1.10.2007
Der Oktober 1957 und die Presse, dass bekam Deutschland zu lesen:
"Nordlicht beobachtet" meldeten dpa/UP und auch die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ am 1.Oktober 1957: >Ein ungewöhnlich starkes Nordlicht konnte am Sonntagabend in einigen Teilen der Bundesrepublik beobachtet werden. In Hessen sowie in Teilen Nordrhein-Westfalens wurde die Himmelserscheinung zwischen 21:00 und 0:35 h gesehen. Das in der gemäßigten Zone seltene Naturphänomen zog am Horizont von Nordwesten nach Nordosten. Es erschien als riesige rote Strahlenkrone, durch die helle, weiße Streifen liefen. <
"Düsenjäger jagte Fliegende Untertasse" kabelte UP und die ´Kasseler Zeitung´ vom 4.Oktober 1957 griff den Bericht aus Washington auf: >Ein amerikanischer Düsenjäger will nach amerikanischen Berichten eine Fliegende Untertasse gejagt haben, die mindestens 75 Meter Durchmesser hatte und sich zeitweilig mit einer Geschwindigkeit zwischen 2.900 und 3.500 km/st fortbewegt haben soll. Wie es in dem in der Monatszeitschrift "UFO Investigator" veröffentlichten Bericht heißt, soll der Pilot des Düsenflugzeuges einen seltsamen Flecken auf dem Radarschirm wahrgenommen und diesen Körper daraufhin mit einer Geschwindigkeit von über 1.200 km/st angeflogen haben. Schließlich erkannte der Pilot vor sich ein großes rundes Flugobjekt.<
"Fliegende Untertassen - diesmal in Ei-Form - Texanisches Städtchen in heller Aufregung - Auch Südafrika meldet Beobachtung" hieß es in einer AP/dpa-Meldung aus Levelland, die wir aus dem ´General-Anzeiger´ vom 5.Oktober 1957 picken: >Die Ortschaft Levelland in West-Texas (USA) wurde von einem geheimnisvollen Flugobjekt, das angeblich auf den Straßen der Umgebung niederging und in zwei Fällen die Elektro-Anlagen sich nähernder Kraftfahrzeuge zeitweilig außer Betrieb setzte, in hellste Aufregung versetzt. Unter den Augenzeugen befinden sich ein Sheriff und ein neger, der beim Anblick des Flugobjektes vor Schreck in Ohnmacht fiel. Der Neger-Kraftfahrer James Long schildert das Objekt als einen etwa 60 Meter langen eiförmigen Gegenstand, der am Samstagabend um 22:50 h sieben Kilometer westlich von Levelland gelandet sei und den Motor sowie die Scheinwerfer seines Fahrzeuges außer Betrieb gesetzt habe. Ein zweites Mal soll das Objekt am Sonntagvormittag um 12:15 h auf einer Landstraße zwölf Kilometer nördlich von Levelland und schließlich um 13:30 h fünf Kilometer nordwestlich der Stadt von Sheriff Weir Clem und seinem Stellvertreter Pat McCulloch gesichtet worden sein. Die Polizeiwache von Levelland wurde während der Nacht von zahlreichen Einwohnern und Kraftfahrern, die ähnliche Beobachtungen gemacht haben wollen, mit Anrufen überschwemmt. Fliegende Gegenstände von zylindrischer Gestalt wurden am Sonntag zum zweiten Male innerhalb weniger Tage in großer Höhe über Johannesburg (Südafrika) beobachtet. Am Freitag war ein Düsenjäger der südafrikanischen Luftstreitkräfte erfolglos einem ähnlichen Gegenstand nachgejagt, der den Gerüchten von geheimnisvollen Fliegenden Untertassen neue Nahrung gab.<
>"Läßt sich der ´Rote Mond´ beobachten? Die Weltsensation der letzten zwei Tage, der erfolgreiche Start eines Erdsatelliten durch sowjetische Wissenschaftler, hat in aller Welt die Amateurastronomen alarmiert, nachdem angenommen wurde, dass der künstliche Mond zu Zeiten des Sonne-Aufganges oder -Unterganges eventuell beobachtet werden könnte. Inzwischen sind, insbesondere von amerikanischen Wissenschaftlern, Zweifel laut geworden, ob eine Beobachtung des künstlichen Mondes mit optischen Geräten außerhalb des Gebietes der Sowjetunion überhaupt möglich sein wird. Die Enthusiasten in London ließen sich jedenfalls nicht abhalten, den Horizont mit großen und kleinen Ferngläsern abzusuchen.< [So eine Meldung der ´Rhein-Neckar-Zeitung´ vom 8.Oktober 1957, verwendet wurde auch ein dpa-Bild von einer Gruppe Herrschaften die mit Ferngläsern und Fernrohren auf der Lauer lagen, um den Sputnik aufzufinden.]
"´Feuerball´ traf beinahe Flugzeug" kam es aus den Tickern der UP und am 10.Oktober 1957 schrieb die ´Kasseler Zeitung´: >Über zahlreichen Orten im Westen der USA wurde in der Nacht auf Donnerstag ein "großer Feuerball" beobachtet, der beinahe mit einem Flugzeug der amerikanischen Kriegsmarine zusammenstieß und schließlich in der Nähe des Ortes Myton an der Grenze der Staaten Utah und Colorado in den Erdboden einschlug. In der Nähe der Absturzstelle sollen dabei Brände entstanden sein. Bei dem "Feuerball" handelte es sich jedenfalls nicht um den sowjetischen Satelliten, da dieser nach wie vor seine Kreise um die Erde zieht. Der "Feuerball" wurde von dem Flugzeug, mit dem er beinahe zusammengestoßen wäre, verfolgt. Die Besatzung des Flugzeuges konnte den Einschlag in die Erde beobachten.<
"Leuchtende Scheibe am Nachthimmel" meldeten die ´Hessischen Nachrichten´ am 12.Oktober 1957 aus Rotenburg: >Eine merkwürdige Erscheinung haben, wie uns mitgeteilt wird, vor einigen Tagen gegen 23 h mehrere Rotenburger Einwohner am westlichen Himmel, etwa in Richtung der Jakob-Grimm-Schule, gesehen. Die Erscheinung soll, wie die Augenzeugen berichten, aus einer weißen leuchtenden Scheibe bestanden haben, die einen langen Schweif hinter sich herzog. Nach etwa zwei Minuten -während dieser Zeit habe die Erscheinung fast bewegungslos am Himmel gestanden- sei sie mit donnerähnlichem Geräusch pfeilschnell nach oben weggezogen und in der Atmosphäre verschwunden.<
>Viele Hamburger beobachteten am Samstag und Sonntag zwischen 17 und 18:30 h einen hellen "Stern", der mit unglaublicher Geschwindigkeit gegen Norden zuflog. Nach Angaben der Sternwarte hätte man den "Sputnik" bestenfalls mit einem guten Fernglas sehen können.< Hamburger Abendblatt, 14.Oktober 1957
