17.06.2007
Presse - 60 Jahre UFO-Mythologie: "Das Kommen der >Fliegenden Untertassen<"
Wie die UFOs nach Deutschland kamen - Die ersten Untertassen-Berichte in der Presse und es dauerte seine Zeit bis die Deutschen ´UFOs´ sahen
Es ist nicht leicht, im UFO-Feld Durchblick zu bekommen - zuviele Sandburgen und Minenfelder machen den Zugang schwer, um ins ufologische Wunderland vorzudringen, in welchem riesige Seifenblasen buntschillernde Illusionen hergeben und selbst mancher fragende Geist davon träumt, dem goldgefüllten Kupferkessel nahezukommen, der sich am Ende des Regenbogens verbergen soll. Darüber hinaus stellt sich so mancher Merlin der Moderne als Gaukler heraus, der dem Rattenfänger von Hameln durchaus ebenbürdige Konkurrenz macht. Natürlich, es gab auch Verheißungen, Versprechungen und Verlockungen, die ihren Teil beitrugen, um den Untertassen-Mythos nach Deutschland zu bringen. Schließlich wuchs das UFO-Interesse des Publikums parallel einher mit der Weiterentwicklung von Raketen(waffen), der Erkundung des Kosmos um uns herum und den damit verbundenen Seltsamkeiten. Zu diesem Merkwürdigkeiten des Himmels zählten eben die unidentifizierten Flug-Objekte, welche traditionell zunächst als "Fliegende Untertassen" vorgestellt wurden - mit denen freilich ein ganz bestimmtes Bild verbunden ist: Raumschiffe aus dem Weltraum. Gefaktes Bildmaterial und Hollywood-Bilder (im wahrsten Sinne des Wortes) bestimmten (und bestimmen) die UFO-Konzeption in der öffentlichen Gewahrwerdung. Aber auch schräge Vögel und wirre Ideen kamen ins öffentliche Bewußtsein, manche sogar waren anerkannte Experten in anderen speziellen Fachgebieten und genoßen dort einen guten Ruf. Sobald sie aber über UFOs (oder besser Fliegende Untertassen) phantasierten, was zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht als solches nicht zu erkennen war (da wiederholt sich die Geschichte bis heute unendlich wieder), nahm man ihr Wort in dieser Affäre für bare Münze. Darüber hinaus werden Sie leicht feststellen, dass der UFO-Begriff immer wieder nicht ganz korrekt gehandhabt wird: man spricht fortlaufend von unbekannten Flug-Objekten. Das unidentifizierte Flugobjekt ist eine in ihrer Natur nicht erkannte Erscheinung während das unbekannte Flugobjekt suggestiv so wirkt, als seien diese Phänomene tatsächlich und immer als unerklärlich verdammt.
Diese Arbeit soll helfen, der UFO-Historie ganz speziell in Deutschland auf die Sprünge zu helfen und sie durchschaubar, überblickbarer und begreiflicher zu machen - auch des Willens wegen, die UFOlogie sowie den UFO-Glauben in ihren historischen Bastionen historisch zu durchleuchten. Dies ist schon wichtig, um verstehen zu lernen, wie sich ein ganz spezieller UFO-Aberglaube hierzulande ausbilden konnte und die UFO-Thematik zu einem modernen, visionären Mythos wurde. Nur wer umfassend und tiefgründig über die korrekten Hintergründe informiert ist, kann sich wirklich eine fundierte Meinung bilden und den UFO-Spuk einordnen. Gleichsam ist dies ein Blick ins sehr umfangreiche und vielleicht hierzulande einmalige UFO-Zeitungs- und Zeitschriften-Artikel-Archiv des CENAP, von dem die Szene seit Anfang an weiß, es aber befremdlicher Weise nie nutzen wollte. Naja, dies erklärt sich daraus, dass die Basis-orientierte Recherche genausowenig praktischer Alltag ist wie die aktuelle Hinterfragung von UFO-Meldungen neuerer Zeit. Will man die Gegenwart verstehen, wird der Blick auf die Vergangenheit unumgänglich. Eine solche Haltung ist wissenschaftsphilosophisch korrekt für jegliche scientific study, die breite Kreise der ufologischen Bewegung uns gerne absprechen wollen und eine kleine sich selbst elitär verstehende Truppe für sich selbst alleinig einvernehmen will, obwohl sie schon in den schlichtesten Prinzipien versagen und selbst in Anbetracht von Ockhams Rassiermesser-Prinzip am liebsten das Weihwasser wie gegen den Teufel hervorholen würden.
