11.10.2007
Oktober-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse
>Ein grünlichheller Strahl zuckte durch das Dunkel der Nacht/"Fliegende Untertasse" schoß auf angelnden Florentiner/"Sensationeller Tatsachenbericht" einer seriösen Zeitung< hieß es am 2.Oktober 1952 im Württenbergischen Tagblatt: Endlich kann sich die Wissenschaft auf einen Augenzeugen stützen, der eine der mysteriösen "Fliegenden Untertassen" aus nächster Nähe beobachtet hat! Mehr noch, er war der erste, der die Abwehrwaffen dieses Gefährtes von einem anderen Stern beinahe am eigenen Leibe zu spüren bekam. La Nazione, eine seriöse Zeitung aus Florenz, widmete diesemn Vorfall mehrere Spalten. Die Darstellung von dem ebenso seriösen Augenzeugen, schien ihr so interessant, dass sie sie dem Publikum - ob wahr oder unwahr - nicht vorenthalten wollte. Um der Phantasie der Leser nachzuhelfen, brachte das Blatt sogar eine Zeichnung: eine kreisrunde Scheibe, die einen Durchmesser von etwa 25 Meter haben soll, fünf Propeller am Rande der Unterseite und ein sechster, nach dem Muster der Hubschrauber, der sich über einer Glaskuppel der Oberseite erhebt. Hinter einem Bullauge ist das Angesicht eines Lebewesens zu erkennen, das der irdischen Spezies des Gegenwartsmenschen nicht unähnlich sieht. Nun der Bericht: Carlo - auf den Nachnamen verzichtete das Blatt, um den Zeugen des Spottes seiner Mitmenschen zu entziehen - saß also an einem waren Juliabend an den Ufern des Serchio und angelte. Plötzlich erschien wenige Meter über ihm eine Scheibe, die lautlos zehn Minuten lang über dem Wasser schwebte. Ein Schlauch oder ein Rohr senkte sich von dem fliegenden Fahrzeug in das Wasser. Aus Öffnungen am Rand der Scheibe züngelten unhörbar rote Flammen hervor. Ja, plötzlich öffnete sich ein Bullauge, ein lebewesen mit einer Art Sturzhelm steckte seinen Kopf heraus und nimmt Carlo ins Visier. "Ich warf mich angsterfüllt auf das flache Ufer", fährt der Augenzeuge fort, "gleichzeitig zuckt ein grünlichheller Strahl durch das Dunkel der Nacht gerade auf mich zu - verfehlt mich aber. Ich schlotterte an allen Gliedern. Alsich aufsah, zog die Scheibe mit bliutzesschnelle in die Höhe und entschwand meinen Augen."
Dies ist keinesweg alles, was Carlo von diesem Vorfall zu beirchten weiß. Zehn Tage später ging er an derselben Stelle seinem Angelsport nach. Da hört er neben sich ein Räuspern, er schaut auf und sieht sich einem Herrn gegenüber, der sich in der Sprache des Landes - allerdings nicht ganz akzentfrei - danach erkundigt, ob der Angler ein Flugzeug oder sonst was Fliegendes entlang des Flusses gesehen habe. Carlo, schlau und verschlagen wie jeder Florentiner, sagte rasch "nein". Der Herr schwieg daraufhin, griff in die Tasche und präsentierte eine Zigarette. Carlo steckte sie sich an, machte einige Züge und glaubte auf der Stelle sterben zu müssen. Er löschte die Zigarette, die einen Golddruck aufwies, aus und wollte sie in die Tasche stecken. der Fremde entriß ihm jedoch die Kippe, zerriß sie und warf sie in den Fluß. Schweigend drehte er sich um und verschwand. Carlo ist fest überzeugt, dass der Herr ihn mit Gift traktieren wollte. Woraus er folgerichtig schließt, dass der Unbekannte mit der "Fliegenden Untertasse" in geheimnisvoller Verbindung gestanden habe. Seine einzige Beruhigung ist, dass weder "Untertasse" noch der Unbekannte je wieder aufgetaucht sind.
>Pläne für "Fliegende Untertasse" in Schweden< hieß es laut dpa in Stockholm und die Frankfurter Rundschau vom 2.Oktober 1952 meldete: Die schwedische Luftwaffe besitzt nach einer Meldung der Stockholmer Zeitung Aftonbladet vom Mittwoch seit einigen Monaten deutsche Konstruktionszeichnungen der "Fliegenden Untertasse". Nach dem Bericht stammen die Pläne aus dem Jahre 1943 und sind der schwedischen Luftwaffe von dem deutschen Oberingenieur Klein übergeben worden. Die gleichen Pläne sollen bei Kriegsende auch den Sowjets in die Hände gefallen sein. Nach Aftonbladet handelt es sich bei dieser "Fliegenden Untertasse" um ein diskusförmiges Luftfahrzeug, das mit Düsenturbinen betrieben wird. Die Turbinen sind auf einem rotierenden Metallring auf der Innenseite montiert. Diese "Fliegende Untertasse" habe einen Durchmesser von 14,5 Meter und könne mit oder ohne Besatzung starten. Oberigenieur Klein hat sich nach der Meldung der schwedischen Zeitung erboten, auch Einzelheiten der Konstruktion bekanntzugeben. Die schwedische Luftwaffe habe von diesem Angebot jedoch keinen Gebrauch gemacht. Nach dem Zeitungsbericht ist die Aushändigung der Konstruktionspläne von den Luftstreitkräften bestätigt worden.
>Schwedische Luftwaffe: Keine Pläne für "Fliegende Untertassen"< kam am Tag darauf schon das Dementi, am 3.Oktober 1952 widerrief also die Frankfurter Rundschau: Die schwedische Luftwaffe ließ durch einen Sprecher erklären, sie besitze keine Konstruktionszeichnungen für "Fliegende Untertassen". Damit wurde die Stockholmer Zeitung Aftonbladet dementiert, die berichtet hatte, eind eutscher Oberingenieur habe dem schwedischen Luftwaffenstab vor einigen Monaten aus dem Jahre 1943 stammende deutsche Entwürfe für ein diskusförmiges Flugzeug [Entwürfe sind Gedankenspielereien auf dem Reißbrett, Konstruktionspläne dagegen konkrete Unterlagen für den Bau funktionierender technischer Einheiten] übergeben. Aftonbladet bleibt indessen bei seiner Version und schreibt am Donnerstag: "Unsere Meldung war eine tatsächliche Aufklärung mit sachlichem Inhalt. Die Zeichnungen und Pläne wurden dem Chef der Luftwaffe durch einen schwedischen Mittelsmann übergeben, und noch vor kurzem wurde uns dies von seiten der Luftwaffe bestätigt."
>Probeflug einer "Untertassen" schon 1944?< meldete dpa und am 10.Oktober 1952 schrieb so die Stuttgarter Zeitung: Die Stockholmer Abendzeitung Aftonbladet behauptete gestern, der erste Probeflug einer "Fliegenden Untertasse" sei schon im Jahre 1944 in Deutschland geglückt. Das Blatt schreibt, die Konstruktion sei von dem Raketenfachmannn Professor von Braun und seinen Mitarbeitern in der Versuchsstation Peenemünde entwickelt worden. Eine "Untertasse" von sechs Metern Durchmesser sei im April 1944 startklar gewesen. Man habe ein Raumschiff in der Form eines fliegenden Tellers bauen wollen, dessen Stabilisierung durch einen rotierenden Ring erreicht werden sollte. Das Schiff sollte einen Durchmesser von 42 Metern haben und eine Höhe von dreihundert Kilometern erreichen. Die Originalzeichnungen für die Konstruktion seien in den USA, wo Braun jetzt mit neunzig deutschen Konstrukteuren tätig sei. Auch der sowjetischen Regierung sei die Konstruktion bekannt. Hauptschwierigkeit bei der Verwirklichung des Raumschiffprojektes sei der ungeheure Brennstoffverbrauch während des Aufstiegs. Es sei aber anzunehmen, dass dieses Problem durch die Verwendung von Atomenergie gelöst werden könne.
