Blogarchiv
UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-382

cenap-infoline-titel-582

cenap-archiv-titel-333

1.06.2009

Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:

Juni-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

 

"Mit Radar auf Meteoren-Jagd - Sowjetisches Beobachtungsnetz registriert sämtliche Himmelsbomben" kam es von Radio Moskau und am 10.Juni 1949 berichtete es die ´Rhein-Neckar-Zeitung´: Durch eine neuartige Anwendung der Radargeräte haben sowjetische Astronomen errechnet (wie Dr.W.W.Fidulskij in einem von Radio Moskau übertragenen Vortrag erklärte), dass jedes Jahr etwa 40.000 Meteore und Meteoriten auf die Erde fallen. Wenn ein meteor mit einer Geschwindigkeit von über 150.000 Stundenkilometer in die Erdatmosphäre eindringt, entsteht eine ungeheure Reibung, die die Meteormoleküle zur Entzündung bringt. Auf diese Weise bildet sich hinter dem, glühenden Himmelskörper ein Rauchschweif, der mit Elektronen durchsetzt ist, die jederzeit Radiowellen zurückwerfen. Wie Dr.Fidulskij berichtet, gelang es sowjetischen Forschern vor zwei Jahren mit besonders konstruierten Radargeräten, erstmalig die von Meteoren zurückgestrahlten Funkwellen zu registrieren und die Bahn dieser Meteore durch die Lufthülle der Erde mit großer Genauigkeit aufzuzeichnen. Neuerdings wurden die großen sowjetischen Sternwarten in Pulkowo bei Leningrad, auf dem Uralkamm und auf dem Elbrus im Kaukasus mit neuen automatischen Radaranlagen ausgerüstet. Das neue Verfahren soll kürzlich, als über Westsibirien ein riesiger Himmelskörper erschien, ausgezeichnete Ergebnisse erzielt haben. Die Bahn dieses glühenden Meteors von der Größe eines Häuserblocks, der zuerst von der Sternwarte im Sajanischen Gebirge (Tannu-Tuva) gemeldet worden war, konnte von der Radarstation im Ural mit mathematischer Präzision aufgezeichnet und die Aufschlagstelle in der westsibirischen Taiga fast mühelos gefunden werden.

 

"Stratosphären-Diskus" meldete am 16.Juni 1949 ´Unser Tag´ aus Offenburg: Während in Deutschland die Luft ziemlich rein geworden ist vom Sirenengeheul, Geheul von Ferngeschossen und ferngelenkten Bombern, fliegen in Amerika immer phantastischere "Gegenstände" in der Luft herum, für die selbst die Nachrichtenagenturen noch keine Namen wissen, sondern nur erst ihre geahnten Wirkungen: Atombomben und V 1, V 2 sind überholt. Es gibt jetzt den Super-V 2, eine Rakete, die von jedem beliebigen Punkt des Erdballs nach jedem anderen gelenkt werden kann, es gibt fliegende Festungen "Super-Forteress", es werden "Stratosphären-Inseln" gemeldet, die als neue Tranbanten der Erde mit dem Mond konkurrieren sollen, und radioaktive Wolken und länderverpestende Bazillennebel. Jetzt untersucht die Universität Chicago Reste mysteriöser Projektile, deren Flug von vielen Zeugen aus verschiedenen Provinzen der USA beobachtet worden ist. "Fliegende Untertasse", "Teller", "Riesen-Diskus" nennt sie das Publikum, und als solches werden sie von den Nachrichtenagenturen gemeldet. Auch aus Schweden, Norwegen, sogar Australien berichtet man von ihnen seit Monaten. Das Neueste: Es sind Scheiben von 60 Meter Durchmesser, die in 500 Meter Höhe waagerecht fliegen, in Gruppen, dann plötzlich Halt machen, senkrecht zu Höhen mehreren tausend Meter steigen und sich dort in einem flüssig-glühenden Metallregen auflösen. Die neuen Amerikameldungen über diese "Waffen der Zukunft" widersprechen sich aufs äußerte. Einmal soll es sich um Todesmaschinen handeln, die alles bisher Dagewesene in Schatten stellen - dann folgt die Meldung: es handele sich nur um harmlose Varietenummern (gleich den fliegenden Cowboy-Hüten oder Bumerangs, die fliegen, kreisen, stehn und auf den Werfer zurückeilen), um von der Meldung abgelöst zu werden, dass die Nachricht von einer Varietenummer nur ein fadenscheiniger Deckmantel sei, um von dem Geheimnis der neuen Waffe abzulenken. So verwirren sich die Begriffe von Sein und Schein, - eine Perspektive, die Amerika geläufig ist, wie es die Themen der letzten Theaterschlager in USA zeigen, Europa aber rätselhaft bleibt. Man erinnere sich an die Anfänge des Radio, als plötzlich "Botschaften aus dem Weltall" und "Signale vom Mars" ankamen, ja ein Reklamehörspiel, das im Stile Jules Verne´s und Wells´ eine Invasion vom Mars her schilderte, vom naiven Publikum für bare Münze gehalten wurde und während des Sendens eine Riesen-Weltuntergangspanik schuf, sodass die Menschen bereits auf die Strasse liefen und zum Himmel starrten. Das Amerikapublikum ist jugendlich-empfänglicher, daher rechnet es mit weitergesteckten Möglichkeiten, als wir. Die Folge ist: Die weniger gehemmte Phantasie schafft ihrerseits Phantastisches, nicht umsonst heißt Amerika das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

1954-mans-life-flying-saucer 

1954 Man´s Life

"´Fliegende Untertassen´ ernst genommen - Noch nicht alle Fragen gültig beantwortet" meldete am 1.Juni 1954 die ´Neue Presse´ aus Frankfurt. "Ich nehme die Fliegenden Untertassen ernst", schreibt uns Herr Hanemann-Punx, Frankfurt, zu unserem Artikel "Phantome oder Spione aus dem Weltall" (NP vom 22.Mai). Seine Zuschrift halten wir für si bemerkenswert, dass wir sie im wesentlich ungekürzt veröffentlichen: Zugegeben, ich habe eine Schwäche für das Ungewöhnliche und Wunderbare. Staunen ist für mich das beglückendste Erlebnis. Aber ich glaube an die Existenz der Fliegenden Untertassen nicht deshalb, weil ich mir ein schönes Märchen erhalten möchte. Ich bin der Sache auf den Grund gegangen und habe mich in der umfangreichen Literatur umgesehen, die im Auslande erschienen ist. Wer sie offenen Verstandes liest, kann nicht mit einem überheblichen Lächeln daran vorbeigehen. Die unbeantworteten Fragen, die Richard Kirn in seinem Artikel "Phantome oder Spione aus dem Weltall" aufwirft, lassen auf gesunde Skepsis und Urteilsvermögen schließen. Aber er hätte sie nicht gestellt, wenn ihm die neueste Literatur bereits bekannt wäre, zumindest das Buch von Leslie-Adamski: "Flying Saucers have Landed" [sic!]. Wohl sind noch nicht alle Fragen gültig beantwortet, aber brauchbare Theorien aufgestellt. Dabei wird es wohl auch bleiben. Wir begnügen uns ja auch mit Theorien über das Wesen der Elektrizität, der Übertragung des Lichtes, der Hypnose usw., ohne deshalb diese Erscheinungen als nicht vorhanden wegzudiskutieren. Es sind inzwischen sehr genaue Beschreibungen und verblüffende Photos veröffentlicht [scheinbar sind die von Adamski geknipsten Trickbilder gemeint]. Danach gibt es mehrere Typen "unbekannter Flugkörper". Die meisten Fliegenden Untertassen werden von zigarrenförmigen, riesenhaften Mutterschiffen abgesetzt [welch wunderliche Selbstverständlichkeit in dieser Aussage zutage tritt!]. Die Ausbootung wurde in den einzelnen Phasen photographiert [es ist atsächlich der Adamski-Schwindel gemeint, dies zeigt aber deutlich auf, wie schnell auch dieser ufologische Mythos die Menschen befiel und in den Griff nahm - in der Mixtour zwischen Keyhoe und Adamski begann das "Märchen von Übermorgen" für die Menschen greifbar zu werden, was sicherlich das große Geheimnis ihres Erfolges ist].

