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03.05.2005
Immer wieder außergewöhnliche Himmelsphänomene auszumachen
Aus dem CENAP-Tagebuch:
Fette Feuerkugel...
so war der Betreff einer Meldung auf der NAA-Liste am 22.April 05: "23:02MESZ; ca 160° Süd, unterm fast vollem Mond vorbei. Horizonthöhe ca 30-40°; Ost-West-Bewegung; Geräuschlos. Das Gesicht meines Gegenübers war hell erleuchtet. Ich tipp mal so an die -10mag...habs leider nicht komplett ´live´ gesehen. Als ich mich umdrehte, sah ich noch kurz nen fetten grünen Blitz. Rauchspur (vom Mond beleuchtet) ca 2 Monddurchmesser. Dauer des ganzen ca. 1,5sek. Hat wer was auf CCD o.Ä. gebannt oder das Ding zumindest auch gesehen?" Bei Wetterzentrale.de hatte jemand das Glück gehabt und bannte das Ding auf Foto:
http://www.wetter-zentrale.com/cgi-...
Obwohl die Nacht fürs Spechteln ideal war und mit der Formation Vollmond-Jupiter auch einen Reiz bot, gab es scheinbar keine weiteren Observationen. Weder zum Jupiter beim Mond noch vom Feuerball als UFO. Erstaunlicher Weise gab es auch keinen großen UFO-Alarm um den fett am Himmel stehenden Jupiter in dieser Zeit.
"Meteor-Schauer schaute wie UFOs aus"
- so die Meldung des Senders WTNH aus New Haven, Connecticut/USA, vom 25.April 05. Dies basierte auf eine Associated Press-Meldung aus Boston übertitelt mit "Meteor Shower Sparks Flurry of Phone Calls to Police". In der vorausgehenden Sonntagnacht war über dem US-Bundesstaat New England um 19:45 h ein großer grünlicher Feuerball-Meteor in mehrere Stücke zerbrochen und die Erscheinung dessen sorgte dafür das im Sichtungskorridor zwischen Portland/Maine und Long Island Menschen aufgeschreckt sowohl die Polizei, die Bundesluftfahrtbehörde, die Notfalleinrichtungen und die Medien benachrichtigten. Die günstige Uhrzeit und der ebenso günstige Wochentag förderte natürlich die Beobachtungsmöglichkeit, auch wenn wie im Fall vom 16.April von Norddeutschland dies nicht immer eine Garantie ist. Die meisten Beobachter glaubten an eine Formation von UFOs die quer über den Himmel schoß, einige andere wieder glaubten darin einen Flugzeug-Absturz wahrzunehmen - was aber eindeutig nicht der Fall war, wie Holly Baker von der FAA erklärte. In Branford, Conn., rückte sogar die Feuerwehr aus, weil Zeugen beschrieben wie ein "brennendes Flugzeug in der Ferne abstürzte". Gefunden haben die Firefighters aber nichts.
Auch das National UFO Reporting Center unter Peter Davenport wurde mit UFO-Meldungen diesbezüglich eingedeckt. Er verwies auf der Project 1947-Liste aber gleich darauf, dass der in den Medien verwendete Begriff von einem "Meteor-Schauer" völlig übertrieben ist! All seine Zeugen berichteten von nur einem ursprünglichen Objekt, welches binnen Sekunden von Ost nach West mit einem hellen Schweif hinter sich schoß und dann zum Horizont hin fragmentierte. Die Observationen geschahen im Sekundenzeitraum.
Der Vorfall sorgte in den USA für mächtigen Wirbel und Google-USA wies 200 Medienmeldungen hierzu auf. Binnen Stunden griff auch United Press International den Vorfall unter "Meteors Mistaken for UFOs in New England" auf und so wurde auch England von dem Geschehen informiert. Wie hier ergänzt wurde, waren von New York bis Maine Bürger aufgeregt an die 911 der Polizeidienststellen oder an den National Weather Service herangetreten um eine "UFO-Flotte" zu berichten. Mark Ryman aus Waterford wird als Zeuge genannt: "Ich schaute gerade in den Abendhimmel hoch und sah diesen hellen Lichtblitz. Er schaute aus wie ein Feuerball, der im 45 Grad-Winkel über unserer Garage herabzukommen schien."
Tageslichtmeteor über Deutschland, 28.4.05, 9:45 h!
Am 29.April 05 informierte mich Dieter Heinlein vom Feuerkugelnetzwerk kurz und bündig: "Möglicherweise ist in Hagen ein Tagesmeteor gesichtet worden. Hatte heute einen Anruf. Ort: Hagen von SW Richtung S. Zeit: 28.04.05 Uhrzeit ca. 9.45Uhr MESZ. Dauer: Ca 2. Sek. Farben: Türkis-Gelborange. Gesehen von einer Frau S. Alle Angaben sind natürlich mit Vorsicht zu geniessen. Die Frau hörte sich aber nicht so an, als wollte sie sich nur wichtig machen." Daraufhin hörte ich mich mal wieder auf diversen Himmelsbeobachtern-Foren und bzw setzte dort die obige Meldung ab und fragte nach weiteren Bestätigungen hierfür. Alsbald berichtete Jens W. von der Universität Bremen: "Der Tageslichtmeteor vom 28.4.2005 wurde auch zur angegebenen Zeit von Bremen aus beobachtet. Farbe und Flugrichtung bestätigt." Ein Tageslicht-Meteor ist allgemein schon sehr aussergewöhnlich, wenn dieser ´Alien´ z.B. am frühen Abend aufgetreten wäre...
Auch Jürgen Oberst vom Feuerkugelnetz am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt bekam eine diesbezügliche Meldung von einer Zeugin (Helene T.) eingereicht: "Wie interessant sind für Sie Beobachtungen über Meteoritenfälle durch Laien? Ich wohne im Zentrum von Hannover und habe eben eine Feuerkugel am hellichten Tage, 9:45 h, beobachten können. Sie tauchte etwa 20 Grad bis 25 Grad über dem westlichen Horizont auf und verschwand nach etwa 1,5 bis 2 Sekunden in einem Winkel von ungefähr 40 Grad hinter den Hausdächern. Ich war sehr überrascht so ein Phänomen bei Tageslicht zu Gesicht zu bekommen. Sie war ziemlich hell, ein regelrechtes Aufblitzen am Himmel und zog eine Spur hinter sich her, wohl Rauch oder Ähnliches. Zu hören war nichts. Durch Zufall stieß ich im Internet auf das Feuerkugelnetz..."
Dies war einmal mehr eine spannende Sache und so gab ich eine PM diesbezüglich aus um nach weiteren Zeugen aufzurufen und vielleicht auf das Glück zu hoffen, dass da jemand diese Erscheinung zufällig auf Video aufnahm. Und AP griff sie auf um um diesen Artikel am 3.Mai 05 zu verbreiten (wobei leider mein eigentliches Anliegen unterging), welchen ich bei den Yahoo-News aufschnappte ( http://de.news.yahoo.com/050503/12/...
>Seltenes Naturschauspiel über Deutschland
Mannheim (AP) Ein seltsames Spektakel am Himmel über Norddeutschland beschäftigt die Experten: Bereits am vergangenen Donnerstag sei scheinbar über West- und Norddeutschland um 09:45 Uhr ein seltenes Naturschauspiel in der Hochatmosphäre eingetreten, berichtete das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) vom Dienstag in Mannheim. Zeugen in Hagen, Hannover und Bremen hätten für Sekunden nach einem grellen Aufblitzen am Himmel eine Art «türkis-gelborangene Lichtkugel» von Westen nach Süden ziehen sehen, die eine Art «Rauchspur» hinter sich her zog.
«Erst jetzt tröpfeln hierzu vereinzelt Beobachtungsmeldungen ein», erklärte das CENAP. Das himmlische Geschehen dürfte nach Angaben der Einrichtung einer der recht selten sichtbaren «Tageslicht-Meteore» sein. Ein solcher «außerirdischer Querschläger in der irdischen Hochatmosphäre» sei bisher nur einmal im August 1972 über den amerikanischen Rocky Mountains filmisch dokumentiert worden.
Helles Objekt über Tirol, aber nicht nur
Bei Astronomie.de meldete sich Maximilian M. am Abend des 30.April 05 direkt nach seiner Beobachtung im Zillertal: "Ich habe gerade, etwa gegen 21:45 h, ein sehr helles Objekt gesehen. Es kam aus der Richtung von Bootes und flog in Richtung Perseus. Aber es war nicht eins. An seiner Spitze waren leicht 2 rote Kugeln zu sehen. Es hatte einen sehr langen, rötlichen Schweif. Auch dieser konnte gerade noch als zweigeteilt erkannt werden. Ich konnte das Objekt ca. 3-4 Sekunden beobachten. Es war extrem schnell.Was denkt ihr, war das? Mein Tipp wäre ein Meteor (oder schon Bolide?) der beim Eindringen in die Atmosphäre zerbrochen ist."
