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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-199

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13.10.2007

Deutsche TV-UFO-Historie:1994 / Teil-2

Bevor wir hier weitere Ausführungen machen, möchten wir kurz noch auf ein anderes N3-TV-Spektakel hinweisen. Anfang September 1994 wurde ich von einer Redakteurin der TV-Redaktion "N3, aktuell" angerufen, da der Sender eine Talkrunde zum Thema "UFOs und Außerirdische" plane und gerne mich als CENAP-Vertreter einladen würde. Gefragt danach, wie sie auf mich gekommen war, erklärte sie, "anhand von Agenturmeldungen im NDR-Archiv" [!]. Dies ist nicht ungewöhnlich und bis heute immer wieder der Grund, weswegen Radiosender, Zeitungsredaktionen und Fernsehstationen auf uns stoßen. Selbst die kleinsten Zeitungen oder Radios auf der ´Alm´ oder draußen auf den ´Halligen´ kamen schon lange vor der Rohde-Produktion ohne große Problem nach Mannheim durch, wenn sie sach- und fachkundige UFOlogie-Kritiker und/oder UFO-Skeptiker als Sachverständige wirklich suchten. Mehrere dpa-Meldungen aus Hamburg über unsere Existenz und Tätigkeit machten dies möglich. Sofort erkannte ich die Chance, da ich wußte, daß der Sender ins "Zielgebiet" Mecklenburg-Vorpommern einstrahlte und ich so die Öffentlichkeit aufrufen konnte, um weitere Informationen betreffs dem Fall Greifswald zu erhalten. Es gelang mir sogar Frau Kaiser für die Redaktion mit ihrem Videofilm schmackhaft zu machen, damit die Sache auch "rund" wird. Die Ausstrahlung erfolgte am 27.September 1994, parallel einher verschickte ich eine ganze Anzahl von Pressemitteilungen an die Zeitungen im Ostseeraum, sodaß drei große Blätter am Sendetag auch Artikel unterbrachten, um auf meinen Wunsch hinzuweisen. Besser konnte es eigentlich nicht laufen! Schon am nächsten Morgen schlug die Aktion voll durch. Selbst BILD half uns dieses Mal mit einem großen Artikel in der Rostocker Ausgabe wirklich weiter - "Experten baff: 4 Meter große UFOs an der Ostsee: Das größte Rätsel der Welt!" und druckte gleich ein Foto der Erscheinungen dazu ab, damit auch gleich jeder weiß, um was es ging! Sven Haden schrieb:

 

>Sie sorgen zur Zeit für Aufruhr in Amerika: UFOs, die über der Ostsee gesichtet wurden. geschehen am 24.August 1990, 20:40 h: Sieben gelbweiße Lichtbälle stehen traubenförmig am Himmel, wandern aufblitzend östlich, drehten sich. UFOs wie viel andere? Wohl nicht. Das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) erklärte die Ostsee-Flugobjekte jetzt zum weltweit größten Rätsel. "Bei allen 400 UFO-Meldungen aus Deutschland, die wir seit 20 Jahren untersucht haben, stand nie ein besuch aus dem Kosmos dahinter. Meist handelte es sich um verglühende Meteoriten, Raketen, Lichter von Fliegern, Heißluftballons. Aber das Ostsee-UFO können wir uns absolut nicht erklären", sagt Werner Walter (35), Vorsitzender der CENAP in Mannheim. Die Lichterkombination, die man über Rostock, Greifswald, Rügen, Usedom sah, ist absonderlich: Die fast vier Meter großen Lichtbälle waren fast 20 Minuten zu sehen, standen ruhig, veränderen ihre Form. "Bislang bewegten sich aber alle UFOs sehr schnell, waren konstant, nur Sekunden sichtbar", sagt Walter. Auch auf dem gerade beendeten UFOlogen-Kongreß in Richmond (Virginia/USA) waren die Lichtbälle Hauptthema. "Im östlichen Raum wurde noch nie ein UFO gesichtet, es sorgt in Amerika für viel Aufsehen", sagt Walter. Die CENAP (70 Mitglieder), die mit Unis, Luftfahrtbundesämtern und Sternwarten kooperiert, will das Rätsel jetzt knacken. Walter: "UFO-Zeugen von damals bitte dringend melden - Telefon 0621/701370."<

 

Dank dieser Promotion für die N3-Sendung wurde sie zu einem überwältigenden Erfolg, wie mir Frau Corinna Hoffmann von der verantwortlichen N3-aktuell-Redaktion am 7.Oktober mitteilte: "Die Sendung ist sehr gut angekommen, nicht nur beim Publikum, sondern auch in der internen Redaktionskonferenz. 320.000 Zuschauer haben die Sendung verfolgt, die Einschaltquote lag bei 6,3 %". Diese Sendung war damit die erfolgreichste Ausstrahlung auf einem Dritten Programm, wenn man weiß, daß die Dritten insgesamt genommen durchschnittlich um maximal eine Millionen Zuschauer an sich binden können. Zu jenem Zeitpunkt gab es allein drei Regionalprogramme des Südwestfunks (Baden-Bürttemberg, Rheinland Pfalz, Saarland), hinzu kommen der WDR, der BR, der HR, der MDR und der ORB. In Folge der Ereignisse konnte noch vor Ausstrahlung der NDR-UFO-Sendung im ARD-Stern sogar der Fall Greifswald zufriedenstellend aufgeklärt werden, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

 

"Akademische UFOlogen" und "wissenschaftliche UFO-Fans"

 

Dazu muß man wissen, daß der "UFO-Akademiker" von Ludwiger nicht nur den mitteleuropäischen Zweig der US-Organisation MUFON (Mutual UFO Network) gründete, sondern 1992 auch die europäische Vertretung der amerikanischen Gruppe"Treatment and Research on Experienced Anomalous Trauma" (TREAT) von der New Yorker Psychiaterin Dr.Rima Laibow übernahm. Laut von Ludwiger bemüht sich TREAT "speziell um die Behandlung" von "Abduktionsopfern", also Menschen die von sich glauben, durch Außerirdische z.B. in ihre Fliegende Untertassen entführt worden zu sein. Klingt doch zunächst seriös, oder nicht? Wie allzuvieles in der UFOlogie ist auch dies nur Schau, mehr Schein als Sein. Blickt man hinter die Kulissen von TREAT stellt man schnell fest, daß die wenigen Psychiater, die TREAT angehören, ernsthaft die mittelalterliche Besessenheits-Hypothese zur Deutung von UFO-Entführungs-Berichten vertreten und auf TREAT-Tagungen UFO-"Channel"-Medien über ihre "Kontakte" mit dem "Raumschiff-Flotten-Befehlshaber Ashtar" referieren. Man kann sich dann schon fragen, wie ein Wissenschaftler, der in der Öffentlichkeit stets bemüht ist, sich von pseudowissenschaftlichen Gruppierungen abzugrenzen, offiziell ausgerechnet eine UFO-spiritistische Organisation vertretzen kann. Wissen sollte man auch folgendes: Im Gegensatz zur amerikanischen Mutterorganisation orientiert sich MUFON-CES bei der Erklärung des UFO-Phänomens an der mit metaphysischen Vorstellungen durchsetzten sogenannten "Sechsdimensionalen einheitlichen Quantenfeldtheorie" des verkannten deutschen Physiker-Genies Burkhard Heim. "Diese Theorie könnte den geeigneten Ausgangspunkt darstellen, von dem aus jene Eigenschaften Schritt für Schritt theoretisch erschlossen werden können, die uns an den beobachteten UFO-Phänomenen fremd und begreiflich sind", meint von Ludwiger. Daher ist es kein Wunder, daß so manche auf den ersten Blick fremdartig wirkende Erscheinung von den MUFON-CES-Theoretikern im Heim´schen Sinne gedeutet wird. So wurden verwaschene Streifen auf einem "UFO"-Foto von v.Ludwiger als "Schwingungsbäuche einer stehenden Schwerkraftwelle" interpretiert, obwohl sich schließlich herausstellte, daß es sich bei dem abgelichteten "echten UFO im engeren Sinne" nur um ein aus dem fahrenden Auto heraus fotografiertes Hinweisschild gehandelt hatte. Die Aufnahme wurde übrigens von einem Wissenschaftler gemacht, der die UFOlogie auf den Arm nahm.

