Blogarchiv
UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-44

 5.10.2005

Und noch ein grüner Feuerball !

Ein "Doppelgänger" des Kärnten- und Tirol-Feuerball-"UFO" erschreckte auch Menschen in Amerika!

Ein "Doppelgänger" des Kärnten- und Tirol-Feuerball-"UFO" erschreckte auch Menschen in Amerika!

 

Mannheim. Am späten Samstagabend gab es helle Aufregung in Kärnten und Tirol über ein "Gänsehaut-erzeugendes" UFO, welches um 22:20 Uhr viele Österreicher schreckte und am Dienstag unter Beteiligung der gesamten österr.Presse vermeldet wurde. Wie der Mannheimer Amateurastronom und UFO-Phänomen-Forscher Werner Walter vom Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelserscheinungen (CENAP, www.cenap.de) nun selbst verblüfft mitteilte, gab es genau den gleichen "Himmelszauber" am frühen Montagmorgen, Punkt 5:40 Uhr, über den amerikanischen Bundesstaaten Indiana und Virginia. "Ein ´Doppelgänger´ des Österreich-Himmelskörpers quasi", so Walter, welcher gerade von einem amerikanischen Forschungskollegen hierzu informiert wurde, da die Geschichte soeben durch die US-Medien geht. Auch hier war knapp zehn Sekunden lang ein "grünlicher Feuerball" über den Himmel gerast und verbreitete sein unheimliches Lichtspektakel. Behörden, Radio- und Fernsehstationen wurden mit entsprechenden Beobachtungsmeldungen der Zeugen dort eingedeckt. Die öffentliche Aufregung war sogar derart, dass sich das "Air Force Space Command" in Colorado einschalten musste, um die Bevölkerung zu beruhigen, dass die Erscheinung nur ein, wie in Kärnten und Tirol, ein ungewöhnliches Naturschauspiel in Form eines Besuchers aus dem Weltraum war, der dann als Feuerball-Bolide in der Hochatmosphäre verbrannte.

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 6.10.2005

Teil 1: Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:

Oktober-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

Im Oktober/November 1950 hatte Die Welt eine dreizehnteilige und in diesem Umfang heute undenkbare Artikelserie von Gerald Heard dem Publikum anzubieten gehabt, zu einer Zeit, wohlgemerkt, als deutsche Zeitungen nach dem 2.Weltkrieg wegen akutem schlichtem Papiermangel aus ein paar Blättern bestanden und der Raum nur für das wichtigste Infomaterial zur Verfügung stand: "Beobachter aus dem Weltraum? Das Rätsel bleibt ungelöst: Ein Tatsachenbericht über das seltsamste Gegenwartsproblem der Menschheit!" Hierbei bezog er sich auf Berichte über Beobachtungen von Fliegenden Untertassen aus der bis dahin veröffentlichten Presse, um daraus "in sachlicher Form" zu versuchen, eine Antwort auf das Geheimnis der "Fliegenden Untertassen" zu finden - also nicht auf eigene Untersuchungen und Recherchen direkt und aufgrund von UFO-Meldefällen (das wäre auch in heutiger Zeit noch ein Wunder). Die Einführung des Themas der Fliegenden Untertassen hierzulande fand ja knüppelhart statt: Tatsachenbericht und Gegenwartsproblem der Menschheit - nichts weniger. Wie gesagt, dieser Bericht erschien nicht im "Hinterwälder Egal-Blatt", sondern in der prestigereichen sowie einflußreichen Die Welt. Hier hob man den Maury-Island-Vorfall noch als echt hervor, obwohl er derweilen schon längst als Schwindel zu den Akten gelegt war. Die Zeitung sprach sich positiv für die Untertassen-Herkunft vom Mars aus. Mars und Venus waren, zugegeben, in diesen Tagen wissenschaftlich tatsächlich positive Kandidaten, um als "Schwestern der Erde" durchzugehen. Die Mars-Kanal-Legende fand hier ihre Fortsetzung, wenn auch in diesen Tagen der Fünfziger bereits jene "Kanäle" als optische Täuschungen vom Tisch waren, aber dennoch: Der Nachhall bleibt verhaftet, weswegen in unserer Zeit z.B. das "Mars-Gesicht" als aktuelle Ausprägung des Marsianer-Mythos existieren kann.

Folge 1 erschien am 28.Oktober 1950: Unheimliche "Untertassen": Seit einigen Jahren werden an verschiedenen Teilen der Welt geheimnisvolle Himmelserscheinungen beobachtet, die man wegen ihrer meist scheibenförmigen Gestalt "Fliegende Untertassen" genannt hat. Über die Größe und Art dieser Erscheinungen liegen zahlreiche abweichende Meldungen vor. Während es sich bei einer Gruppe von ihnen um merkwürdige Lichter handelt, gleichen andere fliegenden Röhren mit gespenstischen Feuerschweifen. Zum Teil sind die uns unbekannten Körper so klein, dass man in ihnen keine Piloten vermuten kann, teils haben sie eine furchterweckende Ausdehnung, und ihre Geschwindigkeit übertrifft die jedes modernen Düsenjägers. Gerald Heard, der in England als wissenschaftlicher Publizist bekannt ist, hat das Tatsachenmaterial über dieses eigenartige Problem gesammelt und sorgfältig geprüft. Trotz der streng sachlichen Untersuchungen jedoch sieht sich die Menschheit einem bedeutenden und aufregenden Rätsel gegenüber, dessen Lösung nicht abzusehen ist. Die folgende Darstellung, in der die wichtigsten Meldungen zusammengafßt sind, beginnt mit den Beobachtungen aus dem Sommer 1947. Inzwischen besteht kein zweifel mehr darüber, dass tatsächlich im Gebiet zwischen Südkanada und Nordmexiko unerklärliche Erscheinungen auftauchen, die man anfangs für Superflugzeuge hielt. Es handelt sich jedoch offensichtlich nicht um Flugzeuge einer uns bekannten Bauart. Damit erhebt sich die für alle Nationen wesentliche Frage: Wer hat diese Maschinen hergestellt, woher kommen sie und von wem werden sie gelenkt? Ferner: Können wir angesichts der fliegenden Himmelskörper auf eine Besatzung und einen Heimatstützpunkt schließen? Und nicht zuletzt: Gibt die seltsame Erscheinung der "Fliegenden Untertassen" Anlaß zu dem Argwohn, dass sie im Dienste irgendeiner Weltmacht stehen? Gerald Heard versucht, in sachlicher Form darauf eine Antwort zu geben.

