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Im Nachgang zu der sehr erfolgreichen und weithin öffentlich mitverfolgten „BlueDot“-Mission hat Bundespräsident Joachim Gauck heute Alexander Gerst in Berlin das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Im Mai 2014 war der deutsche ESA-Astronaut Dr. Alexander Gerst zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet. Gemeinsam mit dem Amerikaner Greg Wiseman und dem Russen Maxim Surajew führte Gerst als Vertreter Europas zahlreiche Forschungs- und Wartungsarbeiten in der Schwerelosigkeit des Alls durch. Nach 166-tägigem Aufenthalt als Wissenschaftsastronaut und Flugingenieur auf der Raumstation war Gerst mit seiner Landung in der kasachischen Steppe am 10. November 2014 zur Erde zurückgekehrt.
Seitdem ist Alexander Gerst zurück im Europäischen Astronautenzentrum ESA/EAC in Köln-Porz für medizinische Checks sowie ausführliche, wissenschaftliche Debriefings. Im Rahmen seiner ESA-Mission hält Gerst auch engen Kontakt zu Wissenschaftlern des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), der NASA und der russischen Raumfahrtagentur Roscosmos.
Der promovierte Geophysiker und Vulkanologe Gerst hatte ein umfangreiches Wissenschaftsprogramm aus den Bereichen Physik, Biologie, menschliche Physiologie und Strahlungsforschung absolviert. Er hatte im All über 100 Experimente durchgeführt.
„Herausragendes Beispiel für Entdeckergeist und internationale Zusammenarbeit“
Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck betonte heute im Rahmen der Ordensverleihung die Bedeutung von Alexander Gersts Mission auf der ISS: "Durch ihr mutiges Engagement im Weltall sind Sie ein Rollenmodell für die Spitzenforschung in Deutschland und in Europa. Raumfahrt wird immer wichtiger für die Herausforderungen der Gesellschaft der Zukunft."
Der Empfang im Schloss Bellevue in Berlin fand in Anwesenheit von ESA-Direktor Thomas Reiter, DLR-Vorstandschef Prof. Jan Wörner sowie Staatssekretärin Brigitte Zypries, Raumfahrtkoordinatorin der Bundesregierung, statt.
Begeisterung für „Weltraumspaziergang“ und Live-Berichte aus dem All für die Erde
„Ein Highlight von Gersts Mission war sicherlich sein mehr als sechsstündiger Außenbordeinsatz (EVA 27) am 7. Oktober 2014, bei dem er wichtige Wartungsarbeiten an der ISS durchführte.“ erinnerte Thomas Reiter, ESA-Direktor für Bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb.
„Darüber hinaus war Gerst bei einer Reihe von wissenschaftlichen, pädagogischen und raumfahrtpolitischen Events auf der Erde live per Video aus dem All zugeschaltet. Seine anschaulichen, wissenschaftlichen Erläuterungen direkt aus dem Orbit, sein großes Engagement für die Motivation des wissenschaftlichen Nachwuchses, zum Umweltschutz, und für Völkerverständigung haben eine Welle der Begeisterung ausgelöst.“ so Thomas Reiter weiter.
Auch hat ESA-Astronaut Gerst Menschen weltweit mit seinen persönlichen Eindrücken, Fotos und Videos aus dem All fasziniert, die er bis heute regelmäßig im Internet teilt.
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ESA astronaut Alexander Gerst took this image of an aurora as he circled Earth on the International Space Station.
Aurora occur when electrons from the Sun hit Earth's atmosphere. Auroras occur frequently over both the North and South polar regions, but are often difficult to see from populated areas.
Alexander is a member of the International Space Station Expedition 40/41 crew. He spent five and a half months living and working on the Station for his Blue Dot mission.
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ESA astronaut Alexander Gerst completed his EVA on 7. October 2014 successfully.
Quelle: ESA
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Update: 13.02.2015
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Für den 5. Februar hatte der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst eine Einladung zu einem kurzen Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel erhalten. Die deutsche Kanzlerin hatte grosses Interesse am aktuellen Stand des Projektes der Internationalen Raumstation ISS sowie an den Forschungsarbeiten, die Astronaut Gerst im Rahmen seiner sechsmonatigen 'BlueDot'-Mission im All durchgeführt hatte. Die besondere Rolle, die Raumfahrt-Missionen zur Inspiration der Jugend und zur friedlichen Zusammenarbeit der Völker auf dem 'gemeinsamen Raumschiff Erde' spielen, kam dabei auch zur Sprache.
Quelle: ESA
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