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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-202

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13.10.2007

Teil III - Zwischenspiel: UFOs als Thema: Die öffentlich-rechtliche Irritation! Das Vorspiel zur ARD-UFO-Show 1994

Details zu einer ganz speziellen UFO-Sendung im deutschen TV, von Rudolf Henke:

 

>Rügen-Video:

Obwohl Holbe, wie er später ausführte, zwar dicke UFO-Bücher intensiv gelesen hatte, ist ihm, wie er eingangs gleich zum Ausdruck brachte, noch nicht einmal die Bedeutung des Begriffes "UFO" geläufig: Es geht um Kontakte zu einer außerirdischen Intelligenz und damit auch um das UFO-Phänomen. Zu Beginn stellte Holbe das Ehepaar Irmgard und Ingo Kaiser aus Ennepetal nebst einem Ausschnitt aus einem Video vor, das beide am 24.August 1990 auf Rügen während des Urlaubes gedreht hatten. Dieser Film zeigt aus einer versetzten Perspektive anscheinend die Greifswald-Lichter, die am selben Abend aufgenommen wurden. Allerdings sind auf dem Rügen-Video augenscheinlich sieben, auf dem Greifswald-Film dagegen sechs Lichter zu sehen. Beide Filme wurden gleichzeitig nebeneinander gezeigt. Auf dem Rügen-Film erscheinen die Lichter näher und auch deutlicher. Eine Verschiebung der Lichter zueinander ist nicht zu erkennen, so daß der Eindruck entsteht, als ob sich die Lichtpunkte auf oder an einem dunklen Körper befinden. Dieser Film ist - das kann man gleich vorwegnehmen - für alle gut informierten Untersucher der interessanteste Beitrag in Holbes Sendung gewesen.

 

Die Lucifora-Fotos

JUFOF-Leser werden besonders ungläubig dreingeschaut haben, als der gebürtige Sizilianer und seit 20 Jahren in Deutschland lebende Guiseppe Lucifora zum wiederholten Male berichtete, wie er im Juni 1987 über seinem neuen Haus in Cosimo/Sizilien eine "waschechte Fliegende Untertasse" fotografierte, denn unsere Kollegen von der GEP in Lüdenscheid berichteten in der Juli/August-Nummer 1991 des JUFOF darüber. Auf Holbes Frage, ob Lucifora das Objekt bereits während der Aufnahmen sah, erklärte der Fotograf, das Objekt sei erst nach der Entwicklung des Filmes zu sehen gewesen. Diese Aussage steht jedoch im Widerspruch zu dem, was Lucifora seinerzeit den GEP-Mitarbeitern berichtet hatte: ...bemerkte er beim Fotografieren, mehr unbewußt,...einen Flugkörper am Himmel...Er kam...relativ schnell näher und daraufhin begann der Zeuge, den Flugkörper zu fotografieren. Er war ziemlich aufgeregt und hat versucht, den Flugkörper im Visier zu halten... (S.33). Ich brauche wohl nicht zu betonen, daß eine Fotografie nicht glaubwürdiger als der Fotograf sein kann; daher sind aufgrund dieses Widerspruchs spätestens jetzt erbebliche Zweifel an der Echtheit der Bilder anzumelden. Leider fehlte unseren GEP-Kollegen für eine umfangreiche Fotoanalyse die Zeit (S.37). So darf es kaum verwundern, daß Holbe sich auf diese unvollständige GEP-Bewertung bezog, um die Echtheit der Aufnahmen hervorzuheben. So werden selbst kritische Untersucher indirekt zu Handlangern der Protogonisten des Phantastischen. Denn aus der unvollständigen Untersuchung der GEP wurde bei Holbe eine "genaueste Untersuchung"; und auch von der einschränkenden GEP-Bewertung "problematic UFO" war bei Holbe keine Rede. Unabhängig davon konnte sich Holbe jedoch auf die GEP berufen, als es darum ging, daß diese keine Hinweise auf Filmfehler und Trickaufnahmen gefunden hatte. Dabei erscheint das Objekt deutlich schärfer als der Hintergrund, so daß auch ein fotografischer Laie auf einen relativ nahen und kleinen Körper schließen kann (Modell).

 

Illobrand von Ludwiger: Als Sachverständiger erschien anschließend MUFON-CES-Leiter Illobrand von Ludwiger. Holbe erklärte, daß er dessen Buch genau gelesen habe... Ludwiger gab wieder einmal seine "Standarderklärung" ab. Als erstes betonte er, wie eigentlich immer, Zahl und Qualifikation der MUFON-CES-Mitglieder. Auch über die Herkunft der UFOs wollte er wieder einmal keine klare Aussage machen (Motto: "Nichts ist unmöglich!"). Immerhin ließ er sich zu der Aussage "da ist was dran" hinreißen (sehr aufschlußreich...!). Für die "Eingeweihten" auch nicht neu ist seine Klassifikation der UFO-Erscheinungen nach H. D. RUTLEDGE (1981), die, was er aber leider nicht wahrhaben will, von der Empirie natürlich schon längst eindeutig widerlegt ist! Als es um verschiedene UFO-Hypothesen ging, erklärte der Rutledge-Schüler Bemerkenswertes: "Jeder, der so etwas behauptet, muß Theorien dafür vorlegen und muß sagen, wie er das denn erklären will. Soweit sind wir eigentlich noch nicht; wir sammeln erst mal richtig." Nanu, fragt man sich da, sind denn die Heim´schen "Theorien" für von Ludwiger plötzlich "out"? War es nicht derselbe von Ludwiger, der bis heute nicht müde wurde, immer wieder stolz auf die Konstrukte des Außenseiter-Physiker B. HEIM zu verweisen, wenn es um die für ihn wahrscheinlichsten theoretischen Erklärungen des UFO-Phänomens schlechthin ging? Selbst Venus-Sichtungen wurden ja von ihm mittels Heim gedeuted! Nun gut, uns bleibt nichts anderes übrig, als nach der oben zitierten aktuellsten Aussage von Ludwigers zu gehen. Danach wäre also MUFON-CES auch nicht weiter gelangt, als hunderte beliebige andere UFO-Gruppen in aller Welt, die Gleiches schon seit Jahrzehnten behaupten. Da kann man nur wünschen, daß dem MUFON-CES irgendwann das Sammlerglück hold sein wird.

 

Radar-Video von Pulkow/ St. Petersburg, 2.März 1991: Da uns zu diesem Vorfall bislang nur Berichte aus zweiter Hand (z.B. aus dem PSI-Journal, 2.92) vorliegen und es uns schon aus finanziellen Gründen unmöglich ist, den Fall vor Ort nachzurecherchieren, können wir hier vorläufig nur ein Fragezeichen setzen. Aufgrund der uns bis jetzt zur Verfügung stehenden Angaben spricht jedoch alles für einen sog. Radarengel (ruckartige Bewegung, zeitweiliges Verschwinden) in Zusammenhang mit der visuellen Sichtung heller Planeten (Venus, Mars und Jupiter standen zur Beobachtungszeit am Himmel).

