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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-165

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2.07.2007

Juli-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse -Teil-1/2

Geheimnisvolle Erscheinungen in Amerika hieß es am 6.Juli 1947 aus San Francisco im Der Landbote: Die Berichte über das Auftauchen geheimnisvoller Himmelskörper, die im Volksmund "Fliegende Untertassen" bezeichnet werden, wollen nicht verstummen. An der amerikanischen Pazifikküste haben am Samstag angeblich Tausende von Augenzeugen die Erscheinung neuerdings beobachtet. Die tellerförmigen Gegenstände, die einen Durchmesser von mindestens zehn Metern haben sollen, fliegen nach einigen Berichten in 1500, nach anderen in mehr als 3000 Meter Höhe blitzartig durch die Luft. Ein kalifornischer Gelehrter, der bei der Entwicklung der Atombombe mitgewirkt hat, erklärte, dass man auf dem Flugplatz Muroc in der Wüste Mojave in Kalifornien mit scheibenförmigen Flugkörpern experimentiere. Major Schute, der Leiter des betreffenden Flugplatzes, stellt jedoch in Abrede, dass die "fliegenden Teller" mit den in Muroc durchgeführten Versuchen in Zusammenhang zu bringen seien. Laut einer anderen Theorie handelt es sich bei den "Untertassen" um die Auswirkungen von kosmischen Störungen als Folge der Atombombenversuche von Bikini, die im Universum zu einer "Kettenreaktion" geführt hätten. Die amerikanischen Militärbehörden sowie die zuständigen Stellen der Luftwaffe sind völlig ratlos und haben bisher für diese Himmelserscheinung keine Erklärung gefunden. Auf dem Flugplatz Muroc stehen die schnellen Düsenjäger für die Verfolgung der "Fliegenden Untertassen" bereit, denen jedoch kein einziger Flugzeugtyp gewachsen ist, da sie angeblich eine Geschwindigkeit von fast 2000 Stundenkilometern entwickeln.

 

Chicago (United Press): Immer mehr Berichte über "fliegende Würste" oder "Fliegende Scheiben" liegen vor, sodass die amerikanische Armee nun beschlossen hat, der Sache durch Einsatz schneller Jagdflieger auf den Grund zu gehen. Die Gelehrten studieren die Lawine der "Augenzeugenberichte", die schon vor 14 Tagen einzulaufen begannen. Nach den letzten Meldungen sieht man die "Scheiben" am meisten über Oklahoma.

 

Beunruhigende Erscheinungen am Himmel der USA/Ganz Amerika sucht nach Erklärung für "fliegende Scheiben" meldete der ´Westfälische Kurier´ am 7.Juli 1947: "New York, 7. Juli. (DPD-Reuter). Das Geheimnis um die "fliegenden Scheiben" am Himmel Amerikas, die seit dem 25.Juni von Beobachtern aus 33 amerikanischen Staaten gesichtet wurden, und Geschwindigkeiten bis zu 1900 km in der Stunde erreicht haben sollen, ist noch immer nicht aufgeklärt. Der Erklärung eines amerikanischen Physikers, der das Auftreten der Scheiben mit Versuchen zum Studium der Atomenergie in Zusammenhang gebracht hatte, steht die Feststellung des Vorsitzenden der amerikanischen Atomenergie-Kommission, David Lilienthal, gegenüber, daß die Scheiben mit Atomexperimenten nichts zu tun hätten. Zur Aufklärung des Rätsels wurden am Sonntag auf Flugplätzen in Kalifornien Flugzeuge bereitgestellt, die beim Auftauchen der Scheiben eingesetzt werden sollten. Nachrichten über den Erfolg dieser Aktion liegen jedoch noch nicht vor. Inzwischen haben sich verschiedene Sachverständige über das Problem der "fliegenden Scheiben" geäußert. Ein Sprecher der Armeeluftwaffe in Washington betonte, daß die Dienststellen der Luftwaffe nicht die geringste Ahnung haben, um was für Erscheinungen es sich handeln könne und daß keine Anhaltspunkte für die Entwicklung von ferngesteuerten Geschossen vorlägen. Auch die wissenschaftlichen Sachverständigen der Luftwaffe ständen vor einem Rätsel. Ähnlich lauten Erklärungen eines Vertreters der amerikanischen Marine und eines Pressesachbearbeiters des amerikanischen Außenministeriums. Ein weiterer Erklärungsversuch liegt lediglich von einem amerikanischen Schriftsteller vor, der bereits in früheren Jahren "fliegende Scheiben" beobachtet haben will.

 

Amerikas "Fliegende Scheiben". Washington, 10. Juli (DPD-Reuter). In Neu-Mexiko ist eine der sogenannten "Fliegenden Scheiben", die plötzlich über verschiedenen amerikanischen Staaten auftauchten, gefunden worden. Möglicherweise handelt es sich, wie ein Sprecher des Hauptquartiers der amerikanischen Luftstreitkräfte bekannt gibt, um ein meteorologisches Gerät. Als Material wird Zinnfolie angegeben. Der Durchmesser soll 6 bis 8 Meter betragen. Jedoch haben die Untersuchungen bisher ergeben, daß nichts darauf hindeutet, der gefundene Gegenstand könne irgend eine Geschwindigkeit entwickelt haben, denn es ist nichts vorhanden, was auf eine Antriebsmaschine schließen läßt. Der Fund soll bereits im Laufe der vergangenen Woche gemacht worden sein. - So der ´Westfälische Kurier´ vom 10.Juli 1947.

 

Die "fliegenden Scheiben" in Amerika hieß es am 10.Juli 1947 in einer UP-Meldung aus dem texanischen Forth Worth, die Der Landbote aufgriff: Brigadegeneral Roger Ramey stellte eine "fliegende Scheibe", die bei Roswell in Neumexiko gefunden worden sein soll, als die Überreste eines Wetterballons fest, der mit einem "Radar-Reflektor" ausgerüstet war. Der Wetterballon besteht aus einem mit Silberpapier überzogenen Kastendrachen und einem Gummiballon. Es handelt sich um ein von der Wetterstation verwendetes Gerät zur Sondierung hoher Luftschichten, wobei die Meßresultate durch Radio automatisch übermittelt werden. Die Sache begann mit der Meldung des Sheriffs von Roswell, der berichtete, ein Rancher seines Distriktes habe einer der seltsamen "fliegenden Scheiben", die in letzter Zeit die Vereinigten Staaten in Aufregung gesetzt haben, in seinem Viehgehege gefunden. Der Bauer habe kein Telephon und konnte die Landung der "Scheibe", die vor einer Woche erfolgte, nicht früher melden. Der Gegenstand, der durch den Absturz sehr mitgenommen aussah, wurde dann in einer fliegenden Festung eiligst zu General Ramey gebracht, der das Rätsel schnell lösen konnte.

 

Die "Seeschlange" passt sich dem Atomzeitalter an! heißt die Schlagzeile vom 11.Juli 1947 im Emmenthaler-Blatt: In den amerikanischen Blätterwald hat man es hineingerufen, und aus dem europäischen (und natürlich schweizerischen!) tönt es heraus, dass man am Himmel der neuen Welt seltsame Dinge habe vorbeisausen sehen. Einige Leute, die es "mit Bestimmtheit gesehen" haben wollen, sprachen von "Fliegenden Tellern", anderen von fliegenden Badewannen, dritte von fliegenden Würsten riesenhaften Umfangs. Man stellte Flugzeuge bereit, die, falls solche Ungetüme wieder sichtbar werden sollten, sogleich Jagd nach ihnen aufnehmen müßten. Einem Piloten soll es sogar gelungen sein, eines der fliegenden Dinger abgeschossen zu haben - freilich nur am Biertisch, wie sich später herausstellte. Es ist sogenannte Sauregurkenzeit. Und zwischen den ersten und der bevorstehenden zweiten Pariser Konferenz ist einfach für Reporter "nichts Rechtes" los. Also rasch eine tüchtige "Ente". Das Ungeheuer vom Comersee hat seinerzeit ja auch keine schlechten Dienste geleistet...

 

Lake Success, 10.Juli (Reuter). Der ständige sowjetrussische Vertreter im Sicherheitsrat der Vereinigten Nationen, Gromyko, erklärte am Mittwoch in einem Interview, er habe noch keine der berühmten "fliegenden Scheiben" gesehen. "Ich möchte gerne eine solche fliegende Scheibe in farbiger Ausführung sehen", bemerkte Gromyko und fügte bei: "Es gibt Leute, die dieses Phänomen dem zu großen Ausfuhr britischen Whiskys nach den Vereinigten Staaten zuschreiben, während andere sagen, ein russischer Diskuswerfer, der für die olypmischen Spiele trainiere, sei sich seiner eigenen Stärke nicht bewußt gewesen und habe seine Disken bis nach Amerika hinübergeschleudert..."

