Blogarchiv
UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-271

cenap-infoline-titel-354

cenap-archiv-titel-220

4.07.2008

Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:

"Raketenabschuß angekündigt: US-Armee zielt auf den Mond - Minister Brucker: Wir arbeiten Tag und Nacht an dem Projekt" hieß es in der ´Schwäbischen Landeszeitung´ vom 2.Juli 1958 unter Bezugnahme auf UP: Der amerikanische Armeeminister Wilber M.Brucker teilte am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Fort Bliss (Texas) mit, die amerikanische Armee habe die "vorläufige" Genehmigung für den Plan erhalten, eine Rakete zum Mond zu schießen. Die Armee arbeite Tag und Nacht an dem Projekt und hoffe, bald die endgültige Erlaubnis für den Start einer unbemannten Rakete zum Mond zu erhalten. Brucker verweigerte jede Auskunft über den mutmaßlichen Zeitpunkt für einen Raketenstart. Der General der Luftwaffe, Samuel E.Anderson, hatte vor einiger Zeit angekündigt, die Luftstreitkräfte würden im August eine Rakete zum Mond schicken. Anderson war wegen der Angabe eines Zeitpunkts gerügt worden.

 

"Unbekannter Flugkörper" meldeten die ´Vorarlberger Nachrichten´ am 17.Juli 1958: Wie uns ein Leser mitteilt, beobachtete er am Montag, gegen neun Uhr abends, einen weißleuchtenden Flugkörper, der, über dem Gebharsberg auftauchend, in Richtung Haggen verschwand. Der rasch fliegende Körper war hell wie ein größerer Stern, veränderte seine Lichtstärke und leuchtete später wieder auf. Dieselbe Wahrnehmung wurde, wie wir erfahren, auch in Lindau gemacht.

 

"Fliegende Untertassen aus Coventry" meldete dpa und die ´Kasseler Zeitung´ übernahm am 22.Juli 1958 aus London folgenden Beitrag: In den Armstrong-Whiteworth-Werken in Coventry haben Arbeiten zur Entwicklung einer Fliegenden Untertasse begonnen. Das Gerät soll in der Lage sein, eine Besatzung von zwei Mann in den Weltraum zu tragen und wieder zur Erde zurückzubringen. Nach einem Bericht der Londoner Zeitung News Chronicle von gestern soll das Raumfahrzeug etwa eine halbe Tonne wiegen. Der Leiter des Projekts, Dr.William Hilton, soll eine revolutionäre Methode entwickelt haben, die Fliegende Untertasse beim Wiedereintritt in die Lufthülle sicher durch die Hitzemauer zu bringen, ohne dass sie wie die Erdsatelliten oder ein Meteor durch die Luftreibung verbrennt. Die bei starker Erhitzung elektrisch gewordene Luft soll durch magnetische Kräfte von der Oberfläche des Raumfahrzeuges ferngehalten werden. Nach dem gleichen Prinzip werden in dem britischen Atomversuchsgerät "Zeta" Atompartikel und die erzeugten Temperaturen von mehreren Millionen Grad von den Wänden des Geräts ferngehalten. [Freilich hörte man von dieser äußerst spekulativen Sache nie wieder etwas.]

 8896-1

´Als in Hannover, Glatzer Strasse 7, der Rentner Peter Reiff am 21.Juli gegen 21 h zum Fenster hinausblickte, traute er seinen Augen kam. In nur 15-20 m Höhe schwebte ein glutrote Kugel (Durchmesser ca 12 m) mit etwa 50 km/h an ihm vorbei. Sie müsse dem Aussehen nach sehr glühend gewesen sein, röter als das Abendrot. Einmal schien sie in sein Fenster einhinfliegen zu wollen. 20 Minuten später kam die Erscheinung in entgegengesetzter Richtung nochmals vorbei.´ Hannoversche Presse, 24.Juli 1958. - Gerade in unserer Himmelslaternen-Epoche eine mehr als bemerkenswerte Geschichte...

 

"5.Internationale Tagung der Freunde der IFO-Forschung" hieß es in den ´UFO-Nachrichten´ Nr.83 vom Juli 1963. Hier bezog sich der Herausgeber auf die vom 22.und 23.Mai 1963 im Kurfürstlichen Schloß in Mainz abgehaltene Veranstaltung, bei der sich "UFO-Forscher aus zwei Kontinenten sich die Hände reichten". Die Konferenz hatte "aus Erfahrungsgründen" dieses Mal internen Charakter, Höhepunkt war freilich der Besuch des italienischen Kontaktlers Eugenio Siragusa. So kamen ca 380 UFOlogen zusammen, nachdem die turbulenden Tage des 4.Internationalen Kongreßes überstanden wurden. Auf dieser aktuellen Konferenz nun legte der DUIST-Finanzbevollmächtigte, Steuerberater Wörner, die Situation der Organisation dar, der somit die wirtschaftliche Situation der Gruppe, der er seit 1960 angehörte, bestens kannte. Wie Veit in seiner Eröffnungsrede extra betonte, war es jener Herr Wörner, "der uns bei der erfolgreichen Abwehr der gegen mich wegen angeblichen Betrugs erstatteten Strafanzeige mit Rat und Tat zur Seite" stand. Dies ist wegen späterer heftiger Diskrepanzen und gerichtlichen Streitigkeiten um die UFO-Ideologie zwischen genau den selben Herren süffisant. Wie Wörner nun im Mai 1963 erklärte, hatte es wieder einen Spendenaufruf gegeben, um die Anreise der Kontaktler zu gewährleisten, die aber nicht nur aus den Reise- und Aufenthaltskosten bestanden, sondern auch aus Honoraren, die mit "Kosten der Vorträge" umschrieben wurden. Damit wird klar, daß die Reiselustigkeit der Kontaktler von Anfang an auch eine geschäftliche Seite mit sich brachte und neben den diversen von UFO-Fans bezahlten Weltreisen noch Gelder als Einkünfte floßen. Dies soll hier nicht unbedingt verurteilt, aber dennoch erwähnt werden, weil sich UFOlogen immer gerne als "Samariter" ausgeben, die alles hergeben, nur um der Sache uneigennützig zu dienen.

