15.08.2007
ISS prächtig zu sehen
Mit dem weiteren Auf- und Ausbau der Raumstation wird sie immer mehr zu einem Hingucker - Sonderbarkeiten um die ISS am Dienstagabend beobachtet!
Schon in der Zeit der Perseidennächte gab es immer wieder Menschen, die den Lichtpunkt der Internationalen Raumstation (ISS) bemerkenswert auffällig in den Abendstunden von Westen nach Osten dahinziehen sahen. Wohl wegen dem angedockten Spaceshuttle Endeavour. Nun wurde ich wieder bei Wetterzentrale.de auf diesen Umstand aufmerksam gemacht, als ein User das Thema "Phantastischer Überflug der ISS" am späten Abend des 14.August 07 eröffnete - und zwar mit einem ´Extra´:
"Hallo guten Abend, vor ca. 20 Minuten gab es hier einen phantastischen Überflug der ISS. Laut Heavens Above sollte die Helligkeit bei -2.3 mag liegen, das passte zunächst auch gut. Doch dann als die ISS ca. 50 bis 60 Grad Höhe im Westen erreicht hatte strahle sie für ein bis zwei Sekunden deutlich heller auf, so wie die hellsten Iridium-Flare. Ich schätze die Helligkeit gut auf -7 mag. Danach fiel die Helligkeit wieder so auf -3 und -2 mag ab. Zudem gab es ein Phänomen, was ich bislang noch nie bei einem ISS-Überflug gesehen hatte. Vor der ISS zogen zwei schwache und leicht diffuse Lichtstreifen her, sah so ähnlich aus wie ein Kometenschweif, nur eben kerzengerade. Der rechte (in Flugrichtung) war so ca. 5 - 7 Grad lang, er linke etwa um die Hälfte kürzer. Ich vermute dass es reflektiertes Sonnenlicht war, dass die Sonnensegel in die Atmosphäre abstrahlten, deshalb wurde die ISS hier auch so hell. Ich muss also wohl ziemlich genau in diesem Reflektionsstrahl gelegen haben. Hat jemand von Euch das auch beobachtet? Bin auf Antworten gespannt." Diese Helligkeit fiel auch einem anderen Beobachter auf: "Mir erschien das Teil gestern auch ungewöhnlich hell..." Aus Pforzheim kam dieser Beitrag: "Ja, ich stand vor meiner Wohnung und beobachtete den Himmel, weil ich auf ein paar Meteore hoffte. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich dann einen hellen Punkt fast genau über mir, der sich zügig in Richtung Osten bewegte. Da auch ich diesen hellen Streifen sah, dachte ich zunächst, daß es sich um ein hoch fliegendes Flugzeug mit eingeschalteten Landescheinwerfern handelte - bis mir auffiel, daß dieses ´Flugzeug´ nicht wie üblich blitzte und blinkte und auch keine Positionslampen erkennen ließ. Deshalb war meine nächste Erklärung auch die, daß vielleicht ein Reflektionsstrahl des Satelliten (dafür hielt ich den Punkt zunächst) in der Atmosphäre zu erkennen sein könnte. Dagegen spricht allerdings die Tatsache, daß der ´Strahl´ optisch direkt an dem Flugobjekt begann, was aber mangels dort vorhandener Atmosphäre gar nicht möglich ist. Ein solcher sichtbarer Strahl einer Reflexion dürfte erst deutlich vom Objekt entfernt erkennbar werden, wenn er in die Atmosphäre eintritt, und auch das erst ab dann, wenn dort auch nennenswert Dunst vorhanden ist. Als neulich mal die ISS mit dem Space-Shuttle im Gefolge als auffälliges Lichtpunkte-Paar über den südlichen Himmel zog, bekam ich das ebenfalls rein zufällig mit, weil ich gerade um die Zeit aus meinem Auto gestiegen war und deshalb darauf aufmerksam wurde." Ein User aus dem Unterallgäu reagierte so: "Den Überflug habe ich auch beobachtet. Die diffusen Lichtstreifen habe ich ebenfalls gesehen, sind mir bisher nie aufgefallen. Das war etwas besonderes. Nach meiner Beobachtung war die ISS etwas ´zu spät´ dran. Ich vermute das es kurz vorher eine Bahnkorrektur gegeben hatte. Dann könnten die diffusen Lichtstreifen Gaswolken von den Steuerdüsen gewesen sein, in denen das Sonnenlicht gestreut wurde. Sozusagen künstliche Cirren in 300 km Höhe. Die Länge dieser Wolken schätze ich auf ca.10-30 km. Ist aber nur eine Spekulation, kann auch was ganz anderes gewesen sein..." Unter der Idee ´Water Dump´ brachte jemand die Lösung ein: "Soweit ich weiß wurde gestern am frühen Abend ein Water Dump durchgeführt, also nicht mehr benötigtes Wasser abgeworfen. Das kann dann schweifartige Wolken aus kleinen Eiskristallen im Orbit der ISS verursachen."
Auch im Forum des Arbeitskreis Meteore (AKM) war man auf den Fall aufmerksam geworden, nachdem bereits am 11.August das Thema "ISS-Sichtung, 11.8.07, 22:45 Uhr: unfassbar hell" mit einer Meldung so eröffnet worden war: "Habe gerade als ich vom Kino zurückkam das absolute Shining gehabt: stieg gerade aus dem Auto aus und sah es hell über mir aufleuchten. Dachte erst, OK, das war ein Iridium-Flare. Aber als es gar nicht schlagartig komplett dunkel war, sondern immer noch mit ca. -1 Helligkeit bis zum Verschwinden hinterm Berg zu sehen war, war ich mir klar, dass es die ISS war. Was macht man in so einem Moment: Uhrzeit sofort im Handy speichern, in heavens-above reingehen, abklären, dass es die ISS (mit Shuttle im Rucksack) war - und anschließend gleich hier im Forum berichten. Hat das schon mal jemand von Euch erlebt, dass die ISS heller als ein jemals gesehener Iridum-Flare war? Was ist da genau passiert, sind das Reflektionen von Sonnensegeln der ISS?" Ein User aus der Nähe von Karlsruhe dazu: "Habe die ISS von gestern abend ca. 22.45 auch beobachtet...war echt ´hammermäßig´..." Ein User aus Hannover konnte das ISS-crossing auch am Montagabend fotografieren, siehe Bild mit 15-sekündiger ´Landgzeitbelichtung´: "Schaut in etwa so aus, als ob der oppositionsnahe Jupiter einmal in 5 Minuten den Himmel überquert - und das entgegen der normalen Zugbahn." Und dann zum Dienstagabend meldete ein User "Wow! ISS vom 14.8.07 - ca 22.15 MESZ mit ´Schweif´": "Haben gerade die ISS beobachtet mit einem ´Phänomen´, wie wir es hier zuvor noch nicht gesehen hatten: Wie soll man es beschreiben? Der Himmel war klar. Vom NWN kommend waren gleich neben dem Lichtpunkt der ISS, der immer heller wurde, ein ´dünner wolkenschleier-ähnlicher´ ´lichter´ ´Strahl-Schatten´, wie wenn neben der ISS ein ´unsichtbares´ Objekt fliegen würde, das einen ´Scheiwerfer´ in Flugrichtung hat. Die ISS flog nahezu im Zenit über uns. Der ´Lichtstrahl´ war da ca. fingerbreit (bei ausgestrecktem Arm) und ca. eine Handspanne lang, voraus, immer auf Höhe der ISS, aber 1 Finger Breite südlich der ISS und genau parallel zu deren Flugbahn. Helligkeit des Lichtstrahls war heller als die Milchstraße. Wow! Vielleicht waren in sehr hohen Schichten eine extrem dünne ´Wolkenschicht´ auf der sich das von den ISS-Segeln reflektierte Sonnenlicht als Strahl abbildete... Hat noch jemand ähnliches beobachtet?"