 

Dabei gab es hierzulande einen gleichartigen Fall: Im August 1983 hatte ein begeisterter UFO-Fan aus dem fahrenden Auto heraus am Ortseingang von St.Peter-Schmittenbach ein ähnliches UFO gefilmt. CENAP-Regionaluntersucher Jochen Ickinger (Heilbronn) hatte, nachdem er den Originalfilm erhielt, 1987 erkannt, daß es sich bei dem "UFO" um das verwischte Ortsschild nebst einem gleichfalls verwischten Stoppschild handelte. Während MUFON-CES wohl das rote Stoppschild erkannte, versagte man dort bei der Identifizierung des Ortsschildes und nannte es eine "metallische Glocke" an einem Mast. Ickinger: "Wie nun von Ludwiger und sein ´Spezialistenteam´ auf die Idee einer ´metallischen Glocke´ kommt, ist mir rätselhaft. Im Rahmen eines Rätsels wurde dieser Fall samt Aufklärung vor einigen Jahren im CR veröffentlicht und war somit bekannt. Fällt es MUFON-CES so schwer, sich der Erklärung eines ´Skeptikers´ anzuschließen? Muß man geklärte Fälle noch im Nachhinein künstlich komplizieren?" Dazu muß der Leser aber folgenden wichtigen Umstand kennen: MUFON-CES-Vertreter lesen den CENAP REPORT nicht, verweigern sich ihm richtiggehend, weswegen es natürlich zu solchen Flops wie oben kommt. Zur Weiter- und Fortbildung ist natürlich grundsätzlich ratsam die breite Fachliteratur zu lesen, egal woher sie stammt, so wie wir es genau tun. Nur dann kann man seriös mitreden, sagen wir einmal so. Dies gehört einfach zum theoretischen Teil der autodidaktischen Ausbildung hin zum UFO-Forscher. Da schon kein MUFON-CESler bereit ist den CR zu lesen, boten wir Herrn von Ludwiger bereits einen Informationsaustausch an und machten im Zuge von Greifswald einen ersten Schritt - dies alles wurde ganz unwissenschaftlich zurückgewiesen, wahrscheinlich als Teil einer Immunisierungstaktik.

 

In einem weiteren Fall analysierte ein MUFON-CES-Mitglied mittels trigonometrischer Methoden die von UFOlogen enthusiastisch als "Fotos des Jahrhunderts" gefeierten Bilder eines Italieners aus dem Jahre 1952 und gelangte 25 Jahre später zu dem Schluß, daß zumindest eines der Bilder ein etwa zehn Meter großes UFO zeigt. Dabei hatte der Fotograf selbst bereits drei Monate nach Entstehen der Aufnahmen einem hartnäckigen Journalisten eingestanden, in Wahrheit eine Modelllandschaft mit einem kleinen Papp-UFO nebst Spielzeug-"UFOnauten" fotografiert zu haben. Darüber wurde alsbald auch in einer italienischen Zeitschrift aufklärend berichtet... Seltsamer Weise weiß dies ein "Besitzer eines Möbel-Supermarktes" und wissenschaftlicher Laie, während "UFO-Akademiker" davon nichts wissen und munder falsche Berechnungen mathematisch exakt und dennoch falsch durchführen, weil die Ausgangsbasis einfach nicht stimmt. Derartiges wird in der Privatzeitschrift CENAP REPORT (CR) fortlaufend enthüllt, doch da der MUFON-CES-Leiter die einzige kritische deutsche UFO-Zeitschrift nicht liest, bleibt ihm manche Erkenntnis verborgen. Denn in einem Schreiben vom 8.August 1989 an einen Leser des CRs erklärte von Ludwiger: "CENAP-Berichte lese ich nicht, weil die Mitglieder dieser Organisation als GWUP-Mitglieder befangen sind und das UFO-Phänomen nicht vorurteilslos untersuchen können." In seinem einflußreichen Buch "Der Stand der UFO-Forschung" nannte der CENAP, GEP und GWUPOrganisationen, welche reduktionistisch arbeiten, d.h. alle Phänomene auf natürliche Erscheinungen bzw Phänomene reduzieren oder wegerklären, ansonsten seien sie sowieso "Wahrheitsentsteller"! Sieht man diese vorurteilsbelastete Meinung dieses Mannes, dann ist auch ´verständlich´, weswegen er gegenüber NDR-Unterhaltungsmann Rohde CENAP ´verschwieg´ und ein Vertuschungsmanöver durchführte, andererseits wenn Rohde Ludwiger´s Buch wirklich gelesen haben sollte, dann muß er ja geradezu über uns gestolpert sein. Das wahre Cover-Up, so können Leser mir ironischem Sinn nun folgern, betreiben also die UFO-Freunde des Phantastischen selbst. Obwohl sich die Liste der Fehlinterpretationen durch die Mitarbeiter von MUFON-CES noch beliebig verlängern läßt, mögen diese wenigen Beispiele soweit genügen, um erhebliche Zweifel an MUFON-CES und ihren Untersuchungen aufkommen zu lassen.

 

Die gemeinhin gültige Fan-Verehrung der Untertassen findet ihren Höhepunkt in Formulierungen wie: "UFOs wurden von zu vielen ehrlichen, vernünftigen Menschen gemeldet, um von Skeptikern einfach als Halluzinationen und Massenhysterie, als unbewußtes Verlangen der menschlichen Psyche oder eine Rebellion gegen die unpersönliche Wissenschaft abgetan zu werden. Millionen Menschen auf der ganzen Welt behaupten, UFOs gesehen zu haben - im Jahre 1973 allein fünfzehn Millionen in den Vereinigten Staaten." Sowie: "Da die UFOs sowohl von amerikanischen wie russische Militärs und Geheimdienste ernstgenommen und wiederholt Wissenschaftler mit Untersuchungen beauftragt wurden und werden, steht deren physikalische Realität außer Zweifel." Oder man liest dann Sätze wie "organisierte Skeptikervereine lehnen rigoros sämtliche Augenzeugenberichte ab" (von Ludwiger in "Der Stand der UFO-Forschung"), weil sie (die Skeptiker) sofort alles erklären wollen und nicht nach Antworten suchten. Natürlich ist klar, das unzählige "vernünftige und ehrliche Menschen" UFOs glaubten gesehen zu haben, aber die Zahl 15 Millionen allein 1973 in USA stimmt so nicht, sondern es waren über die gesamte Lebensperiode zurückblickend hochgerechnet etwa jene Zahl von Menschen die irgendwie UFOs gesehen haben wollen, nie wurde eruiert ob dies im TV, Kino oder auf Video geschehen ist, man setzt es einfach als reale UFO-Sichtung voraus. Genauso übertrieben sind Zahlen wie "fünfzigtausend Beobachtungen" im CUFOS-Computer, die sich "nicht erklären lassen", da wird Doc Hynek selbst im Grab rotieren. Kaum ein Skeptiker wird zudem behaupten, daß die UFO-Sichtungen auf Halluzinationen zurückgehen, während natürlich der UFO-Aberglaube schon soetwas wie eine "Massenhysterie" ist. Lustig dagegen ist die Klage von Ludwiger´s, daß skrupellose Leute und "Unterhaltungsautoren" mit den UFOs viel Geld machen, sobald Auflage und Quote stimmen. Merken Sie die Ironie in Anbetracht des Autors der ARD-UFO-Reportage? Das Leben kann schon mal sehr hart sein...

