UFO" hat sich nach Ansicht der Walther Feuerwehr gefunden. Sie hatte am Freitag, den 7.August, um 22:15 h, bei ihrem Dorffest einen sogenannten "Riesen-Heißluftballon" gestartet. Der Ballon hatte einen Durchmesser von zwei Metern, ist weiß-rot und aus leichtem Seidenpapier hergestellt. Durch einen Heizteller wurde die Wärme für den Aufstieg erzeugt und der Ballon hell erleuchtet. Etwa eine Stunde duaerte das Schauspiel, dann landete das Objekt in Bad Aibling in der Pentenriederstrasse. Michael Braun konnte als Finder 20 Mark kassieren. Die Walther Feuerwehrler meinen: Wer im nächsten Jahr wieder ein "UFO" sehen will, der soll zu unserem Dorffest kommen. Das Bild zeigt den Kommandanten der Walther Feuerwehr, Michael Bichler und Benno Kolb. Sie präsentieren ihr Flugobjekt.

 

Helmut Opletal, Korrespondent der Frankfurter Rundschau in Peking, berichtete am 12.September 1981 in seiner Zeitung: Die UFOs hielten im Reich der Mitte Einzug. "Etwa 20 Minuten nach elf am Abend des 24.Juli sahen wir plötzlich einen Stern am nördlichen Himmel, der so groß war wie der Mond", berichtete der Tabakbauer Tian Jingfu aus der südchinesischen Provinz Guizhou in einem Brief an die lokale Wissenschaftszeitung. Das Objekt, so meldete der Augenzeuge, sah aus wie eine helle, spiralförmig rotierende Scheibe, die nach einiger Zeit noch einen Schweif bekam, dessen gelbe, blaßgrüne und rote Lichterscheinungen sich ebenfalls um die Achse des "Sterns" drehten. Nach fünf Minuten verschwand das unbekannte Flugobjekt, doch der Lichtschein war so stark, daß er sogar die dichten Wolken am Horizont durchdrang. Die chinesische Nachrichtenagentur "Neues China" meldete, daß die Erscheinung auch in anderen Provinzen im Südwesten und Norden Chinas gesichtet wurde. Die Form wurde allerdings manchmal als "ringelnder Drache", dann wieder als "Ventilator" oder "Tischtennisball" beschrieben. Das Ereignis gab den chinesischen UFO-Forschern Auftrieb; denn so wie anderswo müßen auch sie gegen Zweifel an ihrer Seriosität ankämpfen. Während der Kulturrevolution galt die Beschäftigung mit UFOs und außerirdischen Lebewesen als unwissenschaftlicher Unfug, doch in den vergangenen Jahren konnte sich die UFO-Forschung den Rang einer zumindest akzeptierten Wissenschaft erstreiten - obwohl sich dabei auch in China streng Bewiesenes mit Hörensagen und Glaubensüberzeugungen mischt.

 

"Es gibt Fliegende Untertassen, sie werden von intelligenten Lebewesen kontrolliert, und sie sind keine irdischen Produkte", zieht der Autor Zhang Qiao in der Zeitschrift "Fliegende Untertassen-Forschung" die Bilanz seiner Studien, die von der Lektüre biblischer Augenzeugenberichte bis zu Beobachtungen von Zeitgenossen reichen. In Wuhan wurde im Mai vergangenen Jahres die populärwissenschaftliche "chinesische UFO-Forschungsgesellschaft" gegründet. Sie hat inzwischen 450 Mitglieder in fast allen Provinzen - überwiegend mit akademischer Ausbildung, wie die Vereinigung betont. Sie ist der chinesischen "Gesellschaft für Zukunftsforschung" als Unterorganisation zugeordnet. Die Forscher haben inzwischen schon mehr als 260 Belege für die Sichtung rätselhafter Flugkörper in China gesammelt. Die Beschreibungen ähneln denen von anderswo: sich schnell drehtende Scheiben, Halbkugeln und Bällchen in allen Farben und Größen. Allerdings ist es auch in China bisher noch nicht gelungen, den Flug der UFOs deutlich auf Film zu bannen oder gar in Kontakt mit außerirdischen Lebewesen zu treten, wie ein berichterstatter der UFO-Gesellschaft bedauernd feststellt. Einmal war man den kleinen grünen Männchen allerdings schon sehr nahe, wenn man dem Bericht zweiter Soldaten Glauben schenken darf: 1975 beobachteten zwei Nachtwachen eines Militärlagers in der Provinz Yunnan ein riesiges orangefarbenes Objekt am Firmament. Einer der beiden ging fort, um den Vorfall zu melden, doch als er zurückkam, war der Kamerad verschwunden. Eine großangelegte Suchaktion verlief erfolglos, erst ein paar Stunden später fand man den Vermißten. Haare und Bart waren in der kurzen Zeit so gewachsen, als wäre er wochenlang auf Reisen gewesen. In der Erinnerung des Soldaten klaffte jedoch eine totale Gedächtnislücke.

