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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-37

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Fortsetzung von 

UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-36:

Unglaubliche Bürokratie des Pentagon
»Also rief ich die Fahrbereitschaft des Pentagon an und forderte ein Stabsfahrzeug nebst Fahrer an, aber bereits nach einigen Sekunden mußte ich feststellen, dass derartige Fahrzeuge nur für Senior Colonels oder Generäle zur Verfügung standen - so schrieben es die Anweisungen für die Fuhrpark vor. Also setzte sich Col. Bower ein, wurde aber genauso abgewiesen. Dumm war, dass die Generäle Samford und Garland schon das Pentagon verlassen hatten und wir sie nicht mehr erreichen konnten, damit sie die entsprechenden Anweisungen geben konnten, damit man uns einen Wagen zur Verfügung stellt. So ging ich ins Finanzbüro des Pentagon und fragte nach, ob man mir ein Fahrzeug mieten würde und dies als Spesen auf meine Unkostenliste gesetzt werden kann. Nein, so ging es auch nicht - aber ich könnte ja mit dem städtischen Bus jeden Ort in Washington, DC erreichen... Da ich aber das örtliche Bussystem nicht kannte und nicht stundenlang allein in Bus-Fahrzeugen herumirren wollte, blieb nur noch ein Taxi übrig, was ich aber direkt aus eigener Tasche bezahlen müßte und darauf war ich nun wirklich nicht eingestellt, da ich kaum Geld bei mir hatte. Dazu müssen Sie wissen, ich bekam pro Tag neun Dollar Spesengeld und davon mußte ich Hotel, Essen und Taxifahrten bezahlen. Die Frau im Finanzbüro sagte mir gleich, das meine Legitimationen eine Dienstreise von Dayton nach Washington und zurück auswies, um hier das Pentagon zu besuchen, also stand mir nichts weiter zu. Zudem stand in meinen Papieren auch, das ich nach Dayton zurückfliegen solle und nicht in Washington verweilen. Sie meinte es noch gut, als sie mich auf disziplinarische Maßnahmen hinwies, wenn ich nicht nach Dayton zurückkehren würde, wodurch auch meine Spesen verloren seien. Den Abteilungsleiter konnte ich auch nicht mehr sprechen, da dieser wegen dem hohen Verkehrsaufkommen das Büro bereits um 16:30 h verlassen hatte, obwohl es erst um 17 h schließt!
Um 17:01 h wußte ich es ganz genau: Selbst wenn Formationen von Fliegenden Untertassen über der Pennsylvania Avenue aufziehen würden, haben sie Pech sobald die Behörden geschlossen haben, sie müßen sich also an die Dienstzeiten und an die Dienstvorschriften halten! Ich sagte Col. Bower Bescheid und gab ihm zu verstehen, dass ich nun die Schnauze voll habe. Er konnte dies nur zu gut verstehen und riet mir so kopfschüttelnd, den nächsten Flug nach Dayton zu nehmen. Dort angekommen begab ich mich zu den Radarspezialisten des ATIC, wo Captain Roy James noch anwesend war und den ich über die Geschehnisse in der Hauptstadt einwies. Auch er sagte mir, dass das alles so klinge, als wenn die Radarziele durchs Wetter erzeugt worden sind, aber solange er keine weiteren Details habe, könne er zu keiner definitiven Bewertung kommen. Danach ließ ich mich von Leutnant Flues informieren, was so alles in Dayton gelaufen war und erklärte ihm auch die Washingtoner Verhältnisse.
Die Welle ging weiter und bis zu 40 Meldungen kamen in der Folgezeit bei uns an, über 1/3 sah so aus, als seien sie mit Unbekannt zu klassifizieren. Bernstein-rote Lichter wurden am 18.Juli über dem Testgelände für Langstrecken-Geschosse auf der Patrick AFB in Florida gemeldet. In Uvalde, Texas, wurde ein UFO als "ein großes, rundes, silbernes Objekt, welches um seine Achse sich dreht" gemeldet, welches dann 100 Grad am Nachmittagshimmel in knapp 50 Sekunden durchquerte. Während dieses Flugs durchzog das Objekt zwei Cumulus-Wolken. In Los Alamos und Holyoke, Massachusetts, waren Jets aufgestiegen um UFOs zu jagen. In beiden Fällen zogen sich die Objekte in Richtung Sonne zurück und waren damit nicht mehr sichtbar. Bei zwei nächtlichen Begegnungen, eine in New Jersey und die andere in Massachusetts, versuchten F-94 ohne Erfolg unidentifizierte Lichter aufzuklären, die vom Ground Observer Corps gemeldet worden waren. Kopien dieser und anderer Berichte gingen ins Pentagon, ich stand fast in Dauerverbindung via Telefon und Telegramm mit Major Fournet. An Fall-Untersuchungen war schon gar nicht mehr zu denken.
Die zweite Washington-Sichtung, fast auf die Stunde genau eine Woche nach der ersten, brachte die Dinge in Bewegung, weshalb sogar die im Luftwaffen-Befehl 200-5 (vom 5.April 1952) ausgeführten Dienstwegsbeschreibungen nicht eingehalten wurden und die Sache trotzdem gut ging. Ich hörte zuerst von der neuen Sichtung gegen 22 h, als mich ein Telefonanruf von Bob Ginna erreichte, dem UFO-Experten vom Life-Magazin. Er hatte seine Information vom Washingtoner Büro der Zeitschrift erhalten und versuchte nun weitere Ausführungen oder gar eine Erklärung von mir zu erhalten, über das was die Air Force nun plane. Ich beschloß, anstelle eines ominösen "Kein Kommentar!" ihm die Wahrheit zu sagen: "Ich habe keine Ahnung was die Luftwaffe tun wird, aber aller Wahrscheinlichkeit nach eben nichts." Als er eingehängt hatte, rief ich den diensthabenden Nachrichtendienst-Offizier im Pentagon an und ich stellte fest, wie richtig ich die Lage eingeschätzt hatte, der Mann wußte noch gar nichts von der neuerlichen Sichtung. Ich bat ihn Major Fournet anzurufen und ihn zu bitten, direkt an den National Airport zu fahren, welcher ja nur zwei oder drei Meilen von seinem Heim entfernt liegt. Als Fournet den Anruf erhielt, rief er seinerseits Lt.Holcomb an, um sich zum Radar-Raum am National Airport fahren zu lassen und dort Al Chop zu treffen, der von sich aus schon aktiv geworden war. Nun hatten die UFOs für ihre Show ein offizielles Publikum: Al Chop, Dewey Fournet und Lt.Holcom, ein Elektronikspezialist der Marine, der nun beim Direktorium des USAF-Nachrichtendienstes tätig ist. Sie alle sahen die Radarziele in Aktion und hörten die Funkgespräche zu herbeigeführten Jets mit, die einmal mehr versuchten, die UFOs abzufangen.