Am 24.Juni 1947 flog Kenneth Arnold, ein 32jähriger Kaufmann aus Boise in Idaho, seine eigene Maschine von Chehalis, Washington, nach Hause. Er war ein guter Pilot und oft unterwegs. An jenem Tage machte er jedoch einen Umweg, da an alle Flugzeugführer des Bezirks die Meldung ergangen war, nach einem Truppentransporter Ausschau zu halten, der in der Gegend des Mount Rainier abgestürzt sein mußte. Der Mount Rainier erhebt sich schneebedeckt aus den Rocky Mountains. Mr.Arnold stieg auf über 3.000 Meter Höhe und flog an dem massigen Felsplateau entlang, aus dem der weiße Gipfel in den Himmel ragt. Das Wetter war so gut, dass er seine ganze Aufmerksamkeit der Suchaktion zuwenden konnte. Plötzlich wurde er durch einen Blitz geblendet. Und dann sahder erstaunte Mr.Arnold neun gegenstände, wie Gänse in einer Linie geordnet, zwischen den Gipfeln der Gebirskette verschwinden und wieder auftauchen. Sie waren nach seiner Schätzung etwa 30 Kilometer entfernt. Er beobachtete sie an Hand der Kabinenuhr im Führersitz genau zwei Minuten lang und schätzte ihre Geschwindigkeit nach der Zeit, die sie von Gipfel zu Gipfel benötigten. Das Ergebnis war überraschend: Ungefähr 1.600 Kilometer je Stunde! Die Art, in der dieser merkwürdige Schwarm über die Gipfel flog, widersprach jeglicher Pilotenvernunft. Aber nicht nur das, auch die Gestalt der unbekannten Gegenstände verblüffte Mr.Arnold. Sie waren anders als irgendein Flugzeugtyp, den er kannte. Sie glichen Scheiben. Nach seiner Landung erzählte Kenneth Arnold die unheimliche Begegnung, und bald fand die Geschichte ein lebhaftes Echo. Ein Reporter aus Boise glaubte ebenfalls Scheiben am Himmel gesehen zu haben. Auch Mr.Johnson, ein Zeitungsverleger, teilte ähnliche Beobachtungen mit. Anfang Juli meldete der Pilot eines Flugzeuges der amerikanischen Luftwaffe die "Fliegenden Untertassen" in der Nähe von Boise. Andere Meldungen dieser Art kamen aus dem ganzen Westen. Die Zeitung Arizona Republic veröffentlichte sogar zwei Photographien der phantastischen Himmelskörper, die ein Mr.Rhodes aus Phoenix aufgenommen hatte. Sie zeigten allerdings einen Gegenstand, der mehr einem schwarzen Gummiabsatz mit einem kleinen Loch in der Mitte glich als einer Untertassen. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Art Flugzeug, bei dem die Rückseite des "Gummiabsatzes" Antriebsseite war. [Die Welt druckte sogar eines der Bilder ab und gab ihm dem Untertitel: Diese Aufnahme einer "Fliegenden Untertasse" machte William Rhodes aus Phoenix (Arizona) am 9.Juli 1947. Sie ist das erste Foto, das von diesen rätselhaften Erscheinungen gemacht wurde. Rhodes beschrieb sie als "einen Gummiabsatz mit einer Öffnung in der Mitte". ¸ Tatsächlich liegt auch der Verdacht nahe, dass es sich hierbei um genau das handelte, was Rhodes formbeschreibend aussagte, die Aufnahme eines schwarzes Schuhabsatzes auf einer Glasfläche gegen den Himmel gerichtet. Das Bildmaterial zeigt auf, dass das fotografierte Ding sehr nahe gewesen sein muß und der Himmelshintergrund nur zu erahnen ist.] Die Beobachtungen des Piloten der Unioted Air Lines wurden am Nachmittag des 4.Juli gemacht. Dieser Tag wird bekanntlich in Amerika als "Tag der Unabhängigkeitserklärung" gefeiert.

Als daher in Portland, Oregon und Seattle eine stattliche Menschenmenge Scheiben bemerkte, die hoch in den Himmel hioneinschossen - nach zuverlässigen Schätzungen bis zu 13.000 Meter Höhe -, wurde das Ereignis lebhaft kommentiert. "Die Regierung hat sich den richtigen Tag ausgesucht, um uns zu zeigen, dass wir auf Draht sind" und "Donnerwetter, da schaut uns doch eine fremde Macht in die Karten! Die wollen wohl sehen, ob unsere Burschen Lust zu einer Stratosphärenjagd haben!" hieß es. Fachleute, die nicht Augenzeugen waren, leugneten natürlich das Erscheinen der Himmelsgespenster. Unter ihnen auch der Kommandant eines amerikanischen Großflugzeuges, das Boise am Nachmittag verließ. Nun, er brauchte nicht lange zu warten, denn kurz vor Sonnenuntergang tauchten vor dem Bug der Maschine fünf "Untertassen" auf. Der Kommandant, sein erster Offizier und die Stewardeß beobachteten die fünf Gegenstände, und nach einigen Minuten sahen sie, dass sich ihnen weitere vier anschlossen. Das Schauspiel dauerte ungefähr zehn Minuten, dann verschwanden die geheimnisvollen Scheiben. Alle drei erstatteten sofort Bericht. Aber sowohl das Marinekommando als auch das Kommando der Luftstreitkräfte behaupteten, dass ihnen keine Maschinen dieser Art bekannt seien. Unterdessen gab es eine neue Überraschung auf Maury Island. Diese Insel ist ein kleiner unbewohnter Flecken Erde, fünf Kilometer von der Hafenstadt Tacoma entfernt. Kenneth Arnold saß im Klub seiner Heimatstadt und wurde von einigen Mitgliedern gebeten, ihnen seine wunderlichen Erlebnisse zu schildern. Er erwähnte dabei, dass ihm berichtet worden sei, die Hafenpolizei von Tacoma hätte nicht nur die "Erscheinungen" wahrgenommen, sondern besäße auch einige Bruchstücke, die plötzlich vom Himmel niedergefallen waren. Daraufhin redete man auf ihn ein, diesem Gerücht nachzuspüren. Mr.Arnold sagte zu und startete am Morgen des 30.Juli. Wenige Stunden später wurden seine Bemühungen schon belohnt. Er entdeckte einen Schwarm "Fliegender Untertassen" und versuchte Aufnahmen zu machen. Leider gelang ihm kein überzeugendes Bild. Man sah nur Pünktchen, sonst nichts. In Tacoma angekommen, telephonierte Arnold mit Mr.Dahl von der Hafenpolizei, der ihn sofort aufsuchte und bereitwillig erzählte, was er gesehen hatte. Mit zwei Mann Besatzung und seinem Sohn war Dahl am 21.Juni gegen 14 h in seinem Boot nahe der Küste umhergefahren. Er hatte ahnungslos am Steuer gestanden, als er plötzlich ein halbes Dutzend großer Scheiben direkt über seinem Boot in schätzungsweise 800 bis 1000 Meter Höhe bemerkte. Das plötzliche Erscheinen der gespenstischen Himmelskörper ist eine Tatsache, die von allen Beobachtern bestätigt wird.

Anfangs schienen sie bewegungslos in der Luft zu hängen. Dann konnte man sehen, dass fünf von ihnen langsam um eine kreisten, die den Mittelpunkt bildete, und diese eine sank beständig, bis sie nur etwa 170 Meter vom Wasserspiegel entfernt war. Dort hielt sie. Die Ungetüme glitzerten in der Sonne und machten kein Geräusch. Sie schienen einen Durchmesser von 30 Meter zu haben, und jede hatte in der Mitte eine große Öffnung wie eine Hohlachse. Die Besatzung des Bootes versuchte, von panischem Schrecken gepackt, die Insel zu erreichen. Da wurde die unheimliche Stile durch ein dumpfes Dröhnen gebrochen. Aus der Scheibe, die dem Wasser am nächstenw ar, flog plötzlich ein heller, dann ein dunkler Gegenstand, die aus Metall zu sein schienen. Bei der Berührung mit dem Wasser bildete sich an der Aufschlagstelle Dampf. Die Scheibe, von ihrer seltsamen Last befreit, hob sich wieder. Und dann verschwanden alle sechs in Richtung auf das Meer. Dieses Verschwinden über dem Pazifik schien eine glänzende Abschlußvorstellung ihrer Besuche an der amerikanischen Westküste. Man fragte sich, ob die hohe See für sie ein sicheres Versteck vor der menschlichen Aufmerksamkeit bedeutete. Am 12.November 1947 meldete zum Beispiel der Öltanker "Ticonderonga" von seiner Position, 40 km seewärts an der Oregonküste, dass zwei rasende Scheiben gesichtet wurden, die mit Kurs Süd-Süd-West der größten Wsasserfläche unserer Erde zustrebten. Dahl hatte die erähnten Metallstücke, von denen er behauptete, sie seien aus dem Himmel niedergefallen, bereits seinem Vorgesetzten Mr.Crisman gegeben. Crisman zeiget Arnold das Metall. Arnold war enttäuscht. Er hielt lediglich ein paar Brocken Lavagestein in der Hand. Er setzte jedoch seine Untersuchungen fort und brachte Captain E.J.Smith nach Tacoma. Captain Smith war Kommandant des Verkehrsflugzeugs der Luftlinie nach Boise und hatte mit seinem Ersten Offizier und eer Stewardeß am 4.Juli jene neun Scheiben beobachtet, die vor seiner Bugkanzel umhertanzten. Aus Hamilton Field, einem Luftstützpunkt nahe San Franzisko, kamen Hauptmann Davidson und Leutnant Brown in einem Bomber vom Typ B 25. Man zeigte ihnen die Schlacken. Sie schienen nicht sehr beeindruckt, packten verschiedene Bruchstücke in einen Pappkarton und nahmen sie mit auf den Rückflug. Unterwegs explodierte der Bomber. Beide Offiziere wurden getötet. Die Explosion war von seltsamen Umständen begleitet. Weshalb gelang es zum Beispiel zwei anderen Mitgliedern der Besatzung, elf Minuten vor dem Unglück im Fallschirm sicher zu entkommen? Und weshalb wurde die Maschine nicht abgedrosselt, um die Gewalt der Explosion zu vermindern, da den beiden Piloten nach dem Ausbruch des Feuers im Motor, das offenbar die Explosion verursacht hatte, noch genügend Zeit zur Verfügung stand? Captain Smith setzte sich daraufhin mit Major Sanders vom geheimdienst der Luftstreitkräfte in Verbindung. Major Sanders kam und hörte sich Mr.Arnolds Bericht an. "Es ist ja nur Schlacke", sagte er, "und die ganze Geschichte sieht nach Fopperei aus." Das wurde zur ständigen Antwort der militärischen Stellen. So begann das dramatische Auftreten der "Fliegenden Untertassen". [In dieser Darstellung fällt uns einiges auf, was sicherlich bemerkenswert ist: 1.) Boise und Flieger aus Boise waren bevorzugte "Ziele" der Untertassen, so als würden sie von ihnen besessen sein - Arnold wiederum braucht nur in den Flieger zu steigen und schon sah er wieder Untertassen herumschwärmen; 2.) Rhodes kam mit dem ersten Untertassen-Foto hervor und steht schwer unter Schwindelverdacht; 3.) der erste Untertassen-Beinahe-Crash, in Form des Falls von Maury Island, war ein Schwindel durch Hafenpolizisten gewesen, der schließlich sogar zwei Offizieren bei einem Flugunfall das Leben kostete; und 4.) der Höhepunkt der Ereignisse um Nationalfeiertag, dem 4.Juli 1947, wo das ganze Land außer Rand und Band in Feiertagsstimmung ist und im patriotischen Rausch liegt; wir müßen erwähnen, dass in diesem Sommer erstmals Helium-abgefüllte Spaßballons auf den freien Markt kamen und diese in Schwärmen hochgelassen wurden - vorher gab es nur die kleinen Kinder-Luftballons, die kaum zum Himmel steigen konnten, mit den Heliumballons in allerlei Form und Färbung war eine völlig neue Kategorie von Himmelsobjekten erschienen, die dort herumwirbelten. Insgesamt gesehen bekommt die Untertassen-Hysterie vom Sommer 1947 einige schwere Kratzer ab... - weitere Schwindel und Fehldeutungen sind schlichtweg zu erwarten, weswegen von Anfang an das UFO-Phänomen mit diesem gewichtigen Problemkreis zu kämpfen hat, egal wer die angeblichen oder auch authentischen Zeugen sind.]

