Blogarchiv
UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-163

cenap-infoline-titel-201

cenap-archiv-titel-104

23.06.2007

Medien und UFOs: Pro7, Galileo Mystery und die UFOs am Beispiel Cosford

Kosmische Gespensterjagd am unrühmlichen Beispiel des Privat-Fernsehens - Ein Beitrag zur Aufhellung in Sachen "Die große UFO-Medien-Show"

8439-0

Der Beginn einer merkwürdigen Medien-Geschichte:

Am 10.April 2007 erreichte mich Frau Doris Bundesmann vom ´Research Team´ für die internationale Produktionsfirma Story House Productions mit Sitz in Berlin, München und Washington D.C. tätig. Story House Productions produziert u.a. hochwertige Dokumentationen für internationale Kunden wie BBC, National Geographic, Discovery Channel sowie für das ZDF,

storyhouse

( http://www.storyhousepro.com/ ), nachdem sie mich als "einen der besten kritischen Kenner in Sachen UFOs" hierzulande ausgemacht hatte und sie mich gerne für die Produktion gewinnen wollte (nochmals in einer eMail vom selben Tag betont): "Als Experte in Deutschland würde ich Sie sehr gern für eine Zusammenarbeit vor der Kamera gewinnen. Der Drehtermin in unserem Headquarter in Berlin ist für den Zeitraum 21.-25.5.07 angesetzt." Sie eröffnete, das ihre Firma die ´Galileo-Mystery`-Serie von Pro7 produziere und man derzeiten in den Grundzügen sei, eine UFO-Sendung "in Form einer Konfektionierung" auf die Beine zu stellen. Klang ja interessant. Mir war zu diesem Zeitpunkt gar nicht bewusst, dass die Firma auch für die "Wunderwelt Wissen"-Reihe vom frühen Sonntagabend beim selben Sender verantwortlich zeichnete und da hatte man ja kürzlich in Sachen "Feuer aus dem All" und der abgefackelten Laube bei Troisdorf (Meteorit entflammte Gartenlaube!) eine Total-Niete mit reichllich fantastischem Inzenierungsstoff abgeliefert und gleich noch den Fund eines Meteoriten erfunden. Mir wurde erst drei Wochen später bewusst und klar, das ich es mit genau dieser Firma zu tun hatte. Zunächst stieg die Frau mit den französischen CNES-GEIPAN-Akten ein und was ich dazu sagen könnte, insbesondere zu den ungeklärten UFO-Fällen dort. Da konnte ich gar nichts dazu sagen, einfach weil ich die französische Sprache nicht beherrsche und damit auch mit den Berichten nichts wirklich anfangen kann. Ich fand es aber eine gute Idee, wenn einmal in einem TV-Beitrag des CNES-"UFO-Büro" vorgestellt würde und riet an, dies auf jeden Fall zu machen und den aktuellen Chef der Truppe zu interviewen.

 

Wie auch immer, als Ausgangsmaterial für die ´Galileo-UFO-Mystery´-Folge war ein 1993er UFO-Fall aus England genommen worden, wo man schon einen fertigen Beitrag mit Nick Pope vorliegen habe - den Cosford-Incident, den man hierzulande nicht wirklich kannte und der auch in der hiesigen UFOlogie keine Rolle spielt. Hierzu erbat frau meine Expertise, als Kenner der Materie wie sonst kaum jemand (schließlich haben selbst Leute die mich als UFO-Skeptiker nicht mochten nicht nur "den Marlon Brando der UFOlogie" genannt {um an dessen große Schauspielerrolle im Film >Der Pate< anzuknüpfen}, sondern auch "ein wandelndes UFO-Lexikon") ist das ja kein Problem. Nun galt es natürlich die Sendung weiter mit Leben zu erfüllen und so bat man um meine Tipps und Ratschläge, worüber ich mich mit Frau Bundesmann auch reichlich unterhielt und sie versprach, dies auch an die Münchener Redaktion weiterzugeben (sicherheitshalber reichte ich die auch nochmals via eMail nach*). Ich machte mir da also Gedanken für die Produktion als Sachverständiger um eine runde Sendung, die den Namen Dokumentation dann auch ertragen kann und endlich auch mal einige neue Aspekte einbringt, die problemlos umzusetzen sind und mit denen man imstande ist, eine klarerer Sicht als Zuschauer auf das wirkliche UFO-Problem-Phänomen zu gewinnen - und damit für sich selbst einen Gewinn zu haben, etwas mitzunehmen. Ich behaupte einfach, dass genau dies der Anspruch einer Sachdokumentation sein muss - und bis zu diesem Zeitpunkt ging ich auch davon aus, dass genau dies auch geplant ist. Weswegen sollte man mich sonst kontaktiert haben? Zudem bat sie um nicht so alltägliches "UFO-Videomaterial", was aber auch "was hergibt". Kein Problem. Da in der Sendung auch ein überzeugter UFOloge zu Wort kommen und mit mir in ´der Keller-Kammer´ einige strittige Worte führen sollte, fragte sie mich, wen ich dafür vorschlagen würde und so kam ich sofort auf Illobrand von Ludwiger. Frau Bundesmann freute sich.

 

*= "...möchte ich diese Phase nutzen, um Ihnen noch einige Ratschläge/Tipps zu geben. Schlußendlich soll das ja eine runde Geschichte werden und ich kenne ja inzwischen massenhaft TV-Dokumentationen zum Thema auch aus dem englischen bzw amerikanischen Ausland - von denen ein recht ordentlicher Teil schlichtweg Mist ist. Zum UFO-Komplex gehört natürlich jenseits des ´Basismaterials´ der Sichtungsberichte auch das kulturelle und soziologische Umfeld, also alles zum jetzt 60-jährigen >Fliegenden Untertassen<-Mythos, der ebenso von Menschen transportiert wird, da er es ja ist, der >Fliegende Untertasse< dort draufschreibt, wo meistens wirklich keine ist und nur ein nicht-erkanntes IFO.  

{** = Nachtrag nur für diesen Artikel, um ein runderes Gesamtbild zu erzeugen, aber es hätte durchaus ebenso Bestandteil meiner eMail sein können: Mit ´wasserdichten Fakten´ hat dies alles gar nichts zu tun, aber UFOtainment wird trotzdem gerne gespielt. Wie habe ich es von Journalisten schon so oft gehört: "UFOs sind immer für eine Geschichte gut!" Ich habe dies falsch verstanden gehabt, heute weiß ich, dass das sogar wortwörtlich gemeint ist - zum Geschichtenerzählen. Die RTL II-Sendung war hierfür ein mustergültiges Beispiel für die Freisetzung alter Hirngespinste, um sie nochmals zu zementieren. Genauso wie es schon immer im Herzen der UFOlogie läuft.}

***= Wichtig: Im Washingtoner National Archiv liegt das Material heute aus, inklusive abgelieferte ´UFO-Trümmer´ in den jeweiligen Akten - und massenhaft Bild- wie Filmmaterial! Die ´Untertassen-Trümmer´ dort hat die Welt auch noch nie gezeigt bekommen. 