In Dayton konnte ich nicht viel machen, mehr als 380 Meilen entfernt, aber ich rief Captain Roy James an, welcher wohl am besten dafür geeignet war, mit den Leuten im Washingtoner Tower zu sprechen, die ja gerade die UFOs verfolgten. Doch James war in dieser Samstagnacht nicht gerade gut auf UFOs zu sprechen und ließ seine Abneigung unverblümt durchblicken, weil er bessere Dinge zu tun gedachte, als sich um UFOs zu kümmern. Nun, gegen 5 h morgens rief mich Major Fournet zurück und erzählte mir die Story der zweiten Sichtung von UFOs vom Washongtoner National Airport aus:
Die selben Leute wie eine Woche zuvor hatten diverse sich langsam bewegende Radarechos aufgezeichnet. Dieses Mal zeichneten sich die Blips in einem Bogen um Washington herum nach Herndon, Virginia, zur Andrews AFB hin ab. Doch dieses Mal war die Aufregung beileibe nicht mehr so groß. Jedes Mal, wenn ein Ziel auf dem Radarschirm auftauchte, wurde seine Position mit einem Stück Plastikklebeband markiert. Nachdem alle Targets so markiert worden waren, rief jemand den Turm der Andrews AFB an, wo man ebenfalls unbekannte Ziele aufnahm, die sich offenbar der eigenen Landebahn näherten und mit geschätzten 1400 km/h herbeikamen, die Ortungen nach waren es Objekte von 35 bis 70 Meter Durchmesser, die dann schließlich über der Landebahn von Andrews Manöver vollführten, sich dann auftrennten. Bis 23:30 h waren vier oder fünf Ziele konstant auf Radar beobachtet worden, weswegen man an die Endsendung von Abfangjägern dachte und solche anforderte. Zu sehen war am Himmel dagegen eigentlich nichts. Gegen Mitternacht stiegen tatsächlich zwei F-94 von der New Castle County AFB auf und wurden eingewiesen. Neben unseren Leuten waren inzwischen auch Journalisten im Kontrollraum des National Airports anwesend, die aber nun in Anbetracht der neuen Situation angewiesen wurden, den Radarraum zu verlassen, um dort Ruhe für Konzentration zu haben, weniger um die Aktivitäten zu verbergen - dies wäre eh sinnlos gewesen, da jeder Amateurfunker imstande ist, die Frequenzen der Air Force abzuhören und die Kommunikation zwischen Tower und den Kampfmaschinen zu verfolgen, außerdem wußten die Reporter ja was da lief. Jeglicher ziviler Flugverkehr wurde angewiesen, den betroffenen Luftraum nicht zu ´betreten´, damit die Militärmaschinen einen freien Luftraum vorfinden konnten, um ihre Manöver ungestört durchführen zu können. Aber als die beiden Maschinen in den Ziel-Vektor eindrangen, verschwanden die Targets von den Radarschirmen. Die beiden F-94er wurden dorthin geführt, wo zuletzt Ziele aufgezeichnet worden waren, aber auch wenn die Sicht exzellent war, die Crews der F-94er sahen überhaupt nichts! Die beiden Flieger zogen noch ein bißchen im Luftraum hin und her, durchsuchten systematisch die betroffene ´Ecke´, aber da sich weiterhin nichts tat und auch nichts weiter zu sehen war, drehten sie wieder bei und kehrten zur Heimatbasis zurück.
Einige Minuten nachdem die F-94 das Gebiet wieder verlassen hatten, kamen die unidentifizierten Ziele im selben Gebiet wieder auf die Radarschirme zurück. Was weder Fournet noch ich zu diesem Zeitpunkt wußten war, dass einige Minuten nachdem die Ziele vom Radar in eashington verschwunden waren, Leute aus dem Gebiet der Langley AFB nahe Newport News, Virginia, den Langley Tower anriefen, um ihm seltsame, helle Lichter zu melden, die in verschiedenen Farben am Himmel aufleuchteten. Tatsächlich konnten die Tower-Leute auch selbst ein derartiges Licht ausmachen und riefen nach einem Aufklärer. Eine F-94, die sich in dem Gebiet unterwegs befand, wurde angesprochen und in das Sichtungsgebiet herangeführt. Der Pilot der Maschine sah selbst ein Licht und zog darauf zu, aber dieses ging aus, "als wenn jemand den Lichtschalter betätigt hat". Die Crew flog jedoch weiter auf das Gebiet zu, wo sie das Licht ausgemacht hatte und erhielt bald schon einen Radar-Kontakt, der aber sofort wieder verloren ging. So kurvte die Maschine noch einige Zeit in dem Sektor und bekam immer wieder kurze Kontakte auf den Schirm, die sich aber immer wieder verloren und ohne das man etwas sehen konnte. Einige Minuten nachdem die F-94 ihren letzten Kontakt hatte, erschienen wieder Ziele auf dem Radar des National Airport in Washington. Und wieder riefen die Luftverkehrs-Kontrolleure das Luftverteidigungs-Kommando an und wieder starteten zwei F-94 südlich von Washington. Dieses Mal blieben die Ziele auf den Radargeräten sichtbar, als die Jäger auftauchten. Die Kontrolleure führten die Flieger zu den jeweiligen Gruppen von Zielen, aber jedes Mal, wenn die Jagdmaschinen auch nur nahe genug herankamen, verschwanden die Ziele. Nur eines blieb beständig. Und tatsächlich sah an der angegebenen Stelle ein Pilot auch ein Licht und schaltete seinen Nachbrenner zu, um auf es zuzujagen, aber da verschwand es. Seltsam war nur, dass die beiden F-94 keinerlei Radaranzeigen von irgendwelchen Objekten während der ganzen Jagd erhielten, obwohl am Boden Ziele erschienen, auf die man die Maschinen einwies. Nach 20 Minuten begannen die beiden F-94 Treibstoffprobleme zu bekommen und zogen sich zu ihrer Basis zurück. Minuten später setzte die Morgendämmerung ein und damit war der ganze Spuk auch beendet. An diesem Morgen erklärte einer der Piloten, ein Korea-Veteran, gegenüber der Presse: "Ich versuchte einen Kontakt mit den Bogies, aber irgendwie steuerten mich die Radarleute immer daran vorbei. Ich sah ein paar Mal helle Lichter auftauchen, aber auch mit maximaler Geschwindigkeit konnte ich sie nicht erreichen. Immer wieder wurde ich auf neue Objekte herangeführt, doch das klappte nie. Später versuchte ich auf ein visuelles Ziel zuzujagen, verlor aber dann die Sicht darauf, als ich 2 Meilen von ihm entfernt war."
Ich frage Major Fournet, ob dies alles auf Wetterphänomene zurückgehen könnte. Ich wußte ja, das Lt.Holcomb ein guter Elektronik-Fachmann war und somit war er als Beobachter des Geschehens ein Experte, auf dessen Meinung man zu hören hat. Doch der Major sagte mir, das jedermann im Radarraum überzeugt war, dass die Targets sehr wahrscheinlich durch solide, metallische Objekte verursacht wurden. Es gab auch Wetterziele auf dem Schirm, aber diese waren völlig normal für das Gebiet von Washington um diese Jahreszeit und die Kontrolleure widmen ihnen keine Aufmerksamkeit. Nun, Fournet war müde und wollte zu Bett gehen, es ware eine lange, aufregende Nacht gewesen.
Am Montag-Morgen machten sich Major Ed Gregory und ich mich auf dem Weg nach Washington, aber aufgrund von Flugverspätungen kamen wir dort erst am späten Nachmittag an. Am Kiosk sah ich schon die Zeitungen mit Schlagzeilen wie Feurige Objekte überholten Jets über der Hauptstadt/Untersuchung wirds insgeheim nach dieser erfolglosen Verfolgung durchgeführt! oder Jets nach Untertassen-Erscheinungen alarmiert/Abfangjäger verfolgten Lichter am Himmel über der Hauptstadt! sowie Experte kommt her, um die Objekte zu untersuchen, die wieder am Himmel gemeldet wurden! Ich war verblüfft und fragte mich, wer wohl dieser Experte ist, der da erwähnt wurde. Eine halbe Stunde später erfuhr ich es ganz genau - ich sollte es selbst sein! Als Major Gregory und ich in den Empfangsraum des Roger Smith Hotel spazierten, sprangen Reporter und Fotografen von ihren Sitzmöbeln auf und umringten uns sofort. Sie versuchten meine Geheimnisse zu ergründen, aber ich sagte ihnen nichts und ich stellte mich auch für die Fotografen nicht hin, um mich ablichten zu lassen. Ja, Journalisten sind ein besonderes Volk und doch kümmerten wir uns nicht um sie. Auch Gregory lief mitten durch die Wand der Reporter hindurch und sie liefen uns bis zum Fahrstuhl nach. Wir stellten uns taub und der Major gab ein "Kein Kommentar!" von sich.
