13.06.2007
Mythos: Roswell, UFO-Trümmer bei der USAF und UFO-Crash in Germany
Teil IV : Roswell
Die Wright-Field-Story
James W.Moseley brachte in seinem Nexus vom September 1954 eine interessante Geschichte ein. Hier berichtete er davon, bereits im April 1954 von einem Korrespondenten ein Schreiben mit folgendem Inhalt bekommen zu haben: "Meine Meinung ist, dass die Luftwaffe eine Untertasse oder Teile davon auf Wright-Patterson Feld versteckthält. Meine Ansicht basiert auf gesammelten Hinweisen - und einer solichen Sache: die Aussage einer Frau, welche im Herbst 1952 auf Wright während eines zweiwöchigen Red and White-Alarm anwesend war - hierbei erfuhr sie, das eine Untertasse nach Wright Field gebracht worden war...und sie sah ein Bild davon. Die Luftwaffe fürchtete sich davor, was wie wohl in der Untertasse finden würde und legte so eine Wand des Stillschweigens in Form eines vermeintlichen Angriffs (der Red and White-Alarm) um die Angelegenheit. Ich denke, die Untertasse wurde in der Gegend um Columbus, Ohio, gefunden, aber ich bin mir nicht sicher." Zu dieser Zeit hatte Moseley bereits ein Jahr lang intensiv Informationen zum Thema Fliegende Untertassen zusammengetragen und auf eine Reihe seltsamer Gerüchte gestoßen - wovon einige noch weitaus bizarrer waren als das eben eingebrachte. Mehrere dieser Gerüchte bezogen sich tatsächlich auf abgestürzte und geborgene Fliegende Untertassen - und das man kleine Männer aus dem Weltraum darin gefunden haben soll. Ein Anthropologie-Professor von der Columbia Universität soll so nach Wright-Patterson gerufen worden sein um diese Leichen zu untersuchen, ein Wissenschaftler in Massachusetts führte Röntgen-Aufnahmen durch, ein Mann in Los Angeles wußte von einer in Mexiko niedergegangenen Untertasse, ein Mann aus Florida hatte mit jemanden gesprochen der wieder jemanden kannte der ehemals einen Armee-LKW fuhr auf dem eine Untertasse abtransportiert worden war, ein Arzt aus New York will den Körper von kleinen Männern in einem dortigen Leichenschauhaus untersucht haben. Und so weiter. Die meisten dieser Geschichten waren nicht zu überprüfen "und jene, die ich untersuchen konnte stellten sich als Schwindel heraus oder waren als Beweis wertlos", berichtete Moseley. Deswegen hatte er eine Haltung eingenommen in der er solche Geschichten ablehnte und führte sie auf übersteigerte Phantasien zurück die nach 1950 aufgrund des Frank Scully Buches "Behind the Flying Saucers" aufblühten. Scully´s Buch selbst wurde von der Zeitschrift True schließlich auch als Schwindel deklariert, weil der Autor naiv auf Geschichtenerzähler hereingefallen war.
Aus diesem Grunde beeindruckte ihn das Schreiben kaum, aber als er dann den Schreiber besuchte wurde ihm ein Tonband abgespielt, auf dem die Frau ihre Geschichte aufgesprochen hatte und Moseley war nun tief beeindruckt von den Darstellungen der Zeugin. War doch etwas Konkretes an der Sache? Moseley versuchte mit der Dame in Verbindung zu kommen um mehr zu erfahren, doch leider lehnte sein Korrespondent die Preisgabe von Name und Adresse ab. So setzte eine Detektivarbeit ein und im Juli 1954 gelang es Moseley mit der Frau in Kontakt zu treten. Daraus ergaben sich folgende Fakten: die Frau arbeitete als Zivilangestellte nicht auf Wright-Patterson, sondern auf einer anderen großen Militäreinrichtung in dem Gebiet von Ohio und ihr Job war es als Empfangsfrau der Nachtschicht auch die Fernschreiber-Nachrichten entgegenzunehmen, hierbei handelte es sich auch um kodiertes Material welches sie entschlüßelte und dann den jewieligen Abteilungen in aufbereiteter Reinschrift weiterleitete. Im August oder September 1952 hatte sie Anlaß im Fotolabor der Basis tätig zu sein und ein Armeefotograf entwickelte ein paar Aufnahmen, darunter ein Dutzend Fotos von einer Fliegenden Untertasse! Er erklärte ihr, das er diese selbst aufgenommen hatte als er jüngst mit einem Spezialauftrag an einen Ort nördlich der Basis beordert wurde um dort die abgestürzte Untertasse zu fotografieren. Einige Tage später hatte die Frau es dann mit Telexberichten zu tun in denen erklärt wurde, dass die erwähnte Untertasse unter strnger Bewachung nach Wright-Patterson gebracht werden. Es hieß so auch, dass man dort einen Red and White-Alarm vorbereiten würde, falls andere Untertassen erscheinen sollten und eine Gefahr für den Transport des geborgenen Gegenstandes bedeuten sollten.
Zwei Wochen später erhielt die Frau Meldungen in die Hand, wonach man inzwischen die Untertasse sorgfältig untersucht habe und man daher keine direkte Bedrohung oder Gefahr ausmachen konnte. Es gab auch keine Zwischenfälle mit anderen Untertassen. So war alsbald auch der Alarm aufgehoben worden. Die meisten Beschäftigten und Soldaten von Wright-Patterson erfuhren aber nie, was der wahre Grund hinter dem vorsichtshalber ausgerufenen Alarmzustand war. Laut der Zeugin war die Untertasse auf den Fotos etwa zehn Meter im Durchmesser und es gab an ihr keinerlei Fortsätze, abgesehen von einem etwas verdickten Rand dort wo die Ober- und Unterseite in der Mitte nahtlos zusammenkamen. Auf dem Fotomaterial sah man keine Fenster, aber sie hatte in den Messages gelesen, dass es doch Fenster gab die aber ganz anders waren als wir sie kennen - sie erlaubten nur einen Durchblick von innen nach außen. Es hatte einige Probleme für die Regierungs-Wissenschaftler gegeben, überhaupt in die Untertasse einzudringen. Ihre Hülle bestand aus zwei Materialschichten, die auf der Erde unbekannt waren. Diese spezielle Untertasse hatte keine lebenden Kreaturen mehr an Bord und schien ferngesteuert zu sein. Die Zeugin hörte aber Gerüchte wonach man in anderen aufgefundenen Untertassen kleine Wesen fand, die um die 90 Zentimeter hoch waren, aber dazu hatte sie keine weiteren Informationen.
