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Astronomie - 18-Kilo Meteorit in der Antarktis gefunden Fund eines Gesteinsbrockens dieser Größe selbst für Geologen unerwartet

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Ein internationales Forscherteam hat in der Antarktis den größten Meteoriten seit 25 Jahren gefunden. Der Gesteinsbrocken lag im Nansen Eisfeld in der Ostantarktis - ein schwarzer Klumpen, der noch aus 50 Metern sichtbar war, wie die Polarforscher berichten. Das sei ungewöhnlich, weil sonst in der Südpolregion vorwiegend sehr kleine Meteoriten gefunden werden. Woher er stammt, soll nun durch Laboruntersuchungen ermittelt werden. 
"Dieser Meteorit war ein sehr unerwarteter Fund für uns - nicht nur wegen seines Gewichts, sondern auch, weil so große Meteoriten normalerweise nicht in der Antarktis gefunden werden", erklärt Vinciane Debaille von der Université Libre de Bruxelles. Pro Jahr finde man rund tausend Meteoriten, die weniger als 100 Gramm wiegen und vielleicht hundert, die bis zu einem Kilogramm wiegen. Ein 18 Kilo-Brocken sei da schon die Ausnahme, so die Forscherin.
Relikt aus der kosmischen Vergangenheit
Entdeckt haben die Forscher den Meteoriten bei einer Expedition in Rahmen des SAMBA-Projekts. Dieses richtet jedes Jahr eine Expedition aus mit dem Ziel, so viele Himmelsbrocken wie möglich zu bergen. "Wir erforschen Meteoriten, um besser zu verstehen, wie sich das Sonnensystem bildete und entwickelte und wie die Erde zu einem so einzigartigen Planeten in unserem System wurde", erklärt Debaille. Denn die in unserem Sonnensystem herumfliegenden Asteroiden und Kometen gelten als Relikte aus der Frühzeit unserer kosmischen Nachbarschaft und damit als wertvolle Zeugen der Vergangenheit. 
Auf dem Rest unsers Planeten gehen die Gesteins- und Metallbrocken schnell verloren: Sie werden von Pflanzen überwuchert, zerfallen durch Erosion oder verschwinden im Untergrund. Deshalb sind die gewaltigen Eisflächen der Antarktis ein idealer Sammelplatz. "Auf dem hellen Eis und Schnee kann man die dunklen Flecken gut erkennen", so die Geologin. Besonders viele Funde wurden auf dem Nansen-Eisfeld gemacht, einer ebene Fläche in der Ostantarktis, die die Forscher von der belgischen Princess Elisabeth Antarctica Forschungsstation aus anfuhren.
Keinen passenden Beutel dabei
"Es war fast ein bisschen peinlich: Weil wir einen so großen Fund nicht erwartet haben, hatten wir keinen ausreichend großen Probenbeutel mit dabei", erzählt Debaille. Mit bloßen Händen oder Handschuhen fasse man üblicherweise einen Meteorite nicht an, um ihn nicht zu kontaminieren. Glücklicherweise konnten japanische Kollegen mit einem passenden Beutel aushelfen, so dass die Forscher ihren Fund bergen konnten.
Erste Untersuchungen zeigten, dass der 18 Kilogramm schwere Brocken ein normaler Chondrit ist - ein Gesteinsmeteorit mit zahlreichen Einschlüssen aus Silikaten. Zu diesem Typ gehören rund 86 Prozent aller auf der Erde gefundenen Meteoriten. Seine äußere Schicht, die während des Fluges durch die Erdatmosphäre entsteht, war größtenteils abgetragen. "Bei dieser Passage heizt sich der Meteorit auf und seine Außenhülle schmilzt. Kühlt er dann wieder ab, härtet sie wieder aus und bildet eine schwarz-bräunliche Deckschicht", erklären die Forscher. Deshalb kann man normalerweise nicht genau erkennen, um was für eine Meteoritensorte es sich handelt. Doch beim neuen Fund war diese Außenhülle erodiert, so dass sie auch ohne Anschnitte auf seinen Typ schließen konnten. 
Auftauen in der Vakuumkammer
Der bisher gefrorene Meteorit wird nun in ein Speziallabor in Japan gebracht, wo er unter kontrollierten Bedingungen langsam aufgetaut wird. "Wir entfrosten ihn in einem Vakuum, damit das Eis direkt verdampft und so kein Wasser in das Gestein einsickern kann", erklärt Debaille. Erst dann können Geologen genauere Untersuchungen zu seiner Zusammensetzung machen und daraus auf sein Alter und möglicherweise seine Herkunft schließen.
Neben dem 18-Kilo-Brocken haben die Forscher während ihrer fünfwöchigen Expedition noch 425 kleinere Meteoriten entdeckt - insgesamt 75 Kilogramm kosmisches Material. Mindestens zwei von diesen Funden stamme höchstwahrscheinlich vom Asteroiden Vesta, einer vom Mars, berichten sie. Erkennbar ist dies durch Messungen der spektralen Signatur des Gesteins, der Zusammensetzung des von ihm zurückgeworfenen Lichts. "Wir haben schon während er Expedition einige sogenannte Ecurite entdeckt, sie sind eher weißlich und damit leicht von anderen Meteoriten zu unterschieden", erklärt Debaille. Sie seien eher selten und gelten als Bruchstücke von Vesta und ähnlichen Asteroiden.
Quelle: scinexx
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