 

Seit dem 25. Juni 1947 wurden in zahlreichen amerikanischen Bundesstaaten - bisher in deren 38 - im Luftraum Phänomene beobachtet, die in der Presse als "fliegende Scheibe", "fliegende Teller" usw.geschildert und in der Folge auch bereits ausgiebig glossiert worden sind. Wir selbst haben in der Nummer des "E. Bl." vom vergangenen Freitag darüber etwas ironisch berichtet und die spontane Meinung vertreten, dass es sich dabei um eine ja recht "zeitgemässe" Abwandlung der berühmten, alljährlich um diese Jahreszeit sonst in gewissen schönen Seen oder romantischen Fjorden und Meeresteilen - bezw. im Blätterwald - austauchende "Seeschlange" handle. Nun geht uns aber eine Beobachtungsmeldung zu - es ist unseres Wissen die erste aus der Schweiz bekanntgewordene -, die doch wohl die Selbstsicherheit diesen mysteriösen "Himmelskörpern" gegenüber einigermassen zu dämpfen imstande ist. Unser Gewährsmann, naturwissenschaftlich gebildet, verdient absolutes Vertrauen, und seine Beobachtung entspricht als solche zweifellos voll und ganz den Tatsachen.

 

Es war am Abend des 26. Juni, Zeit: zwischen 21.30 und 22.00 Uhr. Der Gewährsmann saß bei einbrechender Nacht noch vor seinem etwas erhöht über Langnau gelegenen Hause, aus dessen Garten man freie Sicht gegen die Schrattenfluh hat. Der Himmel war wechselnd bewölkt. Plötzlich erblickte er in Richtung Schrattenfluh, also am schon verdunkelten östlichen Himmelsgewölbe, eine stark leuchtende rötliche Scheibe, deren Widerschein an der Hauswand deutlich sichtbar war. Gerade das schreckte ihn auf; er glaubte zuerst, es handle sich um einen Kometen oder einen riesigen Meteoriten. Die "Scheibe" erschien ungefähr in der Größe eines Vollmondes (Vollmond aber war erst am 3. Juli, eine volle Woche später) und verschwand nach kurzer Zeit sehr rasch hinter den Wolken. Die plötzliche rötliche Belichtung der Hauswand erschreckte den Beobachter, der sonst gar nicht zimperlich ist, und er erwartete spontan einen Knall, bezw. die Explosion des seltsamen Himmelskörpers. Dieser verschwand jedoch lautlos hinter den Wolken und erschien nicht wieder.

 

Soweit die Beobachtung, die als "Phänomen" (im Wortsinne) frappante Übereinstimmung mit einigen amerikanischen, und neuerdings skandinavischen, Schilderungen aufweist. Unser Gewährrsmann kannte jene Meldungen aber nicht, er hatte bisher bloß unsere nicht auf Details eingehende Meldung in Nr. 79 vom 11. Juli gelesen. Seiner in keiner Weise befangenen Schilderung kommt daher zweifellos erhöhtes Gewicht zu. Es scheinen sich zur Zeit in der Tat Dinge abzuspielen zwischen Himmel und Erde, von denen die Völker, auf deren Rücken auch der nächste Krieg ausgetragen werden wird, noch keine Ahnung haben. Man könnte sich sehr wohl denken, dass gewisse Experimente, sei ihr Ursprung nun in den USA oder in der Sowjetunion zu suchen, von ihren Urhebern mit voller Absicht in diese Jahreszeit verlegt wurden, um Verwirrung über die Authentizität der verschiedenen Beobachtungen zu stiften. Das großangelegte Versuche mit ferngelenkten Geschossen, bezw. Untersuchungen der atmosphärischen Bedingungen in der Stratosphäre zwecks genauer Berechnung der Flugbahnen in dieser Höhe im Gange sind, dürfte kaum eine völlig falsche Annahme sein. Ob das im Oberemmental am Abend des 26. Juni beobachtete Phänomen damit im Zusammenhang steht aber kann nicht abgestritten werden. Wird die Menschheit sich mit fortschreitender "Zivilisation" wieder in Höhlen unter die Erde verkriechen müßen, um endlich sicher zu sein vor der eigenen Bosheit? (Langnau im Emmental, EMMENTHALER-BLATT, 16. Juli 1947.)

 

Grüne Feuerbälle als Brüder der fliegenden Teller meldeteDie Tat am 5.Juli 1952 durch ihr Washingtoner Büro: Während von allen Ecken der Vereinigten Staaten Meldungen über das Auftauchen von "Fliegenden Untertassen", diesen mysteriösen schnell-fliegenden motorlosen silbrigen Scheiben, in die Zeitungsredaktionen strömen, berichtet einer der führenden Artikler, Robert S. Allen, über keineswegs mysteriöse, aber nicht weniger beunruhigende grüne Feuerbälle, die von den amerikanischen Fliegern und Beobachtern über Alaska gesichtet wurden. dass die "Fliegenden Untertassen" nicht in das Reich der Fabel verbannt werden können, ist, seitdem auch ihr Vorbeiflug von der Radaranlage des Washingtoner Flughafens registriert wurde, klar. Bisher fand die Erklärung, dass es sich bei diesen fliegenden Objekten um optische Täuschungen handelte oder um Einbildungen einer überhitzten Phantasie, fast allgemeinen Glauben. In den letzten Wochen, besonders seit der offiziellen Erklärung des Beobachters in Washington, nehmen die amerikanischen Militär -und Fliegerkreise einen weniger negativen Standpunkt ein und verhehlen nicht ihre Beunruhigung. Sie geben gleichzeitig zu, dass sie sich über den Ursprung und das Wesen dieser "Untertassen" keine Klarheit zu verschaffen vermögen. Robert Allen zufolge sind in den letzten drei Monaten sowohl russische Flugzeuge wie diese Feuerbälle wiederholt über der Südwestküste Alaskas festgestellt worden. Die Flugzeuge flogen sehr hoch und waren wohl entweder auf Übungsflügen oder mit der Erkundung der amerikanischen Befestigungen betraut. Die Feuerbälle sind nicht nur über Alaska gesichtet worden, sondern auch über der Ostsee, wo im vergangenen Monat zwei schwedische Flugzeuge von den Russen abgeschossen wurden. In dieser Gegend haben die Russen seit 1946 Versuche mit ferngelenkten Geschossen durchgeführt und die Schweden haben eine Fülle von Daten über diese Feuerbälle. [Geister-Raketen-Legende!]

 

Wieder "Fliegende Untertasse" meldete am 9.Juli 1952 die Berliner Zeitung: Beobachter auf den Flugplätzen Paris-Le Bourget und Lille-Lesquin meldeten gestern morgen gegen vier Uhr eine "Fliegende Untertasse", die zwei leuchtende Schweife hinter sich herzog. Die Beobachtung war zuerst auf dem Kontrollturm in Le Bourget gemacht worden. Kurz darauf wurde die "Untertasse" auch von der Wetterwarte auf dem Flugplatz Lille-Lesquin gesehen. Die beiden Flugplätze liegen 223 Kilometer voneinander entfernt.

 

Untertasse über französischen Flugplätzen meldete UP aus Lesquin und am 10.Juli 1952 schrieb so die Frankfurter Neue Presse in Ergänzung zu obiger Notiz: Beamte des franzsöischen Flugplatzes Lesqiun meldeten am Mittwoch, ein tellerförmiger Flugkörper habe um 4:05 h MEZ den Flugplatz in großer Höhe und mit großer Geschwindigkeit überflogen. Der Flugkörper sei aus Richtung Lille gekommen und in Richtung Paris geflogen. Zugeleich teilte ein Sprecher der Wetterstation des großen Flugplatzes Le Bourget bei Paris mit, der diensthabende Beamte habe in den frühen Morgenstunden einen "Feuerball" beobachtet, der am Horizont aufgetaucht und in südlicher Richtung mit einem leuchtenden Streifen am Heck verschwunden sei.

 

Wie wir einmal mehr sehen: Ein paar Informationen mehr und schon kann man den Fall ablegen, in dieser Angelegenheit als Feuerkugel-Bolide. Hier ist deutlich zu sehen, wie wichtige die vollständige Information über die Beobachtungs-Parameter sind, um einen Vorfall richtig einstufen zu können. Die Phrase "Fliegende Untertasse" war völlig falsch hierfür und total irreführend.