Für den Forscher gab es nach dem Gespräch mit der Frau keinen Zweifel mehr an ihrer Aufrichtigkeit. Mit den bekannten Informationen in der Hand, versuchte Moseley nun näheres zu erfahren, gerade auch wegen den anderen diesbezüglichen Gerüchten, denen er bisher eher skeptisch gegenüberstand. So überredete er die Berichterstatterin ihr den Namen des Fotografen zu geben, aber sie baute schon einmal warnend vor: "Er wird nicht sprechen wollen da er noch im aktiven Dienst ist, außerdem ist er schon recht alt und hat sicherlich Angst um seinen Job." Tatsächlich konnte Moseley den Mann ausfindig machen und tatsächlich leugnete er alles. Er kannte die Frau zwar einigermapen gut, aber sie hatte viel zu dick aufgetragen als sie ihren Job beschrieb. Sie stand gar nicht auf der Stufe überhaupt geheime Informationen entgegenzunehmen oder mit solchen in Kontakt zu kommen. Betreffs den Untertassen sagte er aus, er wisse dazu auch nicht mehr "als in den Zeitungen steht" - und auch die Frau könne nicht mehr wissen. Moseley gelang es auch mit dem Vorgesetzten der Frau zu sprechen, der sie als ehrliche und effiziente Mitarbeiterin kennengelernt hatte. Damit war ein Endepunkt erreicht und einmal mehr erwies sich eine Story rund um ein "Geschenk der Sterne" als "keine einfache Sache". Klar ist, jemand hat gelogen, nur wer? Moseley war geneigt davon auszugehen, dass die Frau sich privat nur wichtig machen wollte und Elemente aus der Scully-Story aufgriff, mit ihrem eigenen Untertassen-Wissen aus den Zeitungen verband und aufgrund ihres beruflichen Hintergrunds eine neue Geschichte aufzog. Vielleicht um sich als Pseudo-"Geheimnisträgerin" wichtig zu machen.
Ist es nicht auch verwunderlich, das Donald Keyhoe (Gründer des NICAP in Washington, DC) als härtester Kämpfer in seiner Epoche für die "Freisetzung des UFO-Geheimnisses aus Händen der USAF" sich niemals um Alien-Storys und Crash-Abenteuer kümmerte? Gerade dieser Mann, der fest davon überzeugt war, dass die US-Luftwaffe wichtige UFO-Geheimnisse vor der Öffentlichkeit verbirgt, gab den Crash-Geschichten keinen Cent an Beachtung. Keyhoe war dazu ein Mann, der direkten Zugang zu höchsten Geheimdienst-Stellen und Militärs hatte, dem vieles im vertrauen mitgeteilt worden ist, der schon Jahre von der umstrittenen (und später künstlich hochgejubelten) "Estimate of Situation"-Lageeinschätzung wußte, noch bevor überhaupt ein Zivilist davon etwas mitbekam. Keyhoe konnte sogar für seine Gruppe Admirale und den ersten CIA-Chef gewinnen, die ein persönliches UFO-Interesse hatten, aber nie mit irgendwelchen Alien- und Crash-Geschichten daherkamen und dafür umso mehr sich über Piloten-UFO-Sichtungen aufregten und über UFO-Radarwahrnehmungen debattierten, die man ihnen dienstlich zugetragen hatte.
Die Zeiten eines politisch-wirkenden Donald E.Keyhoe schienen lange vorbei. Keyhoe hatte das politische Washington gelegentlich ganz gewaltig in Schwierigkeiten gebracht, um vom Pentagon angeblich zurückgehaltene UFO-Beweise in Form von Dokumenten freizupressen. Nun vergingen in diesem Bezug viele ruhige Jahre, jetzt keimt wieder eine neue Generation von UFO-Enthusiasten auf, die die Zeichen der Zeir für sich nutzt. Rund um den Roswell-Incident und den fragwürdigen MJ-12-Papers mischt man jetzt die politische Welt auf und will die Clinton-Administration unter Druck setzen.
Ed Komarek aus Thomasville, Georgia, ist ein Jungblut in der amerikanischen UFOlogie; wie es scheint, hat er aus der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gelernt und will die Erfahrungen und Möglichkeiten daraus für seinen ufologischen Streifzug nutzen. Zum zweiten Mal bereits marschierten UFO-Fans vor dem White House an der ruhmreichen Pennsylvania Avenue am 5.Juli 1993 auf, dieses Mal waren es bereits 100 Menschen, die in der relativ neuen Aktion "The Right to Know" im neben dem Führungszentrum liegenden LaFayette Park aufmarschierten und protestierten! Angefeuert von Sprechern der UFO-Bewegung (z.B.Antonio Huneeus, Larry Bryant, Tim Beckley) liefen sie im Kreis vor dem fernsehträchtigen Zaun und hielten Schilder hoch, um das "Ende der UFO-Geheimhaltung" einzufordern und sich mit dem Spruch "Yo, yo, UFOs, the people have a right to know!" in Stimmung zu bringen, was die Medien auch hinreichend bewunderten; Washington im District of Columbia hatte seine kuriose Sensation, für einen Tag. Die New York Times, die Washington Post und CNN waren wohlwollend dabei.
"Es war ein großer Erfolg", sagte ORTK-Mitbegründer Mike Jamieson gegenüber UFO Universe vom Frühjahr 1994 und geht davon aus, dass dies nur der Anfang für die neue Bewegung war! 71 Medienvertreter griffen den UFO-Marsch auf. Hochgehaltene Poster mit Aufdrucken wie "End UFO secrecy NOW" oder "Stop the Casmic Watergate" wurden eifrig fotografiert und gefilmt, um später einem Millionenpublikum gezeigt zu werden. Besonders stolz ist ORTK auf einen mehrmals gezeigten CNN-Beitrag ganz ohne unterschwelligem Spott. Nun ruft man die UFO-Gemeinde in allen Teilen der Welt auf, ähnliche Demonstrationen z.B. in LA, Chicago, Las Vegas, London, Paris oder Tokio durchzuführen (Bonn hat man vergessen, und: Wer kennt schon Oggersheim?). Es gab natürlich generalstabsgerechte Vorarbeit, um die Sache zum Erfolg zu führen: In den Wochen vor dem Marsch verschickten die Verantwortlichen ganze Pakete an führende Köpfe in der Medienindustrie, bestehens aus dem Buch UFO Crash at Roswell, einer Dokumentation von Bruce Maccabee über bereits freigegebene UFO-Dokumente der US-Regierung, einem Brief von Astronaut Gordon Cooper, einem umfangreichen Artikel zum belgischen UFO-Flap etc.
Was einmal das Anliegen eines Kalten Kriegers (Keyhoe) war, wird nun zu einem grundlegenden ufologischen Motiv und zu einer zielgerichteten Aktivität, die einen "noch größeren Erfolg haben würde, wenn das UFO-Establishment nicht so extrem konservativ wäre und sich unwillig zeigt, sich auf Experimente und Risiken einzugehen", bedauerte Komarek in der Winter 1994-Ausgabe des Kiosk-Magazins UFO Universe, unter weiter: "Es scheint, als würden die Führer der UFO-Gemeinde es versäumen, auf ihre Basis zu hören; nein, so unterminieren gar unsere Bemühungen. Was wir tun ist ein Kampf für die Freiheit der Information, ein Kampf den wir über die Medien führen, die Medien sind Auge und Ohr der Öffentlichkeit. Es ist wichtig, die Medien auf unserer Seite zu haben, nur so können wir unsere Botschaft an die Öffentlichkeit bringen. Die Botschaft heißt: Wir verlangen nach einem Blick auf den Beweis." Komarek geht davon aus, dass wenn die UFOlogie tatsächlich und ernsthaft dahinterher sei, die UFO-Vertuschung zu beenden, sie erkennen muß, dass das UFO-Problem zunächst wie ein politisches Problem zu behandeln und zu verstehen ist - politische Probleme drängen nach politischen Lösungen. Komarek schlägt so vor, sofort zu handeln und aus den verschiedenen UFO-Gruppen heraus einen PR-Ausschuß einzuberufen, der stellvertretend agiert, um den Beweis einzufordern. "Wir brauchen hierfür eine aggressive Führung, die sich auch gegen verantwortungslose Medienberichterstattung stellt und nicht für sie arbeitet", klagt der Mann ein, knallhart und irgendwie ist da auch was dran (aber: Mit wem will der Mann seinen Staat machen, da ja viele führende Gestalten sich nicht zu schade dafür sind, um mit z.B. dem National Enquirer etc ins Bett zu steigen).
