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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-231

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7.01.2008

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Mustang P-51, Capt. Thomas Mantell

Montag, der 7.Januar 2008 - der Tag an dem vor 60 Jahren Thomas Mantell bei der ´Verfolgung einer Fliegenden Untertasse´ starb. Dazu berichtete ´The News-Enerprise´ ( http://www.newsenterpriseonline.com... ) aus Elizabethtown, Kenntucky: "Mystery of P-51 crash goes the way of the Cold War" und führte aus:

 

>Fort Knox - Sure there´s a UFO, a space beam and a hush-hush government project - but this is mainly a story about timing. First, it was 60 years ago today that Capt. Thomas Mantell died while chasing what, at the time, was a UFO. Second, his close encounter happened six months to the day after a "flying saucer" crashed at a Roswell, N.M., ranch {schon wieder, Roswell ist im kollektiven Bewusstsein der Amerikaner vorherrschend in diesen Tagen - damals aber war es die Kenneth Arnold-Geschichte vom 24.Jun 1947, die die Headlines bestimmte}. Americans were gaga over green men. Third, Mantell and his P-51 Mustang fighter squadron happened to enter the Army post´s airspace at about the same time as the UFO, which reports say looked like a white ice cream cone with a glowing red tip. The supervisor at Godman Airfield tower that afternoon asked Mantell for an obvious favor: If you´ve got enough fuel, would you mind checking this out for us?

 

Space travelers aside, the Cold War was getting really chilly and there was no telling what the Soviets were up to. Add to the mix the fact that Mantell, flying for the Kentucky Air National Guard, was a decorated World War II pilot. He obviously felt the investigation important enough to risk his own life, said Frank John Reid, a historical consultant for the Center for UFO studies in Chicago. So Mantell set off pretty much alone, pushing his plane far beyond what it was designed to do. Before he crashed, he managed to describe to those at the tower what appeared to be a "metallic object" of "tremendous size", which varied in speed between about 180 to more than 300 mph, according to testimony of the airport´s chief operator posted on the Web site of the National Investigations Committee on Aerial Phenomena. When Mantell had positioned himself directly behind and slightly below the UFO, he uttered his final communication: "I am trying to close in for a better look." The chase had drawn him to 20,000 feet or higher. Above 10,000 feet, a pilot in that kind of plane would need supplemental oxygen, said Lt. Col. Tim Moore, a state representative and member of the Kentucky Air National Guard.

 

Mantell - who didn´t have this resource (a problem that could explain why he thought the object sped up so much) - passed out and his plane plunged to the ground south of Bowling Green. The incident received a lot of media coverage and myths about it sprouted up. For instance, rumor has it Mantell saw windows on the craft, and his wrecked plane had strange holes as if some sort of laser beam had shot it down. What happened, exactly, wasn´t made clear until quite a few years after the encounter, Reid said. Most now agree the object was a balloon. Specifically, Reid believes it was a Skyhook balloon the Navy had launched the day before in Minnesota. Operation Skyhook was a secret initiative to collect atmospheric data and put spy cameras over the Soviet Union, Reid said. While Reid is quick to give a terrestrial explanation of Mantell´s sighting, he "wobbles" about whether we ever have been visited by an intelligence beyond our own. Regardless of what Mantell saw, the fact it led to his death darkened our views of UFOs. "It was a very sobering incident," Reid said. It also is a story still repeated by those who venture into the sky -- "kind of a unique footnote in the history of the Kentucky Air National Guard," Master Sgt. Tim Gagnon said.<

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Klassiker der Fliegenden Untertassen-Mythologie: Thomas Mantell

7.Januar 1948: Heute vor 60 Jahren starb Cap. Thomas Mantell bei der Verfolgung einer >Fliegenden Untertasse<

7.Januar 1948, nachmittags, US-Bundesstaat Kentucky. In Maysville und anderswo in der Gegend sahen verschiedene Einwohner etwas am Himmel, was ihrer Meinung nach ein befremdlich-anzuschauendes Luftgefährt war. Da sie niemals zuvor soetwas gesehen hatte, riefen sie die Kentucky State Highway Patrol an. Dort wieder alarmierte man die naheliegende Luftwaffen-Basis Godman nahe Louisville. Dort wußte man über die Fliegende Untertasse nichts und der Kontroll-Turm-Chef versprach, nach dem Ding Ausschau zu halten. Zwanzig Minuten liefen auch Meldungen über das Phänomen aus Irvington und Owensboro auf, dabei wurden auch die Details greifbarer, wennauch es keine koordinierte Verfolgung gab. Es war eine runde und irgendwie blitzende Erscheinung von riesigem Ausmaß, die gegen Westen zog. Das Gebilde stand zu diesem Zeitpunkt nördlich von Godman Field, aber der Tower-Operator schaute aus welchen Gründen auch immer in die entgegengesetzte Richtung. Sein Stellvertreter machte dann das Ding aus, welches keineswegs wie ein Flugzeug ausschaute. Überdies hatte Godman keinen Bericht über ein Flugzeug in der Nachbarschaft erhalten, noch war der Aufstieg eines Wetterballons an Ort gemeldet.

 

Der Turm alarmierte den Operations Officer des Stützpunkts, den Geheimdienst-Offizier und den Basis-Kommandeur. Ein UFO im Anflug! Als die gerufenen hohen Offiziere herbeikamen, waren auch sie nicht imstande, dieses Objekt zu identifizieren, auch keiner der anderen Leute im Turm. Fernab schien das fremde Ding fast schon über der Rollbahn zu schweben. Es war groß und schien metallisch zu sein, jedoch es ähnelte keineswegs irgendeinem Objekt, was die Soldaten jemals zuvor gesehen hatten. Das Objekt war ein Rätsel. Als dann ein Trainingsflug von vier P-51-Maschinen Mustang der National Guard von Georgia kommend unter der Leitung von Captain Thomas Mantell im Süden herbeikam, bat man von Godman aus den Flight Commander um Hilfe, da die Maschinen zu jener Zeit schnelle Luftkampf-Flugzeuge waren. Mantell´s Gruppe sollte eine Aufklärungs-Mission durchführen. Doch einer seiner Begleiter besaß zu wenig Treibstoff im Tank, sodaß er abdrehen mußte, die verbleibenden drei anderen Mustangs setzten zur Untersuchung des Fremdkörpers am Himmel an. Mantell bat um eine Einweisung auf das Objekt und konnte daraufhin das Ding ausmachen, welches er weit über sich sah. Dann setzte sich einer seiner Flügelmänner ab. Zu diesem Zeitpunkt gab er durch: "Ich sehe das Ding, es sieht metallisch aus und ist von gewaltiger Größe, ich steige weiter auf." Sein letzter Begleiter zog sich zurück, da man inzwischen auf eine Höhe gekommen war, wo eine zusätzliche Sauerstoff-Versorgung aus Sauerstoff-Tanks notwendig wurde, die diese Maschinen nicht besaßen.

 