>Wieder leuchtende Zigarre - Geheimnisvolle Himmelserscheinung mit grünlichem Schweif< berichtete am 13.Oktober 1952 das Hamburger Abendblatt: Viele Hamburger haben gestern abend kurz nach 21 h wieder einen leuchtenden Himmelskörper über der Stadt beobachtet. Aus allen Stadtteilen und aus den Außenbezirken kamen laufend Anrufe von Leserreportern. Die Erscheinung hatte große Ähnlichkeit mit der am 28.September über Hamburg beobachteten "leuchtenden Zigarre", bei der es sich nach Angaben der Sternwarte um einen großen Meteor gehandelt hat. Gestern allerdings hat die Sternwarte den Himmelskörper nicht wahrgenommen. Die Leserreporter sprechen fast ausnahmslos von einer "Fliegenden Untertasse", die aus westlicher Richtung gekommen und am östlichen Himmel verschwunden sei. Ein Beobachter aus Eidelstedt will bemerkt haben, dass sich der Himmelskörper plötzlich wie eine Geschoßgarbe von leuchtmunition aufgelöst habe. Ein Altonaer Beobachter sagte, der Himmelskörper sei eine Weile über Hamburg stehengeblieben und erst dann nach Osten abgeschwirrt. Von der Rothenbaumchaussee aus hat ein Fotograf die Erscheinung gesehen: "Sie hatte die Form einer Zigarre und einen grünlich-irisierenden Schweif. Ich wurde an eine V2 erinnert." Auch an verschiedenen Orten Schleswig-Holstein aus ist der geheimnisvolle Himmelskörper beobachtet worden. Ebenso meldet der Flugplatz Kopenhagen-Kastrup, dass alle dort auf dem Kontrollturm Anwesenden kurz nach 21 h eine rätselhaft-leuchtende Erscheinung sahen.
>Friedliche "Fliegende Untertassen"< hieß es am 15.Oktober 1952 in der Rhein-Neckar-Zeitung: Washington (AD). Die amerikanische "Nationale Geographische Gesellschaft" beginnt in diesen Tagen in Zusammenarbeit mit der indischen Moslem-Universität und dem Frankling-Institut in Indien neuartige Versuche zur Erforschung kosmischer Strahlen. Bei diesen Versuchen werden kleine, aneinander gekoppelte Ballons, die mit Geigerzählern und Miniatur-Rundfunksendern ausgerüstet sind, 30 Kilometer und mehr in die Lüfte gelassen. Die amerikanische Geographische Gesellschaft macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass die Ballons unter Umständen selbst aus diesen Höhen sichtbar sind und möglicherweise als "Fliegende Untertassen" gehalten werden.
>Fantasie oder Wirklichkeit?< stellte sich dpa in Paris die Frage und tickerte nach Deutschland einen Artikel, den die Rhein-Neckar-Zeitung am 29.Oktober 1952 verwendete: Hundert Einwohner des Dorfes Gaillac bei Albi (Südwestfrankreich) wollen am Montagabend eine Staffel Fliegender Untertassen beobachtet haben. In der Mitte der Formation soll sich eine "Fliegende Zigarre" befunden haben, die "Glaswolle" abgestoßen habe. Viele Augenzeugen behaupteten, sie hätten ganze Büschel dieser "Glaswolle" von den Bäumen und Telegraphendrähten eingesammelt. Die Substanz löste sich aber in Nichts auf, ehe sie zur Untersuchung ins Laboratorium gebracht werden konnte.
>"Fliegende Untertassen" - en gros< kam es am 31.Oktober 1952 via UP aus Gaillac und die Frankfurter Rundschau meldete: Mehr als hundert Einwohner des südfranzösischen Städtchens Gaillac wollen Anfang dieser Woche 16 "Fliegende Untertassen" im Formatiosnflug am wolkenlosen blauen Himmel beobachtet haben. Die rätselhaften Erscheinungen sollen sich in Zweiferformation mit großer Geschwindigkeit bewegt haben. Aus den kreisrunden Körpern sollen bläuliche Flammen geschlagen haben. In der Mitte der Formation sei eine "fliegende Zigarre" geflogen. Die Formation habe glitzernde weiße Partikel hinterlassen, die wie Glaswolle aussahen und in Bäumen und auf elektrischen Leitungen hängen blieben. Einige Leute sollen die Wolle aufgesammelt haben. Sie habe sich jedoch wenig später völlig aufgelöst.
>Nordlicht beobachtet< meldeten dpa/UP und auch die Rhein-Neckar-Zeitung am 1.Oktober 1957: Ein ungewöhnlich starkes Nordlicht konnte am Sonntagabend in einigen Teilen der Bundesrepublik beobachtet werden. In Hessen sowie in Teilen Nordrhein-Westfalens wurde die Himmelserscheinung zwischen 21:00 und 0:35 h gesehen. Das in der gemäßigten Zone seltene Naturphänomen zog am Horizont von Nordwesten nach Nordosten. Es erschien als riesige rote Strahlenkrone, durch die helle, weiße Streifen liefen.
>Düsenjäger jagte Fliegende Untertasse< kabelte UP und die Kasseler Zeitung vom 4.Oktober 1957 griff den Bericht aus Washington auf: Ein amerikanischer Düsenjäger will nach amerikanischen Berichten eine Fliegende Untertasse gejagt haben, die mindestens 75 Meter Durchmesser hatte und sich zeitweilig mit einer Geschwindigkeit zwischen 2.900 und 3.500 km/st fortbewegt haben soll. Wie es in dem in der Monatszeitschrift "UFO Investigator" veröffentlichten Bericht heißt, soll der Pilot des Düsenflugzeuges einen seltsamen Flecken auf dem Radarschirm wahrgenommen und diesen Körper daraufhin mit einer Geschwindigkeit von über 1.200 km/st angeflogen haben. Schließlich erkannte der Pilot vor sich ein großes rundes Flugobjekt.
+ So toll im ersten Moment sich jene Meldung oben anhört, so wenig Informationen und Details enthält sie auch. Keinerlei nähere Angaben sind gemacht worden, auch wenn der Bericht aus dem privaten Newsletter des NICAP von Donald Keyhoe stammt. Sie werden zustimmen, dass der Bericht einfach nur oberflächlich zu nennen ist und nicht dazu geeignet sein kann, in irgendwelcher Form die UFO-Debatte zu begleiten.
>Fliegende Untertassen - diesmal in Ei-Form - Texanisches Städtchen in heller Aufregung - Auch Südafrika meldet Beobachtung< hieß es in einer AP/dpa-Meldung aus Levelland, die wir aus dem General-Anzeiger vom 5.Oktober 1957 picken. Die Ortschaft Levelland in West-Texas (USA) wurde von einem geheimnisvollen Flugobjekt, das angeblich auf den Straßen der Umgebung niederging und in zwei Fällen die Elektro-Anlagen sich nähernder Kraftfahrzeuge zeitweilig außer Betrieb setzte, in hellste Aufregung versetzt. Unter den Augenzeugen befinden sich ein Sheriff und ein neger, der beim Anblick des Flugobjektes vor Schreck in Ohnmacht fiel. Der Neger-Kraftfahrer James Long schildert das Objekt als einen etwa 60 Meter langen eiförmigen Gegenstand, der am Samstagabend um 22:50 h sieben Kilometer westlich von Levelland gelandet sei und den Motor sowie die Scheinwerfer seines Fahrzeuges außer Betrieb gesetzt habe. Ein zweites Mal soll das Objekt am Sonntagvormittag um 12:15 h auf einer Landstraße zwölf Kilometer nördlich von Levelland und schließlich um 13:30 h fünf Kilometer nordwestlich der Stadt von Sheriff Weir Clem und seinem Stellvertreter Pat McCulloch gesichtet worden sein. Die Polizeiwache von Levelland wurde während der Nacht von zahlreichen Einwohnern und Kraftfahrern, die ähnliche Beobachtungen gemacht haben wollen, mit Anrufen überschwemmt.
Fliegende Gegenstände von zylindrischer Gestalt wurden am Sonntag zum zweiten Male innerhalb weniger Tage in großer Höhe über Johannesburg (Südafrika) beobachtet. Am Freitag war ein Düsenjäger der südafrikanischen Luftstreitkräfte erfolglos einem ähnlichen Gegenstand nachgejagt, der den Gerüchten von geheimnisvollen Fliegenden Untertassen neue Nahrung gab.
>Läßt sich der "Rote Mond" beobachten?< Die Weltsensation der letzten zwei Tage, der erfolgreiche Start eines Erdsatelliten durch sowjetische Wissenschaftler, hat in aller Welt die Amateurastronomen alarmiert, nachdem angenommen wurde, dass der künstliche Mond zu Zeiten des Sonne-Aufganges oder -Unterganges eventuell beobachtet werden könnte. Inzwischen sind, insbesondere von amerikanischen Wissenschaftlern, Zweifel laut geworden, ob eine Beobachtung des künstlichen Mondes mit optischen Geräten außerhalb des Gebietes der Sowjetunion überhaupt möglich sein wird. Die Enthusiasten in London ließen sich jedenfalls nicht abhalten, den Horizont mit großen und kleinen Ferngläsern abzusuchen. [So eine Meldung der Rhein-Neckar-Zeitung vom 8.Oktober 1957, verwendet wurde auch ein dpa-Bild von einer Gruppe Herrschaften die mit Ferngläsern und Fernrohren auf der Lauer lagen, um den Sputnik aufzufinden.]
+ Am 8.Oktober 1957 fand in Kassel-Wilhelmshöhe ein weiter Untertassen-Vortrag von Karl Veit vor 150 Personen statt, der "mit vollem Verständnis und Applaus und bezeugter Dankbarkeit aufgenommen wurde".