Ich hörte mich daraufhin mal wieder in verschiedenen Foren (den üblichen Verdächtigen) um und erfuhr so über Wetterzentrale.de von Peter B.: "Also ich habe eine ´Meteor-Feuerball-große Sternschnuppe´ ebenso gesten Nacht hier im Bergischen Land beobachtet. Zeit: gegen 23:45 MESZ von Ost Richtung Westen mitten durch den Zenit. Der Feuerball war rötlich bis gelb. Er hatte eine lange grünliche Leuchtspur die in sich verwirbelt war (wie ein Kondensstreifen). Die Geschwindigkeit war eher langsam ca. 3 Sek davon ca. die Hälfte ein Nachglühen der Leuchtspur. Beobachtungsort: 7.292 Ost 51.062 Nord."
Andere Beobachtungen wurden weder zum Fall Tirol noch aus dem Bergischen Land bekannt. Trotzdem - bemerkenswerte Aktivitäten. Meldungen ans Feuerkugelnetzwerk weitergereicht.
Meteor über Berlin
so war die Meldung am 3.Mai 05 beim Astrotreff.de zum vorausgehenden Abend von ´Peter´: "Hat vielleicht jemand gestern Abend - schätze so gegen 22.00 Uhr - den Meteor über Berlin gesehen, der in südwestlicher Richtung die Stadt überquert hat? Habe so ein Teil noch nie gesehen; das Objekt war sehr hell, mit Schweif und kurz bevor es aus meinem Blickfeld verschwand, konnte man beobachten, wie sich ein Teil des Objektes ablöste. Für mich die bisher eindrucksvollste Erscheinung dieser Art."
Sprites über Hamburg beobachtet - und fotografiert
Unglaublich. Am selben Abend war über Hamburg ein anderes Himmels-´Wunder´ ausgemacht und ebenso beim Atrotreff.de durch ´Hartwig´ zur Berichterstattung gekommen ( http://www.astrotreff.de/topic.asp?...
"Seit einiger Zeit geistern sie durch die Presse und durchs Netz - die Sprites. Das sind blitzartige Erscheinungen, die von Gewitterwolken nicht nach UNTEN, sondern nach OBEN !!! in die Hochatmosphäre abzischen. Zum ersten Mal habe ich die bei einem Leo-Mac-Workshop in Tel Aviv gesehen, wo sie von der Leonid Mac Mission von oben, aus Flugzeugen, gefilmt worden waren. Auf japanischen Meteorbeobachterseiten findet man auch immer mal wieder Hinweise auf die Dinger. Da sie hoch hinaufzischen, kann man sie auch in einiger Entfernung von Gewittern sehen, sofern es am Beobachtungsort klar ist.
Heute (2.5.) war es nun soweit. Gewittergebiete ziehen über Norddeutschland, aber über Altona klarte es abends immer mehr auf. Also Mintron mit 6mm Objektiv (f/1.2) auf Balkon. Den Ausgang mit langem Kabel an meinen Rechner geklemmt, auf dem die japanische Meteorerkennungs-Software UFO-Capture EX lief. Dann riefen ein paar Leute an. Und danach hab ich mal die zahllosen Fehldetektionen gelöscht. Aber am Ende blieben 3 Sprites übrig. Zwei richtig große Kracher und ein kleines.
Helligkeitsmässig hätte es mit Sicherheit fürs freie Auge gereicht. Die Mintron erfasst gerade noch Meteore 2. bis 3. Grösse mit diesem Objektiv. Allerdings hab ich mal gelesen, dass das Licht doch ziemlich im Rote bis im nahen IR ist. Und bei 500nm, wo im Dunkeln das Auge empfindlich ist, machen die Dinger kaum etwas. Daran wird es wahrscheinlich doch scheitern. Auch sind sie ja sehr kurz. Auf den Videos sind nur 2 bzw 3 Einzelbilder drauf, also dauern die so ungefähr 1/10 Sekunde."
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11.05.2005
Achtung, Warnung vor falschem UFO-Alarm
Raumstation ISS strahlt minutenlang über Deutschland
Berlin (dpa) - Am Himmel über Deutschland strahlt die internationale Raumstation ISS in den Nächten um Pfingsten besonders hell und minutenlang. In den Abendstunden bis etwa zum 18. Mai ist das mit 29 000 Kilometern pro Stunde über das Firmament rasende Objekt mit bloßem Auge zu erspähen.
«Es lohnt sich sehr zu kucken», sagte wissenschaftliche Leiter der Berliner Wilhelm-Foerster- Sternwarte, Jochen Rose, am Mittwoch in einem dpa-Gespräch.
Das künstliche, von Menschen geschaffene Gestirn funkele heller als die hellsten Sterne. Allerdings dauert die Vorstellung immer nur ein paar Minuten. Die genaue Zeit des ISS-Auftritts hängt sowohl vom Tag als auch vom Beobachtungsort ab. Zu den Beobachtungsbedingungen sagte Rose: «Es muss möglichst dunkel sein, man muss sich unter der Laufbahn in Höhe von 348 bis 359 Kilometern befinden, und die internationale Station muss von der Sonne angeschienen werden.» Tritt die ISS in den Erdschatten, ist Schluss mit der Vorstellung.
Die ISS wandert stets von Ost nach West über das Firmament und ist dabei zwischen einer und etwa sechs Minuten zu sehen. Die Wetterbedingungen sind für die Sterngucker in den Nächten günstig. Der Wetterdienst Meteomedia sagt Beobachtern in ganz Deutschland «gute Chancen für sternklaren Nachthimmel» zumindest bis etwa Samstag voraus.
Die ISS, der zurzeit weiteste bemannte Vorposten im Weltall, hat eine Spannweite von rund 109 Metern, ist 80 Meter lang und 88 Meter tief. Die Kosten für das Projekt betrugen bis jetzt etwa 100 Milliarden Euro. Die Station kann maximal sieben Astronauten aufnehmen. 16 Länder sind beteiligt."
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11.05.2005
Mini-Ufo fiel vom Himmel
Flugkörper landete auf Kuhweide. Unbekanntes Objekt war Wetterballon.
Mini-Ufo fiel vom Himmel
11. Mai 2005
Flugkörper landete auf Kuhweide. Unbekanntes Objekt war Wetterballon.
TRAUNSTEIN (SN). Ein vermeintliches UFO fiel Dienstagabend aus dem Nichts kommend auf die Kuhweide eines Landwirtes aus dem bayerischen Landkreis Traunstein. Der Flugkörper stellte sich als styroporverpackter Würfel mit 15 cm Seitenlänge heraus. Der Mann verständigte die Polizei. Die Beamten aus Traunstein fanden heraus, dass es sich um eine Messsonde des Wetterdienstes handelt. Auf der Sonde befanden sich eine Kontakttelefonnummer und der Hinweis, dass es für die Rückgabe des Kästchens sieben Euro Prämie gäbe.
Nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes in München werden diese Sonden täglich auf der gesamten nördlichen Erdhalbkugel zu genau festgelegten Zeiten und Startplätzen mittels eines Ballons in den Himmel entlassen. Sie wiegen etwa 200 Gramm und steigen in eine Höhe von etwa 30 bis 35 km. Dort platzt der Ballon auf Grund der veränderten Luftdruckverhältnisse. Alle zwei Sekunden sendet die Sonde Daten zu Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit zur Bodenstation.
Neben der Gewissheit über die Ungefährlichkeit des "unbekannten Flugobjekts" freute sich der Traunsteiner Landwirt über die kleine Belohnung für die Rücksendung des Gerätes.
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14.05.2005
CENAP-UFO-Akten-Einsicht - UFOs alles geheim?