UFO-Verfolgungen durch Alarmrotten von Miltärs sind auch immer so ein Thema, doch wie schauts mit den unidentifizierten Zielen wirklich aus. Wenden Sie sich über das Verteidigungsministerium an eine der Aufklärungstaffeln und fragen mal einen alten Kommodore was er zu seinen Erfahrungen insbesondere aus Zeiten des Kalten Kriegs mitzuteilen hat, als es immer wieder mal "UFO"-Meldungen über fremde Flugobjekte im Grenzbereich gab - und was dabei herauskam, noch viel wichtiger. Zudem wäre es nützlich, einmal von einem alten Ministeriums-Mann ein Statement betrefffs UFOs zu erhalten und warum hierzulande nie (noch nicht mal inoffiziell) UFO-Meldungen übers Militär untersucht wurden - und dies als ehemaliger Frontstaat. Das wäre doch mal erhellend. Gleiches gälte einmal von einem Vertreter der Flugsicherung z.B. auf dem Tower in München abzufragen, gelegentlich gab es da zwar auch schon ´UFO-Alarm´ wie zum Fall des Meteoritenfalls vor einigen Jahren. So gesehen gab es schon auch hierzulande UFO-Situationen. Zudem gibt es einige LH-Piloten die ja hierzulande bereits berichteten, ganz tolle Sache irgendwo auf der Welt erlebt und gesehen zu haben, wie "wie nicht von dieser Welt" wirkten. Auch dies sollte man einfach mal aufzeigen und es ist spannend! Und ist was ganz anderes als ´Tante Emma und Onkel Karl´ als UFO-Berichterstatter. ... Optisch bieten die ´Orbs´-Fotos, die fotografischen UFOs der Neuzeit im Digitalkamera-Zeitalter, ein Thema für´s TV. Genauso wie die ´Rods´. Ich bin fest überzeugt, Tausende Leute haben solche Bilder auf Ihren Sticks und wissen eigentlich gar nicht was damit los ist. Da komme ich zu einem echten Problem für´s Fersehen - Leute vor die Kamera zu bringen. Gerade auch bei diesem Thema, abgesehen von den ´Spinnern´ die sich mit ihren Geschichten vielleicht schon ´drängeln´ werden und für eine Plattform immer dankbar sind. Nutzen Sie das normale Galileo-Format, um eine Woche lang die Zuschauer aufzufordern, für das Extra ihre Bilder von Orbs und Rods einzuschicken. Fotoexperten aus der Fotoindustrie sollen dann auch technisch erklären, wie die merkwürdigen Bilder zustandekommen. Gleiches gilt auch für die seltsam-anmutenden Effekte, die durch den Aufbau des optischen Systems und der unterschiedlichen Blendengestalten von Videokameras zustande kommen - jeder Kameratyp produziert nämlich seine eigenen ´UFO-Gestalten´ beim falschen Zoomen. Ein Video (Kronberg) was Sie von mir erhalten ist da ein tolles Beispiel, was einfach aus der Technik heraus aus einem Lichtpunkt am Himmel wird - hier ein ´farbiger Regenschirm´ oder gar eine ´Fliegende Untertasse´. Wahnsinn ist das schon und gehört einfach auch mal in Segment ´UFO-Technik´ erklärt. .... Was hierzulande abging interessiert wohl unsere Zuschauer mehr, als was irgendwo angeblich und durch BILD verbreitet am Ende der Welt geschehen sein soll. Dies sind ein paar Punkte, die Sie dringlich mal mit der Redaktion diskutieren sollten. Soweit mal mein ´brainstorming´-Beitrag."

 

Danach gab es noch zwei weitere Gespräche binnen weniger Tage zwischen uns und mein Videopaket wurde am 17.4. von UPS abgeholt. Tags darauf gab´s über den Eingang der Filme einen bestätigenden Rückruf und man war hiervon begeistert, mal endlich mehr als nur "unscharfe Lichtpunkte" zusammenhanglos irgendwie am Himmel zu sehen. Ich erklärte auch durchweg den Inhalt der 4 Videos (1 x Kassette, 3 x Silberscheiben) und was da wirklich zu sehen ist. Frau Bundesmann dazu via eMail: "Wir freuen uns sehr, dass sie an der Produktion der Ufo-Sendung mitwirken werden. Hätten Sie vielleicht ein aktuelles Photo, das Sie uns zur Verfügung stellen könnten?" Also auch dieser Wunsch sofort erfüllt. Ein paar Tage später erreichte mich dann die ausführende Produzentin für diese UFO-Folge und wir führten ein längeres Gespräch. So erfuhr ich auch, dass das Cosford-"UFO"-Element aus ihrer eigenen Channel 5-Produktion "MoD X-Files: Stranger than Fiction" stammte, die am 1.November 2006 im englischen TV ausgestrahlt worden war und seither auch auf dem History Channel immer wieder zur Ausstrahlung kommt - und zwar mit der Cosford-Geschichte als Aufmacher wie ich am 14.Mai 07 bei meinen Internetrecherchen feststellte!* Genau dieses werde man für die ´Galileo-Mystery´-Sendung auch nehmen und man stelle sich es so vor, das ich zusammen mit dem Moderator dann am ´Holotisch´ stehe, um zum Fall die einzelnen Erklärungskategorien wie z.B. "Kann das ein Vogelschwarm gewesen sein?" - Nein, weil... "War es vielleicht ein Wetterballon?" - Nein, weil... etc pp durchzugehen. Sie fragte mich, ob mir dies gefallen würde und ob ich mir vorstellen könnte, dies zu machen. Kein Problem. Sicherheitshalber sagte ich dann noch, dass am Schluß "natürlich der Fall als Reentry aufgeklärt wird" und ich dies so auch sage. Daraus entwickelte sich plötzlich eine Art Streitgespräch, da die Produzentin genau dies so nicht (!) haben wolle, weil der ufologische Medienheld (= der wahrgewordene ´Fox Mulder´ aus der "Akte X", weil die Medien ihn dazu im ´X-Files´-Wahn der 1990er Jahre dazu machten!) Nick Pope den Fall "vom stundenlang gesehenen Riesen-UFO in Dreiecksgestalt für einen der besten UFO-Fälle der ungeklärten Art überhaupt hält". Daraufhin verklickerte ich ihr nochmals den Fall und das in Sachen Identifizierung die Geschichte völlig klar ist und man dies gar nicht unnötig zu mystifizieren braucht, wie es durch Pope geschehen ist. Die einzigen Fragen die es zur Geschichte gibt, die kann zur Person Nick Pope selbst stellen und auch beantworten, warum ER mit seiner Fehleinschätzung schief liegt und weshalb er zu dieser als typischer Anfänger-Fehler kam, was ja auch kein echtes Geheimnis ist. Siehe so auch: www.alien.de/cenap/crnineteen.pdf ; www.alein.de/cenap/crzwei.pdf und cenap.alien.de/cenapnews/ zeigen.php?satzid=8278&page=3 . Irgendwie war die Frau auch in die Person bzw ehemalige berufliche Position (= wodurch sich sozialer Status definiert) von Pope vernarrt und hatte einfach falsche Vorstellungen über den Schreibtischhengst, wie wohl alle die sich mit ihm beschäftigen. Dazu gleich mehr zur Klärung.

 

*= Aber auch das David Clarke in diesem Original mitwirkte und nach der Sendung bedauerte, dass das ausgestrahlte End-Produkt "was both unbalanced and misleading"! Es lief anders, als er gedacht hatte. Eindeutig gab die Produktion Pope´s own personal and theatrical interpretation of the sightings" den Vorzug "and was laid out fallaciously for an unsuspecting public. Relevant information was not included, witness participation was minimal and some of the facts presented were grossly out of context. That´s the nature of entertainment I guess!" Pope selbst zur Sendung über deren Produktion er schwärmt, dass das Fernsehen hier "had adopted an unusual approach when making this documentary". Weiterführende Zusatzinfo für Sie nachfolgend:

 