>"Feuerball" traf beinahe Flugzeug< kam es aus den Tickern der UP und am 10.Oktober 1957 schrieb die Kasseler Zeitung: Über zahlreichen Orten im Westen der USA wurde in der Nacht auf Donnerstag ein "großer Feuerball" beobachtet, der beinahe mit einem Flugzeug der amerikanischen Kriegsmarine zusammenstieß und schließlich in der Nähe des Ortes Myton an der Grenze der Staaten Utah und Colorado in den Erdboden einschlug. In der Nähe der Absturzstelle sollen dabei Brände entstanden sein. Bei dem "Feuerball" handelte es sich jedenfalls nicht um den sowjetischen Satelliten, da dieser nach wie vor seine Kreise um die Erde zieht. Der "Feuerball" wurde von dem Flugzeug, mit dem er beinahe zusammengestoßen wäre, verfolgt. Die Besatzung des Flugzeuges konnte den Einschlag in die Erde beobachten.
>Leuchtende Scheibe am Nachthimmel< meldeten die Hessischen Nachrichten am 12.Oktober 1957 aus Rotenburg: Eine merkwürdige Erscheinung haben, wie uns mitgeteilt wird, vor einigen Tagen gegen 23 h mehrere Rotenburger Einwohner am westlichen Himmel, etwa in Richtung der Jakob-Grimm-Schule, gesehen. Die Erscheinung soll, wie die Augenzeugen berichten, aus einer weißen leuchtenden Scheibe bestanden haben, die einen langen Schweif hinter sich herzog. Nach etwa zwei Minuten -während dieser Zeit habe die Erscheinung fast bewegungslos am Himmel gestanden- sei sie mit donnerähnlichem Geräusch pfeilschnell nach oben weggezogen und in der Atmosphäre verschwunden.
+ Leider ist auch diese Darstellung wegen ihres Detailmangels kaum ausreichend, um zur Meinungsbildung in Richtung einer Einschätzung zur Natur des gesichteten Gegenstandes beizutragen. Könnte ein Ballon mit angehängten "Fortsatz" das Phänomen ausgelöst haben?
>Viele Hamburger< beobachteten am Samstag und Sonntag zwischen 17 und 18:30 h einen hellen "Stern", der mit unglaublicher Geschwindigkeit gegen Norden zuflog. Nach Angaben der Sternwarte hätte man den "Sputnik" bestenfalls mit einem guten Fernglas sehen können. Hamburger Abendblatt, 14.Oktober 1957.
>"Sputnik" spukt in vielen Köpfen - Die Marsmenschen sind verärgert - Mr.Kings telepathischer Kontakt - Sie reparieren noch einmal...< meldete UP und die Rhein-Nackar-Zeitung druckte am 15.Oktober 1957: Von den Bewohnern des Mars und des Jupiter sind bei dem britischen Redakteur George King Hinweise eingegangen, dass der künstliche sowjetische Erdsatellit "Sputnik" die Erdatmosphäre an zwei Stellen durchlöchert hat. King, der das Magazin "Kosmische Stimme" herausgibt, erklärt außerdem, seine Gewährsleute im Weltraum hätten ihm versichert, dass sich "Sputnik" bei der dortigen Bevölkerung keiner großen Beliebtheit erfreue. Redakteur King nimmt es für sich in Anspruch, er stehe mit den Bewohnern des Mars, des Jupiter, der Venus und des Saturn in telepathischem Kontakt. Viele von diesen Wesen aus dem Weltraum verbrächten ihre Ferien auf der Erde, wobei sie die Reise hierher in Fliegenden Untertassen zurücklegten. Wie King erklärt, hat sein Magazin, das alle zwei Monate erscheint, eine Auflage von mehreren tausend Exemplaren und seine "Ätherius-Gesellschaft", die sich mit Botschaften aus dem Weltraum beschäftigt, zähle inner- und außerhalb Großbritannien Hunderte von Mitgliedern. "Viele Leute glauben nicht, dass wir Kontakt mit dem Weltraum haben", meint King, "aber sie sollen erst einmal das Gegenteil beweisen." Normalerweise geben sich King und seine Anhänger mit "Routineangelegenheiten" wie Fliegenden Untertassen, jenseitigen Warnungen vor Wasserstoffbomben, Asiatischer Grippe und ähnlichem Kleinkram ab. Aber kaum hätten die Sowjets ihren ersten Satelliten gestartet, da sei auch schon von den Marsmenschen eine dringende Warnung eingegangen. "Marssektor 8" habe berichtet, dass der künstliche Mond über Zentralaustralien und über Sibirien die Erdatmosphäre in Mitleidenschaft gezogen habe. Wie nach Mitteilung von King vom Mars weiter verlautete, sind die beiden Schäden vom "Satelliten 216" bestätigt worden. "Satellit 216" ist ein Ableger des Jupiter, der jetzt selbst die Erde umkreist. Die Marsleute haben sich, wie King sagte, für diesmal noch bereit erklärt, den Schaden zu reparieren. Aber das koste wertvolle "Mikro-Einheiten von Energie", welche für andere Zwecke nutzbringender hätten verwendet werden können. Der Bericht vom Mars habe ferner eine Warnung enthalten, keine bemannten Satelliten mit Wasserstoffbomben zu starten, erklärt King, der behauptet, er sei der einzige unter seinen Anhängern, der sich mit den hochentwickelten Bewohnern des Weltraums unterhalten könne. Andernfalls würden die Lebewesen von den anderen Sternen gezwungen sein, "entsprechende Schritte zu unternehmen". King sagte, er sei sich darüber im klaren, dass es Leute gebe, die sein Werk in zweifel ziehen. Seine jenseitigen Gewährsleute wüßten das auch. Als der Mars sich zu dem sowjetischen Satelliten äußerte, habe die Stimme aus dem Weltraum bemerkt: "Wir wissen, dass diese Feststellungen in gewissen Kreisen auf Unglauben stoßen werden."
>Ein Satellit vom anderen Stern? Aufsehenerregende Erklärungen auf dem Kongreß der Weltraumforscher in Frankfurt<, meldete am 27.Oktober 1957 Die Welt. Es gebe im Weltall außer dem sowjetischen Satelliten Sputnik schon andere künstliche Satelliten, die von "intelligenten Lebewesen" auf anderen Planeten gebaut worden seien. Diese aufsehenerregende Nachricht vertrat der deutsche Wissenschaftler Dr.Heinrich Faust vom Deutschen Wetterdienst Frankfurt am Wochenende auf dem Jahreskongreß der Deutschen Gesellschaft für Raketentechnik und Raumfahrt in Frankfurt. In seinem Referant "Lehren aus der Geschichte der Atmosphären für die Raumfahrt" erklärte Dr.Faust: "Wir dürfen überzeugt sein, dass irgendwo im Weltall schon Raumschiffe freiedlich das All durchziehen - gebaut von intelligenten Wesen, deren Existenz wir zwar nicht beweisen können, deren Leugnung aber einer an Größenwahn grenzenden Selbstüberheblichkeit des Erdenmenschen entspräche." Auch der Frankfurter Physiker W.Pons unterstützte die Ansichten Dr.Fausts in einem Referat über "Entropie und Leben, Gedanken zur Haltung des Menschen gegenüber der physikalischen und biologischen Umwelt unter besonderer Berücksichtigung der Raumfahrt". Pons erklärte in seinem vielbeachteten Referat: "Wir dürfen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schließen, dass das Leben auf der Erde kein Sonderfall kosmischer Entwicklung ist. Der Gedanke von der Einmaligkeit und Einzigartigkeit der Menschheit hat das Zeitalter der Aufklärung um fast dreihundert Jahre überdauert; er ist ja auch zu schön, um nicht wahr zu sein, und außerdem hatte man bisher anscheinend keine Ursache, ihn zu revidieren. Utopische Schriftsteller und Fliegende Untertassen haben zwar im letzten Jahrzehnt die Gemüter erregt und die Frage erneut aufgeworfen, ob es nicht so etwas wie andere Raumrassen von höherer Intelligenz und einer der unsrigen überlegenen wissenschaftlichen und technischen Kenntnis gebe."