Der nächste Tag war der der Verwirrung. Nach der ersten Washington-Sichtung war die vorherrschende Luft im 4.Stock des Pentagons, dort wo die Air Force Intelligence untergebracht war, mit Schrecken durchzogen gewesen, jetzt aber herrschte hier Verwirrung vor. Man sprach viel, tat wenig - also nichts neues. Jedermann war sich im klaren, dass man beide Sichtungen in die Tiefe gehend zu untersuchen habe, aber niemand aktivierte sich dazu. Major Fournet und ich hatten den ganzen Morgen dazu verwendet, um sich irgendwie der Sache anzunähern, aber immer wenn wir begannen kam etwas dazwischen. Um 10 h hatte Präsidenten-Berater General-Brigadier Landry den Nachrichtendienst auf des Präsidenten Bitte hin angerufen um herauszufinden, was den nun los sei und was man im Pentagon unternehme. Schließlich wurde der Anruf an mich abgeschoben. Ich sagte General Landry, dass die Radarziele durch Wetter hervorgerufen worden sein könnte, wir hatten aber noch keinen Beweis dafür. Um die bereits verwirrende Situation noch weiter zu vertiefen kamen fast stündlich neue UFO-Berichte auf. Diese schoben wir mal beiseite, weil wir nicht imstande waren diese richtig zu untersuchen oder weil immer wieder einige wichtige Fakten fehlten. Und wir brauchten diese schon, weil selbst einige dieser Berichte zwar aus militärischer Quelle kamen, aber wir sie nur schwer glauben konnten. Vor den Washington-Sichtungen hatte es nur wenige Fälle gegeben bei denen die Radarziele auch optisch wahrgenommen worden waren und Radarexperten hatten kontinuierlich diese Tatsache aufgegriffen, um sie als Hinweis darauf zu nehmen, dass diese Radarziele nur aufgrund besonderer Wetterumstände entstanden. "Wenn Leute ein Licht oder Objekt nahe dem Punkt sehen, wo das Radar ein UFO-Target aufweist, mag man recht verwundert darüber sein", sagten mir die Radar-Techniker zu den verschiedensten Gelegenheiten. Nun hatten wieder Leute dort Lichter gesehen, wo man UFOs via Radar festgestellt hatte - und dies nicht nur in Washington. Auch aus Kalifornien kam aus der Nacht der zweiten Washington-Sichtung ein ähnlicher Bericht herein. Dort hatte ein Radar ein unidentifiziertes Ziel wahrgenommen und man setzte eine F-94C zur Aufklärung auf es an. Das Radar führte die Maschine an das Ziel heran und als das Flugzeug sich ihm näherte, bekam auch das Bordradar etwas auf den Schirm während Pilot und Navigator direkt vor sich ein großes, gelblich-orangenes Licht ausmachten. Für einige Minuten spielten sie Katz und Maus mit der UFO-Erscheinung. Boden- wie Bord-Radar zeigten an, das sobald die Maschine auf Schußweite herankam, sich das UFO mit großer Geschwindigkeit absetzte. Dann, in einer oder zwei Minuten, war es wieder so langsam geworden, dass die F-94C sich weiter annähern konnte, aber dann geschah das selbe wie zuvor wieder. Als ich mit der Crew telefonisch sprach, sagte mir der Pilot, dass er sich gefühlt habe, als habe man mit ihm wirklich Katz und Maus gespielt. Wie auch immer, mehr hatten die Flieger nicht tun können. Nicht notwendig extra zu sagen, dass dieser Fall als "Unbekannt" eingestuft wurde.
Am Dienstagmorgen, den 29.Juli, erklärte General-Major John Samford, dass er eine Presse-Konferenz an diesem Nachmittag abhalten wolle, um zu versuchen, die Situation gegenüber den Medien zu erläutern. Donald Keyhoe´s Berichte über die Pressekonferenz und den dortigen Ereignissen sind in seinem Buch »Fliegende Untertassen aus dem Weltraum« festgehalten. Er weist darauf hin, dass bevor die Pressekonferenz begann nun General Samford hinter seinem großen Walnußschreibtisch im Raum 3AI38 des Pentagon saß und mit seinem Beraterstab einen Kampf auszufechten hatte. Sollte er der Öffentlichkeit sagen "Was die reale Wirklichkeit ist" - das unser Himmel mit UFOs überladen war? Nein, die Öffentlichkeit würde ohne weiteres in Panik geraten. Die einzige Antwort war also, die UFOs zu unterdrücken. Diese Einstellung in der Berichterstattung machte Major Keyhoe a.D. (der Handelsmarine) zum größten UFO-Journalisten der Geschichte. Er konnte wohl soetwas wie Gedankenlesen. Und nicht nur das, er konnte dies wohl durch die Pentagon-Mauern hindurch! Aber ich bin froh, das Keyhoe dies konnte und des General´s Gedanken las und er somit die Möglichkeit und die akkuraten Tatsachen niederschreiben konnte über das was der General dachte, weil ich den ganzen Tag mit ihm zusammen war und wir uns die Köpfe heiß debattierten, scheinbar muß er mich dabei mit seinen Aussagen und Überlegungen hereingelegt haben, weil sie ganz anders waren, als Keyhoe sie darstellte.
Ich hatte keineswegs den Eindruck davon, dass General Samford irgendwelche Zweifel darüber hatte, was er der Öffentlichkeit zu sagen hatte, nun erfuhr ich es durch Keyhoe. Als die größte und längste Presse-Konferenz der Luftwaffe seit dem 2.Weltkrieg begann, wurde es gerade 16 h als General Samford seine aufrichtige Bemühung vorbrachte, die Sichtungen in Washington sauber anzugehen, aber die Karten waren zuvor schon gegen ihn gefallen. Er hatte viele Fragen anschließend zurückweisen müssen, weil er darauf keine Antworten hatte. Dies vermittelte wohl den Eindruck, es gäbe für ihn etwas zu verbergen und er mehr wisse, als er zugab. Dann brachte er Captain Roy James vom ATIC ins Spiel, der die speziellen Fragen zur Radartechnik beantworten sollte. James gab gute Antworten ab, aber irgendwie blickte doch durch, das er zum speziellen Fall noch nicht allzuviel wußte, was kein Wunder war, da er erst an diesem Morgen in Washington eingetroffen war und dementsprechend noch nicht allzuviele Details kennen konnte - und das meiste wußte er tatsächlich auch nur aus den Zeitungen.
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14.05.2005
    
Washington 1952
Teil II
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Ich hatte keineswegs den Eindruck davon, dass General Samford irgendwelche Zweifel darüber hatte, was er der Öffentlichkeit zu sagen hatte, nun erfuhr ich es durch Keyhoe. Als die größte und längste Presse-Konferenz der Luftwaffe seit dem 2.Weltkrieg begann, wurde es gerade 16 h als General Samford seine aufrichtige Bemühung vorbrachte, die Sichtungen in Washington sauber anzugehen, aber die Karten waren zuvor schon gegen ihn gefallen. Er hatte viele Fragen anschließend zurückweisen müssen, weil er darauf keine Antworten hatte. Dies vermittelte wohl den Eindruck, es gäbe für ihn etwas zu verbergen und er mehr wisse, als er zugab. Dann brachte er Captain Roy James vom ATIC ins Spiel, der die speziellen Fragen zur Radartechnik beantworten sollte. James gab gute Antworten ab, aber irgendwie blickte doch durch, das er zum speziellen Fall noch nicht allzuviel wußte, was kein Wunder war, da er erst an diesem Morgen in Washington eingetroffen war und dementsprechend noch nicht allzuviele Details kennen konnte - und das meiste wußte er tatsächlich auch nur aus den Zeitungen. Major Dewey Fournet und Lt.Holcomb, die ja während des Geschehens direkt im Tower des National Airports waren, gaben sich extrem vorsichtig in ihren Äußerungen, besonders deswegen, weil bereits der Eindruck bei den Reportern vorherrschte, dass die beiden selbst kaum überzeugt waren, dass die auf Radar gesichteten Ziele auf anomale Wetterbedingungen zurückgingen. Trotz allem, in dieser chaoatischen Situation kam dennoch das heraus, was wir beabsichtigt hatten - und die Presse schlug sich schlußendlich auch auf unsere Seite. Captain James Antwort über die Möglichkeit, dass die Radarziele durch Temperaturinversionen hervorgerufen sein könnten, wurde von der Presse als definitive Luftwaffen-Erklärung für die Doppelsichtung vorgestellt, obwohl wir selbst dennoch die Ereignisse als "Unbekannt" eingestuft hatten und uns nicht sicher waren. Am nächsten Morgen stand überall zu lesen: Luftwaffe lüftet das Untertassen-Geheimnis als Naturphänomen!
