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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-171

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13.07.2007

Fliegende Untertassen, UFOs: Wie es alles für die USAF begann

Geburtsstunde von Projekt Blaubuch

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1951 (1) war eine telefonische Anweisung von General-Major Charles P.Cabell als Nachrichtendienst-Direktor im HQ der US-Luftwaffe beim ATIC auf Wright Field in Dayton eingegangen, wonach eine aktuelle Übersicht in Sachen Untertassen dem Luftwaffen-Hauptquartier in Washington abzugeben sei. Man wollte wissen, was die aktuelle Lage war. Am 1.Oktober hatte es ein Meeting im Pentagon gegeben, welches Cabell leitete und in welchem es hauptsächlich, Sie werden verblüfft sein, um die öffentlichen Panikreaktionen betreffs des CBS-Radiodramas von Orson Welles zu Halloween 1938 ging. Cabell wollte ähnliches wegen den Untertassen vermeiden, aber ebenso eine Reorganisation der Untertassen-Untersuchung herbeiführen, da die bisherigen Aktivitäten in dieser Richtung ihn nicht befriedigten.

 

(1) = In diesem Jahr geschah eine bemerkenswerte Sichtung über den Flughafen von Sioux City in Iowa. Mid-Continent Airlines First Officer James Bachmeier sah zusammen mit Captain Laurence Vinther eine spektakuläre Erscheinung am 20.Januar 1951. Sie rollten gerade mit ihrer DC-3 auf dem Flughafen an, um nach Omaha, Nebraska, aufzubrechen, als der Konztrollturm sie darum bat, nach einem fremden Objekt in der Dunkelheit des Abends Ausschau zu halten, was die Luftverkehrskontrolle direkt über dem Airport umherfliegen sah. Nachdem die DC-3 durchgestartet war, verfolgte die beiden Flieger das Objekt, welches mit ihnen sozusagen "Katz-und-Maus" spielte. Dies wurde sowohl auf dem Radar als auch vom Boden aus beobachtet werden. Doch was die Geschichte ganz besonders intessant machte ist die Gestalt des UFOs. Es sah eigentlich aus wie ein konventioenlles Flugzeug und nicht wie eine der sagenhaften Fliegenden Untertassen. Es besaß einen länglichen Rumpf und "straight wings", doch es mangelte ihm an einem Heckleitwerk noch gab es in der Dunkelheit irgendwelche Wahrnehmungen von einem Antrieb. Diese Observation war eine der spektakulärsten, glaubwürdigsten Sichtungen in der frühen Untertassen-Ära. Aus heutiger Sicht aber, soll man sich da wirklich darüber aufregen...? Schaut dies nicht so aus, als wenn da ein früher Drohnen-Versuch lief und man sich als "Spielpartner" unschuldige Zivilflieger aussuchte?

 