 

Ein alter Hut - die Bentwater-Geschichte von Suffolk, 30.Dezember 1980: Wie sehr es den UFO-Gläubigen - Holbe darf man wohl getrost dazuzählen - an Belegmaterial mangelt, zeigt die Präsentation einer bereits 13 Jahre zurückliegenden Geschichte, die Holbe unter Rückgriff auf CNN-Material mit phantasievollen Zeichnungen vorstellte.

Drei "Entführte" aus Deutschland: Nun kündigte Holbe unter Bezugnahme auf die Recherchen der Vorsitzenden der ufo-spiritistischen TREAT-Gruppe, Frau Rima Laibow, drei deutsche Entführungsfälle an. Frau Laibows Patienten hätten unabhängig voneinander angegeben, das Opfer von Entführungen geworden zu sein, wobei einige "unerklärliche Narben und seltsame Verwundungen" aufgewiesen hätten. Doch auch Holbes Filmteam konnte keine entsprechenden "Hexenmale" zeigen:

 

1. "Warme Gefühle": Die Hausfrau Christel Müller-Boronski, Berlin

Frau Boronski erging es nicht anders als Abermillionen Menschen, denn sie träumte. In ihrem Traum schwebte sie aus dem Schlafzimmerfenster in ein rundes Raumschiff, fühlte sich auf einer Bahre liegen, sah Lampen an der Decke - und erwachte schließlich wieder in ihrem Bett. Ein typisches Kreissaalerlebnis, würde man angesichts dieser Schilderung denken. Auch Frau M.-Boronski würde das vielleicht heute noch glauben (und sich an ihren Traum womöglich gar nicht mehr erinnern), hätte ihr Sohn sie nicht kurz darauf auf kreisförmige Spuren auf dem Rasen hinterm Haus aufmerksam gemacht. Somit kam Frau M.-Boronski schließlich zu dem Schluß, "vielleicht doch keinen Traum" erlebt zu haben. Irgendwann geriet sie an die "UFO-Exorzisten" von MUFON-CES. Die folgerten messerscharf: Da die Zeugin keine näheren Angaben über ihren "Traum" machen konnte, müsse sie wohl an einer besonders starken Gedächtnisblockade leiden (so jedenfalls Holbe), die es zu durchbrechen gälte. Folglich wurde die arme Frau durch einen "seriösen Mediziner" (Holbe) mittels Hypnose so lange "traktiert", bis sie schließlich weitere diffuse Einzelheiten von sich gab: Flächig-gesichtige Wesen, ein Wesen, das hinter ihr stand, ein Rollwagen mit möglichen medizinischen Instrumenten und warme Gefühle, die sich stromstoßartig von ihrem Kopf ausgehend durch ihren Körper fortpflanzten (das klingt sehr nach östlicher Chakra-Erweckungs-Mystik!). Und die ominösen, von MUFON-CES untersuchten Spuren?: Darauf seien 1 Jahr später Pilze gewachsen. Erst 1 Jahr später? Nein, es hätte heißen müssen, daß die Pilze erst ein Jahr später sichtbar wurden, denn der eigentlich Pilz wächst ja als sog. Myzelgeflecht unterirdisch; und erst wenn er später an der Oberfläche Fruchtkörper bildet, ist er zu sehen! Daher kann man davon ausgehen, daß die Spuren von Beginn an von dem Pilz herrührten! Wir haben hier also wieder einen typischen Fall einer willkürlich hergestellten Kausalverbindung von für sich betrachtet harmlosen Phänomenen (Traum, Pilzspuren) vor uns!

 

2. Immer rechts herum: Der Postbeamte Wilfried Wirtz aus Tönisvorst

Im Gegensatz zur träumenden Hausfrau erzählte Herr Wirtz seine unglaubhafte Geschichte völlig emotionslos, ohne Pausen, Höhepunkte, als ob es sich um die selbstverständlichste Sache der Welt handelte: Er sei irgendwann von Krefeld aus nach Tönisvorst kurz nach 1:00 h auf einem "Schleichweg" mit dem Auto unterwegs gewesen, als er ohne ersichtlichen Grund an einer Kreuzung rechts abgebogen sei. Kurz darauf sei er wieder nach rechts auf einen Feldweg abgebogen und hörte (von wo aus wohl?) von rechts eine Stimme. Herr Wirtz habe sich dann (wohin wohl?) nach rechts gedreht, "um zu schauen, was los war". Da hörte er folgendes: "Ich komme nicht näher; ich sehe, daß Du Angst hast". Anscheinend hatte sich das Wesen zunächst unsichtbar gehalten, denn erst nachdem der Zeuge die Stimme vernahm, sah er ein ca. 1,65 m langes Wesen, das wie mit einem Feuerwehrmann-Asbestanzug bekleidet schien (Jeffrey Greenhaw´s Feuerwehrmann-ET von Falkville/Alabama aus dem Jahre 1973 läßt grüßen!). "Ich hab dann noch mal gefragt, was denn los wäre. Daraufhin fiel der Name ´Zeta Reticuli´. Heute weiß ich, daß das ´Zeti Reticuli´ heißt, aber damit konnte ich aber auch nichts anfangen und hab dann wieder gefragt ´was ist denn eigentlich los hier?´". Daraufhin erklärte das kosmische Feuerwehrmännchen vielsagend: "Du bist nicht bereit, aber wir werden uns wiedersehen". Abermals wendete sich der Zeuge (genau!) nach rechts nämlich und beobachtete, wie der der "Reticulaner" auf sein Raumschiff mit drehender Lichterkette zustapfte und mit ihm gen Himmel verschwand. Er sei dann verstört nach Hause gefahren, habe seine schlaftrunkene Frau geweckt, ihr jedoch am nächsten Tag, nachdem sie rückgefragt hatte, sein Erlebnis verschwiegen.

 

Für Holbe (wie wohl auch für andere gläubige UFOlogen) bildete "Zeta Reticuli" das Stichwort. So erwähnte er den Hill-Fall und bemerkte: ...einer der ganz seltenen astronomischen Situationen, in denen sich ein Doppelstern befindet. Wir empfehlen Holbe, sich erst einmal mit den allereinfachsten Grundlagen der Astronomie zu beschäftigen, bevor er derart phantastischen Geschichten Glauben schenkt: Doppelsterne sind keine Seltenheit im All - im Gegenteil: Rund 1/3 aller Sterne sind Doppelsterne! Astronomen gehen davon aus, daß um Doppelsterne keine Planeten existieren können! Ausnahmen wären allenfalls denkbare engumschlungene Planetenbahnen, bei denen Planeten um beide Doppelsterne in Form einer 8 kreisten oder Bahnen, auf denen sich Planeten in sehr großem Abstand um beide Sterne bewegten. Beide hypothetischen Bahnformen wären auf Dauer nicht stabil, so daß unter diesen Umständen erst gar keine Planeten hätten entstehen können. Im letzteren Fall wären etwaige Planeten viel zu kalt, um überhaupt Leben beherbergen zu können; im ersteren Fall schieden zumindest nah beieinanderstehende und zudem heiße Sterne als Lebensspender ebenfalls aus.