Aus aktuellem Grund: Die Washington-Affäre 1952
Fliegende Untertassen am Himmel von Washington. Nichts kann den Amerikaner mehr erschüttern, als das da unbekannte Kräfte über seiner Hauptstadt operieren und er dem Geschehen gegenüber hilflos ist. 1951 lief mit sehr großem Erfolg der Science-Fiction-Film "Der Tag, an dem die Erde stillstand" von Robert Wise in den Kinos. Erinnern wir uns, dort sehen wir die Landung einer Fliegenden Untertasse in einem Park der amerikanischen Hauptstadt und im Juli 1952 kam es gleich mindestens 3 x zur Invasion der Fliegenden Untertassen... Und dies sollte weitreichende Folgen haben, auch wenn sich das US-Militär wahrscheinlich wünschte den seit 1947 anhaltenden Albtraum von den Untertassen vom Hals zu haben und als kurzweilige Mode-Hysterie bald zu den Akten legen zu können, doch die fünfziger Jahre schritten voran, ohne dass sich eine deutliche Beruhigung in der Beobachtung und Debatte von und um Fliegende Untertassen einstellte. Aufgrund der Ereignisse über dem Weißen Haus und Capitol vom Sommer 1952 sowie der damit verbundenen Hysterie, die zum Zusammenbruch der Kommunikationskanäle im Pentagon aufgrund öffentlicher Anfragen führte*, berief der CIA** ein Experten-Forum (Robertson-Panel) für Januar 1953 ein, um die Untertassen-Lage zu klären. Schließlich war man sich unsicher geworden, ob es eine potentielle Gefahr nicht wegen den Saucers selbst, sondern wegen ihrer Berichte gibt. Und tatsächlich wurden nochmals die besten Fälle begutachtet und man kam zur Folgerung, dass die Untertassen selbst keine nationale Sicherheitsbedrohung darstellen, sondern nur der um sie entstehende öffentliche Wirbel. Die Fliegenden Untertassen waren spätestens mit diesen Ereignissen nicht mehr zu ignorieren und wurden zum Welt-Thema.
*= Timothy Good beschreibt in »Jenseits von Top Secret« eine ähnliche Situation in England. 1953 sah sich Luftwaffenminister Ward direkt gezwungen einzugreifen und die UFO-Thematik in der öffentliche Diskussion kurz zu halten. Dies in Folge der Ereignisse vom 3.November 1953 in West Malling (ein Wetterballon von 23 Meter Durchmesser und angehängter Radiosonde war über der Grafschaft Kent aufgetaucht und von einer RAF-Maschine sowie von Offizieren des Flugabwehrkommandos am Boden aus gesehen und als Fliegende Untertasse eingestuft worden, was in der Presse zu einem Berichtesturm führte), die sogar zu einer Anfrage im englischen Unterhaus führten. Damals war Whitehall unter den Anrufen zusammengebrochen, sodass sogar ein Cousin von Sir Winston Churchill nicht mehr zu seinem gewünschten Gesprächspartner durchkam. Die Behörde war völlig paralysiert und von der Welt abgeschlossen. Ward befahl daraufhin allen Piloten, nichts mehr in Sachen Untertassen an die Presse weiterzugeben oder dazu etwas in der Öffentlichkeit zu sagen. Er erklärte: "Schauen Sie, ich versuche, eine Luftwaffe zu betreiben. Wenn eine Geschichte wie diese bekanntgegeben wird, wird der arme diensthabende Offizier zur Raserei gebracht. Sein Telefon ist mit Anrufen blockiert, und er kann der Aufgabe, einen leistungsfähigen Flugplatz zu betreiben, nicht mehr gerecht werden. Was glauben Sie was los ist, wenn gar das Verteidigungs-Ministerium deswegen blockiert wird?"
**= Bill Spaulding von der GSW hatte ein Schreiben der CIA vom 26.März 1976 erhalten. Hierin war zu er erfahren: "Lassen Sie mich Ihnen im folgenden kurz die Geschichte schildern, um Ihnen den wahren Sachverhalt über die Beteiligung der CIA an der Erforschung des UFO-Phänomens zu verdeutlichen. Bereits am 19.August 1952 verfasste das Office of Scientific Intelligence ein Papier ab, in welchem man sich wunderte, dass es in der sowjetischen Presse bis Dato keinen einzigen UFO-Bericht gab: "Das kann nur das Ergebnis einer offiziellen politischen Entscheidung sein. Es wirft die Frage nach dem Grund auf und ob sich diese UFO-Sichtungen unter dem Aspekt der psychologischen Kriegsführung offensiv oder defensiv verwerten lassen. Die Air Force ist sich dessen bewusst und hat eine Reihe ziviler Gruppen überprüft, die aus dem Boden geschossen sind, um dieses Thema zu erforschen. Eine dieser Gruppen, das Civilian Saucer Committee in Kalifornien, verfügt über beträchtliche Geldmittel, hat starken Einfluss auf die redaktionelle Arbeit einiger Tageszeitungen und wird von Leuten mit möglicherweise fragwürdigen Verbindungen geleitet. Die AF beobachtet diese Organisation wegen ihrer prinzipiellen Fähigkeit, eine Massenhysterie oder Panik auszulösen. Vielleicht sollten wir unter geheimdienstlichen Aspekten auf jeden Hinweis achten, dass die Russen versuchen, aus der gegenwärtigen Leichtgläubigkeit in Amerika Kapital zu schlagen. Von noch größerer Bedeutung ist die zweite Möglichkeit. Unser Luftwarnsystem wird ohne Zweifel immer auf eine Kombination von Radarortung und visueller Beobachtung angewiesen sein. Wir sprechen Russland die Fähigkeit zu, einen Luftangriff gegen uns zu führen; und dennoch kann es gegenwärtig jederzeit ein Dutzend offiziell unerklärter Beobachtungen geben und inoffiziell noch viel mehr. Wie sollen wir im Augenblick eines Angriffs sofort zwischen harten Tatsachen und Phantomen unterscheiden?" Ende 1952 verlangte der Nationale Sicherheitsrat von der CIA eine Einschätzung, ob die Existenz von UFOs eine Gefahr für die Sicherheit der USA darstelle. Das Office of Scientific Intelligence richtete das Intelligence Advistory Committee ein, um die Angelegenheit zu untersuchen. Der Ausschuß brachte seine Empfehlungen im Robertson Report vor. Vor der Einrichtung des Robertson Panels und nach der Herausgabe des Berichts dieses Ausschusses hat sich die CIA zu keiner Zeit mehr mit der Untersuchung des UFO-Phänomens befasst. Das Interesse und Engagement dieser Behörde ist im Robertson Panel Report zusammengefasst." Tatsächlich existiert ein Memorandum von vier Seiten Umfang durch H.Marshall Chadwell, dem stellvertretenden Direktor der Scientific Intelligence, an den CIA-Direktor General Walter Bedell Smith vom 24.September 1952: "Das Directorate of Intelligence der USAF hat die Zuständigkeit für die Untersuchung der UFO-Berichte an das Air Technical Intelligence Center übertragen. Die öffentliche Besorgnis über das Phänomen deutet darauf hin, dass ein recht hoher Bevölkerungsanteil innerlich bereit ist, das Unglaubliche zu akzeptieren. In dieser Tatsache liegt ein Potential für Massenhysterie und Panik. Um die Gefahr einer Panik zu minimieren, sollte eine einheitliche politische Linie festgelegt werden, was der Öffentlichkeit über dieses Phänomen zu sagen ist. Ich halte dieses Problem für so wichtig, dass es dem Nationalen Sicherheitsrat vorgelegt werden sollte."
Unbekannte "Objekte" über Washington hieß es bei UP und Der Tagesspiegel meldete am 23.Juli 1952: Auf den Radarschirmen des Militärflugplatzes in Washington sind am vergangenen Sonnabend acht mysteriöse "Objekte" registriert worden, die sich mit 160 bis 200 Kilometer Stundengeschwindigkeit im Formationsflug bewegten. In der amtlichen Bekanntmachung der amerikanischen Luftstreitkräfte ist von "Fliegenden Untertassen" allerdings nicht die Rede. Dieselbe Beobachtung wurde von mehreren Piloten ziviler Flugzeuge gemacht, die acht "leuchtende orangerot und kreisförmige" Gegenstände zweihundert Kilometer südlich von Washington sahen. [Was allein schon darauf hinweist, dass die 200 km weiter gesehenen Lichter nichts mit den Radar-Erscheinungen direkt über Washington, DC zu tun haben können.]
"Fliegende Untertassen" über Washington meldete Die Welt am 23.Juli 1952 aus Washington: Die Radargeräte des Washingtoner Zivilflughafens haben in der Nacht zum Dienstag acht als "Fliegende Untertassen" angesprochene Objekte registriert, die sich mit einer Geschwindigkeit von 150 bis 250 km/h am Rande der Hauptstadt fortbewegten. Damit sind die geheimnisvollen, immer wieder auftauchenden Erscheinungen, zum erstenmal nicht nur optisch beobachtet worden. Es handelt sich also um feste Körper, nicht nur um Luftspiegelungen. Die Luftstreitkräfte haben Ermittlungen eingeleitet. Die Besatzung einer nach Mitternacht gestarteten Verkehrsmaschine der "National Airlines" meldete etwa zur gleichen Zeit zwischen Washington und Martinsburg (West-Virginia) sieben "Lichter", die sich mit hoher Geschwindigkeit vertikal und horizontal bewegten und zeitweise auch bewegungslos in der Luft verharrten. "Sie sahen wie schweiflose Kometen aus", erklärte der Pilot Casey Pierman. "Sie manövrierten mit großer Geschicklichkeit. Normale Flugzeuge, meteore oder Kometen können es nicht gewesen sein. Sie flogen wesentlich höher als wir - 2000 Meter. Ihre Geschwindigkeit war schwer zu schätzen." Ebenfalls um Mitternacht sah der AP-Korrespondent Saul Pett von der Terrasse seines Hauses in Riveredge, zehn Kilometer von New York entfernt, eine von "Nordwesten mit großer Geschwindigkeit geräuschlos herankommende orange-, fast rostfarbene Scheibe" am Himmel.
