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Raumfahrt - Electra: Freie Bahn für ESA´s E-Satelliten

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Der Name ist Programm: Mit "Electra" möchte die Europäische Weltraumorganisation ESA einen Kommunikationssatelliten rein elektrisch statt - wie bislang üblich mit chemischen Triebwerken - entwickeln, bauen und starten. Die Energie liefert die Sonne.
Als so genannte Public-Private-Partnership (PPP) wurde die Mission auf der ESA-Ministerratskonferenz 2012 in Neapel beschlossen - sie ist Teil des ARTES (Advanced Research in Telecommunications Systems)-Programms der ESA, Deutschland ist im Electra-Unterprogramm mit 58,5 Prozent der Hauptzeichner. Private Partner von Electra sind das luxemburgische Raumfahrtunternehmen SES und die deutsche OHB System AG.
Am 11. März 2016 wurden jetzt in Betzdorf (Luxemburg) im Beisein des luxemburgischen Vize-Premiers Etienne Schneider die entsprechenden Verträge zwischen der ESA und den privaten Partnern unterzeichnet. Der Grundstein für die Entwicklungs- und Bauphase von Electra ist damit gelegt. "Electra steht für Elektrische Satellitenantriebe, das ist vergleichbar mit der Elektromobilität beim Auto. Wir verbinden hier in einer engen Partnerschaft konzeptionelle und programmatische Überlegungen mit der Technologiekompetenz von OHB aus Bremen und Interessen des Luxemburger SES Konzerns als Ankerkunden und haben damit eine ideale Kombination für eine PPP", sagte Dr. Gerd Gruppe, DLR-Vorstandsmitglied für das Raumfahrtmanagement anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Luxemburg, und ergänzt: "Dies erhöht den Wettbewerb. Electra ist auch für das DLR von strategischer Bedeutung: Es ist ein wesentliches Element, eines der Ziele der deutschen Raumfahrtstrategie, die sogenannte Systemfähigkeit in der Satellitenkommunikation, zu erreichen."
Flexiblere Nutzung und niedrigere Kosten
Electra wird von dem deutschen Raumfahrt-Konzern OHB entwickelt und gebaut. Die erste Mission beauftragt der Satellitenbetreiber SES. Bei dem Satelliten erfolgt sowohl die Lageregelung als auch die Anhebung in den finalen geostationären Orbit in 36.000 Kilometern Höhe mit elektrischen anstelle von chemischen Antrieben. Electra nutzt dazu seine Solarenergie. "Dadurch lässt sich der Treibstoff deutlich effizienter einsetzen. Electra wird so bei etwa gleichem Gewicht eine fast doppelt so große Nutzlastmasse in den Orbit bringen können, 'erkauft' sich dies aber mit einer deutlich längeren Transferzeit - sechs Monate gegenüber einer Woche bei einem chemischen Satellitenantrieb", erläutert David Futterer, Electra-Programmkoordinator beim DLR Raumfahrtmanagement in Bonn. 
Mit einer solchen Plattform habe man aber zusätzlich die Möglichkeit, den Satelliten hinsichtlich Transferzeit oder Gesamtkosten anzupassen: So könne man entweder eine stärkere Startrakete verwenden, um die Transferzeiten zu reduzieren oder mit einer kleinen und kostengünstigen Rakete längere Transferzeiten in Kauf nehmen. "Damit eröffnet Electra den Satellitenbetreibern eine neue Flexibilität. Zusammen mit den geplanten niedrigeren Satellitenkosten hat Electra gute Voraussetzungen, ein kommerzieller Erfolg zu werden", verdeutlicht David Futterer. Der Start des ersten Electra-Satelliten ist für Ende 2021 geplant.
Quelle: DLR
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