Captain Edward J.Ruppelt (Jahrgang 1923) war gerade sechs Monate bei der Luftwaffe, als diese Anordnung eintraf. Während des 2.Weltkriegs war er ein B-29-Bombermann und Radar-Operateur gewesen, um in Indien, China und später im Pazifik zu dienen. Nach dem Krieg ging er wieder auf das College zurück und behielt den Status als Reservist bei, weswegen er auch als Navigator beim AF Reserve Troop Carrier Wing mitfliegen konnte. Er schloß so ein aeronautisches Ingenieurs-Studium ab, aber als der Korea-Krieg bekann, rief ihn Uncle Sam in den aktiven Dienst zurück. Ruppelt landete beim Air Technical Intelligence Center (ATIC) auf der Wright-Patterson AFB, wo man nach Spuren und Hinweise fremder Flugzeuge und Raketen suchte - deswegen war der ATIC bereits Sitz des UFO-Projektes Zeichen/Groll gewesen. Cabell´s Befehl erreichte Lt.Col.Nathan Rosengarten (1) als Kommando-Offizier des Geheimdienstes auf Wright-Pat, der nun den überraschten Ruppelt berief, diesen Job zu übernehmen. Anhand des Materials von Sign/GRUDGE arbeitete er sich ein und stellte eine Übersicht zusammen, die er im Pentagon alsbald General Samford vorzulegen hatte, der inzwischen der Nachfolger von Cabell geworden war. Als Folge des Besuchs entstand das Projekt Blue Book (Blaubuch), welches eine völlig neue Untersuchung in Sachen durchzuführen hatte. Ruppelt in seinem 1956 erschienen Report about unidentified flying objects: "Da ich die Übersicht zu den bisherigen UFO-Berichten erstellt hatte und somit soetwas wie ein Experte geworden war, übertrug man mir sogleich die Verantwortung das neue Projekt anzuführen. Ich leitete das Büro bis gegen Ende 1953 und reiste mit meinem Stab eine halbe Millionen Meilen weit. Wir untersuchten Dutzende von UFO-Berichten und lasen sowie analysierten unzählige mehr. Alles was der Luftwaffe auf den Tisch kam." Ruppelt klagte, dass der Stab völlig unterbesetzt war, auch wenn er sich auf viele Berater aus anderen Regierungsprojekten berufen konnte, die aber ansonsten nur rudimentäre Ahnung von der Sache hatten. Obwohl nur Captain erhielt Ruppelt genauso wie sein Stab Zugang zu allen Informationen auch von jenseits der Klassifizierung "Streng Geheim", somit gab es nach Ruppelt´s eigenen Angaben keinerlei Blockade für ihn und seine Leute. Im Grunde wusste er damit mehr als die meisten der ganz hohen Offiziere.

 

(1) = In der Winter 2003-2004-Ausgabe des "International UFO Reporter" berichtete Michael Hall von einem Interview, welches er zusammen mit Wendy Connors 1999 mit Rosengarten bei ihm zu Hause führen konnte. Hierbei machte jener klar das zu diesem Zeitpunkt Cabell damals selbst überzeugt war, dass die Untertassen "von einer anderen Welt kommen". Nicht weil er ein besonderes Hintergrundwissen besaß, sondern weil er einige der militärischen Zeugen selbst kannte die Untertassen-Sichtungsberichte abgegeben hatten und er ihnen absolut vertraute, dass die gesehenen Erscheinungen "nicht von dieser Welt stammten". Obwohl bei genauerer Betrachtung die Untertassen dort keine waren - im einen Fall (nahe der Mather AFB bei Sacramanto/Kalifornien) sahen die UFOs aus wie "Jetflugzeuge mit Deltaflügeln", wenn auch ohne Cockpit und Schwanzfloßen; im anderen Fall einfach nur wie ein direkt auf den Beobachter zurasender Feuerball-Bolide im saudi-arabischen Dhahran. Bemerkenswert auch das Cabell etwa zur Zeit der Schließung von Blue Book längst zum UFO-Skeptiker geworden war und meinte das an der ganzen Sache "nichts sei".

 

Ruppelt organisierte ein UFO-Meldenetzwerk, welches alle Luftwaffen-Basen umschloß; auf ihnen wurden Nachrichtendienst-Offiziere als UFO-Offiziere abgestellt, die UFO-Meldungen aufzunehmen hatten. Über dieses Melde-Netzwerk schickte man dem Projekt Blaubuch ab sofort alle Berichte über alle nur denkbaren Typen von UFOs und von jedem nur denkbaren Typ von Beobachter. Die Berichte waren kaum anders als zuvor. Ballone, Flugzeuge, Sterne und manches mehr wurden als außergewöhnliche Erscheinungen, als UFOs, gemeldet. F-94 jagten die Venus oder versuchten Ballone zum Kampf zu stellen und in Los Angeles gab es ziemlich Aufregung, weil seltsame Lichter am Himmel erschienen, die selbst nichts weiter als eine Reihe von Flugzeugen waren - ein KC-97-Tanker und anhängende B-47-Jagdbomber wurden als Untertassen-V-Formation gemeldet, darunter Polizisten und Leute vom Zivilschutz, zwei CBS-Reporter und Airliner-Crews im Anflug auf den regionalen Flughafen. Der große Kommödiant Jimmy Durante sagte daraufhin: "Jedermann versuchte auf die Untertassen einzusteigen." Und nicht wenige Menschen gehören zu jener religiös motivierten Gruppe die die Untertassen "einfach sehen will".