Natürlich wird diese historische Betrachtung (die da und dort auch entsprechende Kommentierung finden muß) keinen wirklich vollständigen Einblick geben können, aber in einem groben Rahmen die Eckpunkte sicherlich erfaßen. Sie finden Berichte aus Heimat-Zeitungen, Mantel-Blättern, Wochenzeitungen und Zeitschriften hier aufgegriffen. Eben all das, was auch dem Bürger auf der Straße im Laufe seines Lebens in Sachen UFOs aus den Printmedien entgegengesprungen ist. Mal sind es Meldungen, die nur in der jeweiligen Region bekannt wurden und mal sind es Artikel und Reportagen aus großen überregionalen Organen. Es wird nicht rein nur um UFO-Meldungen gehen, die über die ersten Jahrzehnte hinweg fast ausschließlich als "Fliegende Untertassen"-Darstellungen verwendet wurden, sondern auch den dazugehörigen Grenzbereich anschneiden, da die UFO-Frage natürlich nicht in einem Vakuum debattiert wurde, sondern Einflüße durch das gesellschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Umfeld wie Astronomie, Astro-Physik, Planetenforschung und aeronautische Entwicklung im Flugzeug- und Raketenbau erfuhr. Bemerkenswert ist auch, dass die Verwendung des Begriffs der "Fliegenden Untertasse" unreflektiert für alle möglichen Erscheinungen am Himmel übernommen wurde, auch wenn "bildlich" gänzlich andere Körper bzw Erscheinungen in ihrer Gestalt und ihrem Aussehen beobachtet worden sind. Doch mann kan auch feststellen, dass die bewußte Apostrophierung, also die Setzung von "Gänsefüßchen", die ganze Thematik immer mit unterschwelligen Fragezeichen besetzte. Nun, Sie werden auch Persönlichkeiten kennenlernten, die die UFO-Diskussion bestimmten, sei es durch ihre eigenen Erfahrungen oder sei es z.B. durch ihre Meinung aufgrund ihres beruflichen Potentials (auch wenn sich zeigen wird, dass sie damit auch völlig schief liegen können). Alle Leser dieser Studie sind aufgerufen ebenfalls aktiv zu werden und die Lücken dieser Arbeit zu schließen, sobald sie Ergänzungen in Form von Berichten aus ihrer eigenen Sammlung einbringen können.
Zunächst eine Meldung der ´Sächsischen Zeitung´ vom 13.Oktober 1946: >Eine geheimnisvolle Liliputrakete. Eine Rakete von der Größe einer Orange fiel in einer Straße von Ostende, gab die Zeitung "Soiv" bekannt. Sie erschien in der Form einer glühenden Kugel während ihres schwindelnden Laufes am Himmel, und sie zerplatzte am Boden, indem sie einen dunklen Rauch von sich gab. Es wurde nur eine kleine Patrone mit gläsernen Boden auf dem Bürgersteig gefunden.<
´Unbegründete Raketenangst´ hieß es am 25.Oktober 1946 in der ´Sächsischen Zeitung´: >Dieser Tage wurde über Berlin Mitte von mehreren Personen ein in Richtung von Ost nach West fliegender feuriger Ball mit weißlich-bläulichem Licht beobachtet. Wie eine Berliner Zeitung annimmt, handelt es sich um eine Rakete die nach vier Sekunden aus dem Gesichtsfeld der Beobachter verschwand.< [Hier zeigte sich, wie die Geisterraketen Skandinaviens als visionäres Gerücht auch in andere Teile Europas ausstrahlten, obwohl die Darstellung eher an einen Feuerball-Boliden denken läßt.]
´Geheimnisvolle Erscheinungen in Amerika´ hieß es am 6.Juli 1947 aus San Francisco im ´Der Landbote´: Die Berichte über das Auftauchen geheimnisvoller Himmelskörper, die im Volksmund "Fliegende Untertassen" bezeichnet werden, wollen nicht verstummen. An der amerikanischen Pazifikküste haben am Samstag angeblich Tausende von Augenzeugen die Erscheinung neuerdings beobachtet. Die tellerförmigen Gegenstände, die einen Durchmesser von mindestens zehn Metern haben sollen, fliegen nach einigen Berichten in 1500, nach anderen in mehr als 3000 Meter Höhe blitzartig durch die Luft. Ein kalifornischer Gelehrter, der bei der Entwicklung der Atombombe mitgewirkt hat, erklärte, dass man auf dem Flugplatz Muroc in der Wüste Mojave in Kalifornien mit scheibenförmigen Flugkörpern experimentiere. Major Schute, der Leiter des betreffenden Flugplatzes, stellt jedoch in Abrede, dass die "fliegenden Teller" mit den in Muroc durchgeführten Versuchen in Zusammenhang zu bringen seien. Laut einer anderen Theorie handelt es sich bei den "Untertassen" um die Auswirkungen von kosmischen Störungen als Folge der Atombombenversuche von Bikini, die im Universum zu einer "Kettenreaktion" geführt hätten. Die amerikanischen Militärbehörden sowie die zuständigen Stellen der Luftwaffe sind völlig ratlos und haben bisher für diese Himmelserscheinung keine Erklärung gefunden. Auf dem Flugplatz Muroc stehen die schnellen Düsenjäger für die Verfolgung der "Fliegenden Untertassen" bereit, denen jedoch kein einziger Flugzeugtyp gewachsen ist, da sie angeblich eine Geschwindigkeit von fast 2000 Stundenkilometern entwickeln.
Chicago (United Press): Immer mehr Berichte über "fliegende Würste" oder "Fliegende Scheiben" liegen vor, sodass die amerikanische Armee nun beschlossen hat, der Sache durch Einsatz schneller Jagdflieger auf den Grund zu gehen. Die Gelehrten studieren die Lawine der "Augenzeugenberichte", die schon vor 14 Tagen einzulaufen begannen. Nach den letzten Meldungen sieht man die "Scheiben" am meisten über Oklahoma.
