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Raumfahrt - Selbst vom Absturz lernen: Schüler starten Mini-Satelliten

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Einmal einen selbstgebauten Satelliten mit einer Rakete starten - dieser Traum hat sich am 28. September 2016 für 46 Schülerinnen und Schüler aus Deutschland erfüllt. Beim dritten deutschen CanSat-Wettbewerb starteten sie in Rotenburg bei Bremen ihre Miniatursatelliten. Bei der Siegerehrung am 30. September 2016 wurden die Gewinner gekürt. Sieger ist das Team „Recognize“ vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Bremen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Teams „ComCon“ vom Ökumenischen Gymnasium Bremen und „Earth_TU_Radios“ vom DLR_School_Lab der TU Dresden.
Das drittplatzierte Team hatte besonderes Glück, denn die Rakete mit ihrem Mini-Satelliten war beim ersten Versuch abgestürzt. Zum ersten Mal kam es bei dem Wettbewerb zu einem solchen Absturz. "Eine Rakete hat in etwa 30 Meter Höhe einen Looping gedreht und ist dann auf dem abgesperrten Rollfeld des Flugplatzes zerschellt", berichtete Dr. Dirk Stiefs, Leiter des DLR_School_Labs Bremen und Jurymitglied des Wettbewerbes. Die Rakete und einer der beiden an Bord befindlichen Mini-Satelliten wurden zerstört. Der zweite Satellit blieb erstaunlicherweise fast unbeschadet und durfte in einer anderen Rakete erneut starten – diesmal erfolgreich.

"Natürlich waren die vom Absturz ihres Experiments betroffenen Schülerinnen und Schüler enttäuscht. Aber sie haben es mit Fassung getragen", sagte Stiefs. "Bei der Präsentation der Ergebnisse haben sie noch viele Erkenntnisse aus dem Vorfall gezogen und den Absturz rekonstruiert."

Die Forschungssatelliten im Kleinformat flogen mit einer Rakete auf eine Höhe von etwa 600 Meter und wurden dort ausgeworfen. Während der Fallphase am Fallschirm mussten sie Temperatur und Luftdruck messen, die ermittelten Daten speichern und zeitgleich an eine Bodenstation übermitteln. Zudem stellte sich jedes Team eine eigene Aufgabe.

Die Gewinner von "Recognize" fotografierten mit einer Infrarotkamera den Erdboden. Diese Fotos wurden dann mit Methoden der Bilderkennung mit Kartenmaterial abgeglichen - eine enorme Hilfe für die Erkundung anderer Himmelskörper, da es dort kein GPS-Netz gibt.

Das Siegerteam nimmt als amtierender deutscher Meister am europäischen Wettbewerb der europäischen Raumfahrtagentur (ESA) teil.

Stationen des Wettbewerbs

Der CanSat-Wettbewerb wurde von der ESA initiiert, um Jugendliche für Naturwissenschaften und Technik, insbesondere die Raumfahrt, zu begeistern. Kern aller Satelliten ist ein Mikrocontrollerboard, das von den Teams programmiert und mit den zugehörigen Sensoren bestückt wird. Die Teams entwickeln und fertigen ihren Satelliten in Eigenregie, vom Gehäuse bis zur Elektronik. Auch für die Finanzierung des Projekts sind die Jugendlichen zuständig und warben bei Sponsoren Gelder für die Beschaffung der Bauteile ein. Beim CanSat-Wettbewerb ist technisches Know-how allein nicht ausreichend, ebenso kommt es Erfindungsreichtum, Kreativität und vor allem gute Teamarbeit an.

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Das vollständige Programm ist zu finden unter: www.cansat.de/wettbewerb

Zahlreiche Mitveranstalter, Förderer und Paten

Eine Vielzahl von Mitveranstaltern, Förderern und Paten unterstützen sowohl den Wettbewerb als auch die teilnehmenden Teams, darunter die Europäische Weltraumorganisation (ESA), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Raumfahrtmanagement im DLR, das Institut für Aerospace-Technologie (IAT) der Hochschule Bremen, die Bremer Raumfahrtunternehmen Airbus Defence and Space, OHB System AG, Digitale Signal-verarbeitungssysteme & Informationstechnik GmbH (DSI), Watterott Electronics GmbH, das Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen, die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, der Flugplatz Rotenburg (Wümme), Altimax Rocket Altimeter, die Moskito Werbeagentur Szabó & Christiani oHG, BerlinDruck GmbH & Co. KG, Spacebenefit e.V., Aviabelt Bremen e.V., das Technische Bildungszentrum Mitte, das Ökumenische Gymnasium Bremen, die Europaschule Schulzentrum Utbremen, das Gymnasium Vegesack und nicht zuletzt die Europäische Union über den European Regional Development Fund.

Quelle: DLR

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