 

In ihrer dritten Nummer gibt die Zeitschrift "Fliegende Untertassen-Forschung" einige Verhaltensregeln für den Fall des Falles: "Für eine UFO-Begegnung aus kürzester Distanz ist es sehr schwer, geeignete Ratschläge zu geben, vielleicht hat sich die Untertasse absichtlich dem Augenzeugen genähert. In keinem Fall darf der Zeuge die Nerven verlieren, sondern er soll Mut fassen und den Vorgang genau beobachten." Für Begegnungen aus größerer Distanz rät die Zeitung, ständig einen Fotoapparat bereitzuhalten, am besten mit einem lichtempfindlichen Film, der sich auch für Nachtaufnahmen eignet. Die Suche nach außerirdischen Lebewesen, betonte Gesellschaftsmitglied Jin Wei auf einer nationalen Tagung über Zukunftsforschung, gilt der Suche nach Zivilisationen, die unsere irdischen Probleme von heute schon gelöst haben. "Durch die Erkundung außerirdischer Zivilisationen könnten wir höher entwickelte oder mit uns auf etwa gleicher Stufe stehende Kulturen entdecken und durch den Kontakt mit ihnen die irdische Menschengesellschaft voranbringen... Wir könnten die Zukunft vorhersehen und uns unnötige Umwege ersparen." Die durch die UFO-Berichte angeregte chinesische Phantasie schlägt sich auch in dem Verkaufserfolg von Science-Fiction-Büchern nieder. Auch die Chinesen spekulieren über das Aussehen der kosmischen Verkehrsmittel und der fremden Sternen-Gesellschaften. Auf dem Titelblatt der UFO-zeitschrift schürfen riesige Raumschiffe auf einem anderen Planeten Planeten nach Mineralien, und im Blattinnern werden Überlegungen angestellt, ob die Fliegenden Untertassen auch den Schlüßel für das Geheimnis des Bermuda-Dreiecks liefern könnten. Ein anderer chinesischer Autor sucht in der Zeitschrift die Erklärung für rätselhafte Himmelserscheinungen allerdings eher im irdischen Bereich: Die unbekannten Flugobjekte könnten seiner Ansicht nach eine neue sowjetische Geheimwaffe sein.

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Am 3.September 1986 berichtete die Zeitung über die Aufklärung: Der "UFO-Spuk im Köllertal" hat eine Erklärung: Völlig losgelöst von der Venus: Der "UFO-Spuk im Köllertal" war gar keiner. Vor einigen Wochen hatte ein Püttinger Ehepaar unerklärliche Himmelserscheinungen "gehabt". Selbst die sofort alarmierte Polizei sah damals große runde Scheiben am Horizont, die grün-weiß-blau schillerten. Zufällig stieß das "Centrale Netz zur Erforschung außergewöhnlicher Himmelsphänomene", kurz CENAP, mit Sitz in Mannheim, auf den "außerirdischen" Bericht in der Saarbrücker Zeitung vom 2.August und fing an zu prüfen. Für Science-Fiction-Liebhaber dürfte das Ergebnis enttäuschend sein: Die Venus hatte die ungeübten Himmelsbeobachter an der Nase herumgeführt, weiß CENAP als Erklärung. Auf die Minute genau stand der strahlende Planet mit dem intensiven Licht am beschriebenen Himmelsort, und über ihm flackerten zwei Sterne, was diesen "Bunt-Effekt" hervorrief. Die CENAP, die nach eigenen Angaben bereits 300 Fälle mit einer Aufklärungsquote von 95 Prozent untersucht hat, kennt sich aus mit Bürger-Reaktionen. Es sei gar nicht verwunderlich, so Informant Rudolf Henke, wenn Laien angesichts solcher nichtalltäglicher Luftbilder plötzlich an Fliegende Untertassen glaubten und diese sich sogar in Polizeiberichten widerspiegeln.

