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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-211

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8.11.2019

November-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse - Teil I

 

"Ehemaliger deutscher Jagdflieger ist Konstrukteur: Bremer Flugwerft will Fliegende Untertassen bauen" meldete BILD am 8.November 1952 aus Hildesheim: Die erste "Fliegende Untertasse" ist jetzt zum Patent angemeldet worden. Ihr Konstrukteur ist der 29 Jahre alte ehemalige Jagdflieger Walter Schlieszke. Einem Reporter von BILD erklärte er, dass seine Erfindung vollständig durchkonstruiertsei. Jagdflieger a.D. Walter Schlieszke lebt in Nettlingen im Kreise Hildesheim. Mit brennender Neugier verfolgte er alle in den Zeitungen enthaltenen Meldungen über die Untertassen. Als er eines Nachts nicht schlafen konnte, kam ihm der Gedanke, selbst einen solchen Flugapparat zu bauen. Am nächsten Morgen hatte er Zeichenpapier vor sich liegen und begann in mühseliger Arbeit seinen Plan zu verwirklichen. Monate hindurch arbeitete er an seiner Idee, änderte immer wieder seine Entwürfe, um schließlich doch zu seinem Ziel zu gelangen. Und Walter Schlieszke hatte ja auch Zeit genug dazu. Er ist arbeitslos. Ein uns von dem Erfinder dieser Tage vorgeführtes Modell zeigt eine ziemlich flache Kabine, die unter acht windmühlenflügelartigen Luftschrauben angebracht ist. Diese Flügel rotieren innerhalb eines kreisrunden rahmens. Das Steuer befindet sich zu beiden Seiten der Kabine. So seltsam das Modell auch aussieht, - es startete in unsem Beisein und erreichte eine beträchtliche Höhe. Der Erfinder der Untertasse lächelte über unsere erstaunten Blicke und sagte hoffnungsvoll: "Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Sache klappt." Schlieszke lebt in bescheidenen Verhältnissen. Er, seine Frau und ein Kind bewohnen nur ein kleines Zimmer. Der Erfinder der Untertasse hatte es gerade durch diesen Umstand nicht sehr leicht, seinen kühnen Plan zu verwirklichen. Er hofft jedoch, schon bald aus dieser Misere herauszukommen. Und er vermutet wahrscheinlich nicht unrichtig, dass man sich schon in aller Kürze mit seiner bahnbrechenden Idee auseinandersetzen wird. Ehe wir uns von ihm verabschiedeten, machte er noch eine andere sensationelle Mitteilung. Er sagte uns, dass es mit seinem "Luftroller", wie er seine Untertasse nennt, schon in wenigen Monaten selbst starten will. Wie die Redaktion von BILD kurz vor Redaktionsschluß erfuhr, hat sich inzwischen schon eine Bremer Flugwerft mit dem Erfinder der Untertasse in Verbindung gesetzt. Sie will den "Luftroller" bauen. Damit ist auch die Finanzierung gesichert.

 

+ Natürlich hörte man nie mehr etwas davon, aber diese Meldung zeigt auf, wie sehr man damals auf die Untertassen-Konzeption abfuhr und mancher ansonsten glücklose Erfinder und Bastler sich Ideen darüber machte, daraus ein echtes Fluggerät zu entwickeln. Daher will es nicht verwundern, wenn es in der Folge zahlreiche Meldungen über irdische "Untertassen"-Erfindungen geben würde. Es gab geradezu ein geistiges Wettrennen um die erste Fliegende Untertasse aus Menschenhand.

 

>Eine deutsche "Untertasse"< meldete die ´Frankfurter Allgemeine Zeitung´ am 15.November 1952 in einem eigenen Bericht aus Hamburg: Der 35jährige ehemalige deutsche Flugkapitän Rudolf Schriever aus Bremerhaven hat einen in elfjähriger Konstruktionsarbeit entwickelten flügellosen, elipsenförmigen Flugkörper, der einen Durchmesser von vierzig Metern hat und sowohl durch Düsen- wie auch durch Treibstoffmotoren angetrieben werden kann, zum Patent angemeldet. Diese deutsche "Untertasse" kann nach Angaben des Erfinders senkrecht steigen und fallen, so dass sie keine Start- und Landefläche benötigt. Sie soll darüber hinaus in der Luft verharren und notfalls ohne Motorenkraft gefahrlos zu Boden sinken können. Die entwickelte Höchstgeschwindigkeit soll das Dreifache der Schallgeschwindigekti betragen.

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>Deutsche Freunde der Planetarier veranstalteten vom 2.-4.November 1957 ihre Zweite Internationale Jahrestagung in der Kongreßhalle zu Wiesbaden unter der Veranstaltungleitung, dem Herausgeber der UFO-Nachrichten, Karl L.Veit.< Hierüber berichteten die UFO-Nachrichten in Nr.15 vom November 1957. Durch "unseren hochgeschätzten George Adamski" war der "dringende Wunsch unserer lieben Planetarierbrüder" übermittelt worden, dass sich auch in Deutschland Arbeitsgruppen bilden, die aus ihnen "freundschaftlich-brüderlich zugetanen Erdenmenschen" bestehen. Sie, die Planetarierbrüder, mochten "mutige Aktivisten" anspornen, nun ihren Teil dazu beizutragen, dass sie ihre Mitmenschen über die Fliegenden Untertassen aufklären. Cirka 120 UFO-Freunde folgten also dem kosmischen Ruf, "dem Zug ihres Herzens", wie es pathetisch hieß. Akademiker, Wissenschaftler verschiedenster Fakultäten, Ärzte, Ingenieure und Künstler waren zu der internationalen UFO-Tagung gekommen, um für die "interplanetarische Förderation" tätig zu werden. Der Mannheimer Dr.Wilhelm Martin (Naturwissenschaftler und Lichtforscher) berichtete über seine "bahnbrechenden Erkenntnisse", wonach "nachweislich" alles falsch sei, was die Einsteinschen Lehre, astronomische Hypothesen, Sonnentheorie, Planetenatmosphären der Wissenschaft beinhalte. Er forderte auf, endlich die "Über-Physik" unter Einbringung der Telepathie und Meta-Physik sowie Esoterik in die Gänge zu bringen, um damit der wissenschaftlich-weltlichen Stagnation entgegenzutreten und endlich die Evolution voranzutreiben. Zahnarzt Eugen Koeberle, Berchtesgaden, hatte eine "mitreißende Darstellung" für einen geradezu klassischen Lebensweg für den suchenden Menschen zwischen Natur und den Religionslehren östlicher und abendländischer Prägung anzubieten, um "psychische Kraftvorgänge" freizusetzen, um damit das Christus-Erleben erfahrbar zu machen. Eine Vorlesung von Hermann Grettler über das "Ultimation des Weltalls" war so erhaben, dass sie "wundersame Schwingungen" freisetzte, denen man sich ob des "Licht- und Friedensbringers" nicht entziehen konnte. Herr K.Christian, Speyer, leistete ebenfalls seinen wertvollen ufologischen Beitrag mit der Rede über "ethische Belange und Zusammenhänge zwischen Planetariern und Vegetarismus".

 

Frau Sigrid Brandt, Darmstadt, Herausgeberin der deutschen Fassung der Flying Saucer Review brachte Neuland in Sachen UFOs auf und schlug vor, die UFOs fortan IFOs zu nennen, d.h. "nicht mehr ´Unerforschte Flug-Objekte´ [sic!], sondern ´Interplanetarische Flug-Objekte´", was eine überaus eigenwillige und mit System betriebene Verfremdung sowie fehlführende Mutantation der ursprünglichen Sinngebung der Kürzel U.F.O. und I.F.O. ist - IFO steht hier für identified flying object. Dies wurde dann von der Versammlung angenommen, genauso wie die von Frau Brandt überbrachten Grüße von Ashtar, "dem Befehlshaber von zehn Millionen Wesen aus dem Weltraum, die ihre Stützpunkte im Bereich der Erdbahn bezogen haben" (hierzu gab es im Ventla-Verlag bereits eine Broschüre namens In kommenden Tagen). Der Veranstalter zeichnete mit der "goldenen UFO-Nadel" sowie einem "vergoldeten Abzeichen" die verdienstvollsten Aktivisten, die "wahren Idealisten", der Gruppe unter Applaus aller Teilnehmer aus: Frau Fabrik-Direktorin Dr. K.Müller (die engste Mitarbeiterin von Herrn Veit), K.Christmann, Paul Häusle, Dr.Martin, Dr.Koeberle, H.Grettler, Studienrat Maier und Frau Brandt. Gleichsam gab es einen Aufruf, dass man bitteschön sein Schärflein ("pekuniäre Unterstützung") dazu beitragen solle, um Adamski´s Buch "Im Innern der Raumschiffe" finanzieren zu können. Herr C.A.Hohenberg ersteigerte sich sogar, dass die Redaktionsleitung bitte dafür Sorge trage, dass die Stadt Wiesbaden zur "Weltfriedensstadt" erhoben werde, um ihrer "kosmischen Bedeutung" gerecht zu werden. Die Teilnehmer schieden in dem Gedanken, den Samen für die Zukunft ausgebracht zu haben, der bald Früchte tragen solle und zur "Ehre des ALLERHÖCHSTEN" sowie zum Segen unserer Generation der gesamten Menschheit gereiche, damit die "interplanetarischen Freundschaften des anbrechenden neuen Zeitalters" gedeihen. Eine "beglückende Harmonie" voller guter Schwingungen stand auf der vor "Freudigkeit strahlenden Gesichtern" der Gäste zum Abschluß der ufologischen Predigt.

