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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-415

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2.08.2009

August-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

Fortsetzung

Auch in Gernsheim gesichtet. Zwei Gernsheimer Bürger berichteten gestern, dass auch sie am Donnerstag zwischen 21.30 und 22 h Lichterscheinungen am Himmel sahen, die mit den seitherigen Beschreibungen der Darmstädter Objekte übereinstimmen. Demnach soll plötzlich völlig geräuschlos ein in den Farben rot-grün-gelb gemischtes Licht in geringer Höhe in der Gernsheimer Oberfeldstraße erschienen sein und mit hoher Geschwindigkeit in gerader Richtung von Osten nach Süden gerast sein. Kurz darauf bewegte sich eine gleiche Lichterscheinung von Süden nach Norden. Die Erscheinungen konnten keinesfalls Positionslichter von Flugzeugen sein.

 

Amerikaner sagen: Natürlich. Auf unsere Anfrage über die Himmelserscheinungen über Darmstadt hat sich gestern der Verbindungsoffizier des Büros für zivile Angelegenheiten, Major Russell P.Taylor, fast während des ganzen Tages bemüht, von maßgebenden amerikanischen Stellen der Luftwaffe Einzelheiten zu erfahren. Wie der Major in einer anschließenden Unterredung erklärte, war es ihm unter anderem möglich, einen Piloten zu sprechen, der während des fraglichen Zeitraumes über Darmstadt und Umgebung geflogen ist. Dieser erfahrene Flieger hat dabei keine ungewöhnlichen Himmelserscheinungen beobachtet [wahrscheinlich deswegen, weil er wußte, um was es sich dabei handelte und sie gar nmicht als ungewöhnliche Erscheinungen ansah]. Dies schließe jedoch nicht Beobachtungen vom Boden her aus, da man bestimmte Reflexionen nur direkt von der Erdoberfläche aus sehen könne. Nach einer Ausssprache mit dem Informationsoffizier der Luftwaffe auf dem Rhein-Main-Flughafen, berichtete Major Taylor, seien auch dort keine Nachrichten über Flugkörper eingegangen. Die Amerikaner sähen sich nicht veranlaßt, in dieser Hinsicht Geheimnisse zurückzuhalten. Die deutsche Bevölkerung werde im gleichen Maße darüber unterrichtet, wie die Bürger in den Vereinigten Staaten. Die Luftwaffe verfolge schon seit Jahren die Berichte über unbekannte Flugobjekte. Sie habe dabei jedoch noch nicht mehr feststellen können, als dass die Erscheinungen jeweils mit natürlichen Gründen verschiedener Art zu erklären seien. So sei es unter anderem möglich, dass hochfliegende Düsenjäger durch ihre ausgestoßenen Düsenflammen Reflexe in sogenannten Inversionsschichten der Luft herverriefen. Ähnliche Erscheinungen könnten aber auch andere Lichtquellen wie der Mond oder Lichter vom Boden her bewirken. Amerikanische Sicherheitsdienststellen ließen Major Taylor ebenfalls wissen, dass ihnen keine Berichte über unbekannte Flugkörper in der Nacht zum Freitag vorgelegt wurden [vielleicht nicht von unbekannten, dafür aber wahrscheinlich wußten sie sehr wohl von bekannten im Luftraum operierenden Einheiten, die sie aber entweder nicht als die gemeldeten UFOs selbst sich vorstellen konnten oder deren Mission sie nicht eingestehen wollten]. Die Deutsche Bundesanstalt für Flugsicherung in Frankfurt teilte gestern auf Anfrage mit, dass bei keiner ihrer Kontroll- und Beobachtungsdienststellen unbekannte Flugobjekte in der Nacht zum Freitag festgestellt wurden. Die Möglichkeit für eine gute Beobachtung sei allerdings auf dem Rhein-Main-Flughafen schlecht, da das Radargerät vorläufig noch in amerikanischen Händen ist und auch der Kontrollturm von Amerikanern bedient wird. Die deutschen Stellen hätten nur die Aufgabe, den Luftraum funktechnisch zu überwachen. Maßgebende Beamte der Bundesanstalt versicherten, dass die deutschen Dienststellen keinerlei Anweisung haben, Berichte und Kennntisse über unbekannte Flugobjekte geheimzuhalten.

 

Untertassen nicht zum ersten Male - Schon vor den gestrigen Fällen mehrfach von verläßlichen Zeugen beobachtet. Eigenartige Himmelserscheinungen sind am Donnerstag nicht zum ersten Male in Darmstadt und Umgebung gesehen worden. Seit dem vorigen Jahr haben sich die Fälle gehäuft, in denen zuverlässige Mitbürger bei Tag oder bei Nacht unerklärliche Erscheinungen am Himmel sehen. Bei mehreren Gelegenheiten berichteten wir auch darüber ausführlich. Um einen Überblick zu geben, führen wir heute noch einmal kurz die dem DE bekannt gewordenen Fälle in der zeitlichen Reihenfolge an:

 

Da-Eberstadt, 1.5.1953: Ehemaliger Flieger aus dem 1.Weltkrieg sieht um 14:30 h vier fliegende Scheiben, etwa über dem Rhein, in schnellem Flug von Süden nach Norden. Ovale Form, am unteren Teil silbrig schimmernd. Geschwindigkeit schneller als Düsenjäger, die zur gleichen Zeit an anderer Stelle flogen.

Wiese bei der Täubcheshöhle, Darmstadt, 1.5.1953: Ebenfalls etwa um 14:30 h sieht Flugzeugfunker des letzten Weltkrieges vier fliegende Scheiben, kreisförmig, etwa so groß wie Vollmond. Zuerst langsam, dann sehr schnell, offenbar dabei höher fliegend, in Richtung Mainz verschwunden. geschwindigkeit größer als Düsenjäger.

Darmstadt, Brüder-Knaus-Straße: Ingenieur beobachtet amn 27.5.1954 mit Frau und Sohn zwei sterngroße Gegenstände um 21:30 h nach Untergehen der Sonne, mit großer Geschwindigkeit von Südwest nach Nordost, sehr hoch, rosaroter Schimmer.

Autobahn zwischen Frankfurt und Darmstadt, 8.6.1954: Um 16:37 h, Ingenieur sieht vom Omnibus aus drei bis fünf Sekunden lang zwei Flugobjekte, stürzen aus großer Höhe fast senkrecht hinunter und stiegen nach scharfer Parabel wieder schnell hoch. Zweifellos schneller als Düsenjäger, silberhell glänzend, ovale Form. Ein weiterer Omnibusinsasse sah es ebenfalls.

Egelsbach, 8.6.1954: Etwa über Rhein-Main-Flughafen sieht 20jähriges Mädchen zur gleichen Zeit die gleiche Erscheinung wie der Ingenieur aus dem Omnibus.

Darmstadt, Garten am Nordbahnhof, 8.6.1954: Polizeiwachtmeister sieht ebenfalls etwa um 16:37 h in nördlicher Richtung zwei unbekannte Objekte in glattem Flug, schneller als Düsenjäger.

Egelsbach, 8.6.1954: Um 18:30 h sieht ein Zahnarzt in sehr großer Höhe scheibenförmige, winzige Körper intensiv hell, längere Zeit ruhig stehen. Objekt verschwindet plötzlich spurlos.

Darmstadt-Eberstadt, 8.6.1954: 20:40 h. Hausfrau beobachtet in Richtung Darmstadt glänzende Scheibe, die erst senkrecht herunterstürzt und dann sehr schnell steil aufsteigt.

Darmstadt-Rhönring, 10.6.1954: Diplom-Mathematiker beobachtet etwa um 21 h in Richtung Griesheim-Arheilgen schnellfliegenden Lichtfleck, etwa dreimal so hell wie die Venus, den Abstand in etwa 4 Sekunden durchmessend. Begleiter sah die Erscheinung ebenfalls.

Darmstadt-Innenstadt, 11.6.1954: Um 1:07 h in der Nacht sieht Architekt mit seiner Braut in westlicher Richtung eine Art Sternschnuppe, die stürzt und plötzlich nach kurzem waagerechtem Flug wieder steil steigt. Strahlend weißes Licht, schneller als Düsenjäger.