 

Die Zukunftsangst der Menschheit in den 50ern. Die Angst der amerikanischen Bevölkerung vor einem erneuten Krieg und der Wunsch nach einer friedlichen Welt spiegeln sich in vielen Sciencefiction-Filmen damals wider (1). Immer wieder wird die Menschheit von Ausserirdischen davor gewarnt, sich selbst zu vernichten. In ´Rocketship X-M´ wie in ´Forbidden Planet´ wird die Menschheit mit abschreckenden Vorbildern konfrontiert: Unter der Oberfläche des Planeten treffen sie auf Überreste einer technologisch überlegenen Zivilisation, die sich selbst ausgelöscht hat. Die Warnung vor dem Untergang kann auch persönlich ausgesprochen werden. Der wohl berühmteste intergalaktische Botschafter des Friedens der 50er ist Klaatu aus ´The Day the Earth Stood Still´. Nebenbei: In ´The Flying Saucer´ (1950) streiten sich Russen und Amerikaner um den Besitz einer Fliegenden Untertasse, die sich als Menschenwerk entpuppt. In einer Zeit, in der die Zivilisation der Menschheit zwischen zwei Machtblöcken aufgerieben zu werden drohte, konnten Ausserirdische also durchaus auch als Hoffnungsträger dienen - gerade auch wenn sie aus den geheimnisvollen Objekten von visueller Kraft stiegen, den Fliegenden Untertassen. Auch als Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft mit besseren Menschen schier engelsgleich. Und alsbald traten genau die ähnlich wie Klaatu auch aus den Untertassen kommend auf...Als Quasi-Weiterentwicklung des ´Gut-Menschen´ der Zukunft in einem kosmischen Paradies. Natürlich sind diese Weltraumbrüder (später bald "space brothers" genannt) menschlich, um uns nicht wirklich fremd zu sein. Sie sind friedlich und hilfsbereit. Sie sind die "Cosmic Man" die die Erde besuchen um uns den Frieden zu bringen. Menschen und Aliens - sie zeigen ein gegenseitiges Interesse aneinander. Vergleicht man das Selbstbild des Menschen mit den Untertassen-Kontaktler-Utopien, stellt man viele Parallelen fest. Das Paradies scheint ein Ort zu sein, an dem ein einfaches naturverbundenes Leben in Gesellschaft mit vielen Freunden möglich ist.

 

(1) = Es ist selbst ein Mythos, dass die Untertassen in jenen Jahren ein Symbol vor einer "kommunistischen US-Invasion" darstellten. Eine Umfrage in den USA in den Jahren 1947 und 1960 ergab, dass nur ein geringer Prozentsatz der amerikanischen Bevölkerung das UFO-Phänomen mit Russland in Verbindung brachte. Nur 1% (1947) und 3% (1960) hielten UFOs für russische Geheimwaffen. Dagegen hielten 15% (1947) und 29% (1960) UFOs für amerikanische Geheimwaffen! Sogar die Vorstellung, UFOs seien Geräte zur Wettervorhersage war mit 3% (1947) und 4% (1960) noch weiter verbreitet als die Angst vor einer militärischen Initiative der Russen. In der Öffentlichkeit war die Angst vor den "Roten" offenkundig weitaus weniger ob des Untertassen-Spektakels gegeben, als bei den Militärs. Damit spreche ich mich ausdrücklich gegen die Überinterpretation des UFO-Themas in jener Epoche als breite (!) sowie ausdrückliche Verarbeitung des Ost-West-Konflikts aus, auch wenn dieser natürlich ein Element hierfür war. Die Angst vor der Atomwaffe und parallel das schlagartig aufkommende Interesse am Weltraum waren wohl die eigentlichen Wurzeln für die Untertassen-Mania.