Jagd am nächtlichen Himmel hieß es aus New York und lt. dpa am 29.Juli 1952 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Amerikanische Düsenjäger haben in der Nacht zum Sonntag den Himmel über Washington nach "nicht-identifizierten Objekten" abgesucht, die mit Radargeräten ausgemacht worden waren. Nach Mitteilung der amerikanischen Luftstreitkräfte wurden am Sonntag um 2:08 h deutscher Zeit auf den Radarschirmen des Flugverkehrskontrollzentrums in Washington "vier bis zwölf nichtidentifizierte Objekte über der Umgebung von Washington" festgestellt. Die Zivilflugverwaltung verständigte die Luftstreitkräfte, die zwei Düsenjäger vom Luftstützpunkt Delaware aufsteigen ließ. Die beiden Maschinen kamen um 4:25 h deutscher Zeit in den Bereich der Radargeräte und wurden in Richtung auf mehrere der unbekannten Objekte dirigiert. Einer der Düsenjägerpiloten berichtete, er habe etwa sechzehn Kilometer vor seiner Maschine vier Lichter gesichtet, die etwas höher flogen als er selbst. Er habe sich aber nicht nähern können, und sie seien verschwunden, ehe er sie überholen konnte.
Die Frankfurter Rundschau bezog sich am 29.Juli 1952 auf UP in Washington und titelte US-Düsenjäger jagen rätselhafte Flugkörper - Radarstationen in Washington registrierten unbekannte fliegende Gegenstände. Hier erfuhr man, dass die Beobachtungsprotokolle an den Geheimdienst des Verteidigungsministeriums und an das technische Forschungszentrum der Luftstreitkräfte auf dem Patterson-Flugplatz bei Dayton (Ohio), wo alle Berichte über "Fliegende Untertassen" geprüft werden, weitergeleitet wurden. Der Sprecher der Luftstreitkräfte ließ die Möglichkeit offen, dass die Beobachter einer optischen Täuschung oder einer technischen Merkwürdigkeit zum Opfer gefallen seien.
Keine Angst vor Fliegenden Untertasse kam es via UP aus Washington, die Rhein-Neckar-Zeitung deswegen am 29.Juli 1952: Wie Genermajor Roger Ramey [bekannt aus der Roswell-Angelegenheit] vom Oberkommando der US-Luftstreitkärfte erklärte, fühlten sich die amerikanischen Flieger für die Untersuchung des Problems der "Fliegenden Untertassen" verantwortlich, obwohl es das Verteidigungsproblem der Vereinigten Staaten in keiner Weise berühre. Ramey, der in einem Fernsehprogramm zum Wiederauftauchen von angeblichen "Fliegenden Untertassen" Stellung nahm, versicherte, dass die amerikanischen Luftstreitkräfte damit fortfahren werden, alle Berichte dieser Art eingehend zu prüfen. Diese Untersuchungen seien jedoch keineswegs von einer Angst vor diesen Objekten diktiert.
¸ Gerade der letzte Satz ist interessant, weil er beinhaltete, dass die amerikanische Regierung bis zu diesem Zeitpunkt tatsächlich keinerlei Untertasse aus dem Weltraum und von einer hochentwickelten außerirdischen Kultur in Besitz hatte, hätte sie dann doch, wie im Fall der Sowjetunion, tatsächlich einige Ängste wegen der haushohen technologischen Überlegenheit der Weltraum-Besucher haben müßen.
Wieder "unbekannte Objekte" über Washington meldete UP aus Washington und Der Tagesspiegel berichtete so am 30.Juli 1952: Wie das Oberkommando der amerikanischen Luftwaffe mitteilt, sind über der Bundeshauptstadt Washington auf den Radarschirmen und sogar mit dem bloßen Auge mehrere nicht identifizierbare leuchtende Objekte beobachtet worden. Zwei Düsenjäger, die sofort von dem Luftstützpunkt Delaware aufstiegen, konnten die unbekannten Gegenstände trotz einer Geschwindigkeit von mehr als tausend Kilometern in der Stunde nicht einholen. Eine Maschine kam bis auf etwa fünfzehn Kilometer an die Lichtflecken [!] heran. Sie verschwanden jedoch, bevor die Maschine sie erreichte. Nach Ansicht des amerikanischen Flugsicherungsdienstes hat es sich mit Sicherheit um feste Gegenstände und nicht um Lichtspiegelungen gehandelt. Die Protokolle über die Beobachtungen sind an den Geheimdienst des Verteidigungsministeriums und an das technische Forschungszentrum der Luftstreitkräfte weitergeleitet worden. Ähnliche Erscheinungen wurden bereits vor einigen Tagen über Washington beobachtet.
Erregung über "Fliegende Untertassen" hält an meldete Die Neue Zeitung am 31.Juli 1952 via einer dpa-Depesche aus Washington: Während am Dienstagmorgen zum dritten Male innerhalb der vergangenen 14 Tage die Radarschirme des Flugzeug-Kontrolldienstes in Washington etwa zwölf "fliegende Objekte", die nicht identifiziert werden konnten, registrierten, gaben Sachverständige unterschiedliche Erklärungen beziehungsweise Aufforderungen im Zusammenhang mit diesen Erscheinungen ab. Robert L.Farnsworth, der Präsident der amerikanischen Gesellschaft für Raketenforschung, forderte, wie UP berichtete, Präsident Harry S.Truman am Dienstag auf, die Streitkräfte an einer Beschießung "Fliegender Untertassen" zu hindern, wobei er gleichzeitig der Befürchtung Ausdruck gab, dass ein Beschuß der "Fliegenden Untertassen" die Menschheit in die Gefahr bringen könnte, zum Ziel feindseliger Aktionen "weit überlegener Mächte" zu werden. Generalmajor John Samford, der Direktor der Spionageabwehrabteilung der amerikanischen Luftstreitkräfte, schloß in einer Erklärung vor Pressevertretern die Möglichkeit aus, dass es sich bei den beobachteten Erscheinungen um Flugmaschinen aus dem Ausland oder aus anderen Räumen handeln könne. Es weise nichts darauf hin, dass irgendetwas von dem, was unter der Sammelbezeichnung "Fliegende Untertassen" gemeldet worden sei, eine Bedrohung für die Vereinigten Staaten darstellen könne.
dpa meldete "Untertassen"-Geheimnis gelöst? Es soll sich um meteorologische Erscheinungen handeln aus Washington und die Frankfurter Neue Presse druckte es am 31.Juli 1952 ab: Das Geheimnis der "Fliegenden Untertassen", die am Dienstag zum drittenmal in zwei Wochen mit Radargeräten über Washington festgestellt wurden, scheint gelöst zu sein. Der Direktor der Spionageabwehr der amerikanischen Luftstreitkräfte, Generamajor John Samford, hat Pressevertretern mitgeteilt, dass es sich um Erscheinungen handele, die durch das Auftreten von kaltluftschichten hervorgerufen würden. Er schloß die Möglichkeit aus, dass es sich um Flugmaschinen aus dem Ausland oder von einern anderen Welt handeln könne. Samford und andere Sachverständige der Luftstreikräfte erläuterten, dass bei warmen und feuchtem Wetter Kaltluftschichten zwischen Warmluftschichten auftreten [nennt man Inversionsschicht]. Dadurch würden starke Reflexe auf den Radarschirmen hervorgerufen. Es wird angenommen, dass die Kaltluftschichten das Licht von Scheinwerfern widerspiegelten. [Hier ging jedoch ein wichtiges Element unter, was der ganzen Story selbst ziemlich viel Mißmut und Zweifel entgegenbrachte und bis heute noch Anlaß zu Spekulationen gibt: Natürlich zeigen sich keine Scheinwerfer-Strahlen durch Inversionsschichten reflektiert auf dem Radar und bleiben nach wie vor nur optisch wahrzunehmende Lichtflecken scheinbar am Himmel. Die Radarwiedergaben der ´UFOs´ waren durch die in der Inversionsschicht zu Boden abgelenkten elektromagentischen Wellen der Radarstrahlen und ihren dort erzeugten Echos von z.B. einem Dampfschiff auf dem Hudson River und Lastwagen auf den Straßen etc fälschlich als Luftziele ausgewiesen worden.] Die Sachverständigen erklärten, von 2.000 Berichten über angebliche "Fliegende Untertassen" hätten etwa 400 noch nicht hinreichend geklärt werden können. Die Luftstreitkräfte prüfen diese Angaben noch immer nach. Samford sagte: "Uns sind viele glaubwürdige Berichte über unglaubwürdige Dinge zugegangen. Es weist aber nichts darauf hin, dass die Objekte, die gesichtet wurden oder gesichtet worden sein sollen, Maschinen, materielle Dinge, ferngelenkte Geschosse oder sonst etwas sind, was eine Bedrohung für die USA darstellen könnte."