Schon kamen Berichte über "Fliegende Untertassen aus 40 der 48 Staaten Amerikas [mit der Verbreitung der Untertassen-Nachrichten über die amerikanischen Nachrichten-Netzwerke kamen dann auch die weiteren Meldungen aus anderen Landesteilen als Folge zustande - und als die Untertassen-Nachricht schließlich den amerikanischen Kontinent verließ und z.B. nach Europa herübergelangte, gab es als Folge dann dort auch Meldungen]. Besonders in Idaho war eine Scheibe so niedrig geflogen, dass sich die Baumkronen unter ihr beugten. Im Kaskadengebirge in Oregon sah ein Goldgräber fünf oder sechs Scheiben, die in der Sonne blinkten. Er hatte genügend Zeit, sie durch ein Fernrohr zu betrachten [für ewas braucht ein am Boden schürfender Goldgräber ein Fernrohr für die Schau in die Ferne?], während sie 50 Sekunden lang hoch oben am Himmel sich spielend bewegten. Seine Beobachtung wurde durch die Tatsache [?] gefestigt, dass die Nadel seines Kompaßes in heftige Bewegung geriet. Vielleicht stellen also diese Scheiben eine Energieform uns unbekannten Ausmaßes dar, etwa eine Art magnetischer Kraft, durch die sie der Erdanziehungskraft widerstehen können? Aber bevor diesen Vermutungen Raum gegeben wird, müssen die Einzelbeobachtungen zu einem Bild von größerer Genauigkeit verdichtet werden. Die "Fliegenden Untertassen" tauchten bald nicht nur tagsüber auf, sondern sie erschienen auch nachts. Aber das seltsamste an ihnen war weder ihre Gestalt noch ihre Geschwindigkeit, denn es konnte sich um ein Scheibenflugzeug in der Art riesiger Wurfscheiben handeln, die von Konstruketeuren als Zukunftsform des Flugwesens durchaus für möglich gehalten wurden. Und ihre Geschwindigkeit, die man auf 1.600 km/st schätzte (also größer als die Schallgeschwindigkeit), hielten viele Fachleute für unerreichbar, bis im Herbst des überraschenden "Untertassen"-Jahres bekannt wurde, dass sich diese Grenze tatsächlich technisch überwinden ließ. [Und seither kannte man auch den mächtigen Überschallknall bei Überschreiten der Grenze! Doch dieser wurde weder von Arnold noch von anderen Zeugen der "High Speed-Saucers" gemeldet, sodass man durchaus in vernünftigen Bahnen denkt, wenn man davon ausgeht, dass diese Objekte entweder in ihrer Geschwindigkeit falsch eingeschätzt wurden und langsamer als Überschallgeschwindigkeit flogen oder dass sie sich weitaus höher als gedacht befanden und gar nicht so nahe waren, wie man es einschätzte.] Nein, das seltsamste an den "Fliegenden Untertassen" war, dass ihnen ein bezeichnendes Merkmal jedes Flugzeugs fehlte, nämlich das unverkennbar mächtige Brummen: Die Scheiben waren geräuschlos! Sie zogen schweigend durch den Himmel, als handele es sich um den Strahlenkegel eines Scheinwerfers, der blitzschnell die Wolken abtastet. [Wie man sieht, war auch das Phänomen der heute auftretenden Scheinwerfer-Lichteffekte an Discos etc mittels Skytrackers usw bereits damals im Kern bekannt!] Typisch für die ganze Art war ein großer Scheibenpulk, der in der Stille eines späten Abends im Süden von Louisiana beobachtet wurde. Schweigend und doch mit rasender Geschwindigkeit schossen eine Anzahl "Untertassen" durch den Himmel, und sie alle leuchteten! So kam zum Geheimnis der Lautlosigkeit auch noch das Geheimnis einer gespenstischen Farbe. Die Lichtträger waren völlig verschieden von den Scheiben. Sie rasten sozusagen als Beleuchtungskörper unbekannter Bauart durch den Weltraum [Hochatmosphäre ist da etwas konkreter und verlagert das Thema recht schnell, wenn auch damals noch unbemerkt, in den astronomischen Bereich, konkret auf den der Boliden-Feuerbälle], und ihre Lichtstrahlen waren nicht minder beunruhigend als ihre Formen. Angesichts dieser Tatsache ergab sich der Schluß, dass es notwendig war, nicht nur den Aussagen der überraschten Bevölkerung oder einiger Piloten zu vertrauen. Es mußte alles unternommen werden, um durch geschultes Flugpersonal die Verfolgung der Himmelserscheinungen aufzunehmen. Nur hart in der Nähe der schweigenden Ungetüme konnte es möglich sein, eine Aufklärung zu erhalten. Bald darauf folgten die ersten Versuche, um das Rätsel zu lösen.