 

Das große Rätsel ist anscheinend die Lautlosigkeit, mit der sich die Flugkörper bewegen. (Eine größere Anzahl von Berichten spricht allerdings von deutlichen, meldodisch tönenden Geräuschen [?].) Die Theorie Adamskis ist metaphysisch und nicht im Rahmen eines kurzes Aufsatzes darstellbar. Danach sind die Insassen der Flugkörper im Besitz einer uns unbekannten "sanften Kraft", die die Luftmoleküle nicht wegstößt, sondern gewißermaßen durchdringt. Der Absturz Mantells kann kein gewöhnlicher Absturz gewesen sein. Ganz abgesehen davon, dass er bis zur letzten Sekunden durch Sprechfunk diue Verfolgung des Flugkörpers schilderte - Mantell hatte dazu Befehl bekommen, als er das fliegende Objekt meldete und dies vom Boden aus in seiner Nähe beobachtet wurde - war sein Apparat durch unbekannte Kräfte in gleichmäßige Segmente zerhackt, als sei er durch ein Strahlenbündel getroffen worden. [Hier zeigte sich deutlich, wie damals frisch kursierende Halbwahrheiten und Falschdarstellungen in den Medien zum Fall Mantell sich auswirkten, um das Gesamtbild "vom Märchen von Übermorgen" zu prägen, und als nun Keyhoe und Adamski auftauchten, um einen neuerlichen Schuß UFO-Träume zu servierten, entstand der "sanfte Wahn namens UFOlogie"!]

 

Die Flugkörper sind durchaus nicht immer vor unseren Maschinen geflohen. In einigen Fällen sind sie bis auf wenige Meter an ihre Erdkollegen herangeflogen. Wenn die fremden Besucher in den meisten Fällen Reißaus nehmen, so kann das gute Gründe haben: 1. wissen die Besucher, dass die Bewohner dieses komischen Planeten mit Begeisterung sogar auf ihre eignen Landsleute schießen; 2. könnten sie aber in einem Kraftfeld fliegen, das in der Nähe -wie vielleicht im Falle Mantell- verhängnisvoll wirkt. Warum sie über Atomanlagen fliegen und wie sie diese finden? Nun, ich kann mir vorstellen, dass wir mit unseren Atomscherzartikeln eines Tages unser ganzes Planetensystem aus dem Gleichgewicht bringen. Vielleicht wollen die Venus- oder Marsmenschen entsprechende Luftschutzmaßnahmen treffen, wenn es soweit ist. Und eine Art Geigerzähler dürfte für Wesen, die mit astronomischen Geschwindigkeiten durch den Weltraum flitzen können, kein Problem sein. Aber die Geschichte der "Fliegenden Untertassen" unserer Tage, der "Waffe des Brahma" des alten Indien, der "Feurigen Räder" der Bibel, der "Vimanas" der Atlanter usw birgt noch viel tiefere Geheimnisse. Je mehr man darüber erfährt, um so stiller und nachdenklicher muß man werden, und es bleibt einem nichts übrig, als ehrfürchtig zu staunen [hier kommt eine religiöse Komponente ins Spiel!].

 

"Wir werden beobachtet" hieß es am 4.Juni 1954 in der ´Neue Zürcher Zeitung´ (immerhin ein seriöser ´Meinungsführer´) zu Donald Keyhoe´s Buch "Flying Saucers from outer Space", welches bekanntlich als "Der Weltraum rückt uns näher" in der deutschen Version invasionsartig in jenem Jahr erreichte. Sigismund v.Radecki schrieb damals in einer teilweise bedeutsamen, zeithistorisch treffenden Analyse:

 

"Nicht nur neue Ideen, auch neue Erfahrungen brauchen eine Inkubationsperiode, um von der Welt aufgenommen zu werden. Es gehört zum Wesen des Neuen, unerwartet und also dem Verstand verdrießlich zu sein, weshalb er es zunächst als phantastisch und unglaubwürdig verdrängen will. Doch das Neue besitzt eine gewisse Zudringlichkeit; hundertmal abgewiesen, klopft es dennoch immer lauter an. Meistens überzeugt uns erst diese Wiederholung: beim hundertsten Male werden wir stutzig. Ein ganzes 18.Jahrhundert hatte über den Glauben gespottet, dass Steine aus dem Weltraum auf die Erde fallen - und erst das Buch eines Gelehrten um 1810, welches sämtliche bezeugten Meteorfälle aufzählte, öffnete den Professoren die Augen: nun wurde die Tatsache widerstandslos genehmigt. Heute aber staunen wir darüber, dass man dies je hat bestreiten können. Es gibt allerdings Phänomene, wie etwa ´Wunder´ oder ´Gespenster´ oder Hellsicht in die Zukunft, denen auch das riesigste Erfahrungsmaterial zu keiner Eingewöhnung verhilft, weil nämlich Grundsätze dawider stehen. Das läuft dann immer noch auf Ja und Nein hinaus. Hier bleibt die Verdrängung bestehen und schafft Neurosen. Das Stadium der überzeugenden Zusammenfassung, welches allen Spaß beiseite setzt, scheint nunmehr auch bei den ´Fliegenden Tellern´ erreicht zu sein - durch das Buch des amerikanischen Majors Donald E.Keyhoe. Auch hier sind die Phänomene zunächst unglaubwürdig und phantastisch... Das phantastisch Neue war setets vorbereitet. Der Tropfen, der das Faß plötzlich zum Überlaufen bringt, hatte schon lange getropft... Und so kamen auch die Fliegenden Teller, als die Zeit erfüllet war: erstens ging ihnen unser eigenes Fliegen voraus, aber zugleich eine Fülle technisch-utopischer Zukunftsromane, wie etwa der ´Marsspion´ von Laßwitz, und endlich die ernsthafte Projektierung von Mondraketen. Die Leute vom Stern X sind uns gerade noch zuvorgekommen."

 

+ Soweit also jener Teil des Beitrags von v.Radecki, den wir so mit unterschreiben können. Im weiteren jedoch hängt er den Allmachtsphantasien über die Weltmacht USA und ihrer unschlagbaren Air Force an, wenn er betont: "Denn es steht nun fest, dass es die Fliegenden Teller wirklich gibt. Keyhoe rafft nicht wahllos Berichte zusammen, sondern stützt sich lediglich auf das zehnfach gesiebte Material des Überwachungsdienstes der amerikanischen Luftwaffe. Fünfhundert einwandfrei bezeugte, mehrmals photographierte, zweimal verfilmte Fälle müssen wohl genügen." Diesen Persilschein haben weder die USAF noch Keyhoe verdient, wie wir heute wissen. Damals jedoch muß diese Darlegung der Stimmung kurz nach dem Krieg entsprungen sein, als man Amerika als a. Siegermacht über Hitler-Deutschland feierte und b. als das Vorzeigeland der unbegrenzten Möglichkeiten in Kultur, Gesellschaft, Technik und Fortschritt neidisch begutachtete. v.Radecki ergriff sogar Position für Keyhoe´s Vertuschungs-Vorwürfe und übernahm sie unkritisch und gefällig: Die Wirklichkeit der "fremden Flugmaschinen" wurde aus politisch-psychologischen Gründen druch "systematisches Forterklären und Lächerlichmachen möglichst verdrängt. Erst allmählich, zögernd und widerwillig hat man die Wahrheit über die Teller freigegeben. Gerade Major Keyhoes Kampf darum mit der Überwachungsstelle gibt seinem Buch den dramatischen Antrieb." Keyhoe wurde sogar abgefeiert, er würde die Menschheit auf die neue Wahrheit des himmlischen Besuchs vorbereiten und wäre deswegen von der USAF mit Material versorgt worden - damit wurde der Autor sogar Keyhoe gegenüber nicht gerecht, der es selbst ein Leben lang ganz anders sah.