 

In diesen frühen Tagen (1) der 50er Jahre setzte der Kontaktler-Boom ein, der eine Art Gegenbewegung zu den Ängsten vor der Atombombe (2) darstellte - und die eine definitive Antwort auf das Rätsel der Untertassen liefern konnte während der Rest der Welt sich in Widersprüchen dazu verlief. Die Brüder aus dem All funktionierten als eine Art Menschheitsgewissen für jene die mit ihnen direkten Kontakt aufnahmen bzw dazu von ihnen auserwählt wurden. Es war der Beginn des ´Golden Age of UFOlogy´, als Untertassen in aller Munde waren und auf den Leinwänden flimmerten; auf Kaffeebechern und sonstwo Untertassen-Motive angeboten wurden und in Kaugummi-Päckchen derartige Sammelbilder beilagen. Die frühen Kontaktler und ihre Gefolgschaft zeigten in Wirklichkeit wenig Interesse am eigentlichen UFO-Problem, sondern nutzten es nur aus, um eine Zuhörerschaft zu gewinnen. Sie hielten sich auch aus allen Forschungsanstrengungen heraus, weil sie ja die Wahrheit kannten: Fliegende Untertassen sind ausserirdische Raumschiffe interplanetarer Herkunft und die Nachbarn aus dem All sind hier um die Erde vor dem Untergang zu bewahren und das sture Verhalten der Menschen zu beeinflussen. So hatten die meisten von ihnen auch nichts mit der US-Luftwaffe oder anderen UFO-Phänomen-Untersuchern zu tun und keine Zeit mit ihnen zu spielen (Ausnahmen wie Adamski gab es dennoch), weil sie sich viel lieber mühten für eine Integration der Aliens auf Erden zu sorgen und die ´interstellare Politik´ voranzutreiben. Einzig und allein ging es um ihre Botschaft der Erleuchtung und Erweckung die sie weitergeben wollten. Sie waren als Missionare unterwegs und wollten den Glauben des Menschen revolutionieren. Viele der Untertassen-Gruppen, die sich in jener Ära ausbildeten waren mehr oder minder Sekten die alternative Möglichkeiten durchspielten um die menschlichen Ängste und Hoffnungen auf eine bessere Zukunft in vielleicht einer Art "Anti-Utopie" zu visualisieren. Im Mittelpunkt standen die Kontaktler, denen man aus heutiger Sicht bestens zusprechen mag "persönliche, oft spirituelle Erlebnisse" gehabt zu haben. Die dortigen Untertassen-Fans waren oft esoterisch oder spiritistisch angehaucht und verstanden die neue Bewegung als Bestandteil einer Welt, die allein von Fantasie und Vorstellungskraft gestaltet werden kann - Realität, Erinnerungen und erfundene Geschichten verschwammen zu einer neuen Wirklichkeitsebene namens UFOlogie. Eine UFOlogie die man gerne als Einladung an die Menschen verstand, den "Ausserirdischen" in eine friedliche Zukunft zu folgen.

1) = Ganz so düster die 50er Jahre in ihrer Komplettheit zu zeichnen wäre aber nicht richtig, insbesondere nicht für die USA. Bis Ende des Jahrzehnts nämlich gab es auch eine andere Dimension im Leben des Amerikaners. Nämlich ein Wirtschaftswunder sondersgleichen und eine einmalig glückliche Zeit. Einhergehend mit einem Baby-Boom und 13.Millionen gebauten Einfamilienhäusern. Dies war auch die Zeit in der 40 Millionen PKWs bereits auf den Highways Amerikas unterwegs waren und der Trend zum Zweitwagen stattfand. Und - es war auch die Ära in dem der Rock´n´Roll zunächst Amerika und dann die Welt eroberte. Erstmals entstand eine Jugend-Kultur mit positivistischen Anzeichen - an deren Ende 1961 dann JFK gewählt wurde.