Ich selbst brauchte noch ein Jahr, um alle kleinen Teile des Washington-Puzzles zusammenzubringen. Da gab es z.B. einigen Zweifel über die visuellen Wahrnehmungen des Objektes, was die Turmleute an der Andrews AFB gemeldet hatten. Als wir die Leute dort später direkt befragen konnten, veränderte sich plötzlich die Darstellung und aus der "gewaltigen, rot-orangenen Kugel" wurde plötzlich ein Objekt, was mehr einem Stern ähnlich war und wir erfuhren, dass die Turmleute von Andrews im allgemeinen ein bißchen zu "geschwätzig" waren. Auch der Pilot der F-94C gab nach seiner Darstellung gegenüber der Presse ein wenig kleinlauter während unserer Untersuchung durch, dass alles was er gesehen hatte nur Lichter vom Boden waren, die sich in einer Dunstschicht reflektiert hatten. Wir stellten uns auch Fragen über die Lichter, die die Piloten sonst gesehen hatten. Einer von ihnen sagte mir gegenüber aus, dass der sehr ungewöhnliche Vorfall vom National Airport für ihn deswegen besonders rätselhaft war, weil er während der Geschehnisse ein UFO-Radarziel direkt durchflog ohne etwas dabei zu sehen oder zu bemerken. Dann flog er ein weiteres Ziel an und kam über dem Potomac River, östlich von Alexandria, heraus. Doch da wo das Radarziel aufgetaucht war, befand sich sonst nichts, außer unter ihm auf dem Fluß ein Moonlight-Streamboot der Fährgesellschaft Wilson Lines auf dem Weg nach Mt.Vernon. Genau die selbe Erfahrung machte auch ein Zivilflieger, der vom Tower aufgefordert war, einmal ein UFO-Target anzusteuern. Beide Flieger waren sich sicher, dass genau jenes Objekt die Radar-´Illusion´ hervorgerufen hatte: "Da gibt es immer wieder mal Fehleranzeigen beim Höhenfinder-Radar und hier wurde das Vergnügungsboot als UFO ausgeworfen." Ansonsten wurde durch Interviews mit Piloten klar, dass es am Nacht-Himmel über Washington immer wieder "mysteriöse Lichter" zu sehen gibt, die nichts weiter als kurzlebige Reflexionen vom Boden her sind.
Da gab es noch einen weiteren verdächtigen Punkt: Obgleich die Radars des Washington National Airport sowie die der Andrews AFB in beiden Fällen zur selben Zeit UFO-Ziele meldeten, gab es in der Vielzahl von Meldungen nur drei Mal Schnittstellen, wo simultan ein Ziel im wirklich dem selben Gebiet ausgewiesen wurde. Unsere Untersuchung brachte noch mehr ans Licht. Wir stellten fest, dass die UFOs regelmäßig Washington besuchten. bereits am 23.Mai waren zwischen 20 und 24 h bis zu 50 Ziele auf dem Radar aufgetaucht, mehr als in beiden Fällen vom Sommer zusammen. Und sie waren auch am Mittwochabend zwischen den beiden historischen Wochenenden erschienen, genauso wie in der Nacht unserer Pressekonferenz. Allein während des nachfolgenden August wurden sie acht Mal registriert und zu den unterschiedlichsten Gelegenheiten sahen Zivil- wie Militär-Flieger irgendwelche Lichter exakt dort, wo das Radar UFOs auswies. Aber in jeder Nacht, wo es diese Sichtungen gab, herrschte auch eine besondere Temperaturinversion vor: Sie war niemals kräftig genug ausgebildet, um das Radar so zu treffen, wie es solche Inversionen normalerweise tun. Tatsächlich ist während des Juni bis August 1952 kaum eine Nacht vergangen, wie der Wetterwarndienst des Luftverteidigungs-Kommandos auswies, bei der es keine Inversion im Raume Washington gab, trotzdem erschienen die sich bewegenden, solide-wirkenden Radar-UFO-Ziele nur während einiger Nächte. Ein großes Frageziechen kam wegen den in diese Fälle verwickelten Radarleute auf, die mitten im Leben stehen und sicherlich gute Berufserfahrung mit sich bringen. Tag für Tag verbringen sie Stunden an ihrem Gerät und bringen sicherlich viele Tausend Menschen heil zum National Airport herunter und sorgen für den gesunden Flug von hier aus weg. Sie sollten wissen, was ein reales Ziel und was ein durchs Wetter hervorgerufener "Engel" ist. Dies ist es gewesen, weshalb die Sichtungen von Washington, DC lange von uns als "Unbekannt" eingestuft worden waren, auch wenn wir Zweifel daran hatten, dass sie wirklich "unbekannt" sind.«
‡ An dieser Stelle muß geradezu ein wichtiger Umstand betreffs der geografischen Lage von Washington, DC am Potomac River erwähnt werden: Natürlich ist die amerikanische Hauptstadt eine der ungewöhnlichsten Städte der Welt: strahlende Schönheit, durchsetzt mit Paradoxem und erfüllt von Geheimnissen, die das Land ruinieren oder den verschwandelten Planeten retten können. Die Gegend wurde bereits um 1800 aufgrund seiner Sommerhitze und vorherrschenden Feuchtigkeit vom British Foreign Service als "subtropisch" eingestuft, weswegen hier natürlich ganz besondere Witterungsbedingungen vorherrschen, wie man sie z.B. in New York so nicht kennt.
Ruppelt: »Wäre die Presse von den anderen UFO-Aktivitäten in den USA während dieser Zeit informiert gewesen, so wäre der Fall Washington sicherlich nicht im Zentrum ihres Interesses gewesen. Sicher, er hörte sich zwar gut an, aber wir hatten noch bessere erhalten. Ja, weniger als sechs Stunden nachdem die Damen und Herren der Presse "Danke schön!" zu Samfords Pressekonferenz gesagt hatten, kam eines von den UFOs quer über der kanadischen Grenze auf Michigan zu. Dieser Zwischenfall, der in jener Nacht geschah, war einer von denen, die selbst die stärksten Skeptiker nur schwerlich erklären können. Um 21:40 h am Abend des 29.Juli registrierte eine Radarstation des Luftverteidigungs-Kommandos in Zentral-Michigan die Spur eines Ziels, welches südlich quer über die Saginaw Bay am Lake Huron mit 625 mph daherkam. Ein rascher Blick auf die Flugpläne zeigte, dass dies ein nicht gemeldeter Flug war, also deswegen ein unidentifiziertes Ziel. Drei F-94 befanden sich gerade nordöstlich der Radarstation unterwegs, die Bodenkontrolle forderte einen der Flieger auf, er solle sich dem unidentifizierten Ziel widmen. Er wurde auf das Ziel eingewiesen, sodass er und sein Radarmann auf dem Rücksitz ein bläulich-weißes Licht, "viel größer als ein Stern", ausmachen konnte. Schon in der nächsten Sekunden nahm es eine "rötliche Färbung an und wurde langsam kleiner, als wenn es sich wegbewegte". Die Bodenkontrolle nahm dabei die F-94 und das unidentifizierte Ziel auf ihren Schirmen wahr, so solide wie eine B-36. Flugzeug und Objekt waren sonach 4 Meilen auseinander, so bekam der Pilot die Anweisung seinen Nachbrenner zuzuschalten, um das rötlich-helle Objekt einholen zu können, doch als er dies machte, beschleunigte auch das Licht und verdoppelte alsbald die Distanz zwischen sich und dem Flieger, dabei wurden 1.400 mph gemessen. Dies ging dann zehn Minuten so hin und her, das Flugzeug kam der Erscheinung nie wirklich nahe. Der Pilot brach die Verfolgung dann wegen Treibstoffmangel ab, drehte bei und zog sich zurück. Das UFO-Ziel dagegen blieb noch ein bis zwei Minuten auf dem Radarschirm am Boden sichtbar, dann verschwand es aus dessen Erfassungsbereich ganz gemächlich mit 200-300 mph. Die astronomische Berechnung zeigte dann auf, dass die F-94 genau auf den Stern Capella zugeflogen war, der niedrig am Horizont stand und in etwa auch der visuellen Beobachtung entspricht. Zufall? Sollte ein falsches, wetterbedingtes Radarziel zu einer späteren Irritation mit einem Stern geführt haben, sodass man beide unterschiedlichen Elemente miteinander koppelte? Eine Reihe von Leuten in unseren Reihen sprachen sich dafür aus, andere wieder sahen in dem Fall einen großen UFO-Nachweis, einen Beweis für die Tatsache, wonach UFOs interplanetarische Raumschiffe sind. Ende Juli gab es eine Gruppe von Nachrichtendienstlern die hart dafür eintraten, dass wir genau dies auch der Öffentlichkeit sagen sollten. Wir beim ATIC versuchten aber die Waage zu halten, auch wenn es unter diesem Druck schwierig war.«