 

Doch zurück zur unglaubhaften Geschichte des Herrn Wirtz: Man stelle sich einmal vor, daß da irgendwelche ETs einen Mann auf einen Feldweg locken, dort angekommen feststellen, daß er Angst hat, plötzlich irgendetwas von "Zeta Reticuli" murmeln, obwohl der Zeuge mit diesem Begriff gar nichts anzufangen weiß und schließlich wieder davonsausen, nachdem sie gemerkt haben, daß der Mann "nicht bereit" sei... Mir scheint, die "Reticulaner" haben selbst nicht alle Untertassen im Schrank stehen. Es ist wahrscheinlich, daß wir von Herrn Wirtz in Zukunft noch hören werden, denn seine wirre Geschichte drängt förmlich nach einer Fortsetzung.

 

3. Bewußtseinsverengung: Die hüpfenden ETs des "Mr.X"

Schließlich durfte noch ein anonymer "Zeuge" berichten: Laut Holbe habe der Mann vor etwa 30 Jahren (also um 1963) als Kind in einer deutschen Großstadt beim Nachhauseweg einen hellen Punkt am Himmel bemerkt. Das Kind muß bereits relativ gute Astronomiekenntnisse gehabt haben, denn es glaubte, bei dem Lichtpunkt handle es sich um den Planeten Jupiter. Doch irgendwie wurde das Licht heller und/oder größer, wirkte saturnähnlich (noch ein Planetenvergleich!) und der junge "Mr.X" fühlte sich durch Humanoide in das in Farbe und Leuchtkraft wie der Mond (noch ein astronomischer Vergleich!) erscheinende Licht hineingezogen. Jetzt (oder schon vorher?) besaß das Licht eine enorme Strahlungskraft und der Zeuge wurde "augenblicklich in Trance versetzt". "Mein Bewußtsein wurde verengt auf den einen Wunsch, in dieses Licht hineinzugehen" (Nahtod-Berichte lassen grüßen!). Jetzt wurde es lustig, denn "Mr.X" gab an, an den Wänden Gestalten erkannt zu haben, die sich an Holmen festhielten und daran auf und ab sprangen (sollte "Mr.X" regelmäßiger Straßenbahnfahrer sein?). Im Boden war ein Fenster zum Sternenhimmel eingelassen. Ein Arzt hätte den Zeugen vor kurzem auf eine angebliche rätselhafte Narbe an dessen Wirbelsäule hingewiesen, die einem Operationskanal gliche - ein Hinweis, den sich Holbe ärztlicherseits bestätigen lassen hätte können! Aufschlußreich wurde es, als Holbe den Zeugen fragte, ob ihn diese Erfahrung noch heute beängstige: "Ja und nein, also ich denke...äh,...äh... Also, ich habe Angst, das muß ich ehrlich zugeben".

 

Der NASA-"UFO"-Film: Die CENAP-Deutung des von von Buttlar erstmals bei SAT-1 präsentierten NASA-"UFO"-Filmes scheint beim Sender nicht angekommen zu sein. Seltsam nur, daß auch Herr Holbe nicht auf die Idee gekommen scheint, einmal bei der NASA nachzufragen. Oder sollte er es doch getan haben? Falls ja, warum verschwiege er dann die Stellungsnahme der NASA? Wie man es auch dreht und wendet: Hätte Holbe versäumt, bei der NASA nachzufragen, hätte er und sein Team entgegen des Vorspann-Textes nicht nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert; hat er jedoch bei der NASA angefragt und deren Stellungnahme verschwiegen, müßte er sich den Vorwurf der nichtobjektiven Berichterstattung gefallen lassen. Auf jeden Fall scheint Holbe weit bessere Augen zu haben als andere, denn nach ihm ist auf dem Film die angebliche Rakete genau zu sehen...

 

TIMMOTHY GOOD: Am ausführlichsten interviewte Holbe nachfolgend T. Good, nicht ohne vorher bemerkt zu haben, daß er dessen Bücher ausführlich gelesen habe. Auch Good konnte keine Antwort geben, wer "sie" sind und woher "sie" kommen. Dafür war er sich sicher, daß es viele Regierungsdokumente zu den UFO-Meldungen gäbe [Die gibt es in der Tat, doch meist handelt es sich nur um Zeitungsausschnitte!] und daß "dieses Thema seit den 40er Jahren immer top secret behandelt" worden sei [was nachweislich nicht stimmt!]. Es folgten Film-Ausschnitte aus der US-Dokumentation mit den beiden "Geheimagenten" Falcon und Condor. Letzterer berichtete über Vereinbahrungen zwischen ETs und der US-Regierung, wonach man den Außerirdischen ein Gelände in Nevada zur Verfügung gestellt habe. Auch war von den drei ETs, die seit 1948 oder 1949 in den USA lebten, die Rede: Einer von ihnen habe ein "Gelbes Buch" über das Leben auf "Zeti Reticuli" geschrieben. Daß zumindest einer der beiden angeblichen Geheimagenten schon längst als der Dokumentenfälscher Richard Dotyentlarvt worden ist - darüber schwiegen sich sowohl der belesene Holbe, als auch Good aus! Der zweite "Agent" ist laut Good jedoch glaubwürdig (wie er von Gewährsleuten erfahren haben will). Allerdings beruhten einige seiner Aussagen auf "Desinformation". Mit anderen Worten: Ein Gewährsmann kann sagen, was er will: Spricht er Unsinn, gilt er dennoch als seriös, weil er halt mit Desinformationen versorgt wurde. Damit wird jegliche - auch die unsinnigste - Aussage unangreifbar für Kritik. In der Wissenschaft spricht man in diesem Zusammenhang von metaphysischen Konstrukten, die nicht widerlegbar und damit auch unwissenschaftlich sind!

 

Obwohl das neue Geheimflugzeug AURORA mittels außerirdischer Technologie gebaut wurde, fragte Holbe Good. Nun brachte Good Bob Lazar ins Spiel (der, wie auch Good-Leser wissen, nicht nur ein ehemaliger Bordellbesitzer, sondern auch ein Hochstapler ist). Hübsche Zeichnungen illustrierten die Phantastereien des Herrn Lazar: Man erfuhr, daß die ETs in ihren Untertassen gleich ein eigenes Gravitationsfeld erzeugten [jedem Physiker sträuben sich die Haare!]. Ein NBC-Film, der im April 1992 in der Nähe von "Area-51" gedreht worden war, zeigt - ja was nur? - auch nur wieder Lichtpünktchen.