 

(2) = Die ungeheure Gewalt der Atom-Kraft hat uns zu ihrer Geisel gemacht. Wir können den Geist nicht mehr zurück in die Flasche drücken, obwohl wir ihn selbst entfesselt haben. A-Waffen wird es immer geben und die Bedrohung ist wegen des internationalen und globalen Terrorismus vielleicht heute und jetzt größer als je zuvor. Mein neuer großer Freund E.T. aus den Untertassen als mentale "Druckwelle" des Atom-Zeitalters! Es entwickelte sich eine symbiotische Beziehung zwischen den Untertassenjüngern und der Außenwelt in der die Untertassen weiterhin auftauchten, deshalb durften diese Objekte auch nie wirklich eine rationale weltliche Aufklärung finden. Während in unserer Alltagsrealität die Ausserirdischen bisher nicht in Erscheinung getreten sind, scheinen sie dort in der UFOlogie ständig präsent zu sein und uns aus ihrer eigenwilligen Perspektive zu beobachten (um sie selbst ´wahrzunehmen´ bedarf es einiger meditativer Aufwändungen oder schlichtweg einer spirituellen Offenheit bis hin zu okkulten Kräften etc). Neben geistlichen Abgesandten erhält die Menschheit Besuch von ausserweltlichen Botschaftern und Entwicklungshelfern aus dem gesamten Universum. Ob als schiere Gottheit oder als aussserweltliche Autorität, es bereitet den Ausserirdischen große Probleme, die Menschheit zu pazifizieren. Da müssen dann die Kontaktler und ihre Jüngerschaft nachhelfen. In vielen Kontaktler-Behauptungen wird deutlich, dass die Ausserirdischen die Erde schon seit langer Zeit observieren (wovon dann auch die Prä-Astronautik sich diese Scheibe abschneiden konnte). Dabei interessieren sie sich jedoch nicht so sehr für die kulturelle Entfaltung der Terraner, sondern für die Entwicklung ihrer Kampfkraft via A-Bombe. Die Streitereien der Terraner untereinander betrachten sie als interne Angelegenheiten, die kein Eingreifen erfordern. Sobald die Menschheit jedoch dazu in der Lage ist, die Erde zu verlassen und ihre Waffen nicht nur ihre eigene Existenz bedrohen, sondern eine Gefahr für das gesamte Universum darstellen, tritt interplanetares Recht in Kraft - und das Kommen der Scoutships und Motherships. Genauer hingeschaut sind es eigentlich menschliche Hilferufe ans All. Auf literarischer Ebene gesehen war der Einsatz der Weltraumbrüder als fremde Kultur nur ein Spiegel der menschlichen Gesellschaft - in der sich der Mensch schlußendlich doch selbst helfen muss. In der Hoffnung, die Gesellschaft rechtzeitig auf Gefahren hinzuweisen, die von der gesamten Bevölkerung produziert werden und nur von einer Gemeinschaft bekämpft werden können, in der jedes Mitglied mithilft wurden zahlreiche Organisationen gegründet. Das alles zusammenhaltende visuelle Element mit großer visionärer ´Impulskraft´ waren die appellativen Botschaften der ´Raumbrüder´ (die für sich damals ein besonderes "Rendezvous mit Gott" als seine Botschafter und Entwicklungshelfer versprachen) bzw noch eher jener, die als Kontaktler mit diesen diese Nachrichten aus dem All weitergaben und wie Wanderprediger damit unterwegs waren. Meistens auch um damit einigermaßen gut ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