Der Referent erklärte weiter: "Wir wollen uns indessen ganz auf den naturwissenschaftlichen Standpunkt stellen und sehen, wohin unsere Folgerungen führen. Soweit wir das Universum kennen, gelten die uns bekannten physikalischen Gesetze, Kausalität, Entopie, Atomaufbau, chemisches Verhalten, Schwerkraft und die Naturkonstanten, besonders die Lichtgeschwindigkeit und das Wirkungsquantum sind universell. Der Kosmos ist also eine physikalische und logische Einheit. Vertrauen wir der Weisheit der Schöpfung, die uns mit der Geschwindigkeitsbegrenzung im Weltalll zunächst auf die engere Nachbarschaft beschränkt und uns auf diese Art der Sorge enthebt, in welcher Weise wir das Weltall unsicher machen könnten. Bedenken wir aber, dass es zu unserer Evolution höchstwahrscheinlich anderorts Parallelprozesse gibt. Wenn wir andere intelligente Raumwesen noch nicht besuchen können, so ist damit keinesfalls gesagt, dass diese uns nicht ihrerseits einen Besuch abstatten können. Dies muß man, wenn man die Möglichkeit außerirdischen Lebens bejaht, logischerweise immer offen lassen. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, andere außerirdische Lebewesen seien zwangsläufig dümmer und unterentwickelter als wir. Der Chauvinismus ist auch als globale Erscheinung ein Armutszeugnis."
>Himmelskörper oder Flugzeug< meldete am 31.Oktober 1957 die Kasseler Zeitung: Auch Herr Max Jürgensen hat vom Hegelsberg aus den rätselhaften Himmelskörper gesehen, von dem wir am 18.Oktober 1957 berichteten. Er bewegte sich aus südwestlicher Richtung genau nordöstlich. Welcher Art der Flugkörper war, konnte noch nicht festgestellt werden.
>Fliegender Gegenstand über Prag< hieß es nach einer AFP-Meldung, die am 31.Oktober 1957 die Dill-Zeitung übernahm: Ein nicht identifizierbarer fliegender Gegenstand wurde am hellen Nachmittag von Hunderten von menschen über Prag beobachtet. Der Gegenstand, der einem Flugzeug mit einem langen weißen Schweife glich, überflog in breiten Kurven die tschechische Hauptstadt und verschwand nach mehreren Minuten am Horizont. Die Sternwarte erklärte auf die zahllosen Telefonanrufe der Bevölkerung, dass es sich weder um Sputnik, noch um eine Rakete, noch um einen Meteoren, noch überhaupt um einen bekannten Gegenstand gehandelt hätte.
>Die Fliegende Untertasse ist kein Vegetarie< meldete am 10.Oktober 1967 die Frankfurter Rundschau: Eine Autopsie des Pferdes "Snippy", das nach Ansicht seines Besitzers von der Besatzung einer Fliegenden Untertasse in der Wüste bei Alamosa in Colorado getötet wurde, hat das Rätsel nur noch rätselhafter gemacht. Ein bekannter Pathologe und Blutspezialist aus Denver, der die Leiche des Tieres sezierte, fand nach seinen Angaben die Bauchhöhle, den Schädel und das Rückgrat völlig leer, ohne daß er eine Öffnung entdecken konnte. Die Kontroverse um den dreijährigen Wallach begann, als "Snippy" am 7.September nicht auf die Ranch seines Pfelegers Harry King zurückkehrte. Zwei Tage später fand King die enthäutete Leiche des Tieres etwa 400 Meter von seinem Haus entfernt. Von Hals und Kopf war das Fleisch entfernt, die Knochen lagen völlig bloß. King rief die Besitzer des Pferdes, das Ehepaar Burt Lewis, und suchte mit ihnen das Gelände ab. Dabei fanden sie etwa 100 Meter von der Pferdeleiche entfernt 15 runde Markierungen, wie sie von Auspuffgasen verursacht werden. Sofort war die These der Fliegenden Untertasse geboren. Die Behörden bleiben jedoch dabei, daß das Pferd von einem Blitzschlag getroffen wurde.
>Keine außerirdischen Flugkörper< meldete AP aus Colorado Springs und am 19.Oktober 1967 konnte man z.B. in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung lesen: Zwanzig Jahre sorgfältigster Prüfungen und Ermittlungen der Luftwaffe in den Vereinigten Staaten haben bisher keinerlei Beweise für die Existenz Fliegender Untertassen oder ähnlicher unbekannter Flugobjekte (UFOs) erbracht. Wie der UFO-Sachverständige Lawrence J.Tacker von der Luftwaffen-Akademie jetzt in Colorado Springs mitteilte, wurden von den zuständigen Air Force-Dienststellen insgesamt eltausend Berichte und Meldungen über angeblich gesehene UFOs überprüft. Es gebe jedoch keine einzige Fotografie und auch keinen Film von einem derartigen Flugobjekte. In 98 Prozent aller gemeldeten Fälle seien zweifelsfrei natürliche Ursachen festgestellt worden: Raketen, Ballons, Vögel, Scheinwerferstrahlen [!], Drachen oder Kondensstreifen.
Kurzmeldung am 26.Oktober 1967 in der Frankfurter Rundschau: Als "sehr groß, hell und kreuzförmig" haben zwei Polizeiwachtmeister der südenglischen Grafschaft Devon zwei unbekannte Flugkörper beschrieben, die sie am Dienstagmorgen über einer einsamen Landstraße gesehen haben wollen.
>"Das Ding" erneut gesichtet - Unbekanntes Flugobjekt erregt englische Gemüter< hieß es in einer Meldung vom 27.Oktober 1967 im Mannheimer Morgen: Die seit drei Tagen in England nicht mehr abreißenden Meldungen über ein unbekanntes Flugobjekt haben am Donnerstag zu einer Parlamentsanfrage geführt. Der konservative Abgeordnete Peter Mills will von Verteidigungsminister Denis Healey wissen, ob es sich bei dem Flugobjekt möglicherweise um Maschinen von einem anderen Stern handelt. Auch am Donnerstag sichteten mehrere Personen in verschiedenen Landesteilen "das Ding", das bereits am Dienstag und Mittwoich -wie berichtet- verschiedene Polizeibeamte und Passanten in Sussex, Devon, Corwell, Hampshire, Oxfordshire, London und Lancashire beobachtet haben wollen, Der "große und breite" Flugkörper wurde zuletzt kurz nach Mitternacht am Donnerstagfrüh von einem Bobby im Gebiet von Liverpool gesehen. Die Theorie, es handele sich um den zur Zeit gut sichtbaren Planeten Venus, scheint zweifelhaft. Vom königlichen Observatorium in Hurstmonceux (Sussex) ist "das Ding" noch nicht gesichtet worden. Einige Briten sind bereits von der Existenz fremder Flugkörper überzeugt. So meinte Samuel Shenton, Sekretär der "Flat Earth-Society", die von der Annahme ausgeht, die Erde sei eine Scheibe, die Flugkörper seien mit Lebewesen von Atlantis besetzt, "das am Ende der Erde jenseits der Eis-Barriere liegt".
>Ein Besucher aus dem Weltall ging zum Arzt/Ganz Venezuela spricht von Marsmensch Astrum/Dementis konnten nichts ausrichten< berichtete Julie Kruger (AP, Caracas) am 28.Oktober 1967 in der Frankfurter Rundschau: "Die Marsmenschen kommen, die Marsmenschen kommen", stammelte ein aufgeregter junger Mann auf einer Polizeiwache in Caracas und sank dann völlig fassunglos auf einen Stuhl. Bevor die verblüfften Polizisten, die an Terroristenüberfälle und andere normale Vorkommnisse gewöhnt sind, der Sache nachgehen konnten, hatte der "Marsmensch" eine Arztpraxis betreten und dort um eine gründliche Untersuchung gebeten. In den folgenden Wochen berichteten Leute aus allen Teilen Venezuelas über Begegnungen mit Besuchern aus dem Weltall. Die Marsmenschen ersetzten die hohen Lebenshaltungskosten als Gesprächsthema Nummer ein, un die Psychologen und Leitartikler hatten ihre große Zeit. Der Höhepunkt kam, als ein Mädchen aus lauter Angst einen halben Liter Benzin trank, nachdem es gelesen hatte, daß zwei Experten für Unbekannte Flugobjekte (UFO) eine unmittelbar bevorstehende Invasion großen Stils aus dem äußeren Weltraum voraussagten. Nichts von alledem wäre geschehen, so meinen die Venezolaner, wenn der "Marsmensch" nicht ausgerechnet in der Praxis eines prominenten Arztes gelandet wäre. Dieser Doktor, darin war man einheitlicher Meinung, gehörte nicht zu jener Sorte von Leuten, die unsinnige Geschichten auftischen. Pressereporter, die die Erzählung bestätigt haben wollten, wurden aus der Privatklinik gewiesen, in die der so plötzlich berühmt gewordene Doktor mit einem Herzanfall eingeliefert werden mußte. "Der Schock einer so großen Überraschung...", seufzte ein Verwandter des Erkrankten und erklärte sich bereit, den Hergang genau zu schildern. Am nächsten Tag brachte eine Morgenzeitung in großer Aufmachung einen Exklusivbericht über den kleinen, kahlen Marsmenschen namens Astrum, der untersucht werden wollte. "Er schlich in die Praxis, ohne daß die Sprechstundenhilfe ihn bemerkte", erzählte der Verwandte. "Nachdem ihn der Doktor untersucht hatte, gestand er, daß er eigentlich gar kein richtiger Marsmensch sei, sondern von einem anderen Planeten komme. Der Mars sei nur Zwischenstation zum Auftanken gewesen. Er sprach alle Sprachen und hatte für jedes menschliche Leiden ein Heilmittel."
