Blogarchiv
UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-182

cenap-infoline-titel-221

cenap-archiv-titel-123

1.09.2007

Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:

September-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

8520-1

>US-Experte warnt: Nicht schiessen!< meldete es ´Die Welt´ am 1.September 1952: Seine Befürchtung, dass ein Beschuß "Fliegender Untertassen" die Menschheit in die Gefahr bringen könnte, zum Ziel feindseliger Aktionen "weit überlegener Mächte" zu werden, drückte in Telegrammen an Präsident Truman und das US-Verteidigungsministerium der Präsident der Amerikanischen Gesellschaft für Raketenforschung, Robert L. Farnsworth, aus. Ihm sei bekannt geworden, sagte Farnsworth, dass die amerikanischen Streitkräfte Befehl erhalten hatten, auf alle am Himmel auftauchenden unbekannten Objekte das Feuer zu eröffnen. Er forderte Truman auf, die Beschießung "Fliegender Untertassen" nicht zuzulassen. Im Gegensatz zu dieser Auffassung steht eine Erklärung des Direktors der Spionageabwehr der US-Streitkräfte, Generalmajors John Samford, der die "Fliegenden Untertassen", nachdem sie jetzt innerhalb von 14 Tagen zum drittenmal über Washington erschienen sind, als Erscheinungen erklärte, die "durch das Auftreten von Kaltluftschichten" hervorgerufen werden. Nach Samford könne es sich bei den beobachteten Objekten "unmöglich" um Flugmaschinen aus dem Ausland oder von einer anderen Welt handeln. Die beobachteten Phantome seien wahrscheinlich Kaltluftschichten, die zwischen Warmluftschichten auftreten und als Spiegelung starker Scheinwerfer auf den Radarschirmen starke Reflexe hervorrufen [da hat sich der Autor des Artikels aber technischt recht schwer getan eine richtige Übersetzung auszuformulieren]. Nach allen Berichten über die Untertassen, die in seinem Amt seit 1947 sorgfältig, geprüft würden, deute nichts darauf hin, dass die Sicherheit der USA durch diese Erscheinungen irgendwie bedroht sei. 80 Prozent der rund 2000 geprüften Berichte hatten sich als "unzutreffend" erwiesen. Der General gab zwar zu, dass einige Erscheinungen noch "ungeklärt" seien, jedoch sei man bestrebt, auch hier Klarheit zu gewinnen. Inzwischen hat sich in den USA eine "Untertassen-Psychose" ausgebreitet. Polizeibehörden, Dienststellen der Luftflotte und Wetterbüros werden in allen Teilen der USA mit Telephonmeldungen über angeblich gesichtete fliegende Objekte überhäuft. Die letzten Beobachtungsmeldungen kamen aus Miami, Los Angeles, Key West und Cleveland.

 

Der ´Mannheimer Morgen´ vom 2.September 1952 übernahm von F.L.Neher, Pressereferent der Gesellschaft für Weltraumforschung e.V. in Stuttgart, den Artikel >Betrifft: Fliegende Untertassen.< Hier wurde gemeldet, dass die Bezeichnung "Fliegende Untertasse" für ein "unidentifiziertes fliegendes Objekt" amerikanisch sei, aber trotzdem eine Neuigkeit von Gestern. Nach einem Rückblick auf amerikanische Himmelsphänomen-Erscheinungen aus dem ausgehenden 18.Jahrhundert, kam Neher zu Orson Welles, der Schöpfer der Radiotie "Invasion vom Mars!", "die die nicht sehr nervenfeste Bevölkerung der Weltstadt New York in die Keller jagte". Dann begann der UFO-Spuk der Moderne mit Mister Kenneth Arnold, "der am 24.Juni 1947 durch seine bekannte Beobachtung der Erscheinung von neun glänzenden, mit fantastischer Geschwindigkeit sich über den Himmel bewegenden Scheiben öffentlichen Alarm auslöste". Die Geschichte des Mister Arnold wurde, als sie publik wurde, amüsiert belächelt, aber "die amerikanische Öffentlichkeit hatte keine Ahnung, dass dem Pentagon (US-Kriegsministerium) Meldungen ähnlicher Beobachtungen, wie sie Arnold wahrgenommen hatte, schon seit Januar 1947 in steter Folge zugegangen waren [?]. Am 27.April des Jahres 1949, als dem Pentagon bereits über 350 dienstliche Meldungen über gesichtete Untertassen vorlagen, veröffentlichte die US-Luftwaffe folgende Erklärung:

 

´Die bloße Existenz irgendwelcher noch unidentifizierter fliegender Objekte erfordert seits des Personals und der Zivilbevölkerung ständige Wachsamkeit. Nach Maßgabe des Fortschrittes der Entwicklung von Fernraketen und der damit zusammenhängenden Forschung wurden und werden unter Berücksichtigung von Ballonaufstiegen und astronomischen Erscheinungen Schlüße gezogen. Trotzdem aber gibt es immer noch Fragezeichen. Die Möglichkeiten, dass es sich bei den Untertassen um fremde Luftfahrzeuge handeln könne, wurden überprüft. Beobachtungen, die unter Zugrundelegung des Fortschrittes unserer eigenen Atomwerke unternommen wurden, lassen die Existenz von Triebwerken so kleiner Abmessungen, dass sie den Untertassen als Antrieb dienen könnten, als höchst unwahrscheinlich erscheinen. Intelligentes Leben auf dem Mars ist nicht unmöglich, aber völlig unbewiesen. Die Möglichkeit der Existenz intelligenten Lebens auf dem Planeten Venus wird von Astronomen nicht als unmöglich angesehen. Die Untertassen sind kein Scherz. Sie sind aber auch kein Anlaß zu Alarm.´

 

Am 27.Dezember 1949 erklärte ein amtlicher Sprecher der US-Luftwaffe laut Pressemitteilung Nr.629-49, dass es keine Fliegenden Untertassen gibt. Drei Tage später folgte eine neue amtliche Verlautbarung, die folgenden Satz enthielt, ´...es wird niemals mit Sicherheit behauptet werden können, dass jemand nicht doch ein Raumschiff, eine feindliche Fernrakete oder ähnliches Objekt gesehen hat.´ Am 22.Februar 1950, als die US-Luftwaffe neuerdings die Existenz Fliegender Untertassen bestritt, wurden über der Key West-Marineflieger-Station zwei Fliegende Untertassen gemeldet. Die Luftwaffe weigerte sich, zu dieser Erscheinung Stellung zu nehmen. Am 9.März 1950 wurde über den Flugplatz Wright Field (Ohio) eine große metallische Scheibe gesichtet und von einem Düsenjäher verfolgt. Am 18.März bestritt ein Sprecher desPentagon neuerdings die Existenz Fliegender Untertassen und erklärte ausdrücklich, dass es sich bei diesen Erscheinungen in keinem Fall um amerikanische Geschosse oder Forschungsraketen handle. Die Folge dieser sich vielfältig widersprechenden Verlautbarungen war, dass die amerikanische Presse sich zu einem erheblichen Anteil zu der Annahme entschloß, dass es sich bei all diesen widerspruchsvollen Meldungen um ein raffiniertes Täuschungsprogramm handelte um Amerika -und die Welt- auf die geheimnisvollen Scheiben vorzubereiten."

 

Dann betrachtete der Autor die Frage nach der vielverbreiteten Annahme, es handele sich bei den Untertassen um sowjetische Geschosse. Dem hielt er entgegen, dass es bei den obwaltenden Geheimhaltungsbemühungen der Sowjets sehr unwahrscheinlich sei, dass sie ihre geheimste Leistung der Gefahr möglicher Entschleierung infolge eines Versagens aussetzten. Außerdem aber sei es -vom sowjetischen Standpunkt aus- sinnlos, und deshalb mehr als unwahrscheinlich, dass sie die Welt vorzeitig warnten und ihre Untertassen ausgerechnet über Amerika fliegen ließen. Es sei nicht das Erscheinen der Fliegenden Untertassen an sich, welches so sehr die Gemüter bewegt, sondern das geheimnis ihres Antriebes. Dieses Geheimnis, weit wichtiger als die Atom- oder Wasserstoffbombe, so ließen damals militärische Fachleute verlauten, werde eines Tages das Schicksal der Völker der Erde entscheiden. Kurz ging Neher auch auf die "Annahme" ein, die von "einigen" vertreten werde, wonach die Untertassen "die Erde bereits seit mindestens zwei Jahrhunderten von einem anderen Planeten aus unter ständiger Beobachtung" hielten. Mit einem "dazu ist nicht mehr viel zu sagen" fand er dann schnell ein ausweichendes Ende: "Die Weltöffentlichkeit hat eine bemerkenswerte Gabe entwickelt, auch das Unwahrscheinlichste für möglich zu halten. Der betäubende Anbruch des Atomzeitalters wurde ruhig hingenommen, ja fast als Selbstverständlichkeit. Warum sollte sie allein durch Visionen und Ahnungen eines bevorstehenden Interplanetarischen Zeitalters jetzt schon hysterisch werden?"