"´Sputnik´ spukt in vielen Köpfen - Die Marsmenschen sind verärgert - Mr.Kings telepathischer Kontakt - Sie reparieren noch einmal..." meldete UP und die ´Rhein-Nackar-Zeitung´ druckte am 15.Oktober 1957: >Von den Bewohnern des Mars und des Jupiter sind bei dem britischen Redakteur George King Hinweise eingegangen, dass der künstliche sowjetische Erdsatellit "Sputnik" die Erdatmosphäre an zwei Stellen durchlöchert hat. King, der das Magazin "Kosmische Stimme" herausgibt, erklärt außerdem, seine Gewährsleute im Weltraum hätten ihm versichert, dass sich "Sputnik" bei der dortigen Bevölkerung keiner großen Beliebtheit erfreue. Redakteur King nimmt es für sich in Anspruch, er stehe mit den Bewohnern des Mars, des Jupiter, der Venus und des Saturn in telepathischem Kontakt. Viele von diesen Wesen aus dem Weltraum verbrächten ihre Ferien auf der Erde, wobei sie die Reise hierher in Fliegenden Untertassen zurücklegten. Wie King erklärt, hat sein Magazin, das alle zwei Monate erscheint, eine Auflage von mehreren tausend Exemplaren und seine "Ätherius-Gesellschaft", die sich mit Botschaften aus dem Weltraum beschäftigt, zähle inner- und außerhalb Großbritannien Hunderte von Mitgliedern. "Viele Leute glauben nicht, dass wir Kontakt mit dem Weltraum haben", meint KIng, "aber sie sollen erst einmal das Gegenteil beweisen." Normalerweise geben sich King und seine Anhänger mit "Routineangelegenheiten" wie Fliegenden Untertassen, jenseitigen Warnungen vor Wasserstoffbomben, Asiatischer Grippe und ähnlichem Kleinkram ab. Aber kaum hätten die Sowjets ihren ersten Satelliten gestartet, da sei auch schon von den Marsmenschen eine dringende Warnung eingegangen. "Marssektor 8" habe berichtet, dass der künstliche Mond über Zentralaustralien und über Sibirien die Erdatmosphäre in Mitleidenschaft gezogen habe. Wie nach Mitteilung von King vom Mars weiter verlautete, sind die beiden Schäden vom "Satelliten 216" bestätigt worden. "Satellit 216" ist ein Ableger des Jupiter, der jetzt selbst die Erde umkreist. Die Marsleute haben sich, wie King sagte, für diesmal noch bereit erklärt, den Schaden zu reparieren. Aber das koste wertvolle "Mikro-Einheiten von Energie", welche für andere Zwecke nutzbringender hätten verwendet werden können. Der Bericht vom Mars habe ferner eine Warnung enthalten, keine bemannten Satelliten mit Wasserstoffbomben zu starten, erklärt King, der behauptet, er sei der einzige unter seinen Anhängern, der sich mit den hochentwickelten Bewohnern des Weltraums unterhalten könne. Andernfalls würden die Lebewesen von den anderen Sternen gezwungen sein, "entsprechende Schritte zu unternehmen". King sagte, er sei sich darüber im klaren, dass es Leute gebe, die sein Werk in zweifel ziehen. Seine jenseitigen Gewährsleute wüßten das auch. Als der Mars sich zu dem sowjetischen Satelliten äußerte, habe die Stimme aus dem Weltraum bemerkt: "Wir wissen, dass diese Feststellungen in gewissen Kreisen auf Unglauben stoßen werden."<
"Ein Satellit vom anderen Stern? Aufsehenerregende Erklärungen auf dem Kongreß der Weltraumforscher in Frankfurt", meldete am 27.Oktober 1957 ´Die Welt´: >Es gebe im Weltall außer dem sowjetischen Satelliten Sputnik schon andere künstliche Satelliten, die von "intelligenten Lebewesen" auf anderen Planeten gebaut worden seien. Diese aufsehenerregende Nachricht vertrat der deutsche Wissenschaftler Dr.Heinrich Faust vom Deutschen Wetterdienst Frankfurt am Wochenende auf dem Jahreskongreß der Deutschen Gesellschaft für Raketentechnik und Raumfahrt in Frankfurt. In seinem Referant "Lehren aus der Geschichte der Atmosphären für die Raumfahrt" erklärte Dr.Faust: "Wir dürfen überzeugt sein, dass irgendwo im Weltall schon Raumschiffe freiedlich das All durchziehen - gebaut von intelligenten Wesen, deren Existenz wir zwar nicht beweisen können, deren Leugnung aber einer an Größenwahn grenzenden Selbstüberheblichkeit des Erdenmenschen entspräche." Auch der Frankfurter Physiker W.Pons unterstützte die Ansichten Dr.Fausts in einem Referat über "Entropie und Leben, Gedanken zur Haltung des Menschen gegenüber der physikalischen und biologischen Umwelt unter besonderer Berücksichtigung der Raumfahrt". Pons erklärte in seinem vielbeachteten Referat: "Wir dürfen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schließen, dass das Leben auf der Erde kein Sonderfall kosmischer Entwicklung ist. Der Gedanke von der Einmaligkeit und Einzigartigkeit der Menschheit hat das Zeitalter der Aufklärung um fast dreihundert Jahre überdauert; er ist ja auch zu schön, um nicht wahr zu sein, und außerdem hatte man bisher anscheinend keine Ursache, ihn zu revidieren. Utopische Schriftsteller und Fliegende Untertassen haben zwar im letzten Jahrzehnt die Gemüter erregt und die Frage erneut aufgeworfen, ob es nicht so etwas wie andere Raumrassen von höherer Intelligenz und einer der unsrigen überlegenen wissenschaftlichen und technischen Kenntnis gebe." Der Referent erklärte weiter: "Wir wollen uns indessen ganz auf den naturwissenschaftlichen Standpunkt stellen und sehen, wohin unsere Folgerungen führen. Soweit wir das Universum kennen, gelten die uns bekannten physikalischen Gesetze, Kausalität, Entopie, Atomaufbau, chemisches Verhalten, Schwerkraft und die Naturkonstanten, besonders die Lichtgeschwindigkeit und das Wirkungsquantum sind universell. Der Kosmos ist also eine physikalische und logische Einheit. Vertrauen wir der Weisheit der Schöpfung, die uns mit der Geschwindigkeitsbegrenzung im Weltalll zunächst auf die engere Nachbarschaft beschränkt und uns auf diese Art der Sorge enthebt, in welcher Weise wir das Weltall unsicher machen könnten. Bedenken wir aber, dass es zu unserer Evolution höchstwahrscheinlich anderorts Parallelprozesse gibt. Wenn wir andere intelligente Raumwesen noch nicht besuchen können, so ist damit keinesfalls gesagt, dass diese uns nicht ihrerseits einen Besuch abstatten können. Dies muß man, wenn man die Möglichkeit außerirdischen Lebens bejaht, logischerweise immer offen lassen. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, andere außerirdische Lebewesen seien zwangsläufig dümmer und unterentwickelter als wir. Der Chauvinismus ist auch als globale Erscheinung ein Armutszeugnis."<