Die meisten anderen Zeitungen bezeichneten die Sensationsgeschichte als eine fette Ente. Ein Blatt meinte, Astrum sei kein Marsmensch, sondern ein merkwürdig gekleideter Grieche gewesen. Am nächsten Tag schrieb die gleiche Zeitung, er sei nicht einmal ein Grieche, sondern ein einheimischer Liliputaner. Indes, die Dementis der Konkurrenz nützten nicht viel. Jedermann wollte glauben, daß Astrum tatsächlich existiere. Während die Pressevertreter auf die Genesung des Arztes warteten, um von ihm selbst zu hören, was eigentlich geschehen sei, entdeckte ein reicher Landbesitzer einen anderen Marsmenschen, der auf seinem Grundstück Bodenproben entnahm. Ein Polizist feuerte auf ein fluoreszierendes Flugobjekt, und die Studenten von Caracas, die an dem Spaß auch ihren Anteil haben wollten, meldeten den Start einer Fliegenden Untertasse von ihrem Universitätsgelände. Zwar wurden eine ganze Menge Schwindler entlarvt, aber auch das half kaum etwas. Der Marsmensch zeigte ein enormes Beharrungsvermögen und beflügelte die Vorstellungskraft der Venezolaner. Erst als ein Obstbauer berichtete, ein riesiger Affenmensch habe außerhalb von Caracas seinen Lastkraftwagen mit einem Ruck umgekippt, zeigte die Masse der Zeitungsleser ein gewisses Mißtrauen. "An den Marsmenschen konnte ich wenigstens noch glauben", meinte ein Taxifahrer, "aber jetzt wird es allmählich verrückt."
+ Obiger Bericht ist sicherlich ein Musterbeispiel für das Aufkommen einer Massenhysterie in ökonomisch schwierigen Zeiten, zur Ablenkung von den Alltagssorgen der breiten Menge. In diesem Fall war es der Begegnungsbericht, der ein bekannter Arzt (oder noch eher ein Verwandter von ihm unter Bezugsnahme auf den guten Namen) in Umlauf setzte und überall die Phantasien durchschlagen ließ. Phantasien, die die Menschen so lieben und bei denen mancher auch bereit ist, noch eine obenauf zu setzen, wie im Fall der vielen Schwindler. Erst wenn tatsächlich der Rausch verklingt und nichts weiter passiert, was die dennoch vorherrschende Unsicherheit hinsichtlich des Themas der Menschen wegwischt, oder eine Geschichte gar zu verrückt ist, weil irgendwie unpassend zur Agenda ausgefallen, erlischt der Enthusiasmus allmählich. Oder es geschieht etwas dramatisches, wie im Fall des Benzin-schluckenden Mädchens, mittels dessen die Masse sich bewußt wird, wohin das wechselseitige Spiel abgetrieben ist. Wieder einmal zeigt sich, daß solche "Rauschzustände" immer über geneigte Medien laufen. Es zeigt sich aber auch, daß vernünftige und rationale Erklärungen den öffentlichen Phantasie-Schub wohl nicht bremsen können. Deswegen ist als kollektiver "Wahn" das UFO-Phänomen wohl nicht mehr aus unserer Kultur wegzudenken und alle Versuche ihm Eingrenzung zu gewähren wurden zu Luftnummern.
>Der 10.Interkontinentale interne Kongress der UFO-Forscher<, Wiesbaden 1972 fand vom 29.September bis zum 1.Oktober 1972 statt und hatte als Generalthema die "Interstellare Raumfahrt" anzubieten. Gewidmet war die Veranstaltung Prof.Dr.Hermann Oberth, der ohne Scheu sich seit Jahrzehnten bereits für das Studium der "außerirdischen Flugobjekte" eingesetzt hatte und damit "zur verehrungswürden Symbolgestalt" der DUIST geworden war und deswegen "ein historisches Denkmal gesetzt" bekam. Wichtig war die Veranstaltung auch ob der "Sammlung geistiger Kräfte", da das Jahr 1972 "von entscheidender Bedeutung für die Welt-UFO-Forschung" gewesen sein soll. Die Streiter der DUIST sahen sich nämlich bisher "einem harten und ehrbaren Kampf um die Ideale und Zieles des neuen Menschentyps - des homo cosmucis" ausgesetzt, weswegen sich die Freunde der UFO-Forschung nun als "Mitgestalter des NEUEN KOSMISCHEN WELTBILDES" sahen. Wieder waren als Ehrengäste zwei Kontaktler geladen, aber dieses Mal durften Presse, Rundfunk und Fernsehen nicht teilnehmen, "um den Schutz der Kontaktler zu gewährleisten", wie es in der bereits am 15.Juni 1972 an die Mitglieder in Form einer Einladung hieß. Ort des UFO-Treffs war dieses Mal dar Casino-Sall der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.
Bei der Eröffnungsrede verwies Karl Veit darauf, das inzwischen "eine ganze Reihe neuer, meist jugendlicher Mitglieder der DUIST beigetreten sind" - so mancher zählt heute noch zur aktiven Szene. Weswegen die Medien in diesem Fall nicht zugelassen wurden, ist hier ebenfalls erklärt worden: "Weil Kontaktler für die Massenmedien in den deutschsprachigen Ländern merkwürdigerweise noch immer wie ein rotes Tuch wirken" und die Formulierungen der Reporter "oftmals zu deutlich den Stempel negativer Empfehlung und Entstellung oder der Desinformation tragen" und die DUIST daran keinerlei Interesse hat. "Durch Verschweigen der Negativ-Gruppen wird der Fortschritt und die Kreativität des Menschengeschlechts zwar etwas aufgehalten, kann aber auf die Dauer nicht unterdrückt werden. Wir haben auf diesem Kongreß einen neuen Stein uns Rollen gebracht und sind stolz darauf", verkündete Veit als Kongreß-Resumée. In einem "Wiesbadener UFO-Manifest" wurde verkündet, daß die UFOs durch die anwesenden "kompetenten Untersucher" und ihrer "primär gründlichen und objekten" Forschungsarbeit nun als extraterrestrische, interstellare resp. galaktische Flug-Objekte deklariert wurden. Als "solarisches und galaktisches Konförderationsziel" der DUIST-Arbeit wurde nun die lang "ersehnte bessere Welt" ausgerufen, um die "langerwarteten Freundschaftsverbindung mit Außerirdischen und einer soziologisch gerechten höheren Gesellschaftsform" zu erreichen. All dies wurde einmal mehr durch die "die wissenschaftlich-technischen Vorträge" von "zehn Wissenschaftlern, Physikern und Ingenieuren und drei Kontaktpersonen" auf dieser Konferenz geleistet, worunter folgende Beiträge genannt sein sollen: Dr.Wolfram Fragner mit Die Flugphysik der Uraniden, Artur Berlet mit Achttägige Planetenreise 1958, Anny Veit mit Dank an den Schöpfer, H.Ilg mit Wir sind Kinder des Kosmos oder Horst Raps mit Raumflug zu fernen Planetengebieten.
Zu obigen "historisch bedeutsamen Ereignis" hatten sich rund 300 Personen eingefunden. Wieder einmal war es für viele Teilnehmer "ein echtes, tiefgreifendes Erlebnis" gewesen, da die Referenten eine "Fülle von Wissen und Erfahrung" ausbreiteten und in den toll verkauften Fachbüchern weitergaben. Freilich gab es eine ganze Reihe Dankschreiben nach der Veranstaltung, so auch von H.-W.Peiniger des UFO-Jugendclub Lüdenscheid (heute GEP).
