Viel Aufsehen hat er wohl nicht erregt, der viereinhalb Milliarden Jahre alte und später „Benthullen“ genannte Brocken, als er um 1880 nahe der gleichnamigen Ortschaft rund zehn Kilometer südlich von Oldenburg einschlug – er versank unspektakulär im Moor und wurde knapp 70 Jahre später beim Torfstechen entdeckt. Der rund 17 Kilogramm schwere Steinmeteorit ist der größte, der jemals in Deutschland niedergegangen ist. Nun steht er im Mittelpunkt der Ausstellung „Meteoriteneinschlag“ im Oldenburger Landesmuseum Natur und Mensch, die an diesem Samstag eröffnet wird.
Ein passender Zeitpunkt, meint Museumsdirektor Peter-René Becker – schließlich sei 2012 „das Jahr der kosmischen Ereignisse, nicht nur wegen des Mayakalenders“. Die Sonderschau zeigt neben „Benthullen“, der zum Bestand des Museums gehört, weitere Exemplare dieser außerirdischen Besucher – darunter ein Bruchstück des in Namibia gefundenen Gibeon-Meteoriten, das es auf mehr als 400 Kilogramm bringt, und sogar Stücke vom Asteroiden Vesta. Der hat den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, aus dem die meisten Meteoriten stammen, zwar nie verlassen, wird aber seinerseits immer wieder mal von Objekten getroffen, die Stücke von ihm herausbrechen und die später die Bahn der Erde kreuzen.
Solche Kollisionen, sagt der Kurator und Leiter der Naturkundlichen Abteilung im Museum, Ulf Beichle, seien im Übrigen der Normalfall im All – und auch auf der Erde, auf die jährlich 40.000 Tonnen kosmisches Material herabprasseln; der allergrößte Teil als Staub, ein Viertel jedoch in Form von Stücken mit einem Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern. Bemerkt werden nur die wenigsten: Von den Objekten, die nicht schon als Sternschnuppen in der Atmosphäre verglühen, sondern die Erdoberfläche erreichen, geht ein Großteil über den Ozeanen oder dünnbesiedelten Regionen nieder. Und dann, sagt Becker, müssten sie erst einmal gefunden werden. Und wenn sie gefunden werden, ist noch lange nicht sichergestellt, dass sie den Forschern zur Verfügung stehen – sie sind auch bei privaten Sammlern sehr beliebt.
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Blick auf "Benthullen"
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