Darmstadt, 11.6.1954: Etwa um 20:10 h sieht Dr.und Dipl.-Physiker in westlicher Richtung hell leuchtenden Lichtfleck, etwa so schnell wie Düsenjäger, helles, äußerst ungewöhnliches Leuchten.

Bensheim-Auerbach, Fürstenlager, 29.7.1954: Beamter mit seiner Familie und etwa 10 weitere Hausbewohner beobachten länger als eine Viertelstunde leuchtenden fliegenden Gegenstand etwa über Heidelberg. Lichtfarbe ändert sich von rotglühend bis hellgelb, gelegentlich ist auf dem oberen Teil ein gesondertes Licht zu sehen. Objekt fliegt eigenartigen Zick-Zack-Kurs, schnellt manchmal hoch oder bleibt ruhig stehen [wahrscheinlich ein Miniatur-Heißluftballon]. Die Namen der Beobachter sind der Redaktion bekannt. Es handelt sich, wie schon bemerkt, um verläßliche Zeugen. Besonders auffallend ist es wohl, dass sich an bestimmten Tagen die Beobachtungen gehäuft haben, so dass man geradezu von einer verstärkten Tätigkeit der unbekannten Flugobjekte zu jenen Zeiten sprechen kann. Allen Beobachtern war die Erscheinung deshalb ungewöhnlich, weil sie sich nicht mit bekannten Ereignissen vergleichen ließ.

 

Das ´Hamburger Abendblatt´ vom 7.August 1954 meldete: Leuchtende Scheiben am Himmel: Fliegende Untertassen über Darmstadt und Schleswig. Geheimnisvolle Flugobjekte - sogenannte "Fliegende Untertassen" - sind jetzt auch abends über Darmstadt beobachtet worden. Die Beobachtungen wurden von mehreren Einwohnern, von der Wetterwarte und vom Polizeipräsidium aus gemacht. Eine ähnliche Erscheinung wird aus aus Schleswig gemeldet. Über Darmstadt tauchten die "Fliegenden Untertassen" gegen 22h auf, als der Kommissar beim Darmstädter Polizeipräsidium Eugen Henn gerade seinen Dienst antrat. Er konnte am Nachthimmel drei feurige Gegenstände, die gelbrot leuchteten, beobachteten. Manchmal schienen sie stillzustehen, und dann schossen sie wieder mit hoher Geschwindigkeit hin und her, ohne dass ein Geräusch zu hören war. Die "Fliegenden Untertassen" waren eineinhalb Stunden zu beobachten. "Fliegende Untertassen" sollen auch über der Stadt Schleswig am späten Abend beobachtet worden sein. Einige Augenzeugen wollen zwei leuchtende Flugobjekte gesehen haben. Die Erscheinung wird übereinstimmend als feuerrot leuchtender Punkt geschildert, der zunächst nur schwach zu sehen war, dann deutlich näher kam und als leuchtende Scheibe ausgemacht wurde. Von der Mitte der Scheibe aus sollen kleine grünliche Strahlenbündel nach oben zu erkennen gewesen sein. Die Beobachtungen wurden von 22 h bis 23:15 h gemacht. [Hört sich verdammt nach Heißluftballonen an, doch wieder einmal gilt: Mehr Details sind zur Einschätzung notwendig.]

 

Leuchtende Scheiben am Himmel - "Fliegende Untertassen" über Darmstadt und Schleswig meldete am 8.August 1954 das ´Hamburger Abendblatt´: Geheimnisvolle Flugobjekte - sogenannte "Fliegende Untertassen" - sind jetzt auch abends über Darmstadt beobachtet worden. Die Beobachtungen wurden von mehreren Einwohnern, von der Wetterwarte und vom Polizeipräsidium aus gemacht. Eine ähnliche Erscheinung wird auch aus Schleswig gemeldet. Über Darmstadt tauchten die "Fliegenden Untertassen" gegen 22 h auf, als der Kommissar beim Darmstädter Polizeipräsidium Eugen Henn gerade seinen Dienst antrat. Er konnte am Nachthimmel drei feurige Gegenstände, die gelbrot leuchteten, beobachten. Manchmal schienen sie stillzustehen, und dann schossen sie wieder mit hoher Geschwindigkeit hin und her, ohne dass ein Geräusch zu hören war. Die "Fliegenden Untertassen" waren eineinhalb Stunden zu beobachten. "Fliegende Untertassen" sollen auch über der Stadt Schleswig am späten Abend beobachtet worden sein. Einige Augenzeugen wollen zwei leuchtende Flugobjekte gesehen haben. Die Erscheinung wird übereinstimmend als feuerrot leuchtender Punkt geschildert, der zunächst nur schwach zu sehen war, dann deutlich näher kam und als leuchtende Scheibe ausgemacht wurde. Von der Mitte der Scheibe aus sollen kleine grünlichweiße Strahlenbündel nach oben zu erkennen gewesen sein. Die Beobachtungen wurden von 22 h bis 23:15 h gemacht.

 

Theologen über "Untertassen" hieß es am 9.August 1954 im ´Hamburger Abendblatt´: Evangelische und katholische Theologen haben am Wochenende auf eine Düsseldorfer Umfrage zum problem der sogenannten "Fliegenden Untertassen" aus christlicher Sicht Stellung bezogen. Keiner der zu Worte gekommenen leugnete die Existenz vernunftbegabter Wesen außerhalb der Erde. So erklärte Prälat Professor Michael Schmaus, der katholische Dogmatikprofessor an der Universität München: "Die Offenbarung läßt diese Frage vollständig offen. Sie lehrt die Bewohntheit anderer Himmelskörper nicht, sie verneint sie aber auch nicht. Die Annahme, dass es außerirdische vernunftbegabte Wesen gibt, steht in keinem Widerspruch zum kirchlichen Glauben." Professor Martin Redeker, der evangelische systematische Theologe an der Universität Kiel, betonte: "Wenn uns auch die moderne Astronomie bisher keine Beweise für die Existenz solcher Wesen geliefert hat, so liegt auf der anderen Seite das Vorhandensein von menschenähnlichem Leben auf einem anderen Stern nicht außerhalb des Bereichs der Möglichkeit. Der christliche Glaube kann mit den Ergebnissen einer sich ihrer Grenze bewußten Naturwissenschaft niemals in Konkurrenz treten."

 

Zustände wie im alten Rom: Wieder einmal: Fliegende Untertassen meldete am 10.August 1954 der ´Wiesbadener Kurier´: Die Fliegende Untertasse, die - wie wir in der gestrigen Ausgabe berichteten - in der Nacht zum Sonntag um 3:02 h über Frankfurt-Höchst gesehen wurde, ist wenige Minuten vor ihrem dortigen Auftauchen auch über der Kurstadt gesichtet worden. Dies berichtete uns gestern ein Leser: "Bisher habe ich an die Berichte über derartige Erscheinungen nicht geglaubt", sagte der Leser, der die Redaktion besuchte. "Seit der Nacht zum Sonntag bin ich aber anderer Meinung. Wir kamen mit Bekannten vom Sommernachtsfest im Kurpark und wollten die Bekannten zum Zug bringen. Da wir noch etwas Zeit hatten, setzten wir uns in den Reisinger-Anlagen auf eine Bank. Plötzlich sahen wir - nach der Bahnhofsuhr, die uns im Blickfeld lag, ewar es genau drei Uhr - einen seltsam leuchtenden Himmelskörper über dem Bahnhofsgelände, etwa in der Richtung des Bahnhofs Ost. Das Leuchten war ganz eigenartig - etwa so, wie das ein er Leuchtstoffröhre. 15 Sekunden lang konnten wir das Ding beobachten, dann war es verschwunden." [Zur Bewertung sind diese Angaben viel zu kurz und knapp gehalten.] Die Fliegenden Untertassen über dem Rhein-Main-Gebiet haben, wie aus einem jetzt in der Vatikanstadt-Zeitung Latinitas erschienen Beitrag zu entnehmen ist, viel ältere Vorgänger als mancher denkt. Wie daraus hervorgeht, gab es UFOs (unbekannte Flugobjekte) auch schon im Altertum, und wie der französische Gelehrte Jaques Viletta festgestellt hat, nannten die alten Römer diese Erscheinungen am Himmel nach ihrem Vorstellungsvermögen "Fliegende Schilde". Der ältere Plinius berichtete, dass zahlreiche Augenzeugen im Jahre 100 vor Christus einen solchen Fliegenden Schild, der ein starkes Licht ausstrahlte, gesehen haben. Ähnliche Hinweise gäbe es auch bei Livius und Seneca. Damals erklärte man die leuchtenden Erscheinungen als glühende Erzdämpfe, die als Folge heftiger Zusammenstöße wie glühende Wolken durch die Himmelsräume flögen. Vielleicht hatten die alten Römer recht...

