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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-235

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2.02.2008

Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:

Februar-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

Mars in Erdnähe" hieß es am 19.Februar 1948 in der ´Rhein-Neckar-Zeitung´ mittels einer dena-Meldung: Die Astronomen des McDonald Observatorium auf dem Mount Locke in Texas richten in der Nacht zum Mittwoch ihre Fernrohre auf den in Erdnähe befindlichen Mars, der um Mitternacht ´nur´ 113 Millionen Kilometer entfernt war. Die Beobachtungen galten in erster Linie der vielumstrittenen Möglichkeit von Leben auf unserem Nachbarplaneten.

 

>"Untertassen" über der Ostzone - Feurreifen beunruhigt die Bevölkerung - Kreuzer in wenigen Sekunden versenkt< hieß es am 3.Februar 1953 in der ´Frankenpost´: Wien. Die Bevölkerung von Pölitz, jenes nördlich Stettin gelegenen Ortes an der Odermündung, fuhr dieser Tage wiederum Punkt fünf Uhr morgens durch ein ohrenbetäubendes Heulen, Zischen und Pfeiffen aus dem Schlaf. "Dieser ewige Lärm durch diese verflixten Feuerreifen", schimpfte die Schustersfrau Dora Niemann zu ihrem Mann, der zu ihr ans Fenster trat. "Da stehen sie nun zum dritten Mal in fünf Tagen über dem Haff niedrig in der Luft, drehen sich wie wild und knallen und puffen, als wollten sie gleich explodieren!" In letzter Zeit werden diese Wahrnehmungen besonders häufig gemacht. Irgendwoher aus dem Osten nähern sich mit unheimlicher Geschwindigkeit und völlig lautlos silbern glitzernde fliegende Scheiben von etwa 30 bis 40 Meter Durchmesser und führen über dem Stettiner Haff Flugmanöver durch. Diese Scheibenflugzeuge begünstigten unter der Bevölkerung von Pölitz und Umgebung Gerüchte, dass es sich um die sagenumwobenen "Fliegenden Untertassen" handele, die in Wirklichkeit ferngelenkte russische Flugkörper besonderer Konstruktion seien. Allerdings fanden trotz zahlreicher Augenzeugenberichte all diese Angaben nur wenig Glauben, bis die tschechische technische Zeitschrift "Neue Technik" kürzlich erstmalig die Existenz solcher Flugzeuge bestätigte. "Experimente mit ferngelenkten Kreisel- und Scheibenflugzeugen sind erfolgreich verlaufen", heißt es da. Die bisher nur mit Meßeinrichtungen versehenen Apparate gewinnen als Fernwaffe, Kampf- und Transportflugzeuge großen Einfluß auf die Entwicklung der Luftverteidigung und Zivilluftfahrt. Die über Stettin und dem Haff stattgefundenen Manöver mit Scheibenflugzeugen erwähnte die "Neue Technik" nur kurz. "Die an der Odermündung gemachten Wahrnehmungen haben nichts mit der Untertassenpsychose im Westen zu tun", versichert die tschechische Zeitschrift. "Es handelt sich um Übungen mit der neuartigen Verteidigungswaffe, deren Brenndüsen nur in Höhen unter 300 Meter eingeschaltet werden. Die offiziellen ´Scheibenflugzeuge´ genannten Flugkörper dürften schon 1954 in der Luftfahrt eine beachtliche Rolle spielen. Kriegstechnisch ermöglichen sie überlegene Beherrschung der höchsten Lufträume bei sechsfachem Steigvermögen der schenllsten Jäger. Im Einsatz gegen feindliche Hochseeflotten sind sie kaum abschießbar, da sie über Geschoßabwehrmittel verfügen."

Die Pölitzer sind jedoch fest davon überzeugt, dass sie das Geheimnis der "Fliegenden Untertassen" kennen. Sie glauben ganz sicher, dass die oftmals beobachteten "Feuerreifen" mit den "Untertassen" irgendwie verwandt sind. Sobald die fauchenden Feuerringe um das im grellen Schein nicht erkennbare Scheibenflugzeug erlöschen, verschwindet der silbern glitzernde Flugkörper in weniger als fünf Sekunden in einer Höhe, wo er dem menschlichen Auge entzogen ist. Beobachter, die hin und wieder in Schiffen die Insel Usedom passieren, wollen die Flugmaschinen in der Pommerschen Buch auch schon zwei- bis dreimal mit ausgeschalteten Brenndüsen kreisen gesehen haben. Mit einem unheimnlichen, metallischen Singen rasen sie auf Schiffsattrapen und verankerte ausgediente Übungskreuzer zu, über die sie in kaum 100 Meter Höhe förmlich in der Luft hängenbleiben, sich um die eigene Achse zu drehen beginnen und das Zielobjekt durch einen Schleuderbeschuß in Sekunden "in den Grund bohren".

+ In diesem Fall handelt es sich deutlich (unter dem zeithistorischen Betrachtungswinkel gesehen) um eine pure Erfindung, bei der man sich überlegen muß, weshalb diese in Umlauf gebracht wurde. War dies eine reine Presse-Ente oder steckte mehr dahinter? Wir können leider die tschechische Quelle nicht überprüfen, um festzustellen ob es a. "Neue Technik" überhaupt gibt, b. diesen Bericht brachte und c. worauf man sich dort bezog. Zu Zeiten des Kalten Kriegs ist auch eine Option drin, worin östliche Geheimdienste hier mit Desinformation Gegenpropaganda ausstreuen wollten, aus welchen Gründen auch immer - wahrscheinlich sogar auf das inzwischen längst im Westen kursierende Gerücht über eine amerikanische oder Nazi-Untertasse.