Gruppen-Führer Mantell ließ sich nicht beirren, schließlich sah er sich nun einer dieser sagenhaften Fliegenden Untertassen gegenüber und war ins UFO-Fieber verfallen, weshalb die Vernunft ausgeschaltet wurde. Ab 5.000 Meter wird zusätzliche Sauerstoff-Verosgrung empfohlen, ab über 6.000 Meter wird diese unersätzlich - und genau in dieser Höhe bewegte sich inzwischen Mantell, der auch nicht auf die Warnungen seiner beiden Begleitmaschinen-Piloten gehört hatte. Auch Godman Tower wurde von Mantell überhört. Dann verlor man Mantell´s kleine Maschine außer Sicht und man hörte auch nichts mehr von ihm. Einige Stunden später machte ein Suchflugzeug die Trümmer von Mantells P-51 vierzig Meilen von Godman entfernt auf einem Acker aus, der Pilot war tot. Bald kursierten wilde Gerüchte, die bis heute anhalten. Das UFO seit verantwortlich für die Vernichtung der P-51, sie wäre von der Untertasse abgeknallt worden; andere Gerüchte behaupteten, Mantell´s Körper sei verschwunden gewesen und von der Raumschiff-besatzung an Bord geholt worden; anderer Versionen nach sei der Leichnam wohl gefunden, aber von geheimnisvollen Löchern überzogen gewesen; zudem soll die Maschine radioaktiv verseucht gewesen sein. UFO-Entlarver Donald Menzel verrannte sich in seinem Buch Flying Saucers (1953) darin, das Mantell eine sogenannte Nebensonnen-Erscheinung verfolgte. (Der britische UFO-Skeptiker Steuart Campbell drehte völlig ab und erklärte jüngst den Fall als eine Fata Morgana des Planeten Jupiter.) Es muß aber auch erwähnt werden, das Keyhoe den Fall Mantell als seinen großen Champion für die ETH-Erklärung der UFOs betrachtet hatte und als Basis für weitere aufbauende Lego-Teilchen nahm. Dies lag darin, weil einige Leute im Project SIGN tatsächlich wegen des Informationsmangels über den SKYHOOK auf dem Schlauch standen und den Vorfall einfach nicht vernünftig aufklären konnten (ähnliches geschah bald darauf mit dem Fall Chiles/Whitted). Wie immer, Keyhoe verließ sich auf seine Insider-Kontakte und konnte nicht glauben, daß diese Leute einfach überfordert, unterinformiert und deswegen ohnmächtig waren. Später konnte er einfach nicht akzeptieren, daß die USAF-Piloten, also die Helden der Nation, sich durch einen Ballon narren lassen könnten. Was einmal mehr aufzeigt, wie gefährlich es ist, blind an die Autoritäten zu glauben und automatisch von ihnen zu erwarten, daß die a. alles wissen und b. niemals versagen können. Dies ist übrigens ein Grundproblem für viele UFOlogen, da ihre Erwartungen zu hoch sind (weil sie sich selbst überschätzen). So gesehen ist durchaus verständlich, wenn der Fall Mantell zunächst einen Schock für das SIGN-Personal darstellt, welcher bei einigen nurmehr die ETH als Erklärung offenließ. Hinzu kam das "Torpedo-UFO" von Chiles/Whitted und die Sache war rund. Eine Reihe von spektakulären Fällen kurz hintereinander, denen man nicht betreffs einer Erklärung näherkam und schon fliegen die Phantasien (notgedrungen) hoch. Dieser Mechanismus ist eine grundlegende Funktion in der Ausbildung des mythologischen Bezugsrahmen um die "Alien-UFOs" nicht nur im hier besprochenen Problemkreis, sondern grundsätzlich übertragbar auf alle UFO-Gläubigen.

 

Die Untersuchung des Unglücks ergab schließlich, daß der Flieger wegen Sauerstoffmangel schließlich in seiner Maschine ohnmächtig wurde, deswegen die Kontrolle über sie verlor und abschmierte. Diese Flieger-Tragödie hat also ganz ´normale´ Ursachen. Was aber ist mit dem UFO, damals als "Fliegende Untertasse" verstanden? Es schaltete sich die US Air Force und ihre Experten vom Air Technical Intelligence Center auf der Wright-Patterson AFB in Dayton, Ohio, ein. Nach einer Untersuchung erklärte man von dort, daß der National Guard-Pilot sich vom Planeten Venus narren ließ, den er nun verfolgte. Auch die Zeugen am Boden sollen den Planeten Venus am hellichten Nachmittag gesehen und falsch als Fliegende Untertasse erkannt haben. Nur weil lt.Sternkarte die Venus halt eben sich in jener Position am Himmel befunden hatte, wo auch das gewaltige Objekt erschien. Diese Erklärung stieß natürlich den Zeugen auf und rief Skeptiker auf den Plan, wie wir meinen völlig zu recht. Selbst wenn die Venus wohl in jener allgemeinen Richtung stand, ist sie dennoch am sonnenlichtüberstrahlten Nachmittags-Himmel nicht zu sehen, zumindest nicht so ohne weiteres und ohen Konzentration, schon gar nicht für einen Piloten im schnellen Flug. Dies bezeugt die Ohnmacht der USAF nur zu deutlich, weswegen der Verdacht der Vertuschung in Sachen Fliegende Untertassen nurmehr genährt wurde.

Die Story wurde zum UFO-Klassiker. Bemerkenswert ist auch, daß die Angehörigen von Thomas Mantell über den wahren Hintergrund des tragischen, selbstverursachten Unglücks nicht informiert wurden. Wer gibt schon gerne zu, daß da ein amerikanischer Pilot über dem Heimatland halbwegs unter "friendly-fire" geraden war und indirekt einem Geheimprojekt zum Opfer fiel. Kaum bekannt dagegen ist, daß der Fall einige Jahre später nochmals neu bewertet wurde und man nun auf Informationen der US-Navy zurückgreifen konnte, die insgeheim das Stratosphären-Ballon-Projekt SKYHOOK tätigte. David Jacobs wurde von Jerome Clark für ein Interview im Saga UFO Report vom Juli 1977 befragt. Hier gestand der Historiker und Autor des Buches "The UFO Controversy in America" zu, daß zum Zeitpunkt des Falls Mantell dieses "supergeheime Projekt der Skyhook-Ballone lief. Die Skyhooks waren von enormer Größe und sie sahen nicht aus wie die Ballone, die man bisher gesehen hatte". Das macht aber nichts, wenn dreißig Jahre später "UFO-Experten" immer noch sicher sind: "Captain Thomas Mantells Flugzeugabsturz zeigt, daß UFOs die Macht zu töten haben, wenn sie ernsthaft bedroht werden" - so wird der Fall tatsächlich zur himmlischen Lorelei. Da macht es auch nichts mehr, wenn es heißt, daß die besten Flugzeuge und Piloten, die es auf der Erde gibt, gegen die UFOs in den Kampf geführt wurden (siehe Blundell & Boar in ?Die grössten UFO-Geheimnisse der Welt - mit zahlreichen authentischen Fotos?). Unter diesen Umständen ist es auch völlig wurscht, wenn UFO-Schriftsteller auf die Pauke hauen und wie selbstverständlich erklären, das zum Glück "nicht alle UFOs sich als tödliche Bedrohung erweisen". Tatsächlich war ein solcher Skyhook auf der Clinton County AFB in Ohio an jenem Morgen aufgelassen worden und ins naheliegende Kentucky unkontrollierbar abgetrieben. Aber auch ein in Camp Ripley, nordwestlich von Minneapolis, am Morgen des 6.Januar 1948 insgeheim aufgelassener SKYHOOK wäre als Verursacher denkbar, der binnen eines Tages und mit den tatsächlich vorherrschenden Höhenwinden gut nach Kentucky gekommen sein könnte. Verrückt: Unter den Beteiligten dieses Starts befand sich Charles B.Moore vom projekt MOGUL, welches durch den Roswell-Crash 1995 weltberühmt wurde! National Guard-Pilot Mantell war durch ein Objekt der US-Marine ins UFO-Fieber verfallen und umgekommen, quasi im ´friendly-fire´ in Friedenszeiten und daheim gefallen, welch skurille Situation. Eine himmlische Lorelei zog Mantell magisch an und ließ ihn scheidern. Warum hat die Marine aber auch gegenüber ihren fliegenden Kollegen gemauert? Das Skyhook-Projekt war streng geheim und auch dieser Ballon war bereits schon mit automatischen Kameras ausgerüstet gewesen, mit denen man versuchen wollte über der roten Osten Aufklärungsfotos zu schießen. Bemerkenswert auch, daß neben dem Fall Arnold die UFO-Verfolgung durch Mantell, zumindest hierzulande, die allerersten und immer wieder zitierten Untertassen-Vorkomnisse waren, die über das deutschsprachige Publikum herfielen. So wurde aus dem Fall Mantell ein tragischer UFO-Klassiker, der in der öffentlichen Gewahrwerdung des Phänomens eine große Rolle spielte. Quellen: OMNI, Dezember 1978, NICAP-Newsletter UFO-Investigator, März 1975 und Just Cause Nr.40 vom Juni 1994.