 

Diskrepanzen und Dispute gab es inzwischen scheinbar auch hinter den Kulissen der DUIST, da Herr Veit in seinem Vortrag extra erwähnte, daß die Adamski-Korrespondentinnen Lou Zinstag (Basel) und Dora Bauer (Wien) inzwischen ihn "als Spiritisten hinstellten, der der UFO-Forschung mehr geschadet als genützt hat". Dagegen wehrte sich Karl Veit "energisch" und sah sich genötigt in aller Öffentlichkeit während seiner Eröffnungsansprache zu bekennen, "ein Verehrer des EWIGEN SCHÖPFERS und ein Diener des ALLERHÖCHSTEN sowie ein Diener des ALLMÄCHTIGEN zu sein" . Dieses Motto haben sich auch die Eheleute Veit über ihre Ehe gestellt: "Mit GOTT wollen wir Taten tun." Die einzigartige Großtat war dann die Begründung der IFOLOGIE, die er "mit GOTTES Hilfe, Schutz und Kraft" schuf. Mit seiner Frau war er glücklich, die Freundschaft der Anwesenden zu erfahren, um "in Gerechtigkeit, Liebe und Wahrheit" die Kraft zu finden, sich den "Pforten des Himmels" zu erschließen "und ein ideales, wirkliches Paradies von morgen dort zu finden". Schließlich ist "das ewige Wort Gottes unter den Menschen der Erde" gekommen, "öffnet die Ohren und die Augen gut, weil dieses die Zeit unseres Allerhöchsten ist." Und schließlich schloß er ab: "ERWACHET! Vom Himmel zur Erde - zum Ruhme Gottes. Friede und Liebe Euch allen!" Amen und Friede mit Dir, Du Sohn der Fliegenden Untertassen-Heiligen.

 

Natürlich gab es auch etwas PR in diesem Umfeld. So zwei Radiointerviews am 25.Mai 1963, eines beim Südwestfunk in Mainz und eines beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt. Die Mainzer Sendung wurde mit UN-Zitaten und Sphären-Musik eröffnet. In der TV-Sendung ´Abendschau´ des ersten Programmes gab es sogar einen ironisch gehaltenen Kurzbeitrag. Ansonsten war wegen der mangelnden "Objektivität und Wahrheit" in den Darstellungen zum vorherigen Konvent die Presse vor der Türe gelassen worden.

 

>Und wo bleibt das Ungeheuer "Nessie"? Anfrage im Unterhaus zu einer Fliegenden Untertasse"< hieß es über den Nachrichtendienst der WELT aus London am 25.Juli 1963 in Die WELT: Was ist nur mit den Briten los? Wo bleibt bei ihnen die Tradition? Verwundert fragt man es sich auf dem Kontinent. Denn seltsame Kunde kommt aus dem Inselreich, in dem es in diesen Tagen nicht nur im Ward-Prozeß heiß hergeht, sondern auch sonst ausnahmsweise hochsommerlich warm ist. Eine Fliegende Untertasse ist dort gesichtet worden und wird am Donnerstag sogar das Parlament beschäftigen. Je ein Abgeordneter der Konservativen und der Labour-Opposition haben eine Anfrage im Unterhaus angekündigt. Sie wollen vom zuständigen Minister wissen, ob eine amtliche Untersuchung Anhaltspunkte für "außerirdische Einwirkungen" und für ein "unbekanntes fliegendes Objekt" ergeben habe. Die "Fliegende Untertasse" wurde nämlich nicht gesuchtet. Gesehen hat man in einem Kornfeld nur einen Krater von 2,50 Meter Durchmesser. Auf mysteriöse Weise muß er entstanden sein, und rundherum ist das Korn kreisförmig plattgewalzt, und Brandspuren hat man auch entdeckt. Zuerst sprach man von einem Meteoriten, der dort wohl niedergegangen sein. Doch dann rückte ein Bombenräumkommando der Army an und tippte: eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg mag explodiert sein. Jedoch: für gewisse Schleifspuren und ungewöhnliche Ablagerungen kritsallisierter Kohle fand man keine Erklärung. Bis Dr.Robert Randall, Astrophysiker von beruf und Australier von geburt, auf dem Plan erschien. "Ganz klar", sagte er, "eine Fliegende Untertasse, die hier notlanden mußte, weil vermutlich die Sonnenbatterien ausgefallen waren." Der Pilot habe offenbar bei der Landung die Höhe falsch eingeschätzt, und so sei es eine harte Landung geworden. Doch war das plattgewalzte Getreide dem Dr.Randall dazu noch eine ausreichende wissenschaftliche Grundlage für viel weiter gehende Erkenntnisse: "Mindestens 150 Meter Durchmesser hat die Fliegende Untertasse gehabt, ein Gewicht von 600 Tonnen und eine Besatzung von etwa 50 Mann. Und der Krater entstand, als das Weltraumgefährt nach der Reperatur wieder gestartet ist." Mr.Robert Randall weiß noch mehr. Aus den Regionen des Planeten Uranus sei die Untertasse gekommen, einer magnetischen Linie folgend: "Ich habe eine solche Landung seit langem erwartet." Was sicherlich der Wahrheit entspricht, was die Engländer ihm in dieser hochsommerlichen Saure-Gurken-Zeit sicherlich auch glauben. Nur auf dem Kontinent, da eben hätte man etwas anderes erwartet und fragt: "Und was ist mit dem Ungeheuer von Loch Ness?"

 

Die ´Schwelmer Zeitung´ vom 25.Juli 1963 meldete: "Stockholm. Ein seltenes Himmelsphänomen war gestern nacht in Stockholm zu beobachten. Sogenannte leuchtende Nachtwolken schwebten als lichtblaue Streifen hoch über den üblichen Cirruswolken. Schwedische Wissenschaftler haben der Erforschung dieser leuchtenden Nachtwolken ein besonderes Forschungsprogramm gewidmet."

 

>Das "Ding" war ein Meteorit - Rätsel des Kraters in England gelöst< meldete aus London UPI und die ´Süddeutsche Zeitung´ vom 26.Juli 1963 veröffentlichte es: Das Rätsel, um den mysteriösen Krater, der eines Morgens in einem Feld in der englischen Grafschaft Dorsetshire entdeckt wurde, ist aufgeklärt: Britische Pioniere entdeckten tief im Erdreich am Boden des Kraters einen Meteoriten in der Größe eines Tennisballs. Er wird nun Wissenschaftlern übergeben werden, die ihn auf seine Zusammensetzung und seine Herkunft untersuchen werden. Ein Astronom, der den Krater besichtigte und auch den Meteoriten in Augenschein nahm, erklärte, dieser sei zwar ein Baby im vergleich zu den sonst bekannten Meteoriten, aber selbst Bruchteile von Himmelskörpern flögen aber mit einer derartigen Geschwindigkeit, daß sie beim Auftreffen auf die Erde zu Sprengsätzen würden. Von dieser Sprengwirkung zeugten auch die seltsamen Spuren an der Peripherie des Kraters. Während sich nun die Neugierde der Kraterbesucher in Dorsetshire allmählich legt, wird an zwei anderen Kratern, die in den einsamen Lammermuirbergen Schottlands entdeckt wurden, viel herumgerätselt und -gegraben. Diese Krater sind doppelt so groß wie der aus Charlton in Dorsetshire. Ein Bombensuchkommando der britischen Armee hat bei Ausgrabungen in den Kratern Kanäle entdeckt, die zentrifugal nach außen streben. Ein Sprecher der Armee stellte leicht verärgert fest: "Diese Marsmenschen werden, wenn sie das tatsächlich angestellt haben, allmählich zu einer Landplage."