´Beunruhigende Erscheinungen am Himmel der USA/Ganz Amerika sucht nach Erklärung für "fliegende Scheiben"´ meldete der ´Westfälische Kurier´ am 7.Juli 1947: "New York, 7. Juli. (DPD-Reuter). Das Geheimnis um die "fliegenden Scheiben" am Himmel Amerikas, die seit dem 25.Juni von Beobachtern aus 33 amerikanischen Staaten gesichtet wurden, und Geschwindigkeiten bis zu 1900 km in der Stunde erreicht haben sollen, ist noch immer nicht aufgeklärt. Der Erklärung eines amerikanischen Physikers, der das Auftreten der Scheiben mit Versuchen zum Studium der Atomenergie in Zusammenhang gebracht hatte, steht die Feststellung des Vorsitzenden der amerikanischen Atomenergie-Kommission, David Lilienthal, gegenüber, daß die Scheiben mit Atomexperimenten nichts zu tun hätten. Zur Aufklärung des Rätsels wurden am Sonntag auf Flugplätzen in Kalifornien Flugzeuge bereitgestellt, die beim Auftauchen der Scheiben eingesetzt werden sollten. Nachrichten über den Erfolg dieser Aktion liegen jedoch noch nicht vor. Inzwischen haben sich verschiedene Sachverständige über das Problem der "fliegenden Scheiben" geäußert. Ein Sprecher der Armeeluftwaffe in Washington betonte, daß die Dienststellen der Luftwaffe nicht die geringste Ahnung haben, um was für Erscheinungen es sich handeln könne und daß keine Anhaltspunkte für die Entwicklung von ferngesteuerten Geschossen vorlägen. Auch die wissenschaftlichen Sachverständigen der Luftwaffe ständen vor einem Rätsel. Ähnlich lauten Erklärungen eines Vertreters der amerikanischen Marine und eines Pressesachbearbeiters des amerikanischen Außenministeriums. Ein weiterer Erklärungsversuch liegt lediglich von einem amerikanischen Schriftsteller vor, der bereits in früheren Jahren "fliegende Scheiben" beobachtet haben will.
Amerikas "Fliegende Scheiben". Washington, 10. Juli (DPD-Reuter). In Neu-Mexiko ist eine der sogenannten "Fliegenden Scheiben", die plötzlich über verschiedenen amerikanischen Staaten auftauchten, gefunden worden. Möglicherweise handelt es sich, wie ein Sprecher des Hauptquartiers der amerikanischen Luftstreitkräfte bekannt gibt, um ein meteorologisches Gerät. Als Material wird Zinnfolie angegeben. Der Durchmesser soll 6 bis 8 Meter betragen. Jedoch haben die Untersuchungen bisher ergeben, daß nichts darauf hindeutet, der gefundene Gegenstand könne irgend eine Geschwindigkeit entwickelt haben, denn es ist nichts vorhanden, was auf eine Antriebsmaschine schließen läßt. Der Fund soll bereits im Laufe der vergangenen Woche gemacht worden sein. - So der ´Westfälische Kurier´ vom 10.Juli 1947.
Die "fliegenden Scheiben" in Amerika hieß es am 10.Juli 1947 in einer UP-Meldung aus dem texanischen Forth Worth, die Der Landbote aufgriff: Brigadegeneral Roger Ramey stellte eine "fliegende Scheibe", die bei Roswell in Neumexiko gefunden worden sein soll, als die Überreste eines Wetterballons fest, der mit einem "Radar-Reflektor" ausgerüstet war. Der Wetterballon besteht aus einem mit Silberpapier überzogenen Kastendrachen und einem Gummiballon. Es handelt sich um ein von der Wetterstation verwendetes Gerät zur Sondierung hoher Luftschichten, wobei die Meßresultate durch Radio automatisch übermittelt werden. Die Sache begann mit der Meldung des Sheriffs von Roswell, der berichtete, ein Rancher seines Distriktes habe einer der seltsamen "fliegenden Scheiben", die in letzter Zeit die Vereinigten Staaten in Aufregung gesetzt haben, in seinem Viehgehege gefunden. Der Bauer habe kein Telephon und konnte die Landung der "Scheibe", die vor einer Woche erfolgte, nicht früher melden. Der Gegenstand, der durch den Absturz sehr mitgenommen aussah, wurde dann in einer fliegenden Festung eiligst zu General Ramey gebracht, der das Rätsel schnell lösen konnte.
Die "Seeschlange" passt sich dem Atomzeitalter an! heißt die Schlagzeile vom 11.Juli 1947 im Emmenthaler-Blatt: In den amerikanischen Blätterwald hat man es hineingerufen, und aus dem europäischen (und natürlich schweizerischen!) tönt es heraus, dass man am Himmel der neuen Welt seltsame Dinge habe vorbeisausen sehen. Einige Leute, die es "mit Bestimmtheit gesehen" haben wollen, sprachen von "Fliegenden Tellern", anderen von fliegenden Badewannen, dritte von fliegenden Würsten riesenhaften Umfangs. Man stellte Flugzeuge bereit, die, falls solche Ungetüme wieder sichtbar werden sollten, sogleich Jagd nach ihnen aufnehmen müßten. Einem Piloten soll es sogar gelungen sein, eines der fliegenden Dinger abgeschossen zu haben - freilich nur am Biertisch, wie sich später herausstellte. Es ist sogenannte Sauregurkenzeit. Und zwischen den ersten und der bevorstehenden zweiten Pariser Konferenz ist einfach für Reporter "nichts Rechtes" los. Also rasch eine tüchtige "Ente". Das Ungeheuer vom Comersee hat seinerzeit ja auch keine schlechten Dienste geleistet...