 

Der österr. MUFON-CES-Vertreter Helmut Lammer schrieb zusammen mit seinem Kollegen Oliver Sidla für den Herbig-Verlag das Buch "UFO - Nahbegnungen" (München, 1996). Ein Vorwort hierzu brachte Dr.Jacques Vallée ein, der uns geradezu aus dem Herzen und der Seele niederschrieb: "Dies [die Erforschung des UFO-Phänomens] ist ein Bereich, wo eine skeptische, rationale Annäherung vonnöten ist, aber nur in Verbindung mit der natürlichen Neugier eines nach allen Seiten hin offenen Geistes. Es müssen Richtlinien erstellt werden, die dazu dienen, zwischen zuverlässigen Fällen und den Zeitungsenten, die nur zu oft in den Boulevardzeitungen und anderen Medien verbreitet werden, zu unterscheiden." Wie sich noch zeigen wird, ist in Rückblick auf die folgend dargestellten Geschehnisse und Ereignisse dies purer Zynismus, weil sich einige Protagonisten nicht an dieses Wort hielten. Lammer/Sidla nahmen sich übrigens auch der "UFO-Forschung im deutschen Sprachraum" in ihrem Kapitel "X" (wie sinnig) an, weil sie sich ausrechnen konnten, daß auch dieses Buchwerk von der ideologisch vorbelasteten Fangemeinde gerade verschlungen wurde. Zunächst bekommt Amerikas CSICOP einen auf den Kopf. Dann wundert man sich, wenn CENAP für die ehemalige DARA UFO-Anfragen beantwortete, da der selbsternannte Wissenschafts-Journalist und Einzelhandelskaufmann (Möbelverkäufer) Werner Walter hinter der Gruppe steht und deswegen die Sache "schon mehr als kurios" sei. Man konnte sich bei MUFON-CES nicht vorstellen, "daß sich Naturwissenschaftler von Herrn Walter beraten lassen. Falls ja, dann ist im baden-württembergischen Innenministerium [1986 empfahl jenes das CENAP öffentlich als Anlaufstelle für UFO-Meldungen zu nutzen, echt wahr!] und in der DARA einiges faul, oder die zuständigen Personen wären fehl am Platz". Trotz all dieser bewußt und gezielt gestreuten Hähme ist es dennoch so, wie es jene Autoren und andere nicht glauben wollen. Eben weil man in bewußten ´Deutschen Agentur für Raumfahrt-Angelegenheiten´ kam auf Empfehlung des Herausgebers der ´Skyweek´, Daniel Fischer, zustande, da er selbst naturgemäß Kontakte dorthin unterhielt und erfahren hatte, daß dort immer wieder UFO-Anfragen aufliefen, die man dort nur unzureichend beantworten konnte. In Folge dessen vereinbarten die DARA, Abteilung Presse und Öffentlichkeit, mit dem CENAP eine Kooperation, womit wir die DARA-Tätigkeit unterstützten und in Sachen UFOs berieten. MUFON-CES hebt dagegen sich ab und empfiehlt sich selbst, weil Leute wie bei CENAP, GEP und GWUP blind seien und "an die sehr guten UFO-Aufnahmen nicht herankommen". Welche das sind, sollte man im Herbst 1994 dann im TV bewundern können...

 

Lammer/Sidla hauen ganz schön auf den Putz, um kritische UFO-Forscher zu diffamieren, scheinbar ist die Übung ´Demagogie´ Standard in bestimmten Freundeskreisen des Phantastischen. Wer weiß? Wissen dagegen tun wir mehr nach dem folgenden Zitat: "Leider fehlen Henke, Walter und einigen ihrer Kollegen für die Aufklärung von schwierigen UFO-Sichtungen die intellektuelle Fähigkeit zur Erkenntnis, logisches Denken, ein scharfer Geist und die fachmännische Qualifikation. So wird für diese Herren jede nicht zu identifizierende fliegende Scheibe eine in die Luft geworfene Radkappe sein, obwohl modernste computergestützte mathematische Analyseverfahren das Gegenteil nahelegen. Leider ist auch die aus Amateuren bestehende UFO-Organisation GEP durch die Beeinflussung von Henke und Co. ähnlich dogmatisch orientiert wie CENAP und GWUP und deshalb ebenso zu den UFO-Skeptikern zu zählen." Dennoch schreiben die Vertreter der MUFON-CES etwas von einem "Idealfall" bei dem Amateure und Wissenschaftler zusammenarbeiten sollten, aber leider, leider "kann man die vorher behandelten Forschungsgruppen nicht zu den seriösen, unvoreingenommenen Amateuren zählen, mit denen eine Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher Basis möglich wäre". Deswegen arbeite MUFON-CES lieber mit den "nicht zu den vorher genannten dogmatisch orientierten Skeptikergruppen zählenden" Bad Kreuznacher DEGUFO (Deutschsprachige Gesellschaft für UFO-Forschung e.V.) zusammen.

 

DEGUFO wurde gegründet, um "konkrete Erforschung und Analyse der UFO-Vorkommnisse im deutschsprachigen Raum auf rationaler und wissenschaftlich nachvollziehbarer Basis" durchzuführen, also eigentlich genau das was betreffs Selbstanspruch CENAP und GEP, aber auch MUFON-CES sich die Fahnen geschrieben haben. Die GEP-Kollegen in Lüdenscheid stellten sogar darauf fest, daß die DEGUFO-Satzung sich verdammt an die eigene angelehnt orientierte. Schon mit der Pilot-Nummer der vereinseigenen Publikation DEGUFORUM ist das "Thema Neues Bewußtsein" von Hans-Joachim Heyer vorgegeben, wenn auch noch nicht auf dem Titelbild erwähnt, könnte schließlich abschreckend wirken. Der gleiche Text könnte übrigens auch in den UFO-Nachrichten oder in der Esotera wiederfinden bzw von Hesemann vorgebracht werden. Im Zuge der Zeit war die Konzeption des neuen Vereins deutlich: Philosophische Weltanschauungen, ´Neues Bewußtsein´. Esoterik, Schwarze Physik oder besser Metaphysik gemischt mit Verschwörungs-Paranoia ergeben das Bild von der UFO-Forschung auf "rationaler und wissenschaftlich nachvollziehbarer Basis". Damit hat sich der Bekanntheitsgrad der frischen Truppe in der speziellen esoterisch-ufologischen Szene beachtlich gesteigert. Mit Beiträgen über die "Außerirdische" Omnec Onec (spirituelle Friedensmission und ihrer Aussage, wonach "die Fantasie die stärkste Macht" ist), "Dialektik des Universums" und "Schiffstypen der extraterrestrischen Rassen" führen manchen Blattmacher zur neues Theorie: "Eine UFO-Vision kann sich langsam zu einer Gruppenvision und schließlich zur Menschheitsvision ausdehnen." Jener, der dies dies schrieb gesteht dann selbst ein laufend zu meditieren und Tagträumereien nachzugehen - bis hin zur OBE!