Wurden die US-Präsidenten eingeweiht?
Washington, DC ist ja bereits einmal in dramatischer Weise von UFOs heimgesucht worden. Wir erinnern uns an die sommerlichen Ereignisse von 1952, als befremdlich anzuschauende Blips auf den Radarschirmen der Luftraumüberwachung auftauchten und zu einem spektakulären Fall führten. Es schien damals bereits so, als würden UFOs über dem White House ein- und ausfliegen. Die schnellsten Flugzeuge der damaligen Zeit wurden von diesen Besuchern ausgetrickst, so will es die Legende. Selbst Präsident Truman hat sich an sein Volk gewendet, um die große Panik zu reduzieren und die USAF bestens mit ihrem Job fertigwerde. Truman bereits soll ja die Operation Majestic-12 in Gang gebracht haben, um das Wrack un die Körper der Außerirdischen vom Roswell UFO-Crash geheimstens zu analysieren. Das angebliche Eisenhower MJ-12-Briefing Document vom 18.November 1952 wies daraus hin, dass der neugewählte US-Präsident Eisenhower über den Roswell-Absturz eingeweiht wurde. Ein ehemaliger Steward an Bord der Air Force One während der Zeit der Kennedy-Jahre stellte die Behauptung auf, einmal im Dezember 1962 mit Kennedy über UFOs diskutiert zu haben. Kennedy sagte ihm jedoch, dass seine Hände gebunden seien und die ganze Sache außerhalb seiner Zuständigkeit liege. Einer kontroversen Behauptung nach, soll durch einen ehemaligen Eisenhower-Berater (und angebliches MJ-12-Mitglied) Kennedy im Jahre 1963 von der Anwesenheit der Aliens unterrichtet worden sein, wobei er sich jedoch gegen die Geheimhaltungswünsche von MJ-12 stellte. Wilde Spekulationen durchziehen das UFO-Feld nun, dass dies der wahre Grund für den Mordanschlag auf Kennedy war! Für eine Verwicklung von Präsident Johnson in die UFO-Vertuschung gibt es keinen Hinweis, ihn scheint man vergessen zu haben. Zwei Quellen gaben Hinweise darauf, dass Präsident Nixon in das UFO-Cover-Up eingeweiht war. Robert Emenegger, ein Film-Produzent, wurde eingeladen die Norton AFB zu besuchen, um hier eine UFO-Filmdokumentation zu besprechen, in welcher USAF-Filmmaterial eingebracht werden sollte, welches eine 1964er UFO-Landung auf der Holloman AFB zeige. Emenegger soll eine Order gezeigt worden sein, die die Unterschrift von Nixon aufwies, wonach er die Freigabe des Films ausdrücklich genehmigte. Aus irgendwelchen verschwörerischen Gründen bekam Emenegger den Film jedoch nicht ausgehändigt; als er dies dann gegenüber dem White House Stabschef H.R.Haldeman beklagte, gestand dieser zu die Holloman-Landung zu kennen, aber dann wechselte er sofort das Thema und wollte nicht mehr darüber diskutieren. Die zweite Quelle ist Beverly McKittrick, die zweite Ehefrau des Komödianten Jackie Gleason. Ihrer Aussage nach soll Gleason 1973 zusammen mit seinem Freund Nixon die Homestead AFB besucht haben, wo man ihnen eingefrorene Aliens zeigte. Gemäß McKittrick war ihr Mann danach sichtbar von dieser Erfahrung erschüttert - als man Gleason später deswegen nochmals öffentlich fragte, winkte dieser nur ab. Gerald Ford hatte 1966 als Kongreßangehöriger ein UFO-Hearing durch einen Kongreß-Ausschuß durchgesetzt. Als er später dann Präsident wurde, soll er bei einem Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Valery Giscard d´Estaing auf Martinique, im Dezember 1974, die UFO-Realität bestätigt haben, ohne dies weiter auszuführen. Ford soll bei einer jüngeren Anfrage an ihn deswegen erklärt haben, dass sich seine Positon seither nicht verändert habe.
Präsident Carter gestand zu, als Governeur von Georgia 1969 ein UFO gesehen zu haben und während seiner 1976er-Wahlkampfkampagne erklärte er: "Wenn ich Präsident werde, würde ich alle Informationen dieses Landes über UFOs der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zugänglich machen." Doch dieses Versprechen wurde von ihm nicht honoriert, so sehen es jedenfalls amerikanische UFOlogen und vergessen dabei, dass die FOIA in der Carter-Administration duchgebot wurde und damit die UFOlogie, interessierte Öffentlichkeit und Wissenschaft Zugang zu einer ganzen Reihe interessanter UFO-Regierungsdokumente aus den Geheimarchiven erhielt. So gesehen hat Carter tatsächlich über den bürokratischen Arm den Weg freigemacht. Im vermeintlichen "Project Aquarius"-Einweisungspapier vom 14.Juni 1977 wird eingebracht, das man Carter über die UFO-Lage informierte. Eine diesbezügliche Anfrage von Las Vegas TV-Ansager George Knapp bei Carter, zig Jahre später, blieb unbeantwortet. Präsident Reagan sah ebenso 1974 ein UFO, als er noch Governeur von Kalifornien war. Film-Produzent Steven Spielberg erzählte nach der Uraufführung seines berühmten Films ET gegenüber Freunden, dass er bei einer privaten Vorführung im Weisen Haus von Reagan gesagt bekam, dass er seinen Film einer Handvoll Leuten gezeigt habe, die genau wüßten, wie wahr seine Filmstory sei.Von größerer Bedeutung sei dann aber auch, das Reagan während fünf Gelegenheiten (gar einmal auf einem 1985er Gipfeltreffen in Genf mit dem sowjetischen Präsidenten Gorbachov) auf das Thema kam, wie sich die Nationen verhalten würden, sobald sie einer außerirdischen Bedrohung gegenüber ausgesetzt seien. Es gibt vitale Spekulationen (ohne Beweis, natürlich), dass der ehemalige Direktor des CIA, Bush, Direktor von MJ-12 während der Reagan-Administration war. Gleichsam wird behauptet, das Vizepräsident Dan Quayle Direktor von MJ-12 war, als er für die Bush-Administration arbeitete. Was bleibt ist natürlich die aktuelle US-Regierung um Präsident Clinton und Vize-Präsident Gore. Sie sollen bereits über die Anwesenheit der Aliens auf Erden informiert sein. Wie es ausschaut, ist Clinton nicht bereit ohne Zustimmung von MJ-12 sein Wissen weiterzugeben.
Weitere Aktivitäten zum Bruch der Geheimhaltung...