 

Inzwischen liegt die Juni 1994-Ausgabe von JUST CAUSE vor, wo man der Affäre ans Herzen geht. Obwohl Blaubuch von einem Dr.Seyfert, Astronom an der Vanderbilt Universität in Nashville, Tennessee, deutlich den Bericht von einem Perlen-förmigen Ballon mit Instrumentenladung erhalten hatte, kam man nicht zum richtigen Schluß in diesem Fall, und dies obwohl ein weiterer Zeugenbericht aus Madisonville vorlag, wo ein Beobachter via Teleskop einwandfrei einen Ballon vom SKYHOOK-Typ ausmachte. Dieses Problem kennen wir natürlich auch, gelegentlich gibt es harte Identifizierungshinweise, auf die man einfach nicht anspringt. Die US-Marine war verantwortlich für das geheime SKYHOOK-Programm. Sie wollte das Programm durch ein Zugeständnis der Verantwortlichkeit im Fall Mantell nicht gefährten, sodaß sie den Start einfach verschwieg. Prof.Moore erinnerte sich noch im Januar 1994 im Interview mit JUST CAUSE deutlich an spätere Gespräche mit Marine-Verantwortlichen zu dieser Affäre. Hintergrund war natürlich der geheimdienstliche Nutzen dieses Geheimwaffen-Programms zur Fernaufklärung. Das Projekt der US-Marine war streng geheim und unbekannt für alle jene, die es nicht wissen mußten. Solche Ballone waren im Jahr 1948 der Öffentlichkeit und die meisten "Leuten hinter den Mauern der Regierung" völlig unbekannt! Unter den Zeugen des Objektes war im Januar 1948 auch Dr.Carl K.Seyfert (nach ihm wurde die entsprechende Galaxis benannt), der durch sein Teleskop den Durchgang des Objektes beobachtet hatte und es als typisches konusförmiges Gebilde, wie eine "ice-cream cone", beschrieb und herabhängende Kabel und den Instrumentenpack ausmachte. Erst anno 1952 gestand die US-Navy zu, den SKYHOOK zu verwenden und das er zu UFO-Sichtungen führte, ohne dabei freilich zu erklären, welche Fälle konkret darauf zurückgehen! Die Marine hielt sich auch zurück, da sie die Familie von Thomas Mantell nicht schockieren wollte, außerdem hatte man in verantwortlichen Kreisen nicht den Mut, sich für den zufälligen Unfall der unerwarteten Art zu bekennen bzw zu entschuldigen. Zudem muß bedacht werden, daß die US-Regierung um Vertrauensverlustigkeit kämpfte, das sie vorher überall deutlich erklärte, für die UFOs nicht verantwortlich zu sein. Hier glitt die Situation unerwartet in einer unerwarteten Situation außer Hand.

Tatsächlich, es gab Cover-Ups, Verschwörungen, Vertuschungen und Konspirationen - und der Mangel an Untersuchungs- sowie Koordinationsfähigkeit*. Aber sie haben gänzliche andere Hintergründe, als uns UFOlogen vormachen. Dies ist genau das PR-Mißverständnis, welches bereits verschiedene UFO-Forscher der US-Regierung vorgeworfen haben. Seit den 40er Jahren spielen hoch oben am Tages-Himmel auftauchende helle Lichtscheiben eine gewichtige Rolle in der Entwicklung der UFO-Saga. Jan Aldrich unterrichtete uns am 4.6.1997, das "Ballone eine große Sache in dieser Ära waren, da jedes Wetteramt und viele andere Behörden derartige gleich mehrfach am Tag, zumeist um 6 h und 18 h, aufließen. An fast jeder Militäreinrichtung gab es Wetter-Beobachtungsposten, die ebenfalls ihre Geräte hochließen. Pro Staat unterhielt die AAF wohl jeweils bis zu 100 Aufstiegspunkte. Allein im Sommer 1947 müßen um die einhundert Radar-Ziel-tragende Ballone niedergegangen sein, viele von ihnen sorgten für Fliegende Untertassen-Schlagzeilen, aber nur wenige wie jener aus Circleville, Ohio, sorgten für überregionale Berichterstattung. Wer weiß schon, das z.B. General Yates daraufhin nach Ramey´s Pressekonferenz im ganzen Land der Armee und Marine die Anordnung ausgab, Journalisten Ballonstarts vorzuführen, um der Hysterie zu entgegnen?" Am 1.August 1947 berichtete so der in Princeton, New Jersey, erscheinende Herald auf Seite 1: "Die obere Atmosphäre schützt ihre Geheimnisse gegenüber der zweiten Serie von Cosmic Ray Balloons!" Die Princeton-Universität hatte kurz zuvor zum zweiten Mal via Ballon Gerätschaften in die Hochatmosphäre gebracht, um kosmische Strahlen, die wie Nuklear-Explosionen und ihre Folgen wirken sollen, zu untersuchen. In einem Bündel von acht jeweils knapp sechs Meter durchmessenden Ballonen wurde Ende Juli eine siebzehnpfüngige Instrumentenkiste nahe dem Halstead-Observatorium in der südöstlichen Ecke des Kampus steigen gelassen. Leider ging das ganze "Gefährt" zehn Stunden später wieder in Bristol, Pennsylvania, wieder runter. Dennoch war Dr.Lloyd G.Lewis, der Verantwortliche für dieses Experiment, zufrieden: "Die Ballon stiegen auf 75.000 feet auf und das Experiment konnte gute Daten ermitteln, bei unserem Test am 12.Juli arbeiteten die Instrumente nicht." Dieses Experiment war Teil des kosmischen Strahlen-Programms, welches Professor John A.Wheeler unter Beteiligung des Office of Naval Research durchführte. Die örtliche praktische Umsetzung im genannten Fall lag in den Händen von Prof.Henry DeWolf Smyth als Leiter der Physik-Abteilung in Princeton. Wie das Blatt meldete, werden die Experimente fortgesetzt, um in noch größere Höhen vorzustoßen.

 

*= Dadurch ging auch die Meldung der beiden Privatpiloten James Garret und William Crenshah aus Hopkinsville unter, die vor Mantell die Erscheinung bereits unaufgefordert und auf eigenes Risiko verfolgt hatten und dann abbrachen, weil sie das Objekt für einen Ballon hielten.

 

Tatsächlich meldete am 27.Juli 1948 dann die New York Times hinsichtlich eines Fliegenden Untertassen-Alarms entlang der Jersey-Küste, daß die Formationen und Trauben von Fliegenden Untertassen, die in den Tagen zuvor über dem Ostküsten-Gebiet gesichtet worden waren, auf Ballon-Trauben zurückgingen, die Meßinstrumente nach sich schleppten, um der Neutronen-Forschung der US-Marine zu dienen. Diese Ballons waren ein paar Tage zuvor in Princeton gestartet worden. Wie Trauben oder "glühende Perlketten am Himmel" zogen sie dann New Jersey entlang. In Ashbury Park stürzten die Leute aus dem Wasser ans Ufer, um den Vorbeiflug der Fliegenden Untertassen zu beobachten. Da niemand etwas von der wahren Natur dieser Ballon-Trauben wußte, starteten sogar Armee-Flieger vom Red Bank-Airport im Alarmstart, um die Untertassen abzufangen! M/Sgt.E.G.Walters kehrte eine Stunde später enttäuscht zurück: "Ich kam bis auf knapp 11.000 m hoch, aber das Ding da oben erschien mir so, als wäre ich weiterhin am Boden gewesen und ich ihm keinen Schritt nähergekommen." Auch T/Sgt.John Bostick, der in einer weiteren Maschine saß, konnte nichts zun, um sich den Dingern zu nähern: "Meine Maschine konnte noch nicht einmal ansatzweise so hoch kommen, wo die Perlen-Kette flog." Schnell ging die Untertassen-Story um, niemand wußte was sie waren und erstaunliche Vorstellungen kamen hoch: "Feuerbälle" und "Buck Rogers-Raketenschiffe" nannte man sie, das es schlicht nur Ballone waren, darauf kam dagegen niemand. Erst nachdem das Department of Physics an der Princeton-Universität die Nachrichten vom flying saucer-Fieber erreichte, wurde von dort aus Entwarnung gegeben und erklärt, um was es sich dabei handelte und diese Erscheinung der Ballontrauben als Teil des Forschungsprogramms auf ihre Kappe ging. Als beim Weiterflug dann auch die Naval Air Station in Lakehurst, New Jersey, mit Untertassen-Meldungen eingedeckt wurde, wußte man zumindest hier nun Bescheid und konnte die Beobachter sofort beruhigen. Auch wenn es sich hierbei nicht um Giga-Ballone handelte, so lernen wir doch einiges daraus: Auch im Bündel sind kleinere Ballon-Muster gefährliche Produzenten für UFO-Alarm, bei dem die Phantasie mit den Menschen durchgeht.