 

>Ich sah einen "Fliegenden Teller"< meldete am 12.Februar 1953 die ´Neue Zürcher Zeitung´: Sonntag, den 25.Januar 1953, 13:20 h, befand ich mich bei strahlendem Sonnenschein auf dem oberen Sesseli-Skilift, der auf einen etwa 3.000 Meter hohen Nebengipfel des Mt.Baldy führt. Mt.Baldy liegt etwa 80 Kilometer von Los Angeles entfernt und gehört zu einem Gebirgszug, der kranzartig am Rande des Mojave Desert liegt. Als ich mich der oberen Station des Skilifts näherte, gewann ich einen guten Blick in die Wüstenebene im Nordosten. Zu dieser Jahreszeit erscheinen, nach den Winterregen, ausgedehnte Flächen dunkelgrünen Gestrüpps. Auf dunkelgrünem Hintergrund saß ein offenbar ungeheuer großes, metallisch in der Sonne blitzendes Ellipsoid vollkommen bewegungslos. Das Ding verharrte eine gute Minute, leuchtend in der Sonne. Unterdessen langte ich am oberen Ende des Skilifts an und machte nach der Abfahrt den Angestellten des Skilifts auf die Silberellipse aufmerksam. Nun begann das Ding rhythmisch in der Sonne zu blinken, sehr langsam zuerst, vergleichbar einer rotierenden Münze kurz vor dem Umfallen. Das Tempo des eigenartigen Flatters an Ort steigerte sich, und gleichzeitg begann sich das Ding zu bewegen, blinkte noch zweimal in der Sonne und verschwand rasch nach Osten im Dunst. Später berichteten andere Skifahrer von einem ähnlichen Ding am Tage vorher. "Fliegende Teller?" P.L.T.

 

"Wirkliche Untertasse?" hieß es am 14.Februar 1953 in einer UP-Meldung aus Toronto, die die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ verwendete: Die hiesige Zeitung Toronto Star berichtet in einem durch Copyright geschützten Artikel, die kanadische Flugzeugwerke "Avro" hätten eine "Fliegende Untertasse" entworfen, die senkrecht starten und eine Geschwindigkeit von 2.300 km/h entwickeln könne. Nach zwei Jahren sollten die ersten Probeflüge mit einem Prototyp stattfinden. Zum Antrieb werde eine Gasturbine verwendet.

 

>Jugoslawien experimentiert mit "Fliegenden Untertassen"< hieß es am 27.Februar 1953 über dpa in Belgrad, die ´Frankfurter Rundschau´ schrieb so: Staunend beobachteten Straßenpassanten in Belgrad am Sonntag mehrere tellerförmige Flugapparate, die in verschiedenen Höhen und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit über den Dächern der Stadt kreisten. Der Belgrader Rundfunk gab kurz danach Aufklärung: Es handele sich bei diesen "Fliegenden Untertassen" um Versuchskonstruktionen des Forschungsinstituts der jugoslawischen´Luftstreitkräfte. Die Flugapparate, so hieß es in der Rundfunkmeldung, hätten einen Durchmesser von einem Meter, ein Gewicht von zwei Kilogramm und erreichten Geschwindigkeiten bis zu 50 Stundenkilometer. Der Flug dieser neuartigen Apparate werde über Funk ferngelenekt. Über die Art des Antriebes dieser "Fliegenden Untertassen" sagte der jugoslawische Rundfunksprecher nichts. [Davon hörte man nie wieder etwas, sodass es scheint, als sei dies eine Wegerklärung gewesen, um im Ostblock ja keine UFO-Stimmung aufkommen zu lassen.]

 

"Über Peru Fliegende Untertassen - Scheinwerfer des Autos erloschen plötzlich" meldete am 1.Februar 1958 die ´Tiroler Tageszeitung´ nach einer UP-Meldung aus Lima: Manuel Portocarrero saß am Mittwochabend auf der Fahrt nach Lima am Steuer seines Wagens mit seinem Onkel, dem Staatsanwalt Doktor José Vlancia, und desen Gattin Teresa im Fond, als plötzlich die Lichter seiner Scheinwerfer zu flackern begannen und schließlich völlig erlöschten. Manuel hielt den Wagen an, und alle drei stiegen aus. Knapp hinter ihnen hielt ein gut besetzter Autobus und kurz darauf ein Lastwagen, denen gleichfalls die Scheinwerfer ausgegangen waren. Die Insassen aller drei Fahrzeuge schwörten Stein und Bein, sie hätten plötzlich über sich in etwa 500 Meter Höhe ein leuchtendes "unbekanntes Flugobjekt" gesehen, das bewegungslos über ihren Köpfen schwebte. Es hatte die Form einer "Fliegenden Untertasse" und verweilte etwa acht Minuten. Dann war es mit einemal verschwunden. Hiernach brannten die Scheinwerfer wieder.

 

>"Explorer" war es nicht< meldete am 4.Februar 1958 das ´Hamburger Abendblatt´: Wieder geisterte gestern abend ein hellleuchtender Himmelskörper über Hamburg. Viele Leser des Hamburger Abendblattes meldeten ihre Beobachtungen. Sie stimmen erstaunlich genau überein. Um 20:27 h tauchte das "Himmelsgeschoß" im Südosten auf und flog, offenbar in sehr großer Höhe, nach Nordwesten. Es sah wie eine Zigarre aus und leuchtete hellblau bis violett. Die Sternwarte Bergedorf vermutet eine Sternschnuppe. Die amerikanische Weltraumrakete "Explorer" kann es keinesfalls gewesen sein, denn sie wird Norddeutschland nicht überqueren und ist auch mit bloßem Auge nicht zu sehen.

 

"Vermutlich Sternschnuppe" hieß es am 19.Februar 1958 des ´Hamburger Abendblatt´: Wieder haben mehrere Leser des Hamburger Abendblattes einen rätselhaften Himmelskörper über Hamburg gesichtet. Nach ihren übereinstimmenden Angaben zog er gestern um 17:22 h über die westlichen Vororte. Zwei Leser berichten, dass der Himmelskörper die Form einer Zigarre gehabt habe. Die Astronomen vermuten, dass es sich um eine Sternschnuppe handelte.