Bereits drei öffentliche Demonstrationen alleine am 21.August 1993 hielt das Long Island UFO Network unter John Ford ab, auch hier wurde die Verschwörungs-Politik der US-Regierung betreffs UFOs angeprangert. Schwerpunkt war hier das Suffolk County Police-HQ und der Southhaven Park - beide wichtige Örtlichkeiten rund um das Geschehen zu einem UFO-Crash vom 24.November 1993. Ähnlich verhielt es sich am 14.8.93 als eine UFO-Truppe in Grand Rapids, Michigan, marschierte. Und im Herzen von New York City´s Greenwich Village hielt man anno 1993 das Erste UFO Festival ab. Richie Havens, einer der originalen Veranstalter des berühmten Woodstock Festivals, tauchte hierzu auf und verkündete, ein echter UFO-Gläubiger zu sein; dann griff er zur Gitarre und improvisierte einen UFO-Song. Festival-Veranstalter Michael Luckman ergriff die Chance und bat darum, dass ihn Havens dabei unterstützen möge, ein UFO-Woodstock güt August 1994 zu planen, dem 25.Jahrestag des originalen Woodstock-Ereignisses. Havens sagte spontan zu, da man bei diesem UFO-Woodstock eine musikalische Friedensbotschaft an die Aliens schicken möchte. Das New Yorker UFO Festival wurde musikalisch von den neuen New Yorker UFO-Rock-Gruppen "Aloid" & "Interplanetary Invasion" begleitet, die ihre Songs Abduction, Missing Time, The Inside Truth of Hangar 18 und Pyramids on Mars vorgestellt haben. Dr.Jean Mundy, ein Entführungs-Psychologe aus New York, stellte einen Einakter "Believe Me" vor. Major Ret.Colman Von Keviczky/ICUFON tauchte ebenso auf dem Festival auf und brachte ein außerirdisches Metallstück mit, welches man 1980 in Ungarn von einem mehr als 3 km tief vergrabenen UFO geborgen haben soll, welches vor 200 Millionen Jahren abstürzte und auf dessen Oberfläche schallplattenähnliche Rillen zu sehen sind. Doch nun wieder zurück in die Vergangenheit.
Der Life-Artikel. Am 7.April 1952 erschien das Magazin LIFE mit einem aufsehenerregenden UFO-Artikel und der Schlagzeile Haben wir Besucher aus dem Weltraum? von H.B.Darrach jr und Robert Ginna. Die USAF hatte eine Woche zuvor den Journalisten einige Hintergrundinformationen vermittelt, wonach man weiterhin a. die Untertassen studieren werde und b. sie weiterhin auch Teil der Nachrichtendienst-Arbeit sind. Die USAF und ihr Geheimdienst betreiben das Projekt um " so bald wie möglich herauszufinden, was für die gemachten Observationen verantwortlich ist". Abfangversuche und der Einsatz von Radar und Fotoausrüstung würden unternommen, um "zu versuchen, faktische Daten zu erhalten. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werden auch Versuche unternommen, um solche unidentifizierten Objekte zu bergen". Deswegen rief die USAF über LIFE die Bürger der großen Nation auf, ihre Sichtungen dem nächst-erreichbaren Luftwaffen-Einrichtung zu melden und man versprach den Berichterstattern "Vertraulichkeit des Wortes" und das niemand verspottet werden soll. Interessanter Weise verweist LIFE auf den Fall Mantell und das sich dieser von einem Skyhook-Stratosphärenballon hatte narren lassen, "während der Fall weiterhin in den Luftwaffen-Akten als ungelöst aufgelistet ist". Erst im Herbst 1957 (also fast zehn jahre später!) gestand ein Sprecher der US Air Force in Dayton, Ohio, ein: Captain Thomas Mantell, der in den späten vierziger Jahren bei der Verfolgung eines UFO in seinem Flugzeug bei Louisville in Kentucky den Tod fand, starb an Sauerstoffmangel. Bei dem von ihm verfolgten Objekte dürfte es siuch um einen meteorologischen Ballon der Marine gehandelt haben. Der todbringende Sauerstoffmangel trat ein, weil der Pilot mit seiner P-51 ohne Sauerstoffvorrat zu hoch gestiegen war. (Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 9.November 1957)
Der Hintergrund eines FBI-Memos. Gerne zitieren und zeigen UFO-Fans ein US-Regierungsmemorandum vom 28.April 1953 von einem Master Sergeant Ralph E.Brown aus Fort Hayes, Columbus, Ohio, an den FBI. Jerome Clark hat im Band 2 seiner UFO-Enzyklopädie den Hintergrund dazu aufgehellt, da es hierzu eine Untersuchung durch den Chief of the Security Division beim HQ der Armee in Washington, DC gegeben hatte (was die UFOlogen bisher uns verschwiegen haben): Eine fremde Person hatte Brown am 24.April an der Bar des Deshler-Walleck Hotel angesprochen und gefragt, wo er stationiert sei. Daraus entwickelte sich ein Gespräch, bei dem der Fremde behauptete in Verbindung mit Wright-Patterson AFB zu stehen und aus eigener Anschauung zu wissen, dass dort drei abgestürzte Raumschiffe aufbewahrt würden. Eines war stark beschädigt, aber die anderen beiden waren relativ intakt. Die Körper der UFO-Insassen sollten sich ebenfalls dort befinden. Die Luftwaffe sei sehr verunsichert deswegen und wisse nicht, wie sie diese Sensation der Öffentlichkeit mitteilen solle, sodass sie zunächst einmal einer Gruppe von vertrauenswürdigen Einwohnern in Columbus einweihte. Master Sergeant Brown fragte den Mann, ob er mit dieser Gruppe zusammentreffen könne, aber der Fremde erklärte daraufhin, das nur sie selbst auf ihn zukommen würde, wenn sie es für interessant erachte. Nachdem der Mann abgezogen war, fragte Brown den Barmixer, ob er den Typ kenne und dieser nannte ihn einen stadtbekannten Trinker. Dennoch schien Brown von der Sache überzeugt zu sein und meldete die Information als solche weiter.
Nebenbei sei festgestellt, dass die USAF im Jahr 1951 das UFO-Problem zum in Columbus ansäßigen Battelle Memorial Institute trug, wo der Gelehrten-Kreis sich in einer computergestützten Auswertung übermittelter UFO-Daten mühte und diese wurden im Project Blue Book Special Report 14 vorgestellt, tatsächlich war auch hier von abgestürzten Untertassen niemals die Rede. Deutlich war die Geschichte des FBI-Memos auf einen Trinker zurückgegangen, der sich gegenüber einem Militär nur wichtig machen wollte.
Der CIA raufte sich derweilen die Haare: Am 6.Februar 1953 ging ein CIA-Memorandum von Alan M.Waffield an alle CIA-Büro-Chefs zum Thema Unidentifizierte Flug-Objekte. Dies wurde zur "allgemeinen Information" ausgegeben, damit die verschiedenen CIA-Abteilungsleiter und Chefs der Außenstellen in aller Welt erfuhren, weshalb der Gegenstand UFO für die CIA von Bedeutung ist und welche Position man behördlich einnimmt. Deutlich bezieht man sich auf "die Schlußfolgerungen einer Diskussionsrunde von wissenschaftlichen Beratern", "die dazu aufgefordert wurden, jegliche Bedrohung der nationalen Sicherheit zu bestimmen, die durch Unidentifizierte Flug-Objekte (Fliegende Untertassen) aufgeworfen wird" (also das sogenannte und hinlänglich bekannte Robertson-Forum).