"Himmelskörper oder Flugzeug" meldete am 31.Oktober 1957 die ´Kasseler Zeitung´: >Auch Herr Max Jürgensen hat vom Hegelsberg aus den rätselhaften Himmelskörper gesehen, von dem wir am 18.Oktober 1957 berichteten. Er bewegte sich aus südwestlicher Richtung genau nordöstlich. Welcher Art der Flugkörper war, konnte noch nicht festgestellt werden.<
"Fliegender Gegenstand über Prag" hieß es nach einer AFP-Meldung, die am 31.Oktober 1957 die ´Dill-Zeitung´ übernahm: >Ein nicht identifizierbarer fliegender Gegenstand wurde am hellen Nachmittag von Hunderten von Menschen über Prag beobachtet. Der Gegenstand, der einem Flugzeug mit einem langen weißen Schweife glich, überflog in breiten Kurven die tschechische Hauptstadt und verschwand nach mehreren Minuten am Horizont. Die Sternwarte erklärte auf die zahllosen Telefonanrufe der Bevölkerung, dass es sich weder um Sputnik, noch um eine Rakete, noch um einen Meteoren, noch überhaupt um einen bekannten Gegenstand gehandelt hätte.<
"Falscher ´Sputnik´ narrt Bonner Polizei - Mit heulenden Sirenen zum Tatort - Witzbold scheute keine Mühe und Kosten" berichtete UP und am 23.November 1957 griff die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ diese tolle Story auf: >Der telefonische Notruf "Sputnik" auf einem Acker beim Kottenforst notgelandet alarmierte am Freitag den Polizeiposten Meckenheim, etwa 10 Kilometer südwestlich der Bundeshauptstadt. Der diensthabende Wachtmeister wurde vor Schreck bleich und gab den Alarm "höheren Ortes" weiter. Mit heulenden Sirenen raste wenige Minuten später ein Streifenwagen mit dem Leiter des Polizeiabschnitts Süd, Polizeirat Christian Keller aus Bad Godesberg, durch den stillen Wald, der sonst das sonntägliche Ausflugsziel der Bonner ist. Im Handumdrehen hatte eine stattliche Polizeimacht von allen Posten der Umgebung das "gefährdete Gebiet" abgeriegelt. Auf einem Acker, halb in die Erde gebohrt, fanden die vorsichtig heranpirschenden Beamten den "Sputnik", eine mattsilberne Kugel von etwa 30 Zentimeter Durchmesser, mit vier langen, zurückgebogenen Antennen, die ein rotes Blinksignal und ein deutlich vernehmbares "Piep-Piep" von sich gab. Auf der Kugel prangte ein roter Sowjetstern und die Aufschrift "UdSSR". Erst als schon Alarmrufe an das Bonner Geophysikalische Institut und an die sowjetische Botschaft hinausgegangen waren, kamen den Beamten doch Bedenken. Polizeirat Keller betrachtete sich den seltsamen Himmelskörper genauer, fand einen Schalter, und sofort stellte Sputnik sein "Piep-Piep" ein. Die Alarmrufe wurden zurückgezogen. Der Bauer, der meinte, als erster die historische Rückkehr Sputniks aus dem Weltall gesehen zu haben, zog tief enttäuscht von dannen. In der Godesberger Polizeizentrale wurde Sputnik seziert: sein Herz war eine Autobatterie, die das Lichtsignal speiste. Das schnarrende "Piep-Piep" stammte von einem weckerähnlichen Gerät mit Federaufzug. Die Hülle war aus einem alten Wasserboiler gebastelt, kunstgerecht verlötet und mit Silberbronze gestrichen. Die Polizei wartet jetzt auf den unbekannten Witzbold, der sich den Sputnik-Spaß so viele Mühe kosten ließ. Der diensthabende Beamte meinte großzügig, der Besitzer könne seine Autobatterie samt der ramponierten "Satelliten"-Hülle jederzeit abholen. Ob die Polizei den Spaßvogel dann aber nicht mit einer Kostenrechnung für den "Großalarm" überraschen würde, steht auf einem anderen Blatt.<
Ähnlich lief es auch anderswo ab: "Geheimnisvoller Flugkörper in Norwegen explodiert" kabelte UP und die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ druckte am 11.Dezember 1957 folgendes ab: >Das norwegische Verteidigungsministerium teilte am Dienstag mit, der am Sonntagabend über einem Gehöft in Snertingdal in Mittelnorwegen explodierte geheimnisvolle Flugkörper stehe in keinerlei Zusammenhang mit irgendwelchen Unternehmen der norwegischen Streitkräfte. Es könne noch nicht gesagt werden, ob es sich dabei um die Sputnik-Trägerrakete handele oder um irgend etwas anderes. Es könnte sich sowohl um eine Rakete ausländischen Ursprungs oder auch um eine einfache Signalrakete handeln, die lediglich aus Spaß abgeschossen worden sei. Der Fall werde gegenwärtig von militärischen Sachverständigen untersucht.<
"´Geheimnisvoller Flugkörper´ keine Sputnik-Rakete" meldete UP und am 12.Dezember 1957 berichtete so die ´Rhein-Neckar-Zeitung´: >Das norwegische Verteidigungsministerium teilte am Mittwoch mit, bei dem geheimnisvollen Flugkörper, der am Sonntagabend über einem Gehöft in Snertingdal in Mittelnorwegen explodierte, handelte es sich nicht um die Sputnik-Trägerrakete, sondern um eine ganz gewöhnliche Signalrakete. Die aufgefundenen Metallteile, die von fachleuten der Luftwaffe genau untersucht worden seien, ließen darüber keinen Zweifel. Inzwischen gestand der Nachbar des Bauern, der den "geheimnisvollen Flugkörper" beim Absturz beobachtet hatte, die Signalrakete gemeinsam mit seinen Söhnen abgeschossen zu haben, um sich einen Scherz zu erlauben. Er habe in keiner Weise daran gedacht, welche Folgen sein Scherz auslösen würde. Vertreter der norwegischen Armee hatten sich eigens zur Untersuchung der Reste des Flugkörpers von Oslo aus im Hubschrauber nach Mittelnorwegen begeben. Die Absturzstelle war sofort abgesperrt und militärisch bewacht worden.<