 

Das Hickhack um die Untertassen und ihren "Hütern" bei der US-Luftwaffe wurde hier überdeutlich, aber auch, dass die Alien-Option noch in jenen Tagen noch gar nicht so die Debatte bestimmte, jedenfalls aus Sicht von Neher, die ob des Berichts in der Nürnberger Zeitung vom 15.Juli 1952 sich als getrübt herausstellt, und dies ausgerechnet von einem Vertreter einer Gesellschaft für Weltraumforschung. Neher erkannte auch nicht, dass die USA schon in der Untertassen-Hysterie lagen, aber vielleicht waren seine letzten Worte auch als eine Art Beruhigung für den abzusehenden Aufzug der Untertassen am Himmel in Deutschland gedacht?

 

"Untertassen-Menschen: Absolut unverletzlich" hieß eine Spalte des Spiegel vom 3.September 1952: In einer hellen August-Nacht - um 01:43 h - sichtete Major James Smith von der 97.US-Kampfflieger-Staffel in 5000 Meter Höhe über dem Flugplatz Wright-Patterson, Ohio (USA), eine "Fliegende Untertasse". Zehn Sekunden hatte Smith Zeit, das "hellrote Ding" zu beobachten. "Den Gegenstand anzufliegen", wagte Major Smith nicht. Nach Ansicht des Dekans der katholisch-theologischen Universität von Washington, Professor Pater Connell, wäre das möglicherweise auch zwecklos gewesen. Pater Connell hält es nämlich nicht für ausgeschlossen, dass die Bemannung dieser "behaupteten Weltraumschiffe" die Vorrechte paradiesischen Lebens genießt, darunter auch das der Unsterblichkeit. Insgesamt hält der katholische Theologe vier Hypothesen über den Seins-Zustand der außerirdischen Untertassen-Wesen im Rahmen der katholischen Dogmatik für zulässig und denkbar:

 

+ "Es ist möglich, dass diese hypothetischen Wesen von Gott - wie unsere ersten Eltern - ein über-natürliches Schicksal und über-natürliche Gaben zugeteilt bekommen haben. Es ist ferner denkbar, dass diese Wesen - wiederum wie unsere Eltern - gesündigt und diese Gaben verloren haben." Dementsprechend sei es auch möglich, dass Gott seine durch Christi Leben und Taten verursachte Gnade auf sie ausgedehnt und ihnen durch eine Offenbarung mitgeteilt habe.

+ Connells zweite Hypothese besagt, dass Gott die Untertassen-Wesen in einem Zustand "reiner Natur" geschaffen habe und belassen wolle. Ihre Situation ähnele damit derjenigen von Kinderb, die ohne Taufe gestorben sind.

+ Die dritte Möglichkeit besteht in der Annahme, dass auf einem fremden Planeten paradiesische Zustände herrschen. Die Lebewesen dieser Welt würden dem Erdmenschen sowohl geistig als auch körperlich sehr überlegen sein. Auf der anderen Seite sei von ihnen kein Krieg gegen die Erde zu erwarten.

+ Schließlich kann man laut Connell noch ins Auge fassen, dass es sich bei den Untertassen-Wesen um "gefallene Engel" handelt, die sich gegen Gott versündigt haben und verurteilt sind, niemals wieder in die Gnade Gottes aufgenommen zu werden. Diese Hypothese stellt die Menschheit einer fremden Welt gegenüber, die von zutiefst bösen Wesen bevölkert ist. Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass diese Wesen hervorragend begabt sind. Die Erde hätte dann kaum etwas Gutes von ihnen zu erwarten.

 

Eine Anweisung, wie sich Amerikas Düsenjäger in den vier verschiedenen Fällen zu verhalten haben, gibt Connell nicht. Nur zu der dritten - der paradiesischen - Möglichkeit erklärt er, es würde "offensichtlich verrückt" sein, diese Art der Untertassen-Wesen töten zu wollen. Sie seien "absolut unverletzlich".

 

>100.000 Dollar für Flug mit "Fliegenden Untertassen"< meldete dpa aus New York un die Rhein-Neckar-Zeitung berichtete so am 13.September 1952: 100.000 Dollar hat der amerikanische Millionär und Flieger Milton Reynolds demjenigen geboten, der ihm zu einem Flug mit einer "Fliegenden Untertasse" verhilft. 25.000 Dollars will er jedem zahlen, der ihm einen Beweis liefert, dass "Fliegende Untertassen" tatsächlich existieren. Unter einer "Fliegenden Untertasse" versteht der Millionär ein "Objekt im Sinne eines interplanetarischen Luftfahrzeuges, das lebende Wesen von einem anderen Planeten steuern."

 

+ Ein überaus interessantes Angebot, welches aber scheinbar niemand für sich einvernehmen konnte. Interessant ist aber der historische Zeitrahmen in welchem dieses Angebot gemacht wurde. Ab dieser Zeit nämlich stiegen plötzlich Untertassen-Fotos, Untertassen-Landungsberichte und Kontaktaufnahmen zu den Untertassen-Fliegern sprunghaft an, die fast immer nur Schwindel waren. War dies eine Reaktion auf das hochdotierte Angebot von Milton Reynolds? Es ist dagegen niemand bekannt geworden, der die ausgesetzte Prämie einkassierte. 100.000 Dollar waren damals eine ungeheure Summe, vielleicht mit heutigen Verhältnissen verglichen sogar weitaus mehr als eine Millionen DM in ihrer Wertschöpfung wert.

 

"Sensationeller Trick mit Fliegenden Untertassen" kam es via dpa aus Genf und die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ meldete am 17.September 1952: Die Behauptung, es gäbe keine Fliegende Untertassen, wurde am Monntag in Genf eindeutig widerlegt. Eine Untertasse kam auf Befehl des britischen Zauberkönigs Cleaver aus einer Schachtel, bewegte sich rotierend und dem Wellen des Zauberers folgend durch den Saal und kehrte in die Schachtel zurück. Es war einer der sensationellsten Tricks auf dem Jahreskongreß von 300 Zauberern aus 15 Länden, der in Genf stattfand. Den Großen Preis des Kongresses errang der italienische Zauberer Mororos. Unter Ausschluß der Öffentlichkeit ließen sich die acht Preisrichter -ein jeder ein international anerkannter Zauberkünstler- vier Stunden lang die Tricks der Wettbewerbsteilnehmer vorführen.

 

"Fliegende Untertasse - diesmal echt" tickerte UP aus Toronto und am 18.September 1952 meldete es die ´Frankfurter Allgemeine´: Die kanadischen Avro-Flugzeugwerke haben am Mittwoch etwas von dem Geheimnis gelüftet, mit denen die Arbeiten an der ersten "Fliegenden Untertasse" umgeben werden, vor 25 amerikanischen Militärs und Aeronautikern. Diese verrieten später aber nur, dass die Maschine in ihren äußeren Proportionen der "Fliegenden Untertasse" ähnele. Man spricht davon, dass die Maschine das Jagdflugzeug der Zukunft sein werde; sie werde vertikal aufsteigen und Geschwindigkeiten von über 2.500 Kilometer in der Stunde erreichen können. Als Bewegungsfaktor soll das gyroskopische Prinzip angewendet werden. Als Antriebsaggregat dienen Düsensätze. Ob das neue Modell schon in den Lüften erprobt wurde, ist nicht bekannt.