 

Bilanz der Meinungen über Fliegende Untertassen/Systematische und mit allem modernen Rüstzeug ausgeführte Untersuchungen sollen das Rätsel lösen meldete am 15.Juli 1952 die Nürnberger Zeitung. Es war gerade einmal fünf Jahre her, als die Weltöffentlichkeit begann, "sich mit einer Erscheinung zu befassen, die man ´Fliegende Untertassen´, ´flying saucers´, ´soucoupes volantes´ nennt". Der Bericht erzählt die Geschichte von Kenneth Arnold, dem großen, sportlich trainierten Mann, der sehr energisch und außerordentlich aktiv ist und von einer Nüchternheit und einem Wirklichkeitssinn, "wie er für erfolgreiche amerikanische Geschäftsleute typisch ist". Über die Untertassen wurde den Deutschen auch gleich der amerikanische Weg aufgezeigt. Kurzum, die ersten Veröffentlichungen über Fliegende Untertassen ließ eine "erregte Diskussion darüber entwickeln", "in den nüchternsten Menschen steckt bekanntlich eine Bereitschaft, an etwas Übernatürliches zu glauben. Diese Menschen glauben zwar im allgemeinen, es gehe alles auf der Welt nach bekannten physikalischen Gesetzen zu, aber sie wissen doch, dass die Erde in einem riesigen Weltraum herumfliegt, von dem man noch lange nicht alles weiß. Wenn daher ein nüchterner amerikanischer Geschäftsmann in den Wolken Fliegende Untertassen begegnet, also Luftfahrzeugen, die nach Bauart und Flugeigenschaften nicht auf der Erde hergestellt sein können, so ist die nächstliegende Erklärung für die Herkunft dieser Dinger: sie kommen von einem anderen Planeten. Die Phantasie der Masse war außerdem auf diese außerirdischen Erscheinungen vorbereitet. Seit dem Tage, an dem Orson Welles bewiesen hatte, dass die Masse mit Marsgeschichten in Angst versetzt werden kann, gibt es eine umfangreiche Grusel-Literatur über Marsinvasionen. In dem konservativen England begnügt man sich mit Spukgeschichten, außerdem poltert es bei Nacht in den alten englischen Schlößern, die alle von Fledermäusen bewohnt sind, wirklich und wahrhaftig. In Amerika gibt es keine alten Schlößer mit Fledermäusen, die nachts rumpeln. Außerdem spielt im Leben der Amerikaner die moderne Technik eine ganz andere Rolle wie in Europa. Wenn man sich drüben über etwas Außerirdisches aufregen soll, dann muß es schon eine Luftflotte von Raumschiffen der Marsbewohner sein. Alles das mag der Grund sein, warum man anfangs in den Vereinigten Staaten die Geschichten von den Fliegenden Untertassen viel ernster nahm, als in Europa."

 

Obiges ist eine wunderbare Analyse des soziologischen Hintergrundes zu Beginn der Untertassen-Ära und ihr braucht man selbst aus heutiger Sicht nichts mehr hinzufügen. Erstaunlich ist einmal nur ein anderer Umstand, was heute so mancher soziologisch-orientierte UFO-Forscher wieder entdeckt, war bereits vor mehr als 45 Jahren gegessene Sache. Doch weiter in dem Bericht:

 

Drüben war man sich der "allgemeinen Gefahr" bewußt, dass das Phänomen "eine solche Psychose mit sich bringt", um sich gezwungen zu sehen, die ganze Angelegenheit durch die US-Luftwaffe zu untersuchen. Zunächst sah man in den Untertassen die Gebilde einer "unbekannten Macht", die das Land bedrohe. Der Stabschef der Luftwaffe, General Vandenberg, rief daher das Grudge-Projekt ins Leben, welches "in aller Stille zwei Jahre lang alle Berichte über Fliegende Untertassen sammelte und genau prüfte. Im August 1949 glaubte das Grudge-Projekt, seine Aufgabe erfüllt zu haben. Ergebnis: Es gibt keine Fliegenden Untertassen und sie gingen auf bekannte Körper zurück, die sich ansonsten ganz normal in der Luft bewegen, "vor allem Stratosphärenballons" - jene würden als Untertassen-Erscheinungen mißverstanden werden, dies im Klima einer Kriegsangst-Psychose und Massenhysterie. Hinzu kämen noch bewußte Täuschungen, Schwindelberichte und Trickaufnahmen, die die ganze Situation noch aufheizten. Dennoch, von 374 Berichten blieben 34 übrig, die "als nicht weiter klärbar gelten". Der erwartete psychologische Erfolg blieb aus, die verbliebenen 34 Meldungen wurden in der öffentlichen Meinung als Beweis dafür gehalten, dass es eben doch etwas an den Fliegenden Untertassen geben müße. Zudem äußerten sich einige wissenschaftliche und flugtechnische Experten, dass das Projekt vor dem Problem gestanden habe, nur die Berichte über Untertassen prüfen gekonnt zu haben und nicht die Fliegenden Untertassen selbst untersuchen konnte. Sie forderten lautstark nach einer Fortsetzung der Untersuchung. Hinzu kam, das auch Personal der amerikanischen Luftwaffe sich auf die Seite der Möglichkeit stellte, dass die fremdartigen Luftfahrzeuge interplanetarische Raumschiffe sind. Auch der Tod von Thomas Mantell bei der Verfolgung eines UFO spielte dabei eine Rolle, dieser Fall steckte kollektiv im Unterbewußtsein des amerikanischen Volkes. Dieser Fall konnte einfach kein Schwindel und Betrug sein. So "setzte eine zweite Welle der Untertassen-Psychose in der Öffentlichkeit um sich. Sie griff auch auf Europa, Südamerika und andere Teile der Welt über. Auch in der deutschen Presse erschienen seriös aufgemachte Berichte, die den Leser auf die Möglichkeit vorbereiten sollten, dass es sich bei den Fliegenden Untertassen wahrscheinlich um Raumschiffe aus anderen Welten handelt."

 

Dennoch gab es auch Darstellungen, wonach die Untertassen eine "Geheimwaffe der russischen oder amerikanischen Kriegsindustrie" sein mögen. Dann kam die in vielen amerikanischen eingebrachte Theorie des Astrophysikers Dr.Donald H.Menzel von der Universität Harvard zum Zuge, wonach durch atmosphärische Lichtbrechungen bestimmte Luftspiegelungen von leuchtenden Körpern wie Sonne, Mond und auch Scheinwerfer auf der Erdoberfläche, zustandekämen. "Alle diese Berichte, ob sie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich klingen, sind in einem Punkt falsch: Es ist nämlich bisher über die Fliegenden Untertassen nichts endgültig bewiesen worden. Die Menzelsche Theorie hat zwar im allgemeinen beruhigend auf die verängstigten Gemüter gewirkt, aber mit ihr können nicht alle Erscheinungen, die von ernsthaften Leuten beschrieben worden sind, erklärt werden." Nervosität und Sensationslust begleitete das Thema zu jenem Zeitpunkt, das Blatt vermerkt exakt: "Kein Wissenschaftler in der ganzen Welt würde jemals derartige, auf grober Schätzung beruhende Angaben über ein Forschungsobjekt ernst nehmen, und soweit in den bisherigen Presseberichten Wissenschaftler zu Wort gekommen sind, die sich zu dem Phänomen der Fliegenden Untertsassen geäußert haben, wurden Arbeitshypothesen mit wissenschaftlichen Erklärungen verwechselt." Solange kein Beweisstück von einer Fliegenden Untertasse vorliegt, wird es problematisch bleiben. Aufgrund dessen, dass die Untertassen-Psychose inzwischen "in aller Welt beängstigende Formen angenommen hat, hat das Kriegsministerium der Vereinigten Staaten im vergangenen März beschloßen" das Untertassen-Projekt weiterlaufen zu lassen, insbesondere in Hinblick auf die Aussicht, die fraglichen Objekte mit modernstem Instrumentarium dingfest zu machen. Über das neue Projekt unter Leutnant Edward J.Ruppelt berichtete dann die Zeitschrift LOOK am 1.Juli 1952.