Lake Success, 10.Juli (Reuter). Der ständige sowjetrussische Vertreter im Sicherheitsrat der Vereinigten Nationen, Gromyko, erklärte am Mittwoch in einem Interview, er habe noch keine der berühmten "fliegenden Scheiben" gesehen. "Ich möchte gerne eine solche fliegende Scheibe in farbiger Ausführung sehen", bemerkte Gromyko und fügte bei: "Es gibt Leute, die dieses Phänomen dem zu großen Ausfuhr britischen Whiskys nach den Vereinigten Staaten zuschreiben, während andere sagen, ein russischer Diskuswerfer, der für die olypmischen Spiele trainiere, sei sich seiner eigenen Stärke nicht bewußt gewesen und habe seine Disken bis nach Amerika hinübergeschleudert..."
Seit dem 25. Juni 1947 wurden in zahlreichen amerikanischen Bundesstaaten - bisher in deren 38 - im Luftraum Phänomene beobachtet, die in der Presse als "fliegende Scheibe", "fliegende Teller" usw.geschildert und in der Folge auch bereits ausgiebig glossiert worden sind. Wir selbst haben in der Nummer des "E. Bl." vom vergangenen Freitag darüber etwas ironisch berichtet und die spontane Meinung vertreten, dass es sich dabei um eine ja recht "zeitgemässe" Abwandlung der berühmten, alljährlich um diese Jahreszeit sonst in gewissen schönen Seen oder romantischen Fjorden und Meeresteilen - bezw. im Blätterwald - austauchende "Seeschlange" handle. Nun geht uns aber eine Beobachtungsmeldung zu - es ist unseres Wissen die erste aus der Schweiz bekanntgewordene -, die doch wohl die Selbstsicherheit diesen mysteriösen "Himmelskörpern" gegenüber einigermassen zu dämpfen imstande ist. Unser Gewährsmann, naturwissenschaftlich gebildet, verdient absolutes Vertrauen, und seine Beobachtung entspricht als solche zweifellos voll und ganz den Tatsachen.
Es war am Abend des 26. Juni, Zeit: zwischen 21.30 und 22.00 Uhr. Der Gewährsmann saß bei einbrechender Nacht noch vor seinem etwas erhöht über Langnau gelegenen Hause, aus dessen Garten man freie Sicht gegen die Schrattenfluh hat. Der Himmel war wechselnd bewölkt. Plötzlich erblickte er in Richtung Schrattenfluh, also am schon verdunkelten östlichen Himmelsgewölbe, eine stark leuchtende rötliche Scheibe, deren Widerschein an der Hauswand deutlich sichtbar war. Gerade das schreckte ihn auf; er glaubte zuerst, es handle sich um einen Kometen oder einen riesigen Meteoriten. Die "Scheibe" erschien ungefähr in der Größe eines Vollmondes (Vollmond aber war erst am 3. Juli, eine volle Woche später) und verschwand nach kurzer Zeit sehr rasch hinter den Wolken. Die plötzliche rötliche Belichtung der Hauswand erschreckte den Beobachter, der sonst gar nicht zimperlich ist, und er erwartete spontan einen Knall, bezw. die Explosion des seltsamen Himmelskörpers. Dieser verschwand jedoch lautlos hinter den Wolken und erschien nicht wieder.
Soweit die Beobachtung, die als "Phänomen" (im Wortsinne) frappante Übereinstimmung mit einigen amerikanischen, und neuerdings skandinavischen, Schilderungen aufweist. Unser Gewährrsmann kannte jene Meldungen aber nicht, er hatte bisher bloß unsere nicht auf Details eingehende Meldung in Nr. 79 vom 11. Juli gelesen. Seiner in keiner Weise befangenen Schilderung kommt daher zweifellos erhöhtes Gewicht zu. Es scheinen sich zur Zeit in der Tat Dinge abzuspielen zwischen Himmel und Erde, von denen die Völker, auf deren Rücken auch der nächste Krieg ausgetragen werden wird, noch keine Ahnung haben. Man könnte sich sehr wohl denken, dass gewisse Experimente, sei ihr Ursprung nun in den USA oder in der Sowjetunion zu suchen, von ihren Urhebern mit voller Absicht in diese Jahreszeit verlegt wurden, um Verwirrung über die Authentizität der verschiedenen Beobachtungen zu stiften. Das großangelegte Versuche mit ferngelenkten Geschossen, bezw. Untersuchungen der atmosphärischen Bedingungen in der Stratosphäre zwecks genauer Berechnung der Flugbahnen in dieser Höhe im Gange sind, dürfte kaum eine völlig falsche Annahme sein. Ob das im Oberemmental am Abend des 26. Juni beobachtete Phänomen damit im Zusammenhang steht aber kann nicht abgestritten werden. Wird die Menschheit sich mit fortschreitender "Zivilisation" wieder in Höhlen unter die Erde verkriechen müßen, um endlich sicher zu sein vor der eigenen Bosheit? (Langnau im Emmental, EMMENTHALER-BLATT, 16. Juli 1947.)