 

´Mysteriöse Flugkörper´ hieß es am 31.Juli 1963 in ´Die Neue Straßburger´ aus London: Geheimnisvolle glänzende Gegenstände sind in der Nacht zum Dienstag über Bristol gesehen worden. Das erste Mal erschien er als eine orangefarbene Feuerkugel, die während etwa zehn Minuten unbeweglich am Himmel blieb und dann verschwand [Miniatur-Heißluftballon]. Eine Stunde später wurde eine zweite, diesmal mit verblüffender Schnelligkeit durch den Himmel fliegende Feuerkugel beobachtet.

 

´UFOs alarmieren die Amerikaner´ kam es via AP aus Seattle, und die ´Frankfurter Rundschau´ vom 10.Juli 1968 berichtete: Im äußersten Nordwesten der USA, im Staat Washington, verursachten Sonntag nacht bisher unbekannte Lichterscheinungen am nächtlichen Himmel erhebliche Aufregung. Über 40 Minuten lang wurden von zahlreichen Menschen neun rote Lichter im Fluge über Seattle beobachtet. Auch ein Privatflieger sah sie von Bord seiner Maschine. Militärdienststellen, die zahllose, Anrufe erhielten, bestritten, daß sich Militärmaschinen oder andere Flugzeuge in dem fraglichen Luftraum aufgehalten hätten. Die Polizei schloß allerdings nicht aus, daß Jugendliche Fackeln mit Luftballonen in die Luft steigen ließen, die zu der Aufregung führten.

 

Richard Longworth meldete sich am 13.Juli 1968 in der ´Frankfurter Rundschau´ mit der Schlagzeile "Die Venusleute wollten zum Bonbonladen - Auch sowjetische Wissenschaftler beschäftigen sich mit ´Fliegenden Untertassen´" zu Worte, hier sein Artikel: "Fliegende Untertassen", die man in der Sowjetunion noch bis vor kurzem als Hirngespinste westlicher Zeitungen abgetan hatte, gelten nun auch dort als erforschungswerte Erscheinung. Das ist der Tatsache zu entnehmen, daß Ende des vergangenen Jahres eine offizielle Studienkommission eingesetzt wurde, die freiwillige "UFO"-Beobachter ausbilden und ihre Entdeckungen sammeln und überprüfen soll. Die Gruppe wird von einem Luftwaffengeneral geschult. Daß sich sowjetische Wissenschaftler neuerdings überhaupt mit dem Problem beschäftigen, ist auf die Beobachtung von mindestens fünf unerklärlichen Erscheinungen dieser Art zurückzuführen, die in der letzten zeit von Astronomen und Piloten gemeldet wurden. Die Berichte dieser nüchternen und vertrauenswürdigen Informanten waren nicht einfach mit einem Lachen beiseite zu schieben. Vermutlich sind in den letzten Jahren, wie überall in der Welt, auch in der Sowjetunion sogenannte "UFOs" -unbekannte Flugobjekte- gesichtet worden. In den Zeitungen wurden derartige Beobachtungen jedoch nur selten erwähnt. 1961 hieß es in der Prawda, Sowjetbürger hätten irgendwo eine "Fliegende Untertasse" entdeckt. Das Blatt hielt jedoch mit seiner Ansicht nicht hinter dem Berg und erklärte, die Leute hätten sich entweder getäuscht, oder sie seien Schwindler. Als anschauliches Beispiel brachte die Prawda gleichzeitig die Geschichte eines Mannes in Usbekistan, der einer Raumschiffbesatzung von der Venus begegnet sein wollte, die ihn nach dem nächsten Bonbonladen gefragt hätten.

 

Skeptisch waren die Sowjets allerdings nur im Hinblick auf die "UFOs". Ihre Wissenschaftler schließen es seit langem nicht aus, daß sich auf Planeten anderer Sonnensysteme vernunftbegabte Wesen befinden könnten. Man versucht sogar, durch Funk verbindung mit möglichen außerirdischen Zivilisationen aufzunehmen. In der Akademie der Wissenschaften hat man dafür ein eigenes Institut eingerichtet, das von dem Experten Nikolai Kardashew geleitet wird. In Serpukow, 90 Kilometer von Moskau entfernt, hört man mit einem riesigen Radioteleskop den Weltraum ab. Mit dem Teleskop lassen sich die Temperaturschwankungen auf den Planeten genau messen, gespräche außerirdischer Wesen hat man -soweit bekannt wurde- bis jetzt allerdings noch nicht aufnehmen können. Ersthafte Erwägungen fand das Problem der "Fliegenden Untertassen" in der Sowjetunion erstmals mit dem Artikel des Astronomen Felix Zigel, den die Zeitschrift Smena veröffentlichte. Zigels Beitrag, ein Kapitel seines Buches "Der belebte Kosmos", forderte eine wissenschaftliche Untersuchung der Erscheinungen, die nicht nur von Menschenaugen, sondern auch von radargeräten entdeckt worden seine. Es sei sehr bequem -so heißt es hier- diese Beobachtungen als "produkte der Einbildung" zu bezeichnen, da das keiner geistigen Anstrengungen bedürfe. Und natürlich könne es sich in vielen Fällen um Scherze, optische Täuschungen, nicht im Flugplan verzeichnete, doch durchaus von der Erde stammende Flugzeuge oder um irgendwelche unbekannten Naturphänomene gehandelt haben. Um diese Fragen wissenschaftlich exakt zu lösen, müsse man jedoch mit umfassender Forschungsarbeit auf diesem Gebiet beginnen.

 

Überraschend berichtete dann der sowjetische Luftwaffengeneral Anatoli Stoljarow am 10.November in einer Fernsehsenung von der neuen Studienkommission, die unter seine Leitung gestellt wurde. Stoljarow bestätigte, daß in den letzten Jahren mehrfach unbekannte Flugobjekte sowohl im Baltikum wie an der Krim gesichtet worden seien. Allerdings kam die Ankündigung des Generals den politischen Führern im Kreml offenbar nicht ganz gelegen, und Stoljawrow, der sich zunächst zu einem Interview mit westlichen Journalisten bereit erklärt hatte, sagte später wieder ab. Der Chefassistent des Generals, Alexander Tikonow, gab jedoch die Auskunft, die Kommission beschäftige 18 festangestellte Mitarbeiter und an die 200 freiwillige Kräfte im ganzen Land. Auch er ist der Meinung, daß es sich bei den meisten Erscheinungen um leicht zu erklärende Phänomene handele. Die Beobachtungen der Astronauten und Piloten müßten jedoch grundsätzlich untersucht werden. Den zweifel der offiziellen Stellen haben sich die sowjetischen Untertassenjäger wahrscheinlich selbst zuzuschreiben. Noch immer erinnert man sich an eine Verlautbarung des respektablen Sternberg-Instituts in Moskau mit der 1965 die Entdeckung mysteriöser Radiosignale von "intelligenten Wesen" im All bekanntgegeben worden war. Diese Erklärung machte in der ganzen Welt Schlagzeilen - bis der Leiter der Abteilung für Radioastronomie, Professor Josif Schklowski, eingestehen mußte, man habe "verfrührte" Schlüsse gezogen.