 

Autor J.Robert Moskin berichtete hier, dass bereits ein Physiker der California-Universität von Los Angeles beauftragt worden sei, eine Spezialkamera zu konstruieren, mit der man feststellen kann, ob die Lichtstrahlen, die ein Himmelskörper aussendet, von diesem selber als der Lichtquelle ausgehen oder ob sie von diesem Körper reflektiert werden. In diese Kamera wird ein Gitter eingebaut werden, das auf der Photoplatte nicht die Gestalt des aufzunehmenden Objektes, sondern sein Spektrum zeigt. Nach Moskin sollen schließlich 200 dieser Spezialkameras mit Gitterspektrum-Filter gebaut und auf jene Stationen verteilt werden, die bereits die Aufgabe haben, den Luftraum zu beobachten. Das sind Radarstationen und andere Beobachtungsposten in der Nähe von kriegswichtigen Anlagen. Diese Beobachtungsstationen sollen ferner mit einer Reihe anderer Instrumente ausgerüstet werden, welche die Fliegenden Untertassen, sobald sie aufkreuzen, aufs Korn nehmen, ihre Höhe und Geschwindigkeit und anderes exakt messen können. Kurzum, es soll in Zukunft den Fliegenden Untertassen sytematisch und mit allem modernen Rüstzeug der Technik aufgelauert werden, was man bisher versäumt hat, weil man die Berichte über Fliegende Untertassen seitens der Wissenschaft nicht ernst genommen hatte. Die Hoffnung der Zeitung: "Erst dann werden wir wissen, was wir von den flachen, runden Dingern oder dem grünen Feuerball zu halten haben." Wie wir heute wissen, wurde aus Kostengründen das ganze Projekt alsbald wieder gestoppt und fand niemals wirkliche Umsetzung.

 

US-Piloten berichten über "Fliegende Untertassen" hieß es am 17.Juli 1952 in der Frankfurter Neuen Presss mittels einer UP-Meldung aus Miami, Florida: Zwei erfahrene Piloten der Luftfahrtgesellschaft "Pan American World Airways" berichteten am Dienstag, dass sie acht "Fliegende Untertassen" beobachtet hätten. Nach Ansicht der Piloten bewegten sich diese "Luftfahrzeuge" mit einer Geschwindigkeit von mehr als 1600 Kilometer je Stunde. W.B.Nash und W.H.Fortenberry, die beiden Piloten einer DC-4 der PAA gaben eine detaillierte Beschreibung des von ihnen beobachteten Phänomens. Nach den Schätzungen der beiden Beobachter haben die Scheiben einen Durchmesser von etwa dreißig Meter. Abschließend sagte der Pilot, "wenn nur einer von uns die Apparate gesehen hätte, so hätten wir vielleicht gezögert, hiervon Mitteilung zu machen. Doch wir betrachteten die Erscheinung gemeinsam."

 

Nicht nur Phantasereien kam es am 19.Juli 1952 via UP aus Dayton und die Rhein-Neckar-Zeitung schrieb: Hauptmann E.J.Ruppelt, der Leiter der US-Untersuchungskommission über "Fliegende Untertassen", erklärte am Donnerstag, 15 Prozent der etwa 1.000 Berichte über "Fliegende Untertassen" seien nicht erklärbar. (Im Jahre 1948 hatte die Kommission das erstemal ihre Tätigkeit aufgenommen.) Ruppelt gab bekannt, dass Düsenjäger mit Radargeräten ausgesandt worden seien, um auf ihrem Bildschirm einmal die berichteten "Apparate" einzufangen. Dies sei jedoch nicht gelungen. In Radarstationen seien jedoch Beobachtungen von Objekten in der Luft gemacht worden, die sich als unerklärlich herausgestellt hätten. Der Hauptmann meinte auch weiter, kein einziges der Objekte, die in der Hauptsache in der Umgebung der Atomforschungsstätten beobachtet wurden, habe seinen Ursprung in den dort abgehaltenen Versuchen gehabt.

 

Hierzu muß natürlich festgestellt werden, dass dies tatsächlich stimmt. Zu Anfang der 50er Jahre gab es vermehrt Registrierungen von Meldungen sogenannten Fliegender Untertassen aus den abgeschieden gelegenen, abgesicherten Hochsicherheits-Atomforschungs-Zentren wie Oak Ridge, Tennessee, oder rund um Los Alamos, New Mexico. UFOlogen interpretieren dies als konkrete Beobachtung dieser Einrichtungen durch besorgte Außerirdische, die wegen der A-Waffen-Entwicklung der irdischen Menschen Angst um ihre eigene Existenz hätten. Durch den Fall der ersten beiden A-Bombven auf zwei japanische Städte zu Ende des 2.Weltkriegs seien wegen der damit freigewordenen Explosionsenergien die Außerirdischen angelockt worden, heißt es der ufologischen Legende nach. Zumindest letzterer Gedankengang ist unlogisch und unhaltbar, da die Registrierung von Atomexplosionen auf der Erdoberfläche aus dem fernen Weltall kaum denkbar ist, weil allein das sekündlich und fortgesetzt beständige solare Atomfeuer unserer heimatlichen Sonne weitaus intensiver in den Kosmos hinaushaut, als das vereinzelnde "Tröpfchen" im Meer auffallen könnten. Zu den verstärkten Observationsmeldungen an den Hochsicherheits-Anlagen muß festgestellt werden, dass diese allein schon deswegen zustande gekommen sein mögen, weil hier natürlich verstärkt Wache geschoben wird und dementsprechend auch öfters seltsame Dinge bzw vorgebliche Anomalien gesehen und aufgrund der ergangenen Befehle, alle UFO-Erscheinungen zu melden, natürlich vollständig erfaßt weitergegeben wurden. Dies ist noch lange kein Hinweis auf eine real stattgefundene Massierung von tatsächlichen UFOs und ihren Operationen über diesem Gebiet. Wo aus Gründen der nationalen Sicherheit erhöhte Sicherheits-Aufmerksamkeit herrscht, um die nationalen Geheimnisse zu schützen, ist natürlich auch mit weitaus erhöhten Ereignisberichten aller Art zu rechnen.

 

Unbekannte "Objekte" über Washington hieß es bei UP und Der Tagesspiegel meldete am 23.Juli 1952: Auf den Radarschirmen des Militärflugplatzes in Washington sind am vergangenen Sonnabend acht mysteriöse "Objekte" registriert worden, die sich mit 160 bis 200 Kilometer Stundengeschwindigkeit im Formationsflug bewegten. In der amtlichen Bekanntmachung der amerikanischen Luftstreitkräfte ist von "Fliegenden Untertassen" allerdings nicht die Rede. Dieselbe Beobachtung wurde von mehreren Piloten ziviler Flugzeuge gemacht, die acht "leuchtende orangerot und kreisförmige" Gegenstände zweihundert Kilometer südlich von Washington sahen. [Was allein schon darauf hinweist, dass die 200 km weiter gesehenen Lichter nichts mit den Radar-Erscheinungen direkt über Washington, DC zu tun haben können.]

 

"Fliegende Untertassen" über Washington meldete Die Welt am 23.Juli 1952 aus Washington: Die Radargeräte des Washingtoner Zivilflughafens haben in der Nacht zum Dienstag acht als "Fliegende Untertassen" angesprochene Objekte registriert, die sich mit einer Geschwindigkeit von 150 bis 250 km/h am Rande der Hauptstadt fortbewegten. Damit sind die geheimnisvollen, immer wieder auftauchenden Erscheinungen, zum erstenmal nicht nur optisch beobachtet worden. Es handelt sich also um feste Körper, nicht nur um Luftspiegelungen. Die Luftstreitkräfte haben Ermittlungen eingeleitet. Die Besatzung einer nach Mitternacht gestarteten Verkehrsmaschine der "National Airlines" meldete etwa zur gleichen Zeit zwischen Washington und Martinsburg (Westvirginia) sieben "Lichter", die sich mit hoher Geschwindigkeit vertikal und horizontal bewegten und zeitweise auch bewegungslos in der Luft verharrten. "Sie sahen wie schweiflose Kometen aus", erklärte der Pilot Casey Pierman. "Sie manövrierten mit großer Geschicklichkeit. Normale Flugzeuge, meteore oder Kometen können es nicht gewesen sein. Sie flogen wesentlich höher als wir - 2000 Meter. Ihre Geschwindigkeit war schwer zu schätzen." Ebenfalls um Mitternacht sah der AP-Korrespondent Saul Pett von der Terrasse seines Hauses in Riveredge, zehn Kilometer von new York entfernt, eine von "Nordwesten mit großer Geschwindigkeit geräuschlos herankommende orange-, fast rostfarbene Scheibe" am Himmel.

 

"Fliegende Untertassen" über Neuengland funkte UP aus Manchester, New Hampshire, un die Frankfurter Rundschau vom 25.Juli 1952 meldete: Zwei ausgebildete Luftbeobachter sichteten am Dienstag und Mittwochmorgen über dieser kleinen Stadt mehrere kreisrunde silberne Gegenstände, die in großer Höhe und Geschwindigkeit über den Himmel schossen.