 

Wir erinnern hier an den Fall Roswell und das Drama um Thomas Mantell. Erinnern wir uns an die in Klamath Falls (Oregon) erscheinende HERALD-NEWS vom 6.Juni 1947 mit der Schlagzeile "Klamath Flying News". Hiernach hatte Matt Finnigham 12 Großballone aus Werbegründen für seinen Sportladen hochgelassen, die bis nach Idaho flogen und dort sogar von einem Piloten ausgemacht wurden, der diese in Fliegende Untertassen-Hysterie über viele Meilen hinweg verfolgte, bis er merkte, um was es sich hierbei wirklich handelte. Aber auch in der modernen ufologischen Geschichte spielen derartige Gebilde eine besondere Rolle - wir erinnern an die vielen Videoclips zur angeblichen mexikanischen UFO-Welle. Hier wollen wir uns mit dem Stimulus BALLON, insbesondere dem gewaltigen Stratosphären-Ballon, näher beschäftigen. Bereits die The Saturday Evening Post vom 30.April 1949 hatte unter Sidney Shalett zu berichten gewußt, das ein großer Anteil der bis dahin klar identifizierten Untertassen-Berichte auf Wetter-Beobachtungs- und Radar-Ziel-Ballone zurückgeht: "Die Militärs und das Wetteramt verwenden zahlreiche Ballontypen um atmoshärische Daten aufzuzeichnen. Einige von ihnen tragen stetig-leuchtende Lichter, andere wieder Blinklichter und wieder andere ziehen eine ganze Reihe von Geräten nach sich, die die unterschiedlichsten Formen haben. Es gibt keinen Zweifel, das Ballone schon eine ganze Reihe von aufrechten Beobachtern narrten. Zumeist sind es Ballone mit einem sogenannten RAWIN (Radar-Wind)-Ziel... Unter diesen Ballonen hängen dann sechseckige Ziele aus Aluminium-Folie, die selbst durch leichte Stöcke verspannt sind." Wie Shalett berichtete, nahm man für ihn Luftaufnahmen solcher Ballone auf und hierbei sahen sie immer wieder "perfekt rund" aus. Shalett wies darauf hin, daß diese RAWIN-Ballone gerade zu Beginn der Untertassenwelle "zuTausenden an Wetterstationen im ganzen Land erstmals ausgeliefert wurden, sodaß sie in dieser Zeit erstmals in großer Menge Verwendung fanden und gelegentlich sogar RAWIN-Ballone im Bündel hochgingen, weswegen Diskus-Formationen gemeldet wurden".

 

Am 3.April 1950 gab es fast schon einen Geheimnisverrat. Der damals international bekannten Journalisten und Rundfunkkommentator Henry J.Taylor hatte in seiner national ausgestrahlten Sendung mit dem Titel Fliegende Untertassen - kein Spuk am Himmel ausgepackt und eine Sensation angekündigt: "Ohne damit ein militärisches Geheimnis zu enthüllen, kann ich Ihnen versichern, daß es "Fliegende Untertassen" tatsächlich gibt, und zwar in mehreren Typen. Wie authentisch berichtet wird, gibt es sie in verschiedenen Größen, von kleinen weißen Scheiben, 50 Zentimeter im Durchmesser und 15 Zentimeter dick (wie in Galveston Bay in Texas eine gefunden wurde), bis zu Scheiben mit dem immerhin beträchtlichen Durchmesser von 75 Metern. Es gibt verschiedene Formen - aber fast alle sind rund, manche flach und am Rande aufwärtsgebogen wie Untertassen, andere wie Torten in der Mitte gewölbt. Dieser letztere Typ wurde von Wildwood im Saate New Jersey und von anderen Orten aus photographiert. Manche werden gelenkt, andere nicht. Weder ein Lichtschein noch eine Rauchfahne geht von ihnen aus, kein Zeichen eines vorwärtstreibenden Mechanismus und kein Ton. Für Augenblicke können sie regungslos in der Luft stehen. Dann schießen sie nach rechts oder links davon, torkelten träge, wie übereinstimmend von Flugzeugführern berichtet wurde, und nehmen allmählich an Geschwindigkeit zu, bis sie sich blitzartig vorwärtsbewegen. Aber sie sind völlig harmlos. Ohne Zweifel entspringen viele Berichte über Fliegende Untertassen -es sind 90 Prozent- der Phantasie, oder sie beruhen auf Verwechslungen. Aber jene neun Fliegenden Scheiben, die von Kapitän E.J.Smith von den United Airlines, seinem zweiten Flugzeugführer und seiner Stewardeß an der Pazifikküste gesichtet wurden, hat es wirklich gegeben, ebenso die fünf von Fred M.Johnson gesichteten Fliegenden Scheiben, die im KaskadenGebirge von Oregon hoch über ihm in die Kurve gingen und plötzlich steil aufstiegen. Wirklichkeit war auch die an einem hellen, klaren Sonntagmorgen im April 1949 über Neu Mexiko hinwegfliegende, die einen Durchmesser von 30 Metern hatte. Und ebenso wirklich war die am 7.Januar 1948 über Kentucky von der Polizei gesichtete Scheibe - die allerdings etwa 75 Meter Durchmesser hatte.

 

Die Fliegenden Untertassen werden im Rahmen eines umfassenden, immer ausgedehnteren Versuchsprogramms erprobt, das seit fast drei Jahren in den Vereinigten Staaten durchgeführt wird. Das Projekt durchlief verschiedene Entwicklungsstufen, die besonders im Juli 1947, im Januar 1948 und im April 1950 das Interesse der Öffentlichkeit erregten. Inzwischen sind die "Untertassen" immer größer geworden und fliegen in Höhen von 300 bis 10.000 Metern und sogar noch höher. Ich weiß, welchen Zweck diese sogenannten Fliegenden Untertassen haben. Aber das ist ein sorgfältig gehütetes militärisches Geheimnis. Wenn die Luftwaffe der Vereinigten Staaten es für angebracht hält, die Berichterstattung darüber freizugeben, dürfen wir eine gute Nachricht erwarten. Bis dahin, meine ich, hat niemand das Recht, sich über ihre Verwendung auszulassen. Als ich der Frage nachging, ob sie überhaupt existieren, und wenn ja, ob sie aus Rußland kämen, machten mich zunächst die sich widersprechenden Beschreibungen von Augenzeugen stutzig - bis ich herausfand, daß es zwei Geheimnisse am Himmel gibt, nicht nur eines. In einem meiner Rundfunkvorträge im vorigen März unterschied ich zwischen der echten Fliegenden Untertasse und Berichten vertrauenswürdiger Piloten über einen großen flammenden, länglichen Körper, der in der Form einer Zigarre ähnlich zu sein schien und etwa dreißig Meter lang war. Nach den Schilderungen zuverlässiger Beobachter fliegt er mit strahlendem Licht in großer Höhe - etwas Grauenerregendes, falls es existiert. Und es dürfte tatsächlich existieren. Aber es ist keine Fliegende Untertasse oder irgendetwas Derartiges, sondern das Geheimnis Nummer zwei. Dieses Etwas braust durch die Nacht, und Flammen schlagen aus viereckigen fensterähnlichen Luken im Rumpf. Flügel hat es überhaupt nicht. Von den beiden Verkehrspiloten Kapitän Clarence S.Chiles und John B.Whitted liegt eine genaue Beschreibung darüber vor. Ihr amtlicher Bericht deckt sich mit früheren Beobachtungen über dem Staate Mississippi, ferner mit Beobachtungen von zwei Piloten, die über Tennessee, und mit anderen, die in der Nähe der Bundeshauptstadt Washington gemacht wurden. Sämtliche Berichte sind zuverlässig [was als solches niemand in Frage stellt, darum geht es auch gar nicht].