 

´Wenn UFOs landen, gehen Polizisten auf Ameisenjagd/Genaue Anweisungen für französische Ordnungshüter´ berichtete Christian Gall aus Paris am 10.Juli 1973 in der ´Neuen Rhein-Zeitung´: Frankreichs Polizei nimmt es genau. Um für jeden Fall gerüstet zu sein, hat das für die Staatssicherheit zuständige Innenministerium genaue Anweisungen gegeben, wie sich französische Ordnungshüter angesichts einer Fliegenden Untertassen verhalten müßen. Die Direktion der Gendarmerie weist die Polizisten im ganzen Land detailliert an, wie sie bei einer UFO-Landung Spuren sichern und Protokolle aufzunehmen haben. Dieser ersten Dienstanweisung für den Kontakt staatlicher Stellen mit außerirdischen Wesen liegt ein Bericht zugrunde, der von gendarmerie-Hauptmann Dervendal und Charles Garreau verfaßt wurde und in dem rätselhafte Vorfälle mit unbekannten Flugobjekten in den vergangenen Jahren in Frankreich erwähnt werden. So landete zum Beispiel bei Valensole (Haute-Provence) ein sonderbarer sechsbeiniger Apparat, in diessen Nähe ein nur etwa ein Meter großes Wesen beobachtet wurde. Wie die "Revue d´etudes et d´information de la Gendarmerie Nationale" berichtete, hat damals die Polizei von Digne die Spuren gesichert, aber keine Erklärung finden können. Die Zeitschrift hat deshalb einen Modell-Fragebogen abgedruckt, der darlegt, auf was der Gendarm achten soll, wenn er an die Landestelle eines UFOs kommt: Aussehen des Apparates. Art des erzeugten Lärms und was, die Zeugen verspürt haben (Wärme, Prickeln, Luftdruck, Störungen des Augenlichts usw). Ferner: Wie reagieren Tiere in der Nähe des Apparates? Den Tierhaltern auffordern, sofort Meldung über eventuelles Sterben von Tieren zu erstatten. Die auf unerklärliche Weise gestorbenen Tiere sind zu sezieren. Das Blut ist zu analysieren und auf Strahleneinwirkungen zu untersuchen. Wurden Wesen in der Nähe des Apparates gesichtet, so müßen folgende Einzelheiten beobachtet werden: Aussehen, Körpergröße, Arme, Beine, Kopf, Gesicht, Füße, Hände, Bekleidung, Haare, Fortbewegungsart. Geben sie Zeichen, tragen sie Gegenstände? Die Bodenspuren sind aus zehn Meter Höhe mit Infrarotfilm zu fotografieren, wenn nötig mit angefordertem Helikopter. Die Radioaktivität ist zu messen. Erde und Pflanzenwurzeln sind der nächsten landwirtschaftlichen Beobachtungsstation zur Analyse einzusenden. Insekten, Ameisen, Schnecken müssen eingesammelt und auf Abnormalitäten untersucht werden.

 

>Verheimlicht US-Luftwaffe Berichte über UFOs? Amerikanischer Astronom schreibt aufsehenerregendes Buch über die "Fliegenden Untertassen"< hieß es lt. Reuters aus New York und ´Die Rheinpfalz´ nahm sich der Thematik am 31.Juli 1973 an: Gegen die offizielle Ansicht amerikanischer Militärs, daß "Fliegende Untertassen" leidglich in der Phantasie existieren, wendet sich der Astronom Dr.J.A.Hynek, früher astronomischer Berater des "UFO-Teams" der US-Luftwaffe und heute Direktor des Linheimer-Forschungsinstituts für Astronomie an der Universität in Chicago. Er wirft der Luftwaffe schlichtweg vor, sie verheimliche Berichte über Beobachtungen unbekannter Flugobjekte (UFOs - Unidentifiable Flying Objects), die bisher nicht geklärt werden konnten. In seinem kürzlich erschienen Buch "UFOs: A scientific Enquiry" (UFOs: Eine wissenschaftliche Untersuchung) fordert Hynek eine streng wissenschaftliche Prüfung aller UFO-Beobachtungen, über die mindestens zwei Augenzeugen berichten. In einem Interview gab er zu, daß man zwar für 90 Prozent aller Berichte eine Erklärung habe finden können, bedauerte jedoch die "geradezu lächerliche Verheimlichung" der übrigen - unaufgeklärten - Fälle [was nicht stimmt, die USAF gab immer zu, ungeklärte Fälle zu haben und daß diese Bestandteil des Projektes Blaubuch sind]. So befänden sich in den Archiven der Luftwaffe Berichte über seltsame nächtliche Lichterscheinungen und scheibenförmige Gebilde, die während des Tages am Himmel gesichtet wurden, Radargeräte beeinflußten und - offenbar bei Landungsversuchen - sogar Brandspuren auf dem Erdboden hinterließen. Statt einer wissenschaftlichen Nachprüfung [die USAF-UFO-Projekte waren keine wissenschaftliche Untersuchungen, sondern basierten auf nachdrichtendienstlichen Studien und Erhebungen, hatten von Anfang an eine ganz klare Zielrichtung] habe man die Berichte jedoch als Halluzinationen oder blanken Schwindel einfach zu den Akten gelegt [dies stimmt nicht, die ungeklärten Fälle waren eine gesonderte Kategorie neben den Schwindel- und Halluzinations-Fällen, was in den Statistiken auch immer extra ausgewiesen wurde]. Ebenso wie Physiker früherer Zeiten einmal Kugelblitze und Schwärme von Kleinstmeteoriten als Märchen abgetan hätten [hier irrt der Astronom, die Kugelblitze sind auch heute noch im Sektor meteorologische Märchen angesiedelt].

 