Anmerkung: Wie wir sehen konnten, stand die US-Air Force mit seinem ATIC-Projekt Blue Book tatsächlich zeitweilig "auf dem Schlauch" und kämpfte intern auch einige Streitigkeiten aus, wie sie bei UFO-Fällen immer wieder auftauchen wenn die Debatte zwischen Pro und Kontra geführt wird. Wie wir auch sehen konnten, wußte man nicht so richtig im Jahre 1952 die Sache zu werten, es gab zuviele Unsicherheiten und der Angst vor potentiellen russischen Flugezugen, die auf Aufklärungsmissionen unterwegs waren. Tatsächlich berichteten bereits seit April 1952 Posten des Ground Observer Corps (GOC) in der ´Operation Skywatch´ über arktischen Regionen die erste russischen Aufklärungsflugzeuge als sie fortgesetzt Kondensstreifen hochfliegender Maschinen ausmachten, die nicht von der USAF stammten. Diese systematischen russischen Aufklärungmissionen wurden durch eher zufällige visuelle Observationen festgestellt. Die UFO-Erscheinungen selbst schienen das Zepter der Untersuchungen im Pentagon bzw draußen in Dayton zu übernehmen. Wir haben auch gesehen, dass das Blaubuch-Büro viel zu klein war, um allen Dingen wirklich nachzugehen, sodass man in Washington schließlich genauso schlau war wie zuvor. Trotzdem kann man die Ernsthaftigkeit der Angehensweise auf diesem Gebiet dem Pentagon wohl nicht abstreitig machen, auch wenn es eine Jagd nach dem Kupferkessel voller Gold am Ende des Regenbogens war und im Gebiet des Nichtgreifbaren verblieb, was schließlich auch einige Offiziere frustrierte. Ruppelt hatte auch aufgezeigt, dass das Pentagon kein monolitischer Block in Sachen UFOs war, sondern genauso wie im öffentlichen Leben die Meinungen Pro und Kontra UFOs vertreten waren - und die Pro-Seite sogar starken Einfluß hatte, nur besonnene Generäle brachten die Freunde des Phantastischen zur Räson. Es zeigte sich aber auch, das komplexere Vorfälle ihre Zeit brauchen, bis deren Details erfaßt sind, um eine Wertung vornehmen zu können. Sicherlich wäre es auch im Fall Washington, DC gut gewesen, hier bedächtiger vorzugehen, bevor man dem Pressedruck entsprach.
Paris Flammonde hatte 1978 in dem Hyne-TB »UFOs: Es gibt sie wirklich« einige interessante Darstellungen zusätzlich eingebracht, die nicht vom Tisch zu schieben sind. Er berichtete hier über das Durcheinander der Situation an sich, weswegen es keinerlei Klarheit über das Geschehen gab. Er verwies darauf, dass die Erscheinungen zum einen mit geringen Geschwindigkeiten von der einen Einrichtung wahrgenommen wurden, während andere Anlagen sie mit hoher Geschwindigkeit orteten. Merkwürdig auch, dass die "Operation Skywatch", die ausgerechnet in Washington, DC personell bestens bestückt war, in jenen Nächten nichts Befremdliches am Himmel ausmachte. Zum anderen gab es visuelle Observationsberichte von Lichtern am Himmel wie von Flukapitän Pierman ("Beachten Sie bitte, ich habe sie nicht als Fliegende Untertassen bezeichnet"), die beim Air Control Center auf dem National Airport nicht bestätigt werden konnten während unbekannte Radar-Blips visuell nicht bestätigt wurden. Es gab gar Radar-Echos die sich im Zickzack auf dem Radarschirm bewegten, aber draussen hat dies niemand von den Erscheinungen am Himmel beobachtet. Darüber hinaus sahen Leute Lichtgebilde wie "die größten Sterne am Nachthimmel" über längere Zeit bis ins Morgengrauen hinein (Jupiter dominierte im Osten in jener Ära den Morgenhimmel, im NO stach Capella am Himmel hervor), andere wieder nur soetwas wie "fallende Sternschnuppen ohne Schweif" für Sekunden. Damit wird das Chaos nur einmal mehr deutlich, weswegen wohl auch nicht sofort "Generalalarm" ausgelöst wurde und auch nicht die Abwehr-Kräfte des USAF an den Alarmstart gingen bzw die Boden-Luft-Raketenabwehr zum Einsatz kam. Dies ist ein Faktor der allzuschnell in diesem Umfeld vergessen wird. Wie bereits Ruppelt aus eigener Erfahrung ausführte, so dringlich und bedrohlich wie es UFOlogen gerne darstellen, war die Lage damals nicht.
1978 kamen wichtige Papiere via der FOIA über die CIA frei, Dokumente die man ehemals als "Geheim" stempelte. Mitte 1952 drehte das offizielle Washington aufgrund einiger erstaunlicher Radar-mäßiger UFO-Darstellungen durch und das White House fragte beim CIA nach, eine Situationsanalyse abzugeben. Als Ergebnis davon machten sich hochrangige CIA-Wissenschaftler auf den Weg nach Dayton, um eine USAF-Einweisung hinsichtlich der Feststellungen des Projekt Blaubuchs zu erhalten. Mitte August 1952 wiesen diese Top-CIA-Wissenschaftler den Direktor des CIA über ihre Feststellungen ein. In einem dieser Einweisungspapiere, datiert zum 14.August 1952 und ursprünglich als "Geheim" klassifiziert, erklärte ein Top-Wissenschafter sich hinsichtlich der möglichen Erklärung für UFO-Berichte und ihrer möglichen außerirdischen Natur. Hierbei jedoch wies er deutlich darauf hin, "dass es nicht den Fetzen eines Beweis zur Unterstützung dieser Theorie gibt". In einem anderen ehemaligen "Geheim"-Papier vom 15.8.52 wird erklärt, daß es "schlußendlich keinerlei materiellen Beweis für irgendeine der unerklärten Sichtungen gibt".
Mit Brief vom 6.10.1952 (also nach der großen Washingtoner UFO-Invasion und im Vorfeld zum Robertson-Panel) wurde das FBI durch Albert Chop vom Verteidigungs-Ministerium, Büro für öffentliche Information, über UFOs aufgrund einer Anfrage eingewiesen. Hiernach wurde das Untertassen-Projekt des USAF-Air Materiel Command geschaffen, "um alle erhältlichen Fakten betreffs Fliegenden Untertassen-Sichtungen zu sammeln und auszuwerten". Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, nimmt das AMC den Dienst von zivilen und militärischen Astronomen, Psychologen, Elektronik-Spezialisten, Meteorologen, Aeronautik-Ingenieuren und Physikern in Anspruch. Unter Mithilfe der Armee und der Marine kam man zur Erkenntnis, "dass die Hauptsache der Berichte als Mißinterpretationen verschiedener konventioneller Objekte, eine milde Form der Hysterie, meteorologische Phänomene, Licht-Brechungseffekte oder Schwindel" zu verstehen sind. Zurück bleiben "eine Reihe von unerklärten Sichtungen" (die Rede ist von Observationsberichten und nicht von geborgenem Material!), weswegen die USAF weiterhin diese Luftraum-Phänomene zu identifizieren und zu analysieren versucht, um sich zu vergewißern, das darin keine "Bedrohung der Vereinigten Staaten" ansteht. Bereits im Dezember 1949 wurde die Untersuchung der UFO-Berichte zu einer "normalen Nachrichtendienst-Funktion", während vorher das Projekt Untertasse eine Spezialeinrichtung gewesen war.