 

+ Hier konnte man schon sehen, unter welchem pseudo-religiösem Diktat sich die deutsche "UFOlogie", ausgegeben als UFO-Forschung, die nächsten Jahrzehnte entwickeln würde. Paul Häusle hat es in seinen "Gedanken über die Tagung" mit der Aufgabe der UFOlogie so zusammengfaßt: "Die weltanschauliche UMSCHULUNG der Menschen durch die TATSACHENBEWEISE" wie sie z.B.der tiefgläubige Christ Dr.Martin vortrug! Verblüffend dagegen ist, dass es scheinbar nie Gegenströmungen gab, die kraftvoll genug waren, um sich dagegen zu behaupten, und die tatsächlich die rein wissenschaftlich-orientierte Untersuchung des UFO-Komplexes einführen konnte. Erst Mitte der 70er Jahre sollte sich dies ändern, auch mit dem Aufkommen des in Mannheim gegründeten CENAP-Netzwerks.

 

Das ´Wiesbadener Tagblatt´ berichtete so am 4.November 1957 groß aufgemacht: >Schon die Römer kannten "fliegende Schilde": Gibt es die "Fliegenden Untertassen wirklich? Internationale Arbeitstagung in Wiesbaden befaßt sich mit der neuen Wissenschaft "UFOlogie": Fast hundert Teilnehmer aus Deutschland, Schweden, Österreich, Holland und der Schweiz fanden sich zur ersten internationalen Arbeitstagung der UFO-Studiengemeinschaft in Wiesbaden in der Rhein-Main-Halle zusammen. Höhepunkt der Tagung war die Vorführung von achtzig dokumentarischen Original-Aufnahmen aus verschiedenen Ländern und Erdteilen. Es sind Naturwissenschaftler, Philologen, Techniker, Ärzte, ernsthafte Männer und Frauen der verschiedensten Berufsgruppen, die sich in der UFO-Studiengemeinschaft zusammengeschlossen haben. Sie befassen sich mit einer neuen Wissenschaft, "UFOlogie" genannt, die durch das Phänomen der UFOs, der "Unbekannten Flugobjekte" oder ihrer Form nach "Fliegenden Untertassen" entstand. In Amerika wurde jetzt die erste Hochschule für UFOlogie gegründet [?]. Die Beschäftigung mit UFOs ist ein weltweites Unterfangen und keineswegs ein privates Hobby [?]. Im Pentagon, dem amerikanischen Kriegsministerium, gibt es eine eigene Abteilung für UFO-Forschung, bei der täglich bis zu 300 Meldungen [?] über UFO-Sichtungen eingehen. Offiziell sind bisher 40.000 anerkannte Sichtungen registriert worden [?]. Die Luftwaffenstäbe der amerikanischen, englischen und französischen Streitkräfte haben UFO-Untersuchungsausschüsse. Für alle Piloten sind Fragebogen bereitgestellt, die nach UFO-Sichtungen ausgefüllt werden. Aber die UFOlogie ist nicht in erster Linie auf die militärische Perspektive ausgerichtet, sondern auf die wissenschaftliche Betrachtung [sic!]. Der wissenschaftliche Stoff ist nicht neu, denn Berichte über UFOs sind bsi in älteste Zeiten zurückzuverfolgen. Es existieren beispielsweise derartige Berichte vom älteren Plinius, von Livius und Seneca. Es existieren viele Schriftstücke aus dem Mittelalter, darunter ein päpstliches Edikt, das sich mit den zuerst von den Römern "Fliegende Schilde", später "Tanzende Scheiben" genannten Flugobjekten befaßt. Die geschichtlichen Nachweise sind darum wichtig, weil zur damaligen Zeit keine Verwechslung mit "Flöugzeugen, Wetterballons und Zeppelinen" möglich war. Damals gab es auch noch keine Astronautik, eine Wissenschaft, die eng mit der UFOlogie verknüpft ist.

 

Während die Astronautik sich mit dem Flug in den Weltenraum hinaus befaßt, befaßt sich die UFOlogie mit dem Einfluß aus dem Weltenraum. Daher überraschte es die UFOlogen nicht, dass auf der Jahrestagung der Weltraumforscher in Frankfurt der Wissenschaftler Dr.Heinrich Faust von der Forschungsabteilung des Deutschen Wetterdienstes erklärte (25.Oktober 1957), dass es im Weltall bereits künstliche Satelliten wie Sputnik gäbe, die von anderen Planeten aus in den Weltenraum geschickt seien. Die UFOlogen sind mit dem berühmten Psychologen Jung der Ansicht, dass es an der Zeit wäre, mit dem "läppischen Spiel der Geheimniskrämerei aufzuhören" und dass die Behörden nicht zögern sollten, ihr Material zu veröffentlichen. Der erste Schritt der Veröffentlichung wurde bereits getan. Die amerikanische Regierung gab die Vorführung eines 92-Minuten-Dokumentarfilms über UFOs frei [wie jeden anderen Hollywood-Schinken übrigens auch, da in Amerika auf die Filmkunst der privaten Industrie keinerlei Zensur ausgeübt wird und der hier erwähnte Film namens "U.F.O." eine derartige Produktion war - deswegen alleinn ist es schon irreführend gewesen, was man hier zusammenschrieb]. Die "Wiesbadener UFO-Studiengemeinschaft", die unter Leitung des Privatgelehrten und UFO-Wissenschaftlers Karl L.Veit steht, und die Zentrale der deutschen UFO-Forschung ist, bemüht sich um diesen Film, der bisher nur in den USA und England gezeigt wurde. Es bestehen zur Zeit 15.000 UFO-Studiengesellschaften [?] in allen Ländern und Erdteilen. Hunderte Bücher sind in englischer Sprache erschienen, mehr als vierzif Fachzeitschriften werden regelmäßig herausgegeben. Der Wiesbadener UFOloge Veit bereist mit Lichtbildervorträgen Europa und sprach im Rundfunk und Fernsehen über die kritische Forschung [???] und Wertung auf diesem Gebiet.

 

Die Tagung wurde mit einem "Jubiläums"-Anlaß verknüpft. Vor zehn Jahren wurden erstmals UFOs gemeldet, die seither in großer Zahl eingeflogen sein sollen. Allein über Rom wurden 1954 nach einem Bericht von Dr.Alberto Perezo, Rom, zweihundert UFOs gemeldet. Die präzise Meldung ging von der römischen Sternwarte an die Vereinten Nationen. Wie im amerikanischen Kriegsministerium selbst, wie auch in der Leitung der britischen Luftwaffe und in Stellungsnahmen führender Wissenschaftler bestätigt wird, besteht kein Zweifel mehr an dem planetarischen Ursprung der Flugobjekte [eine verblüffende Selbstsicherheit wurde damals an den Tag gelegt, eine Sicherheit die vierzig Jahre später immer noch in Frage stehen sollte].<

 

Auch der ´Wiesbadener Kurier´ nahm sich am 4.November 1957 der Konferenz an: >Die Freunde der Planetarier - Untertassen-Forscher tagen in der Rhein-Main-Halle! Im Juni 1947 kam der amerikanische Kaufmann Kenneth Arnold von einem Flug über den Mount Rainier im Staate Washington zurück und erzählte, er habe neun große, silberne Scheiben gesehen. Seitdem sind die Begriffe "Fliegende Untertassen" oder "Unbekannte Flugobjekte" in immer neuen Variationen um den Erdball gegangen. Es entwickelte sich eine amtliche und eine private UFO-Forschung, bekannte "UFOLogen" -meist Amerikaner und Engländer- schrieben etwa 100 Bände, ferner existieren über 40 UFO-Zeitschriften. Es bildeten sich überall auf unserem Planeten (rund 15.000) UFO-Studiengruppen. Eine davon sitzt in Wiesbaden. Zum zehnjährigen "Fliegende-Scheiben-Jubiläum" hat sie fast 150 "ernsthafte Freunde der Planetarier" zu einer internen Aktivisten-Tagung vom 2.bis 4.November in die Rhein-Main-Halle geladen. Zum zeichen ihrer Zusammengehörigkeit tragen sie ein Abzeichen: silberne Untertasse auf blauem Grund.