 

"UFO" sorgte für Aufregung hieß die Schlagzeile der Tiroler Tageszeitung vom 12.September 1986: Mehrere Einwohner von Tel Aviv wollten in der Nacht auf Mittwoch ein unbekanntes Flugobjekt (UFO) gesehen haben. Eine Tel Aviver Tageszeitung schrieb, besorgte Bürger hätten die Polizei und den Wetterdienst angerufen. Sie berichteten, kurz nach Mitternacht hätten sie ein UFO beobachtet, dass sich in nördlicher Richtung über das Mittelmeer bewegte. Der Meteorologe vom Dienst kletterte der Zeitung zufolge auf das Dach und erspäte das Flugobjekt ebenfalls. Es habe sich um einen gelben und purpurfarbenen Fleck gehandelt. Der Meteorologe rief die Polizei an, und auch die Beamten sollen die Erscheinung gesehen haben.

 

Von Osten ins Blickfeld gezischt: Salzburger Gärtner und seine fünf Arbeiter wurden Augenzeugen eines mysteriöses Fluges meldeten die Salzburger Nachrichten vom 13.September 1986: Seltsames erreignete sich Montagabend im dämmrigen Himmel über Salzburg. Der 36-jährige Gärtner Fritz Angerer aus Parsch war mit fünf jugoslawischen Helfern gerade dabei, frisch gesetzte Pflanzen im Freien abzudecken. Aus Westen zogen Wolken auf, man mußte mit einem Gewitter rechnen. Es war genau 20:15 h. Routinemäßig blickte der Gärtner nach oben, zum Wettergeschehen. Er sah nicht nur Wolken, sondern auch eine "funkelnde, rotleuchtende Kugel", die sich mit der Geschwindigkeit eines Jets von Osten her näherte. Angerer stupste seine Arbeiter an. "Ein brennendes Flugzeug", vermutete einer. "Ein Ballon", spekulierte ein anderer. "Nicht bemerkt", gab der Flugwetterdienst bekannt. "Keine Vorkommnisse", meldete auch die militärische Flugüberwachung auf dem Kolomansberg. "Das etwa mondgroße Ding blieb dann zehn Minuten stehen", erzählte der Gärtner. Es verweilte in rund 7000 Metern Höhe, etwa über dem Friedhof Aigen, zwischen Kuhberg und Gaisberg. Schließlich entzog die heranrückende Bewölkung den unidentifizierten Himmelskörper um 20:30 h den forschenden Augen von sechs Erdenbewohnern. Für die besonders Skeptischen sei angemerkt, dass an diesem Tag die Sonne um 19:37 h unterging. Zwar kann ein hochfliegendes Flugzeug auch später noch die gleißenden Strahlen unseres Fixsterns reflektieren, doch dürfte solch ein Fluggerät Schwierigkeiten haben, wollte es zehn Minuten stationär im Firmament stehen.