 

Eine Kurzmeldung im ´Hamburger Abendblatt´ vom 11.August 1954 lautete inhaltslos: "Fliegende Untertassen"! Über Ohlstedt wurden sie gestern gegen 21 h gesichtet: Beobachter war Herr Arthur Voß, Buschkoppel 3. Er hat außerdem sieben Augenzeugen.

 

Mit der Schlagzeile "Fliegende Untertasse" über Bad Hersfeld machten am 11.August 1954 die ´Hessischen Nachrichten´ (die im Konkurrenzkampf mit der ´Kasseler Zeitung´ stand, welche ja sich ganz besonders dem Thema annahm, wie wir sehen konnten) das Blatt auf, begleitet von einer Aufnahme, wo man am bewölkten Himmel, über den Dächern der Stadt, eine schrägangelegte dunkle, runde Erscheinung erkennt. Am 8.August, 5:45 h morgens, beobachtete Albrecht Steiner aus Bad Hersfeld über der Stadt einen merkwürdigen Gegenstand. Steiner, der eine Kamera bei sich führte, machte eine Aujfnahme von dieser seltsamen Erscheinung, die wahrscheinlich eine "Fliegende Untertasse" war. Damit wurde dieser vielumstrittene "Himmelsspuk" erstmals in der Bundesrepublik fotografiert. Inzwischen haben sich amerikanische Dienststellen der Angelegenheit angenommen. Weitere Aufnahmen und ausführlicher Bericht auf Seite 2.

 

Unter "Fliegende Untertasse" über Hersfeld fotografiert - Erste Aufnahme dieser Art in der Bundesrepublik - "Amerikanische Dienststellen haben sich in Ermittlungen eingeschaltet" ging es dort in der Berichterstattung von Manfred Ph.Obst dann weiter: "Ich habe eine Fliegende Untertasse über Bard Hersfeld gesehen und fotografiert!" behauptet der 29jährige Fotograf Albert Steiner aus Bad Hersfeld, Weinstraße 10. Als Beweis legt er einen entwickelten Negativstreifen den "HN" vor, auf dem nach einer Reihe allgemeiner Aufnahmen drei Bilder mit je einer "Fliegenden Untertasse" zu sehen sind. Steiner, ein gebürtiger Leipziger und Vater von drei Kindern, schildert das Entstehen der Bilder, die er am frühen Morgen des vergangenen Sonntags aufgenommen haben will, wie folgt:

 

"Ich wurde durch ´Samba´, unserem Foxterrier, geweckt. Sein unruhiges Benehmen ging mir auf die Nerven. Es war etwa eine Viertelstunde vor sechs Uhr morgens. Um meine Ruhe wieder zu gewinnen, stand ich auf und ging mit dem Hund in Richtung Fuldastraße spazieren. Als leidenschaftlicher Berufsfotograf hatte ich glücklicherweise von meiner Gewohnheit nicht abgelassen, stets und ständig die Kamera umzuhängen. Ich ließ ´Samba´ frei laufen und spazierte dann ein wenig in der Nähe meiner Wohnung auf und ab, verdrossen über die frühe Störung. Es war ein heller Morgen, zwar ohne Sonne, aber auch ohne Regen. Als ich wie von ungefähr zum Himmel blickte, sah ich dort plötzlich etwas flattern. In einer Höhe von vielleicht 600 bis 1000 Metern. Obgleich ich als ehemaliger Flugzeugführer ein gutes Auge für Höhenunterschiede habe, ließ sich die Distanz doch nur schwer schätzen. Ich hielt dieses merkwürdige ´Etwas´ im allerersten Augenblick für ein fallendes Blatt, aber schon nach zwei, drei Sekunden hatte ich mich davon überzeugt, dass es nicht stimmen konnte. Ich riß meine Kamera, eine Leica 3 f, empor, drehte rasch den Blendenring voll auf, stellte auf 1/50 Sekunde Belichtungszeit ein und knipste das ´Etwas´. Mir war bei aller Unerklärlichkeit sofort bewußt, dass es sich bei der Erscheinung um etwas Unbekanntes, aber durchaus Materielles handeln mußte. Mein ganzes Gefühl sträubt sich gegen übersinnliche Wahrnehmungen und auch gegen ´Untertassen´-Hokuspokus. Dieses ´Etwas´ bewegte sich fast loopingartig. Nach wenigen Sekunden hörte das Flattern plötzlich auf und der Spuk verschwand in ruhigem, waagrechtem Flug nach Nordosten in Richtung Bebra. Ich schätze, dass ich die Erscheinung etwa 45 Sekunden beobachten konnte, ehe sie sich hinter den Häusern meinen Blicken entzog. Hätte ich nicht zufällig zum Himmel emporgeschaut, wäre mir der Anblick wahrscheinlich erspart geblieben. Denn es war kein Geräusch wahrzunehmen. Das merkwürdige ´Etwas´ sah scheibenförmig aus und hatte für das bloße Auge etwa Erbsengröße. Irgendeinen Feuerschein oder einen Kometenschweif konnte ich nicht erkennen. Es ist mir gelungen, in aller Eile drei Bilder aufzunehmen!"

 

Soweit der fotografierende Augenzeuge, der seinen Film den "HN" zur Verfügung stellte. Der Bildredaketeur der "HN", Fotomeister Karl-Werner Langemann, hat daraufhin die Beschaffenheit des übergebenen Negativmaterials auf etwaige Eingriffe gründlich untersucht und ist zu der Überzeugung gekommen, dass an dem Filmstreifen nichts verändert worden ist. Auf den drei Bildern ist der Standort der "Scheibe" stets so verändert, dass auf eine Flugbahn geschlossen werden kann. Auf den beiden ersten Aufnahmen sind am unteren Bildran nach Dachränder und eine Schornsteinspitze Bad Hersfelder Baulichkeiten zu erkennen. Das fotografierte "Etwas" ruft in 60facher Vergrößerung den Eindruck eines aufgepumpten Gummireifens hervor mit auffallend geringem Innenradius, wobei bisher noch nicht festgestellt werden konnte, ob das Mittelfeld nur eine Einbuchtung oder eine Öffnung ist. An einer Außenwand und der entsprechenden gegenüberliegenden Innenwand brechen sich Lichtreflexe. Diese Lichtreflexe stehen so, berücksichtigt man die Flugbahn, dass sie von der an diesem Tage allerdings schwachen, im Osten aufgehenden Sonne, verursacht sein könnten. Die daraufhin eingeleiteten Ermittlungen der "HN" bei amerikanischen Stellen un Fulda, Bad Hersfeld und Kassel ergaben, dass den zuständigen Kommandeuren keinerlei Berichte über ähnliche Wahrnehmungen vorliegen. Weitere Augenzeugen aus Bad Hersfeld oder anderen Teilen Nordhessens haben sich bis zur Stunde noch nicht gemeldet. Inzwischen hat jedoch eine US-Dienststelle die Ermittlungen im Falle "Fliegende Untertasse über Bad Hersfeld" aufgenommen. Am Dienstagnachmittag suchten amerikanische Beamte Albrecht Steiner in seiner Wohnung auf und nahmen seine Ausführungen zu Protokoll. Ein Bericht mit dem Fotomaterial wurde an das amerikanische Hauptquartier weitergeleitet. Die Ergebnisse der Untersuchungen unterliegen, falls kein Irrtum oder kein "Trick" festgestellt wird, der militärischen Geheimhaltungspflicht. Nachdem kürzlich in Nordwestdeutschland und vor einigen Tagen auch in Darmstadt Augenzeugen "Fliegende Untertassen" gesehen haben wollen, ist es das erste Mal, dass das Phänomen in Deutschland fotografiert werden konnte. Es ist zugleich das erste Mal, dass eine "Fliegende Untertasse" in unmittelbarer Nähe der Zonengrenze gesichtet wurde.

