Libysches Wüstenglas nennen Sammler und Schmuckmacher ein gelbliches, halbtransparentes Mineral, das in den östlichen Ausläufern der Sahara zu finden ist. Nun wurde eine lange gehegte Theorie über dessen Ursprung bestätigt: Ein gewaltiger Meteorit, der vor rund 29 Millionen Jahren in Nordafrika einschlug, hat dieses bizarre Gestein hinterlassen. Die Hitze und Energie des Einschlags ließen Teile des Wüstensands mit dem Material des Meteoriten zu Glas verschmelzen. Eine konkurrierende Theorie, wonach ein massiver Meteor in der Atmosphäre explodierte und sozusagen per Fernwirkung die Splitter am Boden über eine Hitzewelle erzeugte, konnte laut einer Untersuchung in der Zeitschrift Geology widerlegt werden. Der Beweis dafür war das Vorkommen eines Minerals im Libyschen Glas, welches anderswo auf der Erde ausschließlich in der Umgebung von Einschlagkratern vorkommt. Es entsteht im Druck von Schockwellen, die ein aufprallender Meteorit erzeugt. Libysches Wüstenglas nutzten bereits Menschen der Jungsteinzeit, um Faustkeile oder Pfeilspitzen herzustellen. Auch ein geschliffener Skarabäus aus dem Grab Tutanchamuns besteht aus diesem Material.
17.05.2019
Lange wurde gerätselt, wie "Lybisches Wüstenglas" entsteht - ein gelbliches Material, das in der Ost-Sahara im Sand liegt. Jetzt glauben Forscher, die Erklärung gefunden zu haben.
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