>Das Geheimnis der 5 UFOs an der Fensterscheibe - 14jähriger beobachtete eine Fliege - und hatte eine tolle Idee..<. informierte BILD am 7.Oktober 1972 die deutsche Öffentlichkeit. Aus dem britischen Sheffield berichtete Siegfried Helm: Fünf Fliegende Untertassen von einem anderen Planeten schweben auf die Erde zu. Das ist ganz deutlich auf einem Amateurfoto zu sehen, das vor zehn Jahren als Sensation um die Welt ging. Der 14jährige englische Schüler Alex Birch hatte den Schnappschuß einer Zeitung geschickt. Jetzt hat Alex schmunzelnd zugegeben: "Alles war nur ein Schülerulk!" Alex, inzwischen Familienvater, besuchte damals die Oberschule in Shffield. Er erinnert sich: "Ich beobachtete eine Fliege, die eine Fensterscheibe hinaufkrabbelte. Es sah aus, als schwebe sie in der Luft. Das brachte mich auf eine tolle Idee..." Zusammen mit zwei Klassenkameraden malte Alex die fünf Fliegenden Untertassen mit Ölstiften auf die Fensterscheibe. Dann schoß er mit einer einfachen Box das folgenschwere ´Beweisfoto´. Die drei Schüler schworen sich, diese größte Eulenspiegelei des Jahrzehnts nicht zu verraten. Alex wurde im Nu berühmt. Die Weltpresse brachte von seinem UFO Schlagzeilen. In Fernsehen und Rundfunk wurde der Oberschüler interviewt. Wissenschaftler zweifelten die Echthheit des Fotos nicht an. Im Londoner Luftfahrtministerium wurde Alex drei Stunden lang von UFO-Spezialisten ausgefragt. Immer blieb er dabei: "Ich habe die UFOs fotografiert, als sie über Sheffield schwebten." Als der jetzige Handelsvertreter den ganzen Schwindel zugab, entschuldigte er sich: "Die Sache war mir damals so über den Kopf gewachsen, daß ich nicht mehr wagte, alles zurückzunehmen." Besonders betroffen zeigte sich der englische Sachbuchautor Leonard Cramp. In seinem Buch Ein Steinchen im Mosaik beschreibt er die Ölkreide-UFOs als wichtigstes Beweisstück für die Existenz von Fliegenden Untertassen. "Trotzdem bin ich weiter davon überzeugt, daß es wirklich UFOs gibt", sagte Cramp gestern.
+ Obige Berichterstattung wurde von einem großformatigen Foto des UFO-Ulks sowie einer kleinen Abbildung vershen, in welcher Alex Birch zu sehen ist, wie er a) seinen alten Fotoapparat und b) die Glasscheibe hochhält, auf welcher die die Untertassen aufgemalt hatte. Dies ist einer der ganze wenigen UFO-Vorfälle wo auch großformatig die ursprüngliche UFO-Sensation zurückgenommen wurde, ganz wie man es sich presserechtlich im Sinne einer Gegendarstellung vorstellt. Aber die Birch-Story beweist auch klipp und klar, daß die Fachleute, die Wissenschaftler und die Geheimdienstler von einem Buben und seinen wie Pech und Schwefel zusammenhaltenden Freunden ausgehebelt werden können. Experten lassen sich an der Nase herumführen, sind nicht imstande eine plumpe Fälschung auf diesem Gebiet zu erkennen. Und weil derartige Vorfälle Dimensionen annehmen können, die einem Scherzbold einfach über den Kopf wachsen, gilt zu fürchten, daß dieses Szenario bereits oftmals anzutreffen war und somit noch zahlreiche "UFO"-Meldungen als unerkannte Schwindel und "echte" Beweise die Debatte begleiten und der heimliche Eugenspiegel immer um uns herum ist.
>Alles über UFO´s< versprach ab Nr.46/1972 die Illustrierte Sexy ihren Guckern und Lesern in einer in diesem Heft startenden Serie. In diesem ersten Teil ging es u.a. auch um den im Eifelort Mayen lebenden "UFO-Jäger August Wörner", der in "seinem Lieblingsrevier am Nürburgring an Himmel" nach seinen himmlischen Freunden absucht. Hier beschreibt jener eine Nahbegegnung mit einer Untertasse, die eine Art Antenne von fünf Meter Länge ausfährt. Diese Beobachtung gehört zu seinem Leben, da er "die UFO-Forschung mit System betreibt". Obwohl Wörner jede Nacht den Himmel abfotografiert, ist es ihm bis zu jenem Zeitpunkt nur knapp 20 x gelungen, die fremden UFOs aufzunehmen - aber, immerhin! Sexy weiter: "Im gleichen Maße, wie Wörner erfolgreicher wird, verstärkt sich das Interesse bei fachkundigen Wissenschaftlern. Mit fünfzig automatischen Kameras" des Max-Planck-Instituts gehe man auf UFO-Pirsch. Kein Wunder, wenn Wörner auch "Dankschreiben aus dem Weißen Haus und dem Kreml" besitzt, die "beweisen, daß man auch dort an der Arbeit des Deutschen interessiert ist". Nur in Deutschland verschwindet nach Wörner alles "in Geheimakten beim Bundesverteidigungsministerium". Wieder einmal starker Tobac, der hier in dicken Schwaden von einem ufologischen Münchhausen zum Nebelbomben-Wurft wird. Welch eine Art von Journalismus!
Auch die Schlagzeile der Fortsetzung, >Tödliche Jagd auf das Ding aus dem All<, verlockte zwar den Leser zum Kauf, aber zur Aufklärung wurde nichts beigetragen. Es ging hier um den Vorfall von Mantell vom 7.Januar 1948 (immerhin ist das Datum exakt), der nach der Observation eines "scheibenförmigen Gegenstandes mit orangerotem Feuerkranz" extra startet, um das Ding zur Landung zu zwingen oder abzuschießen. Mantell wird hier als "erfahrener Düsenjägerpilot" [seine P-51 war eine Propellermaschine] mit "über 3.500 Flugstunden" vorgestellt, der geradezu filmgerecht in einer langgezogenen Kurve fast senkrecht in den Himmel schießt, was nur auf die blühende Phantasie des Schreibers zurückgeht und ein klassisches Stilelement des Abenteuerromans, aber keineswegs einer seriösen Berichterstattung ist. Sexy ist nicht schüchtern und beschreibt lebhaft eine Utopia-Heftchen-gerechte Funkkommunikation zwischen Mantell und dem Fliegerhorst. Hier soll Mantel gesagt haben: "Ich habe das Ding gesehen. Form wie eine Scheibe. Ungeheuer groß. An der Oberfläche ein Ring und eine Kuppel." Selbst auf dem Radarschirm der Basis will man den UFO-Körper inzwischen als "einen gewaltigen Diskus" geortet haben, "ein Bild wie das des Saturn" sogar [was natürlich barer Unsinn ist]. Und noch eines oben drauf, ein Begleitmann von Mantell soll gemeldet haben, daß sein Chef das Ding "gerammt" hat und nun deswegen abstürzt! Kein Wunder, wenn nach Sexy dieser Zwischenfalls in den Unterlagen von Washington als "erster materieller Beweis für die Existenz" der Raumschiffe aus dem All gewertet wurde. Hunderttausende Genießer des "Arsch- und Tittenblatt" (Insiderjargon der Pressebranche für derartige Produkte) wurden in die Irre geführt. Und schon sind wir im österr. St.Peter [?, in anderen Quellen ist von Sankt Lorenzen die Rede] in der Steiermark, wo Musikus Rudi Nagora im Mai 1971 seinen Urlaub verbringt und dabei eine Fliegende Untertasse vor die Linse bekam, um damit "die sensationellsten UFO-Bilder der letzten Jahre" zu knipsen. Eine der Aufnahmen stellt das Blatt vor und ebenfalls darf Nagora sich stolz dem Publikum präsentieren. Abgerundet wird die Darstellung durch die kühne Behauptung, daß inzwischen weitere PKWs am Straßenrand angehalten hätten, um deren Fahrer und Passagiere zu entlassen, die dann alle ebenfalls Zeugen des vorgeblichen Geschehens wurden [auch dies ist aus den Fingern des Schreibers gezogen]. Im gegensatz zu dem Bildmaterial über eine flache Scheibe, wird hier dann auch von drei deutlichen runden Ausbuchtungen an der Unterseite der Fliegenden Untertasse schwadronniert, um damit den Adamski-Scoutship-Typ gerecht zu werden. Natürlich wird Kritik an dem Fall durch Professor Harry O.Ruppe zur "Polemik" abgewürdigt, während selbstverständlich Adolf Geigenthaler als "anerkannter Experte auf dem Gebiet der Parapsychologie" die Aufnahmen für echt erklärt und größeres Gewicht beigemeßen bekommt. Die Wissenschaft macht dann alle lächerlich, die sich zu UFOs bekennen.