Als einzig gangbaren Weg zur Klärung der beobachteten Erscheinungen fordert Hynek eine weltweite statistische Erfassung aller UFO-Berichte, die Vergleichsmöglichkeiten schafft. Auch die geografische und zeitliche "Streuung" von UFO-Reports in der ganzen Welt müsse registriert werden. Eigens zu diesem Zweck eingerichtete wissenschaftliche Stationen, die die Resultate ihrer Arbeit einer zentralen UNO-Organisation vorlegen müßten, sollten alle Berichte genauestens prüfen [die statistische Prüfung nutzt alleine nichts, weitaus wichtiger sind dagegen konkrete Fallüberprüfungen in praktischer Untersuchung durch IFO-erfahrenes Personal]. Ein in Hyneks Buch erwähnter Vorfall läßt vermuten, daß eine intensive UFO-Forschung schon jetzt - allerdings von bisher unbekannter Seite - betrieben wird. Vier Männer hätten nachts auf einem Feld im US-Bundesstaat Norddakota ein mysteriöses Fahrzeug und "menschenartige" Wesen gesichtet. "Tags darauf", so Hynek in seinem Buch, "wurde einer von ihnen von seinem Arbeitsplatz geholt und zu mehreren Männern gebracht, die er noch nie gesehen hatte. Sie gingen mit ihm in seine Wohnung und untersuchten die Kleidungsstücke, die er in der Nacht zuvor getragen hatte, besonders seine Schuhe. Dann verschwanden sie ohne jedes weitere Wort." Nach einer Erklärung für dieses mysteriöse Verhör befragt, sagte Hynek: "In mindestens sechs Fällen [von Zehntausenden] besuchten Männer, die sich als Angehörige der Luftwaffe ausgaben, Beobachter von Fliegenden Untertassen, die ihre Wahrnehmungen fotografiert hatten. Sie beschlagnahmten alle Bilder und Negative, so daß sie nicht veröffentlicht werden konnten. [Bereits in der Vergangenheit hatten Schwindler derartiges behauptet, weil sie für ihre phantastischen Darstellungen keine Beweise hatten. Warum sollte es in diesen sechs Fällen nicht anders sein?] Die Luftwaffe schrieb mir einen Brief, daß sie mit der ganzen Sache nichts zu tun habe. Wie die seltsamen Besucher sich von diesen UFO-Beobachtungen Kenntnis verschafften, noch ehe sie allgemein bekannt wurden, bleibt ein Rätsel und einer der dunklen Punkte, die mir an der ganzen Angelegenheit nicht gefallen." Von Hyneks Buch, das auch der US-Luftwaffe nicht gerade gefallen dürfte, wurden seit Ende vorigen Jahren 35.000 Exemplare verkauft.

- Etwa zu jener Zeit gab es in Bern, Schweiz, die Gründung der "UFO-Jugendgruppe Bern", die gleichsam auch das hektographierte UFO Informationsblatt im Format Din-a-4 herausgab. Aber auch hier waren bald die Träume vom UFO-Antrieb etc ausgeträumt.

 

´Erstes UFO in Amerika abgestürzt? Geheimreport enthüllt: In der Wüste von Arizona gefunden, von der Besatzung keine Spur..´. hieß es am 1.Juli 1978 in der BILD: Zum erstenmal ist angeblich eine Fliegende Untertasse auf die Erde gestürzt und den Amerikanern in die Hände gefallen - berichtet die größte US-Wochenzeitung National Enquirer. Die Besatzung des UFOs, das angeblich in der Wüste von Arizona gefunden wurde, sei spurlos entkommen. Raketenexperte Fowler: "Der seltsame Flugkörper steckte halb im Sand und war durch den Absturz kaum beschädigt. Es sah aus wie zwei riesige zusammengestülpte Radkappen, zehn Meter im Durchmesser." Dieses Ereignis sei vom amerikanischen Verteidigungsministerium geheimgehalten worden, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen. Aus einem neuen Geheimreport über UOs erfuhr die Zeitung weitere Einzelheiten: Als ein US-Offizier mit seinem Wagen nachts eine enge Passstrasse hinauf fuhr, senkte sich ein flügelförmiges UFO vom Himmel und blockierte die Strasse. Der Soldat verlor das Bewusstsein. Als er nach zwölf Stunden wieder aufwachte, lag er auf der anderen Seite des Berges. Drei UFOs rasten im Tiefflug über die Landebahn der amerikanischen Bomberbasis Bangor. Ein Sicherheitsbeamter: "Dann schossen sie in einem Winkel von 45 Grad in den Himmel." Eine silberne Untertasse von elf Meter Durchmesser begleitete während des Vietnamkrieges eine Staffel B-52-Bomber von Guam bis Vietnam. Atomphysiker Friedman: "Manchmal flog das UFO nur 50 Meter vor den Bombernasen." "Auf mehr als 100.000 Planeten unseres Sonnensystems gibt es technische Kulturen mit menschenähnlichen Wesen", glaubt Professor Pesek, Leiter der Astronautischen Kommission der tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften. "Sie haben Raketen, Fernrohre und Funkanlagen und sehen anders aus als wir."

 

´Nach UFO-Sichtung zum Schweigen verurteilt´, so der Titel eines Textes von Gerhard R.Steinhäuser in ´Huters Neue Weltschau´ vom 6.Juli 1978 zum Fall Alexander Raab. Plötzlich wurde das eigentliche Geschehen in den Kontext der UFO-Legende gesetzt und nahm neue Züge an, welche an eine billige Fassung von James Bond erinnern mögen. Wir wollen dies aber aufgreifen, um exemplarisch zu zeigen, wie urplötzlich aus harmlosen Ereignissen ufologische Abenteuer-Mythen gestrickt werden, die am Ende gar nichts mehr mit dem eigentlichen Anlaß, der UFO-Observation, zu tun haben und dennoch im neuen Kontext Dynamiken gewinnen, die sich wechselseitig auf den UFO-Aberglauben auswirken und die daraus entstandenen Konzepte seltsamer Weise neu beleben. Steinhäuser, der aus der zweiten Garde der Prä-Astronautiker stammt, reportiert davon, daß sich jene Meldungen häufen, wonach Zeugen von UFO-Sichtungen von Unbekannten daran "gehindert werden, ihre Erkenntnisse weiterzugeben" [dennoch aber, befremdlicher Weise, willkommenen und ungehinderten Zugang zu millionenschweren Revolverblättern finden ohne später tot im Rinnstein aufgefunden zu werden]. Eine fremde Macht stehe dahinter, niemand wisse, warum diese "so auf Geheimhaltung dringt". Diese geheimnisvolle Macht im Hintergrund der Unterdrückung ufologischer Wahrheiten wirkte sonach auch auf Alexander Raab, der sich zu dem "damaligen Vorfall" nicht mehr äußern will und deswegen nicht mehr zu sprechen ist.

 

Steinhäuser: "Zu deutlich waren die Aufforderungen ihm unbekannter Personen, die ganze Angelegenheit sofort zu vergessen [nachdem sie als Agenturmeldung durch ganz Europa und vielleicht rund um den Erdball ging, sich tagelang die Medien damit beschäftigen und der Fall auch eindeutig und harmlos aufgeklärt wurde]. Die Angelegenheit hat seine Laufbahn früher beendet, als er geplant hat. Sechs Jahre ist es nun her, daß Raab ein UFO gesehen hat, und seitdem hat sich sein Leben verändert." Suggestiv geht Steinhäuser vor, er schildert den Flieger als erfahrenen Mann (was ihm ja niemand nehmen kann und will). Raab weiß Visionen, Spiegelungen, optische Täuschungen und ähnliches von der Realität zu trennen (was ihm auch niemand in zweifel stellt): "Der fliegende Trichter war Realität." Dies bestreitet niemand, unzählige andere Menschen haben ihn fast europaweit ebenso gesehen. Also, was will nun Steinhäuser eigentlich? Er geht abwegige, steinige Wege im Treibsand ufologischen Querdenkens: "Das alles hätte dazu führen müßen, daß die Nachforschungen intensiv geführt wurden. Doch es kam ganz anders. Zwei Tage lang war vor allem die österreichische Presse mit Meldungen über die Sichtung gespickt. Und dann wurde es ruhig. Um Alexander Raabb wurde es sogar noch ruhiger." Durch die tatsächliche Unterschlagung der realen Umstände und der wirklich gelaufenen Nachforschungen hierzu, die schließlich sogar zur Re-Entry-Erkenntnis führten und damit den Fall als "erledigt" zu den Akten legen ließ, macht Steinhäuser ein gewolltes Drama auf, was durch die Originalität des Falls gar nicht zu tragen ist.