 

"Dr." Elmar Grubers Kommentar: Die Herausfilterung echter UFO-Beobachtungen sei "eine Frage für die Physiker", gab der Holbe-"Sachverständige" zu verstehen. Da "Entführte" erschüttert über ihre Erlebnisse berichteten, käme als Erklärungen wohl Halluzinationen und Einbildungen nicht in Frage. Die Berichte erinnerten an Erlebnisse über außerkörperliche Erfahrungen, ebenso aber auch an Klarträume: Klarträume würden sich realitätsgleich geben und "auf einer Ebene, wo Realität und Imagination unmerklich ineinander übergehen" stattfinden. Um diese Fragen klären zu können, müsse eine neue Wissenschaft erfunden werden. Holbe meinte daraufhin, daß Gruber diese Wissenschaft bereits betreiben würde... So widersprüchlich können also die Aussagen eines "Sachverständigen" ausfallen: Erst bemerkte Gruber, daß Halluzinationen und Einbildungen wohl auszuschließen seien, dann verglich er die "Erlebnisse" mit Klarträumen, in denen Realität und Imagination (=Einbildung!) ineinander übergingen. Jetzt kann sich jeder heraussuchen, was ihm gefällt - und Gruber ist aus dem Schneider...!

 

Ferngesteuerte Objekte im Garten; HANS G. PETERSEN: Bevor Holbe den dänischen Massen-UFO-Sicher Hans G. Petersen vorstellte, bemerkte er, daßviele unterschiedliche Beschreibungen über UFOs und deren Besatzungen vorliegen- ein weiterer Hinweis, daß er die Definition des an sich neutralen Begriffs "UFO" nicht zu kennen scheint. Die Geschichten des Majors a.D. H.G.Petersen bildeten den Höhepunkt im Holbe´schen ufolgischen Kuriositätenkabinett: Der ergraute, aber rüstig wirkende, Petersen gab erst mal zu verstehen, daß er selbst schon über 50 UFOs gesehen habe [eine entsprechende Angabe hatte er CENAP übrigens bereits 1983 in Dänemark gemacht - es scheinen also seitdem kaum mehr neue UFOs hinzugekommen zu sein... s. CR Nr.88, S.16]. Da die Chance, daß eine Einzelperson in seinem Leben einmal ein Objekt am Himmel als unidentifiziert wahrnimmt (= UFO), etwa bei 5% liegt (1:20), läge die Wahrscheinlichkeit dafür, daß jemand in seinem Leben gleich 50-UFO-Beobachtungen macht, statistisch betrachtet bei der astronomischen Antizufallswahrscheinlichkeit von 1:1067...! Somit kann Derartiges eigentlich nur geschehen, wenn man, wie Petersen, der Auffassung ist, daß "das, was ich erlebt habe, für mich bestimmt gewesen ist". Mit anderen Worten: Der Major a.D. entpuppt sich somit selbst als UFO-Kontaktler. Kein Wunder, daß in seiner UFO-Sammlung auch zwei Landungen enthalten sind, die er mit seiner Frau beobachtet haben wollte. Bei einem der Objekte habe es sich um ein kleines, ferngesteuertes Objekt gehandelt, das in seinem Garten herümgedüst sei; ein anderes sah er auf seiner Terrasse ganz langsam "desintegrieren". Petersen ist sich sicher, daß all die von ihm wahrgenommenen Erscheinungen ganz physikalisch gewesen waren. In zwei Radar-Fällen hätte er sogar schon Abfangjäger hochgeschickt [die armen Piloten!], doch zumindest in einem dieser Fälle hätten die UFOs schon vorher reagiert. Ob telepathisch, fragte Holbe. "Nein, nein, ganz physikalisch!", kam es wie aus der Pistole geschossen, von Petersen - und der muß es ja wohl wissen, oder? Petersen, der, was natürlich in der Sendung verschwiegen wurde, die DUIST-artige UFO-Sekte IGAP leitet, ist sich sicher, daß uns die ETs kurz vor dem Weltuntergang helfen werden. Doch scheint der alte Herr noch im adamskischen Zeitalter zu denken, ist er sich doch sicher, daß es mehrere Rassen von Raumbrüdern gibt, die wie wir seien. Daher können die ETs auch unerkannt unter uns leben: Allein in Skandinavien sind es laut Petersen 14, davon in seinem eigenen Land immerhin 4.

 

Militärs in der Scheune: Die Geschichten des H. A. STROBEL: Zum Schluß meldete sich nochmals der Elektroakustiker Strobel bei Holbe zu Wort. Daß Strobel alles andere als der von Holbe in der Erstsendung hervorgehobene "nüchterne Beobachter" und - ebenfalls im Gegensatz zu Holbes Aussage - ein Mehrfachsichter ist, darüber hatte ich im CR schon berichtet (s. Nr.202, S.45ff). So war es nicht ausgesprochen verwunderlich, daß der Zeuge erneut von Holbe präsentiert wurde. Diesmal handelte es sich um keine neue UFO-Sichtung, sondern um eine "Desinformationsgeschichte": Einige Tage nach der letzten Sendung habe sich bei Strobel ein Lt. Kaiser vom NATO-HQ Brüssel telefonisch gemeldet und Strobel letzte UFO-Sichtung bestätigt. Er solle sich ruhig verhalten (Angeblicher O-Ton: "Keep quiet"). Kaiser hatte seinen Besuch angekündigt, doch stattdessen seien zwei Stunden später (gegen 23 h) in einem belgischen Militärjeep zwei Soldaten(?) gekommen und hätten Strobel gefragt, ob sie in seiner Scheune übernachten könnte. Der verwies auf ein Hotel, doch mit diesem Vorschlag erklärten sich die Besucher nicht einverstanden. Daraufhin habe Strobel ihnen eine Nachbar-Scheune empfohlen - und hat nie mehr etwas von den beiden gehört. - Anfragen in Brüssel ergaben, daß dort ein Lt. Kaiser unbekannt sei; auch die Nummern des Autokennzeichens stimmten nicht. Strobel hat zu diesem Ereignis auch gleich eine handfeste ufologische Deutung bereit: Es habe sich wohl um eine Desinformationskampagne (das neue, unschlagbare ufologische Schlagwort für alles Unsinnige!) gehandelt, um ihn als Zeugen lächerlich zu machen. Lächerlich, kann man da nur sagen: Warum sollte das belgische Militär ausgerechnet einem deutschen UFO-Zeugen, der zudem gar nicht Besonderes gesehen hatte, eine derartige Aufmerksamkeit schenken, wo doch im eigenen Land Hunderte von Zeugen von derartigen "Attacken" unbehelligt geblieben sind, obwohl viele von ihnen ihre Aussagen ebenfalls in Presse, Rundfunk und Fernsehen gemacht hatten?! Viel naheliegender ist es da schon, daß sich zwei belgische Soldaten, die in der Nähe stationiert und vielleicht gerade auf Patrouille waren, einen Jux mit dem UFOlogen gemacht hatten! Im übrigen: Um Zweifel an der "Nüchternheit" von Strobels Beobachtungsgabe zu hegen, hätte es eines derartigen Aufwandes nicht bedurft!

