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Meteorit von Menow weltweit gefragt
Kleinmenow ((mat)) Neben der 725-Jahrfeier von Fürstenberg gab es im vergangenen Jahr im Bereich der Wasserstadt ein weiteres Jubiläum, das jedoch weitgehend unbeachtet blieb: Am 7.Oktober jährte sich zum 150.Mal der Meteoriten-Einschlag von Kleinmenow.
Es muss nicht immer im Desaster enden: Laut einer weit verbreiteten wissenschaftlichen Theorie soll ein Meteorit für das Aussterben der Dinosaurier und zahlreicher anderer Arten vor rund 65Millionen Jahren verantwortlich sein. Bei Menow indes, westlich von Fürstenberg unweit des Ziernsees an der Havel gelegen, wurde lediglich ein Schäfer bei seiner Arbeit erschreckt, als der Brocken 1862 an einem Dienstag zwischen 12 und 13 Uhr auf einem Feld des damaligen Erbpachtgutes niederging. Dass dies ein nicht alltägliches Ereignis war, zeigen die Zahlen: So sind nach Auskunft des Museums für Naturkunde in Berlin nur 46Meteorite erhalten, die auf dem heutigen Gebiet der Bundesrepublik gefunden wurden. Heute sind Teile des Menow-Meteoriten in der ganzen Welt verstreut. Sie befinden sich unter anderem in Indien, den USA und der Sammlung des Vatikans.
Dokumentiert ist der Einschlag in dem 1862 erschienen Band der Annalen der Physik und Chemie, herausgegeben von Johann Christian Poggendorf: "Vor den Augen des Schäfermeisters fiel plötzlich bei völlig heiterem Himmel ein großer feuriger Klumpen mit solcher Gewalt aus der Luft hernieder, dass der Sand ringsum hoch aufspritzte, und die Masse anderthalb Fuß tief in die Erde fuhr", zitiert Poggendorf einen Bericht der Allgemeinen Zeitung vom 3. Dezember 1862. Laut der Neustrelitzer Zeitung vom 16. November des Jahres erfolgte das Erscheinen des Himmelskörpers laut Ohren- und Augenzeugen mit einem Zischen und Sausen in der Luft, unterbrochen von heftigen Detonationen, vergleichbar einer fernen Kanonade. Der andere Bericht verschweigt dies, macht jedoch Angaben zum Aussehen des Fundes: "Sein Äußeres zeigt eine unregelmäßige Pyramidalform mit ziemlich ebener, aber etwas nach innen gebogener Fläche - eine Form, welche sich erzeugen würde, wenn zum Beispiel ein Klumpen weichen Tons mit Gewalt aus beträchtlicher Höhe niedergeworfen wäre".
Die Oberfläche sei mit einer glatten schwarzen Kruste umgeben, das Innere dunkelaschgrau, mit zahllosen silberglänzenden Metallteilchen. Seine Bruchflächen färben sich, wenn sie mit Wasser in Kontakt kommen, braunrot. Das Gewicht des Meteoriten wird mit 21 Pfund und sein Volumen mit 134 Kubikzoll angegeben. Metallurgische Gutachten im 20. Jahrhundert ergaben einen Eisenanteil von 27,41 Prozent. Die Färbung stammt von dem sich bildenden Eisenoxid. Die schwarze Schmelzkruste liegt in den hohen Temperaturen begründet, denen der Stein beim Eintritt in die Erdatmosphäre ausgesetzt war.
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