 

"Menschenähnliche Wesen, die wir nicht kennen? Es gibt Milliarden Planeten, die ähnlich der Erde sind" berichtete der ´Mannheimer Morgen´ vom 10.Juni 1954: Sind wir Menschen die einzigen Bewohner im Universum. Oder leben auch auf den Planeten anderer Sterne menschenähnliche Wesen, von den wir nichts wissen? Diese Frage wird von der Wissenschaft heute bejaht. Noch vor ein paar Jahrunderten wurde ein Giordano Bruno verbrannt, weil er behauptete, es gebe mehr Planeten als die, die wir kennen. Inzwischen haben wir eingesehen, dass wir nur ein Pünktchen sind im All, ein Staubkorn am Rande der Milchstraße, in der es tausend Milliarden Sonnen geben soll und gewiß ebenso viele Planeten. Unsere Sonne hat neun Wandelsterne (Planeten) und ein paar tausend Kleistplaneten (Planetoiden), sie bildet mit ihren gewißermaßen eine Familie. Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto sind die Brüder und Schwestern der Erde. Mit tausend Milliarden anderen Sonnen unserer Milchstraße leben wir wie in einem großen Staat. Solche Milchstraßen gibt es aber zehn Milliarden - also schätzt man das Universum auf hundert Trillionen Sterne. dass auf einem glühenden Sternenball keine menschenähnlichen Wesen wohnen können ist klar. Aber warum sollten die hundert Trillionen Sterne nicht von mindestens ebenso vielen Planeten begleitet sein? Die "Astronomie des Unsichtbaren", die sich auf die Berechnung von Sternenbahnen stützt, ist der Ansicht, dass unsere Fixsterne riesige Planeten haben. Sehen können wir sie leider nicht, da sie nur im erborgten Licht ihrer Sterne stehen und Billionen Kilometer von uns entfernt sind. Innerhalb unserer Sonnenfamilie scheint die Erde der einzige Planet zu sein, der ein höheres Leben ermöglicht. Und doch dauerte es drei Milliarden Jahre, bis es soweit war. Auf dem sonnennahen Merkur -glühende Hitze, eisige Kälte- gibt es keine Atmosphäre; Venus ist von riesigen Kohlensäure-Wolken umhüllt, Mars ist wasser- und sauerstoffarm, und die sonnenfernen Planeten sind zu kalt und von giftigen Dämpfen erfüllt. Aber es mag noch Milliarden andere Sternbegleiter im Universum geben, auf denen ein höher organisiertes Leben möglich ist, wenn auch verschieden von dem auf unserem Erdball. Wir verwerten den Sauerstoff der Luft - andere Wesen könnten vielleicht Stoffe aufnehmen und verarbeiten, die für uns giftig sind: Kohlensäure, Methan oder Schwefelwasserstoff. Gibt es doch auch Bakterien, die keinen Sauerstoff vertragen können (die Anaerobien), und Lebewesen, die in Petroleum oder in heißen Quellen oder tief unter der Erde ohne jede Spur von Licht leben. Wir Menschen wundern uns oft, wie herrlich die Erde gerade für unbs beschaffen ist... Sollte es nicht umgekehrt sein: dass uns die Erde genau so hervorgebracht hat, wie es die auf ihr vorhandenen Lebensumstände erlauben?

 

"´Untertassen´ über Rhein-Main? Ingenieur beobachtet ovale Flugkörper in rasendem Sturz- und Steigflug: ´Düsenjäger ausgeschlossen´" konnte am 10.Juni 1954 das ´Darmstädter Echo´ melden: Zum zweiten Male innerhalb der letzten 13 Monate liegt jetzt ein zuverläßiger Bericht über die Wahrnehmung unbekannter Flugobjekte auch in Südhessen vor. Ein in Darmstadt bei einer Postdienststelle beschäftigter 47 Jahre alter Elektro-Ingenieur sah am Dienstag um 16:37 h auf der Autobahn im Omnibus von Darmstadt nach Frankfurt am Himmel in westlicher Richtung zwei hellglänzende Scheiben. Die beiden Flugobjekte seien etwa drei bis fünf Sekunden wahrnehmbar gewesen, aus großer Höhe fast senkrecht auf die Erde zugerast und im nächsten Augenblick in einer scharfen Parabel wieder nach oben dem Blick entschwunden. Am 1.Mai vorigen Jahres hatte ein Darmstädter Ehepaar von einer Wiese in der Täubches Höhle hoch über sich vier solcher Scheiben gesehen. Außerdem Ingenieur blickte auch ein vor ihm im Omnibus auf der gleichen Seite sitzender Mitfahrer zufällig in den fraglichen Sekunden in die gleiche Richtung. Er machte dieselbe Wahrnehmung. Auf den Bildschirmen der großen amerikanischen radarstation im Frankfurter IG-Hochhaus ist angeblich nichts beobachtet worden. Auch die Bundesanstalt für Flugsicherung erklärte gestern auf telefonische Anfrage, es lägen keine Meldungen über das Auftauchen unbekannter Flugobjekte zu der angegebenen Zeit in unserem Gebiet vor.

 

Wir schildern nachfolgend die Wahrnehmungen des Ingenieurs, bei dessen Befragung über Einzelheiten wir uns an das Schema eines Fragebogens hielten, der vom Untersuchungsausschuß für unbekannte Flugobjekte in der amerikanischen Luftwaffe zusammengestellt worden ist. Der Fragebogen ist von Major Donald E.Keyhoe in seinem kürzlich von uns ausführlich besprochenen Buch "Der Weltraum rückt uns näher" abgedruckt. Dieses Buch zog einen Umschwung der jahrelang skeptischen Meinung der amerikanischen Offentlichkeit über die "Fliegenden Untertassen" nach sich. Der Ingenieur erklärte, er sei nach Dienstschluß in Darmstadt in den Omnibus eingestiegen und dann mit noch anderen Fahrgästen bei klarem Wetter im Sonnenschein unter wolkenlosem Himmel auf der Autobahn Richtung Frankfurt gefahren. Die Fensterscheibe habe er heruntergelassen, seine Brille nicht getragen. Die genaue Zeitangabe 16:37 h beim Auftauchen der Scheiben motivierte er damit, dass er sofort auf die Uhr gesehen habe. Zunächst habe er nur zwei winzig kleine Punkte hoch am Himmel erblickt, die nicht parallel zur Erdoberfläche geflogen, sindern rasend rasch fast senkrecht nach unten geschossen seien und sich schnell vergrößert hätten. Die silberhellen, glänzenden und sich deutlich vom blauen Hintergrund des Himmels abhebenden Flugobjekte seien ihm oval vorgekommen, hätten sich in der Sonne gespiegelt, aber ihre Farbe und auch die Konturen nicht verändert. Auf die Frage nach der Größe der Flugkörper, antwortete der Ingenieur, er könne hierüber keine Angaben machen, da er ihre Entfernung nicht habe abschätzen können. Die fliegenden Scheiben seien nur etwa drei bis fünf Sekunden lang zu sehen gewesen. Im Tiefpunkt ihrer Flugbahn hätten sie, ehe sie wieder steil nach oben davonjagten, etwa die Größe eines Daumennagels gehabt, den man in einer Entfernung von 20 bis 25 Zentimeter vor das Auge halte. Der Abstand der beiden Flugkörper in dieser Position voneinander sei sechs- bis achtmal so groß wie ihr Durchmesser gewesen. Schon wegen der Geschwindigkeit, aber auch wegen der Form, hält es der Ingenieur für völlig ausgeschlossen, dass es sich um Düsenjäger oder andere bekannte Flugobjekte gehandelt haben könne. Auch Geräusche habe er nicht gehört. Die Möglichkeit einer Spiegelung im Glas des Omnibusses scheidet aus, da die Scheibe heruntergedreht war. Der vor ihm sitzende Mitreisende, dessen Fenster geschlossen war, habe sich beim Auftauchen der Scheiben sofort umgedreht und gefragte: "Sehen Sie die Dinger auch?"