So stellt Waffield als Chef des FBIs im CIA-Bericht fest, dass das Beweismaterial keine Anzeichen zeige, wonach die UFOs eine direkte physikalische Bedrohung für die nationale Sicherheit bilden, "nocht gibt es einen Beweis, dass das Phänomen auf die Notwendigkeit einer Revision des bestehenden wissenschaftlichen Konzepts hinweist". Und: "Der fortwährende Druck durch die Berichterstattung über dieses Phänomen bildet eine Bedrohung für das ordnungsgemäße Funktionieren der nationalen Schutzorgane. Beispiele: Kommunikationskanäle werden durch irrelevante Berichte verstopft [siehe UFO-Invasion vom Sommer 1952 über Washington, DC]; fortwährend falsche Darstellungen führen zur Ignoranz von wirklichen Anzeichen feindlicher Aktionen; Erschaffung einer morbiden nationalen Psychologie, in der eine geschickte feindliche Propaganda ein hysterisches Verhalten nach sich ziehen könnte und ein schädliches Mißtrauen gegenüber den gewählten Autoritäten produziert." Aus diesem Grunde wurde empfohlen, dass die nationalen "Sicherheits-Behörden sofortige Schritte unternehmen die Objekte ihres speziellen Status zu berauben, der ihnen gegeben wurde, und der Aura des Mysteriösen, den sie sich erworben haben.
Einzig und allein die nationale Sicherheit stand oder steht für den CIA hier auf dem Spiel. Interessant vielleicht noch ein Brief von Robertson-Forum´s-Mitglied Goudsmit vom 14.August 1953 an einen Fred A.Kirsch in Cuyahoga Falls, Ohio, welches wir nachfolgend auch abdrucken: "Ich habe völlig das Interesse an der Fliegenden Untertassen-Angelegenheit verloren, welche ich langweilig und als närrisch betrachte. Ich denke jetzt, sie sollten von Psychiatern und Psychologen untersucht werden, eher als von Physikern, Astronomen und Ingenieuren... Darüber hinaus stimmte ich mit den offiziellen Erklärungen überein."
Alles schon mal dagewesen: Der heimliche Kontakt mit den Aliens
Wenn Sie in den letzten Jahren viel über angebliche Geheim-Kontakte der US-Regierung bzw einiger ihrer Vertreter mit außerirdischen Besuchern gelesen haben und darüber erstaunt sind, dann hat auch diese ufologische Zugnummer bereits eine uralte Historie hinter sich und hat sich nur in einem neuen Mantel an Sie herangeschlichen.
Bereits in den frühen 50er Jahren kursierten derartige Geschichten in den Kontaktler-Kreisen. George Adamski bereits hatte behauptete, dass die Männer in Washington laufend Kontakt mit seinen "Space Brothers" hielten und auch Adamski´s Freund und Kontaktler-Kollege George Hunt Williamson versicherte 1953 bereits gegenüber der treudoofen Glaubensgemeinschaft, dass die Außerirdischen bereits in Kontakt mit der US-Regierung stünden und dies über die kalifornische Edwards Air Base lauf, wo deswegen das hochgeheime Project NQ-707 laufe. Das Projekt diene dazu, "funk-telegrafischen Kontakt mit den Untertassen zu halten", nachdem bereits ein Rendezvous nahe der Salton Sea im südlichen Kalifornien stattgefunden habe. Außerhalb der Kontaktler-Kreise wurde diese Story dann zu einer urbanen Folklore, die von verschiedenen weiter ausgebaut wurde. Ed Sullivan berichtete dann von einem an ihn herangetragenen gerücht, wonach bereits im australischen Busch ein "geheimnisvolles Spitzen-Rendezvous" stattgefunden habe und die US-Regierung alles über Untertassen erfuhr. 1955 behauptete der UFO-Fan Thomas M.Comella von sich, "erstaunliche Informationen betreffs einer Fliegenden Untertassen-Landung" zu haben, die Mitte 1948 nahe Juneau, Alaska, stattfand. Hierbei sei eine 50 Meter große Untertasse gelandet und Präsident Truman habe sich mit seinem Stab und den höchsten Generälen dort eingefunden, um mit dem ausgestiegenen Raumschiffs-Führer ein "interplanetarisches Gespräch" zu führen.
1956 tauchten in der amerikanischen Flying Saucer Review des Robert J.Gripple Berichte auf, wonach eine ungenannt zu wünschen bleibende Quelle, die 1949 für ABC in Los Angeles arbeitete, eine Forschungs-Expedition an den Amazonas begleitete. Hierbei traff sie auf einen berühmten Wissenschaftler, der dort Beweise für das Wirken einer außerirdischen Zivilisatioin gefunden habe und nun wisse, dass die Fliegenden Untertassen eine Tatsache sind und ihre Technologie unserer 5.000 Jahre voraus ist. Dieser Wissenschaftler gehörte angeblich dem Project Saucer als ziviler Mitarbeiter an und war frustriert, wie Washington die größte Entdeckung der Menschheit handhabe und vor uns allen verheimliche. Dennoch gäbe es Kräfte in Washington, die nach und nach Informationen ausstreuen, um die Menschheit gemächlich auf die größte aller Tatsachen vorzubereiten. Als Beweis wurden SF-Romane, UFO-Berichte in Zeitschriften und die zu jenem Zeitpunk höchst-beliebten Fliegenden Untertassen-Kinofilme genannt. Ähnliche Geschichten wurden auch in Englands Flying Saucer Review von Anfang an geritten, weswegen sie auch so populär wurden. Kommt Ihnen dies alles irgendwie bekannt vor? Ja, die Versprechungen und Verlockungen mit immer den selben Hinhalte-Parolen sind uralt. Passiert ist natürlich bisher nichts, außer das immer wieder neue Generationen auf immer wieder die alten Hüte hereinfallen. Interessant ist aber noch eines: Vom Typ her sind es immer die selben Burschen, die seit nunmehr 50 Jahren an das selbe Publikum ihre Geschichten loswerden. Sie geben sich tolle Titel, abenteuerliche Lebensläufe und stehen für beeindruckende Namen. Schaut man hinter die Kulissen, kommt einem in beide Richtungen das Grausen hoch.
Und was war mit Blue Book?
Beinahe hätten wir folgende Meldung übersehen, die im August 1976 durch den deutschen Blätterwald ging. Kinderspielzeug oder Rest vom UFO? - Geheimes Material über angebliche Besuche aus dem Weltall veröffentlicht. Wir greifen hier die Düsseldorfer Nachrichten vom 12.August 1976 auf:
"Washington. Ein Brocken verbranntes Etwas, ein Stück Kupferrohr und eine kaum überblickbare Sammlung von Schriftstücken und Fotografien können neuderings im Staatsarchiv zu Washington von jenen besichtigt werden, die an die Existenz von unidentifizierten Flugobjekten (UFOs) glauben. Und natürlich auch von jenen, die die UFOs für absoluten Nonsens halten. Es handelt sich um die Unterlagen und eingesandten Beweisstücke für das Projekt BLAUBUCH, die erste systematische UFO-Untersuchung des amerikanischen Verteidigungs-Ministeriums, die jetzt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Diese in den Jahren 1947 bis 1969 zusammengetragenen Unterlagen galten bisher als Verschlußsache. Das Material besteht aus etwa zwölf Kubikmeter Papier. Dutzende von mehr oder minder mysteriös wirkenden Gegenständen, 23 Tonbänder von leuten, die ihre Erlebnisse erzählten, sowie 39 Filmen oder Filmausschnitte. Der größte Teil der Schriftstücke kann auf 94 Rollen Mikrofilm von allen Interessierten nachgelesen werden. Zu den ausgestellten Gegenständen gehören zwei miteinander verschmolzene Metallstücke, die im August 1954 in Lafayette (Indiana) nach einem angeblichen UFO-Besuch gefunden wurden. Das etwas zweieinhalb Zentimeter lange Objekt könnte von außerirdischen Wesen stammen, es kann aber auch in der Glut eines Lagerfeuers zu seiner jetzigen Form verschmolzen sein. Ein etwa 15 Zentimeter langes und drei Zentimeter starkes Stück Kupferrohr, gefunden am 8.August 1958 bei Middletown in Ohio, könnte ebenfalls aus dem Weltall stammen. Ebensogut könnte es sich um ein Fragment eines Spielzeugs handeln. Ein vom Einsender als ´Speerspitze´ deklarierter Gegenstand wirkt zunächst durchaus echt. Bis man bei näherer Untersuchung glaubt, dass es sich um die Spitze eines Pfeils handelt, den man in jedem Laden kaufen kann..."