Soweit also zur Befindlichkeit der deutschen Öffentlichkeit im Herbst/Winter 1957. Und auch die ´Geheimnisse des Universums´ lockten, gerade auch mit UFO-Sichtungsmeldungen über Astro- und Kosmonauten! Ich fang jetzt mal mit den Russen an:
In der Oktober 1980-Ausgabe des Digest der sowjetischen Presse - ausgerechnet namens ´Sputnik´ - griff man das Thema "UFOs aus Kosmonautensicht" auf, nachdem die Zeitschrift ´Technika-Molodjoshi´ einmal nachgefragt hatte: Die tollsten Dinge von Fliegenden Untertassen und ihren Besatzungen werden da erzählt. Auf welche unbekannten Erscheinungen sind nun Kosmonauten gestoßen? Kann man heute im Ernst von einer möglichen begegnung mit Bewohnern anderer Planeten sprechen? ´Sputnik´ berichte deswegen:
"´Discovery´ von UFO verfolgt?" fragte BILD am 31.März 1989: >Die US-Raumfähre "Discovery" ist im März einem UFO begegnet, berichtet die englische Zeitung Daily Star. Die Fähre sei mehrmals von einem UFO begleitet worden. Ein US-Amateurfunker habe ein Gespräch zwischen "Discovery"-Piloten und Bodenstation mitgehört: "Wir beobachten das fremde Raumschiff weiter." Dann sei auf eine Geheim-Frequenz umgeschaltet worden.<
"Streng geheim! Amerikanische Astronauten verfolgten UFO im Weltraum/Unheimliche Begegnung beim letzten Flug der ´Discovery´: Nahmen US-Piloten Kontakt mit Außerirdischen auf?" hämmerte in Nr.18/1989 die Zeitschrift ´Bildwoche´ ins Blatt, begleitet von einer Fotocollage, bestehend aus einem Bild eines Shuttle-Starts gepaart mit einer Action-Sequenz aus Star Wars, darüber ein Bild des Shuttle-Piloten John Blaha: >Niemand weiß, woher sie kamen. Aber plötzlich waren sie da! Die amerikanische Raumfähre Discovery hatte Kontakt zu fremden Wesen aus den Tiefen des Weltalls. Eigentlich sollte der letzte Flug des Space-Shuttle Mitte März eine reine Routinesache sein. Doch dann kam es zu einer unheimlichen Begegnung. Mehrere Funkamateure in den USA haben bei diesem Unternehmen einen außergewöhnlichen Funkspruch aufgefangen, einer von ihnen hat ihn auf Tonband aufgezeichnet. Discovery-Pilot Oberst John Blaha teilte der Bodenstation mit: "Houston, hier ist die Discovery. Wir beobachten das fremde Raumschiff weiter." Danach wurde nach einem verschlüsselten Befehl aus Houston auf eine Geheimfrequenz umgeschaltet. So wurde verhindert, dass weitere Einzelheiten über das UFO bekannt wurden. So blieb auch geheim, ob die fünfköpfife Besatzung der Fähre direkten Kontakt zu Außerirdischen aufgenommen hatte. Physiker Bob Oechsler, Sprecher der britischen "UFO-Forschungsgesellschaft" und früherer Mitarbeiter der NASA: "Wir haben diese Tonbandaufnahme und werden sie analysieren." Die NASA bestreitet wie immer jeden Kontakt. Solche Begegnungen sind streng geheim. Streng geheim sind auch Regierungsberichte der amerikanischen Luftwaffe, die im letzten Monat dem amerikanischen UFO-Forscher Clifford E.Stone zugespielt wurden. Danach haben sich Mitglieder der Air Force mit Außerirdischen auf der Erde getroffen (Deckname "Sigma") sowie Testflüge mit einem sichergestellten außerirdischen Flugobjekt in der Wüste von Nevada unternommen (Deckname "Snowbird"). Zu beiden verweigert die US-Regierung jede Auskunft - aus Angst vor einer Panik in der Bevölkerung.<
Zurück ging die Meldung in Deutschland auf britische Medien, wie dem ´Daily Star´, dem London ´Evening Standard´ und der London Broadcast Company vom 27.März. Ihre Quelle war Timothy Good gewesen, der die Geschichte von Bob Oechsler aus den USA erfahren hatte. Dieser hatte aber sofort vorgebaut und erklärte, dass wenn man die NASA danach fragen würde sie dies wohl ableugnen könnte, da "die lügen wie gedruckt. Und die Astronauten selbst sind so abgebrüht, das sie selbst einen Lügendetektor-test bestehen würden". Einer seiner MUFON-Kollegen, Donald Rasch aus Baltimore, ist Mitglied des "Goddard Amateur Radio Club" und überwacht sozusagen den ganzen Funkverkehr der NASA beim Goddard Space Flight Center mit Shuttle-Crews - so auch im aktuellen Fall mit der der Discovery, die am 13.März 1989 gestart war und nach 20 h 45 Minuten Missionszeit meldete: "Houston, hier ist die DISCOVERY, wir haben weiterhin das fremde Raumschiff unter Beobachtung." Danach wurde auf eine andere Frequenz, wahrscheinlich eine militärische, umgestellt. In der BILDWOCHE wurde aber alsbald der Brief eines Lesers (Martin Marheinecke aus Hamburg) abgedruckt, wonach dieser vermutete, dass das fremde Raumschiff allerdings ein höchst irdisches ist: "Zu den Routineaufgaben der Space-Shuttle-Crew gehört nämlich auch das Beobachten sowjetischer Satelliten." Später wurde von NASA-Sprecher James Hatsfield zu dem fraglischen Geschehen erklärt: "Das Band ist echt, aber der Vorfall ist nur ein Scherz." Oechsler und Quest International in England dazu: "Es gibt ein massives Regierungs-Cover-Up betreffs den UFOs seit 40 Jahren, so ist es nicht überraschend, dass darin auch die NASA verwickelt ist. Es ist eine nachgewiesene Tatsache, dass die NASA mit der CIA, dem Verteidigungs-Ministerium, dem NRO und der NSA kollaboriert. Die meisten, wenn nicht alle Sichtungen von Astronauten wurden als Phantasien der UFOlogen zurückgewiesen, aber niemand von uns hat eine Ahnung, was wirklich bei den Raumfahrtmissionen der Amerikaner und Sowjets alles passierte."