Das soll ein Teil einer "fliegenden Scheibe" sein! In Nord-Hollywood (USA) wurde die erste der "fliegende Scheiben", deren Geheimnis gegenwärtig die USA beunruhigt, aufgefunden. Es handelt sich aber jedenfalls nur um einen Teil der gespensterhaften Projektile, eine flache Scheibe von 75 cm Durchmesser und 450 Gramm Gewicht. Der Finder erklärte den Vertretern der Behörde, dass eine dieser Scheiben in seinem Garten fiel. (ATP.) "Fliegende Teller" im Tessin? Ein Korrespondent des "Corriere del Ticino" berichtet, dass am Montag früh um 3 Uhr ein leuchtender Körper am Himmel beobachtet wurde, der unter schrillem Pfeifen in der Richtung von Osten nach Westen den Himmel durchquerte. Man glaubt, dass es sich um die berühmten "fliegenden Teller" handelt. Andere Personen sind der Meinung, dass es sich um einen Meteor ungewöhnlicher Größe gehandelt habe. (Langnau im Emmental, EMMENTHALER BLATT, 8.August 1947.)
- Schon hier wurden interessante Details deutlich: Zum einen die Unsicherheit ob des neu aufgetauchten Phänomens, zum anderen aber auch die Einbringung von Lösungsansätzen (wie hier zum Beispiel die Erwähnung, dass die Stratosphäre erforscht wird) bis hin zum Spott. Natürlich ist auch bedeutsam, dass die Darstellungen über seltsame Himmelsereignisse Leser aufmunderten, über ihre eigenen Observationen zu berichten, die sie sich nicht erklären konnten. In diesem Fall aus dem Tessin eine Meldung, die zwar als mit Fragezeichen gesetzter Fliegender Teller einging, aber welche auch gleich aufzeigte, dass da andere Zeugen des selben Geschehens eher von einem natürlichen Objekt ausgingen (Meteor von ungewöhnlicher Größe) - und genau diese Situation erleben wir bis heute weiter. Was die einen als UFO betrachten, muß für andere noch lange keines sein. Nebenbei finden wir in auch die erste Meldung über einen Untertassen-Fund! Und nun wollen wir uns einmal anschauen, wie die Untertassen nach Deutschland kamen. Dies ist insofern interessant, da in der Nachkriegszeit Deutschland vielerlei andere Probleme zu bewältigen hatte, als sich mit "bunten Meldungen" zu unterhalten. Der Überlebenskampf und der Wieder-Aufbau forderte seinen Zoll. Jeder, der sich einmal in ein Zeitungsarchiv wagt, wird dort hoch-interessante zeithistorische Erfahrungen machen können. So waren Rudolf Henke und Werner Walter z.B. im Dezember 1997 im Archiv der ´Frankfurter Rundschau´, eine der großen, überregionalen Tageszeitungen des Landes, um vom Herbst 1946 (Zeitpunkt des Auftauchens der skandinavischen Geisterraketen) bis Mitte 1948 (nach dem Fall Mantell) einmal die dortigen Mikrofilmrollen durchzuforsten. Leider wurde wir bei dieser Zeitung ob Meldungen von Geisterraketen, Fliegenden Untertassen und UFOs aus dem genannten Zeitraum nicht fündig. Dabei wurde aber auch klar, dass das Tageszeitungsmachen damals unter schwierigen Umständen verlief, zudem gab es im Jahr 1946 nur 37 deutsche Zeitungen in der sogenannten US-Zone, die dem Alliierten Kontrollrat unterstanden, darunter folgende Blätter, in deren Archiven Sie selbst Nachforschungen und Recherchen anstellen könnten:
+ Isar-Post, Südost-Kurier, Der Allgäuer, Marburger Presse, Frankenpost, Hessische Nachrichten,Wiesbadener Kurier, Rhein-Neckar-Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Fränkische Presse, Heilbronner Stimme, Badische Neueste Nachrichten, Main-Post, Süddeutsche Zeitung, Donaukurier, Donau-Zeitung, Main-Echo, Darmstädter Echo, Wetzlarer Neue Zeitung.
Zunächst war der Mangel schlichtweg an Papier festzumachen, weswegen die FR z.B. nur alle paar Tage erschien und dann auf vier Seiten Umfang reduziert war - im Zeitraum Sommer 1947 bis Frühjahr 1948 gar gab es Papier-Versorgungsprobleme, die dazu führten, das manche Ausgaben gar nur aus zwei Seiten bestanden. Dann waren die Themen schlichtweg von den Kriegsfolgen (Nürnberger Prozesse etc) und Sorgen und Nöten der Menschen bestimmt (Ausbleiben von Kartoffellieferungen nach Frankfurt und im Herbst 1947 lieferte das Rheingau keine Weinernte ab), es war eine herbe Zeit - ohne Unterhaltung und ohne Spaß (in der Zeitung). ´Untertassen in Amerika´ des Jahres 1947/1948 waren so gesehen für Deutschland kein Weltthema, wie man es immer so schön nachliest.