 

+ Namensloser Ingenieur hin, anonymer Zeuge her, diese kurzlebige Observation von gleich zwei relativ auffallenden ´Fliegenden Untertassen´ am hellen Sommertagsnachmittag auf der Autobahn zwischen Darmstadt und Frankfurt stößt auf Widerstand des Glauben-Könnens. Zunächst die Zeugen selbst: Einer namenslos, der andere sowieso anonym. Würden zwei Fliegende Untertassen objektiv aufgetaucht sein, müßte es weitaus mehr Zeugen zu diesem Zeitpunkt gegeben haben. Dann die wahnwitzige, aber geräuschlose Bewegungs-Dynamik jener durch ihr angebliches Glänzen auffallenden Körper, die bei ihrer maximalen Beobachtungsdauer von 5 Sekunden (!) ein Teufelsmanöver ohne Luftverdrängung und der damit verbundenen Akkustik durchgezogen haben sollen. Entweder ist diese Story eine Ente gewesen oder die Objekte waren nahebei fliegende Möven-Vögel etc gewesen, die in der Nachmittagssonne einen vor sich hindösenenden Omnibus-Fahrgast aufschreckten und total verwirrten, weswegen auch ein fatal-falscher Eindruck über das Ereignis entstand, was im weitesten Sinne natürlich eine Wahrnehmungs-Täuschung beinhaltet.

 

"Eine ´Fliegende Untertasse´ über Düsseldorf" hatte am 10.Juni 1954 die BILD zu vermelden: Gestern um 18:50 h wurde auf dem Düsseldorfer Flughafen ein hellglänzender, runder Körper beobachtet. Es wird angenommen, dass es sich um eine "Fliegende Untertasse" handelt. Der Flugkörper näherte sich aus südlicher Richtung mit großer Geschwindigkeit. Dann drehte er nach Westen ab und verschwand in den Wolken, die in einer Höhe von über 6.000 Meter standen. Der Mitarbeiter einer Werbegesellschaft, der um diese Zeit einen von seiner Firma eingesetzten "Himmelsschreiber" beobachtete, bezeichnete die Erscheinung als "Fliegende Untertasse". Dieser Beobachter betonte, es könne sich keinesfalls um ein Flugzeug, um einen Ballon oder ein Meßgerät gehandelt haben; dafür sei die Geschwindigkeit viel zu groß gewesen. Bemerkenswert sei auch, dass die Blendwirkung der Sonne auf den Körper nicht, wie bei Flugzeugen üblich, beim Abdrehen von einer Seite zur anderen hinüberwechselte. Das Auftauchen der "Fliegenden Untertasse" ist auch von anderen auf dem Flugplatz beschäftigen Angestellten bestätigt worden. In Düsseldorf ist der geheimnisvolle "Bote aus einer anderen Welt" bereits Stadtgespräch.

 

"Düsseldorf meldet eine ´Untertasse´" berichtete die ´Frankfurter Allgemeine Zeitung´ am 11.Juni 1954: Die erste "Fliegende Untertasse" über Deutschland wird aus Düsseldorf gemeldet. Über der Stadt will ein Pilot am Mittwoch, gegen 18:50 h, als er sich mit seiner Maschine in einer Höhe von viertausend Metern befand, eine glänzende Scheibe beobachtet haben, die sich mit großer Geschwindigkeit von Süden genähert habe und dann in den Wolken verschwunden sei. Diese Beobachtung wurde von etwa zehn Angestellten verschiedener Fluggesellschaften, die vom Boden aus den Vorgang verfolgten, bestätigt, während vom Kontrollturm des Flugplatzes keine Feststellungen gemacht worden sind. Eine Verwechslung mit einem Ballon oder Meßgerät wird von den Augenzeugen als ausgeschlossen bezeichnet.

 

"Fliegende Untertassen über Lüdenscheid?" fragten sich am 11.Juni 1954 die ´Lüdenscheider Nachrichten´: Gestern, kurz vor 23 h, besuchte uns eine Dame, die vor einigen Minuten mehrere Fliegende Untertassen gesehen haben will. Sie habe im Fenster gelegen und am Himmel plötzlich einen wie von Scheinwerfern beleuchteten runden Körper blitzschnell davonjagen gesehen. Im gleichen Augenblick sei auch ein zweiter, ein dritter und vierter Körper, gleichsam hintereinander, aufgetaucht, die gleichschnell in der Ferne wieder verschwunden seien. Das sei vor 10 Minuten, also um 22.45 gewesen und so schnell geschehen, dass sie keine Gelegnheit gehabt hätte, die Nachbarn zu verständigen. Wer zur gleichen Stunde dieselbe oder eine ähnliche Beobachtung gemacht hat, wolle uns das bitte umgehend mitteilen.

 

"Wird die Erde von Bewohnern anderer Planeten beobachtet? Das größte Rätsel des 20.Jahrhunderts oder...? Diskussion um das Buch von den Fliegenden Untertassen" hieß es am 11.Juni 1954 in der ´Badischen Neueste Zeitung´: Man einnert sich der überraschenden Wirkung, die 1938 ein Hörspiel Orson Welles in den Vereinigten Staaten hatte und in dem eine Landung von Marsbewohnern geschildert wurde. Die sehr realistisch aufgemachte Sendung löste eine solche Panik aus, dass man sich im Pentagon, dem strategischen Gehirn der Vereinigten Staaten, ernsthaft Gedanken darüber machte, ob die Amerikaner einmal bei einer überraschend durchgeführten Invasion irgendeiner Macht ähnlich kopflos reagieren würden, wie sie es bei dieser Sendung getan hatten, als sie nicht mit Sicherheit wußten, dass es sich um ein Hörspiel handele. Der frühere Major der US-Luftwaffe [falsch, US-Marine] Donald E.Keyhoe ist der Ansicht, dass das Verhalten der Amerikaner bei dieser Sendung den Geheimdienst der Luftwaffe im Pentagon so erschreckte, dass er beschlossen habe, alle Berichte über seltsame fliegende Objekte unter strengsten Verschluß zu nehmen, die seit 1942 und besonders seit 1947 in übersteigender Zahl einliefen. Seit jenem 24.Juni 1947, an dem der Privatflieger Kenneth Arnold in der Nähe des Mount Rainier im Staate Washington als erster unbekannte fliegende Objekte von "untertassenartiger Form" [diese Mär wurde seither wieder und wieder verbreitet, ist aber dennoch falsch], die mit einer Geschwindigkeit von etwa 1.800 Stundenkilometern dahinrasten, wollte gesehen haben. In den letzten Jahren waren dann immer wieder Meldungen über "Fliegende Untertassen" aufgetaucht, die aber meist eine natürliche Aufklärung fanden, weshalb man in den Redaktionen fast aller Zeitungen davon überzeugt war, dass im zeichen der fortschreitenden Technisierung der Welt die berühmte Seeschlange von Loch Ness in der "Fliegenden Untertasse" eine würdige Nachfolgerin gefunden habe. Trotzdem gab es manche Diskussion um die Frage, ob es nicht vielleicht doch irgendwelche physikalischen Erscheinungen oder auch von irgendwelchen Wesen hergestellte "Dinge" gebe, von deren Existenz unsere Schulweisheit sich nicht träumen lasse. Aber nach einiger Zeit war das Thema offensichtlich erschöpft. Neue Beobachtungen schienen nicht gemacht worden zu sein und so begegnügten sich die Zeitungen wieder mit den immerhin handfesteren Problemen des Kalten Krieges.