 

Dies alles führte beim Lese-Publikum dieser Macher dazu, daß ein schräges Bild von den Skeptikern und Kritikern (letzteres wird gerne verschwiegen) entstanden ist, was sehr sehr selten hinterfragt wird (und, die es hinterfragen, sind alsbald von unserer Arbeit begeistert). So hatte einmal Marc Theobald in seiner heute längst nicht mehr existierenden UFO-Zeitschrift ´Independent Science´ MUFON-CES nach dem Mund geredet: "Tatsächlich ist es nämlich so, daß Skeptiker jede bestmögliche Erklärung einer Sichtung akzeptieren, nur um ihre Widerlegung herbeizuführen. Dies ist nicht nur unwissenschaftlich, sondern es ist ganz einfach falsch, bei jedem UFO-Bericht an einer irdischen bzw natürlichen Interpretation krampfhaft festzuhalten... Dies ist der gravierende Unterschied zwischen Ihnen und den Mitarbeitern der MUFON-CES." Wir glauben nicht, daß der Schreiber jener Zeilen heute noch an seinen ehemaligen Ausführungen festhalten würde, da sie im jugendlichen Enthusiasmus geschrieben worden waren und in sich widersprüchlich sind. So ist A) die bestmögliche Erklärung plausibel und deswegen akzeptabel für eine Auflösung und hat B) nichts mit einem krampfhaften festhalten daran zu tun, da wir C) gerne bereit wären bei neuer Datenlage Revisionen durchzuführen, zu denen die UFOlogen selbst nicht oft genug bereit sind und wenn überhaupt es nur verklausuliert tun, um keinen Flop zuzugestehen müßen. Damit haben wir D) faktisch tatsächlich einen gravierenden Unterschied... Schließlich E) zeigt sich hier was wirklich falsch und was unwissenschaftlich ist.

 

Auch wir Skeptiker suchen nur nach Antworten auf das UFO-Phänomen und wollen es erklären - was für jegliche seriöse Betrachtung des Gegenstandes einzig und allein das Ziel sein kann, wenn man Geheimnisse aufklären will. Dabei wissen wir aber, daß der Mensch als Teil des UFO-Phänomens von entscheidener Bedeutung a. für die Deklaration der Erscheinungen als UFOs und b. ihrer Interpretation als exotische Phänomene ist. Auf diesem Wege lehnen für natürlich nicht rigoros sämtliche Augenzeugenberichte ab, sondern arbeiten hauptsächlich mit den darin enthaltenen Informationen, weil nur sie uns verbleiben, nachdem das vermeintliche UFO-Phänomen verschwunden ist. Natürlich stimmt es auch nicht, schließlich wird dies ja von dem UFO-Forscher beklagt (!), daß die Militärs und Geheimdienste fortlaufend Wissenschaftler mit UFO-Studien beauftragen. Und wenn diverse Geheimdienste sich um unidentifizierte fliegende Objekte kümmern, dann heißt es noch lange nicht, daß die selben die physikalische Realität von exotischen und nicht erklärlichen Erscheinungen (UFO ieS, darum geht es hier schließlich) aus dem Lager der UFOlogen-Gesinnung ernstnehmen. von Ludwiger ist es auch gewesen, der im oben genannten Werk erklärte: "Es gibt viele authentische Fotografien von UFOs, deren Echtheit von Skeptikern ausnahmslos angezweifelt wird (1978 gab es bereits 21 Filmstreifen, die angeblich [damit schwächt er selbst schon deren Wert potentiell ab] UFOs zeigen, 6 davon aus CIA-Quellen [wo sind die???]. 34 Fotografien wurden von der Ground Saucer Watch-Fotoanalyse-Gruppe in Phoenix, Arizona, als echt bestätigt." Dies muß relativiert werden, da die GSW nur sagte, daß dies Bilder sind die man soweit nicht erklären konnte, aber GSW sah diese jedoch nicht als Beweise für außerirdische Flugkörper an. (Und stellte gar in letzter Konsequenz ob dieses Mangels die Tätigkeit ein!) Dazu kommt noch der Umstand, daß man auch hier Irrtümern unterlag: Zwei Bilder aus der selben Fotoserie wurden einmal als echt und einmal als falsch bewertet (Calgary, Alberta/Kanada, 3.Juli 1967). von Ludwiger wirft dagegen trotz eigener Informationsmängel den "organisierten Skeptikerorganisationen" vor, "aus Mangel an Detailkenntnissen anderer Meinung" zu sein. Man mag dabei durchaus die Vorstellung bekommen, das hier die Realitäten irgendwie auf dem Kopf gestellt werden, um ein ganz bestimmten Weltbild zu konstruieren bzw aufrecht zu erhalten.

 

Wie auch immer, die UFO-Forschung hat das Problem, daß das Interesse an UFOs in der Öffentlichkeit recht recht groß ist, aber dem gegenüber ein recht geringes Interesse der Wissenschaftler an diesem Phänomen besteht und wenn dann noch sachkundige Skeptiker und UFOlogie-Kritiker auftauchen, wird es noch brenzliger. Solange die UFO-Forschung zudem mit Falschdarstellungen leben muß, kann sie weder ernstgenommen werden, noch seriös erscheinen. Wie bereits Dr.Hans-Martin Zöllner, ein Dipl.-Psychologe in Zürich, der sich ehrenamtlich mit Entführungen beschäftigt, eingesteht, ist es durchaus problematisch für den seriösen offiziellen Wissenschaftsbetrieb sich mit der UFO-Forschung zu beschäftigen. Der Grund liegt an dem, "was man manchmal an sogenannten UFO-Kongressen sieht und hört und erfährt". Dies ist "tatsächlich nicht dazu angetan, das Image dieses Phänomens bei der offiziellen Wissenschaft zu verbessern. UFO-Kongresse scheinen mir in Tat und Wahrheit ein Tummelplatz für Scharlatanerie, Esoterik-Reklame und Selbstdarstellungsinszenierungen für gestörte Persönlichkeiten zu sein". Sollten echte Wissenschaftler wirklich zu verrückt sein, sich die UFOlogen von solchen Kongressen als Kollegen in einer potentiellen UFO-Studie an Bord zu holen? Den berüchtigten Bock zum Gärtner zu machen? Und der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad von UFO-Promotern in der Szene ist keine Garantie für Sachkompetenz. Sie mögen vielleicht grundanständige Menschen sein, aber das bewahrt sie nicht vor krassen blauäugigen Fehleinschätzungen oder vor einem Tunnelblick, ob aufgesetzter Scheuklappen.