>"Ich sah ein glühendes Ei am Himmel - da dachte ich, jetzt kommt der Angriff aus dem All"< meldete uns die Schlagzeile des 3.Teils in Nr.48/1972 der Sexy, die bereits schon die beiden ersten Folgen recht sexy aufpoliert hatte. Hier ging es nun um den Fall des Leslie Leek, eines Polizeibeamten aus Aldridge nahe dem britischen Birmingham. Er saß da nachts in seiner Wache, es war übrigens der 16.August 1971, als er gerade die Sportzeitung las. Da störte ihn ein Anrufer, der ihm nichts weiteres als ein UFO meldete, welches über seiner Garage "herumflog". Der Polizist sah nach dem Rechten und kam 15 Minuten später am Ort des Geschehens an, um "wie vom Schlag getroffen zu werden", er reißt sich den Kragen seiner Uniform auf, da es ihm die Kegle zuschnürt. Dreihundert Meter über der Garage schwebt ein ovales Objekt von der vielfachen Größe eines Flugzeugs. Es konnte kaum von der Erde kommen. Leek fährt mit quietschenden Reifen seines Streifenwagens zurück zur Wache und trommelt alle verfügbaren Beamten zum UFO-Einsatz zusammen. Ausgerüstet mit einem Fotoapparat rasen sie zurück. Das UFO ist immer noch da und Leek bannt es auf Film. Das Objekt hat einen weichen Orangeton und schien die Form zu ändern - zwei Stunden lang wird das UFO nun von den Beamten und weiteren Neugierigen ausgemacht, wie es sich gegen Südosten bewegte und am Morgenhimmel verschwindet. Polizeichef Arthur Reese benachrichtigte unverzüglich das Londoner MoD, welches innerhalb von Stunden alle Unterlagen beschlagnahmt und eine Nachrichtensperre verhängt. Doch die Presse wußte bereits Bescheid und berichtete in dicken Schlagzeilen... Was sich hier so spannend anhört, war nichts weiter, wie eine Untersuchung zeigte, als der Nachbarplanet Mars, der in England für UFO-Fieber gesorgt hatte, natürlich erfuhr dies der Sexy-Leser nicht, schließlich wäre dann die Story nicht mehr so sexy gewesen. Wie Ironie klingt es dann, wenn das Blatt noch sich nach verräterischem Freund´schen Muster verschreibend schreibt: "Ganz selten dringt ein Wort über solche Ergebnisse [gemeint waren wohl ´Ereignisse] an die Öffentlichkeit."
In der 4.Fortsetzung ging es um den "UFO-Forscher" George Adamski, der behauptete: >"Ich sprach mit einem Wesen von der Venus"<. Aber zunächst wird aus berufenem Mund erklärt, daß die Erde von intelligent gesteuerten außerirdischen Fahrzeugen besucht wird. Hierbei handelte es sich um den Kernphysiker Dr.Stanton Friedman, "der seit 14 Jahren für das Raumfahrtprogramm der Vereinigten Staaten arbeitet". Genau in diese Kerbe haut auch George Adamski, der "einen ungewöhnlichen Beitrag zur UFO-Forschung geleistet hat". Er fotografierte nicht nur Fliegende Untertassen, nein er hatte auch als erster Mensche Begegnungen mit den Insassen der außerirdischen Raumschiffe, Sexy druckt auch das altbekannte Scoutship-Untertassenbild nach, wenn auch mit der pseudoskeptischen Bildunterschrift: "Adamskis UFO-Foto: ein Raumschiff aus einer anderen Welt?" Sexy will sich nicht mit "Wertungen" beschäftigen, sondern "sich nach Tatsachen richten", hätte man es doch nur von Anfang an getan! Die "Tatsachen", so wie man sie dem Autoren vorstellte: Vier Menschen haben den Vorgang unabhängig beobachtet und sie seien "weder UFO-vorbelastet noch jemals zuvor durch irgendwelche Hirngespinste aufgefallen". Auch dies kann kaum weiter von der Wahrheit weg sein, als sonst etwas. Die Zeugengruppe waren keine "ganz normalen Bürger", die zufällig Adamski begleitet hatten, sondern Okkultisten, Spiritisten und zudem Adamski´s Freunde, die er extra für den Kontakt mitgenommen hatte! Kein Wunder also, wenn "bis zum heutigen Tage die Aufnahmen des UFO zu den besten Fotos zählen, die jemals von einem außerirdischen Raumschiff aufgenommen wurden".
>UFOs als neue Attraktion für die Touristen< hieß es am 9.Oktober 1977 in verschiedenen Zeitungen, so auch in der Sonntagspost. Aus London wurde so gemeldet: Touristen, die etwas Außergewöhnliches erleben wollen, können in der walisischen Grafschaft Pembrokeshire jetzt einen UFO-Führer engagieren, der sie sachkundig durch das von unbekannten Flugobjekten angeblich bevorzugte Küstengebiet begleitet. Ein Hotel in der Nähe von Milford Haven bietet für passionierte "Skywatchers" günstige Wochenendpauschalen an. Nach Berichte, die bei der britischen Gesellschaft für UFO-Forschung eingegangen sind, wurden an der Westküste von Wales mehrfach unbekannte "Raumschiffe" gesichtet, deren Insassen silberne Raumanzüge tragen. So sah eine vor Angst zitternde Bäuerin ein zwei Meter großes Wesen im Silberanzug, das minutenlang durch ihr Küchenfenster gestarrt haben soll. Ihren Hunden standen angeblich die Haare zu Berge. Der Fremdenverkehrsverband von Wales, der bisher mit britischen Spukschlößern und schottischen Ungeheuern nur schwer konkurrieren konnte, ist jedenfalls über die unbekannten Gäste, die Touristen anlocken sollen, hoch erfreut.
>Aufklärung aus dem Bermuda-Dreieck - Sowjetische Expedition konnte mit Forschungsschiff nichts Übernatürliches finden< meldete am 13.Oktober 1977 ddp aus Moskau: Nach einer Expedition in das sogenannte Bermuda-Dreieck ist das sowjetische Forschungsschiff Viktor Bugajew in den Heimathafen Odessa zurückgekehrt. Das Schiff hatte sich an dem internationalen Experiment "Polymode" zur Erforschung der ozeanischen Winde beteiligt, nicht zuletzt, um die sensationellen Berichte über das Verschwinden von Schiffen und Flugzeugen in diesem Teil des Atlantiks vor der amerikanische Küste zu klären. An dem Experiment hatten auch Wissenschaftler aus den USA, aus Großbritannien, Kanada und Frankreich teilgenommen. Expeditionsleiter Baranow sagte der sowjetischen Jugendzeitung Komsomolskaja Prawda, die Ergebnisse der gemeinsamen Untersuchungen könnten dazu beitragen, ein mathematisches Modell der Zirkulation des Ozreans und der Atmosphäre sowie ihrer Wechselbeziehungen zu schaffen. Das sei für langfristige Wettervorhersagen sehr wichtig. Es sei Zufall gewesen, betonte Banranow, daß das Bermuda-Dreieck zum hydrophysikalischen Prüffeld wurde. Anfangs sei geplant gewesen, das Studium weiter im Norden -südlich Neufundlands- durchzuführen. Dort aber seien die klimatischen Bedingungen zu kompliziert. Die eingehende Untersuchung der Struktur der Ozeangewässer und der Atmosphäre im Bermuda-Dreieck werde beim beweis helfen, sagte Baranow in dem Interview, daß dort nichts Übernatürliches vor sich geht. Die amerikanischen Wissenschaftler hätten die Oberfläche dieses Teils des Ozeans gefilmt, wobei sich herausstellte, daß sie 25 Meter unter dem Niveau des Weltozeans liegt. Das sei zweifellos eine interessante Tatsache, sage aber allein für sich nichts aus. Im Raum von Colombo sei der Pegel des Ozeanbs beispielsweise sogar 70 Meter tiefer, was sich nicht wesentlich auf die Zirkulation des Wasser auswirke. Baranow berichtete weiter: "Unsere Mannschaft arbeitete bereits des öfteren im Gebiet der Bermudas. Die Menschen haben sich an die dort herrschenden Bedingungen gewöhnt, und auch dieses Mal fuhren sie ruhig dorthin. In Kanada wandten sich Journalisten mit der Bitte an uns, zu beschreiben, welche Gefühle und Empfindungen wir hatten, als wir uns in die ´Zone erhöhter Gefahr´ begaben. Aber in der ganzen Zeit waren sowohl in der menschlichen Psyche als auch in der Natur keinerlei unerklärbare Erscheinungen aufgetreten."
>Königin Silvia: Fliegende Untertasse über Schloß Drottningholm< hieß es am 7.Oktober 1982 in der Zeitschrift Frau im Spiegel in einem Bericht von S.Ekland, gekröhnt von einem Foto des schwedischen Lieblings und dem Text: "Auch außerirdische Wesen scheinen sie zu lieben: Silvia schlief, als das UFO kam." Und der Artikel selbst sagte aus: Wenn es stimmt, was die königliche Leibgarde dem schwedischen Verteidigungsstab meldete, ist Königin Silvia sogar bei außerirdischen Wesen sehr beliebt. Wachsoldat Per Troell gab zu Protokoll: "Wir sahen, wie ein kuppelförmiges Raumschiff mit gleißendem Licht mehrmals über Schloß Drottningholm kreiste." König Carl Gustaf ließ mitteilen, er habe keine Angst vor "Fliegenden Untertassen", sei aber stolz auf seine Leibgarde: "Der Vorfall zeigt, daß meinen Soldaten vom Wachtregiment nichts entgeht." Jetzt beschäftigt sich die militärische Forschungsanstalt mit dem außergewöhnlichen Vorfall.