Am 23.Juli 1948 war Captain C.S.Chiles mit seinem Ersten Offizier, J.B.Whitted, unterwegs. Sie gehörten zum Stab der Eastern Airlines und kamen mit einer Verkehrsmaschine aus Houston in Texas. Das Flugzeug war um 8:30 h abends gestartet. Um 2:45 h kam der Mond durch die Wolken und tauchte die ruhige Theaterlandschaft des Himmels in ein blasses Licht. Plötzlich schoß ein gigantischer, glänzender Torpedo auf die Maschine der Eastern Airlines zu. Angespannt beobachteten ihn die Offiziere. Er schwebte direkt auf ihrer Flugroute, dicht über ihren Köpfen. Plötzlich schoß das Ungetüm herunter. Captain Chiles riß die Maschine hart nach links. Glücklicherweise drehte sich der Torpedo ebenso scharf nach rechts und stürzte an ihnen vorbei. Die Piloten starrten dem eigenartigen Gebilde nach. In der kurzen Entfernung von nur 250 Meter konnten sie deutlich erkennen, dass es keine Flügel hatte, ungefähr 35 Meter lang war und einer großen Zigarre glich. Der Anblick wurde durch das unheimliche Leuchten des Körpers noch erschreckender. Beide Flugzeugführer bemerkten an der "Zigarre" eine Art Vorderkabine, so dass sie offensichtlich eine Besatzung hatte oder, vorsichtiger ausgedrückt, eine Möglichkeit zur Beobachtung der Umgebung. Aus dieser Kabine drang ein blendender Schein, als ob drinnen jemand Magnesium verbrannte. Die Helligkeit des seltsamen Lichts mußte jedoch einer eventuellen Mannschaft selbst bei Tage die Orientierung unmöglich machen, besonders aber bei Nacht. Außerdem war noch eine andere Lichtquelle vorhanden. Rings um den Leib des Riesenfisches zog sich ein glühender Purpurstreifen, ähnlich dem phosphoreszierenden Schimmer einiger Tiefseeungeheuer, und hinten aus dem Rumpf sprühte eine organgefarbige Flamme, die sich fächerförmig verbreiterte und gegen ihr Ende in ein zartes Gelb überging. Der Anblick mag gewiß schon gewesen sein, aber in so unmittelbarer Nähe wirkte er doch furchterregend, denn der Flammenfächer war halb so lang wie die ganze "Zigarre", also rund 15 Meter. Die Vermutung, dass eine Besatzung vorhanden sei, verstärkte sich, als die beiden Offiziere zwei Fensterreihen entdeckten. Aber in dem Augenblick, da der gewaltige Leib des fremden Kolosses an ihrem Flugzeug vorbeiraste, konnten sie kein menschliches oder menschenähnliches Wesen wahrnehmen, das etwa von der gleichen Neugier getrieben war wie sie. Immerhin mußte diesen fremdartigen Gegenstand eine lenkende Macht beherrschen, durch deren geschicktes Verhalten jede Gefahr in der Luft vermieden wurde.

Plötzlich verdoppelte sich der Feuerschweif, und das Fabelwesen stürzte mit einem ungeheuren Ruck wie aus der Pistole geschossen nach oben und verschwand. Selbst wenn also die beiden Piloten geglaubt hätten, dass sie sich in ihrer Aufregung von harmlosen Lichtreflexen täuschen ließen, wurden ihre letzten Zweifel durch einen mächtigen Stoß erschüttert, den ihre Maschine beim Verschwinden des unangenehmen Fluggefährten bekam. Captain Chiles überließ die Führung der Maschine seinem Zweiten Offizier und ging nach hinten, um festzustellen, ob irgendeiner der Fluggäste etwas bemerkt habe. Da es jedoch nachts gegen drei Uhr war, hatten außer einem Mr.McKelvie alle geschlafen. Mr.McKelvie bestätigte die Beobachtung und meinte, dass er einem ähnlich seltsamen Licht nirgends zuvor begegnet war [er sprach nur von einem Licht, während die Piloten von einem apparativen Objekt berichteten!]. Eine weitere Bestätigung wurde von einem Luftbeobachter des Flugplatzes der Stadt Macon in Georgia gegeben, der um zwei Uhr nachts einen langen, dunklen, flügellosen Gegenstand wahrgenommen hatte, dessen Antrieb durch eine starke Flamme aus dem Heck zu erfolgen schien. [Wie sich herausstellte, handelte es sich schließlich um einen zerplatzenden Feuerball-Boliden, der völlig falsch eingeschätzt wurde - sowohl von den Zeugen als auch von der USAF und ihrem Geheimdienst!] Die Marinebehörden nahmen zu den Diskussionen über die Himmelserscheinung abweisend Stellung. Sie meinten, es handle sich um jene Superraketen, die bekanntlich in Neu Mexiko ausprobiert werden. Aber konnte eine verirrte Rakete aus eigener Kraft über die gesamten Vereinigten Staaten wandern? [Ganz recht, aber solche Ungereimtheiten sorgten für erste Zweifel an der Aufrichtigkeit der Behörden in dieser Affäre!] Auch ein Wurfgeschoß mit Selbststeuerung wäre kaum in der Lage gewesen, der Verkehrsmaschine so geschickt aus dem Wege zu gehen, wie es dieser massige Torpedo getan hatte. Besser läßt sich die Frage beantworten, ob es irgendwelche Berichte über neue, unbekannte Flugzeugtypen gibt. Zwei Angehörige des Flugdienstes in Alabama sahen einen großen, flügellosen Gegenstand, der entfernte Ähnlichkeit mit einem Baumstamm hatte, auf dem Kurs der Verkehrslinien nach Bethel zuschießen. Sie nahmen die Verfolgung auf, aber die Erscheinung entwich ihnen, da sie weniger als 350 Kilometer je Stunde flogen. Das war im August 1947, also zu Beginn der aufregenden Ereignisse. Am 1.Januar 1948, gleichsam als Neujahrsgruß, zeigte sich ein ähnlicher Flugkörper im Süden von Missisippi. Wieder versuchte eine Reihe von Piloten, mit ihren Maschinen das gespenstische Wesen zu verfolgen. Und wieder verdoppelte es mit einem plötzlichen Sprung seine Geschwindigkeit und entkam.

In der Folge 11 vom 9.November 1950 der Artikelserie "Beobachter aus dem Weltraum? Das Rätsel bleibt ungelöst: Ein Tatsachenbericht über das seltsamste Gegenwartsproblem der Menschheit!" ging es in Die Welt um die Frage Sind die Planeten bewohnbar? Hierüber gibt es einen interessanten Artikel, der am 6.März 1948 in der Saturday Evening Post unter der Überschrift "Der Himmel ist bevölkert" erschien. Der Verfasser des Artikels nennt die durch Radar über Nordkalifornien gemeldeten Erscheinungen "Gizmos". In einem Fall zeigte das Gerät innerhalb des Beobachtungsfeldes ein Flugzeug an mit allen typischen Merkmalen, obwohl es sich nicht um ein Flugzeug handeln konnte. Es könnte also sein, dass auch wir mittels hochqualifizierter Meßgeräte beobachtet werden. Dann ergäbe sich für etwaige außerirdische Weltraumbewohner die Aufgabe, unser Leben und Treiben, unsere Kraftbegrenzung, Bodenschätze, Verteidigungsmöglichkeiten usw zu studieren. Aber das Bild würde trotzdem lückenhaft bleiben, denn entscheidend für eine genaue Kenntnis bliebe die direkte Begegnung. Wir haben nun unserer Phantasie hinreichend die Zügel schießen lassen und müssen uns wieder einigen Tatsachen zuwenden. Ist es wirklich so absurd, von Bewohnern anderer Planeten zu sprechen? Auf diese Frage werden viele mit Nein antworten, und es wird schwerfallen, zu beweisen, dass sie unrecht haben. Jules Verne ist mit seinen utopischen Romanen der damaligen Welt als Narr erschienen, und er gar behauptet hätte, dass einige seiner Ideen sich verwirklichen würden, hätte man ihn wahrscheinlich hinter Schloß und Riegel gesetzt. Auch er experimentierte gedanklich nur mit dem Gegebenen, schmückte es aus, kombinierte neue Möglichkeiten hinzu und hat an vielen Stellen Dinge beschrieben, die uns heute nicht mehr in Erstaunen versetzen. Wir sprachen angesichts der Feststellung, dass die geheimnisvollen Körper weder starten noch landen, von einem Dauerflug um die Erde als Satelliten. Ist der Gedanke an einen künstlichen Satelliten so außergewöhnlich? Beschäftigen wir uns nicht schon jetzt ernsthaft mit dem Versuch, mittels einer Rakete den Mond zu erreichen?