Nun, dieses Ereignis ist immer noch in der UFOlogie ein besonderes Fest. Alle, die sich in der Welt der Fliegenden Untertassen und UFOs auskennen, nennen alsbald die Ereignisse vom Sommer 1952 über Washington, DC als klassischen Vorfall der UFO-Beweisführung. "Im Juli 1952 flogen die UFOs über Washington. Tausende von Menschen sahen sie. Die Furcht der Menschen steigerte sich an den Rand der Hysterie, nachdem die Weisung ergangen war: ´Das Verteidigungsministerium gibt Befehl, UFOs abzuschießen, falls die die Landung verweigern, nachdem sie dazu aufgefordert wurden.´ Man spricht deshalb von der Juli-Krise", ersteigerte sich Matthias Engelhardt 1984 in seinem Werk "UFOs - Die unmögliche Wahrheit? - Wissenschaftler schreiben über UFOs" aus dem Verlag raum&zeit, Gehrden, um MUFON-CES-mäßig den Wunsch zur wissenschaftlichen Untersuchung des UFO-Phänomens zu fördern. Wollen wir mal sehen, inwieweit die Worte Engelhardt´s den Punkt treffen. So sind dann auch ein Prüfstein für die innere Ernsthaftigkeit und Sachkunde des Mannes.
Vorausschicken möchte ich hier eine Meldung der Australian Associated Press (AAP) vom 29.Juli 1952 mit der Schlagzeile "Saucers Circle U.S.City at 100 mph". Wie hier berichtet wurde, verzeichnete man mysteriöse Objekte auf Radar, die sich mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 120 mph in einem Bogen von 10 Meilen um die Hauptstadt bewegten. Erstaunt war man dabei, das selbst Flugzeuge mit 600 mph nicht imstande waren, sich diesen Erscheinungen zu nähern. Was durchaus paradox klingt. In der Folgemeldung "No Danger From Saucers" wurde bekannt, dass die Radarkontrolleure einen Airliner auf die unerklärlichen Echos ansetzten, der aber an der Örtlichkeit der Radar-Ziele nichts feststellen konnte. Hierin wurde auch bekannt, warum die US-Luftwaffe sich im Grunde so wenig um die Ereignisse über Washington kümmerte - sie konzentrierte sich lieber auf ihre Manöver im Grenzbereich zu Kanada. Zudem wird bekannt, dass es Robert Farnsworth von der amerikanischen Raketen-Gesellschaft war, der an die Streitkräfte appelierte nicht das Feuer auf die mysteriösen Objekte zu eröffnen. In Telegrammen an Präsident Truman, an den Verteidigungs-Minister und an den Minister der Armee empfahl er "keinerlei offensive Aktionen gegenüber den Objekten zu ergreifen, weil wenn sie von außerirdischer Herkunft sind, es zu ernsthaften Konsequenzen durch überlegene Mächte kommen könnte".
Captain Edward J.Ruppelt gehört zu den Zeitzeugen der damaligen Ereignisse, als er gerade für die US-Air Force am legendären Projekt Blaubuch arbeitete. Über seine Erfahrungen berichtete er 1956 in seinem Buch-Klassiker »The report about unidentified flying objects«. Hier nehmen wir uns seinem Insider-Bericht einmal an:
»Im frühen Juni 1952 arbeitete Project Blue Book nach einem Operationsplan, den wir im Januar 1952 aufgestellt hatten. Es hatte sechs Monate gedauert, bis der Plan effektiv stand. Für jemand der niemals mit den Wegen des Militärs in Verbindung kam, mag dies als eine sehr lange Zeit erscheinen. Doch für Bürokratien ist dies typisch. Bisher hatten wir feststellen gekonnt, das über 60 % der gemeldeten UFOs aktuell nichts weiter als Ballone, Flugzeuge oder astronomische Körper waren, die man unter ungewöhnlichen Sichtbedingungen ausmachte. Unser Plan sah vor, derartige Meldungen schneller aussondern zu können, um mehr Zeit für die restlichen Fälle gewinnen zu können. Nun erhielten wir Positionsberichte über alle Flüge der Skyhooks und mit einem Griff zum Telefon erreichten wir nun Wetterämter und Flughäfen, die entsprechende Wetterballone aufließen und uns deren Weg darlegen können. Gleiches gilt für Flugzeuge, um sie mit den Positionen von gemeldeten UFOs abgleichen zu können. Dies waren Fakten, die der entsprechende Nachrichtendienst-Offizier, der dem Einzelfall nachging, weil er ihm gemeldet wurde, schon in der betroffenen Region abklären konnte. Dennoch führten wir eine Kontrolle entsprechender Feststellungen durch einen "Doppel-Check" durch. Mittels astronomischen Jahrbüchern, astronomischer Zeitschriften, Sternkarten und Informationen von Sternwarten können wir dann z.B. astronomische Körper ausmachen, die als UFOs gemeldet werden. Meldungen dieser Art ließen wir durch unseren astronomischen Berater nochmals prüfen und bewerten.
Um alle diese Informationen über Ballone, Flugzeuge, astronomische Körper und was man sonst noch alles als UFO erkennen kann, zu erhalten, koordinierte ich den Operationsplan von Blaubuch mit dem Luftwaffen-Flugwetterdienst, dem Flugdienst, dem Forschungs- und Entwicklungs-Kommando, dem Luftverteidigungs-Kommando, dem Marine-Forschungsbüro und der aerologischen Abteilung des Bureau of Aeronautics sowie der zivilen Luftfahrtbehörde CAA (später FAA). Wenn ein eingehender Bericht durch diesen ersten "Siebprozeß" fiel und als "Unbekannt" hängenbleibt, wird er weiter untersucht, um ihn mit Charakteristiken anderer Stimulis abzugleichen, die wir aus anderen Berichten kennenlernten und weitaus weniger als die drei vorgenannten Kandidaten für UFO-Stimmung sorgen. Zum Beispiel erhielten wir am 25.Mai 1952 einen Bericht von der texanischen Randolph Air Force Base, der als "Unbekannt" nach dem ersten Auswahlprozeß verblieb und auf keinen Ballon, kein Flugzeug und kein astronomisches Phänomen zurückging. So schauten wir in unseren Unterlagen nach und konnten feststellen, dass eine Reihe von Flugenten die Stadtlichter reflektierten; wir hatten einen identischen Zwischenfall aus Moorhead, Minnesota, gehabt, bei dem die UFOs sicher als Enten erkannt worden waren.
Kommen Radar-Berichte bei uns herein, übergeben wir diesen den Radar-Fachleuten von der ATIC-Elektronik-Abteilung. Immer wieder machen wir Überstunden, und wenn dann ein Bericht mit der abschließenden Bewertung "Unbekannt" verblieb, konnten wir auch sicher sein, dass dem so war. Zu meiner Zeit hatte ich für Blaubuch einen relativ großen Stab: Vier Offiziere, zwei Flieger und zwei Zivilisten. Aus anderen Projekten standen darüber hinaus mir noch drei Wissenschaftler zur Verfügung. Im Pentagon hatte Major Fournet seinen Job als Verbindungs-Offizier zu Blaubuch. Wenn man bedenkt, dass auch an den Stützpunkten der Luftwaffe noch UFO-Offiziere bereitstanden und dort vorläufige Untersuchungen sowie Zeugen-Interviews durchführten, ist Projekt Blaubuch schon beachtenswert. Aber nur die besten Berichte, die wir erhalten, können wir auch persönlich an Ort durch Blaubuch-Personal untersuchen lassen. Die allermeiste Arbeit in Dayton besteht darin, die Berichte der UFO-Offiziere aus dem Land zu analysieren und zu bewerten; darüber hinaus wird hier viel telefoniert und korrespondiert. Das Verschicken des UFO-Fragebogen (der übrigens fünf Monate lang unter Mitwirkung von Psychologen im Projekt Bär entwickelt worden war) erfolgt von hier aus zentral. Der Standardbogen umfaßt 8 Seiten und 68 Fragen; daneben wurden zwei weitere Fragebögen für jeweils Radar-UFO-Sichtungen und Sichtungen von Flugzeugen aus bereitgestellt.
