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Da war der Mann aus der Ortschaft Oxted, der „etwas wie die obere Hälfte von einem orange leuchtenden Ei“ in seinen Garten schweben und dann wieder entschweben sah. Oder der andere aus Birmingham, der von „einer wirklich hellen Qualle“ berichtete. Aus der Nähe des Flughafens Gatwick meldete ein erschrockener Polizeibeamter „ein ungewöhnliches, ovalförmiges Luftgefährt“ über sich hinwegziehen. Und über ihrer Kaserne in Shropshire erspähte eine Gruppe Soldaten sogar ein ganzes Geschwader solcher Vehikel, dreizehn fliegende Untertassen auf einmal – Anlass genug für das Boulevardblatt „The Sun“, die Sache als „Exklusivgeschichte“ auf die Titelseite zu nehmen.
Mit treuer Kontinuität sind über die Jahre Berichte über Ufos im britischen Luftraum ans Verteidigungsministerium der Insel geleitet worden. Aber nicht einmal das Shropshire-Geschwader löste bei den Behörden so viel Sorge aus, dass sie die grünen Männlein und ihre galaktischen Freunde weiter im Auge behalten wollen. Wie jetzt erst bekannt wurde, hat das Ministerium seine Ufo-Meldestelle schon vor vier Jahren heimlich, still und leise geschlossen. Es mache keinen Sinn mehr, nach Ufos Ausschau zu halten, hieß es damals in einer vertraulichen Erklärung. In mehr als 50 Jahren habe sich kein Anzeichen für eine militärische Bedrohung durch Ufos ergeben.
Die Wahrheit ist, dass im Herbst 2009 angesichts der Finanzkrise in London das Geld knapp wurde. Die 45 000 Pfund im Jahr, die die Regierung für ihre Ufo-Meldestelle ausgebe, riet damals die Kommandantur der Royal Air Force, könne man für andere Zwecke nutzen. Ein fester Mitarbeiter und dessen Assistent waren über die Jahre mit den Eingängen beschäftigt. Mit ausgesuchter Höflichkeit hatten die beiden auf Briefe, Telefonate und Mails reagiert. Geduldig erklärten sie der besorgten Öffentlichkeit immer wieder, warum sie einzelne Beobachtungen nicht unbedingt für eine Gefahr für Krone und Vaterland hielten. Um sich nicht selbst dem Vorwurf einer Verschwörung auszusetzen, hatte das Ministerium 2009 die Schließung des Büros verschwiegen. Auch Big-Brother-Anschuldigungen suchte man sich vom Leib zu halten, indem man die Datenkartei der Briefeschreiber und Anrufer vernichtete.
Quelle: Stuttgarter Zeitung
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Blick in die MoD-Akten:
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