 

Raab sei nicht mehr aufzufinden, nachdem er seinen Dienst bei der AUA quittiert hatte. Dem Gerücht nach soll er für eine ausländische Chartergesellschaft fliegen (wir haben durch ein schlichtes Schreiben an die AUA erfahren, daß der Mann nun für eine Luxemburger Linie namens "Lux-Air" flog), mehr wisse man um ihn nicht. Raab soll den Anruf einer fremden Person erhalten haben, die ihn zum Stillschweigen ob des Falls aufforderte, dabei gab es gar nichts mehr dazu zu sagen. Dieser Anruf kam also von der fremden Macht, derartige Anrufe erhalten selbst wir alle halbes Jahr von irgendwelchen Spinnern und nehmen sie nicht ernst. Leute, die in der Öffentlichkeit in Sachen UFO bekannt wurden, können durchweg ein Lied von solchen Anrufen singen. Steinhäuser spinnt sich dann was von der Schweigetruppe zusammen, das es kaum mehr eine Freude ist, ihm zu folgen, wenn er von "mysteriösen Todesfällen" spekuliert, zu denen es auch schon gekommen sein soll, wenn vorgebliche UFO-Zeugen sich nicht an die Drohungen der Schweigetruppe namens MIB (Männer in Schwarz) hielten. Steinhäuser weist darauf hin und kommentiert es nicht weiter, daß es einige der Bedrohten so vorkäme, als seien die Droher selbst Außerirdische, denen daran gelegen ist, möglichst wenige Informationen über ihre Transportmittel, die UFOs, ans Tageslicht kommen zu lassen.

 

Kein UFO-Mitdenker kommt auf die Idee, das Zeuge Raab vielleicht nichts mit UFOlogen zu tun haben will und ob seines Erlebnisses mit seiner natürlichen Erklärung einfach die Schnauze vom Thema voll hat. Dies ist die einfachste und gut nachvollziehbarste Alltags-Lösung für alle künstlich aufgezogenen ufologischen Probleme. Doch im UFO-Lager heißt es dann "Nein, nein, nein - so darf es nicht sein!" und schon marschiert im konkreten Fall Klein-Peter Krassa, ebenfalls einer aus der 2.Reihe der Prä-Astronautik, auf, um das Buch Phantome des Schreckens - Die Herren in Schwarz manipulieren unsere Welt (Caesar-Verlag, Wien, 1980) der Jüngerschaft feilzubieten. Gebt dem ufologischen Volk Brot und Spiele. Dort nimmt der Raab´sche Fall ein dickes Kapitel ein, natürlich in der ewig-gestrigen ufologischen Denkschule. Tatsächlich erwies sich durch Krassa´s Bericht, daß dieser bereits 1977 persönlich mit Raab zusammengekommen war und Raab tatsächlich klar zu verstehen gab, den Hals gestrichen voll zu haben, ob des medialen Wirbels um die Affäre und sich deswegen zurückzog. Dennoch, an den Niedergang einer Raketenstufe wollte er 1977 immer noch nicht glauben, was ihm natürlich belassen bleibt, genauso wie all den anderen Zeugen von fehlinterpretierten Objekten zwischen Venus und Sky Tracker-Lichteffekt, die sich ob ihres persönlichen Eindrucks nicht beirren lassen, daß das was sie sahen ein echtes UFO ist, was sie da ehemals selbstbewußt in die Welt hinausposaunt hatten. Das dahinterstehende Motiv mag der Gesichtsverlust sein, welchen man natürlich erfährt, sobald die ursprüngliche UFO-Meldung, von der man sich ganz sicher war, weil sich zwar immer die anderen aber nie man sich selbst irren und narren lassen kann, sich als Windei herausstellt und eine banale Erklärung erfährt. Dies führt dann zu einer psychologisch-bedingten Ignoranz und Zurückweisung, weil man sich mental auf die Lösung auch gar nicht einlassen mag und ihr Widerstände entgegenbringt.

 

AP meldete aus Belgrad ´UFO über Belgrad gesichtet´ und am 11.Juli 1978 druckte es die ´Frankfurter Rundschau´: Hunderte von Belgradern, unter ihnen ein Kameramann des Fernsehens, wollen am Sonntagabend gegen 20 h über der jugowlawischen Hauptstadt ein unbekanntes Flugobjekt, kurz UFO genannt, gesichtet haben, das strahlend weiß leuchtete und in einer Höhe von schätzungsweise tausend Metern in westlicher Richtung flog. Die Flugüberwachung des Belgrader Flughafens teilte mit, das Objekt sei auf ihren Radarschirmen nicht aufgetaucht. Der Kameramann des Fernsehens hat nach eigenen Worten das etwas vier Minuten lang sichtbare UFO gefilmt und will es im Fernsehen zeigen.

 

´UFOs auf der UN-Tagesordnung´ hieß es aus New York via AP und am 12.Juli 1978 schrieb so die ´Frankfurter Rundschau´: Die Vollversammlung der Vereinten Nationen soll sich nach dem Willen der Karibik-Insel Grenada auf der am 19.September beginnenden Sitzungsperiode erneut mit unbekannten Flugobjekten (UFOs) befassen. In einem von Ministerpräsident Sir Eric Gairy an die Weltorganisation gerichteten Brief wurde außerdem die Schaffung einer Kommission gefordert, die die Untersuchungen über die UFOs und ähnliche Phänomene koordinieren soll. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die UN diesem Problem angenommen.

 

´Angeblich UFO gesichtet´ meldete dpa aus Tarbes und am 19.Juli 1978 berichtete die ´Frankfurter Rundschau´: Mehrere UFOs mit verschiedenen Formen wollen vor einer Woche junge Leute bei Tarbes am Rand der französischen Pyrenäen gesichtet haben. Das französische Zentrum für Weltraumforschung bezeichnete die Beobachtungen jetzt als interessant, weil die Berichte der verschiedenen Zeugen übereinstimmend seien. Das erste "nicht identifizierte Flugobjekt" war angeblich rund und hatte rote und blaue Blinklichter. Ihm folgte ein zweites in Zigarrenform.