Das Verteidigungsministerium in Washington, das Pentagon, hat die Arbeiten an künstliche Erdsatelliten zugegeben. Diese Geschosse sollen durch Raketenantrieb mit einer Geschwindigkeit von über 30.000 Stundenkilometer bis in eine bestimmte Höhe, sagen wir 800 Kilometer, hinaufgetrieben werden. Dort stellt eine automatische Schaltung den Raketenantrieb ab und verändert die Flugrichtung. Und schon schwirren diese Erzeugnisse unserer Erfindungsgabe mit unglaublicher Leichtigkeit um die Erde. Wenn man sich also bereits ernsthaft mit dem Bau solcher Apparate beschäftigt und sogar versuchen will, noch weiter in den Weltraum vorzudringen, ist da die Annahme verwunderlich, dass uns irgend jemand zuvorgekommen sei? Wenn es Einstein oder irgendeinem anderen Forscher gelänge, sich auch nur theoretisch dem Stoff-Kraft-Problem um einen weiteren Schritt zu nähern, würden wir damit gewiß weitere, hoffentlich nicht unangenehme Überraschungen erleben. Bleiben wir also vorerst bei der Frage, ob es möglich ist, dass wir aus dem Weltenraum beobachtet werden. Es setzt natürlich die Annahme voraus, dass es außer uns Menschen noch menschenähnliche Lebewesen im All gibt. Wir müßten diese Lebewesen angesichts der erschreckenden Geschwindigkeitsbeschleunigung ihrer Flugkörper außergewöhnlich klein vermuten oder von grundsätzlich anderem physischen Bau. Wie weit wir uns gedanklich in diesem Fragenkomplex bewegen dürfen, ohne ganz den Boden unter den Füßen zu velieren, soll jetzt untersucht werden. Fangen wir wieder mit der Frage an, woher die "Fliegenden Untertassen" kommen könnten. Es besteht kein Anlaß mehr, ihre Herkunft außer in Amerika in irgendeinem Lande der Welt zu suchen. Es besteht aber auch kein Grund zur Annahme, dass die Vereinigten Staaten derart umfangreiche Versuche mit hundert oder mehr Scheiben, deren Herstellung einen schwierigen technischen Arbeitsgang erfordern würde, über drei Jahre lang geheimhalten können. Ob es sich nun um Satelliten oder um ständig gelenkte Flugkörper handelt, ist zunächst einmal gleichgültig. Wichtig erscheint uns, dass irgend jemand diese Erscheinungen bewirkt haben muß. Die Natur ist zwar voller Wunder und Überraschungen, aber wenn zum Beispiel ein Vulkan ausbricht, nimmt die glühende Lava keine Rücksicht auf menschliche Wohnstätten. Und ausgerechnet die Scheiben sollen jeden Zusammenstoß vermeiden?

Sir Spencer Jones, ein bekannter englischer Astronom, stellte die Behauptung auf, dass Körper erschaffen sein könnten, deren Grundsubstanz nicht Kohlenstoff ist wie beim menschlichen Körper, sondern vorwiegend aus Silikaten aufgebaut sei und deshalb einer Hitze zu widerstehen vermöge, die für uns den sicheren Tod bedeutet. Betrachten wir uns daraufhin die nächste Himmelsumgebung. Der Merkur hat eine Temperatur, die Blei sofort zum Schmelzen brächte. Und dass die Sonne nicht gerade kühl ist, merken wir im Hochsommer. Wenn sich also auf dem Merkur oder der Sonne eine Art Lebewesen tummelt, müßten sie wie Kraftfelder oder elektrische Wirbel beschaffen sein. Es ist nicht anzunehmen, dass solche in der Lage wären, Weltraumschiffe zu bauen. Gehen wir weiter in der Reihenfolge Venus-Mars. Von der Venus weiß man eine ganze Menge. Zum beispiel, dass dieser Planet sehr jung ist, erheblich jünger als die Erde. Er wird von einer dichten Wolkenschicht umgeben. Wenn wir mittels eines Spektroskops ihre Beschaffenheit untersuchen, stellen wir fest, dass es sich nicht um die uns bekannte Wolkenarten aus Wasserdmapf handelt, etwa um Zirus- oder Kumulus-Wolken, sondern dass diese Schicht aus Kohlendioxyd besteht. Vielleicht erstaunt diese Beobachtung nicht, wenn man die größere Sonnennähe der Venus bedenkt. Die Venus kühlt deshalb langsamer ab. Sie befindet sich also jetzt noch in einem Zustand, den die Erde vor etlkichen Jahrmillionen durchlaufen haben mag. Auch unser Planet ist wahrscheinlich von einer Kohlendioxydschicht umgeben gewesen, da Kohlendioxyd für das pflanzliche Leben unentbehrlich ist, während der Mensch und alle tierischen Lebewesen, die Luft atmen, bekanntlich an diesem Gas ersticken. So dürfen wir vermuten, dassbei zunehmender Abkühlung der Erde das Kohlendioxyd mehr und mehr gebunden wurde und an seine Stelle Sauerstoff trat. Der Sauerstoff wiederum ist ein unentbehrlicher Bestandteil für das menschliche und tierische Leben. Innerhalb dieses langsamen Umwandlungsprozesses haben sich riesige Wälder zum Sterben gelegt, da es ihnen an Atmungsmöglichkeiten fehlte, und sie verwandelten sich im Laufe langer Zeiträume in Kohle.

Wenn wir auch durch die teilweise wirbelnden Kohlendioxydwolken keinen Blick auf die Oberfläche der Venus werden können, geben uns geologische Untersuchungen der Erdrinde doch die Möglichkeit, Vergleiche anzustellen. Deshalb können wir bei unserem Weltraumnachbarn durchaus eine üppige Pflanzenwelt mit Schachtelhalmwäldern, haushauen Farnen und mächtigen breitblättrigen Gewächsen vermuten, aber keine Lebewesen, die uns ähnlich sind. Und schon gar keine Geschöpfe, die über irgendwelche Mittel verfügen, Kräfte zu bannen und einem besonderen Zweck dienstbar zu machen. Ob sich allerdings eines Tages auf der Venus menschenähnliche Wesen entwickeln und auf ihre Weise zu ungeahnten Naturerkenntnissen kommen, steht nicht zur Debatte. Wenden wir uns jetzt dem Mars zu. Hier wird das Thema schwierig und interessant zugleich. Utopische Romane beschäftigen sich nicht minder mit der Frage eines bewohnten Mars als utopische Hörspiele. Man machte Geschäfte mit der leichtgläubigkeit vieler Menschen, sprach von einer Marsinvasion und bewirkte, dass Tausende schlaflose Nächte verbrachten. Und wie man den Marsmenschen darstellte. Eine Herde abscheulicher Fabelwesen durchspukte die Phantasie naiver Leutchen.

¸ Soweit also dieser zeithistorische Ausflug in Die Welt. Zurückblickend ist er schon erstaunlich gewesen, da wir hieran einige wichtige Anmerkungen verknüpfen müßen: 1950 war man in Sachen Eroberung des Weltraum noch recht fern, von der konkreten Umsetzung eines Satelliten bzw einer echten Weltraum-Rakete. 1957, sieben Jahre später, hatte Rußland SPUTNIK I hochgeschoßen, 1961 war Gagarin bereits in der Erd-Umlaufbahn. Wie es scheint, ging plötzlich alles Schlag auf Schlag. Und 1969 landeten die ersten Menschen auf dem Mond! Das ist nun bald wieder ein halbes Jahrhundert her und welche Sprünge machte der Mensch seither aktiv in den fernen Weltraum hinein? Vergleichsweise harmlose und nicht der ursprünglichen Dynamik angepaßte (was übrigens allen modernen UFO-Spinnereien über seit dem Roswell-Crash nachgebaute Alien-Technologie für irdische Zwecke einen herben Hammerschlag verpaßt). Woran liegt dies? Ganz einfach an den im Kern immer noch gleichen Treibstoff-Problemen für die Raumfahrt, die mittels Flüßigkeits- bzw Feststoff-Raketen ziemlich erdverbunden bleibt und nur den kleinen Schritt in den erdnahen Kosmos erlaubt. Und natürlich das Geld für derart teure Unternehmungen, da klar ist, dass jeder weitergehende Schritt mit neuen Raumschiffs-Antrieben weitaus mehr Mittel erfordern wird, als jetzt schon aufzuwenden ist. Einzig und allein durch unbemannte Sonden und durch das Weltraum-Teleskop Hubble wurden in der Erkundung des Weltalls wirkliche Fortschritte erzielt, sodass man heute schon fast sagen kann, dass das menschliche Sonnensystem weitgehend erkundet ist - aber es platzten auch die Träume vom z.B. urweltlich anmutenden Schwesterplaneten Venus. Der Weltraum kam uns in fast 50 Jahren schon näher, aber die Antwort auf die Frage nach außerirdischem Leben ist etwas weiter zurückgedrängt worden. Dies ist wohl auch ein Grund dafür, weswegen allenthalben inzwischen immer wieder neue Vorab-Feststellungen im Lebensspuren getroffen werden (die aber auch immer wieder frustriert zurückgenommen werden mußten, bisher jedenfalls). Zurück bleiben für uns, genauso wie zu Zeiten von Jules Verne, also immer nur die Gedankenspielereien, auf die z.B. die Kontaktler der 50er Jahre aufbauten, als sie mit dem Space Brothers zur belebten Venus flogen und ihnen viele Menschen diese Phantastereien tatsächlich auch abkauften. Wir sehen also, es ist immer nur kontexgemäß eine Weiterspinnung heutiger Vorstellungen in die UFO-Welt hinein, die einen Anreiz (genauso wie in der Science fiction) liefert, um der UFO-Idee noch treu zu bleiben.