 

+ In Nr.18, Februar 1958, der UFO-Nachrichten, gab es den Aufruf an "alle IFO-Freunde", der nichts weiter als eine konzertierte Aktion bedeutete: "Wo immer Sie auf Angriffe oder Entstellungen der Weltraumschiff-Tatsachen in Tageszeitungen oder Illustrierten stoßen, schreiben Sie Gegenartikel Ihres besseren Wissens. Damit dienen wir alle der großen Aufklärung: Der Realität der fliegenden, interplanetarischen Objekte." Damit wurde eine Aktion ins Leben gerufen, die die betroffenen Personen natürlich als eine gute, positive Mission empfanden, mit der der Gruppenzusammenhalt gefestigt wurde und mittels der natürlich auch jegliche Kritik durch die Medien mit schwerem Gegenfeuer belegt wurde - und womit freilich auch vielleicht aufkommende Skepsis in den eigenen Reihen seelisch niedergeknüppelt wurde. Was darüber hinaus natürlich zu beachtenb ist, stellt einen gewichtigen Faktor in der Gewahrwerdung der Medien von UFO-Forschern hierzulande dar: Durch diese Aktion der UFO-Freunde und ihren wirr-verrückten "Beweisen" wurden natürlich alle die sich mit diesem Thema beschäftigen in einen Topf geworfen und als "Spinner" angesehen, über die man sich zunächst erst einmal lustig machte und die man nicht ernst nahm.

 

>"Fliegende Untertasse" fotografiert< vermeldete am 24.Februar 1958 via AP aus Rio de Janeiro und die ´Westdeutsche Zeitung´ schrieb: Führende brasilianische Zeitungen veröffentlichten am Wochenende einen aufsehenerregenden Bildbericht über eine angebliche "Fliegende Untertasse", die von mehreren Personen an Bord des brasilianischen Schiffes "Almirante Saldanha" beobachtet worden war. Die Fotos zeigen ein Flugobjekt von der Form des Planeten Saturn - eine Kugel mit einem breiten Ring um die Achse. Die "Almirante Saldanha" ist für Untersuchungen während des Geophysikalischen Jahres eingesetzt. Die Fotos wurden in Gegenwart des Schiffskommandanten entwickelt und vom Marineministerium kurze Zeit später als "Geheimsache" beschlagnahmt. Erst jetzt waren sie wieder freigegeben worden. Auch eine Reihe von Marineoffizieren soll die "Fliegende Untertasse" beobachtet haben. [Der Fotograf stellte sich schließlich als Trickfotospezialist heraus und die vielen unabhängigen Zeugen gab es nie.]

 

"Fliegende Untertasse von Sowjets erprobt" verkündete am 19.Februar 1963 die BILD aus Moskau: Doch Fliegende Untertassen? Die Sowjets haben einen "Gleiter" mit einer scheibenförmigen Tragfläche von 15 Metern Durchmesser erprobt. Das Luftfahrzeug soll zu "Sport- und Übungsflügen, sowie zu anderen Zwecken" verwendung finden. Diese Fliegende Untertasse soll senkrecht starten und landen können. Welche Art Antrieb der "Gleiter" hat, wird nicht bekanntgegeben. Auch nicht, wieviele Personen an Bord Paltz haben. Die Sowjets behaupten kühn: Es handelt sich keineswegs um die erste Fliegende Untertasse. Derartige Flugzeuge seien in Rußland schon 1910 konstruiert worden.

 

"Die Untertassen fliegen wieder...und niemand fühlt sich betrogen", so die Schlagzeile der ´Abendpost´ aus Frankfurt vom 28.Februar 1963. Es ging um den Wiesbadener Karl L.Veit (damals 55), den Präsidenten der "Deutschen UFO/IFO-Studiengemeinschaft", der sich selbst "Privatgelehrter" nennt. Veit war des Betruges durch Dr.Herbert Schäfer beschuldigt worden, weil er auf dem vierten internationalen UFO-Kongreß im Oktober 1960 über 12.600 Mark an Spenden, dem Verkauf von Karten, Büchern und Zeitschriften eingenommen hatte (damals sehr viel Geld). Doch die Staatsanwaltschaft unter Oberstaatsanwalt Dr.Schumacher machte bei ihren Untersuchungen eine merkwürdige Festellung: Keiner der Geldgeber fühlte sich geschädigt -zumindest meldete sich niemand. Also -schloß die Staatsanwaltschaft daraus- hält sich auch niemand für getäuscht. Der Wiesbadener Kurier vom 27.2.1963 deswegen: "Staatsanwaltschaft stellt Jagd nach Untertassen ein - Veranstaltern des UFO-Kongresses ist Betrugsabsicht nicht nachzuweisen". Das Ermittlungsverfahren wurde aus "subjektiven Gründen eingestellt: ´Was den Beschuldigten und seine Helfer betrifft, so hat sich der Verdacht, daß diese selber nicht an die UFO-Vorgänge glauben und nur in raffinierter Weise Geld verdienen wollten, nicht bestätigen lassen.´" Das Verhalten und der Wedegang des "fraglichen Personenkreises" ließe nicht ausschließen, daß die Betroffenen tatsächlich "an die Vorgänge glaubten". Es meldete sich niemand, der sich durch das Verhalten des Wiesbadeners geschädigt fühlte. Eine Erklärung dafür gab Dr.jur.Schäfer im Heft 7/1962 der Zeitschrift Sterne und Weltraum. Es handelt sich um eine neue Art von Fanatikern, denen der "Glaube" an die Untertassen und deren angebliche Bewohner mehr bedeutet als ein Vermögensverlust. Ohne diesen "Glauben" sind die betroffenen Menschen innerlich hilflos und verloren. Die UFO-Freunde klammern sich an ihren "Glauben", weil sie sich von den -ihrer Meinung nach- "mächtigen Lichtfreunden", "Raumfreunden", "Uraniden", "Venusiern" usw ihr Heil erhoffen. Sie sind auch davon überzeugt, daß diese "Freunde" die Menschheit eines Tages vor dem Untergang retten werden.