Um hohe Quoten zu erreichen, setzten die ´News-Shows´ vermehrt auf Emotionalisierung der Informationen. Aus diesen als ´Action-News´ oder ´Eyewitness´ bezeichneten Formaten entstanden die ersten Reality-TV-Sendungen. In Europa übernahmen die Sender die amerikanischen Formate, die lediglich an landestypische soziale und kulturelle Besonderheiten angepasst wurden. In Deutschland entstand in den 80er Jahren, mit der Einführung des ´Dualen-Systems´, eine ähnliche Konkurrenzsituation, bei der die ´Quote´ zum ausschlaggebenden Erfolgs- und Qualitätskriterium der Sendeinhalte wurde. Die klassische Trennung zwischen den Kategorien Information, Unterhaltung und Bildung gemäß Programmauftrag hatte für die kommerziellen Sender keine Gültigkeit. Nicht mehr der Informationsgehalt, sondern zunehmend der Unterhaltungswert steht nun im Vordergrund. Und damit wächst inzwischen eine neue Generation schon ganz selbstverständlich auf, wodurch sie ein ganz anderes Zugangsverständnis zu gebotenen Informationen erfuhr, als die ARD-´Tagesschau´- und ZDF-´Heute´-Generation zuvor. Hierzulande trat die Veränderung wohl damit ein: Anhand des Gladbecker Geiseldrama (1988) wurde in dramatischer Weise deutlich, wie journalistische Beobachter zu beeinflussenden Teilen des Geschehens wurden. Die Tatsache, dass von einem Verbrechen während der Tat selbst berichtet wurde, brachte hohe Quoten. Der emotionalisierte Zuschauer war mittendrin. Der Wandel in der deutschen Fernsehlandschaft war nun deutlich zu erkennen. Affektive Bedürfnisse, wie Spass haben, Entspannung und Ablenkung, "Gefühlsmanagement" und Zeitvertreib sind wahrscheinlich die Hauptmotivation für den Konsum von Fernsehen im Allgemeinen und ´Reality-TV´ im Speziellen. Die ARD- und ZDF-Sendungen machen da nicht wirklich mit und daher werden die beiden Sender auch als "altmodisch" bei den jüngeren Nutzern angesehen. Tiefergehende Hintergrundberichterstattungen sind nicht mehr das Ding der ´Jungen´. Da muss es Zack-Zack gehen, kann an der Oberfläche bleiben. Es ist die SMS-Generation. Die Nutzer der Sender ARTE und Phoenix sind nicht unbedingt die Seher von Viva und MTV, die gleichsam auch nicht zwangsläufig die Generation der Bücherwürmer darstellt. Deswegen wird auch dieser Artikel von vielen der potenziellen Nutzer wohl als a) zu lang und b) als zu kompliziert nicht wirklich gelesen werden. Dazu fehlt es an den Nerven. Und weil dem so ist, sind komlizierte Themeninhalte von jenen Mitmenschen auch kaum zu verstehen. Die Ergebnisse der PISA-Studie kommen ja nicht von ungefähr. Ist es so, oder ist es nicht so? Die Frage nach der Medienwahl ist da auch schnell beantwortet. Die Problemwahrnehmung und Aufarbeitung sowie Verarbeitung wird dabei zu einem schweren Klotz am Bein, gerade auch wenn die nächste Spielstufe am ´Game´ noch erreicht werden muss und man die restliche Nacht dafür aufbringt. Da sind die Prioritätssetzungen schon wieder ein Problem. Lesen, Lernen und Bildung sind kaum so gefragt, wie Kampftrinken in der Disco bei einer Flatrate-Partynacht. Zurück zu den UFOs...

 

Der Job des Zivilbeschäftigen Pope am ´UFO-Schreibtisch´ hatte noch nicht einmal entfernt etwas mit der Tätigkeit von Mulder zu tun - und hatte gar nichts Abenteuerliches an sich. Er war auch nicht der "Mann hinter den X-Akten". Noch hatte Pope eine besondere Qualifikation für den ´UFO-Job´, er wurde einfach karrieremäßig dorthin versetzt, um befehlsmäßig Nachfolger von Owen Hartop zu werden - "Sie machen das jetzt und Basta!" Nach Interesse, Kenntnissen oder Vorwissen wurde nie gefragt (natürlich auch nicht, ob er den Job überhaupt machen will, er wurde noch nicht einmal zu seinen persönlichen Ansichten hinsichtlich UFOs befragt - es interessierte einfach niemand und er hatte sich wirklich bis dahin auch gar nicht für das Thema interessiert und keine Ahnung ausser dem angelesenen Zeitungs-´Wissen´ dazu, wusste also so ´viel´ wie alle anderen auch ´nicht´) - und eine Schulung gabs auch nicht, man wurde einfach ins kalte Wasser geworfen. Sein Abteilungsleiter machte ihm auch gleich deutllich, sich nicht für UFOs zu interessieren. Pope selbst beschreibt ja seinen Einstieg: Er musste zunächst erst einmal in die Whitehall-Bibliothek und in den Buchladen gehen, um sich in Sachen UFOs einzuarbeiten - genauso wie Sie es vielleicht zu Beginn Ihrer ufologischen Interessen genauso wie ich es taten; niemand gab Pope Schulungen um den "interessantesten Job des Landes" zu bewältigen (nachzulesen in ´Open Skies, Closed Minds´, S.39!). So gesehen ist er ein Autoditakt wie wir alle, ohne irgendwelche Vorzüge. Er war in dem Sinne auch kein ´UFO Officer´ von Whitehall, sondern ein Schreibtischtäter (Zivilbediensteter auf der mittleren Führungsebene), der diverse PR-Arbeiten im Rahmen eines Job wie beim deutschen ´Amt für Verteidigungslasten´ abzuleisten hatte z.B. öffentliche Beschwerden über Tiefflieger nachzugehen oder wenn ein Bauer glaubte, das ein Kornkreis auf seinem Weizenfeld auf Militäreinsätze zurückging und er Entschädigung für den Schaden einforderte (dies ist auch der Grund, warum sich Pope mit den Crop Circles - rein dienstlich - zu beschäftigen begann und wahrlich ein echter MoD-Kornkreis-´Untersucher´ wurde, wenn auch unter ganz und gar anderen Vorzeichen als Kornkreis-Fans es glaubten). Die andere Priorität in seinem Job war "non-operational RAF activities overseas and diplomatic clearance for military flights abroad" zu koordinieren bzw auf die Beine zu stellen. So schaut es ganz und gar nüchtern aus. Die UFO-Geschichte war da nur ein ´Nebenbeijob´ und in der Arbeitsplatzbeschreibung heißt es dazu auch: "A small percentage of time is spent dealing with reports from the public about alleged ´UFO´ sightings and associated public correspondence." Für die Leute vor Pope war die UFO-Nummer "a pain in the neck"! Hier liefen auch die ausgeschickten und retournierten UFO-Fragebögen auf - und wurden in der entsprechenden Ablage gerne weggesteckt, "um dies dann wieder zu vergessen". Gekümmert hat man sich nicht weiter darum. Es muss so eine Situation gewesen sein, wie wenn Sie Ihre Steuererklärung abgeben und dann ihren Bescheid bekommen und das Gefühl haben, es hat sich keiner wirklich darum gekümmert und bemüht.

 

Die Whitehall-UFO-Offizellen* - mit drei Jahren Dienst an diesem Posten, dann kam routinemäßig jemand anderes ungefragt dran (quasi wie die Jungfrau zum Kind) - mußten sich genauso wie einst ihre amerikanischen Kollegen bei Blue Book dagegen mit zahlreichen, teilweise endlosen Briefen aus der Bürgerschaft herumschlagen, damit man diese oftmals formal und oberflächlich beantwortete. Die meisten Leute auf diesem nervlichen ´Schleudersitz´ waren froh, wenn sie im Ministerium dann später routinemäßig zu anderen Aufgaben abberufen wurden. Wie Jenny Randles im Herbst 1998 im ´International UFO Reporter´ berichtete, hatte sie in ihren eigenen 25 Jahren als UFO-Phänomen-Untersucherin zigfach mit den unterschiedlichen Beamten auf dem UFO-Sessel zu tun gehabt. 1983 begegnete Randles persönlich an Ort jene damals zuständige Dame, die als ´UFO-Officer´ Dienst tat und ihr berichtete, was sie persönlich in dieser Sache praktisch tut - nämlich so gut wie nichts, weil sie die ganze Angelegenheit für verrückt hielt und UFOlogen sowieso als komische Vögel betrachtete. Als Randles ihr dann die Arbeit von BUFORA (British UFO Research Association) an Einzelfalluntersuchungen vorstellte, war diese Beamtin mehr als verblüfft geschildert zu bekommen, mit welchem Aufwand Privatleute UFO-Meldungen untersuchen - "Soetwas hatte sie niemals zu einem Fall des Ministeriums erlebt"! Nur nebenbei: Nachdem Pope einige Zeit sah, wie es in Sachen UFOs intern lief - oder eher nicht, weil es ein großes Desinteresse dazu gab -, vermittelte er UFO-Melder die eine weitere Untersuchung selbst wünschten (und dies ist eher selten) an... Jenny Randles, damit wenigstens die damalige BUFORA-Leiterin für Falluntersuchungen die Sache in die Hand nahm und die Meldungen nicht im Ministerium versumpften. Pope war zunehmend engagiert in seinem UFO-Job und fand persönlichen Gefallen an der Sache - man stelle sich vor: Ein Beamter! Deswegen machte er auch etwas, was seine Vorgänger nie machten: Er telefonierte schon mal mit UFO-Meldern und wenn es ganz toll kam, nutzte er auch schon mal seine eigene Londoner U-Bahnnetzkarte und fuhr zu einem UFO-Melder kurz vor Büroschluß halbwegs privat raus! Allein aus Zeitgründen konnte er auch kaum ´field investigations´ durchführen und auf dem Posten auch nicht ´anordnen´. Es stand kein ´Field-Investigator-Team´ bereit, welches mit laufendem Motor vor den Portalen von Whitehall bereitstand. Es gab noch nicht einmal einen Telefonanrufbeantworter auf dem UFO-Desk und nach bzw vor den Bürozeiten kümmerte sich niemand um UFO-Meldungen. Dies war frischer Wind! Auch notwendig, weil es für Sec(AS)2a kein spezielles "UFO-Budget" und keine irgendwie definierten Resourcen gab. Auf eigenen Wunsch konnte er aber zwecks Hilfe beim DI55 (the MoD department dealing with ballistic missile intelligence) und bei der RAF Fylingdales als Teil des Ballistic Missile Early Warning System nachfragen.