Um 1:45 h früh flogen sie bei mondhellem, nur leicht bewölktem Himmel über Montgomery im Staate Alabama. "Plötzlich", berichtete Hauptmann Chiles, "tauchte über uns ein grell glänzender, sich schnell bewegender Körper auf. Er schoß auf uns zu. Wir wendeten nach links. Auch er wendete scharf und flog etwa zweihundert Meter über uns vorbei. Das Ding war etwa dreißig Meter lang, hell wie Magnesiumlicht, hatte die Form einer Zigarre und keine Flügel. Aus dem Rumpfende kam ein flammender orangeroter Strahl. Vom seitlichen Rand ging ein starker Glanz aus und lief die ganze Länge des Rumpfes entlang - wie der Schein von Neonröhren. Mit unglaublicher Geschwindigkeit stieg das Ding plötzlich steil in die Wolken hinauf. Sein Düsen- oder Propellerwirbel (der hinten ausgestoßenen Flammen) brachte unsere Douglas DC3 ins Schwanken." So lautet Flugkapitän Chiles und Flugzeugführer Whitteds schriftliche Erklärung. Beide sind nach Aussagen ihres Vorgesetzten "außerordentlich zuverlässige" Männer. Dieses entsetzlich aussehende Dinge war keine Fliegende Untertassen. Auch hatte es in Wirklichkeit keine Zigarrenform, sondernw ar fast rund, und im gegensatz zu den Fliegenden Untertassen war es bemannt. Aber wenn sich etwas Rundes so schnell bewegt, erscheint es dem Auge langgestreckt und zigarrenförmig. Dies war ein Versuchs-Jagdflugzeug der amerikanischen Kriegsmarine, ein großes, unglaublich schnelles Düsenflugzeug [großer Quatsch und aus der Rückschau nicht zu bestätigen, zudem war das auslösende Phänomen astronomischer Natur - die Verwechslung mit einem Boliden]. Tatsächlich sieht es bei genauer Betrachtung nicht nur aus wie ein Pfannkuchen, sondern ist auch so geformt [den "Fliegenden Pfannkuchen" gabs tatsächlich, er war aber Propeller-gesteuert und aeronautisch eine Null, das Projekt wurde schnell eingestellt]. Rings um den Rand seines scheibenartigen Rumpfes ist eine Reihe viereckiger Düsenschlitze angebracht, aus denen der strahlende Schein der Abgase herausdringt. Es sind also keine Fenster. Wenn das Flugzeug bei Nacht fliegt, wirkt es wie eine flache, flammende Scheibe in der Luft. Wie schnell es fliegt, darf ich allerdings nicht verraten [nur ein journalistisches Stilmittel, da der Flapjack sowieso den eben genannten Eigenschaften hinten und vorne nicht entsprach]. Diese Scheibe kam nicht aus Rußland oder vom Mars, sondern aus Maryland. So bestätigte es die Kriegsmarine der Vereinigten Staaten, und ich bin ermächtigt, es zu sagen.

Sollten Sie eine Fliegende Untertasse finden - die Wahrscheinlichkeit ist allerdings gering, weil die meisten aus einem sich in der Luft auflösenden und nach einer bestimmten Zeit zergehenden Stoff gemacht sind- [sic!], so würden Sie darauf die gleiche Inschrift in schwarzen, mit der Schablone gemalten Buchstaben entdecken, wie sie auf der ersten in Texas gefundenen Untertasse stand: MILITÄRISCHES GEHEIMNIS DER VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA, LUFTWAFFE, WER DIESES GESCHOSS BESCHÄDIGT ODER BESCHREIBUNGEN ODER FUNDORT VERRÄT, WIRD WEGEN VERRAT MILITÄRISCHER GEHEIMNISSE VERFOLGT. SOFORT MIT R-GESPRÄCH ANRUFEN. NICHT EXPLOSIV. [Der Fall war im Sommer 1947 aufgetreten, entpuppte sich aber bereits nach ein paar Tagen als Scherz eines Juweliers!] Nun wissen Sie es. Die ?Untertassen? existieren, und das ist eine gute Nachricht."

 

Taylor´s Geschichte ist voller Übertreibungen, Verdrehungen und Unwahrheiten, gemixt als eine schauderliche Enthüllungsstory, die er auf ein neugieriges und fasziniert-verwirrtes Publikum abwarf. Als Präsident Truman am 4.April 1950 dann die Militär-Anlage von Key West besuchte, dementierte er vor Journalisten die Taylor-Story und sagte aus, das sie ohne jeglichen realen Inhalt sei und Amerika keine Fliegenden Untertassen-Maschinen besitzt. In Washington machte sich auch Verteidigungsminister Louis Johnson lustig darüber und wünschte sich, daß die Streitkräfte irgendwann einmal eine Schwadron Fliegender Untertassen haben sollten, um damit die nationale Sicherheit zu garantieren. So sah sich Taylor gezwungen, seine sensationelle Geschichte zurückzuschrauben und gestand ein, das er sicher nur weiß, das man nahe Minneapolis und sonstwo im Lande Stratosphärenballone zur Studie kosmischer Strahlen aufläßt, die immer wieder als Fliegende Untertassen angesehen würden. Er habe dies als Hinweis auf die Fliegenden Untertassen in Erfahrungen bringen können und man behandle diese Ballone als Geheimprojekte in den entsprechenden Kreisen, was er nicht verstehen konnte, aus diesem Grunde habe er das Phänomen der "heimischen Untertassen" umschrieben...

 

Bereits damals zählte Shalett auch die SKYHOOK-Stratosphären-Ballone zur Klasse der typischen UFO-Sichtungs-Erzeuger, "die oft auch in Trauben aufgelassen werden". In einem Look-Artikel aus dem Jahr 1951, Autor Richard Wilson schrieb den Beitrag "A Nuclear Physicist Exposes Flying Saucers", wurde extra darauf hingewiesen, daß das "Office of Naval Research" (ONR) gerade eben die Existenz der Skyhooks zugegeben hatte, nachdem man jahrelang über sie schwieg. Dr.Urner Liddel, Chef der Nuklear-Physik-Abteilung beim ONR, gestand ein für das SKYHOOK-Programm verantwortlich zu sein: "Viele Fliegende Untertassen gehen darauf zurück. Der überzeugendste Faktor dafür ist, daß die Untertassen gerade dann gesichtet wurden, als wir mit den ONR-SKYHOOK-Experimenten 1947 begannen. Selbst erfahrene Flieger sind darauf reingefallen, da sie ohne Kenntnis um den realen Gegenstand seine Entfernung, Größe und Geschwindigkeit etc nicht bestimmen können. Bis jetzt [!] hielten wir die Sache geheim und niemand kannte zuvor diesen Ballon." Der tragische Unfall von USAF-Captain Thomas Mantell wurde nach Dr.Liddel definitiv durch eine UFO-Fehleinschätzung von einem SKYHOOK-Stratosphärenballon herbeigeführt. BRISANT, das ARD-Boulevardmagazin, am 30.Juni 1995: Hier holte man spannendes, historisches Flugzeugmaterial aus der Kiste, als man uns die Paramount News vom 15.Februar 1951 vorführt, in welcher der Weltöffentlichkeit das Marine-Projekt mit den SKYHOOK-Stratosphärenballons erklärt wurde. Marine-Nuklear-Physiker Dr.Urner Liddel gesteht ein, daß mit diesen Ballonen bereits verschiedene UFO-Verwirrungen in der Vergangenheit zustandekamen: "Doch die vielen Geschichten enthalten mehr Dichtung als Wahrheit."