 

+ Damit hatte sich die UFO-Gemeinde einen Namen gemacht, UFOs und UFOlogie hatten einen schalen Geschmack bekommen. Vielleicht gab es der UFO-Debatte sogar einen Dämpfer, hierzulande zumindest. Der Wiener Samstag vom 30.März 1963 vermerkte u.a. jenseits seiner Schlagzeile "Das Spinnennetz über Frankreich": "Seit dem Betrugsprozeß gegen das Schwindlerkonsortium Adamski & Co steht man zumindest in Österreich allen Meldungen über ´Fliegende Untertassen´ skeptisch, wenn nicht ablehnend gegenüber. Die Skepsis ist berechtigt, denn gerade auf diesem noch kaum erforschten Gebiet der UFO-Erscheinungen wimmelt es von Scharlatanen und Sensationsjägern. Da werden falsche Behauptungen aufgestellt, Photos gefälscht und Meldungen geliefert, die frisch aus einem utopischen Roman stammen könnten. Andererseits wieder alarmieren gutgläubige Menschen Polizei und astronomische Stationen mit Berichten über ´Fliegende Untertassen´, die sich nachher als Wetterballons, Kometen oder richtiggehende Sinnestäuschungen herausstellen." In diesem Bericht wurde auch der britische Königinen-Gatte Prinz Philip als UFO-Fan geoutet: "Die Anhänger der UFO-Theorie haben in dem Gemahl der englischen Königin und in seinem Onkel, dem ehemaligen indischen Vizekönig Mountbatten, zwei starke Stützen. Von Philip ist bekannt, daß er sich über alle Untertassensichtungen eingehend berichten läßt, ja sogar die Personen, die solche UFOs sahen, persönlich befragt. Er scheint auf diesem Gebiet der bestinformierteste Mann von ganz England zu sein, doch darf er -aus begreiflichen Gründen- von seinem Wissen keinen Gebrauch machen." Das Blatt verwies auch auf die Position der schwedischen Regierung: Dort kam man zum dem Schluß, daß man der Sache am besten dient, wenn man sie zwar registriert und prüft, son st aber doch der öffentlichen Diskussion überläßt. "Mögen sich die Forscher und Laien, die Skeptiker und die Verrückten den Kopf darüber zerbrechen. Wir untersuchen jeden einzelnen Fall genau, um Schwindeleien im vorhinein auszuscheiden, überlassen aber die Schlußfolgerungen jenen, die mehr zu wissen glauben als wir." Auch aus heutiger Schau ist dies die Haltung recht vernünftig zu nennen und man kann ihr nichts mehr hinzufügen.

 

Interessant auch die Erwähnung von Dr.Carl Sagan in diesem Beitrag, der zu jener Zeit einen Vortrag vor Technikern und Physikexperten der US-Raketengesellschaft abgehalten hatte und von möglichem Leben im Weltall sprach. Es bestände sogar die Möglichkeit, fdaß dieses außerirdische Leben bei einer weit überlegenen Technologie die Verbindung zur Erde suche. Dr.Sagan führte hier als Beispiel eine Erscheinung auf, die ein 14jähriger Junge, Alex Birch, in Sheffield fotografiert hatte und weshalbs sich gar eine "Spezialabteilung des britischen Luftfahrtministeriums" einschaltete, den Buben verhörte und das Fotomaterial durch Sachverständige prüfen ließ. Ergebnis: Die Echtheit des kleinen Boxphotos wurde bestätigt. Dies ließ Sagan zum Nachdenken anregen und er führte diesen Vorfall in seinem wissenschaftlichen Vortrag aus. (Zehn Jahre später sollte der inzwischen herangereifte Alex Birch zugestehen, daß die Aufnahme doch ein Schwindel von ihm war! Aber der Fall zeigt klar auf, das auch Wissenschaftler mit kritischem Blick sich von einem Trugbild narren lassen können, wenn in der Beweissicherungskette vorher schon Sachverständige, Geheimdienstler und Militärs einen Trick nicht erkannten und als "echt" durchgehen ließen, worauf sich dann der Wissenschaftler gutgläubig berufen muß. Im weiteren zeigt dies auf, daß der UFO-Beweis selbst dann noch skeptisch/kritisch angegangen werden muß, wenn vorgebliche Spezialisten und Experten, egal ob offiziell oder privat-kommerziell, eine Anerkennung aussprachen.)

 

"Fliegende Untertasse griff Wachposten an" meldete am 5.Februar 1968 die ´Frankfurter Rundschau´: Ein portugiesischer Wachposten des Militärstützpunktes Cinco Picos auf der zu den Azoren gehörenden Insel Terceira will nach einem Bericht der portugiesischen Nachrichtenagentur ANI Ende der vergangenen Woche von einer Fliegenden Untertasse angegriffen worden sein. Wie es hieß, hörte der Mann in seiner Wachstube in seinem Transistorradio "merkwürdige Geräusche". Serafim Viera Sebastiano berichtete später, daß kurz danach die Fliegende Untertasse fast den Boden berührt habe, so daß er zwei Mann der Besatzung habe sehen können. Als er sich dem Flugobjekt genähert habe, um es mit einem Handscheinwerfer zu untersuchen, sei er von einer "gasförmigen Substanz" getroffen worden, die ihn zu Boden geworfen habe. Wie später von einem Inselkrankenhaus mitgeteilt wurde, hat der Mann noch nie Halluzinationen gehabt. Eine auf der Insel erscheinende Zeitung meldete jedoch einige Zweifel an der Flugobjekt-Geschichte an. Sie meint, daß der Wachposten von einem Wetterballon genarrt wurde.

 

"Hund jagte Fliegende Untertasse" meldete die ´Frankfurter Rundschau´ am 12.Februar 1968: Bob, der vierjährige Collie des australischen Farmers Peter Stephens, pflegt mit Vergnügen nach Vögeln zu jagen. Was er am Freitag mehrere hundert Meter weit kläffend verfolgte, war jedoch kein gefiedertes Tier, sondern eine ausgewachsene "Fliegende Untertasse", wenn man den Erzählungen seines Herrn Glauben schenken darf. Noch am ganzen Leibe zitternd, berichtete Stephens seinen Nachbarn, er sei beim Pflügen gewesen, als Bob aufgeregt loszustürmen begann. "Ich blickte hoch und sah ein orangefarbenes, rundes Objekt wenige Meter über dem Boden mit beträchtlicher Geschwindigkeit davonfliegen. Es war etwa 500 Meter weit entfernt und wirbelte unter sich Staub auf." Bob habe die "Fliegende Untertasse" verfolgt, bis sie hinter einem Hügel außer Sicht gekommen sei.