+ Begleitet wurde dieser Bericht von zwei Aufnahmen. Zum einen eine 60fache Ausschnittsvergrößerung aus einem Bild der Steiner-Reihe, die auch kaum mehr hergibt, als einen schrägliegenden schwarzen Diskus. Zum anderen eine Aufnahme von Berufsfotograf Steiner selbst, wie er gerade dem Reporter seine Beobachtung schildert. Verdächtig ist der ganze Vorgang: Ausgerechnet ein Berufsfotograf wird beim Gassiführen seines Hundes in aller Herrgottsfrühe und zudem noch Sonntags mit einer Untertasse konfrontiert (zu einer Zeit und zu einem Tag also bei dem man gerade erwarten muß, dass da sonst niemand auf der Straße ist) und hat zum Glück noch seine Kamera dabei. Freilich ist die Untertasse kurz genug über dem Ort gewesen, sodass der Mann keine weiteren Zeugen heraustrommeln konnte - schade, schade. Die ganze Sache stinkt nach Schwindel.

 

Tags darauf, am 12.August 1954, wußte die Zeitung mit der Schlagzeile "Untertasse" war Stadtgespräch - Außer Albrecht Steiner beobachtete niemand die Himmelserscheinung. So schrieben also die ´Hessischen Nachrichten´: "Was ist mit den Fliegenden Untertassen?" diese Frage stellten sich gestern Hunderte von Bad Hersfeldern, nachdem sie den Bildbericht der "HN" gelesen hatten. Vor dem Schaufenster unserer Bad Hersfelder Geschäftsstelle drängten sich zweitweise die Menschen. Innerhalb weniger Stunden waren die Zeitungen ausverkauft. Die Nachfrage hielt bis in die späten Nachmittagsstunden an. Alle interessierten sich für die "Fliegende Untertasse" die am Sonntagmorgen von dem Bad Hersfelder Fotograf Albrecht Steiner aufgenommen worden war und über die die "HN" als erste deutsche Zeitung berichtete. "Was ist mit den ´Fliegenden Untertassen´?" Diese Frage mußten am Mittwoch im Laufe des Tages Hunderte von Bad Hersfeldern beantworten. Polizeibeamte wurden auf offener Straße angesprochen, und selbst bei den Behörden gingen verschiedene Anfragen ein. Aber niemand konnte daüber eine Auskunft geben, die über das hinausging, was bisher über diese Flugobjekte bekannt wurde. Im Laufe des Mittwochs waren über die Erscheinung keine näheren Einzelheiten zu erfahren. Es meldeten sich auch keine weiteren Menschen, die sie am Sonntag beobachtet hatten. Zwar haben sich inzwischen auch amerikanische Dienststellen in die Nachforschungen eingeschaltet, sie behandeln die Dinge aber nach wie vor als Geheimsache, da sie militärischen Bestimmungen unterliegen. Die Frage, ob die am Sonntag beobachtete Erscheinung eine Klärung findet, muß also vorläufig noch offen bleiben. Die Tatsache, dass der "Himmelsspuk" in der Nähe der Zonengrenze, und zwar zum ersten Male beobachtet wurde, wird bisher noch von keiner Seite eine besondere Bedeutung beigemessen.

 

Am 12.August 1954 gab es eine UP-Meldung aus Bielefeld (verwendet am 13.8.54 in der ´Frankfurter Allgemeinen Zeitung´): Fliegende Untertassen waren Blitze. Eigenartige Himmelserscheinungen, die vielfach für Fliegende Untertassen gehalten worden waren, sind in den letzten Tagen bei Gütersloh beobachtet worden. Wie sich jetzt herausstellte, handelte es sich um sogenannte Perlschnurblitze, die durch das feuchtwarme Wetter hervorgerufen worden waren. Die Blitze haben eine rotgelbe Farbe und bewegten in großer Geschwindigkeit. Bei stark bewegter Luft sehen sie aus wie ein schnell rotierender metallisch-blinkender Teller. (Dieses Geschehen erinnert vielleicht eher an selbstgebastelte Miniatur-Heißluftballone, gerade auch weil in der Ferienzeit diese Dinge gleich über ein paar Tage/Nächte hinweg gesehen wurden.)

 

Über eine ganze Zeitungsseite hinweg widmete sich das ´Darmstädter Echo´ am 12.August 1954 unserem Lieblingskind. Nachtübung fand nicht statt hieß es in einem Kasten: Um die eigenartigen Lichterscheinungen, die über Darmstadt und dem Odenwald am letzten Donnerstagabend beobachtet wurden, weiter zu klären, bemühten wir uns in den letzten Tagen, von amerikanischen Dienststellen noch nähere Auskünfte zu bekommen. Schließlich erreichten wir auch den maßgebenden Informationsoffizier der Luftwaffe in Deutschland, der sich bei den fliegenden Einheiten genau informierte. Nach seiner Aussage fand über unserem Gebiet in den Abend- und Nachtstunden des 5.August keine Nachtübung von Düsenjägern statt. Der Offizier erklärte weiter, er könne sich deshalb nicht vorstellen, dass die Lichterscheinungen einen militärischen Ursprung hätten. Es sei natürlich seiner Kontrolle entzogen, wenn Zivilflugzeuge über dem Gebiet gekreist seien. Diese könnten sogar Lichtsysteme haben, deren Schein sehr hell sei und auch in einem Orangeton leuchten könne. Es sei jedoch schwer vorstellbar, dass solche Zivilflugzeuge die von den Augenzeugen geschilderten ungewöhnlichen Kurvenbewegungen ausgeführt hätten. Als weiteren Beitrag zu den Beobachtungen und Meinungen über die Lichterscheinungen veröffentlichen wir heute eine Reihe von Zuschriften, unter anderem auch einen Offenen Brief des Darmstädter Bundestagabgeordneten Dr.Richard Hammer, der sich mit der Frage der Lichtphänomene befaßt.

 

Es spukt schon wieder - Wie gestern die Eheleute H. und M.C. aus Darmstadt der Redaktion übereinstimmend erklärten, sahen sie am Dienstagabend mit mindestens zehn weiteren Augenzeugen auf dem Luisenplatz zwei unbekannte Flugobjekte. Das erste fliegende Objekt sei um 21:02 h aus Richtung Arheilgen in Richtung Eberstadt fliegend gesichtet worden und habe einer runden, silberhellen Scheibe geglichen. Um 21:17 h sei wesentlich niedriger und entsprechend größer aus südlicher Richtung eine zweite "Fliegende Untertasse" aufgetaucht, die über dem Langen Ludwig verhalten und sich auf den Luisenplatz zubewegt habe. Die Farbe sei kupfer- bis weinrot gewesen. nachdem das Phänomen drei Minuten über dem Langen Ludwig stehengeblieben war,s ei es dann plötzlich verschwunden. Flugzeuggeräusche seien um diese Zeit nicht zu hören gewesen. Die beiden Eheleute hatten auch die Lichterscheinungen am späten Donnerstagabend letzter Woche gesehen. Diesmal, so behaupteten sie, seien die "Scheiben" klar umrandet aufgetreten und, zumindest bei der zweiten Erscheinung, wesentlich größer als am Donenrstag gewesen. - Schneller als ein Flugzeug bewegte sich eine fast mondhelle, weißglänzende Scheibe, die zwei andere Augenzeugen gestern abend über Darmstadt sahen. Das Objekt flog in Ostwestrichtung und wurde um 18:10 h bei Tageslicht vom Friedrich-Ebert-Platz aus wenige Sekunden lang als rundes Flugobjekt beobachtet.

