11.07.2019
Noch immer suchen Weltraumbegeisterte nach Bruchstücken: In der Nähe von Renchen im Ortenaukreis müssen Fragmente des etwa fußballgroßen Brockens niedergegangen sein, der vor einem Jahr in die Erdatmosphäre eintrat und wenige Sekunden lang für eine imposante Leuchterscheinung sorgte.
- Das fast ein Kilogramm schwere Bruchstück des Renchen-Meteoriten (Deutschlandradio/ Dieter Heinlein)
-
Vor einem Jahr trat ein etwa fußballgroßer Brocken in die Erdatmosphäre ein und sorgte wenige Sekunden lang für eine imposante Leuchterscheinung. Das Europäische Feuerkugelnetz mit automatischen Kameras vor allem in Tschechien und Deutschland erfasste die Sternschnuppe, die zeitweise heller als der Vollmond war – und so ließ sich die Bahn des kosmischen Eindringlings präzise berechnen.
Wie die Analyse zeigte, ist der Meteorit sehr steil in die Atmosphäre eingetreten. Fragmente müssen in der Nähe von Renchen im Ortenaukreis niedergegangen sein. Bei so genauen Angaben machen sich Meteoritenfans schnell auf die Suche nach Bruchstücken. Schon bald waren vier Teile identifiziert: Der Hauptbrocken wiegt fast ein Kilogramm, das kleinste Stück bringt es gerade einmal auf gut vier Gramm. Analysen an der Universität Münster bestätigten, dass es sich um extraterrestrisches Material handelt.
Zwar treffen immer wieder kiloschwere Teile die Erde. Doch nur die wenigsten werden von professionellen Kameras erfasst – und nur dann lässt sich gezielt nach dem Meteoriten suchen. Weltweit gibt es erst rund 30 Fälle, bei denen ein Meteorit entdeckt wurde, nachdem zuvor seine Leuchtspur durch Fotos oder Videos dokumentiert worden war.
Noch immer suchen Weltraumbegeisterte nach Bruchstücken im Streufeld in der Umgebung von Renchen. Doch das ist inzwischen nahezu aussichtslos: Denn ein Jahr nach dem Fall hat sich Laub auf die Fragmente gelegt und die Vegetation hat sie überwuchert. Meteoriten werden meist sehr schnell gefunden – oder gar nicht.
Quelle: Deutschlandfunk