 

* = Von der Abteilung Secretariat (Air Staff) mit seinen vielen Schreibtischen im grimmig-anzuschauenden MoD-HQ in Whitehall, gegenüber der Downing Street, ist grundsätzlich zu verstehen, was deren Job ist: die Beratungsfunktion des Verteidigungs-Ministers und der Führungskräfte der Luftwaffe hinsichtlich politischen, taktischen und paralamentarischen Aspekten rund um RAF-Operationen.

 

Atmen Sie tief durch, in unseren Zeiten wo die Euphorie durch die angebliche Medien-Revolution durch das Aufkommen des Privat-Fernsehens als "Fernsehen des Volkes" im Sinne von einem volksnahen und demokratischen Medium, welches die Bedürfnisse und Wünsche des Publiums endlich einmal befriedigt, verraucht ist. Danach hörte ich zunächst gar nichts mehr von der kommerziellen TV-Produktion für Pro7 - auch nicht in Rückkoppelung zu meinem Quasi-Expose für die Inhalte einer UFO-TV-Dokumentation. Am 4.Mai 07 schickte mir Dennis Kirstein dann eine eMail mit dem Betreff "Galileo-Mystery" und führte aus: "Ich bin zur Aufzeichnung der Galileo Sendung zum Cosford-Zwischenfall als ´UFO-Experte´ eingeladen worden. Nun weiss ich von der Redaktion selbst aber auch von Roland Gehardt, dass man da zuerst mit Dir im Gange war. Wie ist denn das nun? Treten wir da zusammen auf? ... Die Redaktion hat zu mir gemeint, dass man mit Dir gesprochen hätte, Du aber zu ´dogmatisch´ auf die Reentry-Theorie bestanden hättest. Heute Morgen hat mich einer aus der Reaktion eingeladen und gemeint, dass man aus einem Drehtag jetzt sogar 2 Drehtage machen möchte." Ich war da eher erstaunt und verblüfft, insbesondere wegen dem Begriff "dogmatisch", der wie "weltanschaulich-motiviert" aus dem Sprachhaushalt des Illobrans von Ludwigers stammt. Hatte jener da hinter den Kulissen den ´Brunnenvergifter´ wie 1994 bei der großen ARD-UFO-Reportage gemacht? Als bei RTL II am Sonntagabend des 7.Mai 07* in der "Welt der Wunder"-Reihe dann der Beitrag "UFO-Alarm: Außerirdische über dem Iran gesichtet" das Publikum veräppelte und hier eindeutig wieder von Ludwiger in dieser Miniversion zur 1994er ARD-UFO-Show als ´Strippenzieher´ wirkte, passte es plötzlich wieder zusammen. Noch übler: Die klare Cosford-Identifizierung wurde von der Produktion offenkundig gar nicht gewollt! Da staunte ich gar nicht schlecht. Ausgerechnte im Jahr 60 des >Fliegenden Untertassen<-Mythos sollte in Sachen Medien-Eigenwilligkeiten alles nochmals zusammenfassend gezeigt werden, wie der UFO-Mythos auch durch die Medien selbst zum Laufen gebracht wird? Irgendwie hatte dies schon was von ´Wahnsinn´ an sich, weil die Medien natürlich ganz klar darum wissen, welche Wirkung sie erzielen! Darauf setzen sie nämlich, dies gehört als festes Bestandteil der ´Medienpsychologie´ einfach zum 1 x 1. TV wird inszeniert und zwar unter der Fragestellung: Wie machen wir es am Besten um die gewünschte Wirkung zu erzielen? Aber die Frage wie man ankommt steht im Mittelpunkt, ob es dann auch wirklich funktioniert ist dagegen wieder eine andere Frage.

 

*= Mit vier Wiederholungen beim Nachrichtsender NTV, 2 x am Samstagabend der Folgewoche und je einmal noch am Montag- und Dienstagabend darauf. Im ´Welt der Wunder´-Diskussionsforum selbst gab es zur Sendung gerade einmal drei Zuschauerbeiträge unter dem schrägen Betreff "UFOs - Mythos oder leben sie unter uns" mit bald 200 Klicks bis hin zum 15.Mai. Zum Inhalt der Sendung war dies aber keine Kritik, sondern es ging hier um Leben im All allgemein. Beim Astrotreff.de dagegen wurde am 14.5. das Thema "UFO-Alarm" eröffnet, weil ein User bei NTV über den Beitrag gestolpert war. Reaktionen dazu: "Ich habe mir eben diese Sendung angeschaut. Für mich ist das alles, wenn das Thema Ufo wieder an die Öffentlichkeit gelangt, ein absoluter Lückenfüller der Medien. Alles nicht bewiesen. Ein Medium fängt wieder mit dem Thema Ufo an und das zieht dann riesige Kreise (in Kornfeldern zum Beispiel). Also ich kann das ganze Thema nicht mehr hören. Am besten war in der Sendung jemand der zufällig das erste mal seine Videokamera in den Ostseehimmel hielt und auch sofort Ufos aufgenommen hatte. Ich glaube ein Sechser im Lotto ist garnichts dagegen." - "Hallo, ich habe die Sendung auch gesehen, und das Video kann ich bestätigen, genau soetwas hab ich 2005 auf dem Darß gesehen, ich hatte schon mal einen Thread erstellt: http://www.astrotreff.de/topic.asp?... . Keine Ahnung wann das in Greifswald war, aber es sah so aus: http://cenap.alien.de/greifswald/gr... (das Bild ganz unten). Ich muss zugeben dass ich den Text noch nicht gelesen habe, vielleicht klärt es sich ja auf..." {Was aber eindeutig besser gewesen wäre, da hier die Aufklärung der Greifswald-UFO stattfindet - und damit auch deutlich wird, dass diese Ereignisse kaum was mit dem Geschehen in Darß zu tun hat, wo wohl eher ein MHB Anlass für die UFO-Sichtung war.} - "Dann ist es auf jeden fall wert solche Artikel zu lesen denn der letzte Satz des Artikels spricht Bände! >Schlussendlich sehen wir genauso wie Carl Sagan es als die Kunst der Wissenschaft an, Unsinn auch aus ihren eigenen Reihen zu entlarven. Im Fall Greifswald blieb schlussendlich nur viel heiße Luft um nichts... Und wie schrieben 1996 zwei MUFON-CES-Vertreter einmal: "Wissenschaftler stehen vor der schwierigen Aufgabe, die Spreu vom Weizen zu trennen"? Da haben sie vollkommen recht, aber genauso schwierig ist es für die Öffentlichkeit bei den UFO-Forschern die Spreu vom Weizen zu trennen um zu sehen, wo der "Uni-Bluff" angewendet wird, um die Menschen zu blenden.<" - "Also ich muss mich jetzt mal als Akte X-, Welt der Wunder- und Wunderwelt Wissen-Fan outen. Allerdings filtere ich sehr viel bei den ganzen Beiträgen aus, und hole mir nur dass, was auch nach meinem Verständniss wahr ist, als Information raus. Akte X ist natürlich reine Fantasie, aber die Folgen mit Mulder und Scully sind doch unübertroffen, und schon seit langem Klassiker. Aber dieser Sensations- und Profit-Journalismuss, wie er in WDW, WWW und Gallileo-Mystic zur Zeit gemacht wird, finde ich auch zum kotzen. Aber wie gesagt, ich filtere halt." - "Na dann, stell schon mal ein paar Eimer und Tüten bereit, für Freitag gibt es diesen unschlagbaren TV-Tipp: 18.05.2007, 22:45 Uhr, Galileo Mystery - Magazin in HDTV, Magazin, Dokutainment, D 2007 - Waren wir wirklich auf dem Mond? Am 20. Juli 1969 betreten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond. Ein riesiger Schritt für die Menschheit - oder der größte Betrug der Geschichte? Bill Kaysing, Insider des Mondlandungsprogramms und Zeitzeuge, ist überzeugt, dass die Amerikaner den Mond nie betreten haben. Und er sagt, es gibt Beweise: für unüberwindbare technische Schwierigkeiten, für gefälschte Fotos und Filme. Aiman Abdallah und sein Team werten die Aussagen Kaysings aus. (Quelle http://www.prosieben.de/) Allein wenn ich das schon lese, falle ich ins Koma."