 

Eine AP-Meldung aus Clermont-Ferrand wurde nachgeschoben: Der französische Geologe André Fregnale behauptete am Donnerstag, vier Aufnahmen einer "Fliegenden Untertasse" gemacht zu haben, die an einem Tage der vorigen Woche gegen 18 h MEZ in 3.000 bis 8.000 Meter Höhe über Clermont-Ferrand auftauchte.

 

Jagd am nächtlichen Himmel hieß es aus New York und lt. dpa am 29.Juli 1952 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Amerikanische Düsenjäger haben in der Nacht zum Sonntag den Himmel über Washington nach "nicht-identifizierten Objekten" abgesucht, die mit Radargeräten ausgemacht worden waren. Nach Mitteilung der amerikanischen Luftstreitkräfte wurden am Sonntag um 2:08 h deutscher Zeit auf den Radarschirmen des Flugverkehrskontrollzentrums in Washington "vier bis zwölf nichtidentifizierte Objekte über der Umgebung von Washington" festgestellt. Die Zivilflugverwaltung verständigte die Luftstreitkräfte, die zwei Düsenjäger vom Luftstützpunkt Delaware aufsteigen ließ. Die beiden Maschinen kamen um 4:25 h deutscher Zeit in den Bereich der Radargeräte und wurden in Richtung auf mehrere der unbekannten Objekte dirigiert. Einer der Düsenjägerpiloten berichtete, er habe etwa sechzehn Kilometer vor seiner Maschine vier Lichter gesichtet, die etwas höher flogen als er selbst. Er habe sich aber nicht nähern können, und sie seien verschwunden, ehe er sie überholen konnte.

 

Die Frankfurter Rundschau bezog sich am 29.Juli 1952 auf UP in Washington und titelte US-Düsenjäger jagen rätselhafte Flugkörper - Radarstationen in Washington registrierten unbekannte fliegende Gegenstände. Hier erfuhr man, dass die Beobachtungsprotokolle an den Geheimdienst des Verteidigungsministeriums und an das technische Forschungszentrum der Luftstreitkräfte auf dem Patterson-Flugplatz bei Dayton (Ohio), wo alle Berichte über "Fliegende Untertassen" geprüft werden, weitergeleitet wurden. Der Sprecher der Luftstreitkräfte ließ die Möglichkeit offen, dass die Beobachter einer optischen Täuschung oder einer technischen Merkwürdigkeit zum Opfer gefallen seien.

 

Keine Angst vor Fliegenden Untertasse kam es via UP aus Washington, die Rhein-Neckar-Zeitung deswegen am 29.Juli 1952: Wie Genermajor Roger Ramey [bekannt aus der Roswell-Angelegenheit] vom Oberkommando der US-Luftstreitkärfte erklärte, fühlten sich die amerikanischen Flieger für die Untersuchung des Problems der "Fliegenden Untertassen" verantwortlich, obwohl es das Verteidigungsproblem der Vereinigten Staaten in keiner Weise berühre. Ramey, der in einem Fernsehprogramm zum Wiederauftauchen von angeblichen "Fliegenden Untertassen" Stellung nahm, versicherte, dass die amerikanischen Luftstreitkräfte damit fortfahren werden, alle Berichte dieser Art eingehend zu prüfen. Diese Untersuchungen seien jedoch keineswegs von einer Angst vor diesen Objekten diktiert.

Gerade der letzte Satz ist interessant, weil er beinhaltete, dass die amerikanische Regierung bis zu diesem Zeitpunkt tatsächlich keinerlei Untertasse aus dem Weltraum und von einer hochentwickelten außerirdischen Kultur in Besitz hatte, hätte sie dann doch, wie im Fall der Sowjetunion, tatsächlich einige Ängste wegen der haushohen technologischen Überlegenheit der Weltraum-Besucher haben müßen.

 

Wieder "unbekannte Objekte" über Washington meldete UP aus Washington und Der Tagesspiegel berichtete so am 30.Juli 1952: Wie das Oberkommando der amerikanischen Luftwaffe mitteilt, sind über der Bundeshauptstadt Washington auf den Radarschirmen und sogar mit dem bloßen Auge mehrere nicht identifizierbare leuchtende Objekte beobachtet worden. Zwei Düsenjäger, die sofort von dem Luftstützpunkt Delaware aufstiegen, konnten die unbekannten Gegenstände trotz einer Geschwindigkeit von mehr als tausend Kilometern in der Stunde nicht einholen. Eine Maschine kam bis auf etwa fünfzehn Kilometer an die Lichtflecken [!] heran. Sie verschwanden jedoch, bevor die Maschine sie erreichte. Nach Ansicht des amerikanischen Flugsicherungsdienstes hat es sich mit Sicherheit um feste Gegenstände und nicht um Lichtspiegelungen gehandelt. Die Protokolle über die Beobachtungen sind an den Geheimdienst des Verteidigungsministeriums und an das technische Forschungszentrum der Luftstreitkräfte weitergeleitet worden. Ähnliche Erscheinungen wurden bereits vor einigen Tagen über Washington beobachtet.

 

Untertassen-Großalarm der US-Flugstreitkräfte kam es via United Press aus Washington und am 30.Juli 1952 berichtete so BILD: Die Luftstreitkräfte der Vereinigten Staaten haben ihre Wissenschaftler und Fachleute zusammengerufen, um endlich Aufklärung über die "mysteriösen fliegende Objekte" zu erhalten, die immer wieder auf den Radarschirmen um Washington auftauchen. Eine große Anzahl Düsenjäger steht in ständiger Alarmbereitschaft, um jederzeit die Verfolgung der "Untertassen" aufzunehmen. Hohe Offiziere der Luftstreitkräfte haben die Auffassung aufgegeben, dass es überhaupt kein Geheimnis der "Fliegenden Untertassen" gäbe. Die Ursache dazu ist, dass am Dienstagmorgen wieder sechs Stunden lang im Radargerät der Flugsicherungszentrale Washingtons fliegende Körper sichtbar wurden. Sie bewegten sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 180 Kilometern in einem Umkreis von 15 Kilometern über Washington. Neuestens verschwinden diese Flugkörper, wenn Flugzeuge aufsteigen, kommen aber wieder, wenn sich die Flugzeuge entfernen. In der letzten Zeit erhielt die US-Luftwaffe mehrere hundert Meldungen über "Fliegende Untertassen".

 

Erregung über "Fliegende Untertassen" hält an meldete Die Neue Zeitung am 31.Juli 1952 via einer dpa-Depesche aus Washington: Während am Dienstagmorgen zum dritten Male innerhalb der vergangenen 14 Tage die Radarschirme des Flugzeug-Kontrolldienstes in Washington etwa zwölf "fliegende Objekte", die nicht identifiziert werden konnten, registrierten, gaben Sachverständige unterschiedliche Erklärungen beziehungsweise Aufforderungen im Zusammenhang mit diesen Erscheinungen ab. Robert L.Farnsworth, der Präsident der amerikanischen Gesellschaft für Raketenforschung, forderte, wie UP berichtete, Präsident Harry S.Truman am Dienstag auf, die Streitkräfte an einer Beschießung "Fliegender Untertassen" zu hindern, wobei er gleichzeitig der Befürchtung Ausdruck gab, dass ein Beschuß der "Fliegenden Untertassen" die Menschheit in die Gefahr bringen könnte, zum Ziel feindseliger Aktionen "weit überlegener Mächte" zu werden. Generalmajor John Samford, der Direktor der Spionageabwehrabteilung der amerikanischen Luftstreitkräfte, schloß in einer Erklärung vor Pressevertretern die Möglichkeit aus, dass es sich bei den beobachteten Erscheinungen um Flugmaschinen aus dem Ausland oder aus anderen Räumen handeln könne. Es weise nichts darauf hin, dass irgendetwas von dem, was unter der Sammelbezeichnung "Fliegende Untertassen" gemeldet worden sei, eine Bedrohung für die Vereinigten Staaten darstellen könne.