In der ´UFO Times´ Nr.2 für Juli 1989 nahm sich Jenny Randles dem Fall "Discovery in UFO Encounter" an. Sie vermerkte, dass die genannte Mission einen Kommunikations-Satelliten auszusetzen hatte als über dem Südpazifik jene fragwürdige UFO-Begegnung stattfand. Ironisch merkte sie an, dass diese Story gerade zwei Tage vor dem 1.April erschien - während am 1.April 1989 Richard Branson seinen ultimaten UFO-Scherz mit einem Heißluftballon in Untertassen-Gestalt durchzog. Randles war gerade an jenem Morgen Gast der TV-Show "This Morning" und man schaltete Good telefonisch zu, der die meldung als "Sensation" vorstellte. Randles dagegen wies darauf hin, dass der Star ja nicht gerade für seine sauberen Recherchen bekannt sei und er jede wilde Geschichte zum Titel erhebt. Inzwischen hatte Lionel Beer von BUFORA das komplette Band abgehört, welches Rasch auch ihm geschickt hatte. Für Beer war klar, dass das ganze nur ein Scherz der Astronauten war und im Gesamtkontext es keinerlei Hinweise auf ein echtes UFO gab, vorher hatte niemand davon etwas gesprochen und es ging auch um ganz andere Dinge. Daraus nun eine UFO-Story zu basteln, "war nicht sehr originell". Ralph von Allmen berichtete im Schweizer UFO-Newsletter ´Sign´, Nr.2/1989, im Beitrag "UFOs und die NASA" von seinen Recherchen betreffs dieser und anderer Astronauten-UFO-Storys. Er bekam von L.B.Johnson Space Center im Juli 1989 folgende Antwort: "Kaum ein UFO-Magazin, -Buch oder -Film erscheint ohne die Versicherung, dass Astronauten UFOs gesehen haben. Aber diese Geschichten gründen allesamt auf Medienschwindel, Übertreibungen und Mißverständnissen bezüglich Ereignissen während Raumflügen." "Diese aktuelle Sache entspricht nicht der Wahrheit. Ich weiß nicht wo dieses Gerücht seinen Ursprung hat, aber es hat eine wahre Briefflut verursacht, die zu beantworten uns allmählich überfordert. Falls wir jemals Kontakt mit einem echten außerirdischen Raumschiff haben werden, das von einem anderen Planeten stammt, können Sie versichert sein, dass dies öffentlich bekannt würde und nicht verschleiert. Die NASA unternimmt ernsthafte Versuche jede mögliche außerirdische Intelligenz, die in unserer Galaxis existieren mag, zu kontaktieren. Solange wir damit keinen Erfolg haben oder nicht irgendetwas ganz und gar unnormales geschieht, sollten keine der Geschichten über geheime Kontakte, die verschleiert worden sind, geglaubt werden", schrieb J.Green von der Education and Awarness Branch, J.F.Kennedy Space Center, am 8.Juni 1989 zurück.
ASTRO-VENUS, Nr.3, März 1993, S.103: "Astronaut sah 30 UFO"! Unbestritten werden die Leser einer Astrologie-ausgerichteten Zeitschrift viele wunderliche Meldungen und Erfahrungsberichte aus den Grenzbereichen der Existenz bisher absorbiert ha ben und sind auch innerlich bereit, sich manche offensichtliche Verrücktheit gefallen zu lassen. Wie auch immer, wer nach Klarheit und Wahrheit sucht, wird falsch beraten. ASTRO-VENUS läßt nämlich die andere Hälfte der Wirklichkeit der Schere zum Opfer fallen. Die ursprüngliche Quelle in dieser Meldung findet sich in Berlin, um genauer zu sein ausgerechnet in der dortigen BILD-Zeitungsausgabe vom 18.9.1992. Originalschlagzeile: Astronaut Furrer: "Ich sah 30 UFOs - leider niemand drin!": Die Sehnsucht nach den Außerirdischen - irgendwie muß es sie geben. BILD-Leser formulierten Botschaften an die Fremden. Aber kriegen wir sie je zu Gesicht? Der Berliner Professor für Weltraumwissenschaften, Reinhard Furrer (51), war selbst im All - Spacelab. Furrer zu BILD: "Ich selbst habe als Pilot und Astronaut schon rund 30 UFOs gesehen. Für uns sind das einfach Unidentifizierte Fliegende Objekte - physikalische Rätsel." Einmal guckte Furrer aus dem Shuttle-Pilotenfenster, sah etwas Leuchtendes auf den Raumgleiter zurasen: "Mir blieb fast das Herz stehen, das Ding bog gottseidank an." Es war vermutlich Eis. Furrer analysierte für BILD das UFO-Video, das der Sachbuchautor von Buttlar in Sat1 gezeigt hat: "Das kann alles möglich sein - Eispartikel, Staub, dazu eine elektrische Entlandung. Kein fremdes Raumschiff, sorry." Sorry, aber was ASTRO-VENUS hier betreibt ist schlichtweg Manipulation und Verdrehung der tatsächlichen Umstände. Wieviele Hunderttausend Leser fühlen sich nun hereingelegt. Keiner, da niemand die Wahrheit kennt. Dafür aber haben die ASTRO-VENUS-Leser nun einen glaubwürdigen UFO-Zeugen präsentiert bekommen, der sicherlich selbst ob dieser verzerrten Meldungen sich von allen guten Geistern verlassen fühlen dürfte und sicherlich nicht zu den begeisterten Lesern des Astro-Organs zählen wird, welches so leichtfüßig mit den Gegebenheiten umgeht. Ganz zu schweigen von dem Verlust an "Reputation" für das Monatsblatt. Hier wurde bewußt die Wahrheit hinten runtergekippt und dies gießt natürlich erneut Öl ins Sperrfeuer der Astrologie-Gegner, einmal mehr zu recht. Wahrheit und Klarheit wurden der Sensation-wegen geopfert.
´auf einen Blick´, Nr.14, 1.4.1993, S.8/9: "Fernseh-Wissenschaftler Johannes von Buttlar: ´Außerirdische beobachten die Erde´ - Durch Zufall kam der angesehene deutsche Astrophysiker in den Besitz sensationeller Filmaufnahmen von einem Ufo!" Erstmals griff die erfolgreiche und beliebte TV-Zeitschrift auf einen Blick das UFO-Thema auflagenstark auf. Johannes von Buttlar wird in die Tradition von Haber, von Dittfurt und Siefart eingebracht und als "Fernseh-Wissenschaftler" verkauft. So manchem echten Wissenschaftler muß sich hier der Mageninhalt nach außen wölben! Überhöhung sondersgleichen! Und um was geht es schließlich? Um die UFOs, natürlich. "Mehr als 1.500 Augenzeugenberichte über solche außergewöhnlichen Himmelserscheinungen liegen vor", schreibt das Blatt unterbewertet nieder. Die Berichte gehen dagegen in die Hunderttausende, ja gar Millionen. Will man nach der TV-Zeitschrift und Autorin Jutta Rolfs gehen, dann "entpuppten sich die meisten Sichtungen und Fotografien als optische Täuschungen, Verwechslungen oder Fälschungen". Recht so? Egal, der deutsche Fernseh-Wissenschaftler Johannes von B. glaubt den Beweis gefunden zu haben: "Es gibt Ufos - die Erde steht unter intensiver Beobachtung außerirdischer Zivilisationen", erklärt er hier. (Johannes von Buttlar, der "Autor mit dem zweiten Gesicht"/Verlagswerbung, ist mit einer Gesamtauflage von bisher 22 Millionen Exemplaren einer der fünf bestverkauften Sachbuchautoren der Welt!)