 

Zum Problem der Himmelserscheinungen - Laßt die Wissenschaftler sprechen: Offener Brief des Bundestagsabgeordneten Dr.Hammer an Rechtsanwalt und Notar Hummel. "Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt! Sie hatten die Liebenswürdigkeit, mir unter dem 6.d.M. einen Brief zu schreiben. Sie befaßten sich darin mit Beobachtungen, die in der Nacht vom 5.auf den 6.d.M. in Darmstadt und Umgebung von zahlreichen glaubhaften und ernstzunehmenden Menschen bei einer Betrachtung des Himmels angestellt wurden. - Sie stellten mir dann die Frage, warum sich die Bundesregierung für diese und andere Berichte nicht interessiere, und Sie deuteten die Möglichkeit an, Untersuchungsausschüße zu schaffen. - Da Sie dem öffentlichen Interesse an diesen Dingen Rechnung trugen und mit dem Abdruck wesentlicher Teile Ihres Schreibens im Darmstädter Echo einverstanden waren, kann ich annehmen, dass Sie diese Form meiner Antwort, einen ´Offnene Brief´, nur begrüßen werden. Unser menschliches Auge hat eine gewiße Ähnlichkeit mit einem Photoapparat, und ein sehr großer Teil der Menschen ist der Ansicht, dass es daher nur eine Frage der Intelligenz und des guten Willens sei, das im menschlichen Gehirn aufgenommene Bild so zu schildern, dass es die uns umgebende Welt genau wiedergibt. Dem ist nicht so. Nicht nur die Deutung des Geschehens, die bei dem Beobachter schon mit der Wahrnehmung beginnt, stört die objektive Wiedergabe - auch das Sehen selbst ist wie alle anderen Sinneswahrnehmungen ein Willensakt. Ich verweise auf die hervorragenden Arbeiten Viktor von Weizäckers. Ich brauche den erfahrenen Rechtspfleger nicht an Erlebnisse im Gerichtssaal zu erinnern, etwa derart, dass die Aussage der glaubwürdigsten und nüchternsten Zeugen durch eine Reihe anderer Tatbestände unverwertbar wurde. Ihre Bezeichnung der Erscheinung als Flugobjekte, sehr geehrter Herr Rechtsanwalt, geht mir daher ein wenig zu weit: denn sie ist bereits der Versuch einer Deutung. Ich würde von Lichtphänomenen sprechen.

 

Wir wären keine Menschen, die im Jahre 1954 leben, wenn wir diese Erscheinungen nicht in den Katalog anderer echter oder unechter Beobachtungen einordnen würden, der am besten die Aufschrift ´Weltraumschiffahrt´ trüge. Sie erwähnten selbst das Buch des Majors Keyhoe und erinnerten an Auszüge in deutschen illustrierten Zeitungen. Die Vorstellung, dass einer unserer Planeten oder Planeten anderer Sonnensysteme von Menschen oder menschenähnlichen Wesen bewohnt seien, denen der Flug zur Erde möglich ist, kann nicht mehr als phantastisch bezeichnet werden. Diese Vorstellung hat zu durchaus ernsthaften Überlegungen geführt, soweit sie eine reale Ausgangsbasis haben, also etwa die theologische. So hat der Papst unlängst einen Rat gelehrter Männer seiner Kirche beauftragt, die Frage zu prüfen, ob diese Personen, ohne der Mission erreichbar zu sein, der Gnade teilhaftig würden, die durch den kreuzestod Jesu Christi den Erdenmenschen offensteht. Aber die Bundesregierung - welche Legitimation hat denn die westdeutsche Bundesregierung, der Sie vorwerfen, dass sie sich für alle diese Berichte überhaupt nicht interessiert, etwa eine ´außenpolitische´? Nach Art.73, Abs.1, des Grundgesetzes hat der Bund die ausschließliche Gesetzgebung über die auswärtigen Angelegenheiten. Soll diese Bundesrepublik, die bekanntlich noch nicht einmal einen Außenminister, geschweige denn die Lufthoheit hat, diplomatische Beziehungen zu einem Sternenstaat aufnehmen? Sie werden sicher gestatten, dass ich dieses Thema eilig verlasse. ich würde mich bei weiteren Ausführungen im satirischen Milieu des ´Datterich´ bewegen, in jenem grotesken politischen Nachrichtenaustausch, bei dem der Schah von Persien ´in Owerhesse Gail kaaft´ und ´die Großzimmerner e Gesandtschaft geschickt hawwe´.

...Es gibt nur eine kümmerliche Kompetenz für die Bundesrepublik: die konkurrierende Gesetzgebung des Bundes erstreckt sich nach Art74, Abs.13, des Grundgesetzes auf die Förderung der wissenschaftlichen Forschung. Die förderalistische Mehrheit des Parlamenatrischen Rates hat bekanntlich bei der Schaffung des Grundgesetzes, um mit Sicherheit eine einheitliche Schule für alle deutschen Kinder zu verhindern, nur dieses kümmerliche Restchen an Kulturpolitik dem Nachfolger des Deutschen Reiches überlassen. Einen Kultusminister gibt es in dieser Bundesrepublik nicht. Die Förderung der wissenschaftlichen Forschung nach Art.74, Abs.13, besteht im wesentlichen in der Gewährung von ein paar hunderttausend DM für Forschungsaufträge und in der Unterhaltung einiger überlebender ehemaliger Reichsinstitute, wie etwa des Robert-Koch-Institutes. Das ganze Sachgebiet ist Aufgabe des Innenministeriums, zur Zeit also des christlich-sozialen Ministers Schröder. Von ihm berufene Räte oder Ausschüße werden in diesem kalten Sommer des Hern John von deutschen Staatsbürgern kaum als Künder der reinen Wahrheit anerkannt werden. Dann bliebe also noch theoretisch die Möglichkeit, aus der Kompetenz zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung ein eigenes Ministerium zu bilden, etwa nach Art des von herrn Würmeling geführten Familienministeriums, ein Ministerium für Weltraumforschung? Auch dieser Gedanke gerät in die Nähe des als scherzhaft Empfundenen. Nach der Zerstörung der Einrichtung der deutschen Zivil- und Militärluftfahrt wird die Himmelsbeobachtung durch den Flugmeldedienst Englands, Rußlands und vor allem in über die ganze Welt verstreuten Stationen durch die Vereinigten Staaten von Amerika vorgenommen. Diese Institutionen sind mit einem Etat von vielen Milliarden Dollar im Jahr versehen. Sie sind verschwenderisch mit den besten, aus unserem alten Würzburger-Gerät entwickelten Radargeräten ausgestattet. Obwohl der Bundesfinanzminister eine Belohung von 500.000 DM, die sein Parteifreund Schröder für die Aufklärung des Falles John ansetzte, hingehen ließ, so glaube ich doch, dass er bei der Anforderung von Hunderten von Millionen, die jährlich im Bundesetat einzusetzen wären, sich an die armen Steuerzahler innern und kategorisch nein sagen würde. Diese außerordentlich kostspielige Arbeit der Weltraumbeobachtung wird ja von anderen Leuten bereits bezahlt. Observatorien und Wetterwarten und die Deutsche Gesellschaft für Raumschiffahrt werden, insbesondere wenn sie besser dotiert werden, ihr bescheidenes Teil an Forschung und Beobachtung beitragen. Aber die Aufgabe der deutschen Wissenschaft kann in diesem Falle leider nur zum Teil die Erarbeitung von Material, wohl aber die Zusammenstellung und Auswertung der Resultate anderer Leute sein.

 

Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt, ich werde meinen Parteifreund MdB, Oberschulrat Karl Gaul, Abschrift unseres Schriftverkehrs zugehen lassen. Er ist der Vorsitzende des Kulturpolitischen Ausschußes im Deutschen Bundestag. Ich werde ihn bitten, die Möglichkeiten zu überprüfen, wie man unter diesem Grundgesetz und bvei dieser Finanzlage der deutschen Forschung helfen könnte. Auf gewißenhafte Aussagen hat das deutsche Volk Anspruch. Ich glaube, dass so beschaffene Aussagen am ehesten von den deutschen Hochschulen erteilt werden können. Wenn ihre Veröffentlichungen bescheiden sind, dann werden sie dafür Gründe haben. Nur gesicherte und beweisbare Aussagen sind zu verantworten. Der Vortrag von Hypothesen verstößt gar oft gegen den Grundsatz der intellektuellen Rechtschaffenheit. Im demokratischen deutschen Staat wird der Gelehrte durch kein Schweigegebot behindert. Warten wir geduldig, bis er spricht. Nicht nur aus dem Altertum, auch aus dem Mittelalter liegen uns zahlreiche Nachrichten über diese angeblichen Weltensegler vor. Stimmen sie, so werden sie seit 2.000 Jahren beobachtet, ohne dass die Besatzungen dieser Weltraumschiffe eine feindselige Haltung gegen die Erdenbewohner eingenommen haben. Ich denke daher, wir können abwarten. Ich jedenfalls schlafe mit meinem ganzen Haus so friedlich wie immer. Ich begrüße Sie mit vorzüglicher Hochachtung und verbleibe, Ihr sehr ergebener Dr.Hammer."