 

Was Einstein sagt hieß es am 31.Juli 1952 in Die Welt: Der große Mathematiker Albert Einstein ist davon überzeugt, dass an den Berichten über die "Fliegenden Untertassen" etwas "dran ist" - aber im übrigen interessiert er sich nicht dafür. Luis Gardner, ein Pastor aus Los Angeles, hat Einstein schriftlich gebeten, ihm seine Meinung über die "Fliegenden Untertassen" mitzuteilen. Einstein erwiderte darauf: "Dear Sir, die Leute haben etwas gesehen, was es ist, weiß ich nicht, und ich bin auch nicht neugierig darauf. Hochachtungsvoll, A.Einstein." Inzwischen häufen sich aus allen gegenden der Vereinigten Staaten die Berichte von Leuten, die "etwas gesehen" haben, nachdem das Oberkommando der Luftstreitkräfte bekanntgegeben hat, dass "rätselhaft fliegende Gegenstände" auch mit Radargeräten beobachtet worden seien. Die meisten Berichte gleichen dem schon bekannten Schema: "Leuchtende Scheibe, die lautlos mit großer Geschwindigkeit dahinflog, plötzlich stillstand, sich wieder in Bewegung setzte und davonhuschte." In einer Rundfunk-Kabarett-Sendung sagte ein Conférencier, er habe eine abgestürzte Untertasse gefunden, in der sich ein kleines Männchen befand. Die Hörer bestürmten den Sender prompt mit ängstlichen Telefonanrufen, so dass der Scherz nachhaltig dementiert werden mußte. Der Automobilhändler Bright in Baltimore hat demjenigen 5000 Dollar versprochen, der beweisen kann, was die "Fliegenden Untertassen" eigentlich sind. Generalmajor John A.Samford, der Leiter des Geheimdienstes der US-Luftstreitkräfte, sagte, die Berichte über die "Fliegenden Untertassen" beruhten wahrscheinlich auf noch ungeklärte Phänomeneen, die an der Grenze zwischen übereinandergelagerten und scharf abgegrenzten Schichten warmer und kalter Luft auftreten.

 

dpa meldete "Untertassen"-Geheimnis gelöst? Es soll sich um meteorologische Erscheinungen handeln aus Washington und die Frankfurter Neue Presse druckte es am 31.Juli 1952 ab: Das Geheimnis der "Fliegenden Untertassen", die am Dienstag zum drittenmal in zwei Wochen mit Radargeräten über Washington festgestellt wurden, scheint gelöst zu sein. Der Direktor der Spionageabwehr der amerikanischen Luftstreitkräfte, Generamajor John Samford, hat Pressevertretern mitgeteilt, dass es sich um Erscheinungen handele, die durch das Auftreten von kaltluftschichten hervorgerufen würden. Er schloß die Möglichkeit aus, dass es sich um Flugmaschinen aus dem Ausland oder von einern anderen Welt handeln könne. Samford und andere Sachverständige der Luftstreikräfte erläuterten, dass bei warmen und feuchtem Wetter Kaltluftschichten zwischen Warmluftschichten auftreten [nennt man Inversionsschicht]. Dadurch würden starke Reflexe auf den Radarschirmen hervorgerufen. Es wird angenommen, dass die Kaltluftschichten das Licht von Scheinwerfern widerspiegelten. [Hier ging jedoch ein wichtiges Element unter, was der ganzen Story selbst ziemlich viel Mißmut und Zweifel entgegenbrachte und bis heute noch Anlaß zu Spekulationen gibt: Natürlich zeigen sich keine Scheinwerfer-Strahlen durch Inversionsschichten reflektiert auf dem Radar und bleiben nach wie vor nur optisch wahrzunehmende Lichtflecken scheinbar am Himmel. Die Radarwiedergaben der ´UFOs´ waren durch die in der Inversionsschicht zu Boden abgelenkten elektromagentischen Wellen der Radarstrahlen und ihren dort erzeugten Echos von z.B. einem Dampfschiff auf dem Hudson River und Lastwagen auf den Straßen etc fälschlich als Luftziele ausgewiesen worden.] Die Sachverständigen erklärten, von 2.000 Berichten über angebliche "Fliegende Untertassen" hätten etwa 400 noch nicht hinreichend geklärt werden können. Die Luftstreitkräfte prüfen diese Angaben noch immer nach. Samford sagte: "Uns sind viele glaubwürdige Berichte über unglaubwürdige Dinge zugegangen. Es weist aber nichts darauf hin, dass die Objekte, die gesichtet wurden oder gesichtet worden sein sollen, Maschinen, materielle Dinge, ferngelenkte Geschosse oder sonst etwas sind, was eine Bedrohung für die USA darstellen könnte."

 

Diese Agenturmeldung und die darauf folgende bzw basierende Berichterstattung beinhaltete nur die halbe Story und kam nicht auf den Kern, sodass sich trotz der vorgeblichen Geheimnis-Erklärung nur mehr Fragen stellten, als beantwortet werden sollten. Hierdurch entspinnen sich nurmehr neue Mysterien. Also findet sich auch in Agenturmeldungen gelegentlich ´Stolperdraht´-Material, wenn an den falschen Stellen gekürzt wird oder Redakteure ohne Sachverständnis die Meldungen tippen.

 

Nordlicht in der Eifel beobachtete hieß es am 2.Juli 1957 in der Rheinischen Post: Müstereifel. Nach Einbruch der Dunkelheit konnte am Sonntagabend am gesamten Nordhimmel die in unseren Breitengraden äußerst seltene Erscheinung des Nordlichts beobachtet werden. Das Phänomen war besonders intensiv gegen 23:20 h festzustellen. Auch das Radioteleskop der Universitätssternwarte Bonn auf dem Stockert bei Münstereifel bestätigte die merkwürdige Erscheinung, die im Zusammenhang mit einem verstärkten Auftreten der Sonnenflecken steht. Das Nordlicht vom Sonntagabend erschien in Form von langen Strahlen am nördlichen Himmel, ähnlich denen von Scheinwerfern. Der Radioempfang war während der ganzen Dauer des Nordlichts leicht gestört. Das Radioteleskop, das in Kürze seine reguläre Arbeit aufnimmt, registriert erfahrungsgemäß Nordlichterscheinungen durch erhöhtes Strahlungsrauschen.

 

Hierzu tickerte ein paar Tage später dpa aus Madrid: Sonnenflecken spielten Fernsehschreck: An zwei Tagen der letzten Woche bekamen Madrids Fernsehteilnehmer auf ihren Schirmen plötzlich mitten in einer Kindersendung einen Rundgang von Bundeskanzler Dr.Adenauer durch eine Fabrik geboten. Diese Sendung wurde zur gleichen Zeit vom holländischen Sender Hilversum ausgestrahlt. Schwedische Fernsehfreunde berichteten nun dem Leiter des spanischen Fernsehfunks, dass etwa zur gleichen Zeit auf ihren Geräten das vom Madrider Sender übertragene Pferderennen zu sehen gewesen sei. Sonnenflecke und die von ihnen hervorgerufenen elektromagnetischen Störfelder sollen Ursache dieser Verwirrung der Programme gewesen sein.

 

256 Kilometer hoch - Rekord einer Rakete kabelte am 5.Juli 1957 AP um die Welt: Eine wissenschaftliche Rakete von sieben Meter Länge, die am Donnerstag auf dem Gelände von Fort Churchchill in der kanadischen Provinz Manitoba im Rahmen der von den Amerikanern unterneommenen Versuchsreihe des Geophysikalischen Jahres abgeschossen wurde, erreichte die Rekordhöhe von 256 Kilometern. Der Flug der Rakete, die mit Meßinstrumenten vollgepackt war, dauerte genau vier Minuten und 30 Sekunden. Mit Hilfe der Instrumente wurden Veränderungen in der Ionosphäre gemessen. Das Ergebnis wurde durch eingebaute Funkgeräte an die Bodenstationen weitergeleitet.

 

Abenteuerlich: "Fliegende Untertassen greifen an"

So war die Überschrift eines Beitrags in der Kasseler Zeitung vom 29.Juni 1957 zum gleichennamigen Kinospielfilm der Columbia-Studios, der gerade in Deutschland anlief und in welchem Hugh Marlowe, Joan Taylor und Donald Curtis agierten. Und hier der Begleitbericht des Blattes: Das Geheimnis der Fliegenden Untertassen, jener rotierenden Himmelskörper, deren gespenstisches Auftauchen die Bewohner unserer guten Mutter Erde auf- und ihre Phantasie entsprechend anregte, war ein gutes Thema für die amerikanische Filmproduktion. Sie weiß um die Vorliebe hauptsächlich der jüngeren Generation für alles Technisch-Utopische, und so entstand mit den Mitteln des Reißers ein Abenteuerfilm, an dem Verfasser von Zukunftsromanen wie Hans Dominik vielleicht ihre helle Freude gehabt, vielleicht aber auch die überraschende Lösung für die Rettung unserer Erde vor dem vernichtenden Angriff aus dem Weltenraum mit dem mißbilligenden Lächeln des Besserwissenden abgelehnt hätten. Wie gesagt: vielleicht! Denn wer kennt sich schon aus über den neuesten Stand der Technik. Aber schließlich muß dieser filmische Großangriff fliegender Küchenschrank-Utensilien, mit furchterregenden Roboter-Gestalten und vernichtenden Feuerwaffen, ja abgeschlagen werden. Denn wir Erdenmenschen sind eben doch die Klügsten, die Mächtigsten, die Supertechnisierten. Und das "beruhight" ja denn auch angesichts solch "kleiner interner Meinungsverschiedenheiten" über Atombombenversuche und Abrüstungsvorschläge.