Sein Beweis stützt sich auf sensationelle Videoaufnahmen, die bei einem Space-Shuttle-Flug im Weltraum gemacht wurden und durch Zufall in seinen Besitz gelangten. "Der Film ist eine Sensation, ohne den Fehler der Astronautin hätte niemand etwas davon erfahren. So jedenfalls die TV-Zeitschrift. Es geht hierbei schlichtweg um den bereits im CR abgehandelten Videofilm der Mission STS-44 ATLANTIS vom November 1991 - siehe CR 200, S.31ff, CR 201, S.52ff. Auch in diesem aktualisierten Beitrag von auf einen Blick gibt es eine Reihe von Falschmeldungen. Es beginnt schon mit der Illustration: Hier wird u.a.die Astronautin Dr.Bonnie Dunbar (NASA-Veteran?) als Mitglied der DISCOVERY-Crew vorgestellt, die als promovierte Ingenieurin und Physikerin im Sommer 1992 das UFO beobachtete und aufnahm. Wie kann sie im Sommer 1992 ein UFO aufgenommen haben, wenn der entsprechende Film bereits seit Januar 1992 dem CENAP vorlag? v.B. erklärt dagegen ungerührt, dass die Aufnahme am 7.Juli 1992 sich ereignete! Geistesgegenwärtig soll sie die Kamera auf das UFO gerichtet haben, "das sofort im rechten Winkel ausbrach, beschleunigte und im Dunkel des Alls verschwand". Wer den vollständigen Film kennt, wird über diese Aussage nur heftig lachen können! Die hier angesprochene Sequenz geht völlig logisch aus dem CENAP-Video hervor; zunächst sieht man Gewitterzonen über der Erde, dann tauchen am Fenster festgehaltene Eispartikel auf, die geraume Zeit eine fixe Position einnehmen - darunter auch das hier festgehaltene "UFO-Objekt"! Aufgrund der Sonneneinstrahlung gegen Ende der Aufzeichnung schmilzt das "UFO" im eigenen Rinnsal dahin und bekommt einen mechanischen Impuls im Bereich der Schwerelosigkeit, wodurch die rechtwinklige "Bewegung" sichtbar wird - dies ist das ganze Geheimnis des hier behandelten UFOs. Der SDI-Raketenschuß oder der Laserstrahl wird zum Witz, wenn man sieht, dass diese Erscheinung nur während der nachträglichen Kontrasthervorhebung durch elektronische Manipulation sichtbar wird!
Da Frau Dunbar nicht bei STS-44 anwesend war, überhaupt war da keine Frau anwesend, kann sie auch nicht das "UFO" aufgenommen haben. Geschweige denn "aufgeregt" den Film zur NASA weitergeschickt haben, welche dann unkontrolliert den UFO-Film über den offiziellen NASA-Kabelkanal ausstrahlte. Blödsinn. Es ist auch kein Zufall, dass der Bestseller-Autor diesen Film erhielt, genausowenig wie CENAP in den vollständigen (!) Besitz der Aufnahme kam - man muß Kontakte haben und dadurch erhält man ganz automatisch entsprechendes Material, es ist kein "Zufall". Ob J.v.B.ein anerkannter "UFO-Experte" ist, sei einmal dahingestellt... Mit der NASA-Erklärung (welche jedoch stimmig ist) gibt sich der Herr Baron jedoch nicht zufrieden, da er die Schwerelosigkeit nicht einbezieht. So kommt er rasch zum kanadischen Carp-Videofilm, welcher eine sensationelle Begegnung dokumentiere. Siehe S.17 ff in diesem CR... Als Vertreter der "lautstarken Anti-UFO-Lobby" reagierte ich sofort und schickte der verantwortlichen Redaktion eine Entgegnung und Aufklärung; Ergebnis: Kein Dementi, kein Rückruf, kein Antwortschreiben. Parallel ging zur freien Verwendung eine Pressemitteilung heraus, die jedoch keinerlei Verwendung gefunden hat; weder DPA noch AFP, weder DER SPIEGEL noch die BUNTE, weder ABENDZEITUNG noch DIE WELT, weder EXPLOSIV auf RTLplus noch SAT1 Akut griff den Skandal auf. Die Medien-Allmacht läßt das "UFO-Problem" weiterhin bestehen... Und die Millionen Leser? Sie haben nun wieder "Informationen" injiziert bekommen, mit denen sie sich ein "wahrhaftes" Bild vom UFO-Phänomen machen können. Der UFO-Mythos lebt in Wechselwirkung mit der Eroberung des Kosmos.
Vom elendigen Leben als Raumfahrer, nicht viel im Spacetravel-Traum dabei...
Im SPIEGEL, Nr.8/97, fand sich ein Raumfahrt-Beitrag über die Tätigkeit von Astronaut Ulrich Walter als Raumfahrer bei der D-2-Mission vor vier Jahren. Hier reflektierte er seine Erlebnisse und Empfindungen während seiner zehntätigen Space-Exkursion im amerikanischen Space Shuttle Columbia in 300 Kilometern Höhe über der Erdoberfläche. Ein interessantes Phänomen erwähnte Ulrich Walter dabei: Während er in seiner Koje lag und die Augen schloß, nahm er einen Lichtblitz wahr. Auch andere Raumfahrer berichteten von solchen Erlebnissen, meinst mehrere, direkt hintereinander folgender Lichtblitz-Wahrnehmungen bei geschloßenen Augen! Walter: "Vor allem während des Überfluges über Südost-Amerika, etwa über Argentinien, treten diese Lichtblitze häufig auf. Es handelt sich dabei um den Einschlag hochenergetischer Elementarteilchen ins Auge. Normalerweise werden die aus dem Weltraum kommenden Teilchen durch das Erdmagnetfeld abgelenkt. Durch eine Schwäche des Magnetfeldes über Südost-Amerika können sie dort die Flugbahn von Raumschiffen kreuzen. Die Teilchen, meist Protonen, fliegen beinahe mit Lichtgeschwindigkeit auf das Auge zu und dringen fast ungehindert in das Innere des Auges ein. Im Glaskörper, einem transparenten Gel, reißen sie Löcher in die Atomhüllen der Moleküle. Beim Wiederauffüllen dieser Löcher entsteht eine kleine Lichtwelle."
Am 14.April 1997 berichtete die B.Z. unter der Schlagzeile "Verwirrt, krank, verzweifelt: Das Leid der russischen Raumfahrt-Helden" über einen bisher kaum beachteten Aspekt, der uns in Sachen UFOs und Alien-Begegnungen durch Astro- wie Kosmonauten in neue Bahnen zu denken zwingt. Mehrere Jahrzehnte lang schwiegen die Russen über die psychologischen Belastungen, die die Weltraumfahrer erleben. Bereits Juri Gagarin hatte 1961 nach seinem ersten Weltraumflug auf Erden wirres Zeug geredet und litt unter Erinnerungsschwächen. Nun packte der Raumfahrt-Mediziner Witali Wolowitsch aus. Gagarin verändert sich dramatisch nach seinem Weltraumflug, "wurde traurig und schweigsam". Auch andere Raumfahrthelden kehrten merkwürdig verwirrt zur Erde zurück. Wolowitsch: "Einige fasselten sogar was von grausamen Treffen mit Außerirdischen." Ja, auch der amerikanische Veteran-Astronaut Story Musgrave gab in einer Sendung von Sightings zu, das ein Raumflug jedem den Horizont erweitert, soweit, "bis er alles für möglich hält". Vergessen wir schließlich nicht, das vieles ein Raumschiff in seiner unmittelbaren Umgebung umgibt - ganz gewöhnliche Sachen wie abblätternde Teile, Wassertropfen und Eisbrocken. Kleine Stücke eben, die nur ein paar Meter von der Kamera entfernt auftaucht und zunächst komisch-kosmisch ausschauen mag. Daraus kann man schon mal ein UFO machen. Und es ist auch oft genug tatsächlich auch geschehen, auch wenn zumeist UFOlogen es sind, die daraus den kosmischen Besuch schmieden.