 

>Eine "Fliegende Untertasse" verfolgt britisches Flugzeug - Offiziere als Augenzeugen< berichtete BILD am 22.September 1952 in einer Meldung von der Londoner Redaktion: Zehn erfahrene Offiziere der Royal Air Force haben bei den eben beendeten See- und Luftmanövern eine "Fliegende Untertasse" beobachtet, die einen Meteor-Düsenjäger über Yorkshire verfolgte. Sie haben dem britischen Luftfahrtministerium Bericht erstattet. Ihr Bericht wird ernst genommen, obwohl offiziell das Ministerium nicht an die Untertassen glaubt. Eine Gruppe von Offizieren und Mannschaften beobachtete von dem Flugfeld Topcliffe 10:53 h einen Meteor-Düsenjäger, der auf dem benachbarten Flugplatz Dishfort zur Landung ansetzte. Bei hellem Sonnenschein und klarer Sicht sahen sie Punkt 10:53 h plötzlich hinter der Meteor in 3500 Meter Höhe einen weißen, silberscheinenden, kreisrunden Gegenstand am Himmel. Er flog etwas langsamer als der Düsenjäger und schwenkte auf den gleichen Kurs ein. "Was ist denn das?" rief Leutnant Kilburn. "Ein Fallschirmabspringer", meinte ein Zweiter. Aber das kreisrunde Ding flog ständig hinter dem Düsenjäger her. Als dieser zur Landung ansetzte, schien es, als ob die "Untertasse" ohm folgen wollte. Sie blieb dann aber in der Luft einen Augenblick hängen, flog in rasendem Tempo nach Westen, drehte nach Südosten ab und verschwand. Am gleichen Tag sichtete ein amerikanischer Pressefotograf an Bord des Flugzeugträgers "Franklin D.Roosevelt" eine Untertasse und fotografierte sie auf einem Farbfilm. Dieselbe Untertasse wurde von einem ehemaligen Flieger in Mittelschweden beobachtet. Einen Tag später wurde eine geräuschlos dahinschießende, gleißende Scheibe in der Luft der westschwedischen Stadt Göteborg festgestellt.

 

>"Fliegende Zigarre" - aber diesmal ernst zu nehmen< meldete am 29.September 1952 die ´Abendpost´: Große Teile des südlichen Dänemark erlebten gestern einen aufregenden Sonntagabend, als Tausende von Spaziergängern am Himmel einen geheimnisvollen Gegenstand beobachteten, der nach dem Urteil der meisten die Form einer Zigarre hatte. Zeitungen und Rundfunk erlebten kurz danach einen Sturm von Telefonanrufen. In Süd-Schweden wurde die gleiche Erscheinung, die man in Dänemark bis nach Kopenhagen gesehen hatte, gleichfalls gesichtet. Nach übereinstimmender Meinung von Meteorologen und militärischen Stellen hat es sich diesmal nicht um Phantasieobjekte gehandelt, sondern wahrscheinlich um ferngesteuerte Geschosse unbekannter Herkunft. Bei Zusammenfassung aller Meldungen ergab sich, dass das geheimnisvolle Geschoss, das sich verhältnismäßig tief mit riesiger Geschwindigkeit in etwa östlicher Richtung fortbewegte, ungefähr einen Weg längs der Ostseeküste von der deutschen Grenze über den Nordteil der Insel Seeland nach Süd-Schweden genommen hat. Nach Feststellung des Kommandeurs des schwedischen Flugplatzes Ljungby ist das zigarrenförmige Geschoss, das sich nach Art eines flügellosen Flugzeugs zeigte, von Süd-Schweden wieder "nach hause geflogen". Die theoretische Fortführung der Fluglinie führt etwa zu einem Punkt westlich von Gdingen an der Ostseeküste. Diese letzte Feststellung berechtigt zu der Vermutung, dass dieser Flugkörper aus den sowjetischen Stützpunkten an der Ostseeküste stammt, die sich von Peenemünde auf Usedom über Kolberg bis hinauf zur früheren estnischen Küste ziehen. Nach früheren Feststellungen sollen die Schiessübungen dort im Spiegelverfahren vorgenommen werden, wobei die Insel Oesel als Zielgebiet dient. Die sowjetischen V-Waffen-Batterien haben aber auch angenommene feste Ziele zwischen Malmö-Trelleborg und Christiansand. Die Vermutung, dass es sich am Sonntagabend bei der Erscheinung, die besonders in Jägersborg, Nakskov, Kopenhagen, Vordingsborg und Frederiksund beobachtet wurde, um ein ferngesteuertes Geschoss aus diesen Ostsee-Stützpunkten der Sowjets handelt, wird noch unbterstrichen durch einen amtlichen dänischen Bericht, nach dem am 20.September Offiziere eines dänischen Luftstützpunkts ein scheibenförmiges Objekt beobachteten, das sie mit Nachdruck als ferngesteuertes Geschoss bezeichneten.

 

Hier war es ein Meteor. Hamburg (Eig.Bericht) - In verschiedenen Städten Nordwestdeutschlands, so in Kiel, Neumünster und einem östlichen Vorort Hamburgs, sahen gestern abend zahlreiche Menschen eine hellaufleuchtende fliegende Kugel am Himmel, die mit einem Schweif von West nach Ost zog. Der Körper erlosch nach ihren Beobachtungen auf seinem waagerechten Flug plötzlich in der Luft. Von astronomischen Beobachtungsstellen wurde zu gleicher Zeit weder ein Komet noch eine Sternschnuppe beobachtet. jedoch gab Prof.Heckmann von der Hambvurger Sternwarte der Abendpost auf Anfrage die Auskunft, dass es sich nach Vergleich aller Beobachtungen in diesem Fall offensichtlich um einen Meteor gehandelt haben müsse (nach dieser Auskunft hat also wohl die in Nordwestdeutschland beobachtete Erscheinung nichts mit den in Skandinavien gemachten Feststellungen zu tun. Die Red.)

 

"Raketen oder Meteore: Himmelserscheinungen von Tirol bis Skandinavien beobachtet" fragte sich ´Die Welt´ vom 29.September 1952: Norddeutschland, Dänemark und Schweden waren am Sonntagabend der Schauplatz zahlreicher mysteriöser Beobachtungen, die von den einen als "Fliegende Untertassen", von anderen als ferngelenkte Raketengeschosse und von Dritten als Meteore angesprochen werden. Übereinstimmend berichteten Einwohner von Kiel, Neumünster und Hamburg, sie hatten eine leuchtende fliegende Kugel mit einem Schweif von West nach Ost ziehen sehen. Das Hamburger Observatorium registrierte die Himmelserscheinungen für etwa sechs Sekunden gegen 18.30 Uhr. Ein meteorologischer Sprecher bezeichnete sie als "eine feurige Kugel mit den typischen Merkmalen eines Meteors". Nach Mitteilungen der Bremer Wetterwarte ist ein so auffälliger Himmelskörper seit langer Zeit nicht mehr gesehen worden. Er strahlte ein gleichmäßig starkes Licht aus, das wegen des wolkenlosen Himmels sehr gut zu beobachten war. Im Außenfernergebiet bei Berwang in Tirol wurden schon in der vergangenen Woche Erscheinungen beobachtet, die zunächst wie silbrig glänzende Scheiben aussahen, sich rasch in Streifen umwandelten und sich dann in östlicher Richtung bewegten. Lautes Motorengeräusch sei, so wird behauptet, wahrend der halben Minute zu hören gewesen, in der die Erscheinungen sichtbar waren. In Dänemark werden die Beobachtungen, die zeitlich etwas später als in Norddeutschland lagen, von Meteorologen und Offizieren als ferngesteuerte Geschosse unbekannter Herkunft gedeutet. [- Hier kommt die prädisponale Behaftung mit dem Ghost-Rocket-Spuk des Jahres 1946 nochmals durch!] Nach der Zusammenstellung aller dortigen Meldungen ergab sich, dass die Erscheinungen nur längs der Ostseeküste zwischen der deutschen Grenze und dem Nordteil der Insel Seeland gesehen wurden. Die Stockholmer Zeitungen bringen heute umfangreiche Berichte und fotografische Aufnahmen "von einer Invasion Fliegender Untertassen" in Südschweden. Die Himmelskörper kamen in drei Geschwadern am Sonnabendabend, um Mitternacht und am Sonntagabend. Ein Polizist, ein Reporter und mehrere Infanterieoffiziere beobachteten in dem Ort Munkedal 25 Minuten lang eine große glühende Kugel und drei kleinere, die mit der ersten Lichtsignale auszutauschen schienen. Die große Kugel stieg und sank unter Rauchentwicklung und einem Funkenregen und schoß eine Art Rakete ab. Eine an einem anderen Ort gemachte Aufnahme zeigt einen zigarrenförmigen Körper, der aber nach der Erklärung des Direktors einer Sternwarte auch als Meteor gedeutet werden könne.