Und nun entbrennt die Auseinandersetzung um diese vermeintlichen oder wirklichen seltsamen Erscheinungen von neuem und gerade in einem Augenblick, da man bereits glaubte, sie zu den Akten legen zu können. Veranlassung dazu gibt das Buch des erwähnten Majors Keyhoe ?Flying Saucers From Outer Space? (Fliegende Untertassen aus dem Weltraum), das unter dem Titel "Der Weltraum rückt uns näher" nun auch in deutscher Sprache erschienen ist (Lothar Blanvalet Verlag Berlin, 328 Seiten, leinen 14,80 DM). Das Seltsame und bis zu einem gewissen Grade erregende an dem Buch ist, dass es eine ganze Reihe von Berichten enthält, die bisher vom geheimdienst der US-Luftwaffe auf das strengste gehütet worden waren. Warum gab die US-Luftwaffe nun diese Berichte über die UFOs, so lautet die amtliche amerikanische Bezeichnung (unknown flying objects), frei, die alle von einem besonderen Ausschuß-Blaubuch auf das genaueste überprüft worden waren und deren Veröffentlichung auch auf das Drängen Keyhoes bisher abgelehnt worden war? Wenn man der Darstellung des Verfassers Glauben schenken will, dann ist in der Zeit zwischen dem 29.Juli 1952 und dem 6.Dezember des gleichen Jahres in der Haltung der Luftwaffe der Vereinigten Staaten eine grundsätzliche Wandlung eingetreten. Während bis dahin offenbar eine größere Zahl von Geheimdienstoffizieren höchst skeptisch und darum gegen eine Veröffentlichung war, hätten Beobachtungen, die in der Nacht zum 20.Juli 1952 auf dem National Airport in Washington gemacht worden waren und die zur Kenntnis der Presse kamen, offensichtlich zu der Erkenntnis geführt, dass Vertuschen nicht mehr möglich sei und dass die Luftwaffe sich äußern müsse. Fünf Stunden lang waren in jener Nacht auf verschiedenen, unabhängig voneinander beobachtenden radarschirmen zwei Flugkörper mit bis zu 10.800 Stundenkilometer Geschwindigkeit über der Hauptstadt der Vereinigten Staaten festgestellt worden. Am 29.Juli erklärte General Samford, der Leiter des Geheimdienstes der Luftwaffe einen Kreis ausgewählter Journalisten zu den Berichten über UFOs, dass der fünfte Teil glaubwürdig sei und fügte auf eine entsprechende Frage hinzu: "Ich denke, dass es sich höchstwahrscheinlich um Phänomene handelt, die den geiestes- und naturwissenschaftlichen Gebieten zugehören, über die mehr zu erfahren wir bemüht sind. Ich glaube aber nicht, dass sie etwas mit Geräten oder Fahrzeugen oder Geschossen zu tun haben, die gegen die Vereinigten Staaten gerichtet sind." Aber die Luftwaffenoffiziere, die die Beobachtungen gemacht hatten, wehrten sich entschlossen gegen den Verdacht, physikalische Erscheinungen "aufgesessen" zu sein und sie weigerten sich, noch weitere Beobachtungen zu machen, wenn man sie für so unzuverläßig halte. In dieser Vertrauenskrise, so nimmt Keyhoe an, sei von der Luftwaffe beschloßen worden, endlich mit einem großen Teil der Beobachtungen herauszurücken, wobei man gleichzeitig die "physikalische These" über Bord warf. Offensichtlich habe beim Geheimdienst der Luftwaffe zu jener Zeit auch der Eindruck vorgeherrscht, dass die Häufung der Erscheinungen auf irgendeine "Aktion" hindeuteten. Da habe man es wahrscheinlich für besser gehalten, die Öffentlichkeit durch Keyhoe, den Spezialisten für UFOs, rechtzeitig auf die "Wahrheit" vorzubereiten.

 

Wie sieht nun nach Keyhoe diese "Wahrheit" aus? Rund ein halbes Hundert von Fällen hat die Luftwaffe freigegeben. Nach diesen x-mal gesiebten und überprüften Beobachtungen handele es sich bei den Objekten um Flugmaschinen mit einer bisher unbekannten phantastischen Antriebskraft, die sich "intelligent" verhalten, die operieren und in geordneten Formationen fliegen können. Gelandet oder erbeutet worden ist eine solche Maschine trotz gegenteiliger, phantastischer Berichte bisher nicht. Die US-Luftwaffe geht davon aus, dass es sich bei den UFOs nicht um Werke irgendeiner Nation auf unserer Erde handelt, weil weder die Amerikaner noch die Russen technisch auch nur annähernd so weit seien, solche Flugobjekte herzustellen. Zudem seien die ersten Maschinen schon 1942 aufgetreten, zu einer Zeit also, da die Russen um ihr Leben kämpften und zweifellos diese Apparate eingesetzt hätten, wenn sie sie schon gehabt hätten. Sind diese Objekte bemannt? Keyhoe verläßt bei dieser Frage allerdings den Boden der Tatsachen und äußert die Vermutung, dass die unknown flying objects Weltraumschiffe seien, die ihre Basis auf einem anderen Planeten haben und die die Erde zu Aufklärungszwecken besuchten. Der amerikanische Major geht dabei von der Erwägung aus, dass unsere Raumschiffahrt ganz ähnliche Prinzipien des Antriebs, der Fernsteuerung usw, allerdings erst in den Anfängen, kenne, auf denen die Untertassen offensichtlich auch basieren. Keyhoe vermutet bei der Antriebskraft die Benützung magnetischer Felder. Den Grund für das plötzlich verstärkte Auftreten der Flugobjekte glaubt Keyhoe in den verschiedenen Atomexplosionen auf unserer Erde suchen zu müßen. Man ist zunächst versucht, das Buch Keyhoe mit einer Handbewegung als das Werk eines modernen Jules Verne abzutun. Aber das Erregende und das Sensationelle daran sind die beigefügten amtlichen Unterlagen. So wird zum beispiel der Fragebogen mitveröffentlicht, den der Geheimdienst der Luftwaffe sich von allen Beobachtern von UFOs beantworten läßt und aus dem man schließen muß, dass die Luftwaffe selbst von der Realität der Flugmaschinen überzeugt ist.

 

Der Brief der Verteidigungsministeriums. Aber das Glanzstück Keyhoes ist ein Brief, den das Informationsbüro des Verteidigungsministeriums in Washington am 26.Januar 1953 an die Verleger Keyhoes ohne dessen Wissen gerichtet hatte, weil diese Bedenken hatten, das geradezu sensationelle Material zu veröffentlichen. Der Brief lautet: "Sehr geehrte Herren; wir bestätigen Ihren Brief bezüglich eines geplanten Buches über "Fliegende Untertassen" von Major Donald E.Keyhoe, Marine-Korps der Vereinigten Staaten. Wir in der Luftwaffe kennen Major Keyhoe als verantwortungsvollen, präzisen Berichterstatter. Seine langjährige Verbindung und seine Zusammenarbeit mit der Luftwaffe in der Erforschung unbekannter Flugobjekte [zumindest eine glatte Übertreibung!] geben ihm die Qualifikation als führende Kapazität auf diesem Untersuchungsgebiet. Alle Beobachtungsberichte und sonstigen Informationen, die er anführt, wurden vom Technischen Luftwaffen-Geheimdienst auf seinen Wunsch freigegeben und ihm zur Verfügung gestellt. Die Luftwaffe und die ihr unterstehende Untersuchungsbehörde, Ausschuß Blaubuch, kennen Major Keyhoes Schlußfolgerungen, dass die "Fliegenden Untertassen" von einem anderen Planeten stammen. Die Luftwaffe hat diese Möglichkeit nie bestritten. Einige Ausschußmitglieder glauben, dass es ein fremdes, natürliches Phänomen gibt, das uns noch vollkommen unbekannt ist. Wenn aber die offensichtlich gesteuerten Flugmanöver, die von vielen erfahrenen Beobachtern gemeldet wurden, wirklich zutreffen, dann bleibt als einzige Erklärung nur die interplanetarische Herkunft der Maschinen. Ihr sehr ergebener, gez. Unterschrift, Albert M.Chop, Presseabteilung der Luftwaffe"