Beim Astrotreff.de wurde das Thema "ISS-Überflug 14.8." kurz nach Mitternacht von einem Nutzer aus Walkertshofen so eröffnet: " Hat jemand heute beim ersten Überflug der ISS auch den erleuchteten Wolkenstreifen (?) beobachtet, der der ISS voran´flog´? Das sah fast so aus wie bei einem Flugzeug, das mit seinen Landescheinwerfern einen Kegel im Dunst vor ihm erzeugt. Etwas vergleichbares habe ich noch nie gesehen bisher. Die einzige plausible Erklärung dafür war, daß die helle Leuchtkraft der ISS einen Kondensstreifen von oben so beleuchtet hat, daß dieser von uns am Boden gesehen werden konnte. Nach einer Diskussion mit den Spechtelkameraden kommt mir diese Erklärung dennoch recht unwahrscheinlich vor, die ISS fliegt ja ca 380 km hoch, so eine Cirre ist in einer Höhe von vielleicht 15 km... Hat einer eine plausiblere Idee für das Gesehene? Etwa 1 3/4 Stunden später folgte ein weiterer ´Lichtpunkt´ auf exakt der gleichen Bahn - ist da wieder ein Progress Transporter unterwegs hoch zur ISS?" Ein Mitbeobachter aus Perlesreut: "Den ´Kondensstreifen´ haben wir auch gesehen - einfach gigantisch!! 20 Grad haben nicht gelangt, so groß war die Lichtkeule die die ISS vor sich herschob... Nach meiner Interpretation war das kein Kondensstreifen, sondern eher eine Inversionsschicht mit dünnen Wolken, Zirren, Wassertropfen, o.ä. Da müßte man einen Wetterprofi befragen. Es sah tatsächlich wie ein Landescheinwerfer aus - man stelle sich mal vor wenn die ISS fertig ist, noch größer, mit noch mehr Panels - dann ist das die totale Lichtverschmutzung." Hier führte ein neuer User aus Zürich aus: "Ich war zuerst auch irritiert und dachte für einen Moment es wäre ein Flugzeugscheinwerfer oder beleuchteter Kondensstreifen, war es aber nicht. Gestern war zwischen 19h06m und 20h21m Uhr MESZ das Ablassen des Abwassers des Space Shuttles (bzw. der Crew) geplant (Waste water dump). Das Zeugs war dann als Wolke sichtbar."
"Ich habe am 14. den gleichen Überflug beobachtet, konnte aber nichts ungewöhnliches am Erscheinungsbild der ISS feststellen." ´Gut´. Merkwürdiger Weise - und da wird es geradezu schizophren und hat sogar Auswirkung auf die UFO-Thematik* - aber gab es im Nebenforum "Beobachtungen visuell" die Eröffnung des Themas ´ISS mit Schweif!´ von einem User aus Jona: "Was ich gestern bei der ISS gesehen habe war einfach Phantastisch! Um ca. 22:20 konnte der ISS-Überflug von der Sternwarte Bülach gesehen werden. Dieser Überflug schien am Anfang ganz normal zu sein (von Westen nach Osten) mit einem stetigen Helligkeitsanstieg. Das Maximum der Helligkeit war jedoch sehr ausgeprägt und besonders intensiv dank dem Space-Shuttle. Ganz besonders jedoch waren zwei schweifähnliche Erscheinungen in östlicher Richtung (entgegen der Flugrichtung) ein Schweifband war etwas oberhalb zu sehen, das andere etwas unterhalb. Dass dieses Manöver auf diese Weise bei uns gesehen werden konnte, hat mich nach 18 Jahren Astronomie doch sehr verblüfft. Dieser Überflug ist für mich nun etwas ganz besonderes geworden." Eine Userin aus dem Ländle: "Genau das hab ich gestern um die gleiche Uhrzeit auch gesehen!!!! Ich dachte schon, das seien Scheinwerferlichter....aber das geht ja nicht da oben im Orbit...heller als Jupiter glitt sie in enormer Höhe schön ruhig dahin von West nach Ost..."
*= Was wir hier erleben ist genauso verblüffend wie im ´umgekehrten Sinne´ in der UFO-Auseinandersetzung. Hier wurde eindeutig von zig Leuten die ISS mit ihrem sonderbaren ´Extra´ beobachtet - und plötzlich melden sich ein paar Leute, die genau das selbe ´Phänomen´ des ISS-Durchgangs beobachteten und GAR NICHTS Ungewöhnliches ausmachten, da war alles so wie es sein soll.
ISS-Überflug-Video aus dem Referenz-Archiv: https://www.youtube.com/watch?time_continue=55&v=SvCj1p2e2lE
----
16.08.2007
UFOs bei Spiegel.de und in der Astronomiezeitschrift "Sterne & Weltraum"
Schwebende Lichtobjekte: Ufos über Deutschland/´Doppelte Venus am Abendhimmel´
Eine Welle rollt über das Land. Auch Angehörige der Redaktion von SPIEGEL ONLINE hat es schon erwischt: Am Sonntagabend beim Grillen mit Freunden, erstaunte Ausrufe, ungläubige Blicke zum Himmel. "Jetzt geht die Welt unter", habe ein weiblicher Grillpartygast gesagt, erinnert sich ein Redakteur, der nicht namentlich genannt werden will. Weil er selbst kurz geglaubt hat, was nicht sein kann: Dass Ufos durch eine deutsche Sommernacht gleiten. Eine ganze Staffel anmutig schwebender, strahlend leuchtender Kugeln stiegen am Horizont auf, zogen über die verblüfften Gäste hinweg und verloschen schließlich in der Ferne. Allein das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (Cenap) hat in den vergangenen drei Monaten mehr als 90 vemeintliche Ufo-Sichtungen verzeichnet - mehr als im gesamten Jahr 2006. "Das war noch nie da", erklärt Werner Walter, der am "Ufo-Phone" von Cenap die Anrufe besorgter Alien-Sichter entgegennimmt. Walter spricht von einer Ufo-Welle. Sie ist einerseits asiatischem Reispapier geschuldet. Andererseits schwappt eine digitale Version der Welle durchs Netz - und beide gemeinsam sind überzeugender als je zuvor.