 

Die Untertassen-Kontaktler bildeten sozusagen eine Bühne für Gedankenspiele um die Weiterentwicklung der Menschheit (1). Aber sie waren gleichsam die vorgebenden Spielemacher mit nicht wirklich sofort und gleich erkennbaren Hintergrund- und Absichtsmotiven; trotz der Vordergründigkeit ihrer Behauptungen in Wort und Untertassen-Bildern. Zusammengenommen bildeten die Kontaktler und ihre Gefolgschaft die sogenannte "Flying Saucer Movement" und hatte nichts mit den ernsthaften Annäherung an die UFO-Kontroverse gemein, sondern machten für Privatforscher, Presse, Öffentlichkeit und die US Air Force das Thema nur noch undurchschaubarer oder zumindest komplexer und problematischer. Ein verworrener Plot um die UFO-Geschichte entstand so, weil zu viele unterschiedliche ufologische Handlungsstränge bei genauerer Begutachtung doch nicht zu einem Gesamtbild führten und nur der Mythologie Platz machten. Die UFO-Botschaft war so (und ist heute noch) nicht zu entschlüsseln, weil zuviel falscher Balast an Bord sich befindet. Der seriösen Untersuchung hilft dies wenig, der Mythologisierung aber gewaltig. Viel zu wenige Menschen forschen an festen Punkten nach, viel zu viele nähren mit immer neuen fantastischen Geschichten und kruden Verteidigungsreden zu recht fraglichen Inhalten die UFO-Mythen. In den 80ern war dies besonders heftig: Die alten Geschichten wurden zitiert, neu durchgespielt und variiert. Die verschiedensten Strömungen wurden dabei parallel zueinander fortgeführt: Zum einen kam die Tendenz zur Integration von Ausserirdischen in die Gesellschaft zu einem Ende, zum anderen tauchten wieder feindlich gesinnte Ausserirdische auf, deren Verfolgung einige neue Handlungsmotive, wie das des Ausserirdischen als Entführer und Vergewaltiger, hervorbrachte. Dennoch ist dies alles zumindest die Fortführung der Intergrationsbewegung des UFO-Phänomens in unsere Kultur. Doch spätestens Ende der 90er sind alle Facetten des Themas UFO-Integration durchgespielt und endgültig abgenudelt worden... Ich glaube sogar, dass der Mega-Blockbuster-Film "Men in Black" als Parodie darauf den würdigen Abschluss hierfür bildete... Zurück in die Vergangenheit, deren Zukunft unsere Gegenwart bildet.

 

(1) = Immer sind es individuelle Erfahrungswelten, denen die mit den fremden Wesen verbundenen Imaginationen entstammen. Der Kontakt zum Ausserirdischen vollzieht sich letztlich im ultimativ Irdischen - dem eigenen Innern. Geheime Wünsche und verborgene Ängste gelangen mit Hilfe der Ausserirdischen aus dem Unterbewußtsein an die Oberfläche. Probleme unzufriedener Erdenbewohner werden sichtbar, indem Ausserirdische über die Kontaktler ihnen Alternativen zu ihrer bisherigen Lebens- oder Denkweise vor Augen führen, die die Kontaktler vorher schon lebten um Zukunfts-Optimismus vorzustellen. Einige Fans sind von dem Optimismus, den die Kontaktlerberichte (damals wie heute) ausstrahlen, so überwältigt, dass sie davon überzeugt sind, mit der dort aufgemachten inneren Logik und Geduld jedes Problem aus der Welt diskutieren zu können.