 

Erinnern wir nur uns nur daran, das Wladislaw Raab in seinem ´UFO-Report´ (UR) Nr.1/1996 fast schon eine gehäßige Schreibe an den Tag legte, als er mit scheinbar rotem Kopf lostobte, als wir den Greifswald-Fall knackten. Hier hatte er es mal wieder mit unserem WW, dem er vorwarf in Sachen Greifswald eine "einfache Sicht der Dinge" zu haben, "Phantasien" ob der realen Erklärung der damaligen Ereignisse zu produzieren, die noch "nicht einmal ansatzweise durch seine Recherchen untermauert" sind. Die Signalfackeln (nicht Leuchtmunition!) sind für Raab purer "Nonsens", Basta. Bereits im UR Nr.2/1995 hatte es heftige Schelte in der selben Angelegenheit gegeben. Die Erklärung von Greifswald sei "lächerlich" und "widersprüchlich", käme natürlich mal wieder ohne jegliche Feldforschung zustande. Und das ist nur ein Beispiel, wie die UFO-Gläubigen beständig versucht sind, den guten Namen von UFO-Skeptikern und UFOlogie-Kritikern in ihren Reihen schlecht zu machen. Diese Methode hat ein deutliches Ziel: Nur nicht den nach echten Antworten suchenden UFO-Interessierten mit dem skeptischen Gedankengut der "UFO-Gegner" in Verbindung zu bringen und deren Ruf so schäbig zu machen, daß der Sucher nicht in deren Lager abtreibt, um vielleicht noch "infiziert" zu werden. Interessanter Weise ist dies nicht immer gelungen, und der Hauptteil unserer Kollegen und Leser entstammt dennoch dem Lager der ufologisch Genarrten, die sich trotz aller Anfeindungen die Zivilcourage herausnahmen und mit uns Kontakt aufnahmen und uns dann "verfielen". Dennoch, noch in Nr.2/1994 mußte Raab in seinem Report zugestehen: Die CENAP-Publikationen sind ihre Anschaffung wert, da hierdurch "jeder der wirklich ausreichend informiert sein möchte, hier auch effektiv informiert wird".

Nun, wir haben es hier mit einem schweren Brocken von Pseudo-Argumentation zu tun, der einmal mehr so nicht stehen gelassen werden kann, auch wenn dadurch künstlich erschaffene ´Feindbilder´ kippen: Wir sind keine Schreibtisch-Täter, die aus a priori-Gründen einfach UFOs ablehnen. Wir untersuchen, recherchieren und prüfen in Sachen UFO-Darstellungen, was uns unter die Fittiche kommt. UFO-Phänomen-Untersuchung kann nur ein Ziel haben: Dieses Phantom unserer Kultur und Zivilisation aufklären bzw erklären zu wollen. Kein anderes wissenschaftlich-gerechtes Ziel kann die sogenannte UFO-Forschung haben. Und genau dies tun wir vehemment, auch wenn man uns deswegen als "Debunker (Entlarver) oder abgemildert als "ehrliche Debunker" verteufelt. Wir klären UFO-Meldungen auf, erklären also UFO-Geschehnisse - Basta. Der CR, eine kurzweilig erschienene CR-Special-Reihe, die 20 Dokumentarbände und das Buch "UFOs: Die Wahrheit" sind dafür unser Zeugnis. Wir haben keinerlei religiöse, ideologische oder politische Motive um uns mit dem UFO-Komplex zu beschäftigen, sondern sind rein von wissenschaftlicher Neugier getrieben und gehen mit detektivischem Spürsinn den Dingen nach. Punkt! Alles was uns vielleicht aus ideologischen Gründen angedichtet wird, um als haltlose Rechtfertigung für eine Anfeindung und Herabsetzung von uns verkauft zu werden, entbehrt der Grundlage und kann aus unserer Sicht nur als Demagogie bezeichnet werden.

 

Natürlich wissen wir, daß das wissenschaftliche Establishment dazu tendiert, sein Interesse an UFOs gering zu halten und nach Möglichkeit damit nichts zu tun haben will. Doch dazu können wir beim besten Willen nichts und wir haben es auch satt, hier eine Stellvertreter-Funktion im Sinne "dresche den Gaul" einzunehmen! Wir reden niemanden nach dem Maul und haben unsere Erkenntnisse eigenständig gewonnen. Auch wenn man uns da und dort Opportunismus vorwerfen wird, nur um als Deutschlands UFO-Oberskeptiker Profilierungs-Neurosen ausleben zu können, so ist dies nicht richtig, damit haben ganz andere Leute zu kämpfen! Wir haben bereits darüber geklagt, daß die astronomische Wissenschaft versagt hat, wenn es um UFOs geht. Hier wird soetwas wie die "Vogel Strauß-Politik" betrieben, weswegen der UFO-Aberglaube auswuchern konnte, aber wir sind versucht, hier einen Brückenbau zu leisten, um die Situation abzuändern und hier als Amateur-Astronomen eine Lücke auszufüllen. Das Problem ist zweifellos, daß das wissenschaftliche Establishment eine negative Einstellung betreffs dem UFO-Phänomen eingenommen und gerne die Ansichten einzelner Wissenschaftlicher übernommen hat und sich nicht weiter um das Phänomen kümmern. Hinter dem Rauch der UFO-Berichte gibt es auf jeden Fall ein phänomenologisches Feuer. Und es herrscht eine große Unsicherheit in der breiten Bevölkerung, ob die UFOs nun Schwindel, Illusionen oder doch wie real sind. Dies können wir nicht leugnen, auch wenn wir inzwischen längst schon der psycho-sozialen Lösung des Problems zugeneigt sind. Aber genau dieser Bereich wird von den UFO-Enthusiasten negiert, obwohl hier gerade neues Material für volkstümliche Erzählforschung, Soziologie und Wahrnehmungspsychologie zustandekommt (was selbst von Ludwiger eingesteht, dann aber sofort wieder umschwenken läßt um nach den physikalischen Beweisen zu suchen, über die es bitterer Weise "keine wesentlich neuen Erkenntnisse" gibt!) - und damit schon die wissenschaftliche Herausforderung gegeben ist.

 

Skeptiker und UFO- sowie sonstige Wundergläubige unterscheiden sich spiegelbildlich in der Wahrnehmung und Deutung dieser Phänomene und ihrer Interpretation. Identische Phänomene werden unterschiedlich gedeutet und mit Wertigkeiten belegt. Dies führt notgedrungen zu Streitigkeiten, wie sie in allen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzungen normal sind. Dabei ist ein Frontenwechsel nicht ausgeschlossen. Gelegentlich kommt es zu einer Art Switch - was man früher leidenschaftlich vertrat, wird später genauso leidenschaftlich angegangen. Beiden Anschauungen liegt der gleiche Mechanismus zugrunde: Um nicht handlungsunfähig zu werden, müssen wir ständig für alles eine Erklärung finden - notfalls unbewußt, aber immer auf der Prämisse fußend, in einer verständlichen Welt zu leben, mit der die Teilnehmer des Diskurs aus ihrer Vorstellungswelt heraus leben können. In diesem Sinne ist die Akzeptanz von himmlischen und sonstigen Para-Phänomene der Grenzwissenschaft eine paradoxe, aber schlichte Erklärung für das Unerklärliche. Sicher ist, daß für die meisten Menschen UFOs eher nebensächliche Unterhaltung ist. "Diejenigen aber, die sich dem Thema ´ernsthaft´ zuwenden, werden leicht davon ergriffen und entscheiden sich für einen von zwei Standpunkten: Sie gehören dann zu den ´Gläubigen´ oder zu den ´Skeptikern´. Die einen glauben alles unbesehen, die anderen glauben unbesehen, alles sei ausnahmslos Unsinn", hieß es im Januar 1999 in dem PM-Sonderheft der "Perspektiven"-Reihe UFOs auf dem Prüfstand mit dem Generaltitel "Wunder-Rätsel-Phänomene". Unbestritten ist die Tatsache, daß es da a priori-UFO-Ablehner gibt. Aber das von PM gezeichnete Bild stinkt, weil es nicht zu generalisieren ist! Hier wird ein Konzept aufgezogen, was sich zwar nett anhört, aber nicht immer stimmt. Zum Beispiel sind wir vom CENAP keineswegs Skeptiker, weil wir "unbesehen" der Thematik kritisch gegenüberstehen, sondern gerade weil wir besehen (sachkundig und informiert) diesen Standpunkt einnehmen! Für uns gilt das Motto: Anstatt die Fakten abzustreiten, müssen wir versuchen, sie zu erklären. Zunächst müssen wir den Zeugen glauben und die Ursache ihrer Wahrnehmung herausfinden. Dabei haben wir es mit dem besonderen Problem zu tun, welches in der Natur (oder Über-Natur) jener Erscheinungen liegt, daß sie nur durch die Augenzeugen-Aussagen ausgeführt sind, wodurch sie zu rätselhaften Halbweltphänomenen sowie Diskussionsinhalten werden, die im Reich zwischen Phantasie, optischer Täuschung, der Nichterkennung der wahren Natur, ´Geisteskrankheit´ und Suggestion leben.