So brachte ich die Geschichte auf der CENAP-eigenen eMailliste vor, woraufhin Kirstein nochmals der Runde erklärte: "... Man befragte mich, wie ich beispielsweise zu Nick Pope stehe, aber auch, was ich von Werner Walter halten würde. Der Redakteur am anderen Ende der Strippe erzählte mir dann, dass eine Kollegin von ihm bereits mit WW in Kontakt stand, man seine Ansicht aber für zu dogmatisch hielt, um damit eine ´spekulative Sendung´ machen zu können. Wer Galileo-Mystery kennt, der weiß, dass dort eine Stunde lang meist spekuliert wird und erst am Ende die Katze mehr oder weniger aus dem Sack gelassen wird. Laut der Redaktion wäre WW aber nicht bereit gewesen, sich auf andere Spekulationen einzulassen, da die Cosford-Sichtungen unumstößlich auf einem Reentry basieren würden... Auf meine Anfrage hin wird es dort keinen weiteren Experten geben. Kein von Ludwiger und auch kein WW. Lediglich Einspieler von Nick Pope wird es geben." Kein WW, dies hielt ich jetzt so gar nicht für denkbar, aber im ´Business´ der Medien ist ja nicht wirklich "unmöglich". Da ich selbst aber in den nächsten Tagen dazu gar NICHTs offizielles von der Produktionsfirma hörte, ging ich natürlich davon aus, das Kirstein und ich wie eine Art dynamisches Duo ala ´Batman und Robin´ auftreten würden. Schließlich wollte man mich ja unbedingt auch wegen meines Status in der UFO-Szene haben.

 

Galileo-Mystery-Theater und das Hintenrum-Casting nach einem Alibi-Skeptiker??? Oder: Auf der Suche nach dem "uns passenden Gesicht", das der Produktion im Rahmen von ´DSDSS´ (Deutschland sucht den Super-Skeptiker) passt! Es handelt sich wie bei ´Welt der Wunder´ nicht um eine Wissenschaftssendung, sondern ein Magazin, das der Unterhaltung dient. Und da gibt es eben ein Produktionskonzept und quasi ein Drehbuch, wo die Texte für die Mitspieler vor der Kamera fast schon vorgegeben sind. Wie ist die Vorstellung bei Pro7 von der Produktionsfirma Storyhouse: "Einer der weltweit führenden Macher hochwertiger Wissenschafts- und History-Dokumentationen. ... präsentiert seriös recherchierte, verständlich erklärte Beiträge in einer ausdrucksstarken Bildersprache..." Und dann unter dem HDTV-Werbespruch "Schärfer als die Realität"? noch eine zynische Zugabe??? So trat übrigens die Pro7-Reihe einst an den Start, so die Eigenwerbung: "Galileo Mystery: Was Sie noch wissen wollten... ist der einzigartige Primetime-Wissenskrimi im deutschen Fernsehen. Seit Januar 2007 durchleuchtet Aiman Abdallah in zwölf einstündigen Folgen... Aiman Abdallah unterwegs zu den Mysterien der Menschheit. In zwölf Sendungen durchleuchtet er die geheimnisvollsten Kapitel menschlicher Geschichte." Die Mondlandegeschichte ist dabei übrigens die letzte Folge dieser Staffel namens "Wissenskrimi"! Da fragte ich mich nach dem bisher Erfahrenem schon: Große Worte für Schaumschlägereien...? Und was erfahren wir bei Wikipedia, der freien Enzyklopädie zu "Galileo-Mystery"? Dies: "Galileo Mystery ist ein Spin-Off des Wissensmagazin Galileo. Im Gegensatz zu Galileo befasst sich Galileo Mystery nicht mit wissenswerten Themen des Alltags, sondern mit mythologisch-geschichtlichen Ereignissen oder Personen. Die Sendung wird für eine Dokumentation sehr spielfilmhaft und reißerisch vorgetragen wie z.B. in inszenierten Teambesprechungen. Kritische Stimmen siedeln die Sendung im Bereich der Pseudowissenschaft an. Meistens wird nur eine Hypothese dargestellt und durch selektive Auslassung der kritischen Aspekte diese Hypothese als widerspruchslose Auflösung des jeweiligen ´Rätsels´ präsentiert."

 

Dramaturgie und Darbietung: ´Spekutainment´, Dokutainment (in Sachen Wissensvermittlung ist dies alles so passend wie z.B. ein "Fröhliches Beerdigungs-Institut" direkt angeschlossen ans städtische Friedhofsamt und mit dem Werbespruch "Pietät ist für uns nur ein Witz!" unterwegs) nach Infotainment und UFOtainment als neue TV-Dokumentationsbereichs-Kreation um das "Akte X"-Spiel besser und wortgewaltig zu verpacken? Dabei muss man grundsätzlich erfassen und es fundamental begreifen, dass das Privatfernsehen nur einen Job hat - Zuschauer in diesem Quoten-TV binden, um Kohle durch die dicken Werbeinseln zu verdienen. Dann, nur dann, heißt es in den Chefetagen "Hurra und Halleluja". Allein auf die Quote zu blicken bedeutet den Abschied von jeder verantwortlichen Programmarbeit. Das Publikum abstimmen zu lassen provoziert in den Anstalten die Mentalität von Dealern, die beliebig gefährlichen und verdummenden Stoff anbieten, wenn er nur zuverlässig süchtig macht. Auf jede Quotenverschlechterung reagieren die Fernsehleute stets nur mit einer Verflachung des Programms; niemals kommen sie auf den Gedanken, dass eine Sendung vielleicht zu banal und zu dumm gewesen sein könnte und man es mit einem klügeren Programm versuchen müsste. In dieser Publikumsverachtung zeigt sich der wahre Grund des schlechten Gewissens. Weit davon entfernt, mit ihrem Populismus der elitären Versuchung zu entgehen, zeigen die Fernsehleute damit vor allem die Geringschätzung des Zuschauerurteils. Hat etwas nicht gefallen? Dann war es nicht blöd genug. Vergessen wir dabei auch nicht, dass dieses Fernsehen auch keinen Bildungsauftrag hat und dementsprechend auch keinen Bildungsanspruch mit sich bringt. Dort geht es nur um Unterhaltung in verschiedenen Varianten verpackt - also auch nicht um Aufklärung oder gar Bildung. Da braucht sich niemand was vormachen - und genau deswegen ARD und ZDF bei den jungen Leuten überhaupt nicht mehr ankommen. Vergessen wir auch nicht, dass der ´Star Force´-Sender als Amüsierbetrieb im Eigenverständnis seine 20 h-Hauptnachrichtensendung abgesetzt hat und das Magazin ´Focus-TV´ auf die späte Freitagnacht verschob. Dies ist eben auch eine Realität. In der TV-Branche selbst weiß man um die Tatsache, dass die zumindest formal Gebildeten eher bei ARD und ZDF einschalten (weil sie die Bereitschaft haben, in tiefer gründelnde Dokumentationen und Features mit Sinn und Verstand ihre Zeit zu investieren), während die Prolls in ihrer "Abkehr von Pädagogik" bei RTL, Sat.1 und Pro Sieben hängen bleiben. PISA hat seinen Grund! Kommerzielle TV-Verblödung steht sicher auch mit dahinter. Hauptsache, alles kommt als ´Neues aus der kommerziellen TV-Anstalt´ flott und flockig rüber, Programmgestalter legen darauf Wert und hoffen damit zum Sympathie-TV zu werden - und dazu ist es eben auch ein Stilmittel aufbereitete Reportagen unterhaltsam zu gestalten, um die Emotionen zu wecken. In Sachen UFOs ist die Alien-Schiene eben das attraktive Bedienen der Zuschauer im Klatsch- und Tratschbereich von deren Sensationsgeilheit durch ´Vexierbilder´* zur Täuschung, aber zur Mitnahme des Guckers der vom Abenteuer Wissen gar nicht so angesteckt werden will (heißt es, was aber nicht stimmt da das Publikum schon wissen will, was und wie es wirklich los ist - Wissen darüber was wirklich los ist). Niemand wird doch automatisch annehmen, dass die angebotene Kommerz-Fernsehkost automatisch als Geflimmer aus einer Bildungsanstalt der Nation daherkommt, aber so plump und platt wie bereits RTL II daherkam ist dann auch wieder zu arg.