In Wiesbaden tagen Planetarier-Freunde aus Schweden, Holland, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auch sie kaufen Bücher und zeitschriften, beispielsweise die vom Wiesbadener Vorsitzenden Karl L.Veit herausgegebenen. Dafür wurden sie von SETA, einem "Warner, Licht- und Liebebringer aus dem Weltraum" mit einer vom 1.November datierten "Botschaft an den Wiesbadener Kongreß" herzlich begrüßt. SETA kam nicht selbst, sondern sprach mehrere Schreibmaschinenseiten lang über seinen "geistigen Vermittler" Hermann Grettler aus Bregenz. Grettler hat auch ein Buch geschrieben: "Ultimatum des Weltalls". Aber nur die ersten 25 Seiten davon mit eigenem Verstand. "Dann wurde ich aus dem Weltraum in Schwingungen versetzt und schrieb in zwei Wochen den ganzen Roman. Erst bei der Korrektur wurde mir klar, was ich auf höhere Weisung geschrieben habe." In der "Botschaft SETAS" hören wir, steht auch, warum die Planetarier bisher noch nicht in massen auf der Erde gelandet sind. Die Venusier, Jupiterianer und Marsianer wollen das erst tun, "wenn die Menschheit in allergrößter Not ist. Dann aber kommen sie, um die Erde vor der Katastrophe zu bewahren, und nur mit der Zustimmung der Menschen in friedlicher Gesinnung". Karl L.Veit: "Schon versuchen sie, durch neutralisierende, luftreinigende Stoffe der drohenden Luftvergiftung durch Atomversuche vorzubeugen und einzelne ihrer Raumschiffe streuen deshalb einen faserähnlichen Stoff aus, das sogenannte Engelshaar." Von dem amerikanischen Privatgelehrten George Adamski ist in Wiesbaden auch häufig die Rede. Adamski hat nach eigener Aussage -und nach seinen Büchern- einen Venusbewohner getroffen, ist von ihm mitgenommen und später auf ein Weltraumschiff des Saturns umgeladen worden. "Seit Jahrtausenden kennen sie keine Krankheiten, den Tod fürchten die Planetarier nicht, da sie das höhere und geistige Leben kennen. Außerdem sind sie Vegetarier. Sie fliegen auf unsere Erde ein, um Nachbarplaneten vor nuklearen Strahlungsschäden zu bewahren und uns vor der radioaktiven Verseuchung zu schützen [es blieb nur bei dem vorgeblichen Versuch, geklappt hat er nicht, da versagten die angeblichen Space-Brothers mal wieder - zu dumm, immer wenn es physikalisch-konkret wird und die zeithistorische Perspektive eine Neubetrachtung erlaubt, klappte es trotz aller Versprechungen nicht]. Wir wollen noch etwas warten, bis wir uns mit unseren Kenntnissen und Erkenntnissen an die breite Masse wenden", sagt Karl L.Veit und bereitet die "Aktivisten" auf diesen Zeitpunkt vor. Sie nennen sich alle "Bruder" und "Schwester", tragen ein Abzeichen im Knopfloch und kaufen fleißig Bücher und Zeitschriften, um noch mehr zu erfahren über ihre planetarischen Freunde und deren Pläne. -mit-<

+ Die beiden obigen Artikel zu ein und dem selben Ereignis, welches von zwei verschiedenen Journalisten einer am selben Ort befindlichen Tageszeitung besucht wurde, weisen auch auf, wie different das Thema UFO aufgenommen wurde. Während beim Wiesbadener Tagblatt schon eine stark geneigte Position (mit mancherlei fragwürdigen ´Feststellungen´) eingenommen wurde, war der Vertreter des Wiesbadener Kurier schon eher absgeschreckt und reagierte mit seinen Zitaten, die durchaus entlarvend gemeint sind, spöttisch und unterschwellig durchblickend ablehnend ob des Unfugs.

 

"Wieder Untertassen" konnte die ´Abendpost´ am 4.November 1957 aus Johannesburg melden: >Fliegende Gegenstände von zylindrischer Gestalt wurden am Sonntag zum zweitenmal innerhalb weniger Tage in großer Höhe über Johannesburg beobachtet. Am Freitag war ein Düsenjäger der südafrikanischen Luftstreitkräfte erfolglos einem ähnlichen Gegenstand nachgejagt.<

 

"Warner und Lichtbringer von der Venus" meldete am 5.November 1957 die ´Frankfurter Rundschau´: >UFOlogen nennen sich die Mitglieder, der 15.000 über die Welt verteilten "Forscher", die sich, seit 1947 der amerikanische Kaufmann Kennth Arnold die erste Fliegende Untertasse sah, mit der Erforschung unbekannter Flugobjekte beschäftigen. Die deutschen UFO-Gruppe traf sich zum Zehnjahrestag der Fliegenden Untertassen in der Wiesbadener Rhein-Main-Halle. Der Wiesbadener Kunstmaler und Verleger Karl Veit leitet die deutsche Gruppe der UFOs. Sein Verlag publiziert ausschließlich Zeitschriften und Bücher "planetarischen Inhalts". Worüber man auf der Tagung mit rund 150 Teilnehmern sprach? Hier einige Geschichten aus dem Weltall: "Ein Erdenmensch sah die Rückseite des Mondes." Wie der Verlag des UFO-Vorsitzenden in seinen Publikationen hierzu mitteilt, habe ein in Amerika lebender Kaufmann, George Adamski, auf eine in gutem Englisch ausgesprochene Einladung eines "Venusmenschen" eine vor seiner Haustür gelandete Untertasse bestiegen, sei damit einmal schnell zu einem Weltraumschiff der Venus geflogen, dann auf eines vom Saturn umgestiegen und habe mit diesem eine Runde um den Mond gedreht. Die der Erde abgewandte Hinterseite des Mondes sei dabei das Interessanteste gewesen. Der deutsche UFO-Chef hielt für die Skeptiker auf seiner Tagung noch eine Reihe eindringlicher Hinweise parat. Seta, ein "Warner, Licht- und Liebebringen aus dem Weltraum", hatte eine auf den 1.November datierte "Botschaft an den Wiesbadener Kongreß" geschickt. Seta kam leider nicht selbst, sondern bediente sich eines geistigen Vermittlers, des Österreichers Hermann Gretler aus Bregenz. In der Botschaft wird übrigens auch verraten, warum die Planetarier bisher noch nicht "offiziell" in größeren Mengen auf der Erde landeten. Offensichtlich trauen sie der Sache wegen der vielen Atompuffereien noch nicht so ganz. Deshalb versprechen sie in der Botschaft, erst dann zu kommen, "wenn die Menschheit in allergrößter Not ist; dann aber kommen sie, um die Erde vor der Katastrophe zu bewahren und nur mit der Zustimmung der Menschen und in friedlicher Absicht". Hierzu ein aufklärender Kommentar des UFO-Vorsitzenden: "Schon versuchen sie, durch neutralisierende, luftreinigende Stoffe der drohenden Luftvergiftung durch Atomversuche vorzubeugen, und einzelne ihrer Raumschiffe streuen deshalb einen faserähnlichen Stoff aus, das soegannte Engelshaar."

 

Wie die UFOlogen weiterhin feststellten, ist inzwischen auch schon ein Marsmensch am Hochwechsel in Österreich gelandet. Leider wurde es versäumt, hierzu die Presse einzuladen. Ein Raumschiff von der Venus sandte kürzlich Botschaften über einen Tesla-UKW-Apparat; zumindest schildert das die Zeitschrift Veits. Der Prophet der UFOs, jener Amerikaner Adamski, schrieb kürzlich einen Brief an Veit, der ebenfalls auf der Wiesbadener Tagung zu lesen war: "Ich kann Ihnen versichern", schreibt der Untertassenfreund," dass die Weltraumwesen Sie und Ihre Bemühungen kennen. Sie kennen alle ihre Freunde hier auf der Erde. Und sie helfen auf die mannigfaltigste Weise, mehr als es sich die meisten Menschen vorstellen. Inzwischen sind Landungen in den meisten Ländern der Erde gewesen. Die Menschen haben jedoch Angst, ihre Erlebnisse zu erzählen." Nun, Karl Veit und seine Mitforscher haben jedenfalls keine Angst. Sie üben sich in echtem Bekennermut. Auf der Wiesbadener Tagung war man sich einig und beschloß, im Interesse der Welt weiter aufklärend tätig zu sein. Natürlich mit den Schriften aus dem Verlag des Vorsitzenden, der übrigens auch alle Anwesenden mit dem Anstecksymbol der UFOlogen, silberne Untertasse auf blauem Grund, für 4,50 DM, versah. "Denken Sie an Ihre kosmische Verantwortung", ermahnte Frau Veit die Journalisten. "Unsere planetarischen Freunde sehen alles, auch was wir hier sprechen und was Sie in ihren Zeitungen schreiben werden."<

 