 

Holbes Schlußworte bezogen sich auf Zitate von L. Stringfield und J. Vallée, die beide davon gesprochen hatten, daß uns die ETs auf eine höhere Entwicklungsstufe hieven wollten. Holbe und sein Team hat dies gewiß nötig!Wie auch immer, das UFO-Rätsel bleibt bislang ungelöst. Konnten sich die Zuschauer nach Holbes Sendung wirklich eine eigene Meinung bilden? Um das Dargestellte wirklich objektiv beurteilen zu können, hätte es zusätzlicher Informationen bedurft, die Holbe den Zuschauern vorenthielt, obwohl er einige davon gekannt hatte (vorausgesetzt, er hat die Wahrheit gesagt, daß er Goods Bücher intensiv gelesen habe):

- So mußte ihm die kriminelle Vergangenheit des Bob Lazar bekannt gewesen sein.

- Auch konnte er aus Goods aktuellem Buch "Sie sind da" entnehmen, daß Falcon kein Geheimagent ist.

- Er hätte die Gelgenheit gehabt, kritische Untersuchungsgruppen wie das CENAP, die GEP oder die GWUP zu den einzelnen Geschichten und Fällen zu befragen, was er nicht getan hat (ich warte heute noch auf einen Anruf von ihm, den er mir kurz nach Ausstrahlung der Erstsendung zugesagt hatte).

- Wenn er die GEP-Analyse zum Lucifora-Fall gelesen hätte, hätte er aufgrund der widersprüchlichen Aussage des Zeugen stutzig werden müssen und diesen Beitrag herausstreichen müssen.

- Er hätte die NASA zu dem umstrittenen Film befragen müssen. Entweder er hat es nicht getan, oder er verheimlichte das Resultat den Zuschauern.

 

Somit erweist sich der eingängliche Hinweis auf die Zuschauermündigkeit weitgehendst als purer Hohn. Und so kann man sich des Eindrucks nur schwer erwehren, daß es Holbe weniger um die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema ging, sondern eher um den reinen Kommerz. Am Tag nach der Ausstrahlung rief ich die Nummer von Herrn Wirtz an, doch es meldete sich nur der Anrufbeantworter. Ich sprach darauf meinen Namen und die Organisation (von der er, wie er später angab, noch nichts gehört hatte), die ich vertrete, und gab zu verstehen, daß wir den Bericht von Herrn Wirtz außerordentlich interessant fänden. Ich bat um Rückruf. Als knapp eine Woche ohne Reaktion vergangen war, rief ich erneut an, doch abermals meldete sich nur der Anrufbeantworter. Jetzt versprach ich Herrn Wirtz, daß er mit einem angemessenen Honorar rechnen könnte, falls wir seine Geschichte veröffentlichten. Am nächsten Tag rief mich Herr Wirtz von seinem Arbeitsplatz aus zurück. Zunächst fragte ich Herrn Wirtz, der sich als verheirateter, kinderloser Postbediensteter zu erkennen gab, nach Einzelheiten zu seiner unheimlichen Begegung. Er gab an, die Begegnung bereits im Jahre 1981 an einem Montag im August bei lauem Wetter und bedeckten Himmel erfahren zu haben. Geregnet habe es nicht. An das genaue Datum des denkwürdigen Ereignisses konnte er sich jedoch nicht mehr erinnern. Die Begegnung habe unmittelbar am Stadtrand von Krefeld stattgefunden. Mit der UFO-Thematik habe er sich erst nach dem Ereignis intensiv beschäftigt. Wie seine Umgebung auf seinen Bericht reagiert habe, fragte ich. Seine Kollegen seien beeindruckt gewesen. Die Geschichte sei übrigens nicht von ihm sondern von einem Kollegen an Holbe weitergeleitet worden. Welchen Eindruck er von "Mr. X" (s.u.) gehabt habe, setzte ich nach. Der Zeuge antwortete mit einer Gegenfrage: Warum solle "Mr. X" das Erzählte nicht erlebt haben. Aber Herr Wirtz verstand nicht, warum dieser Zeuge sich anaonym vorgestellt habe. Wenn man Derartiges berichte, müsse man doch auch seine Identität preisgeben. Nachdem ich nichts grundsätzlich Neues zu seiner Begegnung erfuhr, fragte ich den Berichterstatter, ob er bereit sei, sich einem Lügendedektor-Test zu unterziehen. Dabei versicherte ich ihm nachdrücklich, daß ein etwaiges negatives Ergebnis nicht zu seinen Ungunsten verwendet werden könnte und auch nicht dürfe. Da müsse er erst mit seiner Frau darüber reden, denn die sei wegen der Sache nicht gut auf ihn zu sprechen. Er würde mir aber Bescheid sagen.

 

Andern Tags meldete sich Herr Wirtz erneut bei mir. Aus dem Test würde nichts, meinte er. Im übrigen hätte er zusammen mit seiner Frau bereits 1973 in derselben Gegend ein riesiges UFO gesehen. Daher wolle seine Frau nicht, daß er weiteres unternimmt (?). Er wolle sich ganz von der Öffentlichkeit zurückziehen, obwohl ihm von einem freien Pressemann über den Deutschlandfunk ein nicht geringes Honorar geboten worden sei. Schließlich sagte ich dem Zeugen, daß ich erhebliche Zweifel an der Objektivität seiner Geschichte hätte. In diesem Zusammenhang erwähnte ich kurz die UFO-Sekte DUIST aus Wiesbaden. Ja, ja, die kenne er, meinte Herr Wirtz, als ich ihn unvermittelt und scheinbar ganz nebenbei danach fragte. Meine Zweifel am (objektiven) Wahrheitsgehalt seiner Geschichte nahm er erstaunlich gelassen hin. Zum Schluß unseres Gespräches merkte er noch an, daß es keinen Grund für ihn gäbe, von seiner Geschichte abzurücken.