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"Amerikaner wollen UFO-Phänomen aufklären - Zusammenarbeit mit den Sowjets?" hieß es in einem Korrespondentenbericht aus Cape Kennedy vom 26.Februar 1968 in ´Die Welt´: Die Vereinigten Staaten verstärken ihre Bemühungen, das seit zwanzig Jahren anhaltende Rätselraten über den Ursprung der "Fliegenden Untertassen" zu beenden. Der Leiter der von der amerikanischen Luftwaffe eingesetzten Studienkommission, Edward Condon, soll die Sowjetunion um Mitarbeit zur Klärung der mysteriösen Erscheinungen aufgefordert haben. Der international bekannte Physiker leitet seit 16 Monaten ein Forschergremium von über hundert Wissenschaftlern [falsch, es waren weitaus und bedeutend weniger, nämlich gerade einmal eine Handvoll] an der Universität von Colorado, nachdem die US-Luftwaffe auf Anraten ihres wissenschaftlichen Beratungsausschusses der Universität im Oktober 1966 den Studienauftrag übergeben hatte. Die Kosten belaufen sich auf über 1,25 Millionen DM. Die amerikanische Luftwaffe, der von mancher Seite der Vorwurf gemacht worden war, wichtige Informationen zurückgehalten zu haben, soll der Universität alle Unterlagen über "Unidentifizierte Flug-Objekte" (UFO) übergeben haben. Sind die "Fliegenden Untertassen" mit intelligenten Lebewewesen besetzte Raumfahrzeuge anderer Welten, geheimwaffen der Großmächte oder ungeklärte Naturphänomene? Sind die "Untertassen", die von ernsthaften Astronomen und Flugkapitänen beobachtet, von gewissenhaften Polizisten verfolgt und von militärischen Düsenflugzeugen gejagt wurden, Hirngespinste, Naturphänomene oder Wirklichkeit? Dieser Frage versuchte die amerikanische Luftwaffe seit 1948 unter dem projekt "Bluebook" nachzugehen. An diesem Projekt zur Klärung "nicht identifizierter Luftphänomene" arbeitete ein Luftwaffenstab der Abteilung für auswärtige Technologie auf dem Luftstützpunkt Wright-Patterson in der Nähe von Dayton in Ohio. Die amerikanische Luftwaffe kam bald zu dem Ergebnis, daß nur rund zwei Prozent der UFOs nicht zu identifizieren waren. Fast alle UFO-Beobachtun gen ließen sich nach Ansicht der Luftwaffe durch die Bewegung anderer Himmelskörper, Raketen, Wetterballons, Flugzeuge, Sinnestäuschungen oder gar betrügerische Fotos erklären. Doch die seltsamen Zigarren- oder scheibenförmigen Gebilde am Himmel, die einmal scheinbar stillstehen und die sich dann mit phantastischer Geschwindigkeit fortbewegen, erregen weiterhin die Gemüter.

 

Vor der Veröffentlichung des Condon-Berichtes scheint festzustehen: 1. Die UFOs sind keine mit außerirdischen Lebewesen besetzten Maschinen, die der Erde einen besuch abstatten. Dennoch ist es wahrscheinlich, daß andere Planeten anderer Sterne in anderen Milchstraßen intelligente Lebewesen beherbergen. 2. Die UFOs sind keine Geheimwaffen der irdischen Großmächte. Geheimwaffen werden in der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Gegenden erprobt. Beispiel: Erprobung des amerikanischen Geheimflugzeugs A-11 vor einigen Jahren über der Wüste von Nevada [!, Area 51 - wo man heute die Geheimarbeiten ander ´Aurora´ vorantreibt]. Sowjetische oder amerikanische Geheimwaffen fliegen nicht über Rom oder Buenos Aires herum. Dennoch arbeiten die Großmächte an der Beherrschung des Prinzips der "Fliegenden Untertassen". In den Geheimlaboratorien von Ost und West arbeitet man systematisch daran, die Schwerkraft aufzuheben. Physiker wollen den Nachweis des "kontrabarischen Effekts" erbringen. Amerikanische Astronauten sind davon überzeugt, daß die Entdeckung des Antischwerkrafteffekts vor Ablauf eines Jahrhunderts gelingen wird. Antischwerkraftwaffen und Antischwerkrafttransportmittel werden alle gegenwärtigen Konzeptionen umstürzen. 3. Die UFO-Beobachtungen lassen sich durch viele Naturphänomene erklären. Dazu gehören auch Plasmen ionisierter Luft oder Kugelblitze entlang der Hochspannungsleitungen unter gewissen atmosphärischen Bedingungen. Der Condon-Report wird noch in diesem Jahr das Rätsel der "Fliegenden Untertassen" durch eine erdrückende beweiskette zu enträtseln versuchen. Doch schon heute steht fest: Die umstrittenen "Fliegenden Untertassen" werden weiter umstritten bleiben.

 

1968: Aus UFOs werden Kugelblitze

 