 

Bereits im Juni hatten mysteriöse Funkeldinger im Morgengrauen für Aufregung in Salzburg und im Oberösterreichischen gesorgt. Experten hatten schnell eine Erklärung zur Hand: Es habe sich um die Planeten Jupiter und Mars gehandelt. Enttäuscht mußte man die Wesen vom fremden Stern abschreiben. Laut Auskunft des Wetterdienstes kann es sich diesmal um keinen heimischen Planeten gehandelt haben. Ganz einfach deswegen, weil die Erscheinung zu groß war. "Nachdem es keine logische Erklärung gibt, muß es wohl ein UFO auf Beobachtungstour gewesen sein", meinten die irdischen Augenzeugen. Oder vielleicht gar ein Hubschrauber der bayerischen Polizei, der sich auf der Suche nach einem steineschmeißenden Punker verirrt hat?

 

Dieter Mitulla berichtete in der Augsburger Allgemeinen Zeitung vom 24.September 1986 unter der Schlagzeile UFO auch über dem Alten Flugplatz? Augsburger hat unbekanntes Flugobjekt beobachtet von folgendem Geschehen: Zuerst habe er es nur "für irgendwas auf der Windschutzscheibe" gehalten. Dann aber sah der 38-jährige Augsburger Norbert König am Himmel über dem Alten Flugplatz ein "hellgrün schimmerndes, floureszierendes Ding" - ein UFO (unidentifiziertes Flugobjekt) möglicherweise. In der ganzen Bundesrepublik und auch im angrenzenden Ausland wurden gestern solche Objekte beobachtet und der Polizei gemeldet. Experten haben erklärt, es handle sich bei den gesichteten Objekten möglicherweise um Teile eines Satelliten oder eine Rakete, die von ihrer Flugbahn abgekommen ist und in der Atmosphäre verglühte.

 

Norbert König, der in Haunstetten wohnt, hat eine ziemlich genaue Beschreibung von dem Flugobjekt, das er gegen 7:35 h auf dem Weg von seiner Wohnung in Haunstetten zur Arbeit gesehen haben will. Es sei nicht etwa vom Himmel gefallen, sondern habe eine Flugbahn mit hoher Geschwindigkeit beschrieben. Er könne aber nur schwer abschätzen, wie hoch das Objekt flog und welche Ausmaße es gehabt habe. "Verblüfft" sei er vor allem von der Tatsache gewesen, dass das Objekt seine Form veränderte und sich streckte, bevor es am Horizont verschwand. Das UFO sei etwa mit der Geschwindigkeit eines Düsenjägers geflogen, berichtete König gestern Abend der AZ. "Vom Beruf her habe ich mir schon gedanken gemacht, was das Ding denn gewesen sein könnte", meinte der gelernte Maschinenbau-Konstrukteur nach seinem UFO-Erlebnis. Er glaube, trotz einer gewissen Skepsis, zwar "im Prinzip an UFOs, dass da irgendetwas ist". Einen Kontakt mit Außerirdischen hält Norbert König aber für ausgeschlossen. Bei der Polizei sind UFO-Beobachtungen gestern nicht aktenkundig geworden. "Bei uns ist kein derartiger Hinweis eingegangen", heiß es gestern Abend von einem Sprecher der Polizei-Einsatzzentrale.

 