 

Man sah die Kontaktler bestens als ganz besondere, unabhängige Evangelisten an - meistens aber als Schwindler und Scharlatane die sich aus zwei Welten bedienten: der Märchenwelt und der Kinderwelt. Die fantastische Kinderwelt stimmt recht gut mit der Märchenwelt überein. Rodney Stark hatte in den 50ern als Reporter für eine kalifornische Tageszeitung einen besonderen Blick auf die Kontaktler geworfen und später als Soziologe an der Universität von Washington eine soziologische Arbeit darüber verfasst, was er mit ihnen alles erlebte. So beschrieb er erlebt zu haben wie die Kontaktler sich "backstage" verhielten und kaum ein Geheimnis aus dem machten, was sie wirklich taten: "Es war ein großer Spaß für sie und sie verglichen selbst ihre Gefolgschaft mit den Marx-Brothers." (Siehe hierzu den International UFO Reporter vom Nov./De.1986 und den Artikel "Spaceship and Saltshaker" von Jerome Clark) All dies war aber unaufgedeckt dazu geeignet den Mythos zu nähren und plötzlich gab es überall "mythmaker" die sich auch aus alten Sagengeschichten bedienten um die Untertassen-Story voranzutreiben. Man kann sie als Nachfolger der orientalischen Märchenerzähler um Geschichten aus "Tausend und eine Nacht" ansehen. Damals noch spielten die Aliens das Element des absolut Guten, heutzutage sind die über die Greys auf die andere Seite getreten und spielen die Bösewichte aus dem All. Interessanter Weise beginnend mit dem Film "Alien: Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" von 1979. Mit dem bedingungslos bösen Alien entstand eine Kreatur, die eine Vielzahl symbolischer Deutungsmöglichkeiten in sich vereint und gleichzeitig so exakt durchkonstruiert ist, dass sie sich wie eine real existierende Spezies biologisch beschreiben lässt. Die Aliens dort sind ähnlich wie ein Insektenstaat organisiert. Und plötzlich kommen im UFO-Thema "Gottesanbeterinnen"-Gestalten etc als Elemente des Entführungs-Szenario durch die bösen Aliens auf.

 

Bereits seit Jahren lagen an den Kiosken höchst-erfolgreiche SF-Romanhefte aus, die noch vor dem "realen" Aufkommen der Untertassen mit der Arnold-Sichtung das Thema weitlich ausgeschlachtet hatten. Die Kids der damaligen Zeit sahen die Untertassen schlicht als "cool" an. Dies alles war auch Ruppelt und seinem Stab, aber auch dem Pentagon klar und bewußt. Doch trotz allen Verwechslungen im Untertassen-Fieber, es gab die Kategorie der sogenannten "Unbekannten", die die Air Force beunruhigten. Natürlich es gab auch Fälle, die mit dem Stempel "unzureichende Daten" markiert waren. Unzählige davon wurden mit "C.P." gekennzeichnet, womit man "komische Kautze" meinte, die z.B. behaupteten, mit Fliegenden Untertassen-Crews gesprochen zu haben, Fliegende Untertassen betreten zu haben oder von sich selbst behaupteten, Außerirdische zu sein. Während Ruppelt Blaubuch aufzog, bekam er Dutzende von Anfragen aus der Zivilbevölkerung, in denen es darum ging, dass die Menschen mit ihm und in Dayton die Untertassen diskutieren wollten. Doch dies ging aufgrund der Klassifizierung des Projektes nicht, aus Zeitgründen erst recht nicht und schon gar nicht aufgrund der totalen Auslastung des Projektes aufgrund des Personalmangels. Hynek gestand sogar 1972 in ?The UFO Experience: A Scientific Inquiry? (Ballantine Books, New York) zu, dass die Untersucher sogar Fallmarken wie "Unidentifiziert" vergaben, weil sie keine weiteren Untersuchungen durchführen konnten, da es eine "unzureichende personelle Besetzung von Blaubuch" gab. Allein der Schreibkram mittels Briefebeantwortung aus der Öffentlichkeit kostete Zeit, Energie, Geld und Resourcen, die von den Fall-Untersuchungen bzw -Bewertungen abgeknappst werden mußten. Es gab Zeiten, worin Blaubuch überhaupt gar nicht sich der Menge von Fällen stellen konnte, die über es hereinbrach! Allein aus diesem Grunde gab es sicherlich "Durchhänger" und "Rohrkrepierer" bei falschen Einschätzungen zu Fällen, ganz klar. Ruppelt hatte genug damit zu tun, hinter verschlossenen Türen diverse Gruppen in Verbindung mit der Regierung in Sachen UFOs zu briefen, darunter Studenten des Luftwaffenkommandos und der Stabs-Offizier-Akademie, dem technischen Stab der Atom-Energie-Kommission in Los Alamos und beim zentralen Geheimdienst. "Das Theater war immer, das nicht alle verantwortlichen Leute anwesend waren, aus diesen und jenen Gründen, weswegen die Einweisungen mehrfach durchgeführt werden mußten", bedauerte Ruppelt in seinen Erinnerungen. Tatsächlich gab es auch gegenüber zivilen Gruppen Einweisungen im Pentagon und im Büro für Marine-Forschung, die Einfluß in Washington hatten:

 

Wissenschaftler-Vereinigungen und Industriellen-Kreise. Regelmäßig gab Blaubuch monatliche Berichte in klassifizierter Form heraus, die reichlich nachgefragt wurden und eine umfangreiche Verteilerliste besaßen, auch wenn darin "keine revolutionären Informationen standen". Die allgemeine Öffentlichkeit war davon zumeist ausgeschlossen, auch wenn Ruppelt späterhin erkannte, dass dies vielleicht falsch war, weil sich dadurch unhaltbare Gerüchte entwickelten. Wer bei den Einweisungen z.B. gegenüber Luftwaffen-Minister Thomas K.Finletter und dem Luftwaffen-Kommando etc dabei gewesen wäre, wäre vielleicht sogar enttäuscht gewesen, weil die UFO-Story etwas anders lief, als dies draußen behauptet wurde. Ruppelt: "UFOlogen mögen wohl mit vielem nicht einverstanden sein, aber trotzdem ist die Geschichte so gelaufen, wie ich sie vorstelle."...

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21.07.2007

UFO-Weiterbildung: Seltsames, metallisches Raumschiff - seltsam eingefrorene Vögel

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Es ist ja Sommer-Zeit und damit auch Urlaubszeit. Regelmäßig werden so auch Zufallsaufnahmen der ungeahnten Natur beim Durchforsten der Bildersammlungen aus den schönsten Wochen des Jahres entdeckt. So z.B. metallisch-wirkende Flugkörper, die sehr seltsam ausschauen und am hellsten Tage durch´s Bild gehuscht sind und bei der Aufnahme von niemanden gesehen bzw beachtet wurden. Die Verblüffung ist hinterher groß, wenn man so das Bild eines "Unerwarteten Foto-Objektes" dieser Art vor sich hat. Siehe Muster-Foto 1.

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Seriöse und sachkundige UFO-Phänomen-Erforscher kennen diese Bilder seit vielen Jahren aus ihrer Praxis. Und wir wissen auch um die wahre Natur der bizarren Flugkörper, die durchaus zum Alltag unseres Lebens gehören und laufend um uns herum sind - nur schauen sie da in dynamischer Bewegung auch ganz normal und sofort erkennbar, um was sich handelt, aus. VÖGEL. Erst in der Sekundenbruchteil-Aufnahme kommen sie wie eingefrorene, seltsame Vögel unerkannt daher. Das durch Photoshop nachbearbeitete zweite Bild zeigt schön, wie sich mit dem neuen Blick "fotografische Flugobjekt-Geheimnisse" mal wieder fast ins Nichts auflösen.

Anmerkung 21.12.2018: Gerade haben wir auf ufo-information.de einen Beitrag zu diesem "Phänomen" BLURFOS mit weiteren Bild-Beispielen z.T. aus dem CENAP-Archiv:

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Quelle: CENAP-Archiv

 

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