 

Und schon ist von Ludwiger wieder bei den "irgendwie weltanschaulich gebundenen deutschen Skeptikern, die nicht einmal eine vernünftige Erklärung wünschen". Dies haut dem Faß den bekannten Boden aus! Aber was will man von jemanden erwarten, der noch 1993 in der Ameteur-Zeitschrift Independence Science sich so äußerte: "Herr Werner Walter ist das Gegenstück zu Phil Klass, aber weniger intelligent. Rudolf Henke ist das Gegenstück zu Robert Sheaffer, aber weniger fair und nicht so nett!" Gut, wenn Herr von Ludwiger schon WW für wenig intelligent einstuft, dann müßte er doch wenigstens auf den als intelligent betrachteten Phil Klass hören, was er aber auch nicht tut. Also was soll es dann? Deutlich wird uns nur eines: All diese Versuche uns auszugrenzen dienen alleinig dazu, um in Deutschland uns mundtot zu bekommen und im Ausland zu diskreditieren. Anstellte so zu reagieren wäre etwas ganz anderes notwendig, um den wissenschaftlichen Geist hervorzukehren: Das direkte Gespräch und auch die Bereitschaft zuhören zu wollen, sich auszutauschen - aber nicht sich einzuigeln. Das ist einfach schlechter Stil. Es muß schon mehr als zu denken geben, wenn sich ausgerechnet ein Wissenschaftler unter den UFO-Phänomen-Untersuchern, der Skeptikern wiederholt Polemik und Unseriosität vorgeworfen hat, plötzlich selbst auf ein Argumentationsniveau begibt, das auch unter den polemischsten Skeptikern seinesgleichen sucht. So geschehen im MUFON-CES-Rundbrief vom Juni 1993: Da wurde Rudolf Henke u.a. als schmieriger, unseriöser Rufmörder tituliert, der unsolide, oberflächlich..., schlampig... und mit einer geradezu pathologischen Besserwisserei an die Fälle heranginge. Ja, verehrte Leser, Sie haben sich nicht verlesen! Aber es geht ja noch weiter, denn der sich in seinen öffentlichen Publikationen sonst seriös gebende Wissenschaftler holt in seinem Pamphlet gleich zum Rundumschlag gegen CENAP und GEP aus: >Henke, Walter und Mosbleck [= GEP-Geschäftsführer] halten sich fern von Fakten, Zeugen, Beweismitteln. Ich kenne von ihnen keine seriösen Analysen. Sie passen ihre Erklärungsmodelle lieber an ihre beschränkten Fähigkeiten an, die sich darin erschöpfen, zu behaupten, daß es das UFO-Phänomen nicht gibt...Die Zeugen werden von CENAP also aus Jux und Tollerei verleumdet. Mehr als nachdenklich stimmen muß, daß von Ludwiger in derselben Abhandlung andererseits an die ethischen Normen wissenschaftlichen Diskutierens und Miteinander-Umgehens appelliert...< Angesichts seiner Beschimpfungen muß man sich fragen, welche Normen er dabei im Auge hat. Oder sollte er der Meinung sein, sich als einziger nicht an entsprechende Normen halten zu müssen? Eigentlich spricht von Ludwigers Text für sich selbst.

 

Unter den UFO-Freunden scheint es jede Menge zu geben, die es sich nicht nehmen lassen, über sachkundige UFOlogie-Kritiker und UFO-Skeptiker Konzepte in Umlauf zu bringen, die möglichst dazu geeignet sind, in der sogenannten UFOlogie Stimmung gegen sie zu machen. Michael Hesemann (Chefredakteur von Magazin 2000) nannte uns vom CENAP schon einmal "militante Skeptiker" und WW gar einen "Anti-UFO-Hetzer" in Folge der 1995er UFO-Esoterik-New Age-Konferenz "Dialog mit dem Universum". 1989 noch, als Hesemann mit seinem jungen Freund Andreas "UFO-Auf"Schneider das New Age und das Channeling nach Deutschland gebracht hatten und die neue ufo-esoterische Welle in Gang brachten, ließ Hesemann es zu, daß sein junger Kumpel die Leute vom CENAP öffentlich "solche Gauner" nannte und verteidigte den knackigen Spiritisten-UFOlogen, der mit der Jugendzeitschrift BRAVO zum UFO-Kontaktler-Jugendidol geworden war, wie sein ´Herzblatt´ (später griff der ´Auf´Schneider in Hesemann´s Kasse und türmte mit angeblich mehr als 100.000 DM, da war es natürlich mit dieser Freundschaft aus). Und so ist es nicht verwunderlich, wenn unsere Lüdenscheider Kollegen von der GEP dieser Tage die Anfrage eines jungen UFO-Fans bearbeiteten, in welcher sich der UFO-Enthusiast, stützend auf Veröffentlichungen der Herren Johannes von Buttlar und Michael Hesemann, über den "UFO-Gegner" Werner Walter informieren wollte. WW würde seiner Ansicht nach selbst als UFO-Gegner "an einer Vertuschungsaktion beteiliegt" sein, "um die Existenz von UFOs zu leugnen. Dieser Herr Walter hat sicherlich viele Informationen für den Beweis von UFO-Sichtungen, jedoch spielt er einen Geheimnisträger. Außerdem scheint dieser Mann zu befürchten, man könne Beweise finden. Deswegen hat er die Angewohnheit, geschmacklos und mit Gebrüll jeden Menschen mundtot zu machen, der ein UFO gesehen hat oder davon überzeugt ist, daß es UFOs gibt." Ja, dieser junge UFOloge geht sogar der Frage nach, ob Werner Walter zu den Männern in Schwarz gehört [wenn, dann zu denen in Rot], "nur in unauffälliger Weise" [oder eher in auffallender Weise?]. Solche Verrücktheiten können nur aufkommen, wenn durch einseitiges Belesensein und der blinde Glauben an Aussagen von UFO-´Päpsten´ zu einer subtilen Gehirnwäsche und dem parallelen Verlust des Realitätssinn geführt haben. Die dargestellten Beispiele sollten ausreichend sein, um erkennen zu können, wie abgeschottet man im ufologischen Spekulativ-Lager lebt und wie schön es doch ist, wenn man dort Feindbilder anstellte der Kommunikation pflegt. Hinzu kommt der Faktor der "Immunisierung" vor skeptischen Überlegungen, skeptischer Literatur und skeptischer Denkensweise. Und in internen Papieren der MUFON-CES wird die Empfehlung an die Astronomen in der Gruppe ausgesprochen: "Man sollte als MUFON-CES-Mitglied Herrn W.Walter möglichst nicht in sein Haus holen." Ist damit der Teufel unterwegs, dem sogar ein Steckbrief [CENAP-leader] gewidmet wird? Dabei klemmt es in eigenen Reihen, wenn ein Mann aus Neubiberg hinsichtlich einer vereinseigenen Umfrage feststellen muß, daß die Ziele der MUFON-CES unklar sind, über das Wesen der UFOs nach außen hin eine verschwommene Meinung vertreten wird, einige Mitglieder eine starke Überheblichkeit gegenüber anderen UFO-Untersuchern und Ansichten zeigten, die Versammlungen laienhaft abliefen und viel Leerlauf (= Abschweifungen, Selbstdarstellungen) enthielten, zuwenig Zeit für Diskussionen bestände, in den Rundbriefen zuviel Selbstdarstellung stattfände und der Gruppe es gar an "Team-Geist" und Ausrichtung fehle.