 

Ruckartig absinkend: Zu Ihrem Artikel "Fliegende Untertassen über Darmstadt" gebe ich Ihnen folgendes als Bestätigung zur Kenntnis: Am Abend des Donnerstag, 5.August, um 22:45 h, wurde meine Aufmerksamkeit durch eine Sternschnuppe auf den Himmel gelenkt, der - völlig wolkenlos - über und über mit Sternen besät war. Fast gleichzeitig mit dem fallenden Sternteilchen bewegte sich, von Süden kommend, in nördlicher Richtung ein hellstrahlender Gegenstand etwa der Bahnlinie entlang, den ich zunächst für ein Flugzeug hielt, an dem allerdings keine roten bzw grünen Positionslichter aufleuchteten. Da ich jedoch trotz außerordentlich gutem Gehör nicht das geringste Motorengeräusch feststellen konnte und das Licht sich in unbegreiflich schnellem Tempo fortbewegte, konnte es sich unmöglich um ein Flugzeug handeln. Besonders auffallend war, dass in der sehr schnellen Bewegung in regelmäßigen Abständen ein ruckartiges Absinken eintrat. Diese Erscheinung machte den Eindruck, als würde ein großer Stern am Firmament entlangrasen. In 40 Sekunden hatte der "fliegende Stern" etwa die Entfernung von Heppenheim bis Eberstadt zurückgelegt. Es muß sich um eine ganz enorme Lichtquelle handeln, die in großer Höhe eine solche Leuchtkraft entwickelt, dass sie unserem Auge als gewaltiger Stern erscheint. - Luise Grünewald, Bensheim-Auerbach, Schillerstraße 3.

 

Stumpfsinnig hin und her - Gelbrote, geräuschlose Lichter - Sie flogen sehr hoch: Es interessiert Sie vielleicht folgende Beobachtungen: Ich wohne Dienburger Straße 55 neben dem Alice-Hospital. Unser Haus steht erhöht, und ich habe einen großen Balkon auf der Ostseite im ersten Stock. Von Donnerstag auf Freitag habe ich mit meiner Schwester den herrlichen Sternenhimmel beobachtet, der selten so schön und klar war. Plötzlich, wie es dunkelte und die Sterne immer sichtbarer wurden, zeigte sich im Osten - über Lucasweg ungefähr - in ganz ungewöhnlicher Höhe, es schien fast Sternennähe, ein gelbroter Stern, der sich hin und her bewegte. Meine Schwester sagte sofort: "Das scheint eine Untertasse zu sein." Es flog langsam nach Westen, und mir fiel auf, dass alle Bordlichter (grün oder rot) fehlten. Schon kam eine zweite Scheibe ganz schwanzlos von Richtung Hochzeitsturm und eine dritte Scheibe vom Krankenhaus her. Sie flogen ruhig hin und her, und ich beobachtete sie über eine Stunde. Dann ging ich in die Wohnung, obwohl sie noch hin und her flogen. Es war eine sehr lebhafte Fliegertätigkeit an diesem Abend, und ein Flugzeug mit grünen und rotem Licht, welches wohl aus Richtung Bergstraße kam und auf den Frankfurter Flughafen flog, muß die im Osten rotierende Scheibe gesehen haben. Das Flugzeug flog auch sehr hoch und gerade unter der Scheibe durch. Natürlich täuscht ja den Beobachter die Höhe ganz gewaltig. Die gelbroten, ganz geräuschlosen Lichter - anders kann man es gar nicht bezeichnen, da sich eine Form gar nicht erkennen läßt -, es sind einfach fliegende Sterne, sind im Weltraum so hoch, dass man eine Höhe schwer schätzen kann. Vielleicht ist es lächerlich, wenn ich 10.000 Meter angeben würde, es muß viel, viel höher gewesen sein. Ich dachte nur immer, wie kommt es, dass die drei geräuschlosen Lichter so stumpfsinnig dauernd in einer Richtung hin und her fliegen. Weil ich immer von den "Fliegenden Untertassen" höre, dass sie blitzartig und schnell zu sehen sind und verschwinden, wurde ich irre, trotzdem meine Schwester sofort die Vermutung aussprach. Wir sahen vor Jahren in Richtung Norden eine Art fliegende Scheibe, aber das war nur Bruchteile einer Sekunde 1952, abends. - Frau E.Jungmann, Darmstadt, Dieburger Straße 55.

 

"Scheinangriffe von Düsenjägern" - Mit dem Fernstecher lange Zeit verfolgt - Kaum zu hören. Betr.: Ihre Meldung "Fliegende Untertassen über Darmstadt" in der Ausgabe Nr.180 vom Freitag, 6.August 1954. Ich habe den genannten Vorgang selbst lange Zeit mit einem guten Fernstecher verfolgt. Es handelte sich dabei um eine Nachtübung amerikanischer Düsenjäger, die westlich des Rheins stationiert sind. Ein sehr hoch fliegendes Flugzeug (Propellerflugzeug) wurde dabei von den Jägern ständig umkreist und in Scheinangriffen mehrfach angeflogen. Das Motorengeräusch sämtlicher an der Übung beteiligten Flugzeuge war dabei kaum zu hören. Die Zahl der Flugzeuge konnte nicht eindeutig festgestellt werden, da während der Übung mehrere An- und Abflüge zu beobachten waren. Die Jäger hatten an der Flügel- oder Rumpfunterseite ein stetig brennendes Licht, das mit freiem Auge sehr deutlich noch in großer Entfernung zu sehen war. Ferner konnte man im Glas noch ein rotes bzw grünes Licht an den Flügelenden der Jäger feststellen, das in ganz kurzen Zeitabständen nur jeweils kurz aufleuchtete. Die Übung spielte sich in dem von Ihnen genannten Zeitraum ab. Soweit die Beobachtungsergebnisse. Zur Widerlegung Ihrer Vermutung, es habe sich hierbei um unbekannte Flugobjekte gehandelt, muß folgendes gesagt werden: Die Flugübung verlief aus folgenden Gründen fast geräuschlos:

 

1. Die Flugzeuge kreisten in Höhen zwischen 8.000 und 10.000 m. 2. Die Düsenjäger gehörten nicht zu dem Typ "Sabre", die bekanntlich ein sehr starkes Motorengeräusch verursachen, sondern zu einem Typ mit schwächeren Motoren (vermutlich F-84). 3. Während der angegebenen Zeit herrschte hoher Druck. Der aufmerksame Beobachter weiß, dass das Motorengeräusch bei Hochdruckwetter nicht so deutlich zu hören ist. 4. Während der angegebenen Zeit waren die Luftschichten schon leicht instabil (Überlagerung kalter und warmer Luft). Das führt erfahrungsgemäß zu einer weiteren Herabminderung der Schallstärke, die von hochfliegenden Flugzeugen ausgeht. Die unterschiedlich hohe Geschwindigkeit der Lichtpunkte (siehe Beobachtungsergebnisse) war lediglich eine relative Bewegungserscheinung. Sie hat zwei Ursachen: a) Fliegt das Flugzeug genau in der "Sehachse" in dem gleichen Winkel zur Erdoberfläche, den "Sehachse" (gemeint ist die unendlich verlängerte Gerade zwischen dem gelben Fleck und der Pupillenöffnung) und Erdoberfläche bilden, so scheint es in der Luft stillzustehen. Da bei der genannten Nachtübung vom Flugzeug nur ein Lichtpunkt zu sehen war, war die Erscheinung in dem angegebenen Fall besonders eindrucksvoll; b) fliegt das Flugzeuge eine Kurve und steht der Beobachter zu ihr, dass die gedachte, vom Flugzeugweg umschloßene Kreisfläche in Richtung der Sehachse und waagerecht zu ihr liegt, so gleicht die relative Bewegungserscheinung einer Hin- und Herbewegung des Flugzeuges auf einer Geraden. Es entsteht dann der Eindruck, dass das Flugzeug plötzlich seine Richtung ändert. Diese beobachtung ist von mir schon sehr oft bei Düsenjägern gemacht worden, die am Tage ihre Übungen über dem Rheingebiet abhalten. Sehr eindrucksvoll wird die plötzliche Bewegungsänderung (als relative Bewegungserscheinung) immer dann, wenn die Flugzeuge einen Kondensstreifen zeigen oder - wie zum Beispiel in den späten Abendstunden des 5.August - ein stetig brennendes Licht haben. Ich nehme an, dass die Geräuschlosigkeit und die plötzliche Bewegungsänderung der Flugkörper in Ihrer Meldung vom 6.August damit hinreichend aufgeklärt sind. Ich lese das Darmstädter Echo täglich und bin mit Ihrer Zeitung verbunden. Gerade dieser Umstand aber bringt mioch dazu, Ihnen die völlige Haltlosigkeit Ihrer Überschrift "Fliegende Untertassen über Sarmstadt" vorzuwerfen. Über die psychologischen Wirkungen einer solchen Meldung an hervorragender Stelle in Ihrer Zeitung möchte ich jetzt nichts bemerken. ich bitte Sie aber, dem Ansehen Ihrer Zeitung entsprechend und hinsichtlich der großen Verantwortung, die damit verbunden ist, diese Meldung noch einmal genau zu untersuchen. - Valentin Germann, Böllstein im Odenwald.