Interessant bei diesem Bericht ist zweifelsfrei der Umstand, dass die US-Luftwaffe nicht nur ihre 94 Mikrofilmrollen von Unterlagen (etwa 140.000 Seiten zu ca 12.600 Berichten) im National Archives zum Studium auslegte und auch vorgebliches UFO-Filmmaterial aus der Blue Book-Ära zum Verkauf freigibt, sondern auch die in ihrem Besitz befindlichen angeblichen UFO-Beweisstücke der physikalischen Art ausstellt! Erstaunlich ist dabei, dass dieser freizügige Umstand so gut wie keinerlei Beachtung in den Reihen der UFOlogen findet und vorschnell der Ruf zu hören ist, dass das UFO-Beweismaterial in Form von UFO-Trümmern etc alles geheimgehalten wird! Doch, wie hatte Dr.A.J.Hynek in einem Interview nach der Freigabe des UFO-Materials im National Archives sich geäußert: "Es ist Plunder, nur Plunder. Niemand war jemals in der Lage etwas Glaubwürdiges vorzulegen."
Eine deutsche Version des Roswell-Crash?
Nachfolgende Geschichte hat alle Dimensionen, um eines vielleicht gar nicht so fernen Tages, als deutscher Ableger des "Roswell-Crash" in der UFOlogie aufzutauchen:
Teil eines unbekannten Flugkörpers abgestürzt - Kegelförmiger Metallgegenstand schlug in Bruchhagen auf hieß es aus Steyerberg am 9.Januar 1979 in Die Harke: Nun ist es also doch geschehen: Sicherlich waren es noch keine Besucher unbekannter Welten, die am Vorabend des gerade beendeten Jahres über dem Kreis Nienburg schwebten ("Die Harke" berichtete), doch müssen die zahlreichen Beobachtungen aufmerksamer Bürger am klaren winterlichen Nachthimmel andere, handfestere Hintergründe gehabt haben. jedenfalls schlug in der Nacht vom 31.Dezember zum 1.Januar auf einem Feld des Bruchhagener Landwirts Friedhelm Schumacher ein bisher nicht identifiziertes Teil eines Flugkörpers ein, um den sich zunächst die Polizei und jetzt andere zuständige Stellen den Kopf zerbrechen. Und so soll es sich zugetragen haben: Hilde und Friedhelm Schumacher befanden sich am Silvesterabend kurz nach 20 h auf dem Fußweg von ihrem recht einsam gelegenen Gehöft zu einer Silvesterfeier, als sie am Himmel mehrere leuchtende, still und langsam in großer Höhe vorüberziehende Objekte beobachteten. "Im ersten Moment dachten wir an Silvesterraketen, doch waren diese viel zu hoch und zudem etwa zwei Minuten lang am Himmel", erklärte Hilde Schumacher, die auch beobachtet haben will, dass die leuchtenden Himmelskörper einen leichten Bogen beschrieben. Dabei soll es sich um einen größeren und einige kleinere gelb leuchtende Körper mit rötlichem Schweif gehandelt haben. "Ich hatte Sorge, dass die Dinger auf den Hof fallen", meinte die junge Landwirtsfrau, doch sie war erleichtert, als die sich nach ihren Angaben von Nord nach Süd bewegenden Punkte das Gehöft überflogen hatten. Am anderen Morgen stutze Hilde Schumacher, als sie etwa 200 Meter entfernt auf freiem Feld einen im Boden steckenden Metallkörper ausmachte, den sie allein kaum schleppen konnte. Gedanken über den teilweise verglühten Metall-Kegel machte man sich indes erst nach der UFO-Glosse in der "Harke", nach deren Lektüre umgehend die Polizei benachrichtigt wurde.
Schwiegermutter Else Schumacher dagegen konnte sich erinnern, in der Neujahrsnacht durch ein undefinierbares Geräusch erwacht zu sein: "Ich habe irgend etwas gehört und konnte daraufhin sehr schlecht wieder einschlafen." Nach der im gefrorenen Boden steckenden Metall-Kapsel muß der Gegenstand von Nordwest nach Südost geflogen sein, doch kann er sich auf dem Boden nach dem Aufschlag auch gedreht haben, meinten die Entdecker, die den etwa zehn Kilomgramm schweren, aus dunkelgrauem Metall in einem Stück gegossenen und am oberen Ende stark geschmolzenen Kugel zeurst sahen. Der an beiden Seiten offene Kegel hat eine Höhe von etwa 110 Zentimetern, unten einen Durchmesser von 77 und oben von 30 Zentimetern. Die doppelt geriffelte Wandung hat einen Durchmesser von etwa fünf Millimetern. Nach Bekanntwerden des Fundes sicherte die Polizei die Absturzstelle. Spezialisten der nahen niederländischen Luftwaffe nahmen danach eine Strahlenmessung vor, die dem Vernehmen nach negtaiv verlief. Wie berichtet, haben auch zahlreiche andere Mitbürger die leuchtenden Erscheinungen am klaren Silvesterhimmel gegen 20 h beobachtet, die zudem von einer Reihe von Anrufen in der Redaktion bestätigt wurden. Der Erichshagener Peter Rautenberg hatte sogar zur Uhr geschaut, als die ungewöhnlichen Himmelskörper auftauchten: "Es war genau 20:05 h, als die leuchtenden Punkte geräuschlos und recht langsam in großer Höhe in Richtung Estorf flogen." Zur gleichen Zeit stand der Steyerberger Geschäftsmann Fritz Dolle auf der dortigen Bahnhofstraße, um auf Silvestergäste zu warten. Er berichtet: "Die Himmelskörper kam aus nordwestlicher Richtung und togen nach Südost ab. Da mich das Geschehen am Firmament interessierte, sah ich genauer hin und stellte fest, dass es zwischen den Flugkörpern irgendwie funkte." Das Ganze habe etwa zehn Sekunden gedauert; dann sei alles vorbei gewesen. Der Nienburger Siegfried Wender war mit zwei Bekannten per Auto auf dem Weg nach Marklohe, als man das Leuchten am Himmel wahrnahm. "Es waren drei untereinander fliegende Leuchtpunkte, die sich ganz langsam über die B 6 in Richtung des Waldes über Wohlenhausen bewegten", sagte er. Die drei Autoinsassen hatten auf dem Lemker Berg gehalten und sahen, wie die Objekte zur Erde gingen. Ihnen war allerdings der Blick durch einen Wald verstellt. Auch in Nienburg, Haßbergen, Hassel, Stöckse, in Liebenau, Mehlbergen und weiter im Südkreis war das unbekannte Himmelstreiben auszumachen. Eine Uchterin berichtete, dass sie gegen 20 h "etwa 25 UFOs" gesehen habe. Obwohl Spekulationen über das Ereignis derzeit wie UFOs aus dem Winterhimmel schießen, wird die Möglichkeit eines nach Eintritt in die Erdatmosphäre verglühenden oder explodierenden Satelliten von vielen Beobachtern in betracht gezogen. Möglicherweise könnte es bereits die amerikanische Raumstation Skylab sein, deren Verglühen vor einiger Zeit bekanntgegeben wurde. Um was für ein Objekt -ob militärisch oder zivil- es sich wirklich handelt, wollen jetzt zuständige Stellen klären.