"Das beste Ufo-Videomaterial, das es je gab"
Über die neuen Ufo-Videos, die über YouTube und andere Videoseiten derzeit eine neue Alien-Euphorie auslösen, ist Walter begeistert: "Das ist das beste Videomaterial über Ufos von Amateuren, das es je gab." Zwei Clips haben innerhalb der Netzgemeinde eine regelrechte Alien-Hysterie ausgelöst - allein der Clip mit dem Titel "UFO Haiti" wurde bereits etwa 1,5 Millionen Mal angesehen.
Der Clip zeigt zwei seltsame, sich schwebend fortbewegende Objekte, die in der Abendsonne über Palmen hinwegfliegen und dann in einem blauen Sommerhimmel verschwinden, in dem noch weitere Lichtpunkte zu schweben scheinen. Das Video ist augenscheinlich mit einer Handkamera gedreht, aus dem Off hört man einen erstaunten Ausruf. Der zweite, schon ein paar Tage ältere Clip zeigt verschiedene Flugobjekte, die über sehr ähnlich aussehende Palmen hinwegsegeln. Dessen Titel lautet allerdings "UFO Dominican Republic". Auch Aliens mögen es offenbar karibisch, betreiben aber Strand-Hopping.
In Webforen, Blogs und auf YouTube selbst tobt nun wieder einmal die Debatte. Die "ihr leichtgläubigen Idioten"-Fraktion beschimpft die "diesmal ist es echt!"-Fraktion, während die ernsthafteren unter den Ufo-Skeptikern mit Detailanalysen zu belegen versuchen, wie die Clips wohl hergestellt worden sind. Mehr als 460 Blog-Beiträge verweisen allein auf das Haiti-Filmchen.
Diskussionsgrundlagen liefert YouTube selbst - die Videoseite ist längst zu einem globalen Archiv historischer Alien-Sichtungen geworden. Ein paar berühmte Beispiele finden sich hier, hier und hier. Die berühmten Ufologen der Geschichte sind alle vertreten, vom Ufo-Fotografen George Adamski bis hin zu dem Guru-haft auftretenden Schweizer Eduard "Billy" Meier, der heute noch behauptet, mit gütigen Aliens im Kontakt zu stehen - die erstaunlicherweise eine enorm fremdenfeindliche Weltsicht vertreten.
Beweisführung mit Palme
Die Debatte über den jeweils neuesten angeblichen Beweis ist so alt wie der Ufo-Glaube selbst. Ein neuer Aspekt ist der Unterwanderung des Netzes durch Vermarkter geschuldet: An verschiedensten Stellen wird diskutiert, ob die Videos Teil einer viralen Werbekampagne sein könnten - im Gespräch sind verschiedene Filme und Computerspiele, auf die die Videos angeblich verweisen sollen.
Am ehesten profitiert von dem globalen Ufo-Hype derzeit aber das Softwareunternehmen e-on (das mit dem gleichnamigen Energieversorger nichts zu tun hat). Mit dessen Produkten zur Entwicklung von 3-D-Animationen könnte man solche Videos herstellen - und die Palmen im Alienurlaubsort Haiti/Dominikanische Republik sehen denen in einem Demonstrationsvideo von e-on zum Verwechseln ähnlich. Sogar ein Ufo kommt in dem Video vor. Verschiedene Foristen und Blogger führen den Palmen-Beweis in Screenshot-Montagen und eigens hergestellten Videos.
Auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE bestätigte ein e-on-Techniker, die Videos könnten mit der eigenen Software hergestellt worden sein. Sicher sei das aber nicht. Und woher die Clips kämen, wisse man auch nicht.
Außerirdische Luftfahrzeuge jedenfalls zeigen die Bilder aus der Karibik nicht, ist Ufo-Skeptiker Werner Walter sicher. Trotzdem sei beeindruckend, wie "gravierend und revolutionär" die Technik seit den frühen Tagen der gefälschten Alienvideos fortgeschritten sei. "Die zweideutigen, unscharfen Aufnahmen sind Vergangenheit", die hehre Tradition des Ufo-Filmchens jedoch werde gewahrt: "Auch die neuen sehen immer noch aus wie fliegende Untertassen." Er habe sich über die eindrucksvollen Bilder wirklich gefreut, sagt Walter, schließlich "bin ich ja auch ein Filmfreak". Aber: "Dann kommt natürlich die Frage, was sind jetzt wieder die Auswirkungen."
Fliegende Zylinder aus feuerfestem Papier
Die Auswirkungen der anderen Alien-Invasion erlebt der Ufo-Aufklärer fast täglich am Telefon: Von einer "Himmels-Seuche" spricht Walter, und meint die schwebenden Papierlaternen, die in diesem Sommer bei Hochzeiten und Gartenfesten en vogue sind. Ballons oder Zylinder aus feuerfestem Reispapier, die sich dank eines Brandplättchens unter einer Öffnung in Mini-Heißluftballons verwandeln und lyrisch leuchtend in den Abendhimmel schweben. Das Unternehmen von Patrick Christopher (Partyballon.de) verkauft solche Ballons schon seit 15 Jahren - heuer aber erleben die schwebenden Lampions einen Boom. Seitdem die fliegenden Papierlaternen in großem Stil bei den Gedenkfeiern für die Opfer des Tsunami in Südostasien im Dezember 2004 eingesetzt wurden, wächst ihre Popularität. Inzwischen verkaufen auch noch ein paar Wettbewerber Flugobjekte aus Papier.
"Wir können nicht klagen", sagt Christopher heiter, wenn man ihn fragt, wie das Geschäft läuft. Viele Kunden bestellten gleich 10 oder 20 der Leuchtkörper für eine Festivität. Die steigen maximal 100 bis 200 Meter hoch, an einem kühlen Sommerabend schweben sie in etwa 50 bis 60 Metern Höhe. Die Größe der Objekte sei dann schwer einzuschätzen, gibt Christopher zu bedenken, sie könnten "natürlich den Eindruck vermitteln", dass es sich um fremdartige Flugobjekte handele. Ansonsten aber seien die Fluglaternen völlig ungefährlich - nach etwa fünf bis zehn Minuten verlöscht der sogenannte Brennteller, kurz darauf beginnt der Ballon, je nach Außentemperatur, sanft zu Boden zu gleiten. Einzige Einschränkung: Näher als 50 Kilometer an einem Flughafen dürfen die Papierballons nicht aufsteigen.
Werner Walter ist sicher: Die Ufo-Welle wird noch mindestens den Rest des Sommers über anhalten, sein Telefon wird weiterklingeln. "Die Sommerzeit ist noch nicht um", sagt er mit einer gewissen Resignation, "die Party geht weiter."