Ein Absatz nennt sich hier "Schwierigkeiten bei der Bewertung der Meldungen" in Bezugnahme auf die damals feststehende Quote von 20 Prozent bisher unerklärter Berichte. Größtenteils basiert diese Quote "auf einem Mangel von akkuraten Basis-Informationen wie Größe, Form, Art und Flugcharakteristiken etc der gemeldeten Objekte", da die allermeisten Beobachtungen ohne Instrumentenunterstützung stattfinden. Aufgrund der "Unzulänglichkeit dieser Basis-Daten" wurden also "unerklärte UFO-Fälle" erzeugt. So mühte man sich, bestimmte Muster in den unerklärten Fällen zu finden, was jedoch außer dem Mangel an Informationen im Einzelfall nichts einbrachte. Das Verteidigungs-Ministerium erklärte dem FBI die diversen Gründe, weshalb die Anzahl der Berichte in den letzten Jahren anstieg: Die Luftraum-Aktivitäten des Menschen nahmen gewaltig zu und die Menschen verfolgen diese mit großem Interesse. Ebenso werden Dank der effizienten Kommunikations-Möglichkeiten der Nachrichtenmedien Meldungen von ungewöhnlichen Beobachtungen rasch und umfassend einer breiten Bevölkerungsschicht bekannt. Zugestanden wurde, dass die meisten UFO-Meldungen durch Zivilisten hereinkamen, die man als unausgebildete Beobachter aber nicht diskreditieren solle. So mancher Bericht über UFO-Wahrnehmungen bzw ungewöhnlichen Erscheinungen entstand aufgrund der Feststellung via Radar, aber einige dieser Erscheinungen entpuppten sich als Objekte am Boden, die durch eine Temperatur-Inversionsschicht bedingt, abgelenkte Radarstrahlen reflektierten und Luft-Objekte simulierten. Diese Echos "können so scharf wie von einem Flugzeug sein" und Geschwindigkeiten zwischen Null und Phantasiewerten vorgaukeln. Hier scheinen sich die "Objekte" wirr nach allen Richtungen hin zu bewegen, "solche Radarsichtungen haben unzählige fruchtloser Verfolgungs-Bemühungen ausgelöst". In spezieller Vorfall dieser Natur wird aus dem Januar 1951 nahe Oakridge, Tennessee, zitiert. Hier versuchten gleich zwei USAF-Jets ein unidentifiziertes "Objekt" abzufangen, welches sie auf Radar wahrgenommen hatten. Sie flogen gerade in 7.000 ft Höhe, als sie das unidentifizierte Echo auf Radar in ca 25° Höhe zu sich ausmachten. Drei Mal versuchten sie sich dem Objekt anzunähern, bei jedem neuerlichen Anflug registrierte das Radar es zunächst aufwärts- und dann abwärtsziehend, immer zu einem spezifischen Punkt am Boden bezogen.
Klipp und klar wird aber auch in dem Absatz "Politik betreffs versuchten Abfangmanövern" festgehalten: "Es wurde keine Order vom Air Defense Command an die Kampf-Einheiten ausge geben, wonach das Feuer auf unidentifizierte Flug-Objekte zu eröffnen ist. Das AFC ist für die Luftverteidigung der USA verantwortlich und es ist seine Aufgabe, jegwede Flugkörper abzuwehren, die dafür bekannt sind, feindlich zu sein. Dazu muß ein Objekt also erst als feindlich erkannt werden. Auch gibt es nicht immer sofort Versuche Abfangmanöver einzuleiten, wenn mal eine unidentifizierte Erscheinung kurz auf einem USAF-Radarschirm auftaucht." Und schließlich wird hoch-offiziell dem FBI erklärt, das nach dem aktuellen Kenntnisstand die gemeldeten Phänomene in keinerlei Verbindung mit "Material oder Fahrzeugen stehen, welche aus den USA, von anderen Ländern oder von anderen Planeten kommen".
Nachbetrachtungen
"Der Tag, an dem die UFOs das Weiße Haus überflogen" sind ufologische Schlagzeilen, die jedermann im Feld kennt. Ja, die UFOs sollen direkt das Weiße Haus und das Pentagon überflogen haben - die vielleicht heiligsten Monumente der Macht Amerikas. Skrupellose Autoren, die mit derartigen Darstellungen auf Bauernfang gehen wollen, gibt es leider in aller Welt. Selbst NICAP-Chef Donald Keyhoe brachte die Behauptung in Umlauf, dass er einen Bericht von einem "Radio-Ingenieur" erhalten habe, der in der Morgendämmerung der ersten Sichtung ein festes UFO in Washington gesehen will, die ihm als große fliegende Scheibe erschien und welche dann steil aufstieg und außer Sicht verschwand. Niemand sonst berichtete soetwas. Und eine derart abenteuerliche Darlegung der Vorfälle macht auch Sinn in der Agenda der UFO-Promoter - hiermit soll demonstriert werden, "wie hilflos die Welt in der UFO-Situation ist" und alle Beteuerungen, dass das UFO-Phänomen "keinerlei Bedeutung hinsichtlich unserer Verteidigung hat" a) wertlos und b) Lüge sind. Hier soll die Illusion aufgebaut werden, dass man den UFO-Erklärungen von offizieller Seite nicht zu glauben habe und die einzig alleingültige Wahrheit aus den Werken der UFOlogie abzuleiten sei. Viele fallen auf diesen Trick naiv herein. Roberto Pinotti aus Italien stellte so den Zwischenfall in seinem 1997 bei Ullstein erschienen Buch Besucher aus fremden Welten in buntesten Phantasie-Bildern vor. Er sprach davon, dass die UFOs direkt über dem Flughafen erschienen seien und als "seltsame Lichter" dort entdeckt wurden. Wollen wir dies noch durchgehen lassen, was aber dann folgt ist mit einem gewaltigen Fragezeichen hinsichtlich der Glaubwürdigkeit des wissenschaftlichen UFOlogen in Italien zu versehen. Er nannte Samford´s Pressekonferenz "äußerst doppeldeutig und widersprüchlich". Dies kann man noch als journalistisches Stilmittel durchgehen lassen, dann aber verzerrt er den Inhalt der Pressekonferenz und die Aussagen derart, sodass der Eindruck entsteht, als wüßte man nichts um die Ursachen des Phänomens und stände völlig dumm da. Ja, man könne Besucher von anderen Planeten nicht ausschließen und man glaube, dass die Ereignisse auf physikalische Phänomene zurückgehen, "die wir vor vom aktuellen Stand der Wissenschaft her noch nicht erklären können". Mittels solchen wiederholt in der UFO-Literatur eingebrachten Fall-Vorstellungen werden natürlich falsche Vorstellungen produziert.
So veröffentlichte der Fund for UFO Research 1998 einen 75seitigen Bericht von seinem neuen Vorsitzenden Don Berliner. Dabei passierte ihm das Mißgeschick, "Temperatur-Inversions"-Effekte, die kuriose Radar-Ziele produzieren mit Fata Morgana-Erscheinungen, also visuellen Phantombildern, zu verwechseln. Gut, wenn dies anno 1952 vielleicht ein paar dumpfbackene Journalisten vermischten und komische Dinge in die Welt setzten, die dem Untertassen-Gerücht nurmehr neue Nahrung gaben, ist dies eine Sache, wenn aber heutzutage noch ein alter Veteran der UFOlogie und Luftfahrt-Historiker wie Berliner solchen Quark schreibt, kann man darüber nicht mehr lachen. Berliner greift ganz schön in die Kiste, um diesen Vorfall so dramatisch wie nur irgendwie möglich auszumalen. Er hat es da von einem "enormen" Interesse des Militärs an den Ereignissen, bei denen "UFOs ohne gestoppt werden zu können über dem Weißen Haus, dem Capitol und dem Pentagon flogen". Die Falsch-Ziele-Erklärung auf Radar wurden von Berliner nochmals als "ohne wissenschaftliche Basis" zurückgewiesen. Dumm ist nur, das Berliner dabei vergißt, dass Richard C.Borden und Tirey K.Vickers vom "Technical Development and Evaluation Center" der damligen Bundesluftfahrtbehörde CAA (heute FAA) zu den Zwischenfällen einen unabhängigen Untersuchungsbericht im April 1953 herausgaben, in welchem sie erklärten: "Es konnte bestimmt werden, dass die Ziele durchaus dem Perosnal mit verschiedenen Begriffen wie ´Geister´, ´Engel´ oder ´Pixies´ bekannt sind und sie keine neuen Phänomene darstellen, noch das sie im Gebiet von Washington [aufgrund der beinahe subtropischen Wetterbedingungen im Sommer] eine Besonderheit sind. Vergleiche mit Aufzeichnungen des US-Wetterdienstes wiesen nach, dass es bodenbezügliche Temperatur-Inversion immer dann vorherrschte, wenn derartige Ziele auf den Radars erschienen." Die CAA-Untersucher stellten dies ebenfalls für den Midway Airport in Chicago fest, bei dem "immer wieder unidentifizierte Ziele erscheinen, sobald es Temperatur-Inversionen gibt". Gleiches galt für den Municipal Airport in Cleveland, auch hier wurden "unidentifizierte Radar-Ziele mehrfach beobachtet". Warum ausgerechnet die Radar-Alarme beim Washington National Airport vom 19./20.Juli und 26./27.Juli 1952 solche Aufregung verursachten, ließ die CAA-Untersucher verwundern, weil solche Effekte schon lange zuvor und auch bald wieder danach dort auftraten. Dies ist auch wohl der Grund, weshalb Radaroperateur Harry Barnes in der Nacht des 29.Juli 1952 wohl auch wieder UFO-Flotten auf seinem Radarschirm des National Airports hatte, aber dieses Mal wohl einsah, was ihre natürliche Herkunft war und deswegen es vorzog die Militärs dieses Mal nicht in den Alarm zu schicken.