 

>Fliegende Untertasse in Deutschland erfunden - Flugkapitän Schriever: "Hätten wir weiterarbeiten können, wären sie heute bei uns wie warme Semmeln im Brotkorb zu sehen"< hieß es im Sonderbericht der ´Deutschen Illustrierten´ Nr.45/1952: Aufgemotzt mit einer großformatigen, utopisch anmutenden Querschnitt-Zeichnung, hier "Das Schaltbild" genannt, durch den Flugkreisel; einem Familien-Idyll-Foto ("Pilgerziel der Fachleute wurde das kleine Haus in Bremverhaven-Lehe, in dem der Erfinder heute mit seiner Familie wohnt. Aus dem Westen und aus dem Osten erscheinen laufend Abgesandte, um ihm die verlockendsten Angebote zu machen") sowie einer technischen (aber dennoch für Laien verständlichen) Aufrißzeichnung und einer Aufnahme, die den "Erfinder, Flugkapitän Schriever" in Fliegermontur in einem Flugzeugcockpit von hinten zeigt (Text: "Schriever war Chefpilot bei den führenden deutschen Luftfahrtunternehmen. Vier Jahre arbeitete er an der Konstruktion des Flugkreisels. Seine Pläne, um die sich Weltmächte reißen, wurden nach der Kapitulation gestohlen"). Hinzu kommen noch das Faksimile eines Briefes von Schriever an irgendjemand, in welchem er sogar Auslandsangebote ablehnt, damit keine fremden Mächte seine Kenntnisse ausnutzen können: "Er hat schlechte Erfahrungen gemacht. Für unsere Leser rekonstruierte er seine Pläne." Hinzu kommen noch zwei Aufnahmen des Geburtshauses von Schriever (das "Geburtshaus der Fliegenden Untertassen" genannt) an der deutsch-technischen Grenze. Im Verhältnis zum nichtssagenden, aber dennoch eindrucksvolls wirkenden Bildmaterial, fällt der Text bescheiden aus:

 

Das friedliche Städtchen Oloron am Fuße der Pyrenäen schreckte eines Samstags um 13 h aus seiner Ruhe auf. Vom Himmel regnete es weiße Fäden. Noch ehe sich die Einwohner von ihrer Überraschung erholen konnten, gab es eine zweite, noch größere Sensation. Am wolkenlosen Himmel wirbelten in tollem, wahnwitzigen Zick-Zack-Kurs "Fliegende Untertassen". Nich eine, zwei oder drei. Nein, ein ganzes Geschwader von mindestens dreißig kreisrunden Scheiben. Während die Honoratioren der Stadt mit Feldstechern das Geheimnis der mysteriösen Himmelserscheinungen zu ergründen suchten, sammelte die lärmende Schuljugend die "Himmelswolle" paketweise auf. Ein Turnlehrer hielt ein Streichholz an eine solche rätselhafte Abwurfsendung. Sie verbrannte in Sekundenschnelle wie Zellulose. Bevor die aufgeregten Kleinstädter die Fäden weiter untersuchen konnten, verwandelten sie sich in eine geleeartige Masse, die sich verflüchtigte, ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Sie verschwanden genauso wie die "Untertassen". Spuk, neue Geheimwaffen, Boten von anderen Planeten? Das sind Fragen, die die Welt sich wieder stellte.

 

Es gibt in Deutschland einen Mann, der zu diesem Thema sehr viel mehr sagen kann, als irgendein anderer auf dieser Erde. Um das kleine Haus, das er in der NäheBremerhavens bewohnt, herrscht seit einiger Zeit schon geschäftiges TReiben. Da geben sich Abgesandte amerikanischer Forschungsinstitute udn Universitäten, da geben sich Professoren und Ingenieure aus westlichen und östlichen Ländern gegenseitig die Türklinke in die Hand. Und das diskrete Schweigen, das sie alle wahren, dreht sich immer wieder um ein unddiesselbe Sache: um die "Fliegende Untertasse Nr.1". Sie wurde zwischen 1941 und 1945 von dem Bewohner des Hauses, dem Ingenieur und Chefpiloten Rudolf Schriever, konstruiert und ging unter der Bezeichnung "Flugkreisel" in das seit sieben Jahren in alle Winde zerstreute luftfahrttechnische Arsenal der ehemaligen deutschen Luftwaffe ein. Auf dem Tisch des Hauses liegt ein Stoß Briefe aus aller Herren Ländern. Und täglich kommen neue hinzu. Das Haus Hökerstraße 28 in Bremerhaven-Lehe hat unter Fachkreisen Weltberühmtheit erlangt. Lachend aber steht Flugkapitän Schriever am Fenster: "Warum ich nicht ins Ausland gegangen bin? Dort liegen eine ganze Mensche Vertragsangebote: Südamerika, USA, Ostzone...ich will sagen Rußland. Aber vielleicht war ich von einem einzigen reinfall gehörig geheilt, nachdem ich in Südamerika schlechte Erfahrungen gemacht hatte." Und der Flugkreisel? "Der ist natürlich ebenso Wirklichkeit, wie vielleicht einige der gesichteten ´Fliegenden Untertassen´ nichts anderes sind als die Auswertung meiner Pläne, die man mir am 14.Mai 1945 in Regen im bayerischen Wald beim Landwirt Prestel freundlicherweise gestohlen hat. Dort war ich nach meiner Flucht aus Prag mit meiner Familie aufgenommen worden." Die Idee selbst? Sie ist grundeinfach. Nicht nur das Hauptproblem, sondern auch das Hauptgefahrenmoment der Fliegerei liegt darin, dass man nur dann starten und landen kann, wenn man ´Fahrt´, also eine hohe Geschwindigkeit hat. Der Hubschrauber kann zwar senkrecht starten und landen, aber in der Luft ist er verhältnismäßig langsam. Warum also nicht die hervorragenden Eigenschaften der Hubschrauber- und der normalen Flugzeugkonstruktion miteinander verbinden? So kam Schriever auf die Idee, den "Rumpf" als abgeflachte Kugel in die Mitte zu nehmen und um ihn herumn zahlreiche Flügelblätter, zusammengefügt wie eine Scheibe, rotieren zu lassen. "Ich nahm am 15.Juli 1941 die ersten Entwicklungsarbeiten auf", fährt Schriever fort. "Das erste Modell des Flugkreisels wurde am 2.Juni 1942 fertiggestellt. Es flog einen tag später, von winzigen Raketen angetrieben, und wir waren alle entzückt über seine Flugeigenschaften. Aber zur eigentlichen Konstruktion und zum Bau der Großteile kam ich erst in Prag. Die Spannweite der - wenn Sie es so nennen wollen - ersten ´Fliegenden Untertasse´ betrug 14,40 Meter. Die Flugeigenschaften waren frappierend: senkrechter Start, senkrechte Landung, Stillstehen in der Luft und als Höchstgeschwindigkeit rund 4.000 Stundenkilometer!" Nach einer kurzen Pause stellt der Erfinder fest: "Hätten wir 1945 weiterarbeiten können, längst wären ´Fliegende Untertassen´ über Deutschlands Himmel wie die warmen Semmeln im Brotkorb zu sehen."

 

>"Fliegende Untertasse" vor dem Probeflug in Südafrika< hieß es laut UP und am 6.September 1957 stand es in der ´Rhein-Neckar-Zeitung´: Eine "Fliegende Untertasse, die von einem österreichischen Ingenieur konstruiert worden ist, wird in wenigen Wochen in Johannesburg zu einem Probeflug starten. Dieses Flugzeug hat eine diskusförmige Tragfläche von drei Meter Durchmesser, in deren Mitte sich wie ein kleiner Buckel die Pilotenkabine erhebt. Unter der Tragfläche sind vier Strahltriebwerke montiert. Eines befindet sich in der Mitte, und sein Rückstoß richtet sich senkrecht nach unten. Dieses Triebwerk soll dem ganzen Apparat ständigen Auftrieb geben. Die drei anderen Triebwerke befinden sich in regelmäßigen Abständen am Rand der Scheibe und sind schwenkbar angeordnet. Durch Schwenken dieser drei Motoren kann der ganze Apparat in jede beliebige Richtung gesteuert werden. - Während der Probeflüge soll die "Untertasse" ferngelenkt werden.

 

"Fliegende Untertassen" meldete die ´´Frankfurter Rundschau´ am 9.September 1957: In der Nacht zum Sonntag haben mehrere Taxifahrer am Hanauer Hauptbahnhof gegen 23.40 h "eine Fliegende Untertasse in südlicher Richtung am Himmel beobachtet". Der Flugkörper sei "ganz deutlich sichtbar" gewesen, versicherte einer der Taxifahrer in einem Telefongespräch mit unserem Mitarbeiter. Auch aus Offenbach wurde uns eine ähnliche Beobachtung gemeldet.