 

Das macht aber nichts, wenn dreißig Jahre später "UFO-Experten" immer noch sicher sind: "Captain Thomas Mantells Flugzeugabsturz zeigt, daß UFOs die Macht zu töten haben, wenn sie ernsthaft bedroht werden." Die USAF hatte von dem Geheim-Projekt des ONR sichtlich keine Ahnung, weil sie ja Mantell herbeigerufen hatte, um das Ding aufzuklären! Liddel wies in Look auch darauf hin, das verschiedene Male "Fliegende Untertassen-Schwadrone" gemeldet worden sind und man diese auf hochgelassene Ballon-Trauben zurückführte, in denen zwischen 20 bis 30 Einzelballone in jeweils 5 Metern Größe eingebracht waren [die Ballonzüge des Projektes MOGUL]. Dies waren Parallel-Experimente, die einige Zeit durchgezogen worden, aber schließlich erwies sich der SKYHOOK als besser. Bis zur Niederschrift des Look-Artikels hatte es bereits 270 SKYHOOK-Starts gegeben, die u.a. von Camp Ripley in Little Falls, Minn., und am University Airport von Minneapolis stattgefunden hatten. Aber eine ganze Reihe von anderen Starts gab es zudem in Chicago, von der Holoman AFB und von White Sands aus, aber auch von Flugzeugträgern in der Karibik und auf dem Pazifik. Ab 1947 standen übrigens dem ONR speziell für dieses Programm jährlich 40 Millionen Dollar zur Verfügung! Hierzu folgende deutschen Artikel, weswegen klar wird, daß selbst die deutsche Öffentlichkeit informiert worden war - und dennoch in der Folge, genauso wie Menschen in anderen Teilen der Welt, immer wieder auf die selben Objekte hereinfielen:

"Look" lüftet das Geheimnis der "Fliegenden Untertassen" kabelte am UP aus New York und die Neue Zeitung vom 12.Februar 1951 enthüllte: Dr.Urner Liddel von der amerikanischen Forschungsanstalt erklärt in der am Dienstag veröffentlichten neuen Ausgabe der Zeitschrift LOOK, daß die sogenannten "Fliegenden Untertassen" nichts weiter als "Luftanker" seien seien, an denen sich Versuchsballons befänden. Diese Versuchsballons würden, wie Liddel fortfährt, im Rahmen des Regierungsprogramms zur Erforschung kosmischer Strahlung genützt. Sie erreichten große Höhen und oft Geschwindigkeiten von 350 Stundenkilometern.

 

Geheimnis der "Fliegenden Untertassen" gelüftet - Das amerikanische Flotteninstitut gibt bekannt: Große Ballons zur Erforschung des Weltalls - Öffentlichkeit ist beruhigt meldete am 24.Februar 1951 der Münchner Merkur unter Bezugnahme seiner US-Korrespondenten zusammenfassend aus New York: Seit Jahren spuken die "Fliegenden Untertassen" durch den amerikanischen Äther - leuchtende runde Körper, die mit unwahrscheinlicher Schnelligkeit durch die Lüfte sausen und vorgeblich von Abenteur suchenden Fliegern gejagt werden, nach der Meinung der einen die neuste Geheimwaffe der Vereingten Staaten, nach der Ansicht anderer die Vorboten eines Sowjetangriffs auf die westliche Erdhälfte. Die Vision mancher Mitbürger ging noch weiter: sie sahen bereits Raumschiffe vom anderen Planeten, und eine -später allerdings dementierte- Meldung wollte wissen, daß ein solches Raumschiff mit einem seltsamen, leider toten Wesen an Bord irgendwo in der Arktis aufgefunden worden sei [basierend auf der Scully-Hoax-Geschichte war vielleicht dies mit ein Stimuli für die noch weitaus später aufkommenden Gerüchte über Untertassen-Abstürze]. Hollywood, stets auf der Suche nach packenden Themen, begann einen Film im hohen Norden zu drehen, dessen Mittelpunkt ein solches Raumschiff sein sollte. Die Produzenten baten die amerikanischen Luftstreitkräfte um Mitarbeit, erhielten jedoch eine ablehnende Antwort: da die Existenz sogenannter "Fliegender Untertassen" vom Verteidigungsministerium entschlossen bestritten worden sei, könne die Luftwaffe keinesfalls bei der Herstellung dieses reinen Phantasiefilms helfen. Aber allen Dementis zum Trotz sahen solide Bürger, die unter Eid aussagten, daß sie weder betrunken gewesen seien noch unter Halluzinationen litten, von Zeit zu Zeit immer wieder leuchtende Körper durch den Himmel sausen - und nun kam die Enthüllung: das amerikanische Flotteninstitut gab in einem nüchternen Bericht bekannt, daß Gegenstände, die das Publikum als "Fliegende Untertassen" bezeichne, tatsächlich existieren. Jahrelang hat das Institut Forschungen im Luftraum mit besonderen Ballons durchgeführt, die den Namen "Skyhooks" (Himmelshaken) tragen und die dem menschlichen Auge von der Erde aus tatsächlich als leuchtende Teller erscheinen. Diese Ballons haben einen Durchmesser von 30 Metern und erwecken den Eindruck, als ob sie mit einer Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern durch die Luft sausen. Als die Experimente mit den Ballons begannen, hätten sie geheimgehalten werden müssen, erklärt das Institut. Dies sei nun nicht mehr notwendig, so daß das Publikum über die "Fliegenden Untertassen" aufgeklärt werden könne. Die Ballone sind mit feinen Beobachtungsinstrumenten ausgerüstet und steigen bis zu 30.000 Meter hoch. In dieser Höhe, wo die Atmosphäre aufhört, werden Messungen im Weltall vorgenommen. Man weiß, daß dort dauernd in aller Stille starke Atomexplosionen sttfinden, und man will dem Weltall ablauschen, wie diese Explsoionen zustande kommen.

Der Leiter des Forschungsamtes, Dr.Urner Liddel, erklärt, daß die Versuche bereits erfolgreich gewesen seien. Es habe sich vor allem darum gehandelt, zu erforschen, wie das Atom für nützliche Zwecke gespalten werden könne; das Institut befasse sich nicht mit Atombomben-Studien. Die Ballons enthalten als Instrumente eine sogenannte Wolkenkammer, ein Radiogerät, einen Geiger-Zähler und einen Photoapparat. Bisher wurden 270 Plastikballons ins All geschickt. Die größte Schwierigkeit besteht darin, die Instrumente, die mit Fallschirmen versehen sind, wieder aufzufinden. Berichte aus Laienkreisen über das Auftauchen "Fliegender Untertassen" erleichterten oft die Suche. Da das Aufsteigen von meteorologischen Ballons der Öffentlichkeit nichts Neues ist, errregte es keine Überraschung, wenn solche Instrumente gefunden wurden. Die Forschungen wurden so geheim durchgeführt, daß nicht einmal die Militärflugplätze unterrichtet werden durften. Vor zwei Jahren geschah es, daß eine "Fliegende Untertasse" über einem Flugplatz in Kentucky gemeldet wurde. Drei Armeeflieger stiegen auf, um Jagd auf das verdächtige Objekt zu machen. Sie sahen den Flugkörper deutlich, erlagen aber von ihrer verhältnismäßig geringen Höhe der optischen Täuschung, daß es sich mit einer Geschwindigkeit von 500 Stundenkilometern fortbewege. Zwei der Jagdflugzeuge kehrten nach Erreichen einer Höhe von 6.000 Metern zurück, Fliegerhauptmann Thomas Mantell setzte jedoch die Verfolgung fort und stürzte ab. Die Instrumente in dem zerstörten Flugzeug zeigten an, daß er eine Höhe von 10.000 Metern erreicht hatte. Alle Meldungen über die Sichtung "Fliegender Untertassen" - im ganzen über zweitausend - wurden von dem Institut genau geprüft. Da die Ballons selbst ernsthaften Berichterstattern unbekannt waren und exakte Schätzungen unbekannnter Körper im Luftraum unmöglich sind, wichen die Beobachtungen weit voneinander ab. Das Institut konnte jedoch feststellen, daß es sich setsts um seine Ballons handelte. Die Lüftung des Geheimnisses der "Fliegenden Untertassen" beruhigt die amerikanische Öffentlichkeit in starkem Maße. Wer das Phänomen beobachtete hatte und von seinen Mitbürgern nicht ernst genommen worden war, kann seinen Kopf wieder hoch tragen und stolz verkünden: "Ich hab´s euch ja gesagt." Etwas lächerlich erscheint nur jener Rundfunk-Kommentar, der die Landesverteidigung der Unaufmerksamkeit bezichtigte, weil er aus guter Quelle wissen wollte, daß es sich um sowjetische Versuchgsraketen handelte, die in Kürze als Atombomben auf Amerika niedergehen würden. Übrigens verspricht das Flottenforschungsamt, in Kürze weit größere "Himmelshaken" ins Weltall zu schicken, um es bis zu 40.000 Metern und darüber hinaus zu erfroschen.