Am 27.Februar 1968 ging eine Agenturmeldung um den Globus, die bis heute noch Auswirkungen hat, sobald in Feature-Artikeln eine skeptische Position des Autors pseudo-argumentativ rübergebracht werden soll. Manchmal kann die Suche nach Unterlagen im Archiv zwar nützlich sein, aber bei der aktuellen Aufarbeitung unbemerkt kalten Kaffee einfließen lassen, der längst schon im Gully abfloß. Daher wäre eine Rückversicherung bei den Fachleuten nützlich, dies nur als Rat für die Zukunft. Der ´Mannheimer Morgen´ titelte am 29.Februar 1968: "Ist das Geheimnis der UFOs entschleiert? Ingenieur entwickelt neue Hypothese/Keine Gesandten von anderen Sternen". (Die Boulevard-Presse, z.B. die Abendpost, machte daraus gleich felsenfest: "Experte entschleiert UFO-Geheimnisse"!) Man bezog sich hier auf den Elektronik-Ingenieur Philip Klass, der als verantwortlicher Redakteur für die Abteilung "Avionics" (Flug-Elektronik) der Zeitschrift "Aviation Week and Space Technologie" arbeitete. Nun habe er UFOs zu einer "familiären Angelegenheit dieser Erde gemacht, wie etwa den Blitz oder die Luftverunreinigung": "Mehr oder weniger durch Zufall erlitt Klass im Jahr 1966 einen ´schweren Anfall von UFO-Fieber´. Nach seinen eigenen Worten lebte er im ´Land Uforia´. Seither hat er ein erstaunliches Maß an Forschungsarbeit geleistet, deren Ergebnis er in dem Buch ´UFOs - Identified´ kürzlich veröffentlichte." Kurz gesagt, Klass hatte sich mit den sogenannten "echten Fällen" beschäftigt, wobei ihm "schon sehr früh" auffiel, daß diese Objekte von den Beobachtern so beschrieben wurden, "als seien sie Plasma - eine floureszierende Konzentration elektrifizierter Gasmoleküle von durchaus natürlich erklärbarer Entstehung. Einige Erscheinungen schienen mit Starkstromleitungen in Verbindung zu stehen, die in der Nähe der Beobachtungsstellte vorbeiführten, andere hatten mit Gewitterfronten zu tun, während schließliche weitere Beobachtungen mit Luftturbulenzen zusammenhingen, von denen viele wahrscheinlich durch atmosphärische Verschmutzung oder andere besondere atmosphärische Bedingungen ausgelöst wurden." Die echten UFOs seien also "Abkömmlinge von launenhaften atmosphärischen Phänomenen", die er unter Ermangelung eines besseren Namens einfach nur "free plasm" zusammenfaßte.

 

+ Genau dies ist die Kugelblitzhypothese, die selbst noch bald nach dem Jahr 2000 immer noch nicht nachgewiesen ist. Klass, der gerade einmal in die UFO-Thematik hereingeschnüffelt hatte, klang mit dieser (inzwischen verworfenen!) Theorie für viele dem Thema gegenüber ohnmächtige Artikelschreiber vernünftig und seine berufliche Reputation (die ja niemand in Frage stellen kann) sorgte für einen zusätzlichen Schub bis in die heutige Zeit hinein. Selbst Donald Menzel´s "Fata Morgana"-Theorie wird heute gerne noch von sich ernsthaft verstehenden Journalisten aufgegriffen, obwohl sich jene weitgehend als barer Quatsch erwies und in der Praxis versagte, auch wenn er vielleicht hier und dort ganz vernünftige Argumente einbrachte, die aber eher mit der bunten Metapher "Auch ein blindes Hughn findet mal ein Korn" belegt werden können. Gleiches gilt für den Briten Steuart Campbell der fast schon fanatisch alle UFOs mit solchen Fata Morganen, hervorgerufen durch astronomische Objekte am Himmel, aufklären will. Ja, wir (ausgerechnet!) müßen einmal es aussprechen: Manchmal ist es auch gut, vor Skeptikern zu warnen. Dies gilt insbesondere immer dann, wenn das komplexe und komplizierte UFO-Phänomen mit einer "Einheitserklärung" wegerklärt werden soll - dies ist sicher ganz falsch, da allein schon die Phänomenologie vielerlei unterschiedliche Gestalten und Formen als Ausprägung der vorgeblichen UFOs mit sich bringt. Diese unzählig diversen Erscheinungen haben alle wieder unterschiedliche Parameter, Eigenschaften und Eigenheiten, so das eine Eintopf-Lösung an sich schon Unfug ist (auch wenn sie sich zunächst gut anhört und von einer ansonsten ´anerkannten Persönlichkeit´ stammt - interessanter Weise gilt die gleiche Aussage gerade auch und erst recht für die UFO-Promoter auf der Gläubigen-Seite). Wie auch immer, Klass hatte dennoch eine soziologisch entscheidende Feststellung damals getroffen gehabt, die heute mehr denn je Gültigkeit hat: "Das Mysterium der UFOs ist viel tiefer in das Leben der Menschen in der Mitte des 20.Jahrhunderts eingebettet, als die meisten Menschen annehmen."

 

"Da staunten die Zuhörer im Saal: Eine UFO-Besatzung im Pentagon/Ilse von Jaco berichtet von unglaublichen Ereignissen", titelte am 16.Februar 1973 die ´Augsburger Allgemeine´. Ilse von Jacobi, die Leiterin der UFO-Studiengruppe München, beteuerte im Gasthaus "Merkur" die Wahrheit und nichts als die Wahrheit über die UFOs, im Volksmund "Fliegende Untertassen" genannt, zu berichten, auch wenn sich der Vortrag "Die UFOs sind da!" für den Berichterstatter Manfred Gittel "wie ein Ausschnitt aus einem Science Fiction-Film anhört". Immerhin kamen 30 Wißbegierige zusammen, die sich aber zumeist als "überzeugte UFO-Anhänger" heraustellten, die ihrer UFO-Ilse den Rücken stärken wollten. Natürlich seien es die Geheimdienste, die daran schuld sind, daß das Wort UFO so oft belächelt werden, wenn man denkt, daß die Begegnungen und Kontakte mit den Venusianern Spinnerei seien. Die Geheimdienste ließen auch alle Beweise beständig verschwinden und die UFO-Zeugen zu schweigen bringen, damit ja keine Einzelheiten bekannt werden. Mit hohen Zuchthausstrafen, 10.000 Dollar Geldstrafe und dem Verlust der Existenz werde all jenen in Amerika gedroht, die den Mut haben, in der Öffentlichkeit über ihre Erlebnisse und Beobachten der fremden Raumschiffe zu berichten. Da sperrte das UFO-Häuflein in Augsburg Augen und Ohren auf, es ging ein Raunen durch den kleinen Saal, als der Dampfhammer des Abend kam: "Aus sicherster Quelle habe ich erfahren, daß im Pentagon in Washington 16 verkohlte Leichen einer UFO-Besatzung aufbewahrt werden. Natürlich tiefgekühlt. Ihr Raumschiff ist Anfang 1950 in Mexiko abgestürzt." Gittel: "Immer aufregender und spannender wurden die Erzählungen der UFO-Expertin," die schließlich verkündete: "Besonders Menschen mit einer hochentwickelten geistigen Frequenz bekommen Kontakte mit unseren älteren Brüdern aus dem Weltraum." Es klang dann auch wie ein Fehlen, ein Ausruf, als Ilse von Jacobi sagte: "Lassen Sie sich von den Wissenschaftlern nicht dumm machen. Alle Planeten sind belebt. Nur wir sind der letztentwickelste Planet des Weltraum, mit einer Technik, die in einer Sackgasse gelandet ist." Während es hierzulande mit den UFOs so eine Sache ist bezog sich von Jacobi auf Brasilien: "Dort wundern sich die Kinder, wenn an einem Tag einmal ein UFO kommt." Doch Frau von Jacobi hatte einen Tip parat: Wenn man bei klarem Nachthimmel fünf Minuten auf einen Fleck schaut, dann findet man die UFOs schnell heraus."