"Unbekanntes Flugobjekt würgt Automotoren ab" meldete UP aus Levelland, Texas, und am 5.November 1957 schrieb so die ´Frankfurter Allgemeine Zeitung´ ins Blatt: >Ein unbekanntes, rotglühendes Flugobjekt in Eiform ist am Sonntag an verschiedenen Orten der amerikanischen Staaten texas und New Mexico gesichtet worden. Drei Autofahrer aus Levelland in Texas berichteten unabhängig voneinander, beim Nahen des Flugobjektes seien die Motoren ihrer Wagen plötzlich stehengeblieben und die Scheinwerfer seien erloschen. Auch in anderen Orten von Texas und Neu Mexico ist das Flugobjekt, das nach mehreren Augenzeugenberichten das Aussehen der untergehenden Sonne hatte, gesehen worden. An manchen Stellen trat es mit ohrenbetäubenden Lärm auf und verbreitete ein ungeheuer intensives Licht.<

 

"Fliegendes Riesenei schockiert Texander - Rätselhaftes Luftschiff soll dreimal gelandet sein" hieß es am 5.November 1957 in einer aus Texas kommenden AP-Meldung des ´Wiesbadener Kurier´: >Die Ortschaft Levelland in West-Texas wurde jetzt von einem geheimnisvollen Flugobjekt in helle Aufregung versetzt. Unter den Augenzeugen befindet sich ein Sheriff und ein Neger, der beim Anblick des Flugobjektes vor Schreck in Ohnmacht fiel. Er schildert das Objekt als einen etwa 60 Meter langen eiförmigen gegenstand, der um 22:50 h (Ortszeit) sieben Kilometer westlich von Levelland gelandet sei und den Motor sowie die Scheinwerfer seines Lastwagens außer Betrieb gesetzt habe. Ein zweitesmal soll das Objekt am nächsten Tag um 12:15 h auf einer Landstraße 62 Kilometer nördlich von Levelland und schließlich um 13:30 h fünf Kilometer nordwestlich der Stadt von Sheriff Weir Clem und seinem Stellvertreter Pat McCulloch gesichtet worden sein. Die Polizeiwache von Levelland wurde während der Nacht von zahlreichen Einwohnern und Kraftfahrern, die ähnliche Beobachtungen gemacht haben wollen, mit Anrufen überschwemmt. Einige von ihnen beschreiben das Objekt als einen "flammenden Gegenstand", der in etwa 60 Meter Höhe dahingerast sei, während andere von einem "großen, schnellbeweglichen Licht" sprechen. [Zumindest die letzten Angaben erinnern an einen Meteor.]<

 

"Fremde Raumschiffe oder Phantome - Amerikanische Berichte über unbekannte Flugobjekte", so eine Meldung von UP/dpa aus Washington, die ´Der Tagesspiegel´ am 6.November 1957 aufgriff: >Nach einer längeren Pause haben sich in den letzten Tagen wieder Berichte gehäuft, die davon sprechen, dass unbekannte Flugobjekte gesichtet worden seien. In den Morgenstunden des Dienstags ortete das amerikanische Küstenschiff "Sebago" auf seinem Radarschirm einen Flugkörper, der einige Sekunden lang von der Mannschaft des Schiffes auch mit bloßem Auge gesehen wurde. Wie die "Sebago" durch Funkspruch nach New Orleans meldete, wurde der Radar-Kontakt mit dem Flugkörper, der einem "leuchtenden Planeten" geglichen und eine große Geschwindigkeit gehabt habe, nahezu eine halbe Stunde lang aufrechterhalten. Mehrere Beamte der Chicagoer Polizei berichteten unabhängig voneinander einstimmig, sie hätten am Montag einen hell leuchtenden zigarrenförmigen Zylinder beobachtet. Beim Herannahen des Objektes hätten die Motoren ihrer Streifanwagen und die Lichter der Scheinwerfer ausgesetzt. Einen Tag zuvor hatten drei Autofahrer aus Levelland in Texas berichtet, sie hätten ein rotglühendes Objekt in Eiform gesehen, bei dessen Herannahen ebenfalls die Motoren ihrer Wagen stehen geblieben und die Lichter erloschen seien. Nachdem das Objekt verschwunden war, hätten die Motoren wieder funktioniert. Auch von anderen Orten in Texas und Neu-Mexiko aus soll der Flugkörper beobachtet worden seien. Berichte darüber besagten, er habe einen ohrenbetäubenden Lärm verursacht und ein ungeheuer intensives Licht verbreitet. Zwei Angestellte des Kontrollturms auf dem Flughafen in Amarillo in Texas bestätigten die Beobachtungen. Sie erklärten, es habe sich um einen leuchtenden Gegenstand gehandelt. Aus Washington sind inzwischen Fachleute und Offiziere der Luftwaffe nach Texas entsandt worden, die sich in die Untersuchungen eingeschaltet haben. Der Leiter des privaten Untersuchungsausschusses für "Fliegende Untertasse", Major a.D. Keyhoe, hat erklärt, er halte die Berichte über die unbekannten Flugobjekte für glaubwürdig. Er sei besonders davon beeindruckt worden, dass die Motoren und die Scheinwerfer von Kraftwagen in Mitleidenschaft gezogen worden seien. Das sei die Wirkung eines elektromagnetischen Kraftfeldes, und es sei nicht das erstemal, dass er davon höre.<

 

"Berichte über unbekannte Flugkörper mehren sich" meldete UP aus White Sands (Neu Mexiko) und am 6.November 1957 berichtete es die ´Frankfurter Allgemeine Zeitung´: >Zwei amerikanische Militärpolizeipatrouillen haben am Dienstag unabhängig voneinander berichtet, sie hätten am Sonntag unbekannte Flugkörper gesichtet. Diese Berichte treffen zeitlich und sachlich annähernd mit Berichten von drei Polizisten aus Chicago und von drei Autofahrern aus Texas zusammen, die ebenfalls rätselhafte Flugkörper gesehen haben wollen. Außerdem wird aus dem Gebiet der Fidschi-Inseln berichtet, dass dort ein weißer Geistlicher und mehrere eingeborene Fischer einen merkwürdigen fliegenden Gegenstand von runder Gestalt gesehen haben. Die beiden Patrouillen berichteten, sie hätten die Flugkörper am Sonntag um 2:30 h (Ortszeit) und um 20 h (Ortszeit) über dem Raketenversuchsgelände von White Sands von Neu Mexiko gesehen. Die Patrouillen berichteten übereinstimmend, dass der Gegenstand Zigarrenform gehabt habe und etwa 60 Meter lang gewesen sei. Der Durchmesser habe etwa 20 Meter betragen. Der Gegenstand habe sich etwa 50 Meter über dem Boden befunden und "sehr hell" geleuchtet. Ein Sprecher des Versuchszentrums sagte dazu, die radargeräte hätten keinen derartigen Gegenstand registriert. Die Chikagoer Polizisten meldeten, sie seien zu zweit auf einer Streife gewesen, als sie einen hell leuchtenden Zylinder gesehen hätten, bei dessen Herannahen die Lichter ihres Wagens verlöscht seien.<

 

"US-Wissenschaftler: Kein Angst vor UFOs" meldete am 7.November 1957 die ´Frankfurter Rundschau´: Der Leiter des Observatoriums der Harvard-Universität, Dr.Donald H.Menzel, sprach im Zusammenhang mit den unbekannten Flugobjekten (UFOs) über Texas von einer "neuen Angst vor Fliegenden Untertassen". Er sei überzeugt, dass diese Erscheinungen streng naturwissenschaftlich erklärt werden könnten. Sie seien nämlich durch eine Schicht heißer Luft dich über dem Erdboden, diw wie eine Linse wirke und entfernte Gegenstände spiegele, verursacht.

 

"Nur eine Luftspiegelei" hieß es am 7.November 1957 in einer AP-Meldung aus Washington, die der ´Wiesbadener Kurier´ übernahm: Der Leiter des Observatoriums der Harvard-Universität, Dr.Donald Menzel, nannte die angeblich über den USA gesichteten mysteriösen Flugerscheinungen "nichts als eine neue Angst vor Fliegenden Untertassen". Er sei der festen Überzeugung, dass diese Erscheinungen naturwissenschaftlich erklärt werden könnten. Sie würden nämlich von einer Schicht heißer Luft dicht über dem Erdboden verursacht, die wie eine Linse wirke und entfernte Gegenstände spiegele.

 

+ Damit fand eine "wissenschaftliche" Wegerklärung des UFO-Phänomens statt, die sich über Jahrzehnte hin ungeprüft halten konnte, da ein Nobel- und Elite-Astrophysiker von der renomierten Harvard-Universität sie abgegeben hatte und damit scheinbar als "wissenschaftlicher Standard" angesehen worden ist, den viele Journalisten und auch Physiker und Astronomen kritiklos für sich in ihrer Argumentation in den nächsten Jahrzehnten übernommen hatten und damit sich unbewußt aufs Glatteis bewegten, wo jeder belesene oder rhetorisch gut geschliffene UFOloge ihn herunterboxen konnte. Aus heutiger Sicht geht nur ein belangloses Minimum von UFO-Wahrnehmungen vielleicht auf solche Fata Morgana-Erscheinungen zurück. Wenn sich die UFOlogen ob der Menzel´schen Theorie aufregen und darüber lachen, können wir ausnahmsweise darin übereinstimmen.