----
Medien: UFOs bei Spiegel.de und in der Astronomiezeitschrift "Sterne & Weltraum"
Schwebende Lichtobjekte: Ufos über Deutschland/´Doppelte Venus am Abendhimmel´
Zur Einstimmung aber hören Sie erst einmal hier rein: http://www.youtube.com/watch?v=t9_6... - http://www.youtube.com/watch?v=JZIt... - http://www.youtube.com/watch?v=JZIt... - http://www.youtube.com/watch?v=RmLV...
---
Am 16.August 2007 setzte Spiegel-Redakteur Christian Stöcker unter http://www.spiegel.de/netzwelt/spie... diesen Artikel ins Netz:
SCHWEBENDE LICHTOBJEKTE - Ufos über Deutschland
In der ganzen Republik richten seit Monaten Menschen erstaunte Blicke zum Abendhimmel. Seltsame Flugobjekte schweben durch die Nacht, in den vergangenen drei Monaten gab es mehr Ufo-Sichtungen als im ganzen Vorjahr. Parallel tauchen im Netz Ufo-Videos von nie gekannter Qualität auf.
Eine Welle rollt über das Land. Auch Angehörige der Redaktion von SPIEGEL ONLINE hat es schon erwischt: Am Sonntagabend beim Grillen mit Freunden, erstaunte Ausrufe, ungläubige Blicke zum Himmel. "Jetzt geht die Welt unter", habe ein weiblicher Grillpartygast gesagt, erinnert sich ein Redakteur, der nicht namentlich genannt werden will. Weil er selbst kurz geglaubt hat, was nicht sein kann: Dass Ufos durch eine deutsche Sommernacht gleiten. Eine ganze Staffel anmutig schwebender, strahlend leuchtender Kugeln stiegen am Horizont auf, zogen über die verblüfften Gäste hinweg und verloschen schließlich in der Ferne.
UFO-RÄTSEL: LEUCHTKÖRPER UND VERBLÜFFENDE RAUMSCHIFFE
Allein das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (Cenap) hat in den vergangenen drei Monaten mehr als 90 vemeintliche Ufo-Sichtungen verzeichnet - mehr als im gesamten Jahr 2006. "Das war noch nie da", erklärt Werner Walter, der am "Ufo-Phone" von Cenap die Anrufe besorgter Alien-Sichter entgegennimmt. Walter spricht von einer Ufo-Welle. Sie ist einerseits asiatischem Reispapier geschuldet. Andererseits schwappt eine digitale Version der Welle durchs Netz - und beide gemeinsam sind überzeugender als je zuvor.
"Das beste Ufo-Videomaterial, das es je gab"
Über die neuen Ufo-Videos, die über YouTube und andere Videoseiten derzeit eine neue Alien-Begeisterung auslösen, ist Walter begeistert: "Das ist das beste Videomaterial über Ufos von Amateuren, das es je gab." Zwei Clips haben innerhalb der Netzgemeinde eine regelrechte Alien-Hysterie ausgelöst - allein der Clip mit dem Titel "UFO Haiti" wurde bereits etwa 1,5 Millionen Mal angesehen. Der Clip zeigt zwei seltsame, sich schwebend fortbewegende Objekte, die in der Abendsonne über Palmen hinwegfliegen und dann in einem blauen Sommerhimmel verschwinden, in dem noch weitere Lichtpunkte zu schweben scheinen. Das Video ist augenscheinlich mit einer Handkamera gedreht, aus dem Off hört man einen erstaunten Ausruf. Der zweite, schon ein paar Tage ältere Clip zeigt verschiedene Flugobjekte, die über sehr ähnlich aussehende Palmen hinwegsegeln. Dessen Titel lautet allerdings "UFO Dominican Republic". Auch Aliens mögen es offenbar karibisch, betreiben aber Strand-Hopping.
In Webforen, Blogs und auf YouTube selbst tobt nun wieder einmal die Debatte. Die "ihr leichtgläubigen Idioten"-Fraktion beschimpft die "diesmal ist es echt!"-Fraktion, während die ernsthafteren unter den Ufo-Skeptikern mit Detailanalysen zu belegen versuchen, wie die Clips wohl hergestellt worden sind. Mehr als 460 Blog-Beiträge verweisen allein auf das Haiti-Filmchen. Diskussionsgrundlagen liefert YouTube selbst - die Videoseite ist längst zu einem globalen Archiv historischer Alien-Sichtungen geworden. Ein paar berühmte Beispiele finden sich hier, hier und hier. Die berühmten Ufologen der Geschichte sind alle vertreten, vom Ufo-Fotografen George Adamski bis hin zu dem Guru-haft auftretenden Schweizer Eduar "Billy" Meier, der heute noch behauptet, mit gütigen Aliens im Kontakt zu stehen - die erstaunlicherweise eine enorm fremdenfeindliche Weltsicht vertreten.
Beweisführung mit Palme
Die Debatte über den jeweils neuesten angeblichen Beweis ist so alt wie der Ufo-Glaube selbst. Ein neuer Aspekt ist der Unterwanderung des Netzes durch Vermarkter geschuldet: An verschiedensten Stellen wird diskutiert, ob die Videos Teil einer viralen Werbekampagne sein könnten - im Gespräch sind verschiedene Filme und Computerspiele, auf die die Videos angeblich verweisen sollen. Am ehesten profitiert von dem globalen Ufo-Hype derzeit aber das Softwareunternehmen e-on (das mit dem gleichnamigen Energieversorger nichts zu tun hat). Mit dessen Produkten zur Entwicklung von 3-D-Animationen könnte man solche Videos herstellen - und die Palmen im Alienurlaubsort Haiti/Dominikanische Republik sehen denen in einem Demonstrationsvideo von e-on zum Verwechseln ähnlich. Sogar ein Ufo kommt in dem Video vor. Verschiedene Foristen und Blogger führen den Palmen-Beweis in Screenshot-Montagen und eigens hergestellten Videos.
Auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE bestätigte ein e-on-Techniker, die Videos könnten mit der eigenen Software hergestellt worden sein. Sicher sei das aber nicht. Und woher die Clips kämen, wisse man auch nicht.
Woher die Ufos am deutschen Nachthimmel kommen
Außerirdische Luftfahrzeuge jedenfalls zeigen die Bilder aus der Karibik nicht, ist Ufo-Skeptiker Werner Walter sicher. Trotzdem sei beeindruckend, wie "gravierend und revolutionär" die Technik seit den frühen Tagen der gefälschten Alienvideos fortgeschritten sei. "Die zweideutigen, unscharfen Aufnahmen sind Vergangenheit", die hehre Tradition des Ufo-Filmchens jedoch werde gewahrt: "Auch die neuen sehen immer noch aus wie fliegende Untertassen." Er habe sich über die eindrucksvollen Bilder wirklich gefreut, sagt Walter, schließlich "bin ich ja auch ein Filmfreak". Aber: "Dann kommt natürlich die Frage, was sind jetzt wieder die Auswirkungen."