 

Radar hätte sie orten müssen - "Wahrscheinlich sehr hoch fliegende Flugzeuge": Teile Ihnen mit, dass ich in Gegenwart mehrerer Personen fliegende Objekte am 5.8.54, gegen 22 h, gesichtet habe. Bei diesen Objekten handelt es sich meines Errachtens um sehr hoch fliegende Flugzeuge, da auch ganz kurz ein rotes Licht neben dem üblichen weiß-gelben Licht aufleuchtete. Letzteres wurde von uns beobachtet, als eine Maschine zu einer Rechtskurve ansetzte. Die auch von uns beobachteten Schwankungen in der Fluglinie können durch atmosphärische Einflüße auftreten, bedingt durch die große Höhe der Maschinen. Eine Verwechslung mit anderen, niedrigeren Maschinen mit Positionslichtern ist ausgeschlossen. Meine Meinung teilt auch ein anderer Beobachter, der Angehöriger einer Luftwaffen-Versuchsanstalt war. Ich hatte als Radarmechaniker der Luftnachrichten oft Gelegenheit, Flugzeuge auf Braunschen Röhren zu verfolgen. Aus diesem Grund möchte ich mir auch erlauben, einige technische Argumente anzuführen, die gegen die Annahme sprechen, dass es sich bei den am 5.8.54 beobachteten Flugobjekten um sogenannte "Fliegende Untertassen" handelt. Ich bin überzeugt, dass sich auf dem Frankfurter Flughafen u.a. auch ein Rundsuchgerät befindet. Mit diesem Gerät kann der Luftraum in einem bestimmten Durchmesser (ähnlich einer Halbkugel) beobachtet und die darin befindlichen Flugobjekte festgestellt werden. Durch die von den Radargeräten ausgestrahlten Impulse auf Dezimeterwelle hätten die Flugobjekte auf jeden Fall erfaßt werden müssen und wären - von diesen reflektiert - auch in dem Gerät sichtbar geworden. - Augenoptiker Hein Grohlich, Ober-Ramstadt, Darmstädter Straße 3.

 

Sind es elektrische Entladungen? Ein Techniker zu den möglichen Ursachen der "Fliegenden Sterne": Seit dem Ausgang des letzten Krieges werden zunehmend geräuschlose Lichterscheinungen am Himmel beobachtet, die man wegen ihrer kreisrunden oder elliptischen Form "Fliegende Untertassen" zu nennen pflegt. Wesen und Herkunft dieser Erscheinungen ist noch unbekannt, ebenso ihre Größe und Flughöhe; fest steht jedoch, dass ihre Geschwindigkeit ein Vielfaches der höchsten bisher erreichten Fluggeschwindigkeiten betragen kann. Es wird häufig vermutet, dass es sich hier um Flugkörper handelt, die von Lebewesen auf dem Mars oder einem anderen Planeten ausgesandt wurden. Dieser Deutungsversuch kann aber nicht recht befriedigen. Denn einmal ist in der dünnen, sauerstoffarmen und kohlensäurereichen Atmosphäre des Mars und der anderen Planeten ein Leben von höheren Tieren oder Menschenwesen kaum denkbar und nicht bewiesen. Dann ändern die unbekannten Erscheinungen während ihres Fluges auch so schroff und unvermittelt ihre Richtung, dass kein bekannter Stoff die Beschleunigungs- und Zentrifugalkräfte aushielte, die dabei auftreten. dass es aber auf anderen Planeten der Sonne "Wunderwerkstoffe" unvorstellbarerer Festigkeit geben könnte, ist deshalb nicht annehmbar, weil durch Messungen längst nachgewiesen ist, dass alle unsere Nachbarn im Weltenraum aus den gleichen Grundstoffen bestehen, wie sie unsere Erde aufweist. Die Eigenschaften dieser Stoffe, ihrer Verbindungen und Gemenge sind aber soweit durchforscht, dass "Wunderwerkstoffe" auch außerirdischer Herkunft nicht mehr denkbar sind. Ferner verläuft die Bahn der Himmelserscheinungen keineswegs kontrolliert und zielstrebig, sondern anscheinend planlos, zufallsbedingt, "taumend"; sie erinnert an die Bahn von Blitzen oder die Bewegungen von Nordlichterscheinunge. Auch verschwinden die Erscheinungen nicht allmählich in der Ferne, sondern sie erlöschen plötzlich oder sie zerplatzen geräuschlos in einem Funkenregen, ohne dass sich irgendwelche Trümmer hätten finden lassen.

 

Aus der blitz- oder nordlichtähnlichen Bewegungsform der unbekannten Erscheinungen kann man aber schließen, dass es sich dabei um elektrische Vorgänge handeln könnte. Die Lichterscheinug kann von einer Glimmentladung herrühren, die, je nach Luftdruck und -zusammensetzung, den verschiedenen Farben des Spektrums nahekommen kann. Die schnellen, sich unvermittelt ändernden Bewegungen sind auch ohne weiteres denkbar. Ferner spricht dafür, dass die Erscheinungen nach heftigen magnetischen Stürmen und im Zusammenhang mit Nordlichterscheinungen aufgetreten sind, und schließlich, dass das Explodieren unter Funkensprühen, jedoch ohne oder nur mit geringem Knall, an das entsprechende Verhalten von Kugelblitzen erinnert. Eine plausible Ursache für derartige elektrische Vorgänge wären Wolken von ionisierter, elektrisch leitender Luft. In sehr hohen Lagen der Atmosphäre, der "Ionosphäre", ist die Luft ständig ionisiert. In den unteren 10 bis 20 Kilometern des Luftraums ist das Vorkommen ionisierter Luft gelegentlich denkbar. Höhenstrahlen sowie der sehr kurzwellige Strahlungsanteil des Sonnenlichtes wären natürliche Entstehungsursachen dafür. Dazu kämen, etwa seit dem letzten Kriegsjahre, als "künstliche Ursachen" radioaktive Luft- und Gaswolken, wie sie bei Atombomben-Explosionen entstehen und in Form der bekannten "Pilzwolke" in große Höhen getrieben werden. Die Jet-Ströme, sehr schnelle Windströme dieser Atmosphärenlagen, mögen sie dann in West-Ost-Richtung um die Erde treiben. Diese leitfähigen Luft- oder Gaswolken laden sich allmählich auf das elektrische Spannungspotential der umgebenden Atmosphäre auf. Wandern Teile solcher Wolken - oder auch nur Wolken von Strahlungskorpuskeln radioaktiver Stoffe - in tiefere Lagen, so entsteht zwischen ihrer Ladung und der umgebenden Luft ein Spannungsunterschied. Dieser gleicht sich in Form einer Glimmentladung aus. Als Ursachen für die Bewegung der elektrischen Ladungen kämen in erster Linie elektrische und magnetische Felder, vor allem das Erdmagnetfeld, in Betracht; danben könnten wohl auch Luftströmungen und Strahlungsvorgänge verschieder Art von Einfluß sein.