 

"US-Radarnetz alarmiert" meldete aus Washington UP und ´Der Tagesspiegel´ schrieb am 7.November 1957: Das Radarnetz der amerikanischen Luftwaffe ist in Alarmbereitschaft versetzt worden, um auf sogenannte "nicht-identifizierte Flugkörper" zu achten. Bisher wurden aber keine derartigen Gegenstände registriert. Das teilte ein Sprecher mit. Inzwischen gehen bei amerikanischen Dienststellen immer neue Berichte ein, in denen von der Beobachtung unbekannter Flugkörper, die meist wie Zeppeline ausgesehen haben sollen, die Rede ist. Ein Radio-Ingenieur meldete, er habe in der Nähe des amerikanischen Raketenversuchtsgeländes in New Mexico ein eiförmiges Flugobjekt gesehen. Der Ingenieur, der an einem Raketenprojekt mitarbeitet, hat nach seinen eigenen Angaben Notizen über alle von ihm beobachteten Einzelheiten des Flugkörpers gemacht. Andere Zeugen, die den Gegenstand beobachteten hättenb, seien ebenfalls Mitarbeiter an den Raketenprojekten. Bei der Annäherung des Gegenstandes sei zuerst sein Autoradio leiser geworden. Dann sei sein Wagen stehengeblieben. Auch andere Autos seien nicht weitergefahren. Der Gegenstand habe keine Rauch- oder Feuerspur hinterlassen.

 

>"Untertassen" finden wenig Glauben - Amerikanische Luftwaffe: Wir halten kein Männlein aus dem Weltraum zurück< hieß es laut UP aus Cambridge am 8.November 1957 und die ´Frankfurter Allgemeine Zeitung´ schrieb: >Meldungen über Fliegende Untertassen oder andere rätselhafte Flugkörper stoßen bei sachkundigen Stellen in den Vereingten Staaten auf große Skepsis. Der Direktor des Observatoriums der Harvard-Universität, Dr.Donald H.Menzel, hat eine sehr einfache Erklärung für die Erscheinungen: Luftspiegelungen -verursacht durch erwähmnte Luft dicht über dem Boden- und die Nervosität, due durch die beiden Sputniks verbreitet worden ist. Die Luftspiegelungen könnten, so sagte Menzel, weit entfernte Gegenstände vortäuschen. Auf den Start der beiden Sputniks führt auch die amerikanische Luftwaffe die neuerliche Anhäufung von Berichten über rätselhafte fliegende Gegenstände zurück. Ein Sprecher der Luftwaffe sagte, in den vergangenen zehn Jahren seien 5.700 Berichte über angebliche Beobachtungen "Fliegender Untertassen" untersucht wurden. Nicht in einem einzigen Fall habe man einen Anhaltspunkt für das Vorhandensein solcher Gegenstände gefunden. Einige Vorgänge seien noch ungeklärt, aber auch sie hätten nach Ansicht der Luftwaffe noch enträtselt werden können, wenn vollständige Berichte und komplette Daten zur Verfügung gestanden hätten. Die Luftwaffe betont ferner, dass sie keine "Männlein" aus dem Weltraum zurückhalte oder je zurückgehalten habe, wie dies verschiedentlich behauptet worden ist. Währenddessen werden aus den Vereinigten Staaten, aber auch aus anderen Ländern weitere Beobachtungen mysteriöser Flugkörper bekannt. Eine Gruppe von Wetterbeobachtern der amerikanischen Luftstreitkräfte, unter ihnen ein Major, meldete, er habe sechs unbekannte Flugkörper gesehen, die runde Gestalt gehabt und wie Aluminium geglänzt hätten. Die sechs Flugkörper sollen außerdem von sechs Soldaten gesehen worden sein, die auf ihr Flugzeug warteten. Aus England und aus Italien wurde der Absturz von Gegenständen gemeldet, die mit lautem Knall auf die Erde aufgeschlagen sein sollen. Während aus Italien noch keine näheren Angaben vorliegen, scheint es sich in England um einen Meteoriten gehandelt zu haben.<

Die ´Neue Zürcher Zeitung´ vom 9.November 1957 stellte in dem Artikel >Saison der "Fliegenden Teller"< das Thema groß heraus: >Seit dem Abschuß des ersten sowjetischen Erdsatelliten treten plötzlich wieder in auffallend gehäuftem Maß Meldungen über das Erscheinen der ominösen "Fliegenden Teller" auf, die vor einigen Jahren die Phantasie weiter Volkskreise der westlichen Hemisphäre beschäftigt hatten. Eine reiche Literatur von mehr als problematischem wissenschaftlichem Wert und eine von der Masssenpresse geförderte sowie von gewissen amerikanischen Nachrichtenagenturen dauernd gespeiste systematische Propaganda hatte in breiten Schichten die psychische Bereitschaft geschaffen, der Legende vom Auftauchen und von der Sichtung sogenannter UFO weiteste Publizität zu verschaffen. Wer hinter dieser Kampagne stand und zu welchem Zweck sie inszeniert wurde, ist bis heute noch nicht enthüllt worden; ob sie Ablenkungsmanöver, Test oder Erprobung der Suggestivwirkung bestimmter systamatisch in Umlauf gesetzter Meldungen bedeutet, kann daher auch heute noch nicht erkannt werden. Gewiß aber ist, dass das einzige Mysteriöse an den "Fliegenden Tellern" -das einzig wirklich Wissenswerte aber auch- die Frage nach den Urhebern dieser Legende ist. Wie jedes Spiel mit der Phantasie sich verbraucht, erlosch auch das Interesse an den "Fliegenden Tellern". Es wurde still um die aus dem Weltall angereisten Raumschiffe und ihre mysteriösen Insassen, die so und so viel angebliche Zeugen als Marsmenschen sonderbarer Statur und absonderlicher Erscheinung identifiziert haben wollten. Erst als der erste und daraufhin auch der zweite SPUTNIK ihren Lauf um die Erde begannen, feierten die "Fliegenden Teller" ihre Auferstehung, un nun bricht wieder aus allen Ecken und Winkeln der westlichen Welt eine Riesenflut von meldungen von der angeblichen Sichtung solcher UFO herein: Die Saison der "Fliegenden Teller" steht in voller Blüte.

 

Was wird nicht alles gesehen, und was will nicht alles gesehen worden sein! Folgt man der amerikanischen Nachrichtenagentur "United Press", die sich der Übermittlung dieser angeblichen Beobachtungen mit großem Eifer widmet, so erstecken sich die angeblichen Beobachtungen vom Erscheinen mysteriöser Lichtschimmer über das Hin- und Herschwirren nicht faßbarer Körper bis zu ganz konkreten Begegnungen mit den Insassen eines Raumschiffs auf Stelzen, wie sie dem kalifornischen Getreidehändler Reinhold Schmidt in Kearney in Nebraska angeblich beschieden war. Den Erzählungen dieses Biedermannes ist zu entnehmen, dass er sich mit den Insassen des Raumschiffs unterhielt, weil sie englisch zu sprechen in der Lage waren, wenn auch mit deutschem Akzent. dass der Getreidehändler einst wegen Unterschlagung hinter Schloß und Riegel gesessen hatte, ist zwar geeignet, seiner Glaubwürdigkeit etwas Abbruch zu tun; aber Fußspuren und Eindrücke im Sand, die nach Schmidts Angaben durch die Stützen des Raumschiffs verursacht worden waren, gleichen diesen Schönheitsfehler bei weitem aus. Auffallend ist, dass sich die "Fliegenden Teller" namentlich für militärische Anlagen und Atommeiler in Nordamerika interessieren. Kreisförmige, aluminiumglänzende oder rotglühende ovale oder runde Gegenstände umkreisen nach diesen von "United Press" verbreiteten Meldungen die militärischen Beobachtungsobjekte. Was die Insassen ihren Auftraggebern alles an hochgeheimen Informationen mitbringen könnten, vermag man nur zu ahnen. dass man es jedoch mit unheimlicher Fernwirkung fähigen Objekten zu tun haben muß, geht aus all jenen angeblichen Berichten von Automobilisten hervor, die beim Auftauchen solcher Flugkörper unversehens mit gelähmtem Motor stecken bleiben. Wer möchte zurückstehen und ausgeschlossen sein, wo sich das Geheimnisvolle und Rätselhafte in so gehäuftem Maß dem Alltagsmenschen zeigt? Noch ein paar Tage solcher systematischer Massensuggestion - und die ganze westliche Welt wird wimmeln von "Fliegenden Tellern", Raumschiffen mit Insassen, die ihre Botschaften in jedermann verständlicher Sprache kundtun, und Raumkörpern, deren Strahlenwirkungen sich weder Motor noch Verstand länger zu wiedersetzen vermögen. Wer aber wird von dieser heraufziehenden neuen Welle der Mystifikationen, der Massenhysterie und des Massenwahns profitieren? Gewiß nicht der Westen, der im Sturmwetter der Sputnikdiplomatie alles daran wenden sollte, seinen Kopf klar zu behalten und seine Phantasie zu zügeln. Oder sollten die "Fliegenden Teller" die einzige Antwort sein, die der Westen den Sputniks entgegenzusetzen hat? Dann freilich brauchte man sich um den Zustand der Nerven unserer Hemisphäre nicht mehr weiter zu kümmern.