Die CAA-Untersucher befanden sich sogar in der Nacht des 13./14.August 1952 im Tower des Washingtoner Air Route Traffic Controll Center am Radar, als "plötzlich um 19:57 h eine Gruppe von sieben kräftigen, stationären Zielen etwa 15 Meilen NNO der Radarantenne auftauchte. Während der nächsten zwei oder drei Antennen-Drehungen, bildeten sich zwischen Washington und Baltimore plötzlich eine ganze Reihe von herumspringenden Zielen aus, die soetwas wie einen Gürtel auf dem Radarschirm formten. Eine Gruppe von zusätzlichen Zielen erschien dann etwa 10 bis 15 Meilen südlich der Radar-Antenne. Es war gerade mit dem Einsetzen einer Temperatur-Inversion geschehen und je stärker diese sich ausprägte, je intensiver wurden auch die Aktionen der Radarechos. Um 19:58 h bewegten sich vier unidentifizierte Ziele von SO nach S von uns weg. Ihre Stärke variierte von Umdrehung zu Umdrehung, auch wenn sie für gewöhnlich schwach ausgeprägt waren. Verwunderung kam auf, als diese sich dann einmal besonders kräftig hervorhoben und dann wieder beim nächsten Schwenk der Antenne wie verschwunden waren, um danach erst wieder aufzutauchen." Die CAA-Untersucher waren dann die nächsten vier Stunden den anomalen Blips ausgesetzt, zeichneten die Bewegungszonen, Bewegungsrichtungen und Zeiten ihrer Durchgänge auf. Hierdurch wurden Berechnungen möglich, die schließlich ergaben, dass all diese "Radar-UFOs" sich mit den vorherrschenden Winden bewegten. Natürlich können dies auch echte UFOs gewesen sein, die gerade ihre Segel gesetzt hatten, um mit alternativen Energie durch unseren Luftraum zu gleiten...
Interessanter Weise berichtete Phil Klass in seinem Skeptics UFO Newsletter vom Juli 1998. Anfang 1978 erhielt er von John W.McHugo einen Brief, McHugo war einer jener USAF-Piloten in einem F-94-Abfangjäger, die man in der Nacht des 26.Juli 1952 in das Gebiet von Washington beordert hatte, um die "Radar-UFOs" der Kontrolleure im National Airport näher in Augenschein zu nehmen und sie aufzuklären. Als die F-94er im Zielgebiet erschienen, wurden sie direkt auf die Positionen der unidentifizierten Blips eingewiesen, die sie dann anflogen. McHugo mußte aber zugeben: "Dort sahen wir weder visuell irgendetwas, noch nahmen wir mit dem Bordradar irgendetwas auf." Gut, der Pilot der zweiten Maschine, 1st Lt.William Patterson, gab zu verstehen, zwei oder drei Lichter auf seiner Flughöhe auszumachen, aber er konnte dazu nichts weiter sagen, weil sie bald wieder verschwanden. Sie nahmen für sich an, dass es sich um irgendwelche Lichter ferne aus der Dunkelheit handelte, so wie es immer mal wieder vorkommt, wenn man durch Lichter am Boden den Eindruck erhält, sie befänden sich in der Luft. Wichtig ist auch, das Patterson´s Navigator an Bord der selben Maschine gar keine Lichter (und erst recht keine UFOs in der Luft oder auf dem Bordradar) sah. Kopfschütteln löst bei jedem, der von Luftverteidigung Ahnung hat, auch das Verhalten der Radar-Kontrolleure aus, weil sie erst drei Stunden nach dem ersten Auftauchen der "UFOs" die Jäger anforderten und nach deren Rückkehr, nochmals zwei Stunden warteten, um die nächste Rotte F-94er anzufordern - währenddessen aber die UFO-Ziele weiterhin vorhanden waren. Und dies im sorgsamst gehüteten Luftraum Amerikas! Vergessen wir schließlich nicht, dass der damals aktuelle USAF-Direktor für Operationen niemand anderes als Maj.Gen.Roger Ramey war, der angeblich fünf Jahre zuvor schon durch den Roswell-Incident schon die Raumschiff-Wahrheit der UFOs gekannt haben soll. Ausgerechnet er soll dann die Schlafmützigkeit in Person gewesen sein, um seine Maschinen und Männer über Washington, DC einzusetzen, wenn es eine echte Bedrohung gegeben hätte? Dies kann uns keiner erzählen.
Die New York Times vom 3.September 1952 hatte sich des Geschehens noch einmal in dem Artikel "Something in the Sky" angenommen und berichtete, das zwei der Piloten "direkt durch ein Ziel flogen, welches der Radarschirm anzeigte, aber da war nichts - noch nicht einmal eine Wolke".
Im November 1954 meldete das britische Kriegs-Ministerium, dass das Radar eine erstaunliche Observation gemacht habe: Ein Geschwader von rund 50 Objekten war am hellichten Tage zunächst in einer Art U-Formation auf dem radar aufgetaucht, um sich dann immer wieder neu auf der Anzeige zu formieren, bis sich schließlich eine Z-Erscheinung dort ausbildete, um dann plötzlich zu verschwinden. Erstaunt war man dabei, dass nur die Instrumente die Invasion anzeigten, während visuell davon überhaupt nichts auszumachen war. Hier zeigt sich, dass das Problem mit den falschen Radarortungen in den 50er Jahren weltweit sicherlich bedeutsam war und bis spät in unsere Zeit hinein Bestand hatte, da sogar der Artikel 3 des 1971 unterzeichneten russisch-amerikanischen Abkommens über die Gefahren infolge eines ungewollten Atomkrieges zwischen Gromyko und Rogers in Moskau auswies, dass sich beide Seiten, also die USA und die UdSSR, unverzüglich wechselseitig informieren, sobald unbekannte Objekte auf den Radarschirmen der jeweiligen Luftverteidigung gemeldet werden, denen man Charakteristiken von potentiell feindlichen Angriffsflugzeugen oder Fernlenkwaffen wie ICBMs zuschreibt. In Folge davon wurde später das sogenannte "Rote Telefon" installiert, da immer wieder einmal falsche Radarangaben in den zentralen, militärischen Luftsicherungs-Lagezentren auftauchten und aufgrund der inzwischen erheblich gesunkenen Vorwarnzeiten ein "Atomkrieg aus Versehen" zu fürchten war. Die Technik brachte das Problem falscher Radarziele mit sich, die durch den Rechner selbst entstanden! Nebenbei: Manche UFOlogen schmiedeten daraus nun einen internationalen UFO-Geheimpakt.