Fliegende Zylinder aus feuerfestem Papier
Die Auswirkungen der anderen Alien-Invasion erlebt der Ufo-Aufklärer fast täglich am Telefon: Von einer "Himmels-Seuche" spricht Walter, und meint die schwebenden Papierlaternen, die in diesem Sommer bei Hochzeiten und Gartenfesten en vogue sind. Ballons oder Zylinder aus feuerfestem Reispapier, die sich dank eines Brandplättchens unter einer Öffnung in Mini-Heißluftballons verwandeln und lyrisch leuchtend in den Abendhimmel schweben. Das Unternehmen von Patrick Christopher (Partyballon.de) verkauft solche Ballons schon seit 15 Jahren - heuer aber erleben die schwebenden Lampions einen Boom. Seitdem die fliegenden Papierlaternen in großem Stil bei den Gedenkfeiern für die Opfer des Tsunami in Südostasien im Dezember 2004 eingesetzt wurden, wächst ihre Popularität. Inzwischen verkaufen auch noch ein paar Wettbewerber Flugobjekte aus Papier. "Wir können nicht klagen", sagt Christopher heiter, wenn man ihn fragt, wie das Geschäft läuft. Viele Kunden bestellten gleich 10 oder 20 der Leuchtkörper für eine Festivität. Die steigen maximal 100 bis 200 Meter hoch, an einem kühlen Sommerabend schweben sie in etwa 50 bis 60 Metern Höhe. Die Größe der Objekte sei dann schwer einzuschätzen, gibt Christopher zu bedenken, sie könnten "natürlich den Eindruck vermitteln", dass es sich um fremdartige Flugobjekte handele. Ansonsten aber seien die Fluglaternen völlig ungefährlich - nach etwa fünf bis zehn Minuten verlöscht der sogenannte Brennteller, kurz darauf beginnt der Ballon, je nach Außentemperatur, sanft zu Boden zu gleiten. Einzige Einschränkung: Näher als 50 Kilometer an einem Flughafen dürfen die Papierballons nicht aufsteigen.
Werner Walter ist sicher: Die Ufo-Welle wird noch mindestens den Rest des Sommers über anhalten, sein Telefon wird weiterklingeln. "Die Sommerzeit ist noch nicht um", sagt er mit einer gewissen Resignation, "die Party geht weiter."
------
Der Spiegel.de-Artikel und weitere Folgen. Auch die Stern Shortnews griffen zu: "UFO-Zentrum Cenap meldet binnen dreier Monate mehr Sichtungen als 2006" hies es hier - http://www.shortnews.de/start.cfm?i... . >"Das war noch nie da", kommentiert Werner Walter die Masse an Meldungen über UFO-Sichtungen, die binnen der letzten drei Monate beim Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (Cenap) eingegangen sind. Über 90 entsprechende Anrufe sind in dieser Zeit registriert worden, womit die Gesamtzahl an Meldungen im Jahr 2006 bereits jetzt übertroffen wurde. Walter, der darin eine Art Welle sieht, äußert zudem seine Begeisterung über UFO-Videos im Internet. Es geht in erster Linie um zwei Aufnahmen. Eine davon, die unter dem Titel "UFO Haiti" steht, wurde inzwischen rund eineinhalb Millionen Mal angeklickt. Die Diskussion über das Thema ist im Internet an verschiedenen Stellen wieder entbrannt.< Bei ´20Minuten´ in der Schweiz ( http://www.20min.ch/news/kreuz_und_... ) hieß es:
>UFO-Alarm: Invasion oder heisse Luft? Am deutschen Himmel tut sich Sonderbares. Über 90 Ufo-Sichtungen wurden allein in den letzten drei Monaten gemeldet und im Internet verbreiten sich Filme von nie gesehener Qualität. Selbst gestandene Physiker zittern. So etwas, nein, so etwas hat auch er noch nie gesehen. Dabei befasst er sich seit 30 Jahren ausgiebig mit der bis heute unfassbaren Materie: "Selbst ein Physiker vom Max-Planck-Institut zitterte", zeigt sich Werner Walter erstaunt. Aber Deutschlands bekanntester Ufo-Forscher sagt: "Wenn da plötzlich, an einem schönen Grillabend, dutzende rot-orange-glühende Punkte über ihnen am Himmel vorbeischweben, wissen Sie auch nicht mehr weiter
Gegen 100 Anrufe von aufgebrachten Ufo-Sichtern gingen allein in den letzten drei Monaten bei Walters Meldezentrale ein. Das sind mehr als im gesamten letzten Jahr. "Das ist eine noch nie dagewesene Ufo-Welle", sagt Walter, der die Alien-Hysterie eigentlich als abgeschlossen betrachtete. 1989, so erinnert er sich, gab es letztmals einen vergleichbaren Aufschrei mit Ursprung in Belgien. Seither blieb es ruhig. "Ich habe mir sogar Gedanken gemacht, ob ich meine Arbeit überhaupt fortführen soll." Jetzt braucht es ihn mehr denn je.
Ein Reispapier sorgt für Unruhe: Die neue Ufo-Welle ist auch für Walter "überzeugender denn je". An die unheimliche Begegnung der dritten Art glaubt der Ufo-Skeptiker aber auch diesmal nicht. Er spricht vielmehr von "neuen Ufo-Stimulanzien", die den Grillabend in diesem deutschen Sommer besonders oft unterbrechen. Das stimulierende Produkt stammt aus dem Asiatischen Raum, ist eigentlich ein buddhistischer Brauch und wurde in den westlichen Hemisphären als "Partygagballons" identifiziert. Ballons oder Zylinder aus feuerfestem Reispapier, die sich dank eines Brandplättchens in Mini-Heissluftballone verwandeln und rot-orange glühen, sind derzeit der Renner bei Grillfesten und Hochzeiten. In der buddhistischen Religion liess man mit diesen Flugobjekten die Seele der Toten in den Himmel steigen. Seit diese Tradition bei den Gedenkfeiern für die Tsunami-Opfer in Südostasien im Dezember 2004 in grossem Stil in den Himmel flogen, wurden die Fluglichter auch im Westen populär. Sie steigen 100 bis 200 Meter hoch und schweben an einem Sommerabend 50 bis 60 Meter über dem Boden, bis der Spuk nach fünf bis zehn Minuten verglüht. Walter sagt: "Es ist eigentlich schon erstaunlich, wie gross die Aufregung derzeit ist - wegen ein bisschen verpackter, heisser Luft."