 

Eine Erklärung der amerikanischen Luftwaffe wurde aus Dayton, Ohio, von United Press nachgeschoben und ebenfalls in der genannten Zeitung gleich anschließend verwendet: Ein Sprecher der amerikanischen Luftwaffe hat zu den jüngsten Meldungen über "Fliegende Teller" und unbekannte fliegende Objekte (UFO) Stellung bezogen und folgende Erklärung abgegeben: Die amerikanische Luftwaffe konnte nach Überprüfung von insgesamt 5.700 Meldungen über "Fliegende Untertassen" zwischen 1947 und 1957 nicht den geringsten physischen Beweis für die Existenz "Fliegender Teller" feststellen. Die Luftwaffe hat in keinem einzigen Fall Fußspuren oder Eindrucksspuren von irgendwelchen gelandeten Objekten feststellen können. Die Luftwaffe hat im Gegensatz zu diesbezüglichen Andeutungen von UFO-Journalisten niemals irgendwelche sogenannte "kleine Leute" aus dem Weltraum in Gewahrsam genommen. Captain Thomas Mantell, der in den späten vierziger Jahren bei der Verfolgung eines UFO in seinem Flugzeug bei Louisville in Kentucky den Tod fand, starb an Sauerstoffmangel. Bei dem von ihm verfolgten Objekte dürfte es siuch um einen meteorologischen Ballon der Marine gehandelt haben. Der todbringende Sauerstoffmangel trat ein, weil der Pilot mit seiner P-51 ohne Sauerstoffvorrat zu hoch gestiegen war. Schlußfolgerungen aus Beobachtungen von UFO wurden von unabhängigen, mit der Luftwaffe in Vertragsverhältnis stehenden Experten und nicht von Luftwaffenpersonal gezogen. Es trifft nicht zu, dass etwa drei Prozent der Beobachtungen unerklärlich sind. Auch für sie gäbe es Erklärungen, wenn ausreichende Berichte und Daten erhältlich wären. Auch für die jüngsten Beobachtungen unbekannter Objekte in Nordtexas und in Springfield (Ohio) wird es mit größter Bestimmtheit Erklärungen geben, sobald die Untersuchungsgruppen die gegenwärtig geführten Umfragen abgeschlossen haben.<

 

"Vom Raumschiff in die Nervenklinik" meldete am 9.November 1957 ´Die Rheinpfalz´ in Bezug auf eine UP-Depesche aus Kearny, USA: Reinhold Schmidt, der am Anfang der Woche mit seinem Bericht über den Besuch in einem Raumschiff großes Aufsehen erregte, ist inzwischen von den Gesundheitsbehörden Nebraskas für unbestimmte Zeit zu "Beobachtung und Behandlung" in eine Nervenklinik eingewiesen worden. zwei Psychiater hatten nach einer gründlichen Untersuchung festgestellt, dass Schmidt nicht als Betrüger anzusehen sei, sondern dass er offenbar wirklich daran glaube, ein Raumschiff gesehen und es auf Einladung der Besatzung besichtigt zu haben.

 

>Sputnik und die "Untertassen"< hieß es am 9.November 1957 in der ´Frankfurter Allgemeinen Zeitung´ in einem Leserbrief von Prof.Dr.Erich Lange, Erlangen: Das bevorstehende Absinken der sowjetischen Trägerraketen und des Sputniks gibt Anlass zu einer Frage, die man vielleicht durch Mithilfe der Bevölkerung klären könnte. Die seit Jahren immer wieder in der Presse der ganzen Welt behaupteten Fälle des Auftretens sogenannter "Fliegender Untertassen" sind von ernsten Personen wohl mit Recht zu einem Teil als Zufallsprodukte unwesentlicher Umstände aufgefaßt worden. Es wäre aber immerhin denkbar, dass ein Teil dieser Meldungen auf realer Grundlage fußt. Nach den jüngsten Erfahrungen könnte man daran denken, dass es sich hierbei um sowjetische Trägerraketen früherer Versuche handelte, die aus irgendwelchen Gründen kurze Zeit vor ihrem Verbrennen in tieferen Luftschichten den Eindruck hervorgerufen haben, der dann als "Fliegende Untertasse" beschrieben worden ist.

 

Die Astronomen des Observatoriums Mt.Stromlo in new Canberra sahen am 8.November um 18:02 h einen seltsamen, rötlichen Körper, der den westlichen Teil des Himmels durchquerte und sich dann "rascher als der Planet Venus emporschraubte". Dr.Przybylsky, der den Körper zuerst entdeckt hatte, erklärte, dass er nichts früher Beobachtetem glich. Seine Schnelligkeit sei geringer gewesen als die eines Meteoriten. Die Erdsatelliten waren in jenem Moment schon vorbeigeflogen. ´Die Tat´, 10.November 1957.

 

>Graz: Alarm um "Fliegende Untertasse" - Rätselhafter grünleuchtender Flugkörper über der Stadt/Auch vom Flugplatz aus beobachtete< meldete der ´Neue Kurier´ aus Wien am 12.November 1957: Untertassenalarm gab es Samstag abend in Graz. Zahlreiche Passanten, aber auch die Männer des Flughafen Thallerhof beobachteten eine Dreivierstelstunde lang einen eigenartigen grünleuchtenden Flugkörper, der langsam über die Stadt nach Norden zog. Gegen 18:45 h stieg das eigenartige Objekt plötzlich senkrecht hoch und war innerhalb kurzer Zeit verschwunden. Die Angaben über die Form und Größe des unbekannten Flugkörpers gingen je nach dem Standpunkt der Beobachter einigermaßen auseinander [wahrscheinlich, weil es sich auch um unterschiedliche Objekte handelte, die man aber in einen Zusammenhang brachte und dadurch eine völlig falsche Vorstellung vom Geschehen erhielt]. Einige Leute sprachen davon, dass das Objekt wie ein Zeppelin ausgesehen habe, andere verglichen es mit einem Ballon oder einer Scheibe, die einen Feuerschwanz hinter sich herzog. Auf dem Flughafen Thallerhof wurde erklärt: "Wir beobachteten den Flugkörper ebenfalls, haben aber keine Ahnung, worum es sich handelt. Es befindet sich zur Zeit kein Flugzeug in der Nähe." Eine ähnliche Beobachtung wurde übrigens Samstag abend gegen 21 h in Wien gemacht.

 

Königstein. Im Taunus fiel am 10.November gegen 18 h zwei Wanderern am klaren Abendhimmel ein "übermässig heller Stern" auf, der jedoch bald stark rötlich zu funkeln begann und sich nach Süden in bewegung setzte, wo er verschwand. ´Frankfurter Neue Presse´, 13.November 1957.

 

+ Am 14.November 1957 gab es in Osnabrück die Gründung des DUIST-Ablegers "IFO-Interessierte" (IFO steht hier für Interplanetarische Flug-Objekte, also Fliegende Untertassen aus dem Planetensystem unserer Sonne!) unter Frau Ortrud Frank, die die Räumlichkeit in ihrem eigenen Reformhaus zur Verfügung stellte, wo es auch ans Schaufenster angeschloßen eine Dauerausstellung von DUIST-Literatur gab, weswegen immer wieder Bürger die Inhaberin ansprachen. Bei der Gründungssitzung kamen 23 Leute zusammen, um mehr über die Internationale Arbeitstagung der IFO-Studiengruppen in Wiesbaden zu erfahren. Frank leitete parallel den "Esoterischen Arbeitskreis", der sein Themenspektrum nun um die IFOs erweitert hatte.

 

+ Am 19.und 20.November 1957 fand in Hannover ein weiterer Vortrag von Karl Veit statt, als Folge davon entstand unter dem Biologen Dr.Kurt Schmidt eine örtliche DUIST-Zweigstelle, die sich den "esoterischen Fragen" (die Sache speziell von Dr.Schmidt) und den "naturwissenschaftlich-technischen Belangen" (Thema von Ing.Filter) rund um Fliegende Untertasse zuwende. Zudem wurde für diese Gruppe die Gründung einer Leih- und Austauschbibliothek für das interessierte und fortbildungsgeneigte Publikum angesetzt, damit dieses bei diesem "hochaktuelle sowie zukunftsgewichtige Gebiet mitsprechen kann".