Nachgeschaltet zu dieser Serie ließ Die Welt am 11.November 1950 immerhin ´Sachverständige´ aus der wissenschaftlichen Welt sprechen. Der Astronom Dr.Peter Wellman von der Hamburger Sternwarte: "Wir müssen kritisch sein!" Er weist darauf hin, dass die Fliegenden Untertassen "interessante Spekulationen über eine außerirdische Herkunft" hergeben. Gegenüber den Aufarbeitungen aus der US-Presse gab sich Dr.Wellmann skeptisch, auch wenn Heard "sie beweiskräftig genug" hielt, um sich positiv für Fliegende Untertassen auszusprechen: "Wir müssen kritisch sein. Die Schilderungen sind voll von rätselhaften und unwahrscheinlichen Dingen, sodass wir sie nicht ohne Prüfung hinnehmen können. Als erstes ist zu untersuchen, ob die Berichte in sich glaubwürdig sind. Da gibt es bereits viele Schwierigkeiten. Es werden z.B. Durchmesser und Entfernungen der fliegenden Gegenstände angegeben, obwohl man nur eine Größe mit Hilfe der bekannten andern finden kann. Auch die Messungen mit einem Theodoliten ändern daran nichts." Dies sind durchaus unterstützbare Worte, die bereits damals gefallen sind. Darüber hinaus forderte der Mann ein, "den schwierigen Weg" zu gehen, "nämlich an Ort und Stelle die ursprünglichen Beobachter zu fragen und sie auf ihre Beobachtungsgabe und Glaubwürdigkeit zu prüfen". Dies war der bald darauf einsetzenden UFOlogie ein Greul, welches eigentlich bis heute seine Tradition pflegt. Macht nichts (?), dafür wird dies durch unendliche Stammtisch-Spekulationen wettgemacht.

Dr.Wellmann verweist auf eine amtliche Untersuchung in den USA: "Das Kommando der Luftstreitkräfte erklärt: Alle Anzeichen und Analysen deuten darauf hin, dass alle Berichte über nicht genau erkennbare fliegende Gegenstände 1. auf falscher Darstellung oder Beschreibung nicht ungewöhnlicher Dinge, 2. auf eine Art leichter Massenhysterie oder 3. in einzelnen Fällen auf Scherz beruhen." Wellmann, klipp und klar: "Die Heardschen Argumente verlieren gegenüber dieser klaren Feststellung ihre Bedeutung." Auch er kannte niemand in der wissenschaftlichen Welt, der sich "persönlich positiv zu der Untertassenfrage" stellte. Darüber hinaus erstaunt uns der Hamburger Astronom mit folgender Positionsnahme, die auch heute noch gültig ist: "Seit jeher sind die seltsamsten Erscheinungen am Himmel beobachtet worden, und die Astronomen aller Zeitalter hatten Mühe, die Täuschungen aufzuklären. Immer nahmen diese Erscheinungen die der jeweiligen Vorstellungs- und Gedankenwelt angepaßte Form an. In den Zeiten religiöser Kämpfe erschienen religiöse Symbole, feurige Kreuze, siebenarmige Leuchter, in Kriegszeiten flammende Schwerter und grausige Ungeheuer am Himmel. Im Jahrhundert der Technik erscheinen seltsame Flugzeuge." Im ein paar Jahre später erst anbrechende Zeitalter, als dann irdische Raumfahrt endlich Wirklichkeit wurde (1950 gab es Raumfahrt nur als phantastische Idee in den Köpfen von ebenso phantasiebegabten Denkern und war weit davon entfernt Realität zu werden!), platzte natürlich noch weitaus griffiger der UFO-Raumschiffer-Ansatz in das Konzept glaubwürdig, naja zumindest denkbar, hinein.

Der Ingenieur Prof.Dr.Albert Betz, Direktor des Max-Planck-Instituts für Strömungsforschung in Göttingen, nahm ebenfalls Stellung. Er nannte die "Tatsachenberichte" von Heard "leider zu verschwommen, als dass sich daraus ein Bild gewinnen ließe, das einem Ingenieur eine Beurteilung der Sachlage erlauben würde." In genau dieser Position befanden sich in jener Zeit auch die Leute beim Project Saucer (sprich amtlich: Sign und Grudge).

Illustriert wurde die letzte Folge von einer UP-Grafik mit der ein kosmisches Untertassen-Fahrzeug vor dem Hintergrund der Erde und ihrem Mond im All vorgestellt wird, was im Maßstab zu einem Menschen und einer kleinen grünen Männchen-Witzgestalt gehalten ist: "Das ist keine "Fliegende Untertasse", sondern das Phantasieprodukt des amerikanischen Ingenieurs Alex Tremulis aus Chicago, der, angeregt durch die vielen sensationellen Berichte, auf seine Weise einen alten Traum der Menschheit, den Weltenraum zu durchkreuzen, zu verwirklichen sucht. Er behauptet: "Ich könnte nach meinen Entwürfen ein Modell bauen, das fliegt." Somit wird verdeutlicht, dass in dieser Epoche zahlreiche Bastler, Erfinder und Denker sich mit Überlegungen beschäftigten, ob und wie man eine Fliegende Untertasse bauen bzw betreiben könnte. In diesem Fall wurde die bekuppelte Scheibe von drei Raketendüsen betrieben.

"Es gibt Fliegende Untertassen" hieß es in einer AP-Meldung aus London, die am 4.Oktober 1955 die Frankfurter Allgemeine Zeitung aufgriff: Der britische Luftmarschall Lord Dowding, der im krieg die britische Jagdwaffe kommandierte, hat in einem zweieinhalbstündigen Vortrag in West-Hoalthly erklärt, dass er an die Existenz Fliegender Untertassen glaube. Er sagte, das Beweismaterial für ihre Existenz sei überwältigend. Er fügte aber hinzu: "Solange wir Menschen keine besseren Manieren angenommen haben, werden die Flieger der Untertassen von anderen Sternen nicht auf der Erde landen. Denn im Augenblick wäre das erste, was wir täten, eine Expedition auzurüsten, um zu versuchen, sie zu unterwerfen." Wie Lord Dowding, einer der bekanntesten englischen Spiritisten, später Reportern gestand, hat er selbst noch keine Fliegende Untertasse gesehen.

"Fliegende Trommeln" an der Grenze Afghanistans - Beobachtungen von sowjetischen Versuchen - Gegenstück zu "Untertassen" und "Fliegender Plattform" meldete UP und am 11.Oktober 1955 stand in der Rhein-Neckar-Zeitung zu lesen: Über 100 afghanische Augenzeugen haben Fachleuten berichtet, dass sie mindestens zweimal ein neues "Flugzeug" beobachtet haben, das jenseits der Grenze von den Sowjets ausprobiert wird. Der Flugkörper ist zylinderförmig und gleich einer senkrecht stehenden Trommel, die sich vertikal und horizontal durch die Luft bewegen kann. Der Durchmesser der "Trommel" wird von Augenzeugen auf drei bis fünf Meter, ihre Höhe auf sieben Meter geschätzt. Im Fluge schienen sowohl aus der Boden- wie aus der Deckenfläche Flammen zu schießen. Außerdem ist die Fortbewegung des Flugkörpers nach der Schilderung der Afghanen mit einem "starken Wind" verbunden. Aus der Unterfläche der Trommeln ragen Stäbe hervor, die dem Flugkörper bei Start und Landung vermutlich als "Füße" dienen. Fachleute nehmen an, dass die neuen "Fliegenden Trommeln" der Sowjets, die an der Seite "Bullaugen" haben, etwa ein Mittelding zwischen der kürzlich in Amerika entwickelten "Fliegenden Plattform" und der "Fliegenden Untertasse" sind. Die Beobachtungen wurden im Nordosten Afghanistans gemacht, im sogenannten afghanischen Korridor, einer schmalen Zunge afghanischen Gebiets, die sich zwischen den Grenzen der Sowjetunion und Pakistans bis zur Westgrenze Rotchinas hinzieht. Das afghanische Gebiet in der Nähe dieses Verländerecks ist für Ausländer gesperrt. Nur die dort ansässige Bevölkerung und afghanische Behördenvertreter dürfen den Korridor betreten, der 1948 entstand, als die Taschkent-Grenzkommission die afghanisch-sowjetische Grenze festlegte. Die ersten Berichte vom Auftauchen der neuen Flugkörper kamen vor einigen Wochen aus der Stadt Faizabad im Nordosten Afghanistans und häuften sich dann immer mehr. Nachprüfungen durch die Behörden ergaben dann, dass die "Fliegenden Trommeln" offenbar auf einem geheim gehaltenen sowjetischen Flugplatz jenseits des Amu oder Oxus aufsteigen, der hier Grenzfluss zwischen dem afghanischen Korridor und der Sowjetunion ist.