 

"Luftangriff der UFOs?" fragte sich am 7.Februar 1978 die´ Rheinische Post´: Die 5.300 Einwohner zählende Ortschaft Chester im US-Bundesstaat Illinois ist der New Yorker Zeitschrift "Official UFO" zufolge am 2.August 1977 bei einem Luftangriff unbekannter Flugobjekte aus dem Weltraum in Schutt und Asche gelegt worden. 20 Fliegende Untertassen hätten das Dorf am Mississippi dem Erdboden gleichgemacht und eine Massenpanik ausgelöst. In Chester selbst kann sich niemand an den Angriff erinnern. Laut "Official UFO" wurde der Ort "auf geheimnisvolle, erschreckende Weise" wieder aufgebaut und das Gedächtnis aller Betroffenen, "mit Ausnahme einer ausgewählten Gruppe", gelöscht. Ein UFO-Redner brach bei seinem Bericht bewußtlos zusammen. [Dies war eine völlig erfundene Geschichte der inzwischen zu einem puren Phantasieorgan mutantierten UFO-Klatsch-Zeitschrift "Official UFO".]

 

>UFOs im Wales-Dreieck: "Dach glatt abrasiert"/Zwei Direktoren fühlten sich "stark mitgenommen"< meldete die ´Rheinische Post´ vom 14.Februar 1978: Nach dem berühmt-berüchtigten Bermuda-Dreieck, in dem reihenweise Schiffe und Flugzeuge angeblich spurlos verschwinden und nie wieder auftauchen sollen, haben die Briten jetzt ihr eigenes mysteriöses Dreieck, das sogenannte "Welsh-Trangle" entdeckt, das ein besonderer Anziehungspunkt für "Fliegende Untertassen" sein soll. In diesem Gebiet, das sich von Mittel-Wales südwestlich der Küstenstadt Broad Haven und südöstlich bis nach Swansea erstreckt, seien bisher etwa 50 "positive Sichtungen" von UFOs registriert worden, so hieß es. In höchster Erregung hat jedoch die Untersuchungsgruppe der "British UFO Research Association" die Sichtung eines zigarrenförmigen Flugkörpers im Welsh Triangle versetzt. Das Objekt wurde von den beiden Firmendirektoren Peter Bevan und Elvet Dyer am hellichten Morgen zwischen den Orten Carmarthen und New Castle Emlyn entdeckt. Wie Mr. Dyer sagt, sei plötzlich eine riesige zigarrenförmige Maschine von mindestens 8 m Länge etwa 100 m vor ihnen aufgetaucht. "Es flog so tief, daß es das Dach eines Doppeldeckerbusses glatt abrasierte. Es gab keine Geräusche von sich, und wir dachten, es würde abstürzen. Wir bereiteten uns auf eine Explosion vor, als es in einem Feld aus unserem Gesichtskreis verschwand. Als wir nachschauten, konnten wir nichts mehr entdecken." Die beiden Männer, die nach eigenen Aussagen nicht an UFOs glaubten, waren von dem Ereignis stark mitgenommen. Wie Dyer betonte, habe er eine solche fliegende Maschine noch nie in seinem Leben gesehen. "Es hatte keine Flügel, kein leitwerk, keine Pilotenkanzel und überhaupt keine Erhebungen. Ich weiß nicht, wie es überhaupt fliegen konnte." Mr.Randall Pugh, der für die Untersuchung der UFO Association im Wales-Dreieck verantwortlich ist, nimmt die Beobachtung äußerst ernst: "Wir wissen, daß in diesem Gebiet etwas sehr Seltsames vor sich geht."

 

>Hausfrau behauptet: "Ich wurde von UFO entführt!"< hieß es in einer aller-dicksten Schlagzeile am 15.Februar 1978 im Schweizer BLICK: Gerd Heining berichtete aus Plymouth (GB) - Erstmals Menschenraub einer UFO-Besatzung ("Fliegende Untertassen") auf der Erde! "Ich bin von außerirdischen Wesen entführt worden!" berichtete die vor Angst zitternde Hausfrau Mrs.G. am Montag in Ermington bei Plymouth einem Untersuchungsausschuß, der sich ausschließlich mit unbekannten Flugkörpern befaßt [der private UFO-Verein BUFORA]. "Ich war in meinem Garten beim Wäscheaufhängen", erzählte sie und gerät immer wieder ins Stocken, weil ihr der Schock noch in den Gliedern steckt! "Plötzlich sah ich ein blaues, blitzendes Licht, das aus dem Norden in wahnsinnigem Tempo näher kam und so grell wurde, daß ich nicht mehr hinschauen konnte." Wie gelähmt ließ sie den Wäschekorb fallen. "Dann war ich völlig von unbeschreiblichen Lichtblasen umhüllt. Drei Wesen, die wie Männer aussahen, packten mich an den Armen und hoben mich mit einer Art Lichtstrahl in einen Raum, wo sich noch mehr dieser Gestalten in den gleichen metallblauen Anzügen befanden." Der völlig geräuschlose Zwischenfall -es sprach keiner der "Männer" ein Wort- endete nach den Worten der Hausfrau damit, daß sie auf einmal wieder auf dem Rasen stand. Sie war wie betäubt und hatte das Gefühl, einen Schlag ins Genick erhalten zu haben. UFO-Experte Bernard Delair [BUFORA] zu BLICK: "Wir nehmen diesen Bericht ernst. Er deckt sich mit ähnlichen Beobachtungen!"