Von "UFO Haiti" aus dem Häuschen: Viel aufregender findet er, was sich derzeit auf der Videofront tut, wo die neu erwachte Ufo-Hysterie eine zweite Welle wirft. Den Anstoss machte dabei ein Film mit dem Namen "UFO Haiti". Das Video ist auf Youtube ein Renner und wurde bisher rund 1,5 Millionen Mal angeklickt. "Ich bin zwar ein Ufo-Skeptiker. Von diesem Film war ich aber aus dem Häuschen", sagt Walter. Tatsächlich vermittelt "UFO Haiti" den Eindruck, die Ausserirdischen schwebten dem Amateurfilmer am Strand von Haiti über den Kopf. Dazu - Ah und Oh - ein Ausdruck des Erstaunens aus dem off. Erstaunt zeigt sich der Ufo-Skeptiker allerdings nur von der Qualität des Films. Für das Rätsel fand er schnell eine irdische Erklärung. Mit den neuen 3-D-Animationsprogrammen kommt jeder Amateurfilmer zu einer immer präziseren Darstellungen einer scheinbaren Wirklichkeit. Den Auftakt in diesem neuen Alien-Videozeitalter bildet "UFO Haiti" und für den Ufo-Skeptiker ist er der Startschuss eines neuen Wettbewerbs unter Künstlern. Dafür, dass kein Fleisch am Alien-Knochen ist, liefert Walter seine Erklärung: "Ein solches Ereignis, zumal an einem Touristenstrand, hätte ein riesiges Echo ausgelöst und nicht nur einen einsamen Beobachter hinterlassen."
Profiteur Softwareunternehmen: Tatsächlich scheint vom Ufo-Hype vor allem das Softwareunternehmen e-on zu profitieren, wie Spiegel-Online schreibt. Die Palmen im Alienurlaubsort Haiti sehen denen in einem von e-on gelieferten Demonstrationsvideo zur Entwicklung von 3-D-Animationen zum Verwechseln ähnlich. Sogar ein Ufo kommt in dem Video vor. Blogger und Foristen führen diesen Palmen-Beweis bereits in Screenshot-Montagen und eigens hergestellten Videos. Die neuen virtuellen Möglichkeiten und der damit verbundene Wettbewerb unter den Künstlern wird Werner Walter wohl weiter auf Trab halten. "Da kommt noch etwas auf uns zu."
"Schnaps trinken und beruhigen". Wie er zitternde Physiker wieder beruhigen kann, die ihm von orange-glühenden Ufo-Erlebnissen berichten, weiss er mittlerweile aber sehr genau. Walter sagt, was er in solchen Fällen immer sagt: "Trinken Sie erst mal einen Schnaps und beruhigen Sie sich wieder."<
Auch die gerate erschienene September-Ausgabe der ältesten deutschen Astronomie-Fachzeitschrift "Sterne & Weltraum" griff sich das UFO-Thema in einem mehrseitigen Beitrag von mir - unter dem Titel "Doppelte Venus am Abendhimmel", um den kleinen UFO-Flap vom April 2007 in der hiesigen Metropolregion aufzugreifen
----
23:45 h: Hagen D. aus Kamenz rief an, um auszuführen, das er gegen 22 h zusammen mit einem Freund vor einer Gaststätte stand, um eine zu rauchen, als sie drei "orange-helle Lichter" horizontal über der sich Stadt bewegen sahen. Diese "Kügelchen am Himmel" bewegten sich hintereinander und waren nach drei Minuten außer Sicht verschwunden: "Man hätte ja an Flugzeuge denken können, aber sie waren recht langsam und zudem hörte man gar nichts, zudem war ihre Bewegung nicht wirklich gerade, sondern eher leicht schwankend - hatten was Leichtes an sich." Zudem hatten sie "irgendwie gewirkt, als wäre da ein roter Kern drin gewesen". Und irgendwie habe das auch so gewirkt, "wie den Ballon den Sie bei uns haben fliegen lassen". Was? Da berichtete der Mann, dass das an der Sternwarte Dresden war als ich vor zwei Jahren einen Vortrag dort hielt und Jens Lorek den Ballon hat fliegen lassen. D. war bei den Vortrag dabei gewesen und hatte mich über den von ihm aufgehobenen BILD-Sachsen-Artikel so schnell anrufen gekonnt... Sachen gibts manchmal, da kann ich auch nur noch verblüfft sein.
0:30 h: Frau Sch. aus Buxtehude machte mich via I-Net schnell ausfindig. Zusammen mit ihrer Familie hatte sie an diesem Abend im Garten gegrillt. Gegen ebenfalls 22 h kam "da ein Schwarm orangener und sehr großer Stern-Lichtpunkte, vielleicht 15 bis 20" aus vielleicht Richtung Neuwulmsdorf herbei. Eine geordnete Anordnung war dieser Schwarm jedenfalls nicht und eine Gesamtgestalt eher nicht gegeben. "Sie waren über den halben Himmel vertreut und einige flackerten verdächtig", berichtete sie. Untereinander bewegten sie sich auch und bildeten so zufällig immer wieder "neue Konstellationen". Nach keinen 5 Minuten waren sie dann außer Sicht, wobei vier oder fünf einfach "ausgingen, einfach an Ort und Stelle am Himmel ausgingen". Etwa die Hälfte dieser übergroßen "Stern-Lichtpunkte" bewegte sich fast direkt über den Garten hinweg, die anderen waren weiter über dem Nachbargelände angesiedelt. Zudem wirkte die Erscheinung so, als befänden sich die Lichhter wegen ihrer untschiedlichen Größe in unterschiedlichen Höhen. Wobei die Höhe nicht wirklich abzuschätzen war, "das können 100 Meter genauso wie 1000 Meter gewesen sein". Wie schon in früheren Fällen war den Leuten die Sache a) wegen der Vielzahl von sich bewegenden Lichtern und b) wegen der Lautlosigkeit "unheimlich und dann kann man schon an UFOs glauben, waren das nun welche?" Da Frau Sch. noch am Rechner saß bat ich sie darum sich mal das Video von der Tankstelle in Holland anzuschauen. "Ja, im Grunde sah das was wir vorhin sahen, ziemlich so aus..." Ihr Mann im Hintergrund flüsterte ihr zu: "Ja, das sind die Dinger...kannste also vergessen, sowas habe ich mir doch gleich gedacht..." Aha.
Keine drei Minuten später ruft "Freya aus Enschede" an, entschuldigt sich und wollte nur mal nachfragen, ob aus Enschede von heute Nacht "schon was gekommen ist, ob da Leute was komisches am Himmel sahen". Sie hatte nämlich gegen 22:30 h auf dem Balkon gesessen und so zum Himmel geschaut, als "fünf gelb-orangene Lichter, jedes viel größer als jeder Stern" über ihr Haus und damit direkt in ihr Gesichtsfeld kamen und geradeaus "weiterschwebten, um nach einigen Minuten immer kleiner werdend am Himmel zu verschwinden". "Drei vorne, zwei hinten nach, als die da im wahrsten Sinne des Wortes wie aus dem Nichts am heiteren Himmel über mir kamen, bin ich ganz schön zusammengezuckt!", führte sie lebhaft aus und die junge Frau schien noch ziemlich deswegen ´unter Dampf´ zu stehen. Zu hören war nichts gewesen. Flugzeuge etc schloß die Frau kategorisch aus und war sich sicher, "sowas habe ich beileibe noch nie gesehen". Ihr ließ die Beobachtung keinerlei Ruhe, sodass sie eine Stunde später sich entschloß, da mal Erkundigungen einzuholen. Seitdem "habe ich mir einen Wolf abtelefoniert, um jemanden zu erreichen, der sich damit auskennt". Über die ESA habe sie schließlich meine Nummer bekommen...