Die Afghanen berichteten übereinstimmend, die "Trommel" sei in beiden Beobachtungsfällen in geringer Höhe entlang der Korridor-Grenze nach Osten in Richtung Rotchina geflogen, sei dann in der Luft stehen geblieben, habe sich auf der Stelle auf und ab bewegt und sei dann schließlich mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Norden verschwunden. Während Fachleute die aus der Bodenfläche des Fahrzeugs schießenden Flammen sowie den "Wind" mit einem senkrecht nach unten wirkenden Düsen- oder Raketenrückstoß erklären, haben sie noch keine Erklärung für die nach oben aus dem Flugkörper austretenden Flammenerscheinungen. Die Aussagen völlig unabhängiger Augenzeugen stimmten jedoch auch in diesem Punkt vollkommen überein. Es wird vermutet, dass die Sowjets dieses rauhe und unzugängliche Berg- und Wüstenland für ihre Versuche erkoren haben, weil es als eine der verlassensten Gegenden der Welt gilt.

Untertassen - ja oder nein? fragte am 23.Oktober 1955 die BILD-Zeitung mit einer dramatisierten Phantasie-Illustration: "So und nicht anders will Marius Dewilde in Quarouble (Nordfrankreich) zwei Marsmenschen begegnet sein. Glaub´s - oder glaub´s nicht!" BILD in Form des Autors Dr.Klaus Bader: Europa wird von einer Untertassen-Hysterie heimgesucht. Was sagt eigentlich die Wissenschaft zu diesen "Boten von anderen Sternen"? Umkreisen Untertassen die Erde? Unsere Gedanken umkreisen jedenfalls die Untertassen. Aber: es wird Zeit, dass wir uns auf die nüchternen Tatsachen besinnen: Niemand hat bisher einen exakten wissenschaftlichen Beweis erbringen können, dass es Untertassen gibt. Man hat sie nur mit den Augen gesehen. Echte Wissenschaft verlangt jedoch härtere Beweise. Und nun die Kehrseite: Ebensogut kann niemand beweisen, dass es keine Untertassen gibt. Niemand kann behaupten, dass die vielen Augenzeugen Schwindler wären. Wissenschaftliche Ergebnisse über das Problem gibt es nicht. Hier die Stimmen von zwei führenden deutschen Gelehrten: Professor Oberth, Vater der deutschen Raketenforschung und Vorkämpfer für die Weltraumfahrt: "Ich glaube, dass es auf anderen Sternen Lebewesen gibt, die selbst schon Weltraumfahrt treiben." Nobelpreisträger Professor Otto Hahn, Entdecker der Uranspaltung und Präsident der Max-Planck-Gesellschaft: "Ich glaube nicht an die Fliegenden Untertassen." Beide Wissenschaftler sprechen aber ganz richtig vom Glauben und nicht vom Wissen. Wenn aber das Wissen versagt, können uns nüchterne Überlegungen weiterhelfen. Es ist denkbar und sogar sehr wahrscheinlkich, dass von den zwei Milliarden Sternen des Milchstraßensystems nicht nur die Erde bewohnt ist. Es ist auch denkbar, dass Lebewesen auf anderen Sternen in ihrer Entwicklung schon weiter fortgeschritten sind als der Mensch. Es ist aber unwahrscheinlich, dass Bewohner der Fixsterne Ausflüge auf die Erde machen können.

Der nächste Fixstern ist vier Lichtjahre von uns entfernt. Selbst wenn sich diese Wesen mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen können, brauchen sie für Hin- und Rückflug acht Jahre. Von den uns näher gelegenen Planeten haben nur Mars und Venus Temperaturen, in denen menschenähnliche Wesen gedeihen können. (Die Beobachter wollen "menschenähnliche" Wesen gesehen haben.) Die Venus hat aber eine ammoniakhaltige Atmosphäre mit wenig Sauerstoff. "Venusmenschen" müßten also ein Atemgerät mit sich führen, wenn sie sich in unserer Luft aufhalten wollten: sie hatten es nach den Berichten nicht. Als größere Wahrscheinlichkeit bleibt also, dass die Besucher vom Mars kommen. Der Mars besteht seit drei Milliarden Jahren. Die Erde ebenfalls. Lassen wir die ganze Geschichte der Erde auf einen Tag zusammenschrumpfen, dann hat die Entwicklungsgeschichte der Menschen genau 43 Sekunden gedauert. Seit Christi Geburt wäre kaum die Zeit eines Augenaufschlags vergangen. Wäre es aber nicht sehr merkwürdig, wenn auf zwei Nachbarsternen, die durch Jahrmilliarden eine selbstständige Entwicklung gehabt haben, ausgerechnet in diesem Jahrzehnt die Bewohner auf den Gedanken kämen, sich gegenseitig zu besuchen? Gerade jetzt, da wir von Weltraumfahrten träumen? Warum sind die Marsmenschen nicht im millionstel Bruchteile einer Weltsekunde früher gekommen? Sie hätten dann Napoleon auf der Erde angetroffen oder Martin Luther. Zu Luthers Zeiten wurden zwar überall Himmelserscheinungen beobachtet, aber sie hatten die für aeronautische Zwecke unbrauchbaren Formen eines Engels oder eines feurigen Schwertes. Das Ergebnis dieser nüchternen Überlegungen: Es ist zwar nicht unmöglich, dass Untertassen von anderen Sternen bei uns landen, aber es ist im höchsten Grad unwahrscheinlich. Viel leichter ist es denkbar, dass die Beobachter Sinnestäuschungen zum Opfer gefallen sind oder dass sie sich geirrt haben. Irren ist nun einmal menschlich! - Bei dieser Gelegenheit: Dank den zahlreichen BILD-Lesern, die zum Thema "Untertassen" schrieben. Unser Beitrag ist zugleich eine Antwort auf die Zuschriften.

¸ Sie werden bar erstaunt sein, diesen Beitrag ausgerechnet aus BILD vernommen zu haben, da das selbe Blatt sich späterhin als Heizer für Boulevardschlagzeilen in Sachen UFO-Mysterien zeigte. Verblüffend auch die durchaus berechtigten Argumente und Abwägungen, welche teilweise bis in die heutige Zeit hinein Gültigkeit besitzen und oftmals derweilen wiederholt wurden. Bei einem "Glaub´s - oder glaub´s nicht!" ist das UFO-Phänomen Jahrzehnte später immer noch verharrt. Allein dies sollte Anlaß zu einer kritischen Betrachtung in Hinlick auf exotische UFO-Erklärungen wie außerirdische Besucher etc sein.