Während des frühen Juni 1952 machte Blaubuch gut was her. Noch im Jahr zuvor bestand das UFO-Projekt nur aus einem Offizier. Nun waren wir eine kleine Gruppe geworden, weder Projekt Zeichen noch Projekt Groll hatte soviel Personal besessen. Normalerweise ist der Chef einer Gruppe ein Lt.Col. und ich war nur ein Captain, was in militärischen Kreisen für einige Verwirrung sorgte; dennoch nahm die Luftwaffe das UFO-Problem im Juni 1952 ernst. Einer der Gründe hierfür waren Berichte aus Korea (wo seit dem Sommer 1950 der Korea-Krieg tobte), wonach Jägerpiloten silberfarbene Kugeln oder Diskuse zu verschiedenen Gelegenheiten gesehen hatten und Radargeräte in Japan, Okinawa und in Korea unidentifizierte Ziele registrierten. Zudem gab es einen ansteigenden Trend von Sichtungs-Meldungen an der amerikanischen Ostküste ohne ersichtlichen Grund, weswegen wir beschlossen, auf bessere Berichte zu warten. Mitte Juni rief mich Col. Dunn zu sich, er wollte nach Washington reisen und ich sollte einen Tag später nachkommen, um dort eine Einweisung im Pentagon zu halten. Derartige Briefings über unser Projekt sind inzwischen Routine. Gewöhnlich traffen wir uns bei General Garland, der dann zusammen mit einem Vertreter des Research and Development Board uns anhört. Hiernach werden informelle Berichte für den Direktor des Nachrichtendienstes, in meinem Fall für General Samford, erstellt. Doch dieses Mal war General Samford mit einigen seiner Stabsmitgliedern angesagt, sowie zwei Captains aus dem Büro des Marine-Nachrichtendienstes und einige weitere Leute.
Als ich Washington erreichte, erklärte mir Major Fournet, dass der Zweck dieses Meetings der sei, herauszufinden, ob es irgendeinen besonderen Grund für den fast alarmierenden Anstieg von UFO-Berichten in den letzten Wochen gibt. Das Treffen fand im 4.Stock des "B"-Rings vom Pentagon statt und ich ließ die Meldungen der letzten Zeit Revue laufen und ging knapp auf die Fälle mit dem Stempel "Unbekannt" ein, die ebenfalls in der Tendenz anzogen und wohl bald schon alle bisherigen Rekorde brechen würden [was aber auch seinen berechtigten Grund hat, wie wir noch sehen werden]. Der Grund lag scheinbar in der gewachsenen Presseberichterstattung, die wir über einen Presseausschnittsdienst verfolgten. Wie auch immer, ich mußte feststellen, das trotz besserer Qualität der eingehenden Daten über Sichtungen es weiterhin keinen Beweis gibt, dass die UFOs irgendwie real sind. Wir gingen davon aus, das alle UFO-Berichte wohl Fehldeutungen bekannter Objekte oder Erscheinungen sind, was auch für die soweit "ungeklärt" geltenden Fälle gültig ist, wenn wir einige weiterführende Annahmen in Betracht zögen. Es folgte eine Diskussion, die aufzeigte, das auch in unseren Kreisen einige Leute auf die Option der interplanetarischen Raumschiffe setzten, genauso wie es viele Menschen in der Öffentlichkeit inzwischen tun. Das Meeting führte zur Direktive, weitere Studien anzustellen, um eine positive Identifizierung der als unbekannt bewerteten UFOs zu ermöglichen. Das Problem war dabei nur, dass z.B. schon eine Dreiecksbestimmung nur zu einem einzelnen Fall dieser Kategorie so gut wie unmöglich anhand des Materials ist.
Nach dem Meeting fuhr ich zum ATIC zurück und am nächsten Tag schon war ich mit Colonel Don Bower unterwegs an die Westküste, um dort mit ein paar Leuten zusammenzutreffen, die uns vielleicht helfen könnten, besseres UFO-Datenmaterial zu erhalten. Wir hatten die Idee zum Einsatz einer Kamera mit einer extrem langen Brennweiten-Optik, die man mit einem Lichtbrechungs-Gitter versehen könne. Derartige Kameras könnten an diversen Orten in den USA aufgestellt werden, am besten dort, wo UFOs häufiger gesehen werden. Mittels der Diffraktionsgitter könnte dann das Phänomen anhand seines Licht-Spektrums vielleicht näher eingegrenzt werden. Hierfür hatten wir eine AI-Priorität in der Tasche und eine ATIC-Abteilung arbeitete bereits an der speziellen Ausrüstung. Doch wie sich zeigte, wollten die UFOs nicht darauf warten, bis wir sie fotografieren konnten...
Tag auf Tag erhöhte sich die Quantität der Zeitungsberichte und UFO-Meldungen an uns - bis Ende Juni zeigte sich, dass die besseren Berichte tatsächlich aus dem Osten der USA kamen. In Massachusetts, New Jersey und Maryland stiegen jetzt fast nächtlich Jets zu Erkundungs-Flügen auf. Zu drei Gelegenheiten hatten F-94er mit ihrem Radar Luftziele ausgemacht, aber die jeweiligen Kontakte verloren sich immer wieder schnell, scheinbar aufgrund der lebhaften Manöver dieser Erscheinungen. Irgendwie war dies alles enttäuschend. Doch mit dem 1.Juli schien es einen plötzlichen Durchbruch der guten Berichte zu geben. Der erste kam aus Boston, dann arbeiteten sie sich der Küste herunter. Gegen 7:25 h wurden zwei F-94 zur Abfangmission aufgeschickt, nachdem vom Ground Observer Corps (GOC) ein UFO gemeldet worden war, welches sich im Südwesten über Boston bewegte. Da Radar es aber nicht ausmachen konnte, wurden die beiden Flugzeuge aufgeschickt und ins allgemeine Sichtungsgebiet eingewiesen. Die F-94er durchstreiften die Zone, fanden aber nichts, obwohl die GOC-Leute ein hell-silbernes "zigarrenförmiges Objekt" am Himmel fliegen sahen während sie auch deutlich die zwei Flieger beobachten konnten. Dann tauchte ein weiteres, identisches UFO auf. Beide Objekte schienen den Zeugen nach weitaus höher als die Flugzeuge und jenseits der Luftschicht zu sein, da die Flieger sich weit unter ihnen hin und her bewegten. Gleichsam meldete ein in Freizeit befindlicher Luftwaffen-Captain die Wahrnehmung dieser Erscheinungen aus Bedford, etwa 15 Meilen nordwestlich von Boston, als er den beiden Flugzeugen zuschaute. Der Fall hörte sich sehr gut für eine Dreiecksbestimmung an. Doch ich wurde am diesem 1.Juli mit Berichten zugeschüttet, sodass ich niemanden nach Boston schicken konnte [hier wirkt sich die Unterbesetzung des Blaubuch-Büros aus!]. Gerade zwei Stunden nach der Meldung aus Boston schoß sich Fort Monmouth, New Jersey, ins UFO-Geschehen zurück. Um 9:30 h sahen 12 Auszubildetende der Radar-Abteilung und ihre drei Lehrer bei der Verfolgung von neun Jets auf dem Radar zwei UFO-Ziele auftauchen, die mit geringer Geschwindigkeit aus Nordosten herbeikamen und dann in 50.000 ft Höhe über Fort Monmouth anhielten, für fünf Minuten da schwebten und dann mit aufregender Geschwindigkeit gegen Südwesten davonzurasen. Als die Ziele erschienen waren, gingen einige der Schüler mit einem Einweiser nach draußen und schauten sich am Himmel um, bis sie tatsächlich zwei leuchtende Objekte in etwa dem gleichen Gebiet ausfindig machen konnten, wo auch das Radar die zwei unidentifizierten Ziele registrierte. Sie konnten die beiden UFOs einige Zeit lang beobachten und sahen sie dann auch gegen Südwesten davonschießen, zur gleichen Zeit wie dies auf dem Radar festgestellt wurde.
In Dayton übertrag man die Sichtungen von Boston und Fort Monmouth auf eine Karte und betrachtete ohne wilde Spekulationen die Lage, wie es schien, waren diese zwei "Irgendetwas" zuerst bei Boston erschienen und haben sich dann Long Island kreuzend auf Fort Monmouth zubewegt um gegen Washington hin zu entschwinden. Irgendwie dachten wir alle, das nun wohl ein Bericht aus Washington kommen würde - und tatsächlich erhielten wir ein paar Stunden später einen Bericht aus der Stadt! Ein Physik-Professor am George Washington Institute meldete ein dumpfes, graues, rauchfarbenes Objekt, welche NNW von Washington für etwa 8 Minuten schwebte. Der Mann holte eine 25 Cent-Münze hervor und streckte sie mit dem Arm von sich, das UFO hatte dabei etwa die Hälfte der Größe dieser Münze. Innerhalb der Sichtungszeit sank das Objekt scheinbar noch im Stadtgebiet herab und wurde dann durch Gebäude in der Distanz verdeckt. Diese Sichtung geschah mitten in Washington, DC! Der Mann machte die Leute um sich darauf aufmerksam und an Ort führte die Erscheinung zu einem Verkehrszusammenbruch, weil bis zu 500 Leute dem Ding zuschauten. Wir waren nur überrascht, dass keiner dieser Zeugen sich bei uns meldete - dafür aber die Zeitungen dort kurze Meldungen hierzu am nächsten Tag druckten. Von dem herabgekommenen Objekt selbst war aber nirgends etwas zu finden und niemand meldete eine "Landung" etc.