Der lange Artikel wurde von zwei Fotos begleitet, eines ist mit folgendem Text begleitet: "So hat der Metallkegel im Boden gesteckt", erklärte der 13jährige Cord Schumacher, der zusammen mit seinem gleichaltrigen Freund Karsten Windler die Absturzstelle auch bei Dunkelheit wiederfand. Das vom Firmament gefallene unbekannte Objekt wurde sofort nach Bekanntwerden von der Polizei in Sicherheit gebracht." Die zweite Aufnahme zeigt den UFO-Kegel als solches recht gut, der Text hierzu: "Dieser etwa 10 kg schwere kegelförmige, zum Teil geschmolzene Metallkörper ging nachts auf dem Acker des Bruchhagener Landwirts Schumacher nieder. Ob es sich dabei um einen Teil des US-Himmelskörpers SKYLAB oder um ein anderes Objekt handelt, wollen zuständige Stellen jetzt klären." Tatsächlich handelte es sich um einen russischen Re-Entry-Körper.
Weser: UFO abgestürzt hieß es am 12.Januar 1979 in BILD: Ein unbekanntes Flugobjekt stürzte bei Nienburg ab - ein graues, 110 Zentimeter langes und 20 Pfund schweres Metallstück, das aussieht wie eine Raketenspitze. Experten vom Luftfahrtbundesamt: Das Ding stammt von keinem Flugzeug...
Schubdüse einer Rakete stürzte auf einen Acker meldete die Hannoversche Allgemeine Zeitung am 13.Januar 1979: Bei dem etwa 1,10 Meter langen und zehn Kilogramm schweren, teilweise verglühten Metallkegel, der in der Neujahrsnacht in Bruchhagen bei Nienburg auf einem Acker gestürzt ist, handelt es sich nach Angaben des Luftfahrtbundesamtes in Braunschweig um einen Teil einer Schubdüse. Derartige Düsen befinden sich - so das B raunschweiger Amt - an "jeder normalen Rakete". Deshalb könnte über den Typ der Rakete und ihre Herkunft noch nichts gesagt werden. Der Metallkegel war zunächst als Teil eines unbekannten Flugobjekts (UFO) angesehen worden. Er befindet sich gegenwärtig im Bundesverteidigungsministerium, wo er genau analysiert wird. In Nienburg und Umgebung wird damit gerechnet, dass nach der Schneeschmelze weitere Raketenteile im südlichen Kreisgebiet und im angrenzenden Nordrhein-Westfalen gefunden werden.
Keiner weiß, wohin das UFO entschwand meldete Niels N.von Haken (Reuter) am 15.Januar 1979 in der Frankfurter Rundschau: Glaubt man Augenzeugen, so haben zur Jahreswende bei Nienburg an der Weser Außerirdische den Weg zu unseren Planeten gefunden. "Da geben wir nicht so gern Auskunft", bescheidet die Polizei in Stolzenau neugierige Frager. Indes haben mehrere Bewohner umliegender Ortschaften von dem Ding berichtet, das da vom Himmel gefallen war. Der kegelförmige Weltraumfindling geistert seit Tagen von einer Behörde zur nächsten. ... Spezuialisten einer in Stolzenau stationierten niederländischen NATO-Einheit rückten vorsichtshalber zur Strahlenmessung an - kein Befund. Eine erste Untersuchung ergab, dass der Kegelkörper aus einem Stück gegossen sein mußte. Am unteren Ende wurde ein Durchmesser von 77 Zentimetern, an der Spitze von 30 Zentimetern gemessen. Die doppelte, geriffelte Wandung wies einen Durchmesser von fünf Millimetern auf. Zur Identifizierung wurde das UFO, rund zehn Kilogramm schwer, dem Luftfahrtbundesamt in Braunschweig* überstellt. Damit setzte der unbekannte Flugkörper seinen geheimnisvollen Weg fort. In Braunschweig wurde zwar klar, so Max Brandenburg von der Flugunfalluntersuchung, "das Ding stammt nicht von einem Flugzeug". Aber ob es nun von einer Rakete oder von einer verglühten Raumsonde kam, blieb ungewiß. Brandeburg: "Das Ding trug leider keine Typen- oder Serienbezeichnung." Wohin genau das UFO kam, weiß angeblich niemand. Weder der Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums noch das Braunschweiger Bundesluftfahrtamt kann oder will den Verbleib des UFO klären. Beide Sprecher wissen nur, "das Ding ist nicht mehr in Niedersachsen". Brandenburg weiß noch etwas von einer interministeriellen Arbeitsgruppe in Bonn, die nun den Weltraumfindling unter die Lupe nehme. Unter Federführung des Bundesinnenministers befaßt sich eine Bund-Länder--Arbeitsgruppe mit der Gefahrenabwehr von Unfällen von Raumflugkörpern. Hier sollte das UFO gelandet sein. Doch der Sprecher des Bonner Innenministeriums meldet Fehlanzeige: "Uns ist nichts bekannt." Auch beim Bundesforschungsminister ist die Auskunft negativ. Aber irgendwo kreist das UFO nun auf der Bonner interministeriellen Umlaufbahn.
Dann am 16.Januar 1979 die dpa-Meldung UFO war Raketendüse in der Frankfurter Rundschau: Braunschweig. Das "UFO", das am Silvesterabend auf einem Feld bei Nienburg/Weser niedergegangen war, stellte sich als ein ausgeglühtes Düsenteil einer Rakete heraus. Max Brandenburg vom Luftfahrtbundesamt in Braunschweig erklärte am Montag, dass man durch eine genaue Untersuchung der rund zehn Kilogramm schweren Metallhülse Einzelheiten und die genaue Herkunft des Objektes ergründen wolle.
*= Dass das Bundesamt mit derartigem Material immer wieder mal versorgt wird, geht auch aus folgender Meldung vom 22.Juni 1993 in der Offenbach-Post hervor: Hausfassade von "UFO" beschädigt. Ein unbekanntes Flugobjekt (UFO) fiel gestern morgen in Nieder-Rodenbach (Main-Kinzig-Kreis) vom Himmel. Ein pfeifendes Geräusch und ein Knall schreckten gegen 8:40 h Anwohner auf. Bei der Suche nach der Ursache fanden Nachbarn auf einem Grundstück mit Reihenhaus, dessen Bewohner nicht anwesend waren, ein 500 Gramm schweres tellerförmiges Gebilde, das einen Durchmesser von etwa zehn Zentimetern hat. Das gußeiserne Teil hatte die Dachrinne und das Rohr sowie die Hausfassade bei seinem Sturzflug leicht beschädigt. Die Polizei vermutet, dass es sich um ein Teil eines Flugzeuges handelt. Sie hat das Bundesamt für Flugsicherheit eingeschaltet, das nun die Herkunft des "UFOs" klären will. Wie in der Chemnitzer Morgenpost vom 3.Dezember 1994 in dem Artikel "UFO-Beobachtungen: Nur 2 Prozent sind unerklärlich" nachzulesen war, äußerte sich Klaus Neufeldt als Sprecher des Luftfahrtbundeamtes in Braunschweig, auf Anfrage zum Thema UFOs und seine Behörde. "Solchen Hinweisen gehen wir nicht nach, obwohl wir sehr viel Post zu UFOs bekommen."