 

Da die US-Luftwaffe bis heute nicht von diesem Briefe abgerückt ist, muß man annehmen, dass sie noch immer selbst an die Möglichkeit der Existenz unbekannter Flugmaschinen glaubt und dass sie auch wie Major Keyhoe damit rechnet, dass "das erste Zusammentreffen mit diesen Raumwesen das größte Erlebnis aller Zeiten sein könnte". [Diese Vermutung des deutschen Schreibers ist eine eher abenteuerliche Spekulation gewesen und die Freigabe des Materials war keine Art der vorgeschobenen öffentlichen Bewußtseins-Schaffung für den möglichen Schritt hin zum erwarteten Alien-Kontakt, sondern aufgrund des Mediendrucks sah sich die USAF gewzungen, etwas Einblick in ihre Arbeit zu geben.] Der skeptiche Leser wird allerdings auch nach der Lektüre des Buches von Keyhoe nicht überzeugt sein von der Existenz der Fliegenden Untertassen [und diesem Problem ist man über 40 Jahre später immer noch ausgeliefert, was schon nachdenklich stimmen muß]. Er wird vor allem folgende Einwände machen: Warum ist es seit einiger Zeit um diese seltsamen Erscheinungen stiller geworden? Sollten die Kundschafter aus dem Weltraum sich etwa, angewidert von den Zuständen auf unserer Erde, wieder zurückgezogen haben? Auffallend ist auch, dass die Beobachtungen im wesentlichen aus Amerika und von Amerikanern stammen und dass die zwei einzigen Beispiele, die Keyhoe aus dem europäischen Raum anführt, höchst problematisch sind. Bei der einen Beobachtung in Südfrankreich ist sogar einwandfrei nachgewiesen worden, dass es sich um einen Irrtum der beobachtenden Personen handelt. Hängt das etwa damit zusammen, dass die Amerikaner bei aller Nüchternheit doch irgendwie wundergläubiger sind? [Darüber hinaus muß faktisch festgestellt werden, dass die Untertassen parallel einher mit der kometenhaften Verbreitung des Keyhoe`schen Buches erst als Importprodukt jene Länder befielen, in denen gerade Keyhoe groß herauskam, das Jahr 1954 ist für Deutschland und Europa ein hervorragender und nicht abzuleugnender Beweis.] Bei der ungeheueren Geschwindigkeit, mit der die Maschinen angeblich operieren sollen, wär es auch erstaunlich, wenn nicht doch einmal eine solche Maschine sich auch nach Europa verirrt hätte. Stutzig macht bei dem Buche auch die etwas seltsame Mischung von genauer Beobachtung, halbwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden und reportagehaften Darstellung. Interessant wäre es auch einmal Wissenschaftler zu dem Thema zu hören. Wenn kürzlich ein englischer Luftmarschall davon gesprochen hat, dass auch er an die Existenz "Fliegender Untertassen" glaube, so muß man hinzufügen, dass er das in einer spiritistischen Versammlung gesagt hat. Der skeptische deutsche Leser wird deshalb, wenn er die Lektüre des Buches beendet hat, sagen: Das mag alles richtig sein, aber ich glaube es erst, wenn eine solche Maschine einmal auf dem Karlsruher Flughafen gelandet ist, etwa nach der Weise des alten Kinderliedes: "Kommt ein Täßlein geflogen, setzt sich nieder auf mein Fuß..."

 

Unter der Schlagzeile "Sie kommen von einem anderen Planeten" machte Wolfgang Drews am 12.Juni 1954 in der ´Frankfurter Allgemeine Zeitung´ starke Power für Keyhoe´s Blanvalet-Buch "Der Weltraum rückt uns näher". Drews bezeichnete zunächst die Fliegenden Untertassen als die "Fabelwesen unserer Zeit", für die man in Washington einen sachlichen Namen prägte: UFOs. Wer das liest, "ahnt etwas davon, dass das beliebte Thema der törichten Illustriertenberichte, die auf die stupidesten Leser berechnet sind, eine ernste Basis hat". In jenen Tagen war tatsächlich die marsianische Herkunft überaus denkbar, da der Mars von den Astronomen als ein sterbender Planet eingestuft wurde und deren Einwohner an Auswanderung dachten, schickten sie ihre Spähtrupps zur Erde, wurde hier erklärt. Aber dennoch setzte Drews Fragezeichen, große Fragezeichen, weil "die Kulturgeschichte zahlreiche Irrtümer verzeichnet, denen die stärksten Geister erlegen sind, Tatsachen erwiesen sich als Täuschungen..."

 

Ebenfalls in diesem Zeitraum hatte die ´Kasseler Post´ eine Serie namens "Fliegende Untertassen" in neuer Sicht: "Aus den Berichten des US-Geheimdienstes" laufen. Basierend auf dem Keyhoe-Buch "ist die Diskussion über die Fliegenden Untertassen in ein ganz neues Stadium getreten. Die Zeitschriften sind wieder voll von Betrachtungen über die Untersuchungen des amerikanischen Majors. dass die Phantasie dabei wieder einmal kühne Bocksprünge macht, ersieht man aus den Folgerungen, die eine Zeitschrift bereits zog: dass man nämlich bereits in Jahresfrist mit einer Erdlandung von Fliegenden Untertassen rechnen könne. Das Verdienst von Major Donald E.Keyhoe besteht darin, dass er Informationen des Geheimdienstes der US-Luftwaffe durchaus seriös, wenn auch in angenehm und spannend lesbarerer Form verwertet hat... Es ist dem Buch, dessen Erfolg verdient ist, zu verdanken, dass die Betrachtungen über die Fliegenden Untertassen aus dem Bereich der Phantastik und ebenso aus dem Bereich des Betruges entfernt worden sind..." Kein Wunder, wenn also das Publikum mit einer Serie zu den Inhalten des Keyhoe-Buches versorgt wurde. Aber immerhin verwendete man auch ein Bild, welches die Keffel-Untertasse aus Brasilien zeigte und folgenden Untertitel trug: "Diese Aufnahme einer "Fliegenden Untertasse", die der in Brasilien lebende Kasseler Photograph Schultz-Keffel veröffentlichte, entpuppte sich als Trickaufnahme, die den Untertassenrummel lächerlich machen wollte.