 

+ Am 9.und 10.September 1957 gab es in Stuttgart zwei UFO-Vorträge im Festsaal der der Höheren Mädchenhandelsschule durch Karl Veit. Dr.Otto Hess berichtete in den UN Nr.14, November 1957, S. darüber enthusiastisch., ca 250 Personen besuchten den ersten Vortrag, 300 gar den zweiten und Veit erntete im Abschluß jeweils "starken Applaus". Organisation der Vorträge: Sprach-Ingenieur R.Rall, Dr.Otto Heß und Sigurd Schwerdtfeger aus Stuttgart, die auch den Kern der Stuttgarter DUIST-Zweigstelle bildeten. Unter den Besuchern: Wissenschaftler, Herren der TH sowie ein Reporter des Fernsehfunks. Als Folge gab es am 26.September 1957 eine Fernsehsendung des Südfunk im Rahmen der Abendschau, bei der Karl Veit im Studio als Gesprächspartner anwesend war. Damit wurden noch mehr Menschen auf die Untertassen-Idoelogie der Veits und ihrer Anhängerschaft aufmerksam gemacht. Der Jubel in den UN fiel entsprechend aus.

 

"Fliegende Untertassen" auf der Autobahn meinten Fahrer auf der Strecke Augsburg-München beim Anblick dieses polizeigeleiteten Spezial-Laster-Konvois vor sich zu haben. Die utopisch wirkende Last befand sich aber keineswegs auf dem Wege zu einem Lufthafen der Zukunft, sonder zur Deutschen Brauerei- und Getränkemaschinen-Ausstellung, die am 27.9. in München eröffnet wird. Bei den "Fliegenden Untertassen" sehr ähnlichen Gebilden handelt es sich nämlich um riesige, etwa 6,5 Meter große Brauerei-Sudpfannen, die in Ludwigsburg angefertigt worden sind. In der großen Brauerei-Maschinen-Ausstellung, die von den Veranstaltern sinngemäß gleichzeitig mit dem Oktoberfest bis zum 6.10. geöffnet sein wird, werden Experten aus mehr als 91 Ländern erwartet. [So eine Meldung der Rhein-Neckar-Zeitung vom 16.August 1957 zu einem dpa-Foto, auf dem man tatsächlich den starken optischen Eindruck von durch die Lande transportierten Fliegenden Untertassen-Gebilden erhält. So gesehen kann ein unwissender PKW-Fahrer irgendwann einmal als Zeuge auftreten und Stein und Bein schwören, dass da einmal mittels Lastwagen-Konvoi Fliegende Untertassen durch einen Teil Süddeutschlands abtransportiert wurden.]

 

"Roter Schweif und dann ein Sprühregen" berichtete am 10.September 1957 die ´Kasseler Zeitung´: Ein Kasseler Jagdpächter beobachtete in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag gegen 23:25 h, von seinem Hochsitz bei Hilgershausen am Meißner am Himmel einw eißglühendes Projektil, das - einen roten Schweif hinter sich herziehend - mit enormer Geschwindigkeit in west-östlicher Richtung flog. Fünf Minuten später sah er in Richtung Großalmerode einen roten Sprühregen am Himmel. Dieser seltsamen Erscheinung folgte nach etwa einer halben Minute eine donnernde Detonation. Ein anderer Leser, der sich zur gleichen Zeit in der Gemarkung Fürstenhagen befand, fragte bei uns an, worauf diese Detonation zurückzuführen gewesen sei. Wer von unseren Lesern kann zur Aufklärung dieser nächtlichen "Himmelsspiele" beitragen?

 

"Leuchtkörper beobachtet", so die ´Kasseler Zeitung´ am 11.September 1957: Zu unserem Bericht "Roter Schweif und dann ein Sprühregen" schreibt uns Frau Elisabeth Hopf aus Kassel: "Am letzten Sonnabend zelteten Pfadfinder südlich von Niederkaufungen am Selzebach. Sie beobachteten gegen 23 h den sehr schnellen Leuchtkörper, der hellstrahlend von Süden nach Norden -etwa 45 Grad hoch- flog. Eine Detonation wurde nicht gehört. Man wunderte sich über die große Sternschnuppe. Es würde alle interessieren, ob man diesen Vorfall deuten kann." [Offensichtlich war dies nichts weiter als eine besonders prächtige Sternschnuppe.]

+ Am 13.September 1957 gab es in Augsburg einen UFO-Vortrag durch Karl Veit im Weißenburgerhof. Thema der Lichtbildveranstaltung: "Besuchen Planeten-Menschen unsere Erde?" Ergebnis: 300 Besucher, die teilweise sogar von weiter her angereist waren. Organisator: Willi Hartmann. Unter den Besuchern befanden sich auch Journalisten von ´Sieben Tage´ und ´Heim und Welt´ sowie anderer "aufgeschlossener Zeitungen" [sic], die die "UFO-Tatsachen objektiv und ihrer vollen Bedeutung gemäß zu würdigen" wußten (so UN Nr.14,November 1957, S.2), aber da war auch der Journalist Siola, der in der ´Schwäbischen Landeszeitung´ einen derart "infamen Artikel" schrieb, weswegen Veit an dessen "gesunden Menschenverstand zweifeln mußte", da der Artikel von "blamabler Skepsis" gezeichnet war und es unbegreiflich für die UN-Chefredaktion ist, wie Siola das "geradezu erdrückende Beweismaterial" und die "Forschungsergebnisse der Kontaktberichte" von derart hochgeachteten, ja höchstgestellten Persönlichkeiten wie z.B. Prinz Philipp von England, Lord Dowding, Prof.Oberth, Prof.Nahon, Prof.Rampa, Dr.Bühler, Dr.Martin etc anzweifeln konnte. Veit vergaß dabei in all seinem enthuastisch-aufgeheizten Seelenzustand, dass die genannten Herren durchweg nur UFO-Interessenten sind und keine UFO-Forscher und sie ebenfalls keineswegs "geradezu erdrückendes Beweismaterial" vorlegten, außerdem auch keine "Forschungsergebnisse" der Kontaktlerberichte einbrachten, sondern nur Glaubensbezeugungen. ¸ Als Folge der Veranstaltung bildete sich die "UFO-Studiengruppe Augsburg" unter Willi Hartmann, die sich dann regelmäßig in der "Goldenen Gans" versammelte, um immer wieder die von Anni Hagen, Bregenz, gechannelten Botschaften von SETA zu empfangen. Die erste Zusammenkunft am 2.Januar 1958 wurde von 55 Personen besucht.

 

"Geheimnisvolle Stahlkuppel im ewigen Eis - Alle elektrischen Bordgeräte der Flugzeuge fielen aus - Amerikaner stehen vor einem Rätsel" textete am 14.September 1957 die ´Saarbrücker Zeitung´: Die in den fast ständig zugefrorenen Häfen Alaskas stationierten amerikanischen Marineaufklärungsflieger sind vom Kommando der Luftüberwachung in Alaska alarmiert worden. Seitdem kreuzen sie tausende Kilometer weit über dem Nordpol, um an einem in ihrer Karte eingetragenen Punkt nach einer geheimnisvollen Stahlkuppel zu suchen. Ein strategischer Bomberverband auf Manöverflug hatte diese Kuppel vor einem Monat zum erstenmal 1000 Seemeilen nordöstlich der De-Long-Inseln im ewigen Eis gesichtet. Der Pilot des damals im Probeeinsatz befindlichen Strahlentriebwerkbombers berichtet: "Der monotone Flug über die endlosen Flächen des ewigen Polareises wurde plötzlich unterbrochen. Ich wies meinen Bordfunker auf eine stählerne, glänzende Kuppel zwischen Eisbarrieren hin, die sich 3000 m unter uns türmten. Die Kuppel wat blaugrau und drehte sich wie der gepanzerte Gefechtsturm einer Festung oder nach Art eines Radargerätes. Wir peilten das Ding an und funkten. Dabei gingen wir auf 800 m herunter. Da sahen wir deutlich, wie die Kuppel sich auf einer Drehscheibe oder einer Riesenwelle bewegte. Plötzlich mußte man unsere Funksignale vernommen haben. Die Kuppel drehte sich nicht mehr und verschwand blitzschnell wie ein Fahrstuhl in er Tiefe. Darüber schoben sich waagerechte Schotten, auf die von der Umgebung nicht zu unterscheidendes Eis getürmt war."