 

Irgendwie stoppen konnte damals Wörner und CoKG aus der UFOlogie niemand (dazu war die UFOlogie selbst mit ihren Wunschdenken zu stark ausgeprägt und die UFO-Forschung vom Schlage CENAP noch zu jung, ja zu schwach), wenn auch die GEP-Kollegen alsbald die Finger von dem gebürtigen Schwaben ließen, der dennoch ein Häuflein Gleichgesinnter um sich sammelte, die mit ihm im Besitze eines der fundamentalsten Geheimnisse unserer Welt waren. Im Anzeigenblatt ´Extra-Post´ (aus Bad Vilbel) vom 19.Juli 1978 wurde eine ganze Region aufgeklärt: "Die UFOs sind unter uns." Unsichtbar schweben sie also um uns herum, "dirigieren das Leben auf der Erde durch Gedankenübertragung" und haben nur vor einem Angst: Die Atombombe des Menschen. Wörner weiß dies sicher, inzwischen ist er auf 63 Jahre gereift und erklärt überzeugt: "Über meinem Haus steht ständig ein UFO und überwacht mich." Und noch ehe die Entführungs-Manie ausbrach, alarmierte der Steuerbevollmächtigte US-Präsident Carter, um ihn zu einer militärischen Aktion gegen die "große UFO-Basis" auf dem 6.000 m hohen Berg Huascaran in den peruanischen Anden aufzufordern. Dort nämlich seien 350 von den UFOnauten entführte Menschen gefangengehalten, darunter auch drei junge Deutsche! Aus der DUIST war Wörner 6 Jahre vorher mit einem Donnerschlag ausgetreten. Er hatte gegen den großen UFO-Vorsitzenden Veit eine Anzeige wegen "Agenttätigkeit für eine außerirdische Macht" erstattet. Grund: Veit glaubte, die UFOnauten kämen in der selbstlosen Absicht, der Menschheit zu helfen. Für Wörner dagegen sind sie eine Ausgeburt des Bösen. 1978 erklärte Wörner in einer großen Ankündigung für die Medien, daß am 21.Juni 1978 über St.Georgen im Schwarzwald eine große UFO-Scheibe zu sehen sein werde. Gesehen hat niemand etwas - außer einem UFO-Fan aus Waldkirch, der nachts um 3:30 h ca 4 Sekunden lang ein "gelbliches und sehr hoch fliegendes Objekt" ausmachte. Worauf basierte nun Wörner´s große Ankündigung? Die Herren Manfred Saier (Bäcker aus St.Georgen) und Erwin Hofmann (Angestellter im Gasthof Schützen) hatten ihn auf die Idee gebracht und schließlich "waren die Medien scharf darauf, daß ich eventuell Recht haben könnte und haben einige Leute geschickt. Südwestfunk, Südfunk usw." Wörner gestand ein, bisher selbst 700 UFOs gesehen zu haben und summa summarum haben seine Teams etwa 6.000 Beobachtungen gemacht.

 

Etwa zur selben Zeit wurde das deutsche UFO-Publikum in der Wochenzeitschrift ´Das Neue Zeitalter´, Nr.20/1978, darüber informiert, das es "schwere Kämpfe der USA gegen unbekannte Flugobjekte" gab: "Seit langen hegen parapsychologisch begabte Menschen [also Seher und Visionäre] den Verdacht, daß es total geheimgehaltene schwerwiegende atomare und andere Kampfhandlungen während der letzten Jahre gegeben haben muß. Der französische Raumforscher [mit diesem alles-und-nichts ausdrückenden Begriff beeindruckt man die Leser] Alfred Nahon veröffentlichte jetzt in der französischen Wochenschrift Nostra eine Zusammenschau über hochgeheime Vorgänge in Zusammenhang mit der Entdeckung einer Mondbasis einer unbekannten Macht auf dem Monde, Riesen-U-Booten unbekannter Herkunft, Kämpfen der US-Streitkräfte gegen UFOs und einsatzbereite Laserwaffenstrahlen." Er hatte es von russischen "Anti-UFO-Satelliten" und "astronomischen Beobachtungen" auf dem Mond, wonach er ober- und unterirdische Basen für gewaltige außerirdische Fahrzeuge fand. Leider, so bedauert er, habe sich bisher niemand unter den Verlegern für sein 1973er Buchmanuskript "La Lune et ses défits ? la science" interessiert [den Kopp-Verlag gab es damals noch nicht, wir bezweifeln sogar, das Kopp selbst damals jemals daran dachte, im UFO-Geschäft tätig zu werden]. Jacques Bergier hieb in eine ähnliche Kerbe und berichtete von amerikanischen Anti-UFO-Waffen, die man am 2., 15., 20., 22. und 24.Dezember 1977 vor der Küste von New Jersey und Südkarolina einsetzte, um einfliegende UFOs abzuwehren, die dann jeweils in gigantischen Explosionen und Druckwellen vergingen. Dies hatten unzählige Bürger in den betroffenen Landstrichen den Behörden gemeldet, die dies natürlich herunterspielten.

 

Derartige UFO-Knaller waren in jener Zeit der ersten Trans-Atlantik-Flüge des britisch-französischen Verkehrsüberschall-Flugzeugs CONCORDE großes Thema unter den ufologischen "Knallköpfen" (sie mögen uns den auf der Hand liegenden Ausdruck mit ihrem neuen Bewußtsein nachsehen, aber das Wortspiel ist zu reizend). Auch Peter Fiebag fand seine schriftstellerische Plattform in ´Huters Neue Weltschau´ Nr.27 vom 6.Juli 1978 hierzu: "US-Wissenschaftler vor einem Rätsel: UFOs knallen um die Wette". Verwirrung und Rätselraten also in den USA, aber dafür fand die UFOlogie mal wieder eine "mögliche Lösung für die seltsamen Erschütterungen": "Der Zusammenhang zwischen diesen mysteriösen Erschütterungen und UFOs ist die erregendste Entwicklung auf diesem Gebiet. Es ist durchaus möglich, einen Zusammenhang zwischen UFOs und den Explosionsgeräuschen zu sehen."Natürlich könnte man aus forteanischer Sicht auch die mögliche Lösung sehen, daß diese Knalle auf die Fürze von in der Luft herumfliegenden, unsichtbaren Drachenmonstern zurückgehen...