 

Das also ist sie: Nach fast vier Jahren hat das Rätsel endlich eine Lösung gefunden/"Fliegende Untertassen" - ein gelöstes Rätsel hieß es am 14.März 1951 in einer großaufgemachten Illustrierten-Reportage der Heute Nr.132 aus München: Am 24.Juni 1947 sah der amerikanische Verkehrsflieger Kenneth Arnold bei einem Flug über den Mt.Rainier etwas völlig Unerklärliches: neun große, glänzende Scheiben bewegten sich in einer Kette hintereinander am Himmel. Nach drei Minuten verschwand die Erscheinung. Wochenlang sprach man in Amerika davon. Der Begriff "Fliegende Untertasse" war nun in aller Munde. Man hatte zwar angeblich schon vorher etwas Derartiges gesehen - etwa seit 1945 -, aber man sprach kaum darüber, da sich niemals zuverlässige Augenzeugen gefunden hatten. Schon Mitte Juli wiederholte sich die Erscheinung. Diesmal war es ein Fliegerleutnant, dem sie begegneten. Innerhalb weniger Tage wußten auch noch ein Oberst und ein Major der amerikanischen Luftwaffe sowie ein weiterer Verkehrsflieger von dem seltsamen Luft-Phänomen zu berichten. Im januar 1948 verfolgte der Jagdflieger Captain Mantell über dem Flugplatz Gorman Field in Kentucky eine solche Scheibe. Durch Funk meldete er schließlich, daß er sie erreicht habe. Dann stürzte er aus ungeklärter Ursache ab. Fachleute vermuteten, daß er durch Sauerstoffmangel ohnmächtig geworden war, denn seine Ausrüstung war nicht für die dünne Luft der Höhenlage eingerichtet, die er bei Verfolgung der Scheibe erreichte. Andere hatten mehr Phantastie: "Von Marsmenschen abgeschossen?" - "Durch geheimnisvolle Strahlen einer sowjetischen Wunderwaffe zum Absturz gebracht?" fragten sie. Wenn auch der Tod von Captain Mantell eine natürliche Erklärung haben konnte - die geheimnisvolle Scheiben am Himmel blieben ungeklärt. Phantastieprodukte? Das war kaum anzunehmen. Verkehrs- und Militärflieger hatten sie gesehen - bekanntermaßen nüchterne Menschen, die sich nicht leicht durch Produkte ihrer eigenen Einbildungskraft narren lassen. Die amerikanischen Luftstreitkräfte entschlossen sich deshalb, eine Kommission zur Untersuchung der unerklärlichen Luftphänomene ins Leben zu rufen.

Massenhysterie? 250 "Augenzeugenberichte" aus den USA und 30 Berichte aus anderen Ländern wurden der Kommission innerhalb von zwei Jahren vorgelegt. Das Ergebnis der Auswertung war gleich Null. Bei genauen Nachforschungen fielen entweder die "Augenzeugen" um und hatten letzten Endes doch "nur davon gehört", oder das Phänomen fand eine ganz natürliche Erklärung. Sogar die Venus, die bei klarem Himmel mitunter am Tage zu sehen ist, war für eine "Fliegende Untertasse" gehalten worden. Auch meteorologische Ballons, so hieß es, könnten mitunter wie eine Fliegende Untertasse aussehen. Aber man wußte damals noch nicht, wie nahe man mit dieser Feststellung der Wahrheit gekommen war. "Im großen und ganzen wahrscheinlich eine milde Form von Massenhysterie" - so lautete das Ergebnis der Untersuchungen. Dennoch kam man um die Tatsache nicht herum, daß nüchterne, geistig und körperlich gesunde Menschen "geheimnisvolle Scheiben" gesehen hatten... "Sowjetrussische Raketenflugzeuge?" fragten die einen. "Unwahrscheinlich", sagten die Fachleute. "Raumschiffe von anderen Planeten?" fragten andere. "Ebenfalls höchst unwahrscheinlich." Aber dieser Gedanke setzte sich fest. "Seit 175 Jahren", wollte eine Zeitschrift erfahren haben, "wird die Erde von anderen Planeten aus überwacht. Seit genau dieser Zeit hat man die Fliegenden Untertassen gesehen." Das war durch nichts belegt, und der Artikel war bald vergessen. Kurz darauf mußte in Mexiko eine Fliegende Untertasse notlande. Der Pilot, ein 50 Zentimer großer Marszwerg, büßte dabei sein Leben ein. Die mexikanische Regierung ließ ihn zu Forschungszwecken einbalsamieren - aber wer ihn besichtigen wollte, mußte feststellen, daß Untertasse und Marszwerg Produkte einer üblen Zeitungsente waren. Aber Mexiko war nun wochenlang das Land der Fliegenden Untertassen. Menschenmengen blickten mit suchenden Augen stundenlang zum Himmel, und es wird berichtet, daß die Taschendiebe sich damals einer großen "Wirtschaftsblüte" erfreut hätten. Auch die Masseure sollen an der Behandlung verkrampfter Halsmuskeln gut verdient haben.

 

"Erklärungen" und Dementis. "Was für einen Whiskey trinken Sie dort?" telegraphierte der amerikanische Admiral Gallery an einen seiner Offiziere. Dieser Offizier hatte eine "Fliegende Untertasse" gesehen und sich seine eigenen Gedanken darüber gemacht. Aber das Telegramm kam zu spät. Eine Zeitschrift zog weitere Schlüsse aus den Beobachtungen des Marineoffiziers und schrieb in einem langen Artikel, "Fliegende Untertassen" seien nichts anderes als ein fast kreisrunde, wahrscheinlich von der amerikanischen Flotte gebautes Flugzeug. Die Flotte dementierte. Ein solches Flugzeug hatte im Modell existiert, aber es war niemals geflogen. [Tatsächlich druckt das Blatt auch das inzwischen zum Museums-Stück degradierte Muster des "Flying Flapjack" mit dem Text "Ein Modell der USA-Flotte...aber nicht die ´Fliegende Untertasse´" ab.] Trotzdem hielten sich nun die Gerüchte, daß es sich bei den "Fliegenden Untertassen" um ein neues Versuchsprojekt der amerikanischen Streitkräfte handle, und auch intelligente Menschen fielen auf "Tatsachen" herein, die sie bei genauer Nachprüfung nur vom Hörensagen kannten. "Es gibt sie wirklich, aber was sie sind, ist noch geheim" - so ungefähr lauteten Artikel und Rundfunkberichte, die Andeutungen über neue ferngelenkte Flugzeuge, Raumschiffe oder Geschosse machten. Die Kommission zur Erforschung ungeklärter Luftphänomene war längst aufgelöst. Und doch beschäftigten sich die amerikanischen Streitkräfte weiter mit der Fragte: Gibt es vielleicht doch irgend etwas unter unseren Versuchsprojekten, worauf sich die "Untertassen"-Gerüchte zurückführen lassen? - Auch Dr.Liddel von der Flottenversuchsstation für Atomphysik dachte darüber nach. Zugegeben, einzelne Fliegende Untertassen waren schon immer einmal "gesehen" worden. Aber die Berichte hatten sich gehäuft, seit Kenneth Arnold im Juni 1947 von seinen "neun glänzenden Scheiben" über dem Mt.Rainier berichtet hatte. Und gerade damals hatte Dr.Liddel begonnen, große Stratosphärenballons zur Erforschung der kosmischen Strahlung aufsteigen zu lassen... Dr.Liddel ließ sich alle verfügbaren Augenzeugenberichte über "Fliegende Untertassen" kommen. Es waren mittlerweile 2.0000.