 

Der Funker dieses Bombers berichtete, dass während des ganzen Anfluges auf die geheimnisvolle stählernde Kuppel im Nordpolarkreis sämtliche elektrischen Bordgeräte unmittelbar nach dem Funkanruf für Unbekannt ausfielen. Diese Beobachtung im ewigen Eis ist wahrscheinlich höchst sonderbar. Die Stellen des Aufklärungskommandos in Alaska fragten sich, ob es sich um einen vorgeschobenen Beobachtungs- und strategisch wichtigen Posten einer anderen Macht handelt? Das Eisgebiet, wo die Bomberbesatzungen die Wahrnehmung machten, ist umstritten. Die USA und die UdSSR beanspruchen es für sich. Es gilt als "Exklave des Geophysikalischen Jahres". Besonders zu denken gibt der Ausfall aller elektrischen Bordgeräte. Sollten mit radiotechnischen Störmitteln, die sogar die Tourenanzeiger zittern ließen, etwa alle Positionsmessungen unmöglich gemacht werden? Seit der Meldung der Bomberbesatzung führten Aufklärer 19 Patrouillenflüge über dem mysteriösen Gebiet durch. Aber 1000 Seemeilen nordöstlich der De-Long-Inseln klärt das Wetter nur selten auf. Dort unten zwischen Schneestürmen und peiotschendem Eissturm müßte die geheimnisvolle Stahlkuppel liegen. Seitdem die Entdeckung gemacht worden ist, melden die verschiedensten Küstenstationen Alaskas Funksignale, die offenbar verschlüsselt sind und die aus besagter Kuppel zu kommen scheinen. Flugzeuge, die die "Funkspur" aufnahmen, kamen bald in die Nähe der genau festgelegten Position. Immer wenn sie sich jedoch über mehr als 20 Meilen der "versenkbaren Station" nähern, schweigt der rhytmische Morsetakt. Das strategische Kommando Alaska nimmt an, dass es sich um eine geheim gehaltene Forschungsbasis einer unbekannten Macht handelt. Dort, im unzugänglichen Nordpolgebiet einen militärischen Stützpunkt zu unterhalten, wäre nach Meinung der Amerikaner unsinnig, es sei denn, andere hätten das Problem der Versorgung in der "Wildnis der Eisbarrieren" gelöst und wüßten, Fernraketen während der 333 Sturmtage im Jahr von dort auf die Reise zu schicken. Beobachtungsflieger der Luftwaffe und Marine hoffen, im Interesse der Sicherheit, schon recht bald das Rätsel des geheimnisvollen Punktes lösen zu können.

 

!!! - Vorsicht, vorsicht! Dies scheint eine adequate Fortsetzung der Untertassen-Crash-Story von Spitzbergen zu sein, die am 28.6.1952 ebenfalls ihren Ausgang in der Saarbrücker Zeitung genommen hatte. Der Autor schien die Neigung zu haben, ansonsten vielleicht eintönige Reise-Berichte mit spannenden James Bond-Elementen und Utopia-Touch aufzupeppen. Umfang und Schreibe weisen auf den selben ´Jules Verne´ aus dem Saarland hin, in diesem Fall hatte er jedoch keinen weiteren Erfolg, da seine Story nicht weiter kolportiert worden ist und außer für die UFO-Nachrichten Nr.17, Januar 1958, ansonsten eine Nullnummer blieb.

 

+ Am 16.September 1957 gab es in der österr.Messestadt Dornbirn einen UFO-Vortrag durch Karl Veit im Hotel Mohren. Thema der Lichtbildveranstaltung: "Besuchen Planeten-Menschen unsere Erde?" Die Veranstaltung wurde durch die PR-Arbeit des Organisators Wenzel drei Mal im Radio angekündigt. Die Vorarlberger Nachrichten berichteten am 26.9.57 darüber: Nach jahrelangem, vollständigem Schweigen über die unbekannten Flug-Objekte (=UFO, Fliegende Untertassen) brachte jüngst der bekannte deutsche UFO-Forscher Karl L.Veit aus Wiesbaden einen aufschlußreichen Bildervortrag. Im Zuge seiner internationalen Vortragreise durch Europa wurde nach Ausgburg nun auch Österreich zum erstenmal, und zwar der Messe- und Industriestadt Dornbirn die Ehre zugegen, den neuesten Stand der Dinge zu erfahren. Das zahlreich erschienene Publikum nahm die Ausführungen mit großem Interesse auf.

+ Am 18.September 1957 gab es in St.Gallen, Kurhaus Dr.Martens, einen UFO-Vortrag durch Karl Veit, Organisation: Fam.Martens. Thema der Lichtbildveranstaltung: "Besuchen Planeten-Menschen unsere Erde?"

+ Am 20.September 1957 gab es in Zürich, Konzertsaal des Konservatoriums, einen UFO-Vortrag durch Karl Veit, auf Einladung des UFO-Aktivisten Paul Häusle und in Mitverantwortung durch H.J.Ragaz vom "Weltraumboten" und Prof.Dr.h.c.W.Zimmermann. Thema der Lichtbildveranstaltung: "Besuchen Planeten-Menschen unsere Erde?" Zwischen 550 und 600 Menschen besuchten die Veranstaltung, die total überbevölkert war - etwa 50 Notstühle mußten aufgestellt werden und zig Leute saßen auf dem Boden. Über 300 Menschen mußten heimgeschickt werden. Aus diesem Grund gab es einen Anhängevortrag am Abend des 21.September 1957, der ebenfalls total ausverkauft war. Aufgrund des gewaltigen Interesses wurde im Volkshaus Zürich ab sofort an jedem ersten Samstag im Monat ein UFO-Diskussionsabend eingerichtet, der gleich bei seiner ersten Veranstaltung im anschließenenden Oktober von ca 50 Personen besucht wurde. Häusle stellte sogleich Pläne für weitere Ortsgruppen in der Schweiz auf.

 

Am 20.September 1957 meldeten die ´Berner Nachrichten´: "Fliegende Untertassen am Himmel von Grenoble": Ein französischer Ingenieur beobachtete gestern nachmittag mit mehreren seiner Mitarbeiter vier schwarze, runde Gegenstände, die in großer Höhe über Grenoble am Himmel standen. Einer der Gegenstände setzte sich plötzlich in Bewegung und verschwand mit unheimlicher Geschwindigkeit am Horizont. Von zwei anderen löste sich ein weißer Gegenstand ab, der sich während 5 Minuten lang in der Luft hielt. Dann flogen plötzlich die schwarzen Untertassen mit großer Geschwindigkeit in Richtung Westen, gefolgt von ihren "Satelliten" und verschwanden ebenfalls am Horizont. Am selben Tag tickerte Reuter aus Grenoble um die Welt: Fliegende Teller im französischen Alpengebiet? Der Direktor und vier Angestellte eines großen Maschinenunternehmens in Grenoble erklärten am Donnerstag, sie hätten am Mittwochabend während acht Minuten fünf "Fliegende Teller" über den Alpen beobachtet. Ein scharfes Pfeifen, wie jenes von Düsenflugzeugen, habe sie aufhorschen lassen. Sie hätten dann fünf schwarze rotierende Gegenstände beobachtet, die sich über den Bergen bewegt hätten. Ein weißer Gegenstand, der an einen Fallschirm erinnerte [was bei Wetterballonen zur Freisetzung der wieder zu bergenden Radiosonde analog gegeben ist], habe sich von einem der "Fliegenden Teller" gelöst, worauf alle fünf "Fliegenden Teller" mit einer Überschallgeschwindigkeit Richtung Schweizergrenze davonschossen.

 

"Flug in außerirdischem Objekt - Menschen vom anderen Stern luden zur Weltraumfahrt ein" meldete der ´Hanauer Anzeiger´ vom 21.September 1957: Der 48-jährige Professor Joao de Freitas Guimaraes ist ein angesehener Gelehrter der Katholischen Universität in der brasilianischen Kaffeestadt Santos, aber die Geschichte, die der Professor der Rechte dieser Tage berichtete, ist so phantastisch, dass sie kein Mensch glauben will. Der Dekan der Universität kommentierte die Erzählung des Professors mit der Erklärung: "Jedermann kann von der Sache halten, was er will, aber ich glaube nicht, dass Professor Guimaraes ein Lügner ist, noch von Halluzinationen oder einer Geisteskrankheit befallen ist." Ein ganzes Jahr schwieg Professor Guimaraes über sein Erlebnis, weil er wußte, dass man ihm diese Geschichte nicht glauben könnte. Einem Freund vertraute er sich schließlich an, und so gelangte das Abenteuer doch zur Kenntnis der Öffentlichkeit. Der Professor behauptet: "Ich bin in einer Fliegenden Untertasse mit Bewohnern eines fremden Sternes durch den Weltraum geflogen." Im vergangenen Sommer spazierte Professor Guimaraes am Strand von Sao Sebastiao entlang, als plötzlich eine zwanzig Meter breite und sechs Meter hohe Fliegende Untertasse vor ihm landete. Dem Weltraumfahrzeug en tstiegen zwei Männer mit blonden Haaren, grünlichen Augen und gelben Schuhen, die ungefähr zwei Meter groß waren. Der Professor versuchte sich in Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch mit ihnen zu verständigen, aber die Fremden verstanden seine Sprache nicht. Die Untertassen-Menschen, so berichtete der Professor weiter, versuchten dann eine telepathische Verständigung. "Sie sendeten auf meiner Wellenlänge." Der Professor wurde zu einem Flug eingeladen, und er bestieg die Fliegende Untertasse. Wiederum auf telepathischem Wege teilten die Raumfahrer dem Professor kurz darauf mit, dass sie die Erdatmosphäre verlassen hätten. Eine Stunde später landete die Untertasse wieder am Strand von Sao Sebastiao, und unter höflichen Verbeugungen entließen die Menschen von einem anderen Stern den Professor. Sekunden später war die Fliegende Untertasse seinen Blicken entschwunden. Professor Guimaraes, der sein Abenteuer auch im brasilianischen Fernsehen berichtete, hat seither keine ruhige Minute mehr. Tausende von Anfragen erreichten ihn, und von zahlreichen Leuten muß er sich hämische Bemerkungen gefallen lassen.