 

* = Es ist sogar geschäftlich total unverständlich in DIESEN Zeiten den Menschen dies zu bieten - unverantwortlich sogar gegenüber Menschen ohne Beurteilsvermögen in der Sache. Heutzutage sind >Fliegende Untertassen< eben kein Tabubruch mehr und mit UFO-Titeln macht man im Verlagswesen längst auch keine Geschäfte mehr - deswegen gibt es auch nur noch aus Nischenverlagen entsprechende Produkte. Die Zeiten des UFO-Business sind vorbei, längst vorbei. Weil es das öffentliche Desinteresse inzwischen gibt. Daher gibt es auch keinerlei Grund, unnötig das Thema zu mystifizieren und nicht einfach nüchtern zu präsentieren. Es gibt daher aus kommerziellen Überlegungen heraus auch keinerlei Grund zu "lügen". Alien-UFOs machen weder Auflage noch Quote mehr, was die Spatzen längst auf den Dächern pfeifen... Die Medien haben Verantwortung; sie wissen genau darum, dass das was sie anbieten und vor allen Dingen WIE sie es vorstellen Menschen in ihren Vorstellungen und Meinungen beeinflussen und deswegen tragen sie genau diese Verantwortung für ihre Ausstrahlungen, abgesehen wenn sie alle Maßstäbe verloren haben - oder einfach nur mal Spass-TV mehr für sich selbst machen wollen.

 

Zur Verteidigung seines Programms hat ein RTL-Intendant einmal gesagt: Im Seichten kann man nicht ertrinken. Das ist wahr, die Sender können im Seichten nicht untergehen. Wohl aber kann man den Zuschauer im Seichten ertränken (was die Zuschauer u.U. auch akzeptieren mögen, weil das Fernsehen für sie einfach nur Unterhaltung und Zerstreuung darstellen mag*). Erstaunlich, aber darin etablierte sich auch die Oberflächlichkeit in unseren Tagen - und man kann auch sehen, woher die kommt! Erstaunlich aber auch, als sich dann Jochen ("ehemaliger Experte aus Reihen der Skeptiker") Ickinger dazu äußerte: "Aha, na dann hat sich deren Anfrage an mich wohl erledigt. Kann ich mein Anzügle wieder in den Schrank hängen. Dazu auch meinerseits aus dem Schatz- bzw. Nähkästchen: Ich wurde gerade ebenso kontaktiert, da man auch die Meinung eines ´Experten´ von kritischer Seite einholen wolle. Warum verbeißen die sich in diesen komischen Pope-Fall?" Ferhat Talayhan dazu: "Weils Geld koscht! Die Beiträge stehen zu 90 %, werden in allen Produktionsländern rumgereicht, man läßt nen Deutschen dazu sprechen, macht deutsche Untertitel, interviewt nen Milchgesicht dazu, und fertig! Sowas nennt man Synergieeffekte nutzen." Gehardt: "Sowas finde ich unmöglich, jemanden Dogmatismus zu unterstellen nur weil der nicht so will wie man es selber gerne hätte." Und dann meldete sich auch Hans-Werner Peiniger mit einer sicherlich handfesten Überraschung: "Auch ich wurde von denen frühzeitig kontaktiert. Die wollen unbedingt auf den Cosford-Fall eingehen und ihn mit irgendwelchen ´Testflugexperimenten´ erklären, Zitat: ´Wir wollen nun aber eher darauf hinaus, dass man dieses Ereignis vielmehr auf eine militärische Aktion zurückführen kann, wie Testflugexperimente von neuentwickelten Fluggeräten.´** Ich habe denen entsprechende Links geschickt, die belegen, dass es sich um einen Re-Entry gehandelt hat. Das scheint die aber nicht zu interessieren. ... Daraufhin habe ich Studioaufnahmen in Berlin dankend abgelehnt und an Werner verwiesen". Kaum zu glauben, was sich aus diesem sich plötzlich auftuenden Gesamtbild ergab: Die Doku suchte eigentlich UFO-Forscher-Schauspieler und Alibi-Kasperles als Showpuppen! Ich nahm dies sprachlos und sehr frustriert entgegen, gerade auch als Medien-Kritiker. Ickinger: "Auch hier das tragische, dass die Serie Galileo-Mystery eigentlich interessant und auch qualitativ gut ist. Sehe ich mir gerne an. Da sind sonst auch kompetente Experten und Fachleute dabei, auch der Mark Benecke von der GWUP hat da schon mitgemischt. Aber dass die bei den Ufos und anderem Para-Zeug immer Blödsinn draus machen. Jetzt suchen die sich ein paar Nasen als Staffage. Ich hoffe ja nur, dass die übrigen Galileo-Mystery-Reportagen nicht nach demselben Muster entstehen." Mir selbst ist solch ein Verhalten in all meinen vielen Jahren auch im Umgang oder als Gast in Medien noch nie vorgekommen! Mich hat man nie gefragt: Was werden Sie denn sagen oder könnten Sie nicht dies oder das sagen? Ich sage da nur: Galileo würde wie eine >Fliegende Untertasse< im Grab rotieren, wenn er wüsste, was da in seinem Namen aufläuft...

 

