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Raumfahrt - DLR an Bord von Mars-Rover Curiosity

Wissenschaftler des DLR und der Kieler Universität untersuchen erstmals Strahlungswerte auf dem Marsboden

"Curiosity", Neugierde, heißt der amerikanische Rover, der am 26. November 2011 um 16.02 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) in Richtung Mars gestartet ist. Mit zehn Instrumenten an Bord soll er Informationen liefern, wie lebensfeindlich oder auch –freundlich der Rote Planet in der Vergangenheit war – und für zukünftige bemannte Missionen sein kann. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Christian-Albrechts-Universität Kiel schicken dazu das Strahlungsmessgerät RAD (Radiation Assessment Detector) zum Mars. Das Ziel: Die Forscher wollen erstmals vor Ort messen, wie hoch die Strahlung für zukünftige Astronauten ist und in welcher Bodentiefe Lebensformen überleben könnten. Gelandet wird im Gale Crater – einem Ziel, das auch DLR-Planetenforscher Ernst Hauber in Workshops mit der amerikanischen Weltraumbehörde NASA favorisiert hat.

Der Mars-Rover der "Mars Science Laboratory"-Mission (MSL) ist ein wahres Schwergewicht: Fast eine Tonne wiegt "Curiosity", der mit einem komplizierten Schwebeverfahren auf der Marsoberfläche abgesetzt werden soll. Zwei Mal so lang und fünf Mal so schwer wie die Vorgänger "Spirit" und "Opportunity" wird der fast autogroße Rover unter anderem die Marsoberfläche mit Kameras beobachten, sich mit einem Bohrer in den Boden vorarbeiten und die Zusammensetzung von Boden- und Felsproben bestimmen und auch die Strahlung am Boden und in der Atmosphäre messen. Gerade einmal so groß wie eine Schuhschachtel ist das Instrument RAD, dessen Sensoreinheit das DLR und die Kieler Universität entwickelt und finanziert haben. Es misst zwei Jahre lang die kosmische Strahlung, die solaren Teilchen, die bei Sonneneruptionen in den Weltraum geschleudert werden, aber auch die sekundären Teilchen, die zum Beispiel bei Teilchen-Kollisionen entstehen. Schon auf dem Weg zum Mars sollen Messungen stattfinden. "Es gibt nur wenige Daten zur Strahlung im interplanetaren Raum", erläutert Dr. Günther Reitz vom DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin. Sobald der Mars-Rover auf dem Mars aufsetzt, werden die ersten Messungen auf dem Planeten beginnen. "Bisher gibt es nur Messungen aus einer Umlaufbahn über dem Mars – jetzt werden wir erstmals am Boden selbst diese Werte feststellen können", sagt Reitz. Mit den gemessenen Strahlungswerten sollen dann die bisherigen Modellrechnungen abgeglichen und optimiert werden.

Foto: DLR - Strahlungsmessgerät RAD (Radiation Assessment Detector)  und weiter geht es hier: http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-2167/
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