 

Anmerkungen:

Interessant sind Parallelen zum "Fall Brettschneider" und z.T. Lohre :

 

In allen Fällen wendeten sich die Zeugen an die breite Öffentlichkeit, machten dann jedoch einen Rückzieher. Zumindest in den ersten beiden Fällen gaben beide Zeugen als Grund für ihren Rückzug ihre Frauen (bzw. Lebensgefährtinnen) an: Die seien auf sie anschließend "plötzlich" schlecht zu sprechen gewesen. - Dabei kann man sich schlecht vorstellen, daß sich die Zeugen ohne das Einverständnis ihrer Frauen in den Medien präsentiert hatten! - Im letzteren Fall sei - so Brettschneider - der Zeuge nur noch gegen ein hohes Honorar bereit, mit seiner Geschichte weiter an die Öffentlichkeit zu gehen. Obwohl alle drei einerseits unbekümmert in den Massenmedien auftraten, legten sie andrerseits keinen Wert auf eine genau Rekonstruktion bzw. Untersuchung ihrer Erlebnisse. Wenn jemand wirklich sicher ist, ein entsprechendes Erlebnis erfahren zu haben, bräuchte er doch vor einer näheren Untersuchung keine Angst zu haben! Eigentlich könnte man sogar das Gegenteil erwarten, nämlich daß ein "echter" Zeuge von sich aus seine Glaubwürdigkeit untermauern möchte! Man muß sich auch folgendes fragen: Wenn jemand ein CE-III-Erlebnis hatte, wird er dann nicht, bevor er es an die große Glocke hängt, zunächst versuchen, es einem UFO-Phänomen-Untersucher anzuvertrauen um es allenfalls anschließend den Medien zu offenbaren? (Falls er dies tun würde, wäre das allerdings kein Beweis für die Echtheit seiner Geschichte, denn er könnte ja zunächst "im kleinen" versuchen, seine Story zu "testen", ob sie ankommt!). Ja, es ist zu fragen, ob ein "echter" Zeuge mit einem entsprechenden Erlebnis überhaupt je an die Öffentlichkeit ginge ( ich jedenfalls würde es nicht tun)!

 

Man könnte sich natürlich vorstellen, daß die Zeugen nach den Sendungen Spott, oder gar Anfeindungen ausgesetzt waren. Zumindest bei Brettschneider war das, wie er mir versichert hatte, jedoch nicht der Fall: Er habe fast nur positive Anrufe erhalten; eine Frau habe ihm sogar erfreut berichtet, daß sie bereits seit Monaten eng mit Außerirdischen zusammenarbeite. Herr Wirtz gab als Grund auch nicht an, Häme und Spott nach seinem Auftritt in der Sendung erfahren zu haben. Er erzählte stattdessen, daß Holbe habe ihm gesagt habe, daß er ihn wegen seines Erlebnisses beneide...! Wie sieht die Angelegenheit aber aus, wenn ein Zeuge sich einen Jux erlaubt hat? In diesem Fall müßte man entsprechende Reaktionen erwarten: Ein solcher Zeuge hätte natürlich kein Interesse daran, sich mit seiner Geschichte sachkundigen Ermittlern anzuvertrauen, zumal er damit rechnen müßte, daß sein Jux aufgedeckt würde. (Allerdings kann man nicht ausschließen, daß besonders "abgebrühte" Naturen bzw. Personen, die Realität von Imagination schlecht unterscheiden können, auch davor nicht zurückschrecken; daher ist ein gegenteiliges Handeln noch kein Beweis für ein objektiv echtes Erlebnis!). Auch ein Rückzug wird verständlich, wenn wir z.B. an die Brettschneider-Story denken: Die Angst, daß der Jux nicht nur aufgedeckt wird, sondern man womöglich mit rechtlichen Konsequenzen rechnen müßte, ist Grund genug dafür. Aufschlußreich: Selbst diese (vorgebliche) Angst hatte Brettschneider nicht davon abgehalten, sogar nach seinem Geständnis gegenüber BILD noch im Fernsehen aufzutreten - ein m.E. wichtiger Hinweis auf ein enormes Geltungsbedürfnis! Muß es nicht nachdenklich stimmen, daß ausgerechnet in jenen Spektakulär-Fällen, in denen eine Aufklärung nicht erfolgt ist, die Zeugen weitere Auskünfte verweigern? So z.B. im Fall

 

Jüchen (JUFOF 1983, S.161ff), in dem nur einer der Zeugen aussagewillig war,

Oskar Linke (s. CR 111, 116, 122), wo die zweite Zeugin beharrlich schweigt,

Kelly-Hopkinsville (USA, 1955), als eine der ehemaligen Zeuginnen ihrer Tochter nie von dem Ereignis erzählt hatte und daraufhin auch die Tochter einen Kontakt zum Untersucher abbrach (eigene Recherchen, noch unveröffentlicht).

 

Ich meine: Wenn sich Zeugen unkooperativ verhalten, kann man einen Bericht nicht zum Präsentierfall erheben, wie es leider immer wieder geschieht. Auch die Angehörigen/ Partner müssen befragbar sein (s. Brettschneider); wenn sie nicht aussagen wollen bzw. der Hauptzeuge sich gegen ihre Aussagen wendet, muß das erst recht Zweifel an der (objektiven) Authentizität des betreffenden Falles wecken. Selbstverständlich darf eine unkooperative Haltung aber auch nicht als Beweis für einen Jux/Schwindel betrachtet werden! Auf jeden Fall kann nur gelten, daß ein Fall nur dann als glaubwürdig einzustufen ist, wenn es keinerlei Gründe für Zweifel gibt.<

 

Soweit also Henke mit seiner Kritik und Analyse dieser UFO-Sendung, bei der es mal wieder überall an Skepsis und Kritik mangelte, dafür aber an diesem Abend mit 2,79 Millionen Zuschauern den Rang 2 bei Sat1 belegte. In der Kritik der ´Sächsischen Zeitung´ vom 19.Juni 1993 hieß es zudem mittels der Überschrift "Unter Raumbrüdern": "Der Vorspann hat mich richtiggehend entzückt, teilte er doch mit, alles sei auf eigene Gefahr zu konsumieren... Was mich störte: Nur Pro-UFO-Anhänger agierten und erhielten viel Raum für ihre Thesen. Ernsthafte Gegenmeinungen, und die soll es ja geben, blieben außen vor. Spaß aber gab es viel..." ´Der Tagesspiegel´ merkelte an: "Die Faszination, die vom Unerklärlichen und Geheimnisvollen ausgeht, macht sich diese Reihe zunutze. Die unbeweisbare Existenz von Stimmen aus dem jenseits, unsichtbarer Kräfte oder außerirdischem Leben sind Mythen der Moderne. Sie sind Ersatz für den alten Naturglauben, an dessen Stelle die Allmacht der Wissenschaft getreten ist. Keine noch so schlüssige Widerlegung grassierender UFO-Theorien kommt gegen die romantischen Geschichten der UFO-Gläubigen an. ... Rainer Holbe spielt geschickt den maßvoll Skeptischen..." (19.6.) Der Kritiker der ´Badische Neueste Nachrichten´ nannte die Sendung dann "Ernsthaft ins Lächerliche" gehend, auch wenn "das Geschäft mit Übersinnlichem und Unerklärlichen weiter wie geschmiert läuft. Nicht umsonst also hat Mysterienmoderator Rainer Holbe 13 neue Folgen seiner Serie aufgelegt... Wer seine Hirnwindungen nicht auf Vorsicht gepolt hatte, konnte schon eine Gänsehaut bekommen bei soviel Unerklärlichem. Als allerdings ein dänischer Major a.D. mit größter Überzeugung die Präsenz mehrerer E.T.-Persönlichkeiten mitten unter uns verkündete, glitt die Sendung endgültig ins Lächerliche ab. Holbe verabschiedete sich denn auch auffällig eilig von diesem Gast. Fazit: Er weiß, mit welchen Themen Zuschauer zu ködern sind. Er muß allerdings aufpassen, daß er dabei seine Glaubwürdigkeit nicht vollends verliert."