 

"Rätselhafte Lichterscheinungen - ´Fliegende Untertassen´ über dem Bundesgebiet?" fragte am 14.Juni 1954 die ´Frankfurter Rundschau´: In den letzten Tagen hatten mehrere Beobachter berichtet, dass sie im Düssendorfer Raum sowie in der Gegend von Darmstadt unbekannte Flugobjekte, die sie als "Fliegende Untertassen" ansprachen, gesehen hätten. Nun wurde am Wochenende ein weiterer derartiger Fall aus Nordbayern bekannt. Der Selbitzer Fabrikant Werner Thoß berichtete, er habe in der Nacht zum vergangenen Mittwoch, als er seinen 19jährigen Sohn vom Bahnhof Selbitz abgeholt habe, plötzlich am östlichen Horizont einen hellen Lichtschein wahrgenommen, der mit rasender Geschwindigkeit nähergekommen sei. Dann habe sich aus dem hellen Hintergrund ganz deutlich eine rotierende Scheibe abgehoben, die sowohl er als auch sein Sohn deutlich wahrgenommen hätten. Die Scheibe habe innerhalb von zwei Sekunden einen riesigen Halbkreis durchrast und sei dann wieder in östlicher Richtung verschwunden. Kaum sei dieses unbekannte Flugobjekt wieder in der Dunkelheit der klaren Nacht untergetaucht, sei eine zweite Scheibe, die der ersten geglichen habe, auf dem gleichen Weg herangerast und wieder verschwunden. Dieser Vorgang habe sich in regelmäßigen Abständen von fünf Sekunden insgesamt fünfmal wiederholt. Die Flugkörper hätten zunächst rund ausgesehen, hätten in der Kurve eine ovale Form gezeigt und seien zum Schluß wieder als runde Scheiben zu erkennen gewesen. Thoß betonte, eine optische Täuschung erscheine ihm ausgeschlossen, da in der Nacht klare Sicht geherrscht habe.

 

Der Selbitzer Gerichtsreferendar Werner Bodenschatz, der in der Nacht zum Mittwoch zur gleichen Zeit unterwegs war, bestätigte unabhängig von Thoß diese Angaben. Auch er habe, sagte Bodenschatz, plötzlich am östlichen Horizont einen hellen Lichtschein bemerkt und ganz deutlich eine "Fliegende Untertasse" erkannt. Ein Irrtum sei ausgeschlossen, meinte er. In der Nähe von Darmstadt und im Düsseldorfer Raum waren ähnliche Flugobjekte am späten Dienstagnachmittag und am Mittwochabend beobachtet worden. Auch über Hamburg wurden am späten Donnerstagabend von einigen Bewohnern der Stadt rätselhafte Lichterscheinungen beobachtet.

 

+ Auch hier wurde der Trend deutlich, dass die Allgemeinheit durch die Medienberichterstattung den Eindruck gewährt bekam, als seien alle gemeldeten Erscheinungen sogenannter "Fliegender Untertassen" identisch und von Natur aus her gleich, woraus sich ein Fehlschluß aufbaute, da die phänomenologischen Eigenschaften des jeweiligen Erscheinungsbildes in Wirklichkeit differrent sind und schon aus diesem Ansatz heraus auch unterschiedliche Ereignisse zu den jeweiligen Meldungen führen.

 

"Fliegende Untertassen über Nordbayern?" fragte am 14.Juni 1954 die ´Kasseler Post´. Ein Reporter meldete aus Hof: Nachdem erst in den letzten Tagen mehrere Beobachter berichtet hatten, dass sie im Düsseldorfer Raum sowie in der Gegend von Darmstadt unbekannte Flugobjekte, die sie als "Fliegende Untertassen" ansprachen, gesehen hätten, wurde jetzt ein weiterer derartiger Fall aus Nordbayern bekannt. Der Selbitzer Fabrikant Werner Thoss berichtete, er habe in einer der letzten Nächte, als er seinem 19jährigen Sohn vom Bahnhof Selbitz abholte, plötzlich am östlichen Horizont einen hellen Lichtschein wahrgenommen, der mit rasender Geschwindigkeit nähergekommen sei. Dann habe sich aus dem hellen Hintergrund ganz deutlich eine rotierende Scheibe abgehoben, die sowohl er als auch sein Sohn deutlich gesehen hätten. Die Scheibe habe innerhalb von zwei Sekunden einen riesigen Halbkreis durchrast und sei dann wieder in östlicher Richtung verschwunden. Kaum sei dieses unbekannte Flugobjekt wieder in der Dunkelheit der klaren Nacht untergetaucht, so sei eine zweite Scheibe, die der ersten geglichen habe, auf dem gleichen Wege herangerast und wieder verschwunden. Dieser Vorgang habe sich in regelmäßigen Abständen von fünf Sekunden fünfmal wiederholt. Die Flugkörper hätten zunächst rund ausgesehen, in der Kurve eine ovale Form gezeigt und seien zum Schluß wieder als runde Scheiben zu erkennen gewesen. Thoss betonte, eine optische Täuschung erscheine ihm ausgeschlossen, da in der Nacht klare Sicht geherrscht habe. Der Selbitzer Gerichtsreferendar Werner Bodenschatz, der in der gleichen Nacht zur gleichen zeit unterwegs war, bestätigte unabhänngig von Thoss diese Angaben. Auch über Hamburg wurden von einigen Bewohnern rätselhafte Lichterscheinungen beobachtet, die sich ohne Geräusch und mit großer Geschwindigkeit über den Nachthimmel bewegten.

 

+ Dies also die Nordbayern-UFOs, welche irgendwie in ihren Charakteristiken an die Irritierungen durch zum Himmel geschwenkte Scheinwerfer erinnern. Wir merken an, dass diese UFOs in der Nähe der tschechischen Grenze gesehen wurden. Dazu bald mehr. Bereits hier zeigte sich die Neigung der Journalisten, UFO-Erscheinungen an Punkt A irgendwie mit Meldungen zu diversen Objekten an Punkt B in Verbindung zu bringen, was dem Publikum natürlich den Eindruck aufzwingt, dass diese Objekte identisch sind und ursächlich miteinander in Verbindung stehen. Soetwas ist grundsätzlich von bedenklicher Natur, weil hier der Zufall eine gewichtige Rolle spielt und kausal nicht unbedingt eine Verknüpfung bestehen muß. Doch die Meldung der ´Kasseler Post´ war mit dem UFO-Phänomen nahe Hof noch längst nicht beendet! Mit der Zwischenschlagzeile Katastrophe in Indien ging es übergangslos weiter. Hierbei bediente man sich des Keyhoe-Buchs und führte zur Bestärkung des vorherigen Beitrags den Vorfall vom 2.Mai 1953 über dem indischen Kalkutta aus:

 

Eine der aufsehenerregendsten Beobachtungen, die sich im Material des Geheimdienstes der US-Luftwaffe befunden haben soll, betrifft das Erlebnis eines Düssenpassagierflugzeuges vom Typ Comet über Indien. Keyhoe berichtet darüber folgendes: "Es war in der Nacht des 2.Mai 1953. Über Kalkutta regnete es in Strömen, als ein britisches Düsenpassagierflugzeug vom Typ Comet mit dreiundvierzig Fluggästen an Bord vom Flughafen Dum Dum aufstieg. Die Düsenmotoren spien ihre Stichflammen in die Nacht, während die Maschine rasch Höhe gewann und in der Dunkelheit verschwand. Sechs Minuten später, irgendwo in der finsteren Unendlichkeit des Firmaments, wurde die Comet von etwas getroffen. Einzelne Stücke des zertrümmerten Flugzeuges flatterten brennend im Regen herunter. Und als alles vorüber war, lagen Teile des Wracks auf einem Gebiet von siebeneinhalb Kilometer im Umkreis verstreut. Im Kontrollturm des Flugplatzes war kein Notsignal angekommen. Was immer also die Ursache des Unglücks gewesen sein mochte, es mußte so rasch eingetreten sein, dass der Pilot kein Signal mehr senden konnte. Beamte des zivilen Luftfahrtministeriums sammelten die herumliegenden Bruchstücke sorgfältig ein, und Sachverständige besahen sich tagelang die merkwürdig zerschlagenen Wrackteile. Schließlich gab das Luftfahrtministerium eine vorsichtig gehaltene Verlautbarung heraus. Die Comet war von einem nicht identifizierten fliegenden Körper getroffen worden. So beunruhigend der Unglücksfall der Comet ist, so liefert er andererseits keine Anhaltspunkte für die Annahme einer feindlichen Absicht. Der Zusammenstoß kann sich zufällig ereignet haben. Er kann durch schlechte Entfernungsschätzung in jener dunklen und regenerischen Nacht hervorgerufen worden sein. Aber es hätte auch der gezielte Probeangriff einer fliegenden Waffe unter Fernlenkung sein können.