Sonntag, 19.August 07. Als ich um 10 h meine elektronische Post abrief, fand ich gleich zwei eMails vor, die in unserer Angelegenheit hier reinpassen. Daniel F.-K. berichtete unter dem Betreff ´Helle, sich bewegende Lichter´ mal eine Sichtung, die geradezu ´dynamisch´ verlief: "Ich habe heute (Samstag, 18.8.07) gegen 22:20 Uhr etwas seltsames am Himmel im Nordwesten über Nottuln-Appelhülsen im Kreis Coesfeld bei Münster beobachtet, als ich mit dem Hund draußen war. Zunächst standen sechs sehr hell leuchtende gelb-rötliche Lichter regungslos da und wurden von drei schwächer leuchtenden und kleineren weißen Lichtern in gerader Flugbahn und mit gleich bleibendem Abstand zueinander Richtung Süden durchflogen. Die kleinen weißen Lichter waren dann verschwunden und nach höchstens einer Minuten verschwanden auch zwei der hellen Lichter. Die restlichen vier bildeten ein Rechteckt. Aus diesem begannen drei der Lichter, sich langsam aufeinander zuzubewegen und ebenso langsam umeinander herum zu kreisen. Da ich mit dem Hund wieder hinein musste, konnte ich es nicht weiter beobachten und kann nicht sagen, was nun mit den Lichtern geschehen ist. Ich hatte zu allererst an Flugzeuge gedacht, aber diese würden blinken und nicht konstant und mit solcher Intensität leuchten und schon gar nicht derartige Bewegungen am Himmel vollziehen. Eventuell ein Wetterphänomen oder kann es eine andere Erklärung dafür geben? Die Beobachtung hat nicht sehr lange gedauert, ich schätze ca. 3 bis 4 Minuten. Ich habe dann übrigens nach einer knappen halben Stunde nochmal durchs geöffnete Fenster hinaus gesehen und alle Lichter waren verschwunden." Hört sich im ersten Moment zwar betreffs windgetriebenen MHBs ´verrückt´ wegen der ´Manöverfähigkeit´ an und man mag dies kaum MHBs zuschreiben können. Aber wer in den letzten Jahren unsere Cröffelbach-Konferenzen besuchte und an unseren eigenen Experimenten mit MHBs teilnahm, den wundert gar nichts mehr in Sachen Agilität. Wir wunderten uns ja ebenso und die gezeigten Dynamiken von dummen Ballons - die eine Art ´intelligentes Verhalten´ auf Zufall hin zeigten - haben uns alle erstaunt. Die Bilder sind uns sicherlich noch lange wie ´eingebrannt´.
Alexander A. meldete unter dem Betreff ´UFO´: "Hallo, hatte um ca. 23-24:00 h mit meinem Frend diese roten Leuchkörper gesehen. Ich wohne in Espelkamp/NRW und die UFOs waren bisschen weiter von uns entfernt. Man konnte sie sehr deutlich sehen; rote orangene Leuchkörper, es waren 6-8 Stück. Die UFOS waren erstmal in einem Rechteck gebildet und danach bildeten die sich in ein schiefes Dreieck und von unten nach oben erloschen sie, die Lichter gingen langsam aus, bis sie ganz weg waren. Der ganze Prozess ging 6-7 min. Als wir es gesehn haben wollte ich das fotografieren aber meine Kamera ist zu schwach. Deshalb habe ich keine Fotos. Aber die Lichter waren genau so wie bei euch auf der Seite abgebildet ist. Nachdem wir das gesehn haben waren wir noch drausen und haben überlegt was das sein konnte. Wir schließen alles aus und kamen dazu, im Internet nachzuschauen. Dann haben wir bei euch auf der Seite dieselben Bilder gesehen, und wegen diesen UFOs gelesen. Ich konnte erstmal nicht fassen, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben UFOs gesehen haben sollte."
Bei Astronomie.de wurde das Thema ´Rötlich-flackernder Punkt im Süden, 17.8., 21:34´ aufgemacht: "War bei nem Kumpel als uns gegen 21.34 seine Mutter auf einen ´Stern´ aufmerksam machte. Ich dachte zuerst, sie hat Jupiter gesehen, aber als wir uns es selber anschauten, sah ich einen mittelhellen, punktförmigen ´Stern´ flackern, rötliche Farbe; Position im Süden ca. bei 6 Oph (tat mich mit den Sternbildern auf die Schnelle schwer, da ich nicht ans Dunkle gewohnt war). Es bewegte sich nicht, und flackerte mit unterschiedlicher Helligkeit, bis es nach ein paar Sekunden schließlich erlosch. Hat das noch wer gesehen? War es evtl. wieder eine dieser Himmelslaternen? (Hab so eine noch nie gesehen!)." Ein Amberger dazu: "Hört sich ähnlich an wie das was ich beim Perseidengucken gesehen habe. Das gleiche Ding hab ich in der nächsten Nacht übrigens nochmal gesehen, allerdings war es da eher flackernd und verschieden farbig. Ich hab einfach so getan als wäre es nicht da. Wundert mich aber, dass mir keiner sagen konnte was das ist, da das Teil ja anscheinend öfters zu beobachten ist." Und ein User aus Kirchheim Teck berichtete aktuell zu einer Beobachtung von Samstagabend wohl den ersten UFO-Beschuß: "Ich hab heute Abend auch solche (vier) Ballons gesehen. Das war bei einem Restaurant für Besserverdiener, dort war heute ´lustiger Abend´ ... auf jeden Fall haben die die Ballons mit Luftgewehren vom Himmel geholt (was ich im Übrigen seeeehhhhr vernünftig und gut finde, hehehe) und dabei gegröhlt wie die Irren - Snobs ... aber astrofreundlicher Umgang mit störenden Lichtquellen, oder? Kein Plan wie man auf solche Ideen kommt... Hier auf dem Land gibt es manch seltsame Gestalten."* Ein anderer Forums-Nutzer: "Gestern Abend wo ich mich so über die Skybeamer-Orgie über Kiel ärgerte, sah ich zwischen dem Lichtgewitter merkwürdige gelbliche Flugobjekte. Eine Dreier- und zwei Zweier-Formationen, die zuerst unterhalb der Wolken flogen,dann aber in sie hinein flog. Sie drehten dann aber ab, und erloschen dann nach und nach. Dieses Schauspiel war um ca. 22.20 Uhr, und war ungefähr 1 Minute zu sehen. Sah klasse aus."