 

Hier möchten wir verharren. Das Drehbuch zu jenem Film wurde zudem, kaum jemand wir es heute noch wissen, von Donald Keyhoe´s "Flying Saucers From Outer Space" inspiriert, wie der Vorspann ausweist. Nebenbei: Die Special Effects trug Ray Harryhausen bei, der in jener Epoche schlichtweg der Magier des utopischen Films war. Hinzu kommt ein wichtiger Faktor, der sicherlich Einfluß auf die Zuschauer nahm: Der Film beginnt mit drastischen, suggestiven Bildern der Harryhausen´schen Tricktechnik und folgenden einführenden "off"-Kommentaren darüber, die dem Film einen pseudodokumentarischen Stil geben:

 

"Schon in biblischen Zeiten haben die Menschen seltsame Erscheinungen am Firmament beobachtet und sich immer wieder gefragt, ob es auf den anderen Himmelskörpern auch lebende Wesen gibt - und ob diese die Möglichkeit haben zur Erde zu gelangen... Aus allen Teilen der Welt, aus Kalifornien, aus Kansas, aus den endlosen Weiten des Fernen Ostens und von allen Strecken der großen Fluglinien kommen ständig Augenzeugenberichte über unbekannte fliegende Objekte, die wir mit dem Namen Fliegende Untertassen bezeichnen. In Dayton, im Staate Ohio, sammelt das Luftaufklärungskommando alle Informationen. Siebenundneunzig Prozent aller Angaben haben erwiesen, dass diese fliegenden Gegenstände einen ganz natürlichen Ursprung haben. Aber die Herkunft der restlichen drei Prozent ist ungeklärt. Die Behörden wissen ganz genau, das weite Teile der Bevölkerung der Meinung sind, diese Fliegenden Untertassen kämen von einem anderen Planeten. Obwohl noch jeder Beweis für diese Vermutung fehlt wird die Sichtung des Materials fortgesetzt. Die Untersuchungen gehen pausenlos weiter. Das Hauptquartier des Verteidigungs-Kommandos der westlichen Hemisphäre hat in diesem Zusammenhang folgenden Befehl erlassen: Auf alle fliegenden Objekte unbekannter Herkunft ist sofort das Feuer zu eröffnen..."

 

Darüber hinaus bringt der Film Überaus erstaunliche Einblicke mit sich, die belegen, dass der USAF tatsächlich daran gelegen war einigen UFO-Fällen die Luft zu nehmen. Als die Filmhandlung ansetzt fahren Hugh Marlowe und Joan Taylor (sie spielen Wissenschaftler) einer Wüstenstraße entlang, um an einem Hinweisschild vorbeizufahren, auf dem wir lesen können: "You Are Approaching Operation Sky Hook - Restricted Area - Department of Defense". Der deutsche Sprecher macht daraus: "Sie nähern sich dem Operationsgebiet ´Himmelfahrt´. Achtung, Sperrzone!" Im Film selbst werden aus dramaturgischen Gründen die Stratosphären-Ballon-Flüge mit V-2-Raketen-Testflügen (falsch) gleichgesetzt. Und schon fliegt tatsächlich an dem Paar auf einsamer Wüstenstrecke eine Fliegende Untertasse vorbei, aus heutiger Sicht ein ironischer Wink mit dem Zaunpfahl: Hugh Marlowe und Joan Taylor sind nämlich im Film führende Mitarbeiter des Skyhook-Projektes! Der Rest ist pure Hollywood-Inszenierung und hat mit dem eigentlichen UFO-Phänomen rein gar nichts mehr zu tun. So gesehen ist "Flying Saucers vs. Earth" (Originaltitel) der frühere Vorfahre von Roland Emmerichs ID4.

 

Für Leser der SF-Romanserie Perry Rhodan sei hier noch erwähnt, dass die Andromeda-Bewohner, die methanatmenden Maahks, in diesem Film schon perfekt als Untertassen-Piloten figürlich dargestellt wurden, sodass wir davon ausgehen, dass die PR-Autoren hier ihre Inspiration erfuhren - wieder eine erstaunliche Analogie die nachweist, dass die wechselseitige Beeinflußung der Vorgaben in der Pop-Kultur auf das öffentliche Vorstellungsbild durchschlägt. Nebenbei wird jeden Raumschiff ORION-Fan interessieren, dass der zentrale, ausfahrbare Landeschacht der deutschen untertassenförmigen ORION-Fernsehserien-Erfindung bereits im hier abgehandelten Harryhausen-Film seinen originalen Vorgänger findet. In den UFO-Fällen der ´Wirklichkeit´ findet dieses überaus technisch-inovative Element keine Umsetzung, abgesehen von einem wiederum deutschen Fall aus den GEP-Akten (Hochheim-CE I vom 11.April 1974, sollte es vielleicht heißen: 1.April?), nachdem im Sichtungsgebiet vom WDR kurz zuvor zwischen September und November 1973 diese überaus erfolgreiche und zur damaligen Zeit mit heute unvergleichbare Zuschauerrekorde einfahrende TV-Reihe auf vielfachen Zuschauerwunsch einmal mehr wiederholt worden war, die ORION war (und ist) echter deutscher TV-Serien-Kult.

 

Über Los Angeles: Fliegende Untertassen meldete BILD am 12.Juli 1957 was Washington: Ein vom US-Verteidigungsministerium eingesetzter Untersuchungsausschuß gab bekannt: Von amerikanischen Radarstationen sind "unbekannte Flugobjekte" (Fliegende Untertassen) beobachtet worden, die mit einer Geschwindigkeit von 6.000 km/st flogen. Die Beobachtungen seien im Frühling über Los Angeles gemacht worden. Es habe sich um vier "Objekte" gehandelt. Der Tagesspiegel ergänzte am selben Tag mit Untertassen fliegen wieder: Unbekannte Flugobjekte mit einer Geschwindigkeit von 6.000 Kilometern in der Stunde sind im Frühling dieses Jahres in der Nähe von Los Angeles von amerikanischen Radarstationen beobachtet worden. Dies gab das Untersuchungskomitee für Luftphänomene jetzt in Washington bekannt.

 

Diese Darstellung ist ein klassisches Muster dafür, wie schnell die Dinge durcheinander kommen und miteinander dann verwoben werden. Während beim Militär, den Fliegern und der Flugüberwachung UFO eben für unidentifiziertes Flugobjekt steht, worauf die USAF auch immer wieder pochte, wird schnell aus dem neutralen Begriff das emotional-besetzte Wort von der Fliegenden Untertasse, die für sich genommen eher ein Bild der UFOlogie, der Sensationspresse und von Hollywood ist. Übrigens ist vom genannten Fall nur die Rede, es habe die Wahrnehmung auf Radar gegeben - von einer visuell-optischen Bezeugung der Radarerscheinungen dagegen gab es kein Wort, sodass durchaus ein sogenannter "Radar-Engel" die UFO-Illusion erzeugt haben kann. Durcheinander kam aber auch der Umstand, dass das Untersuchungskomitee für Luftphänomene NICAP heißt, eine private UFO-Organisation ist undkein vom US-Verteidigungsministerium eingesetzter Untersuchungsausschuß ist. Wir denken, dass die Wahl von Washington, DC als Hauptquartier des NICAP schon ein geschickter Schachzug Donald Keyhoe´s war, der damit rechnen konnte, bei oberflächlicher Betrachtung als offizielle Amtseinrichtung, wie in diesem Fall, ´mißverstanden´ zu werden.

 

Wieder "Fliegende Untertassen" verkündete AP aus Washington und die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb am 13.Juli 1957: Aus den Vereinigten Staaten kommen neue Berichte über die Sichtung unbekannter Flugobjekte, kurz "UFOs" oder auch "Fliegende Untertassen" genannt. In der soeben erschienenen ersten Ausgabe der Zeitschrift "UFO Investigator", die vom amerikanischen Untersuchungsausschuß für Luftphänomene herausgegeben wird, ist der durch einen von vier Augenzeugen unterschriebene Bericht über die Beobachtung von vier "UFOs" am 23.März dieses Jahres über Kalifornien veröffentlicht. Die Objekte erschienen an diesem Tage kurz vor Mitternacht auf dem Radarschirm eines Flughafens in der Umgebung von Los Angeles. Sie hatten eine Stundengeschwindigkeit von etwa 5.800 Kilometern. Die Zeugen waren vier Techniker des Flugsicherungsdienstes. Zur gleichen Zeit wurden die UFOs auch mit freiem Auge am Himmel beobachtet, und zwar auf dem Fliegerhorst Oxnard bei Los Angeles. Auch in Chicago eilten am Donnerstag in der Abenddämmerung Tausende von Menschen auf die Straßen, um ein hell leuchtendes rundes Objekt zu beobachten, das etwa eine Stunde lang am Himmel der Millionenstadt schwebte. Die Erscheinung stellte sich jedoch als harmlos heraus, nachdem vom nahegelegenen Militärflugplatz Piloten aufgestiegen waren, die das Objekt als einen das Abendlicht reflektierenden meteorologischen Ballon identifizierten.