Fast fünf Jahre nach dem Washingtoner "Radar-UFO"-Vorfall gab der USAF Airways and Air Communications Service einen umfangreichen Bericht für Techniker der damaligen Radaranlagen heraus. Der Bericht vom 9.April 1957 beginnt damit: "Die Anzahl der gemeldeten Schwierigkeiten betreffs ´Engel´, ´Pipsqueaks´, ´anomale Ausbreitungen´ oder einfach nur Falsch-Zielen wächst mit der Verbreitung von Radaranlagen gewaltig an. Dieses Phänomen verwirrt immer öfters unsere Operateure an den Anlagen, sorgt für steil ansteigenden Einsatz von Radar-Technikern an den Geräten und in einigen Fällen führte dies an ATC-Einrichtungen zu ernsthaften Problemen bis hin zum Zusammenbruch der Funktionsfähigkeit. Immer wieder erreichen uns Anfragen über die Herkunft und Natur dieser Ziele. Eine allerletzte Antwort können wir darauf nicht geben. Wir haben eine ganze Reihe dieser Erscheinungen studiert, aber wir können nicht auf alle Fälle eine Antwort geben, auch wenn Temperatur-Inversionen die Hauptursache darstellen dürften. Immer wieder sind unerklärliche Signalechos auf den Geräten aufgetaucht, jedoch liegt kein einziger Fall vor, bei dem die Signalspur vollständig vom Eintritt bis zum Austritt aus dem Maxialbereich verfolgt worden wäre, und es liegt kein Bericht über eine Spur von Station zu Station vor." Dieser Bericht wies darauf hin, dass ein USAF-Radar nördlich von San Francisco so viele flüchtige Radarerscheinungen in einem Monat registrierte, dass man sogar 15 x die Anlage für insgesamt fast 85 Stunden abschalten mußte. Aufgrund einer Umfrage unter allen USA-Radar-Leuten im Jahr 1957 stellte der Airways and Air Communication Service fest, dass das Problem der anomalen Radarwellen-Ausbreitung betreffs Inversions-Wetterlagen kaum den Betroffenen bekannt ist, teilweise sogar jenen Leuten, die seit Anfang an dabei sind! Darüber hinaus stellte die USAF zu ihrer eigenen Überraschung fest, dass es da Radar-Fälle gab, wo Phänomene scheinbar mit gewaltigen Hochgeschwindigkeiten berechnet worden waren, nur weil durch eine falsche Radar-Anzeige ob einer anomalen Wellenausbreitung in einer Sekunde ein Ziel z.B. zehn Meilen östlich der Radareinrichtung und dann plötzlich beim nächsten Schwenk der Antenne angeblich 10 Meilen westlich davon "abgetastet" wurde, obwohl dort gar nichts wirklich war. Dennoch verleiteten solche Erscheinungen zu schwindelerregenden Berechnungen von Geschwindigkeiten, selbst betreffs bekannten Flugzeugen im Luftraum, die bei weitem nie und nimmer, die gemeldeten Radar-Geschwindigkeiten haben können. Zur Schulung der Radar-Leute und Techniker produzierte die USAF sogar einen einstündigen Film, den die Kommandeure für ihr Personal anfordern konnten, um sich betreffs diesemn Problem einweisen zu lassen.
Erst zwei Jahrzehnte später verschwand das Problem aus den Augen, als eine neue Technologie von Militär- und Zivil-Radaranlagen mit der sogenannten "smart filtering" der digitalen Computer-Prozessoren zum Einsatz gelangte. Als Folge davon brach die Zahl der Berichte über "Radar-UFOs" dramatisch zusammen. Als Klass noch für Aviation Week & Space Technology arbeitete, traff er einmal mit einem Mitarbeiter einer großen Luftfahrt-Firma zusammen, der im Bereich "elektronischer Kriegsführung" arbeitete und eingestand: "Ich arbeitete daran, Radar-UFOs zu erzeugen, als ich bei der Luftwaffe arbeitete." Er hatte als Radar-Service-Techniker bei der USAF gearbeitet und kam deswegen viel bei den Luftverteidigungs-Zentren herum. So hatte er oftmals auch die sogenannte "Friedhofs-Schicht" in der Zeit von 23 h bis 7 h, die beim Militär überall auf der Welt am unbeliebtesten ist und weswegen die zivilen und militärischen Luftverkehrs-Einrichtungen am knappsten personell besetzt sind. Der Berichterstatter gegenüber Klass: "Es ist kein Wunder, wenn zu dieser Zeit die Operateure zwischendurch mal einnicken, weil sie an Langeweile leiden. Wenn ich als mal nichts zu tun hatte, schlich ich in den Raum, wo der Radar-Empfänger und -Transitter untergebracht war und manipulierte den sogenannten Moving Target Indicator (MTI), schaltete ihn einfach aus - ohne das eine eine Kontrollanzeige dafür gab. Damit konnten verdächtige Ziele erzeugt werden, die dann quer über die Radaranzeigen schoßen. Kein Wunder, wenn ich dann in den Radar-Kontroll-Raum zurückkehrte, dass die Männer wie wild herumliefen und wegen ´High-Speed UFOs´ herumbrüllten. Ich bot mich dann an, das Radar zu überprüfen und schaltete den MTI wieder ein, schon war der Spuk vorbei und ich sagte dem Chef, dass die Anlage perfekt und einwandfrei arbeite, es an ihr also nicht liegt. Nahm die Sache größeres Ausmaß an, wurde am nächsten Tag die Radar-Anlage von weiteren, externen Radarleuten nochmals durchgecheckt, aber auch sie konnten nur den einwandfreien Zustand bestätigen. Wie oft ich mir den Spaß erlaubte, weiß ich heute schon nicht mehr."
Im Jahr 2002 veröffentlichen James W.Moseley & Karl T.Pflock bei Prometeus ihr Buch »Shockingly Close to the Truth!« basierend auf fast 200 Seiten Notizen, die Moseley als junger UFOloge bei einem Trip quer durch die USA 1953/1954 niedergeschrieben hatte. Damals besuchte er fast 100 wichtige Menschen aus dem Untertassen-Feld. Ende 1953 besuchte er so den Senior Air Traffic Controller Harry Barnes vom National Airport. Barnes war nach wie vor sicher, dass die von ihm verzeichneten UFOs solide Objekte waren, "wahrscheinlich intelligent gesteuerte Fahrzeuge aus dem Weltraum". Nun, er war aber auch ein Fan von Donald Keyhoe gewesen, der die Sache ganz groß herausbrachte (weil sie ihm nützte). Doch Moseley konnte auch mit zwei Kollegen von Barnes sprechen, die ehemals aktuell von den Vorfällen im Kontrollraum am Radar sassen: die CAA-Männer James Ritchey und James Copeland. Diese hatten mit den Untertassen aus dem Weltraum auch im aktuellen Fall nichts im Sinn und stellten sich voll hinter die offizielle Erklärung. Keyhoe nannten sie einen Mann, der alles "hochspielt" was ihm nützlich ist. Über das Pressebüro im Pentagon konnte Moseley auch mit Major Lewis Norman einen gesprächstermin ausmachen. Dieser war von Keyhoe in Zusammenhang mit unseren hier behandelten Fall als Luftwaffen-Radarexperte zitiert worden, der angeblich der außerirdische Interpretation des Falls Washington National zugestimmt habe. Mit einigen Amüsement berichtete Norman, das Keyhoe "mich schwer falsch zitierte". Norman stellte sich als Radarexperte vor und als ehemaliger Pilot der selbst schon UFOs verfolgte, die sich aber immer als gewöhnliche Dinge, IFOs, herausstellten - meistens Ballone und Flugzeuge. Dies hatte er auch Keyhoe gegenüber deutlich gemacht und keinen Raum für Interpretationen gelassen, dennoch hatte Keyhoe es lieber bevorzugt, den Mann "ins falsche Licht zu stellen".
Moseley brachte übrigens einen Beobachtungsbericht von Elmer Chambers ein, Chef-Ingenieur für den Washingtoner Radiosender WRC, der damals als aktuelle Sichtung parallel mit den Radarsichtungen durch die Zeitungen ging und wirklich handfeste Objekte beinhaltete. Es war gegen 2 h morgens des 18.Juli 1952 als Chambers gerade den Sender verließ und dabei fünf Discs hintereinander herschwebend und leicht aufsteigend beobachtete. Hierbei handelte es sich um auffällige Lichterscheinungen, die "orangen aufglühten" und in der Mitte "ein pulsierendes Licht" trugen. Sie flogen fast horizontal hin und zogen dann plötzlich nach und nach hoch in den Nachthimmel um dort wie kleine Sterne zu verschwinden. Dies dauerte minutenlang an. Es würd emich nicht wundern, wenn in diesen heißen Sommernächten nicht auch irgendwelche Leute auf die Idee kamen so genannte "prank balloons" (Miniaturheißluftballone) aufsteigen zu lassen. Schließlich war in diesen Tagen das "saucering" ein großer Spaß gewesen.
Quelle: CENAP-Archiv

 

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