 

+ Am 24.und 25.November 1957 fand in der Aula der Kant-Hochschule, Braunschweig, die nächste DUIST-Vortragsaktion statt und bot somit "den rechten Rahmen" für die gut besuchten Diaschauen. Akademiker und Studenten der Uni und Technischen Hochschule hörten gespannt zu und sorgten für eine "lebhafte Diskussion". Die Organisation hatte Oberingenieur Walter Werner [sic] vorgenommen. Ingenieur Bruni Smolka gründete aufgrund des Erfolgs hier eine weitere UFO-Zweigstelle.

 

+ Gleich an drei Abenden folgten die Veit´s dem "vielseitigen Ruf" nach West-Berlin, der Insel mit der Sonderstellung. Am 27., 28. und 29.November 1957 wurde in der jeweils vollbesetzten Aula der Carl-Langhans-Schule das Thema des interplanetarischen Besucherkontakts und der Fliegenden Untertassen-Philosophie abgehandelt. Die Berliner (West) waren besonders dankbar, da viele auf eine "höhere Hilfe" warteten und ein schweres Schicksal trugen. Sie drückten ihre kosmische Dankbarkeit mit wiederholten Zwischenrufen wie "Bald wiederkommen!" aus. Organisation: Karl F.Schulze-Angern von der gleichnamigen Buchhandlung in Berlin-Halensee, der bereits seit geraumer Zeit die dortige Fliegende Untertassen-Abteilung der DUIST führte.

 

+ Zu diesem Zeitpunkt wurden weitere Zweigstellen der IFO-Freunde unter Wiesbadener Führung aufgezogen in: Bad Harzburg (Frau Dr.M.Heidmann), Bad Reichenhall (Fritz Begsteiger), Bergneustadt (Stud.-Ass.Georg Tonding), Donaueschingen (Dr.Walter Nottebom), Düsseldorf (Dr.med.Gg.Froesse), Flensburg (Beate Use, Quatsch: Luise Kalweit), Frankfurt (Ilse von Jacobi und Helmut Issbrücker), Göttingen (Fritz Tonding), Helmstedt (Friedrich Sackstedt), Hof (Studienrat Karl Maier), Ibach b.St.Blas. (Dr.Waldemar Beck), Kassel (Heinrich Heinz), Kiel (Georg Walter), München (Georg Neidhart und Heinz Kröll), Schwäb.-Gmünd (Karl Leicht), Speyer (Karl Christmann), Stuttgart (Ing.Robert Rall), Überlingen (Emma Belz), Uelzen (Carl Schuster), Oberammergau (Hans Geisler). Österreich: Bregenz (Hermann Grettler), Dornbirn (Bruno Wenzel), Graz (Oto Wraubek), Leoben (Else Demmer), Mattsee (der Herausgeber von "Das Geistige Reich", Carl Rennhofer), Salzburg (Luise Eschig), Vilach (Brunhilde Tritscher), Wien (Dora Bauer). Schweiz: Zürich (Paul Häusle und Heinrich J.Ragaz als Herausgeber des "Weltraumboten"), Zollikerberg (die esoterische Gruppe unter Ing.Walter Ohr), Glattbrugg (Werner Krapf) und Bassersdorf (Ing.Hans Früh), Basel (Lou Zinsstag als Herausgeberin der "Informationsblätter der UFO-Arbeitsgemeinschaft"), Genf (Alfred Nahon als Herausgeber des "Le Courrier Interplanetaire"), Heiden (der Verleger Karl Schönenberger). - Auch wenn sicherlich die meisten dieser Ortsgruppen nur Strohfeuer-Effekte für ein paar Jahre waren und keine dauerhaft-beständigen Male auf der ufologischen Landkarte, so haben diese einzelnen Zirkel aber sicherlich ihre Wirkung und ihren Einfluß in ihren Gemeinden gezeigt, um den UFO-Aberglauben regional auszuprägen.

 

"Mysteriöser Flugkörper" meldete am 16.November 1957 die ´Frankfurter Rundschau´: Wie am Dienstag bekannt wurde, will ein Taunus-Wanderer am Sonntag gegen 18 h einen mysteriösen Flugkörper gesichtet haben. Dem Beobachter fiel am klaren Abendhimmel ein übermäßig helleuchtender Stern auf, den er für die Venus hielt. Kurz darauf soll der Körper, der nun stark rötlich funkelte, sich von Westen nach Süden in Bewegung gesetzt haben und am Horizont verschwunden sein. Ein Begleiter des Mannes bestätigte diese Beobachtungen. [Kommt hier die Werbebotschaft für den Miniatur-Heißluftballon der Firma Schorr Flugbedarf aus Staffelstein her, wenn sie wirbt: "Setz einen Stern an den Himmel"?]

 

>Falscher "Sputnik" narrt Bonner Polizei - Mit heulenden Sirenen zum Tatort - Witzbold scheute keine Mühe und Kosten berichtete< up und am 23.November 1957 griff die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ diese tolle Story auf: >Der telefonische Notruf "Sputnik" auf einem Acker beim Kottenforst notgelandet alarmierte am Freitag den Polizeiposten Meckenheim, etwa 10 Kilometer südwestlich der Bundeshauptstadt. Der diensthabende Wachtmeister wurde vor Schreck bleich und gab den Alarm "höheren Ortes" weiter. Mit heulenden Sirenen raste wenige Minuten später ein Streifenwagen mit dem Leiter des Polizeiabschnitts Süd, Polizeirat Christian Keller aus Bad Godesberg, durch den stillen Wald, der sonst das sonntägliche Ausflugsziel der Bonner ist. Im Handumdrehen hatte eine stattliche Polizeimacht von allen Posten der Umgebung das "gefährdete Gebiet" abgeriegelt. Auf einem Acker, halb in die Erde gebohrt, fanden die vorsichtig heranpirschenden Beamten den "Sputnik", eine mattsilberne Kugel von etwa 30 Zentimeter Durchmesser, mit vier langen, zurückgebogenen Antennen, die ein rotes Blinksignal und ein deutlich vernehmbares "Piep-Piep" von sich gab. Auf der Kugel prangte ein roter Sowjetstern und die Aufschrift "UdSSR".

 

Erst als schon Alarmrufe an das Bonner Geophysikalische Institut und an die sowjetische Botschaft hinausgegangen waren, kamen den Beamten doch Bedenken. Polizeirat Keller betrachtete sich den seltsamen Himmelskörper genauer, fand einen Schalter, und sofort stellte Sputnik sein "Piep-Piep" ein. Die Alarmrufe wurden zurückgezogen. Der Bauer, der meinte, als erster die historische Rückkehr Sputniks aus dem Weltall gesehen zu haben, zog tief enttäuscht von dannen. In der Godesberger Polizeizentrale wurde Sputnik seziert: sein Herz war eine Autobatterie, die das Lichtsignal speiste. Das schnarrende "Piep-Piep" stammte von einem weckerähnlichen Gerät mit Federaufzug. Die Hülle war aus einem alten Wasserboiler gebastelt, kunstgerecht verlötet und mit Silberbronze gestrichen. Die Polizei wartet jetzt auf den unbekannten Witzbold, der sich den Sputnik-Spaß so viele Mühe kosten ließ. Der diensthabende Beamte meinte großzügig, der Besitzer könne seine Autobatterie samt der ramponierten "Satelliten"-Hülle jederzeit abholen. Ob die Polizei den Spaßvogel dann aber nicht mit einer Kostenrechnung für den "Großalarm" überraschen würde, steht auf einem anderen Blatt.<

 

Kopenhagen, 24.Nov. (United Press). Offiziere der dänischen Marine und Luftwaffe haben über Bornholm eine Reihe leuchtender unbekannter Flugobjekte gesichtet und die nächste Luftwaffenzentrale davon benachrichtigt. Eines der mit grosser Geschwindigkeit sich bewegenden Objekte hielt in geringer Höhe plötzlich an und strahlte sehr starke, sonderbare Farben aus. Einige Sekunden später verschwand es mit ungeheurem Tempo. Ähnliche Meldungen trafen aus Jütland ein, wo ein Zimmermann über dem Distrikt Kolding ein "Fliegendes Dreieck" beobachtete, dies jedoch aus Angst lächerlich gemacht zu werden einige Tage verschwieg. Auch dieses Objekt sei in der Luft plötzlich stillgestanden und nach einigen Sekunden sehr rasch weggeflogen. Von einigen Augenzeugen aus Uster (Schweiz) wird uns eine ähnliche Erscheinung, die am Abend des 24.November sichtbar war, gemeldet. Es handelte sich um ungefähr 7 Lichter in Dreiecksformation, die eine Zeitlang stillstand und sich dann mit sehr grosser Geschwindigkeit und völlig geräuschlos entfernte. ´Anzeiger von Uster´, 25.November 1957.