 

Nach den Augenzeugenberichten zu schließen, nähert sich der lange Abschnitt der Untertassen-Aufklärungsflüge seinem Höhepunkt. Die Schlußoperation kann durchaus friedlich sein. Ist sie dies, so würde sie sich zum Wohl jedes Erdbewohners erweisen. Es gibt jedoch eine Reihe möglicher Gefahrenmomente. Eines davon wurde von einem Oberst des Luftwaffen-Geheimdienstes angedeutet. Wie viele Offiziere der Luftwaffe glaube auch ich, dass das amerikanische Volk alle Tatsachen erfahren sollte. Das offizielle Eingeständnis, dass es tatsächlich Fliegende Untertassen gibt, wird natürlich viele Amerikaner erschrecken. Und wenn die Schlüsse gewißer Geheimdienst-Offiziere sich als richtig erweisen, wird es wahrscheinlich eine Art Massenhysterie hervorrufen, bis der erste Schock abgeklungen ist. Trotzdem müßen die Beweise, wenn nicht sogar die schlüßige Antwort, früher oder später veröffentlicht werden. Sollte eine Krise über uns hereinbrechen, so kann die Kenntnis der Tatsachen viel dazu beitragen, sich auf sie vorzubereiten. Siw wird uns außerdem vor unbedachten Schritten bewahren, die einen friedlichen Kontakt in eine plötzliche, weltweite Tragödie verwandeln könnten."

 

+ Mit obigen Zeilen wird ein wichtiges Element der UFO-Darstellung und auch des UFO-Aberglaubens enthüllt: Ein UFO-Promoter verwendet für seine Berichterstattung zwar dramatische Worte (hier das Comet-Unglück in exotischer Gegend), aber schaut man wie im geschilderten Vorfall genauer hin, ist die UFO-Verbindung auf Sand gebaut. Von einem UFO-Geschehnis ist weit und breit nix zu sehen, während die Details des Unglücks eher auf eine Explosion an Bord hinweisen. Ein UFO-Zufallsunglück damit in Kontext zu setzen ist geradezu absurd! Hier wurde wirklich brüchiges Seemannsgarn gestrickt, gleichzeitig aber auch nachgewiesen, wie brüchig das ufologische Material ist, wenn ein Autor derartiges Füllmaterial einbringen muß und auf diesen wackeligen Stelzen Verknüpfungen produziert. Allein schon das emotional-besetzte Verwenden des Begriffs "Fliegende Untertassen" mit Geheimdienst-Geheimnissen ist für sich genommen manipulierend - auch wenn Untertassen und UFOs im öffentlichen Verständnis (fälschlicher Weise) gleichgesetzt werden. Fliegende Untertassen als Raumschiffe vom anderen Planeten sind eine Sache, unidentifizierte Flugobjekt-Wahrnehmungen dem Sinn nach eine andere.

 

"Weitere Untertassenzeugen gemeldet - Vier Oberkotzauer sahen acht Flugkörper/Erscheinungen im Westen" meldete das ´8 Uhr-Blatt´ bald darauf, leider ist das genaue Datum nicht bekannt: Nach dem Selbitzer Fabrikanten Werner Thos, der, wie berichtet, zusammen mit seinem 19jährigen Sohn in der Nacht zum vergangenen Mittwoch fünf "Fliegende Untertassen" über dem östlichen Horizont von Selbitz gesehen haben will, meldeten sich mit ähnlichen Beobachtungen auch zwei Oberkotzauer, der 22jährige Maschinenschlosser Gerhard Rank und der 26jährige Maurer Willy Ullmann. Die beiden befanden sich etwa zehn Minuten nach Mitternacht auf dem Heimweg von einer Musikprobe, als einer von beiden am Himmel über Hof eine violett bis orange schimmernde, senkrecht aufgestellte Scheibe in Tassenform auftauchen sah, die nach etwa zwei Sekunden wieder im Osten verschwand. Vier bis fünf Sekunden später kam eine zweite Scheibe an der gleichen Stelle zum Vorschein und beschrieb ebenfalls einen flachen Halbkreis über das Firmament. Diese Erscheinung wiederholte sich noch sechsmal. Die beiden Beobachter bezeichneten die glühenden Scheiben so groß wie einen Vollmond. Sie bestreiten auch energisch, irgendwelchen Halluzinationen zum Opfer gefallen zu sein. Willy Ullmann erklärte überdies, dass er sofort seinen Vater Karl und seine Frau geweckt habe, die ebenfalls das nächtliche Schauspiel mit großem Erstaunen verfolgten. Die vier Personen wollen die Erscheinung der angeblichen Untertassen bis etwa 1:15 h gesehen haben.

 

+ Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass namhafte westdeutsche Zeitungen ebenfalls über Beobachtungen von "Fliegenden Untertassen" in der gleichen Nacht berichteten. So wollen die Piloten Niemeyer und Reichle, zwei erfahrene Flugzeugführer, eine solche Erscheinung über dem Düsseldorfer Flugplatz gesehen haben. Sie erklärten übereinstimmend, dass ein leuchtender, gleitender Körper mit großer Geschwindigkeit aus südlicher Richtung angekommen sei und in der Nähe des Flughafens seine Geschwindigkeit herabgemindert habe. Der Flugkörper soll keine Tragflächen gehabt und sich nicht in üblicher Weise wie ein Flugzeug bewegt haben. In etwa 5.000 Metern Höhe sei dann die "Untertasse" in den Wolken verschwunden. Eine ähnliche Beobachtung will ein Darmstädter Architekt gemacht haben, der ebenfalls in der Nacht zum vergangenen Mittwoch auf dem östlichen Himmelsabschnitt über Darmstadt glühende Scheiben in kurzen Abständen auftauchen und verschwinden sah.

 

"Wieder Fliegende Untertassen - Diesmal über Worms - Drei Augenzeugen sagen aus" meldete am 15.Juni 1954 das ´8 Uhr-Blatt´: Unabhängig von einander haben in Worms drei Personen etwa um die gleiche Zeit eine Fliegende Untertasse, die sich von Südwesten der Stadt näherte und in Richtung Nordosten wieder abflog, beobachtet. Der Volksschullehrer Werner Reeg berichtete darüber: "Eine Sinnestäuschung ist unmöglich. Ich habe den Flugkörper genau beobachtet. Er gänzte silbrig und hatte etwa die Geschwindigkeit eines Düsenjägers. Über der Stadt stoppte die Fliegende Untertasse plötzlich ab und verschwand senkrecht in den Wolken." Der amerikanische Besatzungssoldat Frank Mosley machte um die gleiche Zeit dieselbe Beobachtung. Auch die Wormser Geschäftsfrau A.Weber will eine Fliegende Untertasse beobachtet haben. Sie soll oben rund gewesen sein und sich in der unteren Hälfte kegelförmig verengt haben. Die Scheibe sei mit nicht allzu großer Geschwindigkeit über einer Wolkenbank dahingeflogen und nach einiger Zeit in der Wolke verschwunden. [Auch wenn hier von einer identischen Sichtung dreier unabhängiger Zeugen berichtet wurde, ist es doch ein gewaltiger Unterschied, ob ein Objekt wie ein Düsenjäger dahinzischt oder in nicht allzu großer Geschwindigkeit dahingondelt, um nach einiger Zeit in den Wolken zu verschwinden. Aus diesem Grund ist eine Bewertung des Geschehens tatsächlich als ein und das selbe Ereignis kaum möglich...]

Quelle: CENAP-Archiv

1177 Views
Raumfahrt+Astronomie-Blog von CENAP 0