 

Aus heutiger Sicht unerwartet kritisch gab sich das damalige TV-Zeitschriften-Flagschiff ´Hör Zu´ in Heft 23/1978 in dem Feature-Artikel "So kann man UFOs selber machen". Hierbei wurde die Arbeit von Klaus Webner, Wiesbaden, ausgeführt, der als der führende deutsche UFO-Trick-Foto-Produzent gilt, wenn auch als Trickser, der zu seiner Kunst als solche stand. Damals noch war er Mitglied der DUIST gewesen, es ärgerte ihn nur, daß die meisten Mitglieder dieser Gesellschaft jeden Bericht kritiklos hinnehmen. Deswegen zeiget er ihnen mal in einem Lehrstück auf, wie leicht man UFO-Fotos fingieren kann, in dem Versuch, "ihren blinden Glauben ein wenig zu erschüttern". Den beeindruckenden Zeugnissen jedoch entgegenstehend blieb Karl Veit dabei: "Trotzdem - wir werden aus dem Weltall beobachtet." Naja, er ist ja auch "einer, der vom blinden Glauben an die Existenz Außerirdischer ganz gut lebt", vermerkte die Zeitschrift relativ scharf, auch wenn man dann in Angesicht der Blue Book-Studie ins schwadronnieren abgleitet und die Tätigkeit von Soldaten als "Studie von Astronomen, Physiker und Psychologen" aufwertet. In diesem Sommer 1978 lebte auch Veit vom Zweck-Optimismus: "1978 wird als UFO-Jahr in die Geschichte eingehen." Ging es aber nicht, auch wenn der Diktator der kabribischen Insel-Republik Grenada einen Antrag in der UNO einbrachte, um das Jahr 1978 zum Jahr der internationalen UFO-Forschung zu deklarieren und vorab schon einmal eine entsprechende Briefmarkenserie herausgab. Warum nur landen die Außerirdischen immer so abgelegen und nie offiziell? Ehepaar Veit weiß die Lösung: "Dies ist unmöglich, solange unsere Regierungen ihnen gegenüber mißtrauisch oder gar feindlich eingestellt sind. Sie suchen sich die Leute selber aus. Nur charakterlich einwandfreie Menschen kommen in Frage." Aha, nur wer eine "hohe moralische Stufe erreicht, auf den bewegen sich die Außerirdischen zu". Erst wenn es uns allen gelingt, uns zu wahrhaft kosmischen Friedensbrüdern zu entwickeln, dann werden sich die Brüder aus dem All dankbar offenbaren...

 

´UFO griff 4 Deutsche an - dann löste es sich in Rauch auf´ meldete BILD am 25.Juli 1978 aus Melle bei Osnabrück: Dreimal blinkte VW-Fahrer Hartmut Koza mit der Lichthupe das Ding an, das er für ein UFO hält. Es schwebte Samstagnacht in 500 meter Höhe überm Wald bei Melle, sah aus wie ein riesiger Flugdrachen, war etwa 150 meter breit, schillerte rot-lila-blau. Dann wurde es dramatisch! "Das Ding ist mit irrsinigger Geschwindigkeit wie im Sturzflug auf mich zugeschossen", berichtete Klempner Koza, noch heute ganz verschreckt: "Ich habe mich unterm Auto verkrochen. Mein Freund ist auch raus, ist im Straßengraben in Deckung gegangen. Seine Frau und meine Freundin haben sich auf dem Rücksitz schreiend zusammengeduckt!" 150 Meter vor dem Auto hat sich der "Drachen" plötzlich in zwei Hälften geteilt, die sich schließlich in Rauch aufgelöst hätten. Zwei Streifenpolizisten nahmen später den Bericht vom UFO-Angriff auf. In derselben Nacht sahen noch zwei andere Leute bei Melle die merkwürdige Himmelserscheinung.

 

>BGH bestätigt Urteil gegen Galvaniseur: Haft für "Mann vom Stern Sirius"< berichtete die dpa aus Karlsruhe und das ´Offenburger Tageblatt´ schrieb es Anfang Juli 1983 nieder: Der Karlsruher Bundesgerichtshof (BGH) hat gestern nach mündlicher Revisionsverhandlung die Verurteilung eines als "Mann vom anderen Stern" in die Schlagzeilen geratenen 47 Jahre alten Galvaniseurs bestätigt. Der Mann war Anfang November 1982 vom Landgericht Baden-Baden unter anderem wegen versuchten Mordes zu einer siebenjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Nach Auffassung des Landgerichts hatte der Galvanisieur 1980 seiner damaligen 31jährigen Freundin vorgespiegelt, ein "Bewohner des Sternes Sirius" zu sein. Um der Frau ebenfalls zu einer überirdischen Existenz zu verhelfen, sollte sie einen Unfalltod durch einen in die Badewanne gefallenen Fön vortäuschen. Die damalige Chefsekretärin hatte zuvor auf den Rat des Angeklagten hin eine Lebensversicherung in der an sich ungewöhnlichen Höhe von 250.000 Mark zu seinen Gunsten abgeschlossen. Diese Summe hätte sich bei Unfalltod verdoppelt. Noch vor dem verabredeten Unfalltod hatte er der Freundin vorgegaukelt, sie werde ihm erneut begegnen und sich selbst in einem roten Raum am Genfer See im neuen Körper einer Künstlerin wiederfinden. Der Selbstmordversuch war jedoch aufgrund eines technischen Defektes gescheidert. Daraufhin hatte der Täten die Frau zum verschweigen dieses Vorfalls überredet, da ihr "ohnehin niemand die Sache abnehmen und sie höchstens für verrückt erklärt werden würde".

 

Der Fall war schließlich durch den Cousin der früheren Ehefrau des Angeklagten publik gemacht worden, die sich Jahre zuvor mit einer Pistole erschossen hatte. Ein damals in diesem Zusammenhang gegen den Angeklagten eingeleitetes Ermittlungsverfahren war damals eingestellt worden. In der Revisionsverhandlung ging es nunmehr um die Frage der Abgrenzung zwischen der straflosen Anstiftung zum Selbstmord und dem Mordversuch in unmittelbarrer Täterschaft. Nach Auffassung des Bundesgerichtshofs erlag das Opfer einem Irrtum über den angeblich nur scheinbaren Tod durch Selbstmord. Der Angeklagte habe aber dennoch als "geistiger Mentor" die Frau durch seine falsche Vorspiegelung völlig in der Hand gehabt, so dass an seiner "Tatherrschaft" kein Zweifel bestehe. Letztlich habe der Täter gewollt, dass die Chefsekretärin sterbe, um in den Besitz der Versicherungssumme von ca einer viertel Million zu gelangen.

 

´Feuersäule flog am Adenauer-Haus vorbei: UFO?´ fragte sich BILD am 4.Juli 1983: Medizinstudent Michael Beyer (30) saß eine Viertelstunde vor Mitternacht auf der Terrasse. "Plötzlich sah ich am Himmel eine Feuersäule. Rot und gelb, so groß wie drei Fesselballons. Sie kam direkt auf mich zu." Der Student holte ein Fernglas. "Zuerst dachte ich, ein Flugzeug würde brennend abstürzen. Aber es hielt sich in der Luft, zog über Rhöndorf ganz in der Nähe von Konrad Adenauers Haus vorbei, verschwand in Richtung Eifel." Beyer glaubt, dass es sich um ein UFO handelte. So auch Hans-Jakob Müllegan (43), Chef des Hotels ´Bellevue´ in Rhöndorf. "Ich hab´ die Säule auch gesehen. Früher habe ich nie an UFOs geglaubt." Nichts auf dem Radarschirm. Die Polizei wurde eingeschaltet. Die Flugüberwachung in Köln-Bonn: "Auf unserem Radarschirm haben wir nichts gesehen." Weltraum-Professor Kaminski: "Vielleicht ein Heißluftballon."

Quelle: CENAP-Archiv

3230 Views
Raumfahrt+Astronomie-Blog von CENAP 0