Tatsächlich, die schwierigen Bedingungen in den engen Raumfahrzeugen, eingeschlossen in einer Welt aus Stahl und Technik, mitten im kosmischen Vakuum führen zu seelischen Problemen, weswegen manchmals schon eine "Kosmische Seelsorge" notwendig ist. Isolation belastet, die Raumfahrzeuge sind hermetisch abgeschlosssen, die Atmosphäre ist rein künstlich, der Lärm auf z.B. Raumstationen wie MIR geht an die Nerven, längere Weltraumaufenthalte sind zudem sehr ermüdend. Auf der einen Seite haben es bei dem "Weltraumfahrern" mit Menschen zu tun, die überwältigende Sinneseindrücke erfahren, die dazu zwingen, sich einen kühlen Kopf zu bewahren, was auch erst gelernt werden muß. Und auf der anderen Seite sind da die Entbehrungen im All, dieses Losgelöstsein von der Erde (und dies nicht nur wegen der Schwerelosigkeit, sondern grundsätzlich), die zu seelischem Stress führen - fehlende Sozialkontakte, die Reizarmut (trotz allem) und die dauerhafte Enge des Raumschiffs wie in einer "kosmischen Gefängniszelle". Der Bio-Mediziner und Psychologe Valerij Poljakov setzte sich als MIR-Kosmonaut 438 Tage lang diesen Bedingungen aus. Darüber berichtete er auf Arte am 29.September 1998 in der Wissenschaftssendung Archimedes: "Isolation bedeutet auch, dass der Mensch unzureichende sensorische Reize bekommt und Depressionen sich entwickeln." Diese Probleme gibt es immer wieder neu und gruppendynamische Probleme bei Mannschaften sind wegen den unterschiedlichen Charakteren unvermeidlich. Gerade russische Raumfahrer sind bei ihren Langzeitaufenthalten diesem Berg von psychischen Belastungen ausgesetzt; psychisch kann sich niemand auf Erden die wirklich veränderten Bedingungen des Raumflugs vorstellen noch auf sie vorbereiten. Die Welt steht nicht nur physisch auf dem Kopf. Alles ist anders. Das Leben im Kosmos bringt keine Entspannung mit sich und ist Dauerstreß, worauf insbesondere die Psyche sensibel reagiert. Gerade in den ersten zwei, drei oder vier Wochen taumelt der Mensch nicht nur körperlich, sondern auch seine Seele und verfremdet sich. Der Verlust von persönlichen sozialen Kontakten macht die Raumhelden einsam und traurig, weil der gewohnte Lebensstil verloren ging. Die wichtigsten Lebensbeziehungen können in der Raumkapsel den Menschen dort nicht ersetzt werden, weswegen die Bodenkontrolle teilweise diese Funktion durch Zuwendungen einnehmen muß, wie die Raumfahrt-Psychologie längst erkannte.
Allein aus diesem Grunde werden die Raumfahrer fortlaufend einem kosmischen Miniatur-Lauschangriff, rund um die Uhr, ausgesetzt. Es geht darum, fortlaufende Analysen der Stimmung an Bord vorzunehmen, da kontinuierlich der Mensch da oben einen Balanceakt mit seiner Seele wagt. Mißstimmungen und Ärger sind im Kosmos kaum zu umgehen und es gibt keinen Fluchtpunkt, man kann einfach nicht in die Kneipe um die Ecke gehen, wenn einem die Galle überläuft. Für die Seele wird es wahrlich eng. Und die TV-Szenen mit freundlich winkenden und lachenden Raumfahrern sind eher die Ausnahme im Weltraum-Alltag und für die Propaganda-Maschine der irdischen Administration gedacht. Es geht da schon einmal rauh zu, weswegen Unstimmigkeiten und verbale Injurien aus dem öffentlichen Kanal ausgekoppelt und auf eine Geheimfrequenz geleitet werden (Fachjargon: "Der Schweinekanal").
Und in diesem Rahmen:
"Russischer Kosmonaut überzeugt: ´Ich habe Ufos im All gesehen - eines sprengte sich in die Luft´"...war am Dienstag, den 17.August 2004, eine Meldung bei BILD.de ( http://www.bild.t-online.de/BTO/new... :
>Moskau - Umkreisen fremde Raumschiffe schon seit vielen Jahren die Erde? Zum ersten Mal hat jetzt ein russischer Kosmonaut offiziell zugegeben: "Ja, ich habe UFOs gesehen." Vladimir Kovalenok (heute 62) lebte 217 Tage in der Raumstation Saljut 6. Von 1977 bis 1982 arbeitete der heute 62-Jährige im All, und er sah Dinge, die seine ausländischen Kollegen bis heute hartnäckig verschweigen: "Ich verstehe die anderen Astronauten nicht, wenn sie behaupten, im Orbit nichts Außergewöhnliches gesehen zu haben." Kovalenok hat sie mehrfach gesehen - UFOs. Es waren bizarre Objekte, jedes Mal andere. "Ich erinnere mich an einen Vorfall aus dem Jahr 1981. Das Objekt war ziemlich klein. Als ich es sah, rief ich meinen Kollegen Viktor Savinykh. Er schnappte sich seine Kamera. Doch im Moment, als er das UFO fotografieren wollte, sprengte es sich in die Luft. Eine Rauchfahne stieg auf - das war´s. Wir verständigten sofort die Bodenstation." "Wir wissen nicht, was passiert ist an jenem Tag. Aber es war keine Einbildung", versichert Vladimir Kovalenok. Der hochdekorierte Raumfahrer und heutige Präsident der russischen Astronauten-Vereinigung erinnert sich: "Nachdem wir 1981 wieder auf der Erde gelandet waren, bestätigten mir unsere Experten, dass sie exakt zur Zeit der UFO-Explosion eine hohe Strahlung gemessen hätten." Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax gibt es definitiv keine Fotos von diesem UFO. Aber bei anderen Begegnungen machten die Kosmonauten Bilder. Musa Manarov filmte 1991 das Andockmanöver an die Raumstation MIR, als sich plötzlich ein längliches UFO näherte. Mehr als zwei Minuten dauerte der außerirdische Besuch, dann verschwand die Erscheinung wieder. Das Bildmaterial ist bis heute unter Verschluss.<