*= Damit es nicht schräg daherkommt und man fälschlich glauben könnte, als sei ich ein Privat-TV-Hasser erkläre ich hier: Im Grunde ist es eine Bereicherung zum öffentlichen-rechtlichen Programm und ich nutze es in Sachen Unterhaltungs-Fernsehen selbst, sonst könnte ich ja nicht "24" mit ´Jack Bauer´ unter einem ´Bildungsvorbehalt´ in Sachen ´Verstehen Sie Spass?´ auf RTL II gucken! :-) Zwanzig Jahre Privatfernsehen ist inzwischen auch ein ´gerupftes Huhn´ - im Guten wie im Bösen. Trotzdem ist natürlich mir auch klar: Seit Werbung im Sinne von Reklame normale Begleiterscheinung des (kommerziellen) Fernsehprogramms ist, nennt man das Programm auch ein Füllsel zwischen zwei Werbeinseln. Ich habe darauf reagiert und nehme Filme auf Video auf, um beim späteren Schauen die Werbeblöcke überspringen zu können. Ich meine aber auch: Boulevard und Spaß sind nicht per se das ganz Andere oder gar Gegenspieler der Bildung. Es kommt immer auf die Machart an! Womöglich ist ja der ´homo ludens´ sogar ein wichtiges Zwischenglied auf dem Weg des Menschen von der Sofakartoffel zum gebildeten Zeitgenossen. Dass ARD und ZDF nun mit dieser Hypothese arbeiten, ist also vielleicht gar kein Fehler. Inbesondere wenn man an die ARD-UFO-Doku "Die UFO-Story" denkt, welche ja nicht umsonst mit einem Wissenschafts-Preis ausgezeichnet wurde. Die war zwar recht ´retro´ gemacht, aber in ihrem ruhigen und erklärenden sowie aufklärenden Inhalt kaum zu übertreffen. Wobei nicht zu verschweigen ist, dass die ZDF-Sendung "Roswell" aus der Knopp´schen ´History´-Reihe vom 1.Februar 2004 ebenso auf diesem Niveau lag. Auf der anderen Seite haben beide Sender aber auch schon UFO-Märchernstunden geboten. Ganz klar gesagt. Von der ARD-Show 1994 hatten wir es schon und so erinnere ich an die ZDF-Sendung "Ungelöste Phänomene: Das UFO-Rätsel" vom Nachmittag des 28.Juli 2005, die der aktuellen RTL II-Sendung geradezu die Hand als ufologisches Arrangement reichen kann (obwohl man in der Branche sagt, "Kollegen gibt es nicht, sondern nur Mitbewerber!", hier waren sie alle sogar echte ´Komplizen´ in Sachen Obskurantismus im UFO-Theater gewesen)! Den ZDF-Beitrag habe ich entsprechend analysiert gehabt, wie Sie wissen. UFO-Freunde des Phantastischen dagegen lobten (wie immer) genau das gezeigte UFO-Märchen- und Spektakelmaterial zur Förderung ihres Glaubens während die UFO-Phänomen-´Aufklärungsbeiträge´ dann normaler Weise als die "typische Medien-Verfälschung oder Verunglimpfung von allem was mit UFOs oder dergleichen zu tun hat" missverstanden und bejammert wird, um den Bogen zu einer ´geheimdienstlichen Vertuschungsaktion´ im Hintergrund aufzuspannen. Genauso normal ist dies, wie die UFOlogie-Kritiker aus der eigenen Szene als "im Auftrag der Geheimdienste unterwegs" abzuschieben. Jüngst äußerte sich so ein UFOlogie-Jünger: "Ja, auch ich habe den Eindruck, daß das Thema Ufo von allen Medien verunglimpft wird. Und zwar aus dem Grund, weil gerade diese Erscheinungen nicht hundertprozentig geklärt werden können. Aber um das zu vertuschen, werden diese Ereignisse ins Lächerliche gezogen. Und die Medien können sich darauf verlassen, daß Ihnen mehr geglaubt wird, als einzelnen Menschen, die das Gegenteil behaupten." Ein anderer: "Gerade wenn es um das Thema UFO´s geht, ist es ein leichtes Kritik an der Existenz von UFO´s zu üben. Da diese von den Regierungen schon lange verleugnet und öffentlich verbanalisiert wird. So öffne die Augen und urteile selbst!"

 

**= Was unmittelbar wohl seit den "Fliegenden Dreiecken von Belgien" und seit der Gerald Haines-Studie (ein Historiker des National Reconnaissance Office, der für die CIA zu derem 50.Geburtstag deren UFO-Akten aufarbeitete und dann der aufatmenden Welt erklärte, das bis zu 50 % {glaubt übrigens niemand in der Gemeinde der sachkundigen und erfahrenen UFO-Skeptiker - da iat eindeutig eine Null in der Zahl zuviel!} der UFO-Sichtungen aus dem Kalten Krieg auf geheimgehalte z.B. U-2- oder SR-71-´Blackbird´-Aufklärungsflüge zurückgingen) eine gern-benutzte Medien-Mythologie ist, die auch schon in der einstigen Pro7-"Welt der Wunder"-Reihe bei mindestens einem UFO-Beitrag zum Zuge kam und seither dort wohl auch wegen den ´Black Projects´ und den Aurora-Gerüchten als Blackbird-Nachfolgemaschine festsitzt. Frei nach dem Motto: Lieber tolle Super-Geheimwaffen wie bei James Bond und im utopisch-anzuschauenden Tarnkappenflieger-Design als die ollen >Fliegende Untertassen von den Aliens<, die keinen mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Zudem waren neben Fata Morgana-Erscheinungen nach Donald Menzel die Geheimwaffen-Theorie zur allgemeinen, einfachen UFO-Wegerklärung schon immer beliebt und wiederholte sich hier nur nochmals, weil man in Sachen Area 51 auch deren UFOs als nicht-erkannte F-117er-Wunderflieger (die sie aber auch nicht wirklich sind und um die man schon wieder Medien-Verzauberung wie bei der wohl für den echten Einsatz gar nicht existierenden ´Aurora´ betreibt!) schnell vom Tisch schieben konnte. Soviel auch in Sachen Mode und Trends, die die UFOlogie bzw das Thema zeitgenössisch erfährt. Und ihnen unterliegt - während die UFO-Phänomen-Ausbildung im Sinne einer Nachweisbarkeit von irgendeinem anomalen, exotischen Was-auch-immer-Phänomen sich nie veränderte und bei Null eingepegelt bleibt und die immer wieder einmal auftretenden spektakulär-wirkenden und aus der IFO-Normalität ausbrechenden ´UFOs´ wie bei Greifswald oder die Flir-Wärmebildkamera-Aufnahmen von der mexikanischen "UFO-Flotte" dann doch wieder nur zu ungewöhnliche IFO-Fehldeutungen und damit Enttäuschungen führen. Genauso ist es ja leider auch in der astrophysikalisch-kosmologischen Realwelt - "Leben auf dem Mars"- oder "Wasser auf dem Mond/Mars"-Meldungen entpuppen sich dann auch bisher immer als Flops. Ich sehe dies als die "UFOs" der Astrophysik an und die enthusiastischen Wissenschaftler machen dann die selbe Erfahrung wie die Öffentlichkeit mit den sensationellen UFO-Behauptungen - alles Pleiten, Pech und Pannen. So ist es doch (bisher).

 

Nochmals der Cosford-UFO-Zwischenfall - Gespensterjagd, und damit immer tolle Tage für die UFOlogie

 

Ein Fall in Sachen Realitätsorientierung. In der Nacht vom 30.auf den 31.März 1993* gab es einen kleinen aber heftigen UFO-Meldeflap, weil mehrere hundert Menschen im britischen Westen und Südwesten wie in Devon und Cornwall sowie in den West Midlands (erst später wurde bekannt, dass es ebenso derartige Sichtungen zum selben Zeitpunkt über Irland, Nordfrankreich und anderen Teilen Europas bis nach Portugal gab und alles auf einer Linie, enlang eines riesigen europäischen Korridors lag) zwischen 1 und 1:30 h (die größte Häufung fand für den engeren Zeitrahmen 1:10 und 1:15 h statt) glaubten da etwas durch den Himmel schießen zu sehen, was sie so zuvor noch nie gesehen haben. Unter den Zeugen gab es auch etlliche Polizeibeamte (darunter auch Militärpolizisten), die da glaubten "strange going on in the skies" ausgemacht zu haben. Meistens machten die Spontan- und Überraschungs-Zeugen aus, wie sich zwei helle Lichter in perfekter Formation quer durch den klaren Nachthimmel hin zum südöstlichen Horizont bewegten, begleitet von einem etwas schwächeren Licht, sowie einen einen leuchtenden Dampfschweif hinterlassend. Hierdurch entstand der optische Eindruck von "lights in a triangular formation", was für einige Leute so ausschaute, als seien dies Lichter in den Spitzen eines ansonsten dunklen dreieckigen oder diamentenförmigen Flugobjektes - eine überaus bekannte wahrnehmungspsychologische Standardreaktion nach der man z.B. durch die Lichter an einem echten nächtlings dahinfliegenden Standardlinien-Flugzeugs sich eine ´Fliegende Untertasse´ etc pp illusionieren kann. Schaut eben fast so aus wie... Eine Familie in Staffordshire erhielt sogar den Eindruck, dass das Objekt bald in einem naheliegenden Feld landen würde (auch ein Standard, bestens bekannt von Feuerballsichtungen, wenn der Feuerball dann quasi hinter der Erdkrümmung verschwindet und Zeugen den Eindruck erhalten, dass das Objekt "hinten im Wald runterging"). Zerbrechende Feuerball-Boliden wurden auch schon als "zigarrenförmig" in der Gesamtschau angesehen und man erinnere sich an die historische ´Rocketship´-Sichtung der Piloten Chiles-Whitted von 1948, weswegen die ersten Untertassen-Untersucher fürs Pentagon glaubten, dass die Untertassen von interplanetarischer Herkunft sein müssen und die sagenhafte ´Estimate...´ entstand, die selbst zum Konpirationsmythos wurde.