Merkwürdige Erscheinung am Himmel meldete am 23.August 1947 die Süddeutsche Volkszeitung: In den letzten Wochen behaupten sich mit einer gewissen Hartnäckigkeit Meldungen in der westlichen Presse, wonach raketenähnliche Flugkörper am Himmel beobachtet wurden. Einmal war es in Schweden, dann wurden die Erscheinungen in England festgestellt, und aus Texas wurde gemeldet, dass die Einwohner auch hier die gleichen Beobachtungen machen konnten. Nun scheint sich so ein Phänomen auch über Rastatt bewegt zu haben. Ein Rastatter Bürger hat uns seine Beobachtungen in kurzer, protokollarischer Form zugestellt. "Am 19.August, abends kurz nach 21 h, beobachtete ich, wie ein Leuchtkörper mit weißem Licht (wie von der Magnesiumleuchtkugel bekannt), in etwa 200 m gleichbleibender Höhe flach, etwa von der Industrie bis gegen den Stadtrand dahinflog. Erst glaubte ich, es handele sich um ein Flugzeug, doch zersprühte das Ganze nach etwa 1 bis 2 Sekunden ähnlich einer Rakete und war verschwunden. Die Fluggeschwindigkeit dürfte die eines schweren Artilleriegeschosses gewesen sein. Merkwürdig erschien mir, dass, wie erwähnt, die Flugbahn flach, und nicht in Bogenlinie verlief." M.Friedrich
In den Tagesneuigkeiten des ´Badener Tageblatt´ vom 13.Januar 1948 fand sich dies: New York. "Fliegende Untertassen" sind erneut am Himmel der Vereinigten Staaten aufgetaucht. Nach den Erklärungen eines Obersten, der zum "Abfangen" eines dieser geheimnisvollen Körper drei Flugzeuge starten ließ, flogen die "Untertassen" in ungefähr 7000 Meter Höhe mit einer Geschwindigkeit von etwa 300 Stundenkilometern. Eine der Erkundungsmaschinen explodierte, ohne dass sie mit der "Untertasse" in berührung kam. [Dies ist eine überdramatische Erstdarstellung des Fall Thomas Mantell.]
Und dann kamen (endlich) die Untertassen nach Deutschland! Bitte einen Tusch für sie:
>Auch Berlin meldet jetzt "Fliegende Untertassen - "Flammenbündel schossen aus der Scheibe"< hieß es am 24.März 1950 in der ´Abendpost´: "Fliegende Untertassen", die einige Berliner über dem Innsbrucker Platz gesehen haben wollen, waren gestern das Stadtgespräch von Berlin. Sie beschrieben die Untertassen als ein kreisrundes silbernes Gebilde, das in sehr großer Höhe auf der Stelle geschwebt habe. Zeitweilig seien Flammenbündel aus der Scheibe hervorgeschossen. Das silberne Etwas habe sich schließlich mit großer Geschwindigkeit in nördlicher Richtung entfernt. Über dem Nürnberger Dutzendteich. Zwei Fliegende Untertassen wurden nach einer Meldung der Radiostation der amerikanischen Besatzungstruppen, "afn", am Mittwoch, den 22.März, gegen 11:30 h in großer Höhe über dem Nürnberger Dutzendteich von mehreren Personen gesehen. Und über Österreich. In Österreich wollen Insassen eines DP-Lagers in Viellach (Kärnten) vor drei Tagen eine "Fliegende Untertasse", etwa von der "Größe des Mondes" gesehen haben.
>"Fliegende Untertasse" abgestürzt - Absturzstelle auf dem Königsberg wurde abgesperrt/Gnomenhafter Pilot soll dem Heimatmusuem übergeben werden< meldete am 1.April 1950 (einem Sonnabend, Samstag) die ´Allgemeine Zeitung´ (der Lüneburger Heide) in der Sparte "Aus Stadt und Land": Ein Flugapparat unbekannten Typs stürzte heute morgen gegen 4:35 h am Rande eines Feldweges ab, der hinter der höchsten Erhebung des Königsberges von der nach Niendorf II führenden Sandstraße nach rechts abzweigt. Der AZ-Redakteur vom Dienst, der, durch Geräusche aufmerksam gemacht, veranlaßt wurde, seine Arbeit am Fernschreiber zu unterbrechen, beobachtete den Absturz vom Dach des Verlagshauses an der Ringstraße aus und war als erster an der Unglücksstelle. Das verunglückte Flugzeug hat die Form einer ovalen Diskus-Scheibe, an deren beiden Längsseiten zwei stumpf-abgerundete Flügeldreiecke herausragen. Die Spannweite beträgt etwa neun meter, während die Länge des Projektils auf 14 Meter geschätzt wird. Auf Grund des fremdartigen Materials und des auch namhaften Uelzener Technikern, die später noch mit herangezogen wurden, unbekannten Triebsatzes neigen sachverständige Kreise zu der Auffassung, dass es sich um eine der vielerwähnten "Fliegenden Untertassen" von einem anderen Planeten handen muß. Diese Vermutung wird bestätigt durch den Fund eines merkwürdigen, gnomenhaften Wesens, das unmittelbar nach dem Absturz des Flugapparates mit Hilfe eines feinsinnig konstruierten Fallschirmes, dessen präzise Ausführung einen unwahrscheinlichen technischen Vorsprung im Herkunftslang der "Fliegenden Untertassen" vermuten läßt, in der Nähe der Sandgrube vor dem Königsberg niederschwebte. Dieses Wesen ist etwa 93 cm groß und gleicht in der ein anatomischen Struktur weitgehend dem menschlichen Körper. Der Kopf, der weder Nasen noch Ohren, sondern statt dessen nur kleine, ovale Öffnungen an den entsprechenden Stellen aufweist, ist überdimensional groß und unbehaart. Die beiden Arme des Wesens sind mit den Oberschenkel-Gelenken verbunden: an den Schultern befinden sich also keine Gliedmaßen. Der Wissenschaft ist ein sehr ähnliches Wesen unter der Bezeichnung "Ontario 12250" bekannt. In der Nähe der gleichnamigen kanadischen Stadt ist bekanntlich am 12.Februar dieses Jahres ein derartiges Wesen aufgefunden worden. (Siehe AZ vom 14.März.)