 

Feuerball über Japan meldete am 15.Juli 1957 die dpa aus Tokio: Ein großer Meteor erschien am Montag wie ein gewaltiger blauweißer Feuerball über Japan und schlug mit ohrenbetäubenden Lärm in der Nähe von Hokubo in Südjapan auf der Erde auf. Observatorien in ganze Japan verzeichneten den Einschlag und berichteten von einem "ungewöhnlichen Erdstoß". Einwohner von Hokubo sagten, Fenster und Türen hätten bei dem Einschlag des Meteors gezittert. Es wird vrmutet, dass der Meteor in einer unbewohnten Gegend etwa 40 Kilometer von Hokubo niederging. Die Einschlagstelle wird noch gesucht.

 

2000 Menschen sahen fliegendes "Objekt" meldete die Abendzeitung am 15.Juli 1957 aufgrund einer UP-Meldung: Ein "unbekanntes Flugobjekt", diesmal nicht in der Form einer Untertasse, sondern in der eines Kegels, ist am Wochenende von den etwa 2000 Bewohnern der italienischen Insel Giglio vor der toskanischen Küste beobachtet worden. Das Flugobjekt kam nach den Aussagen der Inselbewohner von Süden und flog in einer Höhe von etwa 3000 Metern. Auf der Ober- wie auf der Unterseite habe es je einen silberfarbigen "Turm" gehabt. Es hielt sich etwa zwei Stunden lang über der Insel auf. Während dieser Zeit habe es seine Farbe verändert. Einige Teile der Oberfläche des Flugobjektes, berichteten die Bewohner von Giglio weiter, hätten sich wiederholt bewegt und verschoben. Nachdem das Flugobjekt die Insel einige Male überflogen hätte, verschwand es mit großer Geschwindigkeit in nordöstlicher Richtung.

 

Wieder "unbekanntes Flugobjekt" meldete die Rhein-Neckar-Zeitung am 17.Juli 1957: Ein "unbekanntes Flugobjekt", diesmal nicht in der Form einer Untertasse, sondern in der eines Kegels, ist am Samstag von den etwa 2.000 Bewohner der italienischen Insel Giglio vor der toskanischen Küste beobachtet worden. Das Flugobjekt kam nach den Aussagen der Inselbewohner von Süden und flog in einer Höhe von etwa 3.000 Metern. Auf der Ober- wie auf der Unterseite habe es je einen silberfarbigen "Turm" gehabt. Es hielt sich etwa 2 Stunden lang über der Insel auf. Während dieser Zeit habe es seine Farbe verändert. Einige Teile der Oberfläche des Flugobjektes, berichteten die Bewohner von Giglio weiter, hätten sich wiederholt bewegt und verschoben. Nachdem das Flugobjekt die Insel einige Male überflogen hätte, verschwand es mit großer Geschwindigkeit in nordöstlicher Richtung.

 

Ein grünleuchtender Himmelskörper wurde am 13.Juli 1962 in der Abendzeitung vermeldet: Mehrere Küstenstationen im Nordseegebiet beobachteten Mittwochabend einen glänzenden Gegenstand, der vom Himmel fiel. Die erste Meldung sprach von einem Flugzeug, das auf der Höhe der holländischen Küste ins Meer gestürzt sein dürfte. Später wurde dann einhellig die Ansicht vertreten, daß es sich bei dem mysteriösen Flugobjekt um einen Meteor oder um eine Rakete gehandelt haben dürfte. Meldungen über den Flugkörper kamen aus Großbritannien, Norwegen und Dänemark. [Hier zeigte sich mal wieder das Problem, einen Vorgang richtig einzustufen. Um eine Wertung vornehmen zu könenn, ob der gemeldete Feuerball auf einen Meteor oder auf einen Re-Entry zurückzuführen ist, sind zumindest genauere Informationen über die Dauer der Observation notwendig.]

 

"UFO-Unsinn: Das Geschäft mit den Geheimnissen des Weltalls geht noch immer ausgezeichnet", so die Schlagzeile des Wiener Samstag vom 21.Juli 1962 in Folge der Verhaftung des "Präsidenten der Weltrepublik Erde, Karl Mekis. Dennoch, so klagt das Blatt an, glauben weiterhin Tausende in Österreich und Deutschland an Geschichten von Planetariern, an Menschen auf Mars und Venus, die in Untertassen zur Erde flitzen. Diese Untertassen-Gläubigen wurden hier klassifiziert als zum Teil Phantasten, zum Teil Querköpfe und zum Teil leichtgläubige Mitbürger. Und alle drei Gruppen haben bei einer weiteren Spezies das Spielfeld für "schmutzige Geschäfte" eröffnet: Geschäftsüchtige Schurken. Derartige Leichtgläubige werden von den Schurken als Wegbereiter der UFOs und ähnliches vorgestellt, aber in Wirklichkeit sind diese Fanatiker nichts weiter als "Geschäftspartner". Das Blatt: "UFO heißt nichts anderes als unidentifizierte Flugobjekte. 90 Prozent davon konnten nachträglich auf bekannte Ursachen zurückgeführt werden: Es handelte sich bei den registrierten Erscheinungen durchweg um meteore, Wetterballons, Kugelblitze [?], Luftspiegelungen, Bordlichter von Flugzeugen, Geheimwaffen wie zum Beispiel der Staurohrhubschrauber vom Typ ´V-7´ [sic!], Luftkissenflugzeuge [sic] und anderes. Bei zehn Prozent der Meldungen konnten solche Erklärungen nicht gefunden werden. ´Die Angaben der Beobachter waren zu ungenau´, stellte die US-Kontrollbehörde fest. Das aber ist kein stichhaltiges Argument für die Untertassen-Anhänger! Anstatt diese Sichtungsmeldungen hysterischen Wichtigteuern oder Spaßvögeln zuzuschreiben, sehen sie darin die Bestätigung ihres UFO-Glaubens und die Untertassenschwindler die Festigung ihrer Geschäftsgrundlage. Mit felsenfester Überzeugung nehmen die einen an, daß es sich bei den Objekten um Flugapparate außerirdischer Wesen handle, wobei die anderen, durch die Verbreitung primitister Märchen, die sie frech als Tatsachenberichte bezeichnen, sie noch in ihrem Aberglauben bestärken." Und weiter:

 

"Viele lassen sich durch dieses unsinnige Geschreibsel beeinflussen. Um so mehr, als auch bedeutende Wissenschaftler -wie zum Beispiel der in Feucht lebende bekannte Raketenkonstrukteur Prof.Hermann Oberth- diesen phantastischen Ideen nichts entgegnen, ja sie zum Teil noch befürworten. Daß auch der normale Mensch, wenn er solche Berichte länger verfolgt und sich damit eingehender befaßt verwirrt werden kann und schließlich solche Unsinnigkeit glaubt, ist verständlich. Untertassen-´Originalphotos´, die eher Operationslampen oder Straßenlaternen gleichen, als daß man darin einen Flugkörper vermuten könnte, werden immer wieder in der Untertassen-Fachliteratur veröffentlicht. Sie tun ein Übrigens! Einmal vom UFO-Glauben angesteckt, klammern sich die Phantasten an solcherlei ´Original´-Bilder und die dazugehörigen sogenannten ´Tatsachenberichte´. Wissenschaftliche Forschungsergebnisse werden von den UFO-Phantasten einfach ignoriert. So stoßen auch die kürzlich von Wissenschaftlern des Massachusetts Institute of Technology veröffentlichte Daten und Werte über die Oberflächenbeschaffenheit der Venus auf Ablehnung. Man will einfach nicht glauben, daß ein leben auf diesem Himmelskörper nach irdischen Maßstäben unmöglich ist. Es wird langsam Zeit, daß man wieder nüchtern zu denken beginnt! Die Aufdeckung der Unsinnsmärchen des ´planetarischen Präsidenten´ Michalek hätte eine günstige Gelegenheit dazu geboten."

Quelle: CENAP-Archiv 

 

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