Des Rätsels Lösung. Dr.Liddel ging auch noch einmal der Geschichte vom notgelandeten Marsmenschen nach. Tatsächlich handelte es sich um eine völlig frei aus der Luft gegriffene Nachricht. Auch viele andere Berichte stellten sich als Phantastieprodukte heraus. Blieben eine große Anzahl von Berichten, denen man Glauben schenken mußte. Das Ergebnis weiterer Untersuchungen: "Unter den zuverlässigen Beobachtungen ist keine einzige, die sich nicht durch unsere Ballons zur Erforschung kosmischer Strahlung erklären ließe", gab Dr.Liddel bekannt. "Anfangs hatten wir das Projekt geheimgehalten. Das ist jetzt nicht mehr nötig. Wenn wir Erfolg haben, werden wir eine Methode finden, Atome so zu zertrümmern, daß man beispielsweise aus einer Tasse Wasser, im Atomofen ´verheizt´, eine ganze Stadt mit Energie versorgen kann." Schon seit 30 Jahren kennt man die "kosmische Strahlung" - Atompartikel unbekannter Herkunft, die mit ungeheurer Geschwindigkeit auf die Erde herunterregnen. In Anlagen wie zum Beispiel dem Zyklotron beschleunigt man künstlich Atompartikel auf hohe Geschwindigkeiten, die aber immer noch hinter der "kosmischen Strahlung" zurückbleiben. Wo solche Partikel auf Materie treffen, gibt es eine winzige Explosion, deren genaue Kenntnis für die Wissenschaft von unschätzbarem Wert wäre. Man erforscht sie im Zyklotron, aber für eine große Reihe von versuchen ist man noch immer auf die schnelleren Partikel aus dem Weltrauma ngewiesen. Nun wird diese Strahlung durch die Erdatmosphäre abgebremst, und die Forschung ist um so furchtbringender, je höher man sich über den Meerespiegel erhebt. Dazu dienen Dr.Liddels Stratosphärenballons. Sie tragen ein kleines Laboratorium - Instrumente im Gesamtgewicht von etwa 150 Pfund, die in 30 Kilometer Höhe alle Messungen automatisch aufzeichnen und nach einiger Zeit mit dem Fallschirm abgeworfen werden. Wird ein solcher Ballon abgetrieben, dann erscheint irgendwo eine "Fliegende Untertasse": aus 30 Kilometer Entfernung kann niemand mehr erkennen, daß der Ballon Kugelform hat. Photographische Aufnahmen durch Fernrohre bestätigten die Ähnlichkeit des Ballons mit den "Fliegenden Untertassen". - 1952 wird Dr.Liddel einen neuen, größeren Ballontyp aufsteigen lassen. Dann wird es neue und größere "Luftphänomene" geben (man könnte sie "Fliegende Suppenteller" nennen). Aber man wird dann wissen: Es sind Dr.Liddels neue Ballons, und es gibt keine "Fliegenden Untertassen".

 

+ Bemerkenswerter Weise druckte die Zeitschrift sogar eine ganzseitige Aufnahme eines solchen Höhenforschungsballons fern oben am Himmel ab, die die Illusion der Fliegenden Untertasse gut nachzeichnete. Ebenfalls kam ein Foto vom Deck eines Flugzeugträgers zur Verwendung mit folgendem Text: "Die Lösung: ein Stratosphärenballon. Viele dieser Ballons steigen von Schiffen auf. In großer Höhe werden sie kugelrund. Das untere Ende, das die Meßinstrumente trägt, kann miteunter ganz wie ein Auspuff aussehen." Als Gag verwendete man sogar eine Reihe von Fotos: Zunächst das Bild einer 5er-V-Formation von angeblichen Fliegenden Untertassen am Himmel: "Die erste verbürgte Aufnahme: ein Scherzbild". Dann eine Collage zum McMinnville-Bild, wo man das Originalobjekt zeigt und dazu einen "in die Luft geworfenen Mülltonnendeckel" einbringt, der verblüffend dazu paßt.

 

Noch bevor man die Gefahren der Flugzeugaufklärung in den 50ern erfuhr, griff man auf schlichtere, aber in ihrer Art effektive Technologien wie Ballone zurück. Zum einen setzten die Mächtigen des Westens Ballone ein, um westliches Propaganda-Material in den Osten zu schaffen, aber auch um mit großen heliumgefüllten Wetterballone Aufklärung zu betreiben! Früh in den 50ern schickten die USA bis zu 200 dieser Ballone im Projekt Grand Union von der US-Ostküste hinüber zur Sowjetunion - aber nur 20 dieser Ballone erfüllten ihren Zweck und es gelang ein glücklicher Start. Mit diesen Ballonen wurde jedoch niemals etwas wirklich interessantes ermittelt. Dennoch waren sie ein top secret-Projekt. Unserer von Anfang an vertretenen Meinung nach handelte es sich bei dem sogenannten Roswell-Crash um den Niedergang eines Versuchsballons dieser Reihe, wie inzwischen von offizieller Seite her auch eingestanden wurde. Hierdurch wird die Geheimhaltung auch verständlich - die USA hatten ein überaus lebhaftes Verlangen nach Aufklärung hinter den "feindlichen Linien" und alle diesbezüglichen Projekte hatten natürlich einen sensiblen Rahmen. Und die allermeisten Starts dieser Serie scheiderten, es muß also bei den Versagern jeweils eine quantitativ große Menge folienartigen Materials zurückgeblieben sein, genauso wie es von den "Findern" der Roswell-Untertassen-Überreste beschrieben wird! Und jene gewaltigen SKYHOOK-Ballone waren zuvor bereits für wissenschaftliche Aktivitäten zur Erkundung der oberen Atmosphäre (Stratosphäre) eingesetzt worden.

 

Die uns interessierende Geschichte begann mit den Anmerkungen von Dr.Urner Liddel, Chef der Nuklear-Physik-Abteilung beim Office of Naval Research, welche die Agenturen in gegen Mitte Februar 1951 verbreiteten. Hiernach erklärte Dr.Liddel: "Nach der Studie von 2.000 Fliegenden Untertassen-Berichten, wird es mir klar, daß diese nichts weiter als SKYHOOKs sind." Skyhook war der Kodename für eine Serie von enormen Forschungsballonen, die man bis in 20 Meilen Höhe aufschickte und mit Ausrüstung bestückte, welche kosmische Strahlen studierte - solche Gebilde hatten bis weit über 30 m im Durchmesser. Dr.Liddel illustrierte seine Position mit einem Skyhook-Foto aus Minneapolis, was tatsächlich wie eine Fliegende Untertasse von unten fotografiert ausschaute. Warum man dies nicht vorher der Öffentlichkeit gegenüber andeutete ist dadurch zu erklären, daß dieses Programm seit 1947 top secret gehandhabt wurde. Am 13.April 1951 gab es hierzu sogar einen Filmbeitrag, den das Department of Defense produzierte und den Wochenschauen freigab. Titel: "Flying Saucers" mystery Deflated By Balloons. In diesem Film erklärte Liddel den Zweck dieser Stratosphärenballons, welche die US-Navy zur Erforschung von kosmischen Strahlen einsetzte. Vor der Hintergrund eines Magazin-Artikels von Look in Sachen Fliegende Untertassen sagte Liddel: "Das öffentliche Interesse stieg in den letzten Jahren sehr groß betreffs dem Phänomen an, welches man jenes der Fliegenden Untertassen nennt. Derartige Storys haben zu mehr Fiktionen als Fakten geführt." Dann zeigt man die Vorbereitung eines derartigen Ballonstarts vom Deck der USS Norton Sound, einem Flugzeugträger und Testraketen-Träger. Vier Sekunden lang ist dann der Aufstieg eines Strato-Ballons von mehr als 30 Metern Durchmesser zu sehen. Liddel abschließend: "Hoch oben erscheinen sie dann wie eine flache Scheibe, ähnlich wie der Vollmond, den man auch nicht als Kugel wahrnehmen kann. So ist es genauso bei Ballonen, die in der Höhe dann dem Bild von Fliegenden Untertassen bzw Scheiben entsprechend."

Fortsetzung: Teil-232

Quelle: CENAP-Archiv

 

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