>Erst ein "lautes Zischen", dann elf seltsame Spuren... Rätselraten in Dorla um geheimnisvolle Erscheinungen< meldete am 13.Oktober 1982 die Fritzlar-Homberger Allgemeine: Reinhard Mlitzke aus dem Gudensberger Stadtteil Dorla traute seinen Augen nicht, als er am Freitagmorgen voriger Woche aus dem Fenster schaute: Auf dem Verbundpflaster seiner Garageneinfahrt hoben sich elf helle, halbkreisförmige Spuren deutlich vom dunkleren nassen Stein ab. Diese seltsamen Bögen allein waren jedoch nicht der Grund für seine Verwirrung. Einige Stunden vorher, gegen 2:15 h, hatte sich noch etwas Unerklärliches ereignet. "Ich bin aufgewacht, weil meine kleine Tochter weinte", erzählte die Ehefrau. Von draußen sei ein Riesenspektakel zu hören gewesen, "ein lautes Zischen, stark aufheulend", berichtete sie weiter. Sie habe sich aber nicht weiter darum gekümmert, weil sie das Kind habe beruhigen müssen. Außerdem sei das Geräusch relativ schnell abgeklungen. Dieses nächtliche Erlebnis wäre sicher in Vergessenheit geraten, wenn eben am Morgen nicht die seltsamen Spuren auf dem Pflaster deutlich sichtbar gewesen wären. Beides zusammen veranlaßte Reinhard Mlitzke, sich Gedanken über den Grund dafür zu machen. Er informierte die Polizei, die sich die weißen Bögen anschaute, aber achselzuckend wieder abzog. "Der eine Polizist hat nur gelacht, als ich meinte, dass irgendetwas Geheimnisvolles geschehen sein muß", berichtete Mlitzke. Das Stichwort "UFO" fiel natürlich sofort. "Viele halten mich für einen Spinner", fuhr er fort, "aber ich glaube, dass hier irgendeine Energie frei geworden ist, die die Steine verändert und das Geräusch verursacht hat". Sicher habe er anfänglich einen Scherz vermutet, doch die hellen Halbkreise widerstanden jedem Versuch, sie abzukratzen oder mit Scheuerpulver und Bürste zu beseitigen. "Außerirdische" müssen es seiner Meinung nach nicht gewesen sein, aber vielleicht "eine Art Rakete, eine geheime Waffe von den Amis oder Russen.".
Im Dorf schwirren nach diesem Vorfall die Gerüchte, Erinnerungen an seltsame Beobachtungen werden wieder wach. Heinrich Färber, Kaufmann in Dorla, beschwört, vor dreieinhalb Wochen, an einem Freitagabend gegen 21 h, zwei leuchtende Körper gesehen zu haben, die unweit des Ortes aufgestiegen seien und sich geräuschlos, immer im gleichen Abstand, fortbewegt hätten. Im Frühsommer, berichtete Mlitzke weiter, habe ein Landwirt beim Heumachen auf seiner Wiese verbrannte Stellen im Gras entdeckt, die auch die Form von Halbkreisen gehabt hätten. Damals sei vermutet worden, dass die Bundeswehr "irgendwelche Manöver" dort veranstaltet habe. Viel Seltsames, Unerklärliches also, das Ratlosigkeit hervorruft und wildesten Spekulationen Tür und Tor öffnet. Um mehr als nur Vermutungen zu äußern, hat deshalb Reinhard Mlitzke vor, einige der farblich veränderten Steine herauszubrechen und von Wissenschaftlern der Gesamthochschule Kassel untersuchen zu lassen.
+ Begleitet war der Text von einem Foto mit folgendem Text: Auf dem nassen Verbundpflaster sind die hellen Spuren recht deutlich zu erkennen. Reinhard Mlitzke aus Dorla entdeckte sie am Freitagmorgen. In einem abegsetzten Kasten war unter der Überschrift >J.v.Buttlar: "Klassische UFO-Sichtung"/Parallelen in aller Welt< zu lesen: Stichhaltige Erklärungen für die Erscheinungen und Geschehnisse in Dorla hat er zwar auch nicht parat, kann jedoch als Astrophysiker und belesener Fachmann für "UFO"-Phänomene ergänzende Hinweise geben: Johannes Freiherr von Buttlar (Zwesten), Wissenschaftler und namhafter Buchautor. Nach Beschreibung der Dorlaer Phänomene erklärte er gegenüber der HNA, dass starke Parallelen zu Beobachtungen in aller Welt bestünden, vorausgesetzt, dass die Aussagen der Beteiligten korrekt seien. Seiner Meinung nach handelt es sich um eine "klassische UFO-Sichtung". Wert legt er darauf, dass er unter UFOs im wörtlichen Sinne "unidentifizierbare fliegende Objekte" versteht und nicht Fliegende Untertassen mit kleinen grünen Männchen. In ähnlichen Fällen habe man auch leuchtende Kugeln und vergleichbare Spuren bemerkt. Um was es sich bei diesen Phänomenen handele, sei bislang noch nicht geklärt. Dass es sie gebe, stehe für ihn jedoch fest. In Aktionen aus dem Zweiten Weltkrieg seien zum beispiel mehrere Beobachtungen von leuchtenden Bällen festgehalten, die Flugzeuge begleitet und Materialien farblich verändert hätten.
>Dorlaer Phänomene: "Ist keine Scharlatanerie"/UFO-Landung gar nicht so abwegig/Tests: Physikalische Einwirkungen< nannte sich die Schlagzeile am 19.Oktober 1982 in der Fritzlar-Homberger Allgemeinen: Es könnte einen Durchmesser von 1,50 bis 1,60 Metern haben und von unbekannter Herkunft sein: Der Astro-Physiker und Bestseller-Autor Johannes Freiherr von Buttlar (Zwesten) ist sich ziemlich sicher, dass Vieles für den Besuch eines unbekannten Flugobjektes (UFO) in Dorla spricht. Wie berichtet, hat Reinhard Mlitzke merkwürdige Beobachtungen auf seinem Hof gemacht: Helle, wasserabweisende Streifen. Am Sonntag war der Baron vor Ort und hat Proben mitgenommen, von den Steinen und von der Erde des Feldes, auf dem ähnliche Ringe zu sehen sind. Gestern teilte er uns die Ergebnisse seiner vorläufigen Unetrsuchung mit: Die Polarisation der Materie habe sich um bis zu 40 Grad verändert. Vereinfacht ausgedrückt: Hier hat eine Veränderung der elektrischen Ladung stattgefunden. Der Baron: "Es sieht nicht so aus, als ob manipuliert worden wäre."
Kein Jux, keine Scharlatanerie. "Die halten mich alle für verrückt. Sogar nachts ham mich die Leute angerufen. Sie müssen denen sagen, das ich kein Spinner bin!" Reinhard Mlitzke war ziemlich verzweifelt. Die komischen hellen Streifen auf seinem Grundstück, die wollte ihm so mancher nicht abnehmen. Vor allem, weil man sie nur sieht, wenn der Boden nass ist. Johannes von Buttlar hat gestern bewiesen, dass Mlitzke keine weißen Mäuse sieht. Gleichmäßig angeordnete Halbkreise, die einander zugeordnet werden können, etwa 1,40 Meter voneinander entfernt. Die Fakten summieren sich, passen zusammen: Da ist der Kaufmann Färber, der vor einigen Wochen merkwürdige Erscheinungen beobachtet hat. Zwei Jungen seien zu ihm gerannt: "Da hinten brennt´s!" Am Sonntag schilderte er seine Beobachtungen: Zwei leuchtende Kugeln seien hinter Dorla aufgestiegen und hätten sich in gleichmäßigem Abstand über das Dort hinwegbewegt. Geräuschlos. Das zweite Glied in der Kette der Spekulationen: Das unbekannte Brausen und Zischen, das die Ehefrau Mlitzkes vor einigen Tagen vor ihrem Haus nachts gehört hatte; und dann die hellen Streifen auf dem Pflaster des Hofes. Ein Drittes wurde in diesem Zusammenhang bekannt: Auf einem Feld ganz in der Nähe Dorlas sind bereits im Frühjahr dieselben Konturen wie auf dem Mlitzke-Hof aufgetaucht und heute noch zu sehen. Und noch etwas paßt in dieses Bild: Dieselben Phänomene wie in dem kleinen Dorf an der Autobahn sind in aller Welt beobachtet und fotografiert worden, wie der Astro-Physiker anhand von Literatur, beispielsweise des namhaften früheren Luftwaffenbeobachters Professor Hynek, belegen kann. Das Charakteristische an den halbkreisförmigen offenen Ringen: Der Boden darunter ist absolut wasserabweisend.
Deshalb können die Erscheinungen auf dem Mlitzke-Grundstück nur bei feuchtem Boden gesehen werden. Noch erstaunlicher aber sind die rätselhaften Ringe auf dem Feld: Der Boden ist matschig und tief durchnäßt. Nur unter den unbekannten Gebilden ist er knochentrocken. Martin Jungermann machte am Sonntag die Probe aufs Exempel: Mit<