 

*= Verkompliziert wurde das Geschehen dadurch, das es am Abend des 30.3. zufällig noch andere und eigenständige sowie unabhängige UFO-Sichtungen gab, die dann zum Kerngeschehen hinzugerechnet wurden, obwohl sie gänzlich andere Fallinhalte hatten und auch gar nichts mit einem Reentry zu tun haben. Genau dies teilte ich auch in meinem Gespräch mit der Produzentin von ´Galileo-Mystery`mit und das damit all diese anderen Sichtungen natürlich einzeln zu bewerten sind. Von denen sie tatsächlich ein paar soweit noch nicht geklärt. Andere wieder waren auf Sea King-Helikopter-Aktivitäten zurückzuführen. Siehe dazu http://www.uk-ufo.org/cosford/sight... . Für Pope kam noch ein Stolperstein hin, weil er sich einredete, dass die aktuellen Ereignisse von 1993 genau drei Jahre "after the famous wave of sightings in Belgium that had led to F-16 fighters being scrambled to intercept a UFO being tracked on radar" auftraten und er darin eine Besonderheit zu erkennen glaubte.

 

Das das Phänomen ebenso über zwei britischen Militäreinrichtungen dahinzischte und von dortigen Wachen beobachtet wurde, bekam die Sache eine neue Wendung, als wenn nur Zivilisten soetwas massenhaft wie bei Feuerball-Boliden berichten. Da auch 3 oder 4 Wachen an der RAF Cosford die Geschichte meldeten und glaubten, dass das Phänomen direkt über ihnen dahinflog, bekam dann der Gesamtfall den Namen Cosford-UFO-Incident. Auf den Radarschirmen war jedoch nichts aufgetaucht und es gab keinerlei gemeldeten Flugverkehr. Auch an der 12 Meilen entferten RAF Strawbury wurde eine Erscheinung am Nachthimmel ausgemacht. In diesem Fall glaubte der dortige Wetter-Offizier Elliott sogar, das sich aus dem Licht eine solide dreiecksförmige Maschine mit ein paar roten Lichtern an seiner Seite herauslöste, irgendwo in der Größe zwischen einem C-130 Herkules-Transportfllieger und einer Boeing 747, die kaum höher als 70 Meter über die Anlage flog und scheinbar ein leichtes Summen von sich gab. Angeblich habe dieses Objekt dann noch einen Lichtstrahl herabgeschickt, der quasi die Gegend wie suchend ´abtastete´. Am äußeren Ende der Anlage zog der feine, enggebündelte Lichtstrahl sich dann ins Objekt zurück und das UFO flog dann mit 20-30 mph fort. Es gewann dabei an Höhe und schoß dann in kaum mehr als eine Sekunden zum Horizont davon und verschwand. So berichtete er es jedenfalls später- und ohne Zeugen für diese Extrem-Episode zu haben. Dieser perfekte SF-UFO-Fall wie aus Spielberg´s legendären UFO-Kinofilm ist aber eindeutig etwas anderes, als das was fast alle anderen Leute gesehen haben - und eben nicht ein und das selbe! Ausnahmen gibt es immer, wobei man die Kernfrage stellen muss: Warum ist dies so, RAF meteorological Officer hin oder her? Und ist ein solcher Zeugen damit lebenslang und automatisch ein "credible witness"? Und nur wegen solch einem Ausreißer bei einer Massensichtung dann einen komplexen Gesamtfall mit "no logical explanation" aufzuwerten und als echte "X-Akte" in den MoD-Files abzulegen* ist ein bisschen sehr weit hergeholt.

 

*= Nick Pope damals am MoD-UFO-Schreibtisch - noch nicht einmal richtig auf dem Bürostuhl eingesessen - in seiner abschließenden Bewertung dieser ´Massensichtung´ hatte damit erstmals etwas von "defence signifance" seinen Vorgesetzten zu melden, glaubte er jedenfalls nachdem die Radardaten-Überprüfung ergeben hatte, dass das Phänomen durch keinerlei bekannten zivilen oder militärischen Luftverkehr zustande gekommen war (was aber aufgrund der Fallnatur sowieso auszuschließen war): "It seems that an unidentified object of unknown origin was operating in the UK Air Defence Region without being detected on radar; this would appear to be of considerable defence significance, and I recommend that we investigate further, within MoD or with the US authorities." Und erstmals in Pope´s neuem Job reagierte sein Chef und stimmte mit Pope´s Folgerung überein - er erklärte so gegenübner dem Assistant Chief of the Air Staff: "In summary, there would seem to be some evidence on this occasion that an unidentified object (or objects) of unknown origin was operating over the UK." Der Fall - "the big case" - wurde zu Pope´s "turning point" und ab da glaubte er daran, dass die Außerirdischen Intruders im britischen Luftraum sind - "This is the most convincing UFO incident I´ve ever come across. It raises serious defence and national security issues. This is the case that turned me from sceptic to believer." Pope hatte auch Jenny Randles von der Geschichte unterrichtet, die aber selbst bereits in der Sache unterwegs war. Pope gab ihr diverse Daten von Polizisten, die die Erscheinung dem Ministerium meldeten. So hatte sie Zugang zu ihnen und der Untersucher Doug Cooper nahm sich den Meldern an. Endergebnis: Reentry. Und dies teilte Randles Pope auch klar mit. Er wehrte sich dagegen, weswegen Randles erstmals komisch guckte und eine kritisch-zweifelnde Haltung gegenüber dem Mann am UFO-Schreibtisch Ihrer Majestät einnahm. Während BUFORA bereit war, die Ereignisse dieser Nacht durchweg auf den Niedergang des genannten Cosmos-Satelliten zurückzuführen, wehrte sich das MoD dagegen und nannte den Fall selbst "unerklärt"! Also genau umgekehrt wie man es üblich erwartet! In den irischen Medien war damals die Geschehens-Deutung in Richtung der ´Aurora´ gegangen - http://www.anomalies.net/archive/Te... . Diese Spekulation erreichte den Head of Sec (AS) MoD to Assistant Chief of the Air Staff (ACAS).

Doch war schon am Tag nach dem originalen Ereignis eine simple Erklärung für den Überflug gefunden worden. Am Abend des 30.März 1993 hatten die Russen ihre Cosmos 2238 Funkkommunikationssatelliten in den Orbit geschickt - http://www.tbs-satellite.com/tse/on... .

cosmos-2238-1

Der dafür verantwortliche Tsyklon Raketenbooster 22586U trat bald darauf wieder in die Erdatmosphäre ein, zerbrach beim Durchgang in zwei/drei Teile und sorgte für ein himmlisches, südöstlich ausgerichtetes Reentry-Spektakel von Irland, über den Westen Englands, über den Ärmel-Kanal (selbst dort sahen Dutzende das feurige Phantom) auf den Kontinent hin ausgerichtet. Unter den Zeugen war zufällig auch der UFO-Forscher Peter Brookesmith, der die Erscheinung von den Preseli Mountains in West Wales aus sah und zunächst glaubte, dass da eine Formation von Düsenjets mit zugeschalteten Nachbrennern unterwegs war, aber dies verwarf weil der Vorgang völlig geräuschlos verlief. In der ´Fortean Times´ 194 schrieb er zusammen mit Jenny Randles in dieser Sache einen Artikel und sie erinnerten aufgrund einiger früherer Reentry- sowie vielen Feuerball-Boliden-Vergleichsfälle* daran: "Witnesses - even trained observers - often make fundamental errors when they try to estimate the direction and height of lights seen in the night sky, especially when they are visible only for a short period of time with few reference points. Debris burning up high in the atmosphere can appear much closer, and where formations of lights appear the human mind can ´fill in the gaps´ to produce impressions of structured objects as witnessed in the diversity of the witness statements found in this case. Observers are also frequently mistaken about precise times sightings are made, which must explain the reports here clearly describing the same phenomenon but at wildly different times and even dates." Jenseits dessen berichtete RAF Fylingdales - "which tracks satellites and ballistic missiles" - Pope, was zum hier besprochenen Vorfall festgestellt worden war - aber der russische Raketenstufen-Reentry zum relevanten Sichtungszeitpunkt! Das US Space Command war über den Reentry ebenso informiert. Pope wischte dies weg - und zwar an der Basis nur wegen der Darstellung

Quelle: CENAP-Archiv

4291 Views
Raumfahrt+Astronomie-Blog von CENAP 0