 

>Satellit, Feuerkugel oder UFO?< fragte sich am 11.September 1962 die ´Heidelberger Zeitung´: Eine seltsame Beobachtung am nächtlichen Himmel, Sonntag kurz vor 22 h, wurde sowohl von Heidelberg, vom Hause Mönchhofstraße 2, als auch von anderer Seite in der Umgebung Heidelbergs gemacht. Ein hell-flackernder Flugkörper bewegte sich etwa von Süd-Südost nach Nord-Nordwest mit einem scheinbaren Einfallwinkel von etwa 15 Grad. Es hatte den Anschein, als überschlage er sich und falle ins Mühltal. Geräusche waren nicht wahrzunehmen. Es wurde vermutet, daß es sich um den Niedergang eines künstlichen Satelliten in nicht allzu großer Entfernung nordostwärts oder nördlich von Heidelberg handelte. Die Beobachter in der Umgebung sahen den Flugkörper wie eine Riesenrakete, mit fahlblauem Licht vorn und einem rotgelben Schweif, mehrere Sekunden glühend und dann plötzlich verlöschend. Zu den Beobachtungen teilte der Direktorder Sternwarte auf dem Königstuhl, Professor Elsässer, mit, daß sein Institut selbst nichts wahrgenommen habe, daß es sich aber nach dem geschilderten Bild vermutlich um eine meteorische Erscheinung gehandelt haben dürfte. Im Gegensatz etwa zu den gewöhnlichen Sternschnuppen gäbe es besonders auffallende Meteore, sogenannte "Feuerkugeln", die unter starker Leuchterscheinung in die Erdatmosphäre eintauchten und dann heruntergingen. Sie seien für gewöhnlich etliche Zentimeter groß.

 

Die Zeitschrift ´Echo´ aus dem österr.Salzburg nahm sich am 16.September 1962 dem Fall "G.G. und der Venusgeneral" an, weil immer öfters sich Menschen zu Wort melden, die nicht nur als Zeugen sonderbarer Himmelserscheinungen auftreten, sondern auch klipp und klar behaupten, mit den sogenannten Planetariern oder Uraniden in verbindung zu stehen: "So konnte es geschehen, daß ein Mann namens Michalek jahrelange ungestraft eine Gefolgschaft um sich scharte, die ihm blindes Vertrauen entgegenbrachte." Nachdem Michalek in Rom aufgetaucht war, baute er dort sein "Hauptquartier" auf, in welchem er Gerti Gallent (G.G.), ein blutjunges Mädchen aus Badgastein-Böckstein, als Sekreatärin des "Weltpräsidenten" ´Adolf Michalek´ beschäftigte. Gerti war stolz darauf, als Sekretärin des "Generalissimus der Venusstreitkräfte" angestellt zu sein, so hatte sie eine Sonderstellung inne. Ihr Vater, Wilhelm Gallent, hatte sie trotz aller fehlender Qualifikationen als Sekretärin, aber selbst als begeisterter Anhänger von Michalek, persönlich ins neue HQ in Rom gebracht; Michalek seine Tochter "zugeführt", wie Echo extra schrieb, sie wurde nach der Verhaftung von Franz Weber sofort abgeschoben, weil man sie bei einer "gewißen Arbeit" erwischte... - so süffisant schrieb man schon Anfang der 60er Jahre in Österreich.* Dies ist alles möglich gewesen in einer Zeit, als ein Mann wie Adamski anläßlich einer Weltvortragsreise sogar am Hof der niederländischen Königin weilte, und mit ihr seine Erlebnisse auf dem Planeten Venus besprach. Michalek tauchte als eine Art "Gegen-Papst" zu Adamski auf, während Adamski den kosmischen Frieden und die kosmische Liebe mit den Arier-artigen Venus-Freunden (Space Brothers) predigte, griff Michalek mit Angst-Phantasien zu und fesselte damit seine Gefolgschaft: In seiner aus der Schweiz (zu dieser Zeit war übrigens schon Billy Meier als UFOloge dort tätig, weswegen er sicherlich von der Sache Wind bekam und sie verfolgte, vielleicht hat man dann doch recht, wenn man sagt, das "Billy Meier ein Kind seiner Zeit ist" [so Thorsten Wiedau im GEAS-Forum Nr.5/97], weil auch in den sogenannten "Immanuel-Protokollen" zahlreiche antisemitische Ausfälle und wüste Beschimpfungen der Juden enthalten sind) verschickten Monatszeitschrift kündigte er immer wieder an, daß die Streitkräfte der Venus auf die Erde kommen und hier ein hartes Gericht abhalten würden, weil die Atomversuche eine Störung der kosmischen Gesetze des Weltalls hervorrufen sollen. Nur seine Anhänger würden zur gegebenen Zeit in Venus-Raumschiffen gerettet werden, wenn das UFO-Amageddon kommt. Dieses Endzeit-Schreckensgebilde wird ja nicht nur von den Zeugen Jehovas für sich vereinnahmt, sondern auch von verschiedenen UFO-Sektierern bis hin zur süddeutschen Uriella-Sekte in dieser Zeit.

 

Echo schüttelte nur den Kopf in Anbetracht dessen, was sich Michalek alles geleistet hat, mit welchem schlichten Behauptungen er die Leute für dumm verkaufte und sie ihm dabei noch auf den Leim gingen. Dabei lebte der Mann in Staus und Braus von dem ihm geliehenen Geld. Ja, er gab sich als außerehelicher Sohn von Adolf Hitler aus und pflegte Schuldscheine, ausgestellt auf Briefpapier des Planeten Venus, prinzipiell nur mit Adolf zu unterschreiben. Mit der "Vornamenunterzeichnung" entzog er sich auch einer gerichtlichen Verfolgung, da derartige Papiere bzw Unterschriften nicht gesetzesmäßig sind. Seltsamer Weise kümmerte sich seine glühende Gefolgschaft nicht um diese entscheidende Formalität, man ließ es einfach durchgehen! Vor Gericht erklärte der aus Reichenberg, CSSR, stammende Franz Weber-Richter, er habe bei seinen Anhängern "nur Kredite aufgenommen", mit welchem er recht lustig und unbeschwert auch mit Mädchen Gerti Gallert lebte. Zu den edlen "Kreditgebern" gehört auch der Besitzer einer Weinfirma in Salzburg, Hans Gföller, bei dem auch die Pago-Säfte im eigenen Betrieb hergestellt werden - zusammem mit Kumpel Wilhelm Gallent war er nicht mit leeren Händen aus dem Krieg zurückgekehrt. Der amerikanische CIC beschlagnahmte bei ihnen danach geheime Waffenlager und prall gefüllte Koffer mit Gold, die Gallent und Gföller "gefunden" haben wollen. Dieser Tatbestand ist gendarmeriebekannt und aktenkundig, aber es hatte seltsamer Weise keinerlei Folgen: "Niemand hat sich die Müge genommen, den Dingen auf den Grund zu gehen." Vielleicht hängt es damit zusammen, das Wilhelm Gallent einmal einen ganz bestimmten Aktenstapel nächtlings aus seiner Wohnung in Badgastein-Böckstein verschwinden ließ und nach Haidhof in Tausendblum, Niederösterreich, "verlagerte", wo Gallent im Krieg als Bürgermeister diente und auch als "Meisterariseur" bekannt war! Gallent, der sich auch mehrfach in Wiesbaden bei der dortigen "Interplanetarier-Prominenz" aufgehalten hat, ließ sich gerne auch mit bestimmten Wissenschaftlern wie Prof.Oberth zum Gespräch ein. Da staunt man nur, mit welchen Problempunkten die UFOlogie damals schon zu kämpfen hatte, so knapp nach dem 2.Weltkrieg gab es schon heimliche Kalte ufologische Kriege mit Unterwanderung und Abwerbung, Doppelagenten und Umdrehungen.