Gestern 7:30 h: "Besuch aus dem Weltall"/Riesiger Feuerschweif über Deutschland titelte BILD im mächtigen Lettern am 24.September 1986: Gestern morgen um 7:30 h hielten Tausende in Deutschland den Atem an - Autofahrer blieben stehen. Passanten deuteten aufgeregt in den Himmel. Hunderte riefen die Polizei an. Hoch am Himmel spielte sich ein faszinierendes Naturschauspiel ab. Ein "Besucher aus dem Weltall", ein Meteorit, raste mit riesigem Feuerschweif auf die Erde zu, explodierte dann und verglühte in blaugrünem Funkenregen in der Atmosphäre. Einige hielten die glühenden Meteoriten-Trümmer für ein brennendes Flugzeug, andere glaubten an einen verglühenden Satelliten. Viele waren sicher: Ein UFO! "Ich saß gerade beim Frühstück, schaute aus dem Fenster. Da sah ich das UFO vorbeifliegen - vorn leuchtend grün, dahinter ein Feuerschweif mit grellen weißen Punkten", schildert Hausfrau Renate Zimmermann (44) aus Stuttgart. Zur gleichen Zeit, um 7:30 h, funkte ein Swissair-Pilot über Stuttgart an die Bundesanstalt für Flugsicherung: "Nicht zu identifizierendes Flugobjekt schräg vor mir gesichtet." Polizeihubschrauber "Bussard 3" fliegt über der Autobahn bei Pforzheim - da ruft Pilot Helme Lorenz (42) seinem Kollegen zu: "Mensch, schau mal da vorn - wie Flammen aus einem Schneidbrenner. Ein glühender Punkt, türkisfarben." Alles ging so schnell, dass die Hubschrauber-Besatzung nicht zum Fotografieren kam. In Karlsruhe war Polizeihauptmeister Adolf Göb (47) auf Fußstreife: "Plötzlich sah ich sechs weiße Punkte am Himmel. Nach fünf Sekunden waren sie über dem Rhein - und dann verschwunden." Auch das Bundesverteidigungsministerium wurde alarmiert. Pressesprecher Oberstleutnant Bühler: "Hunderte von Anrufen sind bei bei uns eingegangen. Auf den Bildschirmen der Luftüberwachung war nichts zu sehen. Die Forschungsgesellschaft für angewandte Naturwissenschaften sagt, es war ein Meteorit." Der Bochumer Weltraumforscher Professor Kaminski: "Das war ein fünf Kilo schwerer Meteorit aus Stein, mit Nickel und Eisen. Als er in die Atmosphäre eindrang, erhitzte er sich auf rund 4000 Grad, zerplatzte in 40 bis 50 Kilometer Höhe. Dann verglühte er."

 

UFOs in mehreren Ländern Europas gesehen - Berichte über Feuerschweif - Meteorit oder Raketenteil vermutet meldete Der Tagesspiegel vom 24.September 1986 aufgrund zusammenfassender Reuter/dpa-Meldungen: Eine unbekannte Himmelserscheinung hat gestern viele Menschen in mehreren westeuropäischen Ländern verwirrt. Drei Flugzeugpiloten, ein Fluglotse und mehrere hundert weitere Personen in mehreren Bundesländern sowie in Luxemburg, Belgien und Frankreich berichteten übereinstimmend, dass sie gegen 7:30 h ein helles Flugobjekt beobachtet hätten, das von Ost nach West geflogen sei. Ein Sprecher der Bundesanstalt für Flugsicherung teilte in Frankfurt mit, der Pilot einer Maschine der schweizerischen Fluggesellschaft Swissair, ein Pilot der US-Luftwaffe sowie ein privater Flieger hätten übereinstimmend von einem Feuerschweif berichtet, den sie oberhalb ihrer Maschinen gesichtet hätten. Zwei der Flugzeuge hätten sich im Raum Frankfurt, das dritte in der Nähe von Stuttgart befunden. Das Objekt habe aber nicht auf dem Radarschirm geortet werden können. Die Höhe des Objektes wurde von mehreren Zeugen mit etwa 200 Metern angegeben. Der Leiter der Bochumer Sternwarte, Kaminski, vertrat die Auffassung, dass es sich um einen Meteoriten gehandelt habe, der sehr flach in die Erdatmosphäre eingetren und dann wie ein Kieselstein auf dem Wasser von Luftschicht zu Luftschicht gehüpft sei. Bei einer Temperatur von 3000 bis 4000 Grad sei er in einer Höhe von 30 bis 40 Kilometer geborsten. Die Trümmer seien dann zur Erde gerast und verglüht.

 

Nach Angaben der luxemburgischen Polizei wurden fünf bis sechs nahe beieinanderliegende hellgrüne Lichter gesichtet, die in großer Geschwindigkeit in Richtung Westen geflogen seien. Ein Polizeisprecher sagte, man habe keine Ahnung, worum es sich dabei gehandelt haben könne. Zunächst sei angenommen worden, es handele sich um eine militärische Rakete, die während eines Manövers in der Bundesrepublik D

Quelle: CENAP-Archiv

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