Kurz nach 12 h erreichte mich Christian B. aus Vörsetten bei Freiburg, welcher um 21:30 h nicht nur eine prächtige Sternschnuppe* gesehen hatte, sondern eine Stunde später noch etwas anderes für 4-5 Minuten - "was mich völlig ausflippen ließ". Aus östlicher Richtung ein kreisrundes, gelb/orange flammend-leuchtendes Objekt, das sich zunächst langsam und auf gleicher Höhe Richtung Südwest bewegte. "Wir (3 Erwachsene) hatten Zeit, das Objekt durchs Fernglas (10x50) zu beobachten und konnten eindeutig sehen, dass sich ein helles, weißes Licht kreisförmig um das Objekt bewegte {? - offenbar Bastleranhängsel, kein Standard}. Anschließend entschwand das Objekt mit zunehmender Geschwindigkeit nach OBEN hin in südwestlicher Richtung. Was immer es war - die Bewegung war in keinster Weise natürlich, sondern gesteuert", führte er bald darauf noch in einer eingereichten eMail aus und erklärte nochmals: "Wir sind alle 3 weißgott keine ´Ufo-Gläubigen´ - aber dieses Ding jagte uns gehörigen Schreck ein."
*= Muss ja ein dicker Brummer gewesen sein, weil um 16:30 h ein Neuzugänger bei Astroinfo.de unter ´Riesen-Sternschnuppe´ meldete: "Gestern Abend - gegen 21:30 Uhr - habe ich auf der A3 auf Höhe von Hilden (das ist in der Nähe von Düsseldorf), unterhalb der dichten Wolkendecke {?} eine riesige Sternschnuppe (oder was das auch immer war) gesehen, die einen langen Schweif hinter sich herzog, so dicht über dem Boden, dass ich es fast nicht glauben konnte. Vor der Sternschnuppe war so etwas, das wie Funken aussah." Komisch, dass dieses dann doch auffällige Ereignis mir noch nicht gemeldet worden war - und noch merkwürdiger, dass diese Sichtung noch in keinem Forum der ´üblichen Verdächtigen´ aufgetaucht war. Also machte mal wieder ich den Aufruf, wer das Teil ebenso gesehen hat. Über Wetterzentrale.de erfuhr ich so von einem User aus Homberg-Mörshausen: "Ja, ich habe sie auch gesehen, besonders bemerkenswert war die Tatsache, das man sie trotz der Dämmerungsphase sehr deutlich und langanhaltend gesehen hat. Für einige Zeit, ich schätze mal so 20 bis 30sec war auch eine Spur, wie ein ´Nachglühen´ deutlich zu sehen. Es sah aus als ob eine Rauchspur von der sehr tief unter dem Horizont stehende Sonne angestrahlt wurde." Ein Zeuge aus Wunstorf bei Hannover knapp: "Kann ich vom Steinhuder Meer aus bestätigen!" Bei Astronomie.de meldete ein User aus Bad Gandersheim sowie dessen Sternwarte: "Könnte sein, dass wir auch Zeugen dieses Eintritts geworden sind. Ich selbst habe die Leuchterscheinung nicht gesehen, aber vielleicht 20 Sekunden danach zusammen mit einem Freund, der sie gesehen hatte, den nachleuchtenden Schweif. Der sah von unserem Standort Bad Gandersheim so aus wie ein Komet, also unten am Ende ein heller Gnubbel, ca. 1 mag hell, darüber ein nach links gebogener ´Schweif´. Ca. eine Minute später haben wir auch Fotos davon gemacht. Das Objekt wurde binnen Minuten schwächer und der Schweif verdrehte sich nach links herab. In den Aufnahmen ist das Endteil doppelt, das heißt zwei Wölkchen nebeneinander, später schienen es gar vier Kondensationen zu sein. Die Leuchterscheinung hatten auch noch andere Besucher des Festes gesehen und beschrieben sie am Ende ´wie eine Silvesterrakete´, also wie beim Zerstieben eines geplatzten Meteoriten. Aus den Umständen und wenn es sich um eben jenes Objekt gehandelt haben sollte, würden wir vermuten, dass es auf uns zu kam und das Absinken, das alle beschrieben durch die Verlangsamung zustande gekommen sein könnte."
Beim AKM-Forum kam das Thema erst um 18:30 h auf, ´Wer hats gesehen? Heller Bolide am 18.08.07´. Ein User aus Riesa meldete hier: "Am gestrigen Abend 18.08. um 21:20 Uhr MESZ haben wir von einem Beobachtungsstandort in der Nähe von Riesa einen Boliden mit schätzungsweise - 8 mag + Lichtblitze beobachtet. Ein Teammitglied schrie plötzlich lauf auf und sah in WNW Az ca 280 h =60° bis h=20° einen hellen Himmelskörper, dessen Rauschschweif noch für satte 13 Minuten visuell und für 16 Minuten fotografisch nachweisbar war. Hat diesen Feuerball noch irgendwersonst beobachtet? Es war ein Samstag-Abend und da sind ja viele Sternwarten besetzt. Unsere Gäste waren verblüfft, wie deutlich man diese Spur noch sehen konnte. Die Bilder dazu reiche ich noch nach, habe sie hier grad nicht zur Hand. Leider konnten wir nur noch die Wolke beobachten, den Boliden selbst haben wir nicht erwischt, aber mehrere Gäste erblickten das Aufblitzen, während sie den Himmel nach dem Ausruf ´... dort guckt...´ absuchten, weil vor Begeisterung leider keine Himmelsrichtung angegeben wurde. Der Rauchschweif sah zu Beginn wie ein Kometenschweif aus und wurde dann mehr und mehr in einen Bogen verzerrt, welcher sich nur sehr langsam aufzulösen begann. Auch im Teleskop erkannte man diese Spur. Sie leuchtete in einem intensiven hellen weiß, ähnlich der NLCs und war partikular mit sehr hellen Flecken versehen. Also ist auch eine Flugzeugspur in diesem Fall eher ausgeschlossen, denn dazu war sie zu kurz und eben genau an der Stelle vom Himmel, an der die Megasternschnuppe am Himmel aus dem Blick geriet. Gibt es dazu irgendwelche Daten? Wer kann hier noch helfen diese Beobachtung zu bestätigen oder zu komplettieren? Es war auf jeden Fall eine sehr beeindruckende Beobachtung, welche nicht einmal der -6,9mag Iridium kurz vor 12 übertreffen konnte."
Bei Astrotreff.de machte ein weiterer Zeuge aus Riesa darauf aufmerksam, das einige seiner Vereinskollegen eine sehr helle Sternschnuppe mit deutlich grünem Farbton im Westen gesichtet hatten und sogar die Meteorspur danach fotografierten und diese selbst in der Dämmerung deutlich zu sehen war. Jene blieb selbst ca 10 Minuten lang zu sehen. Siehe unser Bild 2.
Quelle: CENAP-Archiv