 

MUFON in der Selbstkritik

 

Aber auch folgendes muß man wissen, um die ganze Angelegenheit bewerten zu können: Im ´MUFON UFO Journal´ vom März 1994 (Nr.311) ging es knallhart zur Sache in Fragen der wissenschaftlichen Glaubwürdigkeit der eigenen Vereinigung. Stuart Appelle, immerhin MUFON-Berater für Psychologie, schlug auf den Tisch: "Natürlich kann die UFOlogie als Hobby viel erreichen, für die seriöse Wissenschaft aber ist sie ein Risiko. Unzureichende Berichte, schlechte Präsentation, keine klaren Vorstellungen und dafür Spekulationen, die sich nicht an den verfügbaren Daten halten fördern keineswegs den wissenschaftlichen Fortschritt. Ohne Zweifel spielt MUFON eine zentrale Rolle bei dieser Situation, da wir die größte ufologische Organisation und weit verbreitet sind." Natürlich dienen auch die MUFON-Konferenzen als Mittel, um das Bild über die UFOlogie nach außen zu tragen und zu versachlichen: "Doch zu oft dominieren auf einem MUFON-Symposium verrückte Geschichte und die letzten Übungen in Sachen Gerüchteküche und Imaginationskraft." So fordert er auf, daß die Wissenschaftlichkeit der UFOlogie zum Thema aller MUFON-Veranstaltungen dieser Art wird.

 

Dr.Appelle forderte so auch, daß man von MUFON-Geschäftsfürhungsseite her Sprecher für die Gruppe zügelt: "Zuviele Sprecher für MUFON lassen MUFON ausschauen, als wäre es wohl alles nur keine Organisation, die sich der wissenschaftlichen Methode verschrieben hat!" So äußerte sich ein MUFON-Staats-Direktor in einem Zeitungsbericht: "Ich gehe davon aus, daß das Fox-TV-Netzwerk [mit seinen sensationalisierten und übertriebenen UFO-Reportagen] irgendwie das verdeckte Regierungs-Erziehungs-Programm unterstützt um uns die größere Realität hinter den UFOs verständlich zu machen." Ein anderer lokaler MUFON-Chef: "Einer von fünfzig Amerikanern wurde von Aliens entführt, einige davon wurden nur entführt um andere Abductees zu beruhigen." Ein weiterer MUFON-Sektions-Vertreter: "Der Planet Nibiru trägt Wesen einer überlegenen Technologie, nahe dem Jahr 2000 wird dieser Planet in einem Orbit nahe der Erde um die Sonne eintreten... Die UFOs sind Scouts von Nibiru... Deren Bewohner kommen seit Jahrtausenden zur Erde und erschufen uns Menschen indem sie 65 genetische Manipulationen an unserem Erbmaterial vornahmen. Die Kuh-Verstümmelungen werden dagegen wahrscheinlich vom CIA durchgeführt." Ein weiterer MUFON-Staats-Direktor: "Jede Stunde gibt es 47 Entführungen in den USA, dies bereits seit 45 Jahren." Und ein selbsternannter MUFON-"Forscher" erklärte gegenüber der Presse: "Im Informationsaustausch über die Bewegung der Raumfahrzeuge versprach die US-Regierung den Aliens beschränkten Zugang zu menschlichem Gen-Plasma, aber die Aliens halten sich nicht an dieses Übereinkommen." Und "Außenseiter" würden mit dem MUFON-Namen hausieren gehen. So wird in einem Artikel der Frühjahrsausgabe 1994 des Kiosk-Magazins UFO Universe behaupttet, Michael Hesemann sei MUFON-Vertreter für Deutschland. Darüber ist selbst Andrus erschrocken und betont, daß "dies definitiv nicht wahr ist". Hesemann ist nur Abonnement der MUFON-Zeitschrift, fertig. Auch was die Herrn Koch und Kyborg unter "MUFON-Berlin" verbreiteten, was nicht abgesegnet. Dagegen sei das "UFO-Institut DEGUFO, sowie ihre Untergruppe RUFON in Hamburg" in Kooperation mit MUFON-CES.

 

Appelle stellt so fest, daß derartige offizielle Ausführungen jeden Respekt für MUFON und für die wissenschaftliche UFOlogie als solche unterminieren. Natürlich sind dies großartige Erkenntnisse und der Mann hat völlig recht, aber so war es in der UFOlogie schon immer gewesen und eine große Organisation wird von den unterschiedlichsten Freunden des Phantastischen ´belebt´, die ihren Enthusiasmus ausleben wollen und wenig vom Begriff ´Zurückhaltung´ halten. Nicht umsonst gibt es nur so wenige besonnene Menschen, die rational versuchen das UFO-Phänomen zu untersuchen. UFOlogie und Rationalität gehen selten zusammen, so ist es nun einmal und darüber hinaus eine historische Tatsache. Doch Appelle ist etwas naiv, da MUFON-Direktor Andrus selbst schon manchen Schenkel-Klopfer abgelassen hat und daher kaum imstande sein kann, seine Mitglieder zur Ordnung zu rufen. Doch zum Glück hat Andrus in Europa unter Illobrand von Ludwiger die MUFON Central European Section. Andrus betonte im selben MUFON-Heft stolz, daß wenigstens die fernen Deutschen unter MUFON-CES "eine Elite-Gruppe von Profis" sind, zu denen nur handverlesene Leute gehören dürfen. Die kollektive Glaubwürdigkeit der MUFON-CES habe sie sich wirklich "verdient", auch wenn sie zum Ziel der deutschen UFO-Skeptiker wie CENAP, GEP und GWUP wurden. Weitaus wichtiger sind doch die internen Probleme. So hat MUFON-CES-Fotoanalyst Rolf-Dieter Klein die berühmten UFO-Bilder von Puerto Rico, die eine Fliegende Untertasse in Begleitung eines Jet-Kampfflugzeugs zeigen, zu recht als Fälschung mittels Modellen identifiziert (Journal-Leser Michael Hesemann drehte deswegen halbwegs durch und wurde gegenüber seinem deutschen Kollegen Klein mehr als unfreundlich). Dies dürfte für Zunder in MUFON-Kreisen selbst gesorgt haben, weil sich der MUFON-Staats-Direktor für Puerto Rico, Jorge Martin, positiv zu dem Fall äußerte und ihn als echt unterstützte. Mit dem Gruppen-Konsens schaut es also ebenso nicht gut aus.