Wenige Minuten nach dem Eintreffen der AZ-Reporter kamen auch einige Amtspersonen zur Absturzstelle. Sie benachrichtigten sofort eine Wachmannschaft, die in kürzester Frist mit drei Jeeps zur Stelle war und das Gelände hermetisch abriegelte. Ebenfalls abgesperrt wurde die große Sandgrube, wo der Pilot der "Untertasse" aufgefunden worden war. Die ersten Ermittlungen ergaben, dass eine Reihe von Zeugen den Flugapparat bereits gegen 4:10 h über der Stadt beobachtet hatte. Die "Untertasse" war mit kometenhafter Geschwindigkeit unter Zurücklassung einer blau-violetten Stichflamme im Zick-Zack-Kurs mit wechselnder Höhe über dem Stadtgebiet aufgetaucht und verschwand dann in der leichten Morgendämmerung im Osten. Wenige Minuten später tauchte der Apparat jedoch etwa über der Siedlung am Hambrocker Berg wieder auf und bog im scharfen Winkel auf den Königsberg ab, als er über dem Judenfriedhof angekommen war. Die Flughöhe hatte sich inzwischen merklich verringert. Ein rasantes Knattern und Fauchen ließ auf Störungen im Triebwerk schließen. Der Pilot versuchte offensichtlich, den Höhenverlust durch äußerste Inanspruchnahme der Leistungsfähigkeit des Raketensatzes wettzumachen, konnte jedoch eine wellenförmige Fluglinie nicht vermeiden. Ein Aufprall auf das Hauptgebäude der Hambrocker Ziegelei, das in seinen wesentlichen Teilen in Trümmer gelegt wurde (Siehe Titelbild) brachte einen letzten verzweifelten Versuch, dem Fiasko zu entgehen. Der Absturz war jedoch nicht mehr zu vermeiden.
Die angestellten Untersuchungen führten zu der Erkenntnis, dass die vor allem aus den USA gemeldeten riesenhaften Ausmaße der "Fliegenden Untertassen" stark übertrieben sein müssen. Auch ist die Bezeichnung "Untertasse" unzutreffend: eher ließe sich der Begriff "Geflügelter Diskus" verwenden. Über die Maßnahmen, die zur Beseitigung des Flugapparates unternommen werden sollen, ist zur Stunde noch nichts bekannt. Der merkwürdige Pilot der "Untertasse" soll jedoch, wie verlautet, dem Uelzener Heimatmuseum übergeben werden, da sich anatomische Studien, die die in Ontario gewonnenen Erkenntnisse vertiefen könnten, nur in beschränktem Umfange durchführen lassen. Durch den Sprung aus seiner Kabine, die dem atmosphärischen Druck seines Herkunftsplaneten angepaßt war, begab sich der Gnom ja in ein gebiet mit völlig anderen Druckverhältnissen und wurde durch zerstörung seines Organismus unverzüglich getötet. Über weitere Einzelheiten dieses sensationellen Ereignissen wird die AZ in ihrer nächsten Ausgabe berichten.
+ Begleitet wurde der Bericht von zwei Fotos (die K.H.Barich aufnahm): Bild 1 zeigt einfach nur ein bares Feld mit einem Baum in der linken Bildhälfte. Bild 2 dagegen "zeigt den AZ-Reporter an der Absturzstelle. Dies war das einzige Bild, das Uelzener Fotografen aufnehmen konnten. Zusammen mit anderen Zivilpersonen mußten auch die Reporter das Gelände nach der Absperrung verlassen". Zu sehen ist ein in Anzug gekleideter Mann, der gerade sein Motorrad abgestellt hatte und einen kleinen Anhang oder Aufwurf hochsteigt, um ein darauf angeblich liegendes Objekt vom genannten Typus "Geflügelter Diskus" zu bestaunen. Eindeutig handelt es sich bei dem Objekt um ein nachträglich eingezeichnetes Phantasiegebilde, wodurch der April-Scherz deutlich wurde.
>Bellissimo< hieß es am 3.April 1950 in der ´Allgemeine Zeitung´ (der Lüneburger Heide): Auf dem Uelzner Königsberg sucht man jetzt noch nach dem Zwerg, dem Pilot der "Untertasse" aus der Mars-Planeten-Rasse. Suchen hätte fast gelohnt. Grade da beschloß der Mond sich total uns zu verfinstern und - verdeckt von hohen Ginstern - glückte es dem Gnom zu fliehen! Wie man sieht, Planeten ziehen selbst den dunklen Vorhang zu, stehen fast auf du und du mit aprilgewachs´nen Wesen! (Rest ist unten dann zu lesen!) Unter uns: wer Spaß versteht und zum Cirkus Belli geht, wird in einer der sechs Ecken heut´ den Zwerg gewiß entdecken! Ob der Untertassen-Faun sich entpuppt als Circus-Clown? Beifall gäbs fortissimo! Ja, das wär´ Belli-ssimo! Wenn der Gnom nun nicht so will, war er wirklich Scherz-April. ok.
