25.01.2022
- Mögliche Lärmveränderungen im Mittelpunkt der Untersuchungen.
- Hubschrauber vom Typ H145M auf unterschiedlichen Flugbahnen unterwegs.
- Schwerpunkte: Luftfahrt, Sicherheit, Digitalisierung
Hubschrauber können senkrecht starten und landen oder auf der Stelle schweben. Das bringt ihnen einige Vorteile gegenüber anderen Fluggeräten. Allerdings sind sie relativ laut. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) untersucht deswegen gemeinsam mit dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr (EinsFüKdoBw), wie sich der Schall von Hubschraubern ausbreitet und welche Anpassungen möglich sind. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit sollen die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz erhöhen.
Fluggeräusche von Hubschraubern sind oft schon von Weitem zu hören. Dabei hängt die Schallabstrahlung auch von der Geschwindigkeit, der Steig- oder Sinkrate und dem Gewicht ab. „Hinzu kommt noch eine starke Richtcharakteristik. Das bedeutet, dass ein Hubschrauber typischerweise mehr Lärm in eine Richtung macht als in eine andere“, erklärt Projektleiter Jurrien Olsman vom DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik in Braunschweig. Die Richtcharakteristik ändert sich mit dem Flugzustand. Im Vorwärtsflug strahlt ein Hubschrauber zum Beispiel meistens mehr Lärm nach vorne ab. Die DLR-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führten Flugversuche und Messungen in Kooperation mit der Wehrtechnischen Dienststelle 61 (WTD 61) und Piloten des Hubschraubergeschwaders 64 am Luftlandeplatz in Manching (Bayern) durch.
Ein Hubschrauber des Typs H145M von den Spezialkräften der Bundeswehr flog während der Analyse auf unterschiedlichen Flugbahnen. Auch die Zuladungen wurden variiert. Auf Grundlage der Messdaten entwickeln die Beteiligten in weiteren Studien ein neues digitales Modell für die Visualisierung der Schallabstrahlung. Außerdem sollen Aussagen zur Akustik anderer Bundeswehr-Hubschrauber erarbeitet werden. Diese digitalen Modelle können dann beispielsweise für die Einsatzplanung verwendet werden, um Flugprofile zu optimieren und Reaktionszeiten abzuschätzen.
Quelle: DLR