 

"Nordlicht bei Dresden" hieß es am 22.November 1962 in den ´Leipziger Neuesten Nachrichten´: In den frühen Morgenstunden eines der letzten Oktobertage wurde von der Satellitenbeobachtungsstation Bärnsdorf eine in unseren Breiten äußerst selten auftretende Nordlichtdraperie wahrgenommen. Etwa um 4:40 h mitteleuropäischer Zeit erhob sich aus der Richtung des Sonnenaufgangspunktes eine fahlgrüne Leuchtsäule bis zu 35 Grad über den Horizont. Bei rascher Bewegung verengte sich der untere Bereich, während der obere zu einem Oval von mehr als zehn Grad Durchmesser ausgebildet wurde. [Dies war schon ein eher merkwürdiges "Nordlicht" - viel eher scheint dies die politisch-bedingte Verklausulierung und Verschleierung eines wahrscheinlich sogar Mißlungenen russischen Raketenstarts in der Morgendämmerung gewesen zu sein!]

 

"Drei Unbekannte am Himmel" hatte der ´Südkurier´ vom 23.November 1962 via einer dpa-Meldung aus London zu vermelden: Mindestens drei Raumfahrzeuge, deren Start niemand bekanntgab, umkreisen zur Zeit die Erde. Nach einem Bericht der britischen Fachzeitschrift "Flight" müßen diese Satelliten um den 11.September, zwischen 20.und 26.Oktober und zwischen 1.und 5.November gestartet worden sein. Einer der drei "Unbekannten" am Himmel könnte ein sowjetisches Marsschiff sein, das nur bis zu seinem "Parkplatz" auf einer Satellitenbahn um die Erde kam. ¸ Damit setzte also schon das Problem des Weltraum-Schrotts an und der damit einhergehenden Teile, deren Herkunft und Natur nicht mehr zu bestimmen sind - was den UFO-Fans natürlich entgegenkommt, weil sie darin natürlich ihre ganze speziellen UFO-Lieblinge sehen können. Unmittelbar damit zusammenhängen kann die Meldung vom 22.November 1962 in den Leipziger Neuesten Nachrichten um ein "Nordlicht" Ende Oktober. Wie Sie sehen, ist die UFO-Forschungsarbeit oftmals auch quasi soetwas wie nachrichtendienstliche Analyse.

>"UFOs" am Nachthimmel? Beobachtungen am Dienstagabend< fragte am 2.November 1967 die ´Frankfurter Rundschau´: Großbrand irgendwo im Westen Frankfurts? Wer am Dienstagabend noch den kleinen Bummel vor dem Schlafengehen unternahm oder von Fenstern und Balkonen aus den Himmel betrachtete, mußte diesen Eindruck haben: blutrot glühte dieser Nachthimmel, ein Bild wie vor dem Weltuntergang. Oder auch der rechte Rahmen für "UFOs" (Unbekannte Flugobjekte), deren irdisch-reale Gesellschaft ja an diesem Wochenende in Mainz ihren 7.Weltkongreß abhält, wobei man sogar mit solchen "Erscheinungen" rechnet... Nun, der vermutete Großbrand erwies sich nach einem Anruf bei der Feuerwehr als harmlos. Das sei nur die lodernde Fackel der Caltex-Raffinerie in Raunheim, hieß es, die sich bei tiefhängenden Wolken bis zu uns spiegele. In der Redaktion erreichte den Nachtdienst Anruf auf Anruf. Beruhigend also, daß alles so harmlos ist. Nur eines bleibt dem Chronisten noch unklar: Warum in Oberrad, am Hause der Polizei-Außenstelle nahe am Buchrainplatz, der Polizeinotruf-Apparat schwieg, als er den kleinen Hebel drückte, um Auskunft über den Brand zu erhalten. Obwohl da zu lesen ist "Anruf abwarten", rührte sich nichts - und es blieb nur der Weg zu Telefon. Bei einem schweren Unfall, bei einer Messerstecherei und ähnlichem aber wäre ein schweigender Polizeinotruf-Apparat wohl eine Farce, oder?

 

"Auf der Venus gibt es keine kleinen grünen Männchen!" machte Heft Nr.46/1967 die Zeitschrift ´Neue Welt´ ihr Blatt auf. "Sowjet-Schuß auf unseren Morgenstern beweist: In unserem Sonnensystem gibt es Menschen nur bei uns auf der Erde!" Die Russen brachten es an den Tag! Durch Funksignale einer auf der Venus gelandeten Raumsonde (nach einer Flugzeit von mehr als vier Monaten für die 350 Millionen km lange Strecke!) wissen wir jetzt alle, daß es auf der Venus kein menschliches Leben geben kann. Denn die russische Sonde meldete Temperaturen von 280 Grad Celsius auf dem Boden. Der Luftdruck ist 15mal so hoch wie der auf der Erde! Menschen würden also dort die Blutgefäße platzen. Außerdem würde die Hitze (die Venus ist näher an der Sonne als wir) alles verbrennen! Moskauer Bürger kommentierten denn auch schlagfertig: "Was sollen wir da oben? Da gibt´s kein Bier, keinen Wodka und keine Heringe!" Dreimal hatten die Sowjets schon versucht, die Venus mit einer Sonde zu erreichen. 1961 startete die Sonde VENUS I, verschwand aber nach drei Millionen Kilometern spurlos im All. VENUS II vom November 1965 flog 25.000 km an der Venus vorbei und wurde von der Sonne eingefangen. VENUS III traf die Venus im März 1966, erschellte aber. Erst VENUS IV landete jetzt unbeschädigt auf unserem Nachparplaneten. Dieser Planet, von dem man seit langem annehm, es lebten menschenähnliche Wesen auf ihm (in Zukunftsromanen sind es oft kleine grüne Männchen mit Antennen auf dem Kopf), ist uns als Abend- oder Morgenstern bekannt... Wie Wissenschaftler nach der Landung der russischen Sonde urteilen, können auf der Venus höchstens Grünpflanzen gedeihen, weil die Luft über dem heißen Boden kaum Sauerstoff, dafür aber viel giftiges Kohlendioxyd enthält. Damit ist sicher, daß die Erde der einzige Planet in unserem Sonnensystem ist, der menschenähnliche Lebewesen beherbergt. Denn auf dem Merkur herrschen 350 Grad Hitze, und auf dem Mars dafür Eiseskälte...

 

7.Internationaler Weltkongress der UFO-Forscher in Mainz 1967: Nun suchten die UFOlogen wieder die Öffentlichkeit für ihr "faszinierendes Ringen um eine neue universelle Weltanschauung an der Schwelle des dritten Jahrtausends" und ein Forum für die "noch relativ junge Wissenschaft der UFOlogie", die den "sterbenden Materialismus" zu einer "neuen kosmischen Ära" mittels "mutiger Vorkämpfer" führte. Trotz den bitteren Erfahrungen der Vergangenheit, setzten die Eheleute Veit auf die Medienwelt. Nach über 400 Lichtbildvorträgen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Dänemark, Schweden, Holland, Belgien, Jugoslawien und Italien war man gerüstet, um den Kreuzzug für die außerirdischen Brüder und Schwestern nochmals in vorderster Front zu führen. Bereits im Vorfeld waren verschiedene Personen des öffentlichen Lebens als Gäste zur Veranstaltung eingeladen worden: UN-Genersekretär U Thant, E.U.Condon (Universität von Colorado), Minister Gerhard Stoltenberg (Wissenschaft und Forschung), Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und Dr.Wernher von Braun. Alle genannten Persönlichkeiten bekamen gleichsam ein Material-Paket (UN und DUISTsche UFO-Bücher) aus dem Hause des Ventla-Verlags überreicht. Als Folge kam natürlich keiner vorbei. Dr.von Braun ließ sich über das NASA Public Affairs-Büro entschuldigen, drückte aber seinen "ernsten Zweifel" und seine Skepsis an den Fliegenden Untertassen aus, insbesondere an der Kontaktler-Geschichte von Narciso Genovese, die man ihm mitübermittelt hatte und welches er zurückgehen ließ - und dies, so registriert man erstaunt, obwohl sein "Lehrvater" Oberth Vizepräsident der Organisation war, scheinbar wollte von Braun aber mit dessen UFO-Ideen nichts zu tun haben. Auch der Herr Bundeskanzler machte über eine Angestellte des Bundeskanzleramtes sein Desinteresse klar, als er die Einladung an den Bundesminister für wissenschaftliche Forschung weiterreichte, der dann rückmeldete: "Ich vermag Ihre Betrachtungsweise nicht zu teilen und sehe mich zu meinem Bedauern außerstande, Ihre Bemühungen zu unterstützen." Diese Türe war ebenfalls heftig vor der Nase der UFOlogen zugeschlagen worden! Fortsetung...

Quelle: CENAP-Archiv

 

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