 

Wenn die obere versuchte Deutung der unbekannten Erscheinungen zutrifft, dann müßen diese, als Störungen im elektrischen Feld der Atmosphäre, auf den Schirmen der Funkßmeßgeräte ("Radar") nachweisbare Reflexe hervorrufen. Ferner würden von der Glimmentladung elektromagnetische Wellen ausgehen, die den Funkempfang, besonders im Kurzwellenbereich, merkbar stören könnten. dass radioaktive Wolken vorhanden sind, müßte sich durch Geiger-Müller-Zählrohre nachweisen lassen. Schließlich könnte das elektrische Feld der Atmosphäre und seine Veränderung ausgemessen und damit die elektrische Natur der Erscheinungen erwiesen werden. - Dipl.-Ing.Werner Torau, Dozent an der Städt.Ingenieursschule Darmstadt

 

Absender unbekannt: In vielen Familien, am Stammtisch, in Straßenbahnen oder in den Läden löste die Frage der "Untertassen" lebhafte Diskussionen aus. So ähnlich wie es sich heute auf dieser Seite widerspiegelt, gingen die Meinungen auseinander und widersprachen sind. Wie immer, wenn unbekannte Himmelserscheinungen auftreten, sind die Menschen leicht beunruhigt. Mancher malt sich schon in der Phantasie aus, was apssieren könnte, wenn wirklich Bewohner fremder Welten auf unserer Erde landeten. Am meisten mag es dabei beunruhigen, dass man in unserer Zeit der plausiblen wissenschaftlichen Erklärungen so gar nicht hinter die wirkliche Ursache der Erscheinungen schauen kann. Ob es sich nun um Flugzeuge handelt, um elektrische Lichterscheinungen, Spiegelungen oder um "Marsmenschen" - das Problem ist so offensichtlich geworden, dass man es nicht mehr übersehen kann. Die Bürger verlangen zu Recht, aufgeklärt zu werden. Sie wollen wissen, ob ihnen eine unbekannte Gefahr droht, und sie wünschen von erfahrenen Beobachtern und Wissenschaftlern eingehende Nachforschungen und Erklärungen. Eine demokratische Regierung, die für das Wohlergehen und den Schutz ihrer Bürger sorgen muß, findet hier eine echte Aufgabe. Dabei ist es nicht einmal notwendig, die Lufthoheit zu besitzen, denn selbst aus den Staaten mit den modernsten Flugzeugen sind noch keine offiziellen Erklärungen bekannt geworden. Das darf man vielleicht nicht einmal erwarten, denn welche Luftwaffe würde offen zugeben, vor Erscheinungen zu stehen, die sie wieder genau kontrollieren noch beherrschen kann. Selbst, wenn alle die vielen Beobachtungen Täuschungen wären - was wir nicht glauben -, stehen wir vor einer neuen Geisteshaltung: die Menschen sehen sich nicht mehr als kleine Herren der Welt. Sie geben zu, es könne noch intelligentere Wesen in anderen Welten geben. Gibt es sie und sind sie genauso neugierig wie wir, so werden wir sie eines Tages hiernieder begrüßen dürfen. Davor braucht heute noch niemand Angst zu haben. Um für eine solche Begegnung vorzubereiten, sollte aber jede Regierung ihre Mitbürger aufklären - und dazu muß sie sich zuerst einmal informieren. - DE

 

+ Obigen gewaltiger Beitrag des ´Darmstädter Echo´ kann man mit Genuß und auch mit zwiespältigen Gefühlen studieren, da er so interessant ist, gerade aus der Perspektive auf das UFO-Problem aus heutiger Zeit heraus - und man kann ihn als zeithistorisches Konglomerat sehen, in welchem die Kernströmungen des Zeitgeistes ob der Untertassen sich grundsätzlich manifestierten. Es wurde deutlich, dass die Menschen Anfang der 1950er Jahre tatsächlich völlig überrascht wurden und tatsächlich es auch immer wieder einmal Observationsberichte gab, die lokal durchschlugen und hier die Wellen hochpeitschten. Interessant ist sogar zu sehen, dass die Bundesrepublik sogar Ansätze zeigte, wenn auch in humoriger Gestalt, die Untertassen zur politischen Frage werden zu lassen, aber auf jeden Fall die Wissenschaft herauszufordern. Hinzu kommt ein ganz spezielles Problem für jene damalige Epoche: Aufgrund der politischen Gegebenheiten durch die diversen Besatzungsmächte und ihren restriktiven Einschränkungen, wie zum Beispiel allein schon die alleinige Kontrolle der Vorgänge in dem von ihnen und nicht von Deutschland beanspruchten Luftraum und den damit verbundenen eigenen Interessen, war die Nachforschung in diesen Bereichen in groben Zügen unmöglich gemacht worden. Im konkreten Vorfall wurde klar, dass die "Lichterscheinungen" von zwei nicht ganz der Luftfahrt- und Wahrnemungsoptik-Thematik fernen Zeugen als Flugzeuge erkannt worden waren, klipp und klar. Sie führten auch aus, wie es zur öffentlichen Irritation kam! Und wir haben gesehen, dass die Recherche der Zeitung bis hin zu einem maßgebenden, als verantwortlichen amerikanischen Luftwaffen-Offizier benannten Vertreter der Besatzungsstreitmacht führten und dieser eine jegliche militärische Beteiligung an dem vorgeblichen Untertassen-Phänomen abstritt - obwohl zwei ganz unterschiedliche Zeugen genau das Gegenteil festmachten und die Untertassen als Flugzeuge bei einer Nachtübung klar erkannten. Entweder wußte er aufgrund eines militärisch-geheimdienstlichen Spezialeinsatzes tatsächlich nichts von einer solchen Operation oder er hat damals schlichtweg aus militär-taktischen Gründen, Überlegungen und Hintergründen gelogen! [Dies ist durchaus denkbar, wenn man z.B. in einer geheimen Trainings-Mission nahe Darmstadt für einen Einsatz in oder nahe Feindesland übte, weswegen man lieber die Untertassen-Story durchließ, als dass die Flugzeug-Übung als solche bekannt wurde. Ja, UFO-Geschichten dienen manchmal tatsächlich als Deckmantel für banale militärische Vorgäng.]

 

Darüber hinaus ist sehr wichtig anzumerken, dass da durchaus intelligente Leute sich immer wieder daran setzen, um naturwissenschaftlich-motivierte theoretische Überlegungen betreffs ´natürlichen´ Erklärungsmodellen für das UFO-Phänomen abzugeben. In diesem Fall war es in Richtung Kugelblitz gegangen, wie es zum UFO-Phänomen fast schon in familiärer Eintracht zu gehören scheint. All diese Schreibtisch-Lösungen kranken an folgenden Faktoren: Sie werden ohne praktische Fall-Einzeluntersuchung angeboten und es findet eine Simplifizierung statt, indem einfach alle unterschiedlichen UFO-Berichte (und die dort dargebotenen Parameter) mehr oder minder auf ein Phänomen projiziert. Dies kann in beiden Punkten nur schiefgehen, damals wie heute. Zudem haben wir gesehen, dass die Darlegung einer bestimmten UFO-Meldung in ihrem Fahrwasser sofort weitere Meldungen mit sich zieht, die nichts mit dem ursprünglich gemeldeten Phantom der Lüfte zu tun haben und eigenständige Lösungen suchen. In der Öffentlichkeit entsteht aber seither der Eindruck, als würden diese unterschiedlichen Erscheinungen auf ein und denselben Gegenstand zurückgehen. Hier schließt sich wieder ein neuer Kreis zu dem vorher festgestellten, sodass die wechselseitige Beeinflußung von theoretischen "Lösungen" und neuerlichen Meldungen über ganz andere Objekte, die man ebenfalls als U.F.O. bezeichnen kann, deutlich wird und ein entscheidener Faktor für die Ausbildung des UFO-Aberglaubens als moderner Mythos dingfest gemacht werden kann. Zudem zeigte sich, dass die sehr hoch-fliegenden Düsenjäger sich aufgrund der Beobachtungen aus dem ganzen Umland nicht über Darmstadt bewegten, sondern weiter davon abgesetzt über dem Odenwald.

Fortsetzung...

Quelle: CENAP-Archiv

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