 

Bereits im vorausgehenden Februar-Heft des Journals hatte sich Chris W.Brethwaite (Ex-Radar-Operateur in der Arizona National Guard und MUFON-Forschungs-Spezialist) kritisch geäußert und einige bemerkenswerte Überlegungen eingebracht, um der UFOlogie ans Schienbein zu treten: "Zu sagen, daß die UFOlogie ein Imageproblem hat ist so, als würde man sagen wollen, daß die TITANIC nur ein Leck gehabt habe." Er erkennt, daß wenn die UFOlogie endlich einmal zu einem legitimen Thema für die wichtigen Nachrichtenorgane werden sollte und sich dem Status der Revolverblatt-Presse entwindet, sie dann erst sich anders darstellen wird wie bisher. Doch nach wie vor rollt der Zug in eine bestimmte Richtung und an Bord befinden sich die "Jungs aus dem Dorf", oftmals genug New Age-Scharlatane die es lieben, wilde Storys in Umlauf zu setzen und mit ihren unsubstantiellen Behauptungen für Aufregung und Beachtung sorgen. Brethwaite ganz deutlich: "Wir müssen diese Saukerle beim nächsten Paß vom Zug werfen, damit sie nicht noch weiteren Schaden anrichten." Dumm ist dabei nur, daß dann die UFOlogie bald wegen Personalmangel sich selbst kündigen müßte.

 

Brethwaite ist kein Irgendwer, sondern er kennt sich aus in der UFO-Szene und er bemängelt deswegen die Fähigkeit zum kritischen Denken bei den meisten UFO-Gruppen und in ihrer Präsentation auf ihren Veranstaltungen: "Diese wahren Gläubigen denken bei jedem anomalen Licht am Himmel gleich an ein weiteres Invasions-Raumschiff und jeder schlechte Traum wird von ihnen gleich zu einer weiteren Alien-Entführung gemacht - solche Leute sollte man als die ´öffentlichen Feinde´ Nummer Eins ansehen." Ohohoh, würde man dieser Forderung tatsächlich Vorschub leisten, dann gäbe es bald keine ufologische Gemeinde mehr. Da braucht man sich nichts vormachen. Die UFOlogie ist im allgemeinen ein Kindergarten voller Träumer, Spinner, wahnwitziger Ideologen und einigen voll abgedrehten Typen aus dem esoterischen Feld, verbunden mit profilierungssüchtigen Egomanen, die sich gerne als eine Art Gurus von ihrer gläubigen Gemeinde feiern lassen. Die wenigen ernsthaften UFO-Phänomen-Untersucher des ganzen Globus dagegen hätten in einer Vorstadt-Schulklasse bequem Platz. Brethwaite ging noch weiter in seinen Forderungen an die Mitglieder der eigenen MUFON-Gruppe: "Die Kriterien für einen akzeptablen Beweis müßen viel höher angesetzt werden als wir es bisher taten." UFO-Forscher, die Material unbekannter Herkunft publizieren, riskieren es weiterhiel "Ziel künftiger Schwindel zu werden". Geheimnisvolle Dokumente wie die zu MJ-12 und andere anonyme Materialien wie Videos sollten überhaupt nicht mehr beachtet werden. Auch dies ist scharf formuliert und würde sich die UFOlogie daran halten, würde sie viele Zugpferde mangels Masse verlieren. Natürlich hat Brethwaite mit seinen Feststellungen und den damit einhergehenden Forderungen zur Qualitätskontrolle völlig recht, aber derartige Maximalforderungen würden den Todesstoß für die UFO-Gemeinde bedeuten, weswegen sie sich auch noch nie an solche zwingenden Erkenntnisse hielt - und damit nie wissenschaftliche Reputation erreichte bzw erreichen kann. Jede Vereinigung muß sich leider am schwächsten Glied der Kette messen lassen. Dennoch ist es verständlich, wenn Brethwaite fordert, daß derartige Fälle wie der von Linda Cortile (alias Linda Napolitano) erst gar nicht veröffentlicht werden sollten, wenn die dort benannten Zeugen unwillig sind, sich offen zu den Behauptungen zu bekennen. Auch in solchen Fällen gilt: Je außergewöhnlicher die Behauptung, je außergewöhnlicher muß die Beweisführung sein. Schön wäre es, ist es aber nicht. Ganz im gegenteil: Viel zu viele Blender und Nebenbombenwerfer hat es in den Reihen der UFOlogie. "Wir brauchen auch eine Veränderung im bewußtsein der Untersucher, wenn sie Sichtungen überprüfen", ist die Klage, da zuviele Untersucher sich nur jenen Fällen zuwenden, bei denen es scheinbar anomale Inhalte gibt und auf die stürzen sie sich wie besessen, um nur ´wirklich unerklärliche Fälle´ auch abliefern zu können. "Dies ist wissenschaftlich unethisch, diese Art von selektiver ´Forschung´ spielt uns den Skeptikern nur in die Hände. Ist es nicht übel genug, wenn sie ihre Pistole an unseren Kopf halten? Müssen wir ihnen auch noch die Munition dafür liefern?", wetterte der Mann gegenüber seinen Kollegen, um sie zu Besinnung zu bringen. Alter Schwede, dies ist starker Tobac aus jener Ecke des ufologischen Wilden Westens, aber wo er recht hat, da hat er recht. Nur ändern wird er nichts... Doch Brethwaite gibt nicht auf: "Der beste Weg um die Skeptiker zum Schweigen zu bringen ist es, wenn wir eine agnostische Position zu jedem Fall einnehmen und diese Position auch halten, bis das kleinste Details erfaßt, doppelt-geprüft und tiefgründig analysiert ist" ist sonach die wirklich hervorragende Empfehlung. Deswegen seien alle wilden Geschichten und zirkulierenden Gerüchte über unterirdische Alien-Stützpunkte, ferne Gehirnkontrolle, Rindviechverstümmelungen und dem Nachbau von Fliegenden Untertassen auf Area 51 etc sofort aus den ufologischen Schriften zu eliminieren und nie wieder zuzulassen. Spekulationen und Mutmaßungen seien fallen zu lassen, die Spreu endlich vom Weizen zu trennen. Doch dann wären die ufologischen Schriften recht dünn und würden eher selten erscheinen, die ufologischen Spekulativ-Literatur-Werke würden aus den Regalen der Händler verschwinden, die Klatschpresse sowie das Boulevardfernsehen mit seinem Pseudo-Dokumentationen und erst recht seinen leidlichen Talkshows hätten kein Thema mehr aus diesem Gebiet - und die ufologischen Klub-Gazetten-Herausgeber müßten Däumchen-Drehen oder sich einen anderen Job suchen. Träumen wir...? Natürlich jenen ganz wenigen ernsthaft-gesinnten UFO-Phänomen-Untersuchern wäre dies alles sehr recht, weil sich dann ein Idealbild der UFO-Forschung herausschälen würde, aber da viel zu viele Freunde des Phantastischen seit Anfang an das UFO-Thema für sich besetzt halten, ist es natürlich dafür zu spät, ganz zu schweigen von den kommerziellen Interessen der Medien. Also war dies alles ein schöner Traum.

 

Machen wir uns nichts vor, die Kriterien, die hier Mr.Brethwaite aufstellte, sind zwar genau jene für eine seriöse und wissenschaftliche Untersuchung des UFO-Phänomens, aber die UFOlogie will und kann sie nicht erfüllen. Gerade deswegen gibt es ja die von der populären UFOlogie Frustrierten, die wenn sie nicht ihr Hobby aufgegeben haben, dann in den sogenannten "Skeptiker"-Organisationen sich zusammenfinden.

Quelle: CENAP-Archiv

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