 

"Rätselhaftes Luftschauspiel: UFOs über Elbe?" textete BILD am 22.Februar 1983, hier der Bericht von Wolfgang Ehrich: Verblüfft reckten Spaziergänger auf dem Elbwanderweg zwischen Rissen und dem Kraftwerk Wedel am späten Sonntagnachmittag die Hälse. Flugobjekte, die sie noch nie gesehen hatten, erschienen am Himmel auf der anderen Seite der Elbe: sichelförmig, ganz überraschende Flugbewegungen, wechselnde Farben (Schwarz, Rot, Orange, Geld, Weiß). Flugmanöver von Militärmaschinen? Wetterballons? Luftspiegelungen? Diplom-Ingenieur Richard Kasulke (42) aus Rissen ist überzeugt: "Ich habe vier Fliegende Untertassen gesehen!" Seine Frau Natascha (42, früher 15 Jahre Stewardeß bei der russischen Fluggesellschaft "Aeroflot") und ihre Freundin Angelika Kloth (29), die das Himmelsschauspiel auch beobachteten, sind derselben Meinung. Die Flugsicherung Fuhlsbüttel wußte gestern noch keine Erklärung. Die Zentralstelle für Überwachung des militärischen Flugbetriebes, "Eurocontrol" bei Hannover: Keine Einsätze gemeldet! Deutsche UFO-Gesellschaft in Wiesbaden, Präsident Karl Veit (75): "Aus dem norddeutschen Raum werden in letzter Zeit verstärkt Beobachtungen solcher Objekte gemeldet, meist kugelförmig oder als flache Scheiben." Elektro-Ingenieur Kasulke ("Ich bin keiner, der an Gespenster glaubt") hat die Flugobjekte in Zeichnungen mit einem Protokoll festgehalten.

 

Das UFO-Protokoll mit Zeichnungen von Dipl.-Ing.Kasulke: Beobachtung am 20.2.83, Uhrzeit zwischen 17:25 bis 17:50 h. Ort: Wanderweg zwischen Rissen und Wedel, Kraftwerk an der Elbe. Wetter: In Höhe des Sonnenunterganges klarer Himmel mit Spektralfärbung. Über den Elbinseln lagen dunkle Wolkenbänder. Der Beobachtungsraum war eindeutig wolkenlos und klar. Zuerst wurde Objekt 1 gesichtet und für einen Vogelscharm gehalten. Objekt verändert langsam seine Bahn, ohne seine Form und Farbe zu ändern. 1 bewegte sich nach rechts oben. Dann wurde Objekt 3, welches ganz plötzlich sichtbar war, entdeckt, und zwar in senkrechter Position. 3 kippte dann nach links oben ab. Objekte 1 und 3 bewegten sich aufeinander zu. Objekt 1 stieg dann langsam nach oben, wobei dieses sich seine Lage nach rechts drehend veränderte. Objekt 3 drehte ebenfalls ab nach rechts oeben, ohne Farbe und Form zu verlieren. Objekt 3 stand dann ganz still, und war schlagartig verschwunden. Objekt 1 nahm eine senkrechte Position ein, stieg senkrecht nach oben und änderte in Abhängigkeit der Höhe entsprechend der Anstrahlung durch die Sonne seine Farben, um dann, als es weiß wurde, zu verschwinden. Die beiden Objekte 1 und 3 manövrierten miteinander. Zum gleichen Zeitpunkt erschien auf der linken Seite ein weiterer Flugkörper 2, der sich sichelförmig verhielt, seine Farbe und Form nicht veränderte, und während der Zeit, wo 1 und 3 manövrierten, in Richtung untergehnde Sonne am Horizont verschwand. Nachdem 1, 2 und 3 verschwunden waren, tauchten rechts oben ein weiteres Objekt 4 auf. Sichelförmig und schwarz in Farbe und Form. Das Objekt bewegte sich auch in Richtung untergegangene Sonne, wo auch Objekt 2 verschwand. Anmerkung: Das Objekt 1 durcheilte die Spektralfarben der Sonne, welche dieses anstrahlte, mit einer solchen Geschwindigkeit, die selbst für Militärflugzeuge nicht möglich ist, weil wir eindeutig sahen, daß, wenn es sich um ein Flugzeug gehandelt hätte, auch ein Streifen zu sehen sein müßte, dieses war aber nicht der Fall. Die Farben von Rot nach Weiß wurden in ca 4-5 Minuten durcheilt. Das Objekt 3 war schlagartig nach Einnahme der senkreichtenb Position verschwunden. Wenn es sich um Militärflugzeuge gehandelt hätte, dann hätte man einen Kondensstreifen sehen müßen, der sich nach bekannten Gesetzen in der untergegangenen Sonne abzeichnet - das war auch nicht der Fall.

 

+ Obige Berichterstattung ist eine der umfangreichsten im Boulevardblatt BILD zu einem deutschen UFO-Vorfall. Auch wenn vom Volumen dem Vorfall recht viel Raum eingeräumt wurde, ist die ganze Geschichte ziemlich unplastisch vorgestellt und verwirrt mehr als er eingängig wird. Die begleitenden Skizzen weißen oftmals im Gegensatz zum Bericht schwarze Zylinder auf. Der ganze Vorgang hat eindeutig einen Zusammenhang mit dem Sonennuntergang und das durch entstehende Lichtspiel auf den Objekten. Die fast halbstündige ´Operation´ gibt dem ganzen Ereignis einen gemächtlichen Ablauf, was im Gesamtkontext der Affäre einen Hacu gibt, der an ballonartige Stimulis denken läßt. Tatsächlich gibt es sogenannte "Solar-UFO-Zeppeline", die im Kern ´schwarz-metallisch´ wirken und von zylinderförmiger Gestalt sind, doch wenn der Folien-Sack nicht ausreichend erwärmt ist (wenn die Sommersonne nicht darauf einwirkt - wie im genannten Fall), dellen die Dinger ein und können durchaus vom Boden her wie Sicheln oder Bananen (wie es die Skizzen eher hergeben) wirken.

Quelle: CENAP-Archiv

 

 

 

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