 

Für die ´Abendzeitung´ gab es am 24.Juni 1993 dann eine Meldung, die viele Prä-Astronautik-Freunde erschüttert haben dürfte: "UFO-Experte Erich von Däniken: 10 Jahre kein Sex!" Mit Besuchern aus dem Weltall hat er keine Probleme, um so mehr mit weltlichen Frauen und vor allem mit seiner angetrauten Elisabeth (55). Erfolgsautor Erich von Däniken (5) hat Sex-Nöte. "Seit zehn Jahren schlafe ich nicht mehr mit meiner Frau", plaudert er freizügig und öffentlich über sein irdisches Dilemma umd auch ja nicht in Vergessenheit zu geraten.

 

´TV Movie´ nahm sich in einer TV-Reportage in der Ausgabe für den Geltungszeitraum 26.6.-9.7.1993 der Frage "UFOs - was ist wahr? Gibt es sie nur im Fernsehen oder auch wirklich?" im Pro & Contra an, hierzu verwendete man ein Logo, welches den Grey auf dem W.Strieber-Buch zeigt (Redakteurin Claudia Graf hatte diesbezüglich auch mit CENAP gesprochen). Anlaß: Am 27.Juni 1993 brachte Pro7 den B-Picture "Top Line" mit Franco Nero ins Programm. Ausgangspunkt ist der gerade durch die Szene geisternde Kalahari-Zwischenfall (später als Schwindel enttarnt), der ob seiner Szenerie Hollywood-Charakter besitzt. Dieses "Top Secret"-Ereignis wurde dem deutschen "Astrophysiker" und UFO-Spezialisten "Dr." (wie sich später herausstellen wird, ist dies ein gekaufter Titel) Johannes von Buttlar durch einen britischen UFO-Fan bekannt, als dieser im Material des "südafrikanischen geheimdienstes" übergab. Die Zeitschrift: ?Dichtung oder Wahrheit? Auf jeden Fall sind die Außerirdischen "in". Als Film- und Fernsehhelden sorgen sie für wohliges Gruseln. Schließlich: Es könnte ja sein, daß es sie doch gibt...? Die Zeitschrift verwies auch darauf, daß die allermeisten UFOs (etwas übertrieben mit 99 % angegeben) sich als IFOs entpuppen: "Spitzenreiterin unter diesen IFOs ist die Venus, der hellste Stern an unserem Nachthimmel." In Pro- und Contra-Positionspapieren nahmen für Pro "Dr." Johannes von Buttlar und für Contra Dr.Dr.Walter von Loucadou aus Freiburg Stellung. Im von Buttlar-Kasten wurde ein Bild aus dem berühmten STS-48-Film eingebracht. Obwohl es um UFOs ging, verteidigte von Buttlar die Reise durch den Kosmos via der Benutzung der Kräfte von "Schwarzen Löchern". von Loucadou ging als Physiker auch auf das "Zeittunnel"-Argument ein, was er für eher gewagt betrachtete und dann sich den UFO-Fans widmete, die behaupten, daß Menschen von Außerirdischen entführt und untersucht werden. Er sah hier Erfahrungen begründet, die man auf "multiple Persönlichkeiten" basierend erkennt, als auf ein psychologisches Phänomen, welches sich gerade unter Hypnose freisetzt.

 

Das Nackedei-Heft ´Praline´ erklärte dann am 1.Juli 1993: "Immer mehr Menschen behaupten: Außerirdische wollten Sex von mir!": "Ich wachte auf, und neben meinem Bett knieten drei kleine unbehaarte Monster. Ich konnte mich nicht bewegen, als eines von ihnen meine Schamhaare zu streicheln begann und das andere meine Brüste", schildert Chris (27) aus München ihre erste Begegnung mit fremden Wesen. "Mittlerweile habe ich viel darüber gelesen", sagt sie. "Für mich gibt es keinen Zweifel. Das waren Außerirdische." Begleitet wurde der Text vom Bretschneider-Alien in Blau, untertitelt mit: "In Deutschland gefilmt: ein außerirdisches Wesen. ´Echt´, meinen Experten."

 

"Hitler im UFO über der Antarktis" hieß der Hintergrundbericht von Anton Maegerle in der TAZ vom 6.Juli 1993, da der "esoterische Hitlerismus" immer mehr in rechtsextremen Kreisen Zuspruch findet und auch die Anhänger der "Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front" von Michael Kühnen solchen Ideen nachhängen. Am Rande erfahren wir hier etwas über die deutschen UFOs, die von der Antarktis aus die Schmach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg tilgen und eine neue deutsche Weltherrschaft erkämpfen wollen. Dies ist ganz nach dem Geschmack des UFO-Videofilms der "Tempelhofgesellschaft" um Ralf Ettl aus Wien, der auch an einem Buch über die Thule-Triologie von Hitler-Fanatiker Wilhelm Landig (Inhaben des Wiener Volkstums-Verlags) beteiligt war. Die Auffassungen der "Tempelhofgesellschaft" orientieren sich eng an dem Gedankengut des 1954 in Wien verstorbenen Lanz von Liebenfels, dessen durchstrukturiertes System der Rassenideologie sich ehemals in der NS-Ideologie wiederfand. Die "Tempelhofgesellschaft" beschäftigt sich nicht nur mit esoterischen UFO-Theorien, sondern mischt auch in der praktischen Politik rechtsextremer Kreise kräftig mit. Großkomptur der Gesellschaft ist Hans Günther Fröhlich, ehemals stellvertretender Bundesvorsitzender und Bundesorganisationsleiter der 1986 gegründten Neonazi-Partei "Die Deutschen". Sie fusionierte im Juni 1991 mit der Kölner "Republikaner"-Abspaltung "Die Bürger", die keine Gelegenheit für ihre rassistische Hetzpropaganda ausläßt. Der Vertrieb des Videos für 175 Mark wird von dem Österreicher Michael Damböck, Herausgeber von "Pen Tuisko - Briefe für deutsche Helden" und Redaktionsmitglied der Nation (einer bundesdeutschen rechtsextremen Postille, die der NPD nahesteht), durchgeführt. Auch der weltweit führende Protagonist der Auschwitz-Lüge, der Deutsch-Kanadier Ernst Zündel, propagiert über seinen Samisdat-Verlag in Toronto diesee spezielle UFO-Theorie. Unter dem Pseudonym Christoph Friedrich verfaßte er das Buch "UFOs: Nazi-Geheimwaffen?".