In Washington hat selbst General-Major Samford und sein Stab nichts direkt mit der Politik in Sachen Projekt Blaubuchs Arbeiten und der Handhabung der UFO-Situation im allgemeinen zu tun, auch wenn sich in Washington immer mal wieder jemand die Sache unterordnen lassen will. Andererseits gab es damals eine Gruppe in Washington, die in General Samford´s Büro Druck machen wollte und die UFO-Situation überaus ernst nahm und erwartete, dass das Blaubuch schon bald einen absoluten UFO-Beweis in Händen halten wird, sodass es nicht schaden könne, bereits jetzt sich Gedanken über eine offizielle Erklärung zur Realität der UFOs zu machen und sie als außerirdische Objekte einzustufen. Ja, diese Leute versuchte gar mich und meinen kleinen Stab darauf zu trimmen und zu drängen, mehr über diese ganze speziellen UFOs herauszufinden, an die sie glaubten. Gleichsam versuchte diese Gruppe Druck zu machen und die Sicherheitseinstufung auf "streng -geheim" hochzuschrauben. Diese Leute wollten einfach einen größeren Aufwand betreiben, um durch maximalen Einsatz der Möglichkeiten der UFOs handhaft zu werden. Sie wollten gar eine ganze Reihe von Wissenschaftlern hierfür hauptamtlich abstellen. Es war eine Art infektiöser Enthusiasmus ausgebrochen, der plötzlich vom Pentagon zum Hq des Luftverteidigungs-Kommandos übersprang und von dort aus den Forschungs- und Entwicklungsstab sowie andere Behörden und Einrichtungen erreichte. Unter den kühlen Köpfen war es aber General Samford der ruhig erklärte, dass das Blaubuch genauso weiterlaufen werde wie bisher und man erst einmal alles auf sich zukommen lassen sollte. Und tatsächlich gab es nach den Ereignissen vom 1.Juli auch eine Erholungsphase, der Trend zeigte nach unten.
Am 5.Juli sah die Crew eines Airliner in der Nähe der strenggeheimen Anlagen der Atomenergie-Behörde (AEC) bei Hanford, Washington, eine UFO-Erscheinung und sorgte dafür für Seite 2-Schlagzeilen, doch es war nach unserer Feststellung nur ein Skyhook-Ballon gewesen. Am 12.Juli zog dann ein brillianter Meteor quer über Indiana, dem südlichen Illinois und Missouri, wodurch zwanzig bis dreißig UFO-Meldungen zu uns durchkamen. Am 13.Juli wurde so Colonel Richard H.Magee von der Zeitung Dayton Daily Journal interviewt, der als Chef der Zivil-Verteidigung in Dayton-Oakwood arbeitet. Nebenbei wollte die Zeitung wissen, was der Mann über UFOs dachte und so sagte er unter dem Eindruck des Geschehens vor Vortag: "Da fliegt irgendetwas durch den Himmel und wir wünschten uns zu wissen, was es ist." Diese Geschichte wurde dann von einer Nachrichtenagentur übernommen, wo man aber vergaß zu erwähnen, dass der Mann von der Zivilverteidigung kam und ihn nur als "Colonel aus Dayton" vorstellte, was wiederum den Eindruck mit sich brachte, als sei es ein Offizier von Wright-Patterson und dem ATIC dort gewesen. Im Pentagon schäumten einige Leute vor Wut, andere klatschten sich die Hände. Die UFO-Meldungen stiegen nun als Folge dieser Zeitungsberichte wieder an und aufgeregte UFO-Offiziere aus allen Teilen der Staaten riefen mich an, weil sie an ihren Stützpunkten mit Berichten überschwemmt wurden. Wir empfahlen, dass sich die Offiziere nur mit jenen Fällen beschäftigen sollten, die sich noch am besten anhörten [hier wird klar, dass die Menge der Meldungen niemals abgearbeitet werden konnte, weswegen die Kategorie "Ungenügende Informationen" eine völlig neue Qualität in ihrer Sinngebung erfuhr, gleiches gilt auch für die als "Unbekannt" gestempelten Fälle]. Und selbst unsere Luftwaffen-Attaches in anderen Ländern schickten uns Berichte ein. Hier standen England und Frankreich ganz vorne, gefolgt von Ländern Südamerikas. Es ist wohl nicht notwendig zu sagen, dass wir die Fälle aus dem Ausland nicht untersuchen oder bewerten konnte, da wir daheim schon genug zu tun hatten.
Für die meisten Mitglieder des Blaubuch-Stabs fing nun eine Arbeitszeit von 14 Stunden an sechs Tagen die Woche an. Es war eine Zeit angebrochenen, in der meine Mitarbeiter (die Leutnants Andy Flues, Bob Olsson und Kerry Rothstein) ihren Schlaf nur noch im Flugzeug abhalten konnten, wenn sie sich unterwegs zu Untersuchungen oder auf dem Rückflug davon nach Dayton befanden. TWA-Airliner wurden zu ihrem zweiten Heim, aber wir selbst sahen trotz allem nichts, was irgendwelche UFOs beweisen könnte. In dieser Zeit stieg die Rate der Unbekannten auf über 40 % an, da wir einfach nicht allen Meldungen nachgehen konnten. In den Zeitungen gab es Gerüchte, dass die US Air Force sich nun auf eine Invasion der Fliegenden Untertassen vorbereite. Wäre damals einer aus der Gerüchteküche bei mir im Büro gewesen, er hätte gesehen, dass die Invasion bereits in allen Gängen war und uns die Fliegenden Untertassen bereits um die Ohren schwirrten.«
Das Washington-Karussel
»Als dann Radars des Washington National Airport und der Andrews AFB UFOs aufzeichneten, schleuderten diese Geschehnisse selbst den National-Convent der Demokraten aus den Schlagzeilen. Sie riefen eine derartige Aufregung hervor, dass ich Anfragen aus dem Büro des Präsidenten bekam und mich die Presse aus London, Ottawa und Mexiko Stadt sprechen wollte. Im Roger Smith-Hotel von Washington wurde eine Pressekonferenz einberufen, die total überlaufen war und vor der ich den Zeitungsleuten sagen mußte, was ich zur Sache sagen konnte, soetwas hatte ich noch nie gemacht. Auch wenn damals in jeder Zeitung davon berichtet wurde, die Luftwaffe den Zwischenfall genauso studiert wie die CAA und dazu Berichte vorgelegt wurden, die ganze Geschichte wurde jedoch nie vollständig bekannt. Die Pro-Stimmen der Fliegenden Untertassen-Gläubigen überbrüllten einfach die Gegenseite. Selbst ein Jahr nach den Ereignissen setzten wir die Puzzle-Teile hierzu zusammen.
Einige Tage vor dem Geschehen hatte ich noch mit einem Wissenschaftler gesprochen, um den Ausbruch von Sichtungsmeldungen entlang der Ostküste zu debattieren. Dieser Mann hatte noch nicht den Gipfel gesehen und ging davon aus, dass der Hammer erst noch kommen werde. Ja, er ging davon aus, dass der größte Untertassen-Fall wohl noch eintreffen werde und New York oder Washington heimgesucht würde. Im Pentagon, beim ATIC und im Blaubuch-Büro sprach man nur noch davon, was wohl noch ansteht. Das Pendel schlug nach Washington aus: Am 10.Juli berichtete die Crew eines National Airliners von einem Licht, "hell, ja viel zu hell für einen Ballon und zu niedrig für einen großen Meteor", das sie am Abend südlich von Washington nahe Quantico, Virginia, ausmachten. Am 13.Juli meldete eine andere Crew 60 Meilen südwestlich von Washington ein helles unter such, welches auf ihre Flughöhe heraufkam und zur Linken einige Minuten mitflog, um dann rasch davonzuschießen. Am 14.Juli befand sich dann die Crew eines Pan American Airliners auf dem Flug von New York nach Miami, als sie acht Lichterscheinungen nahe Newport News, Virginia, etwa 130 Meilen südlich von Washington, ausmachte. Zwei Nächte später gab es eine andere Sichtung im selben Gebiet, dieses Mal vom Boden aus gemeldet. Dies war wohl das Vorspiel.
