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Luftfahrt - Drohnen-News: US-Firma zeigt Abfangdrohne mit Mikrowellenkanone

19.02.2022

Spätestens seit Aktivisten Ende 2018 mit Drohnen tagelang den Flugverkehr am Londoner Airport Gatwick lahmlegten, sind Systeme zur Drohnenabwehr begehrt bei Regierungen und in der Luftfahrt. Ein US-Unternehmen hat nun ein System enthüllt, bei dem eine Mikrowellenkanone an einer Drohne zum Abschuss anderer Drohnen genutzt wird.

Das US-Start-up Epirus arbeitet schon länger an mikrowellenbasierter Technologie zur Drohnenabwehr vom Boden aus. Nun ist es ihm gelungen, sie so weit zu verkleinern, dass sie an eine Drohne montiert werden kann, berichtet „Technology Review“.

Mikrowellensystem wiegt 24 Kilo
24 Kilogramm wiegt die Mikrowellenkanone, die von der Drohne Leonidas Pod gegen ihresgleichen eingesetzt werden soll. Das System soll mehrere Schuss abgeben können und die Mikrowellen strahl- oder fächerförmig gegen einzelne Ziele oder Drohnenschwärme einsetzen. Die Abfangdrohne selbst bleibt dabei natürlich unbeschadet, erste Tests verliefen erfolgreich.

abfangdrohne-leonidas-pod

Schlüssel zur Verkleinerung der genutzten Mikrowellentechnologie und für einen möglichst niedrigen Energieverbrauch war laut dem Bericht der Wechsel von einem Magnetron wie in der heimischen Mikrowelle auf besonders energiesparende Gallium-Nitrid-Generatoren.

Das Militär nutzt größeres Gerät
Gedacht ist das System wohl primär zum Schutz des Luftraums sensibler Einrichtungen - etwa Flughäfen oder Kraftwerke. Ob die Abfangdrohne tatsächlich in Dienst gestellt werden kann, müsse allerdings noch die US-Luftfahrtbehörde entscheiden, wird berichtet.

Eine militärische Nutzung erscheint indes eher unwahrscheinlich: Hier gibt es deutlich größere Mikrowellenkanonen, aber auch auf Lasern oder Maschinenkanonen basierende Anti-Drohnen-Technologie.

Quelle: KronenZeitung

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Neuartige Mini-Drohnen fliegen wie Insekten

Wissenschaftler an der University of Bristol haben nur vier Zentimeter große Drohnen entwickelt, die praktisch wie Insekten fliegen. Für das neuartige Antriebssystem habe man eine „neue Methode des elektromechanischen Reißverschlusses verwendet, welches herkömmliche Motoren und Getriebe überflüssig macht“, berichtet die Universität auf ihrer Website.

Die winzigen, leichten Fluggeräte halten sich wie Insekten in der Luft und könnten künftig zur Umweltüberwachung eingesetzt werden oder bei der Suche in gefährlichen Umgebungen Verwendung finden, so die Forscher.

mikro-flugroboter

Bis dato haben typische Mikro-Flugroboter Motoren, Getriebe und andere komplexe Übertragungssysteme verwendet, um die Auf- und Abbewegung der Flügel zu imitieren. Das habe aber häufig zu unerwünschten dynamischen Effekten geführt, berichten die Wissenschaftler.

Künstliches Muskelsystem entwickelt
Inspiriert von Bienen und anderen fliegenden Insekten haben die Forscher der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der Universität Bristol jetzt erfolgreich ein künstliches Muskelsystem mit Direktantrieb namens Liquid-Amplified Zipping Actuator (LAZA) entwickelt, das Flügelbewegungen ohne rotierende Teile oder Zahnräder möglich macht.

Das LAZA-System vereinfache den Schlagmechanismus erheblich und ermögliche die zukünftige Miniaturisierung von flügelschlagenden Robotern auf die Größe von Insekten, schreiben die Wissenschaftler auf der Website der University of Bristol.

Quelle: KronenZeitung

 

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