 

Am 16.August 1993 veröffentlichte die ´Lausitzer Rundschau´ unter der Schlagzeile "Das UFO-Phänomen kann jederzeit jeden treffen: Seriöse Wissenschaftler warnen - Subjektiv ehrliche Beobachtungen werden von Geschäftemachern und Ideologen schonungslos ausgenutzt" ein großes Interview zwischen Reporterin Sandra Daßler und Werner Walter.

 

Der deutsch-französische Kulturkanal ARTE brachte am 21.August 1993 den Film "Liebesgrüße vom Mars" ins Programm, um die Zuschauer über den "UFO-Aberglauben aufzuklären".

 

In ´Sterne und Weltraum´ für August/September 1993 wurde der Artikel "UFOs am Rande der Wirklichkeit" von Werner Walter vorgestellt, um die astronomische Welt mehr Sensibilität in Sachen UFOs entwickeln zu lassen und CENAP vorzustellen. Darüber hinaus wurde angeboten, daß bei Instituten auflaufende Berichte über vorgebliche UFOs an uns weitergeben werden können.

 

"Uni-Feuerteufel vor Gericht: Die UFOs haben mich zum Täter gemacht" hieß die Schlagzeile am 25.September 1993 in der ´Abendzeitung´: Hier ging es um den 36jährigen Vittorio L., der durch zahlreiche Brandstiftungen in der Universität und in Münchner Krankenhäusern straffällig wurde, stand nun vor der 7.Strafkammer beim Landgericht München 1. Der arbeitslose Schausteller wurde danach in die Nervenkling eingewiesen. Während des Prozeß erklärte er sich zum "intelligentesten Menschen der Welt" und zeigte sich als ein Grenzgänger zwischen Vernunft und Wahnsinn. Als 16jähriger will er ein Schlüsselerlebnis gehabt haben: Er sah in der Nähe von Kempten ein UFO niedergehen, dessen Triebwerke alles ringsum verbrannten, dann stiegen aus dem Raumschiff "Männer in weißen Kitteln" aus. Seitdem fühlte er sich von UFO-Strahlen verfolgt, die auch daran schuld seien, das er einen Tumor im Gehirn habe, den aber kein Arzt jemals bestätigen konnte. Deswegen trieb es Vittorio immer wieder zum Zündeln in Krankenhäuser, um dort seine Spuren zu verwischen, wenn er dort Literatur für seine UFO-Hirngespinste suchte...

 

In der September 1993-Ausgabe des ´Medium-Magazin´ (Informationen für Journalisten) schalteten wir zum "Medien-Thema UFOs" sogar eine 1/6-Seite-Anzeige mit folgendem Inhalt: "Wie nie zuvor segeln die UFOs durch die Medienlandschaft; Millionenauflagen werden erzielt; Millionen Zuschauer hängen vor der TV-Kiste, sobald die UFOs kommen. UFOs, ein mysterium seit fünfundvierzig Jahren. Nach zwanzig Jahren intensiver Ermittlung ist das UFO-Rätsel nun gelöst, entgegensetzt den Märchenerzählern und der ´UFO-Mafia´ und ihren millionenschweren Interessen! UFOs sind ein Kunstprodukt der Medien. Suchen Sie neue Themen, wollen Sie dem Publikum die UFOs neu nahebringen und haben Sie den Mut, einen Mythos zu knacken? Kontaktieren Sie..."

 

Erstmals in Deutschland griff in der September 1993-Ausgabe des COSMOPOLITAN in einer Reportage das Thema "UFOs: Und wenn es sie doch gibt?" neben den üblichen Beiträgen wie "Die Frau, die den Sex neu erfinden will" oder "Die 41 dümmsten Sprüche der Männer" auf. Mitten in Düsseldorf traf Gitta Winter auf Experten und "echte" Dokumente der UFO-Gläubigen. Es ging um die Welt-UFO-Konferenz mit "300 völlig abgehobenen Menschen. Alle sehen ganz normal aus. Aber wenn sie zu reden anfangen..." Eine junge Frau verkündete hier: "1993, das ist ein ganz gefährliches Jahr für uns Frauen! Wir müssen uns sehr vorsehen. Vor den ´Grauen´. Die entführen uns in die Tiefen des Weltraums, schwängern uns und bringen uns auf die Erde zurück." Scvhutz davor gibt es natürlich nur mit "dem himmlischen Licht". Die Menschen hier wollten ihre kosmischen Erfahrungen austauschen, halten sich selbst aber "für ganz nüchterne Zeitgenossen", die unlängst an der großen Pyramide von Giseh eine UFO-Beschwörung abhielten. Kein Wunder, wenn durch die Veranstaltungshalle der Duft von Yogi-Tee und Räucherstäbchen zieht. "Da kommt der ehemalige NASA-Ingenieur Bob Oechsler wie gerufen", der der Berichterstatterin zunächst "vollkommen phantasielos" vorkommt, weil für ihn sich niemand vor den Entführungen schützen kann, aber im Zuge ihres Gesprächs kann sie dann doch "einen doppelten Schnaps" vertragen. Gerade auch in Hinblick auf "die Außerirdische namens Omnec Onec" von der Venus wurde dies notwendig. Zudem tauchte auch noch die ehemalige Kosmonautin Marina Popowitsch aus Moskau auf, um ihr neues Buch "UFO Glasnost" aus dem Langen Müller Verlag zu promoten. Sie weiß wie man UFOs anlocken kann: "Man muß sich nur ganz stark konzentrieren und sie innerlich rufen", so wie es der Schweizer Bauer Billy Meier macht.

 

Die österr. Astronomie-Zeitschrift ´Star-Observer´ für Sept./Okt.1993 nahm sich in einem umfangreichen Bericht der Thema an und nannte seine Ausführung: "Der UFO-Kult - Wir klären auf..." Die Zeitschrift setzte mit dem Zweiteiler "In der Gewalt von Außerirdischen" an, den Millionen gebannt folgten. So faszinierend die Alien-Idee in den UFO-Erscheinungen auch ist, "doch erscheint ein Besuch Außerirdischer - betrachtet man gewisse Umstände - unwahrscheinlich". Hier verwies man darauf, daß die UFOs in Amerika zum Kult um die Außerirdischen in Fliegenden Untertassen wurden. "Wie üblich in Amerika, werden diese Meldungen von den Medien groß aufgemacht. Die Medien - auf Sensationsmeldungen aus - haben ihr Schäuflein dazu", daß die Hysterie durch Land ziehen und über die Welt verbreiten konnte. Hier wurde auch auf Hoimar von Ditfurth verwiesen, der für den UFO-Kult eine logische Erklärung fand, "da er die Menschen glauben läßt, nicht allein im Universum zu sein". In diesem großen Artikel verwendete man sogar eine CENAP-Grafik mittels der aufgezeigt wurde, welche Dinge im Luftraum zu scheinbaren UFO-Sichtungen führen können (ursprünglich in GEO Nr.4/1992 vorgestellt).

Quelle: CENAP-Archiv

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