Dann kam die Nacht des 19.Juli, als laut CAA-Logbuch am National Airport um 23:40 h zwei Radargeräte acht unidentifizierte Ziele im Osten und Süden der Andrews AFB ausmachten. Diese Zielen waren keine Flugzeug, weil sie von 100-130 mph plötzlich auf "phantastische Geschwindigkeit" hochschalteten und das Gebiet verließen. Während der Nacht sahen die Crews verschiedener Airliner seltsame Lichter in der selben Gegend, wo die Radars die Ziele geortet hatten. Tower-Personal sah ebenso fremdartige Lichter am dunklen Nachthimmel und so wurden schließlich Jet-Aufklärer herangeführt. Doch niemand sah sich genötigt, den Luftwaffen-Nachrichtendienst oder gar Blue Book darüber zu unterrichten. Als dann Journalisten begannen, den Nachrichtendienst anzurufen, bekamen wir erstmals etwas davon mit und konnten nur eingestehen: "Wir wissen hier noch von nichts." Wir wurden von den Morgenzeitungen und Schlagzeilen wie "Abfangjäger verfolgten Fliegende Untertassen über Washington, DC" total überrascht. Kein Wunder, wenn die Nachmittagsausgaben dann Schlagzeilen wie "Luftwaffe spricht nicht darüber" trugen. Kräftig wurde so die Gerüchteküche angeheizt und die Menschen sahen einmal mehr völlig unberechtigten Anlaß zu glauben, es gäbe eine gigantische Vertuschung betreffs UFOs. Nun die wahre Geschichte.
Ich hörte über die Sichtungen morgens um 10 h. Als Colonel Donald Bower und ich in einen Airliner gestiegen und auf auf dem Weg zur routinemäßigen Einweisung fürs Pentagon waren, hatten wir noch keine Ahnung, was auf uns zukommen sollte. Erst im Empfangsbereich des Washingtoner National Airport fielen mir am Kiosk die Zeitungen mit ihren sensationellen Titelschlagzeilen auf und staunte nicht schlecht. Noch vom Airport aus rief ich im Pentagon an und sprach mit Major Dewey Fournet, aber alles was er wußte, war ja bereits in den Zeitungen zu lesen gewesen, mehr konnte er mir auch nicht mitteilen. Bisher konnte er nur den Nachrichtendienst-Offizier für UFO-Angelegenheiten auf der Bolling AFB erreichen und erfahren, dass von dort aus die Untersuchungen gerade anliefen. Gegen Mittag wäre wohl der erste Bericht verfügbar sein. Um 13 h war dann der Mann im Büro von Fournet erschienen und hatte seinen Report mitgebracht. Ich suchte kurz nach Bower und wir machten uns auf ins Büro von Major Fournet, wo wir uns anhörten, was der Mann von Bolling AFB soweit zu sagen hatte. Es wurde bekannt, dass die Ziele sich durch die gesperrten Sektoren des Weißen Haus und dem Capitol bewegt hatten. Da die Bolling AFB Teil des Strategic Air Command (SAC) war besaß man dort als Hauptaufgabe das Weiße Haus vor einem Luftangriff zu schützen, doch gerade in jener Zeit hatte man die ganz Schwadron zum New Castle County Airport in Wilmington, Delaware, trasferiert, dem nächst naheliegenden SAC-Stützpunkt. Andrews AFB war dagegen kein Arm des SAC und als bittere Konsequenz daraus war Andrews formell für das Gebiet nicht zuständig. Als dann Ziele über dem Weißen Haus und Capitol erschienen, dauerte es von Vorneherein erst mal eine halbe Stunde um allein die Kompetenzen abzuklären... Mehrfach seien die Ziele an kommerzielle Airliner herangekommen, aber nur zu zwei Gelegenheiten sahen die Piloten dort irgendwelche unsteten Lichtgebilde, die von kurzer Lebensdauer waren. Andere Piloten, die vom Kontroll-Turm via Funk auf die Radarziele aufmerksam gemacht wurden und auf Ziele zusteuerten, sahen aber nichts, wo UFOs sein sollten. Ein anderer Pilot, der den National Airport ansteuerte, meldete ein Licht irgendwo hinter sich, auf dem Radar aber erschienen zwei Objekte jeweils zueinander versetzt links neben und direkt hinter der Maschine. Neben sich konnte der Flieger aber überhaupt nichts ausmachen. In die Morgenstunden hinein, nahm man am National Airport dann eine Erscheinung südlich des Andrew AFB-Turms wahr und unterrichtete das dortige Personal, welches sich umschaute und dann tatsächlich eine "gewaltige rot-orangene Kugel" direkt über der Station schweben sah. Nach dreimaliger Anforderung im Laufe der Nacht erschien dann endlich nach einigem Kompetenz-Gerangel eine F-94 kurz vor Anbruch des neuen Tages, aber da waren alle UFO-Ziele bereits verschwunden. So endete Phase Nummer Eins der Sichtungen um Washington, DC.
Der Mann von Bolling sagte, dass er noch einen umfangreichen Bericht abfassen und ans ATIC dann schicken werde. Im Pentagon überschlugen sich an diesem Nachmittag die Dinge. Im ersten Stock stellten wir bei Al Chop fest, dass dieser sein Bestes gab, um sich mit der Presse auseinanderzusetzen während im vierten Stock Nachrichtendienst-Leute konferierten, um sich mit der Sachlage vertraut zu machen. Bereits hier gab es Überlegungen betreffs falschen Radar-Zielen, die durch Inversionswetterlagen erzeugt wurden, wenn Radarwellen zu Boden gebeugt werden und bodennahe Ziele sich reflektieren um plötzlich als Luft-Phantome aufzutauchen. Inzwischen hatten die Luftwaffen-Radarleute von Andrew AFB gleichsam diese Folgerung erreicht und unterstützten damit diese Theorie. Dennoch, zwei Airline-Piloten hatten Lichter dort gesehen, wo das Radar UFOs auswies! Dann wirkten auch noch die Sichtungen der vergangenen zwei Wochen nach. Was sollten wir also der Presse sagen? Die war inzwischen geradezu aufsässig geworden und man drohte uns, den Kongreß wegen der ganzen Geschichte anzusprechen. Nichts bringt das Militär auf, als soetwas. Einige Leute wollten es bei einem "Wir wissen es noch nicht, was da lief!" belassen, ich selbst aber gehörte zur anderen Seite, die nach weiteren Untersuchungen verlangte.
Ich wußte bereits aus der Vergangenheit, dass das was sich zunächst wie ein guter UFO-Bericht sich anhörte, bei näherer Betrachtung völlig zerbrechen konnte. So war ich dafür, der Presse gegenüber ehrlich zu sein und ihr zu erklären, das wir die Nächte durch arbeiten würden, um die notwendigen Aspekte des Geschehens zu untersuchen. Aber an diesem Nachmittag wurde noch nichts weiter untersucht, sondern nur in großer Verblüffung über das Ereignis debattiert. So bekam die Presse den Kommentar "Kein Kommentar!" übermittelt. Da stand ich nun mitten in Washington und hatte unerwartet eine sehr detailierte Untersuchung durchzuführen. Ich rief Leutnant Andy Flues an, welcher für mich der Diensthabende bei Blaubuch war und mich vertrat, sobald ich von Dayton weg war. Beim ATIC stand man inzwischen in einem "de luxe-Flap", bis zu dreissig Meldungen spuckte an diesem Tage aus und viele hörten sich gut an, vielleicht sogar noch besser als das Geschehen von Washington. Das war ein Problem für uns, da in dieser Quantität wir niemals den Dingen vollumfassend nachgehen konnten [damit werden meine bisherigen Anmerkungen belegt, wodurch sich auch zeigt, dass einfach aufgrund mangelnder Untersuchungsmöglichkeiten Fälle mit "Ungenügende Informationen" gestempelt wurden und auch die "Unbekannt"-Klasse deswegen aufkam, weil sich die Berichte nur gut anhörten], also sprach ich mit Col. Bower und wir beschlossen trotz den Ereignissen von Dayton in Washington zu bleiben, da die hiesige Sichtung vom Standpunkt des nationalen Interesses her wichtiger als alles andere war. Ich fühlte mich als ein nationaler Märtyrer, weil ich ab sofort keine Ruhe mehr bekommen würde und der Sache nachzugehen hatte - schließlich war ich Chef des UFO-Projektes. Ich mußte zum Washington National Airport fahren, zur Andrews AFB, den Büros der Fluggesellschaften, dem Wetteramt und einem halben Dutzend anderer Stellen die natürlich quer über die Hauptstadt verteilt sind.&laqu
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