>"Fliegende Untertasse" abtransportiert - Völkerwanderung zum Königsberg. Die "Fliegende Untertasse", die im Morgengrauen des 1.April über dem Königsberg bei Uelzen abgestürzt sein soll (Siehe AZ vom Sonnabend), wurde inzwischen von einem Spezialkommando wieder dorthin gebracht, wo sie hergekommen war: Ins Reich der Fantasie. Es war jedoch eine Freude, zu beobachten, welche Völkerwanderung zum Königsberg dieser AZ-Aprilscherz ausgelöst hatte! - Auch die Hebebühne unter dem "Fünf-Propheten-Haus" wurde in der Nacht vom 1.zum 2.April wieder abmontiert. Es bleibt also auch hier alles beim alten. Denen aber, die sich in den April schicken ließen, rufen wir nachträglich ein frisch-fröhliches "April-April" zu! Redaktion<
>Jetzt auch in Deutschland< meldete dpa aus Mainaschaff und die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ schrieb so am 15.April 1950: Ein "Phantomflugschiff", ähnlich der "Fliegenden Untertasse", wollen zwanzig Einwohner der Gemeinde Mainaschaff bei Aschaffenburg am Mittwochnachmittag beobachtet haben. Das tellerrunde, mit einem Rauchring umgebene Flugzeug, sei deutlich zu erkennen gewesen und habe einem Autobusreifen ähnlich gesehen.
>Aprilscherz mit "Fliegender Untertasse" ernst genommen< hieß es in einer dpa-Meldung und die ´Frankfurter Rundschau´ vom 19.Juli {sic}1950 berichtete aus Uelzen: Um ausführliche Einzelheiten über den sensationellen Absturz einer "Fliegenden Untertasse" am Königsberg bei Uelzen wurde dieser Tage die Redaktion einer Uelzener Tageszeitung in dem Luftpostbrief eines 35jährigen amerikanischen Technikers aus Cleveland (Ohio) gebeten. "Der Artikel in Ihrer Zeitung bestätigt meine Nachforschungen, dass die Fliegenden Untertassen von einem anderen Planeten kommen", schreibt er und bittet gleichzeitig um Übersendung einer Photographie und ihrer "gnomenhaften Piloten". Er hatte Pech mit seiner Bitte. Der Artikel war am 1.April 1950 veröffentlicht worden.
>Kriegspsychose in München< meldete die dpa irgendwann 1950: Eine "Fliegende Untertasse" über dem bayrischen Wald und das inzwischen auf hoher diplomatischer Ebene laufende Luftgefecht über dem Baltikum waren zuviel für die Nerven einiger Einwohner des Münchener Stadtteils Bogenhausen. Nachdem sie sich die bevorstehenden Schrecken eines neuen Krieges gegenseitig genügend ausgemalt hatten, rüsteten sie in den Morgenstunden des Donnerstags mit allen Anzeichen der Furcht zur Flucht. Personenautos und Lastwagen wurden mit Hausrat und Gepäck beladen während die Spannungen zwischen Ost und West immer erregter debattiert wurden. Verschiedene Geschäftsinhaber in der als Schwarzmarktzentrum bekannten Möhlstraße bereiteten eine planmäßige Absetzbewegung in die bayerischen Alpen vor. Eine Kolonne von vier Personenautos und zwei Lastwagen mit etwa 30 Personen an Bord machte sich schließlich auf den Weg. Im Laufe des Vormittags beruhigten sich die Gemüter wieder und gegen Mittag bot die Möhlstraße ihr übliches Bild.
Irgendwann 1950 meldete auch die ´Kasseler Zeitung´: Fliegende Untertassen auch über Berlin und Nürnberg: Die durch die "Fliegenden Untertassen" hervorgerufene Psychose greift ständig um sich. Auch in Berlin wurden jetzt solche runden Gebilde gesehen, die in sehr großer Höhe auf der Stelle schwebten und aus denen zeitweilig Flammenbündel hervorschossen. Auch in Nürnberg wollen einige Personen Fliegende Untertassen gesehen haben, ebenso in Spanien, in Portugal. Er persönlich, sagte Prof.Belluzo, habe Pläne für eine "Fliegende Untertasse" entworfen, die aber 1943 bei der Flucht Mussolinis nach Norditalien "verschwunden" seien. Nach den damaligen deutsch-italienischen Plänen hätten die "Fliegenden Untertassen" Explosiv-Geschosse tragen sollen. Heute könnten sie Atombomben tragen, die ganze Städte zerstörten. Der italienische Wissenschaftler Belluzzo, eine Kapazität auf dem Gebiet des Raketen- und Geschützbaues und Konstrukteur der ersten italienischen Dampfturbine im Jahre 1905, erklärte, die Fliegenden Untertassen seien bereits 1942 in Deutschland und Italien entwickelt worden. Sie würden gegenwärtig wahrscheinlich "von irgendeiner Großmacht zu Studienzwecken" abgeschossen. Der Start könne ähnlich wie bei einem Torpedo durch eine Ladung erfolgen, während zum Antrieb Naphta und Luft dienen könnten.
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21.06.2007
60 Jahre UFO-Mythos: Wer ist nun der wahre Erfinder?
Im Bild: Bill Bequette von der Zeitung ´The East Oregonian´ löste den großen Himmelsspuk des Kalten Kriegs aus
Dies soll Bill Bequette sein, der Mann der wirklich der Welt einen Mythos mit der Namensgebung FLYING SAUCERS aufstempelte.
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Quelle: CENAP-Archiv