 

Interessant ist aber auch ein anderer Umstand: Da taucht ein Förderer von Michalek, Wilhelm Gallent, auf, der als ehemaliger "Meisterariseur" eine schräge Vergangenheit hinter sich hat. Gallent tanzt auf der Party von Veits mit, die den außerirdischen Ideal-Ariern vom Schlage Adamski´s Space Brothers zu Füße liegen. Franz Weber-Richter tauchte nach Chile eines Tages ab, wohin auch viele Nazi-Größen oder Nazi-Förderer nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs und teils mit Vatikan-Unterstützung flüchteten (aber nicht nur Chile sei zu erwähnen, sondern auch andere südamerikanische Staaten die zu jener Zeit Militär-Diktaturen unterhielten, die sicherlich nicht ganz unangenehm von den berührt waren, was da bis 1945 in Deutschland passierte). Der Name Operation Paperclip kommt dabei auf. Und schließlich taucht dann Weber-Richter im italienischen Rom wieder auf, nachdem er kurz vor dem Polizei-Zugriff in Chile dorthin flüchtete. Wir wollen hier keine Paranoia züchten, aber dies sind der seltsamen Umstände und Inhalte fast schon zuviel. Man könnte fast schon von einer Geheim-Loge spekulieren, die sich unter dem Space Brothers in Untertassen-Deckmantel hier zusammentat.... Auf einem Nebengleis fährt übrigens die "Nazi-Untertasse" namens V-7 mit.

 

*= In diesem Zusammenhang merken wir aus dem bereits erwähnten GEAS Forum folgendes an: "In Bezug auf die Meditationslehre und einige bizarre Einweihungsriten hier noch einige Ausführungen von zwei ehemaligen Billy-Anhängern: ´Seit drei Jahren betreibt E.Meier ein sogenanntes Meditationszentrum, das unterirdisch, unter der Remise, angelegt worden ist. Im meditaionszentrum befindet sich ein Umkleideraum. Eine Treppe führt nach oben, wo in einem weiteren Raum eine Pyramide aus Kupfer steht. Darin müssen die Mitglieder, nackt auf einer Pritsche, unter der Anleitung von E.Meier dessen Meditationslehre Folge leisten. Das diese Örtlichkeiten in mancherlei Hinsichten mißbraucht werden, ist im beiliegenden Austrittsschreiben genügend angedeutet.´" Dies erinnert uns auch an die Rael-Sekte in Südfrankreich, die dort auf einem wunderbaren Gut auch eine für Normalsterbliche nicht zugängliche "Liebes-Grotte" betreibt, sowie an verschiedene von Gurus geführte nicht-ufologische Sekten, in denen sexuelle Ausschweifungen zum Inhalt der Lehre des Gurus (und hauptsächlich auf ihn gemünzt bzw speziell auf ihn ausgelegt) gehören. Dies alles zeigt uns im Gesamtkontext, das es auch hier nur um die alten profanen Themen zur Seligmachung eines Einzelnen im Auge des Orkans, dem Sektenführer oder Guru, geht: Geld, Macht und Sex für ihn unter dem oberflächlichen Versprechen von langem Leben, Freiheit, Glück, Liebe, Sinngebung, Errettung, Erlösung und die Nähe der Anhänger zu ihrem "Gott-ähnlichen" Führer.

 

Doch die Mächte der ufologisch-esoterischen Erhellung (oder Finsternis, je nach Standpunkt) waren stärker. Da half auch kein Zwischenspiel in der astronomischen Monatszeitschrift Sterne & Weltraum Nr.7/1962. Dr.jur.Herbert Schäfer stellte hier seinen Beitrag "Die Flying Saucer Story - Eine neue Form der Okkultkriminalität" dem astronomischen Fachpublikum vor. Er berichtete von einer Nahtstelle zwischen latenden, ungestillten Sehnsüchten hinsichtlich einer Wiederbelebung von Heilsversprechungen sowie subjektiver Erlösungsaussichten auf der einen Seite sowie von Irrationalem in der technischen Umwelt und der Entmythologisierung unseres Lebens in dieser wissenschaftlichen Zeit:

 

"Genau an dieser Nahtstelle stauen sich die unsicher Suchenden, die vom Schicksal Geschlagenen zugleich mit den Fanatikern, Phantasten, Psychopathen, Geisteskranken und geschickten Geschäftemachern und Betrügern. Alle finden dort einen idealen Wirkungskreis, wo die Emotionen und Affekte die Selbstkritik ausschalten und die Wechselwirkung zwischen Suggestion und Autosugestion nicht mehr empfunden wird, wo sie vielmehr als Kreisschluß unentbehrlicher Hilfsmittel zur Bestätigung gewonnener ´höherer Erkenntnisse´ wird. Diese Situation bietet die besten Voraussetzungen für das Auftreten der Okkulttäter, welche entweder selbst fanatisch (aber)gläubisch sein mögen oder aber bewußt fremden Aberglauben auszunützen verstehen, ohne selbst von den Zusammenhängen anders als nur geschäftsmäßig berührt zu werden. Soweit sich der Okkulttäter älterer Schemata aus dem Bereich des Aberglaubens bedient, mag es leicht sein, den Betrüger vom gutgläubigen Fanatiker unterscheiden zu können. Bedient sich der Okkulttäter dagegen völlig neuer Begriffe und Bilder aus einer nur ihm und wenigen Auserwählten zugängigen verborgenen Welt, so können selbst dort die Sachverhalte bis zur Unkenntlichkeit verwirrt und die Beurteilung seines Treibens erschwer werden, wo er bewußt täuschend und betrügerisch handelnd die Schar seiner opferwilligen Anhänger zu hohen Spenden veranlassen kann. Genau diese Situation findet der aufmerksame Beobachter bei der Untersuchung des Untertassenschwindels."

 

In den Berichten der UFO-Literatur werden "falsch beobachtete Realitäten beschrieben oder Fehldeutungen als der Wesiheit letzter Schluß dargeboten. Psychiatrisch oder stzrafrechtlich interessante Schilderungen werden nur als bloße Erzählungen, als Science fiction, gekennzeichnet oder als Arbeitshypothesen hinausgegeben, sondern als reale Erlebnisse ´Unbefangener´. Die Berufung auf den ´Unverbildeten´ als ehrenwerten Zeugen gehört zum Okkultschema", betonte Dr.Schäfer, der auch die Qualität der UFO-Literatur qualifizierte: "Der Inhalt dieser durch völlige Ignoranz gegenüber den gesicherten physikalischen Erkenntnissen ausgezeichneten und durch Übernahme zahlloser okkulter Grundzüge und parapsychologischer Ungereimtheiten (wie z.B. Spuk, Levitation, Biolokation, Telekinese usw) angereicherte Laienliteratur beinhaltet im Grunde nichts, als das interessante, aber unsinnige Geschwafel von Zukunftsromanen auf Groschenheftniveau." Leider vergriff sich Dr.Schäfer in der Einschätzung der UFO-Untersuchungen durch die US Air Force, wenn er davon ausging, daß diese durch "Astronomen und Physiker" durchgeführt wurden. Bereits Jung habe aufgezeigt, daß die UFOlogie die moderne Gelegenheit sei, um die Entstehung einer Sage zu verfolgen. Jener meinte, daß das Entstehen einer solchen Mythologie "einer vitalen Notlage und einem dementsprechenden Bedürfnis" entspreche. Schäfer: "Mit anderen Worten: die außerirdischen Retter in Zeiten psychischer Notlagen und Versagens von Heilslehren kommen vom Himmel als Techniker in Fliegenden Untertassen. Die Flying Saucer Story ist eine moderne Saga." Und dieser modernen Saga hängen sich viele UFO-Anhänger an, die in konfusen Gedankengängen spintisierender Phantasten und Betrügertypen auf den Leim gehen, die hier ein breites und individuell auszufüllendes Betätigungsfeld vorfinden.

Quelle: CENAP-Archiv

3909 Views
Raumfahrt+Astronomie-Blog von CENAP 0