Der Tagesspiegel übernahm am 27.Oktober 1955 einen Bericht von UP aus Washington unter der Schlagzeile Fliegende Untertassen - Illusion und Projekt - das Ergebnis der amerikanischen Untersuchung. Wie der amerikanische Minister für Luftstreitkräfte, Donald A.Quarles, am Dienstag vor der Presse berichtete, hat eine eingehende Untersuchung von fast 5.000 Berichten "kein Anzeichen für die Existenz der sogenannten Fliegenden Untertassen" ergeben. Quarles übergab der Öffentlichkeit bei dieser Gelegenheit ein 316 Seiten dickes Buch, in dem die Ergebnisse dieser Untersuchungen zusammengefaßt werden. Er betonte jedoch, dass gegenwärtig verschiedene neue Flugzeugmodelle von neuartigem Aussehen entwickelt würden. "Wir treten soeben in eine neue Periode der Luftfahrttechnik ein, in der Flugzeuge von ungewöhnlichem Aussehen und ungewöhnlichen Flugeigenschaften erscheinen werden." Diese neuartigen Flugzeuge würden senkrecht starten und somit keine kostspieligen Startbahnen erfordern, sowie im Horizontalflug mit Überschallgeschwindigkeit davonfliegen. Quarles lüftete dabei zum erstenmal das Geheimnis über einem Auftrag der amerikanischen Luftstreitkräfte an die kanadische Firma Avro Ltd. zum Bau eines Flugobjektes, das man als "Fliegende Untertasse" bezeichnen könne, da es Scheibenform haben werde. Er betonte, diese neuen Militärmaschinen seien "weder übernatürlich noch mysteriös", vielmehr seien sie Weiterentwicklungen konventioneller Flugmaschinen. "Sie werden auch weiterhin den natürlichen Gesetzen unterworfen sein, ihr charakteristisches Merkmal wird es nur sein, dass sie ohne kostspielige Startbahnen auskommen." Quarles veröffentlichte zur Unterstreichung seiner Worte eine Zeichnung des scheibenförmigen Flugobjektes, wie es wahrscheinlich von Avro in Kanada gebaut werden wird. Nach dieser Abbildung wirkt die Schubkraft von Düsenmotoren auf einen Kranz, der die kreisrunde Scheibe umgibt. Bei hoher Drehzahl dieses Kranzes soll die Flugmaschine senkrecht starten und landen können. Für den Horizontalflug soll der Kranz vermutlich nicht rotieren, die Schubkraft der Rotoren soll die lineare Fortbewegung bewirken. Amerikanische Flugzeugingenieure stehen dem Projekt mit einiger Skepsis gegenüber; sie bezweifeln, ob die kreisrunde Form des Flugappartes für senkrechten Start tüchtig ist und ob die Scheibe bei Überschallgeschwindigkeit flugstabil ist. Die kanadische Regierung hatte im vergangenen Jahr dieses Projekt der Firma Avro aufgegeben.

Eine vom technischen Geheimdienst der Luftstreitkräfte unter dem Namen "Projekt Blaubuch" ausgeführte Untersuchung über Berichte von unbekannten Flugobjekten soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. Nach dem jetzt veröffentlichten Bericht erwiesen sich neun Prozent der Erscheinungen als nicht geklärt. Nach Ansicht der Luftstreitkräfte gäbe es sicherlich auch in diesen Fällen natürliche Erklärungen, wenn genügend Informationen vorliegen würden.

¸ Die AVRO-Scheibe wurde jedoch ein Flop und das umhergeisternde futuristisch-ausgelegte Bildmaterial entsprach nie dem wackeligen Schwebeapparat, der kaum richtig zu lenken war und auch nicht so recht vom Boden aufsteigen wollte. Das dem AVRO-Car zugrunde liegende Prinzip wurde daher aufgegeben und die Idee der USAF niemals in dieser Form umgesetzt. Senkrechtstarter sind zwar heute technisch z.B. im britischen Harrier umgesetzt, aber dennoch ist auch Ende der Neunziger dieser Flieger ein Exot geblieben, da der zu hohe Treibstoffverbrauch der Umkehrdüsen beim Start und bei der Landung die Reichweite des Fliegers und seine Armierung aufgrund zu großer Treibstofftanks einschränken.

Unter der Schlagzeile Amerikas Luftwaffe startet "Fliegende Untertassen" - Luftfahrt-Experten stellen fest: Es gibt keine Flugkörper von anderen Welten berichtete am 27.10.1955 ebenfalls die Kasseler Post in obiger Sache. Hier wurde aber Zahlenmaterial eingebracht, welches sich auf den bis dahin untersuchten UFO-Fällen bezieht. Die allein für 1955 anfallenden Fälle (854) von Fliegenden Untertassen-Sichtungen ging anteilig zu 16 Prozent auf Wetterballone, zu 20 Prozent auf Flugzeuge, zu 25 Prozent auf astronomische Phänomene, zu 13 Prozent auf "Illusionen", Lichtspiegelungen und ähnliches zurück. 17 % der Fälle waren für eine nähere Untersuchung ungeeignet, "da keine ausreichenden Informationen vorlagen". Dies ist insofern bedeutsam, weil die UFOlogie daraus nichts lernte, weil in den Fall-Katalogen der entsprechenden ufologischen Literatur es nur so von Fehlwahrnehmungen wimmelt, die von den vorgeblichen "Experten" als typische UFO-Beispiele der "authentischen Art" angesehen werden.

Abschließende Feststellungen über unbekannte Flugobjekte - Amerikaner: "Es gibt keine Fliegenden Untertassen" - Nur drei Prozent der Erscheinungen weiterhin ungeklärt - Scheibenförmige Maschinen werden gebaut hieß es am 29.Oktober 1955 in der Kasseler Zeitung in der Nachbearbeitung des bereits bekannten Textes oben. Begleitet wurde dieser Bericht mit einem phantasievollen Bild aus des Künstlers Hand, wie man sich einmal die AVRO-Scheibe im Pentagon zusammenphantasierte - im freien Flug durch die Atmosphäre. Der Zeitungsbericht: Die amerikanischen Luftstreitkräfte haben jetzt acht Jahre dauernde Untersuchungen über "Fliegende Untertassen" abgeschlossen und sind zu dem Schluß gekommen, dass es solche nicht von der Erde stammenden Flugobjekte nicht gebe. Hierbei wurde klar, dass Minister Donald A.Quarles sich äußerst überzeugt zur anstehenden Entwicklung des VTOL, des Senkrechtstarters, äußerte, er erwartete (zu Unrecht, wie die aeronautische Historie zeigt) mittels der AVRO-Scheibe "das erste senkrecht startende Düsenflugzeug der amerikanischen Luftstreitkräfte"! Diese Inovation wurde aber damit ein gewaltiger Flop! Das VTOL-Flugzeug sah schließlich genauso aus, wie ein traditionelles aeronautisches Flugzeug-Design grundsätzlich es erfordert - das Zukunfts-Prinzip erfuhr "no future". Die hochfliegenden Ideen der Ingenieure von AVRO fielen zu Boden.

"Untertassenforscher" in Wiesbaden meldete am 17.Oktober 1960 die Frankfurter Rundschau: "Untertassenforscher" aus zwölf Ländern wollen sich vom 22.bis 24.Oktober in Wiesbaden über die Frage unterhalten, wie sich die "UFOs" (unbekannte Flugobjekte) fortbewegen, von woher sie kommen, wer sie lenkt und warum sie -davon sind die UFO-Forscher überzeugt- von Zeit zu Zeit in der Nähe der Erde auftauchen.

"Untertassenforscher" wollen Weltraumfahrer vorstellen meldete am 20.Oktober 1960 die Frankfurter Rundschau: Die deutsche "UFO-Studiengemeinschaft" (unbekannte Flugobjekte), Wiesbaden, will den Beweis für die Existenz Fliegender Untertassen und anderer Weltraumschiffe antreten. Auf dem vierten internationalen UFO-Kongreß, der vom 22.bis 24.Oktober stattfindet, sollen, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde, in der Wiesbadener Rhein-Main-Halle zwei Amerikaner und eine Deutsche vorgestellt werden, die nicht nur interplanetarische Flugobjekte im Luftraum, sondern auch nach der Landung gesehen haben wollen. Die drei Zeugen sollen in Wiesbaden ferner über Gespräche mit Planetariern und über Flüge in deren Flugkörpern berichten, an denen sie angeblich teilgenommen haben. Die beiden Amerikaner sind nach der Ankündigung der UFO-Studiengemeinschaft ein Elektroingenieur und ein Getreidegroßhändler. Sie werden am Donnerstag in Wiesbaden erwartet. An dem internationalen Kongreß nehmen rund tausend Delegierte aus zehn europäischen Ländern und aus den USA teil. Sie wollen die Ergebnisse ihrer bisherigen "Forschungsarbeit" zusammenfassen.

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Quelle: CENAP-Archiv

 

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