Begleitet wurde der Bericht mit einem früheren Bild des Kosmonauten Kovalenok sowie eines Einzelbildes aus dem Adamski/Rodeffer-Film um den irrigen Eindruck herzugeben, dass der Kosmonaut ein solches Objekt wahrgenommen hat. Bald nachdem ich die Meldung vernommen hatte, rief ich Tassilio Römisch vom sächsischen Raumfahrt-Museum (siehe unter http://www.space-service-intl.com) in Morgenröthe-Rautenkranz an. Dieser kennt nämlich den Kosmonauten Kovalenok und war unlängst sogar mit ihm quer durch Deutschland auf einer Ausstellungstour (80 Tonnen Material) unterwegs gewesen. Dabei kam heraus, dass der Mann "die Leute gerne auf den Arm nimmt und dabei ganz ernst tut". Von dieser Sache bei BILD aber hatte er aber noch nichts erzählt, obwohl Römisch bei seinen Kontakten mit Astronauten/Kosmonauten gerne das Thema anschneidet, da es ihm am Rande auch interessiert. Nun kam aber noch etwas heraus, was Sie verblüffen wird: Tatsächlich hatte Kovalenok selbst schon mal einen "UFO-Scherz" während seiner Missionen getätigt - er hatte eine alte Borddusche weil sie unpraktisch war kurzerhand ausgebaut, in einen ausgedienten Raumanzug gesteckt und ausgeschleust, um das Teil dann als UFO der russischen Bodenkontrolle zu melden, die deswegen völlig aus dem Häuschen war und erst drei Tage später über den tatsächlichen Sachverhalt aufgeklärt wurde. Ich glaube dies war auch schon mal in einer TV-Dokumentation zu sehen gewesen und diesen betreffenden Teil hatte ich schon vor ein paar Jahren in Cröffelbach aufgeführt. Wie auch immer, was hier Kovalenok berichtete ist eigentlich nicht aufregend - er spricht von unidentifizierten Flugobjekte (= UFOs) im Umfeld von Operationen in den Weltraumkapseln. Solche wurden sogar schon mehrfach gefilmt - z.B. Eiskristalle die sich von der Außenhaut lösen oder kleine Bauteile von Stationen bzw bei Außenarbeiten verlorengegangene kleine Gegendstände (Weltraummüll also), die weiterhin mit den Raumobjekten ihre Bahn ziehen und bizarr ausschauen, wenn man sie unerwartet wiedersieht. Selbst die unerwartet zu sehenden Eiskristalle schauen bizarr aus. Andererseits muss auch Bedenken gegen solche Aussagen wie "sprenge sich in die Luft und eine RAUCHFAHNE stieg auf" eingebracht werden. Eine Rauchfahne im Vakuum?
Wie zu erwarten, war der Artikel von der englischen Onlineversion der ´Pravda´ vom Tag zuvor übernommen worden (1), nachdem sich Kovalenok kurz zu UFOs auf einer Pressekonferenz in Moskau am vorausgehenden Freitag äußerte - genau im Umfeld der Story "UFO und Tunguska"! Hier wurde auch klar, dass das von Kovalenok gesehene Objekt ("I saw something strange") durch ein Bullauge der Salyut gesehen und "die Größe eines Fingers" hatte. Dieses sehr kleine Teil umkreiste einfach die Station. Dann rief der Mann seinen Kollegen, als sich das Objekt dann auflöste und in zwei unverbundene Teile zerteilte. Das wars. Und so wichtig war ihm die Sache auch nicht, weil er sich noch nicht einmal an den Tag erinnerte und weitere Details. Wie hier auch erklärt wurde sei der Fall damals in der sowjetischen Presse mit großen Schlagzeilen beachtet worden, wenn auch die Artikel dazu meist kritisch ausfielen. Was genau gesehen wurde (= das Objekt konnte nicht zugeordnet werden, aber welcher Kosmonaut kennt schon alle Bauteile einer Station?) blieb bisher unbekannt, deswegen wird der UFO-Begriff auch richtig verwendet. Merke: Von einer "Fliegenden Untertasse" und dergleichen ist hier überhaupt nicht die Rede. Kovalenok erklärte hier auch, das an dem Tag der Beobachtung von ihm damals eine bemerkenswerte Strahlungsemission (welche wird nicht gesagt) verzeichnet worden war. NICHT parallel einher, sondern an diesen Tag. Dies ist aber im Umfeld von Weltraummissionen auch nicht wirklich aufregend, da Astro- wie Kosmonauten solchen "Strahlungsemissionen" z.B. von der Sonne bzw aus dem Van-Allen-Gürtel immer wieder ausgesetzt sind. Richtig ist wohl aber die Aussage das Kovalenok meint, nicht glauben zu können, wenn andere Raumflieger sagen sie hätten niemals etwas Außergewöhnliches dort oben gesehen. Ihr Sein und Tun da oben ist selbst schon mehr als Außergewöhnlich. Und was sie da den ganzen Tag erfahren und sehen ist selbstverständlich genauso Außergewöhnlich.
(1) = http://english.pravda.ru/science/19...
Geschichtliches zur Raumfahrt: "The Moon is a different thing to each of us." - Frank Borman, Apollo 8, Dezember 1968.
Videos zu Sputnik und zum Beginn des Wettlaufs in den Weltraum mittels dem ´Spacetravel´: http://www.youtube.com/watch?v=mTs4... - http://www.youtube.com/watch?v=W3F2... - http://www.youtube.com/watch?v=oUoq... - http://www.youtube.com/watch?v=VDrV... - http://www.youtube.com/watch?v=wutz... - http://www.youtube.com/watch?v=NKjv... - http://www.youtube.com/watch?v=YdDD... - http://www.youtube.com/watch?v=jVFE... - http://www.youtube.com/watch?v=gOYD... .
Das wunderbare BBC´s TV-Dokudrama "Space Race" aus dem Herbst 2005 finden Sie hier, wo ich Episode 1 für Sie mit ihren Links bei YouTube aufschlüssele: http://www.youtube.com/watch?v=RCVM... - http://www.youtube.com/watch?v=4DEj... - http://www.youtube.com/watch?v=HDSJ... - http://www.youtube.com/watch?v=Gb6a... . Weitere Folgen können Sie sich dann ´an Ort´ selber heraussuchen. Ein Dokumentation des US-TVs zum Wettrennen in den Weltraum finden Sie hier in sechs Teilen, fangen Sie mit Teil 1 an: http://www.youtube.com/watch?v=1y6T.... Spannend! Und hier etwas in Sachen ´Geschichte der deutschen Raumfahrt´, schlußendlich hatte es mit Peenemünde und Wernher von Braun begonnen: http://www.youtube.com/watch?v=EmkT...- http://www.youtube.com/watch?v=-NmM... .
Der letzte NASA-Astronaut, der sich in Sachen einer eigenen "UFO-Sichtung" auf dem Weg zum Mond äußerte, war der zweite Mann vom Mond, Buzz Aldrin von der Mission Apollo 11. Jener hatte in der CNN Larry King-Live-Show ( http://www.youtube.com/watch?v=Np45... ) vom 14.Juli 2007 darüber berichtet. Bei Apollo 16 gab es ebenso eine Erscheinung, die ufomäßig wirkte ( http://www.youtube.com/watch?v=fUxl... ) - siehe dazu die NASA-Untersuchung: http://www.nasa.gov/vision/space/tr... .
Quelle: CENAP-Archiv