In Folge des in Deutschland groß herausgebrachten UFO-Falls von Mitte Januar 1980 im Großraum Bremen ergab sich nachfolgende Situation:
In der Mysteria Nr.1/1980 war zu lesen, dass das UFO von Bremen "Trümmer verloren" habe: "Bisher erschien aber weder im Rundfunk noch im Fernsehen eine Meldung darüber! Warum nicht? Der Fall scheint äußerst interessant zu sein. Es könnte sich um abgespaltete Teile von dem UFO gehandelt haben." Axel Ertel´s Quelle: Die Regionalausgabe der BILD-Zeitung mit der Schlagzeile "Nach UFO-Alarm: Geheim-Metall auf Bremer Acker." Doch die Gewerkschafts-Jugendzeitschrift Ran vom 1.September 1980 klärte die Hintergründe auf: Bremer Schüler legte BILD-Zeitung ´rein: Die Fälscher geleimt. Zur richtigen BILD-"Mischung" gehört das Geschäft mit der Angst. Das geht so: BILD weiß - jeder fühlt sich manchmal ein bißchen "verfolgt", beobachtet. Tatsächlich sind Millionen Bundesbürger in den Computern des Bundeskriminalamtes und der Geheimdienste gespeichert. Davon lenkt Bild ab. Eine typische Schlagzeile am 17.Januar im Bremer Lokalteil von BILD: "Nach UFO-Alarm: Geheimmetall auf Bremer Acker". Und für die BILD-Bremen wichtigste Mitteilung des Tages liest sich so: "Aufgeregt rief der 18jährige Schüler Thorsten Hannig in der BILD-Redaktion an: ´Ich hab´ von dem UFO über bremen gehört. Auf einem Acker am Arsterdamm liegen silbrig glänzende Steine rum. Die könnte doch der hellleuchtende Flugkörper verloren haben.´ Thorsten Hannig traute sich nicht, die Brocken anzufassen: ´Die könnten ja radioaktiv sein´." BILD strickte die Wirklichkeit mal wieder um. Die Leser sollen glauben: die Atomgefahr kommt...aus dem All. Und nicht etwa durch irdische Kernkraftwerke. Für solche Gespensterstorys borgst sich BILD gerne das gewichtige Wort eines Wissenschaftlers, damit die Ente nicht schon auf den ersten Blick wie eine aussieht: "BILD nahm die geheimnisvollen Steine mit: Sie sind viel schwerer als Steine und haben viele kleine Löcher an der Oberfläche. Geologe Thorwald Kruckow vom Überseemuseum guckte sich die Glitzersteine an und kratzte an der Oberfläche. ´Da hat jemand neue Metalllegierungen ausprobiert. Die drei Brocken stammen alle aus einem Schmelztiegel´." Und bevor die Leser merken, dass das, was Geologe Kruckow sagt, gar nicht geheimnisvoll klingt, geht es schnell fettgedruckt weiter: "Die Zusammensetzung können nur Wissenschaftler klären. Jetzt untersucht das Institut für Härtereitechnik die Geheimmetalle." Hätte BILD den Geologen Kruckow ausführlich zitiert, dann hätte sich Deutschlands größtes Boulevardblatt die Geschichte sparen können. Thorwald Kruckow zu Ran: "Ich habe dem BILD-Reporter, der bei mir war, ganz deutlich gesagt, dass die Metalle alles andere als außerirdisch sind." Das druckte BILD natürlich nicht.
Und immer wieder sollen die Leser auf solche BILD-Storys hereinfallen - nur diesmal war es ausnahmsweise einmal umgekehrt. Denn der Bremer Schüler Thorsten Hanning hatte sich die Geschichte mit den UFO-Steinen extra für BILD ausgedacht: "Ich wollte mal zeigen, wie einfach es ist, in die BILD-Zeitung zu kommen und was BILD aus dem macht, was die Leute den Reportern so erzählen", sagte er. Deshalb holte er sich zu Hause ungewöhnlich aussehende Metallstücke aus dem keller, die seine Mutter als Abfallprodukt von der Arbeit mitgebracht hatte. Mit Nivea-Milch verziert legte Thorsten die Stücke für BILD zurecht: "Der Reporter, der gleich nach meinem Anruf kam, versuchte, mir immer mehr in den Mund zu legen, als ich wirklich gesagt hab´. Ich hab´ das Ganze in dem Gespräch mit ihm eher verharmlost, hab´ gesagt, vielleicht liegen die Steine ja schon lange hier. Worauf er sofort antwortete: Das kann gar nicht sein, solche Zufälle gibt´s doch gar nicht - erst ist da ein UFO gesehen worden und dann liegen diese komischen Dinger hier, nein, nein, das ist kein Zufall..." Thorsten hat dabei etwas gelernt, sagte er: "Jetzt weiß ich, wie diese Lügengeschichten entstehen. Die über mich ist ja noch harmlos. Aber wenn es um andere geht, arbeitet BILD ja genauso. Zum beispiel bei der Schülerin, die sich an BILD gewandt hat, weil sie Schwierigkeiten in der Schule hatte. BILD hatte daraufhin aus ihr die ´faulste Schülerin Deutschlands´ gemacht. Oder bei Wahlen, wenn BILD über die CDU Jubelartikel schreibt und SPD-Wahlsiege nur in kleinen Meldungen auftauchen."
Ein britisches Roswell?
Am Montag, den 9.September 1996, überrraschte uns der Sat1-Videotext mit folgendem Inhalt: In England sei 1974 ein außerirdisches Raumschiff abgestürzt und das britische Militär habe es geborgen, dazu freilich noch lebende Aliens. Die BZ vom 10.9.rundete mit der Schlagzeilen-Story "Ufo-Absturz über England?" die Sache ab und brachte sie für uns zu Papier. Ein Blick ins Internet-Angebot von dpa, Reuters, AP und UPI brachte keine Erkenntnisse, wer oder was die Quelle ist. So gehen wir einmal davon aus, dass der "Springer Auslands-Dienst" (SAD) wegen der Zugehörigkeit der BZ an den Springerverlag dafür verantwortlich ist und aus einer britischen Sonntagszeitung die Story übernommen hat - so wie es in der Vergangenheit oftmals genug geschehen ist. In der Ausgabe Nr.3 des englischen UFO-Magzins SIGHTINGS fanden wir nun auch den Beitrag "Britain´s Roswell?" aus der Feder von Jenny Randles, die bereits in der BZ erwähnt wurde. So gehen wir davon aus, dass alle Darstellungen auf diesen Feature-Artikel zurückgehen.
Es war einmal...
Hiernach soll im kalten Winter 1974, genauer am 23.Januar 1974, "irgendetwas wirklich außergewöhnliches" nahe einem verschlafenen Dorf namens Llandrillo im Tal zwischen Corwen und Bala in Nord-Wales passiert sein, welches gegen 20:30 h für Sekunden die Gegend in Licht tauchte und scheinbar durch eine Druckwelle für einige Sekunden auch die Fensterscheiben klirren und angeblich auch Teller auf dem Tisch erzittern ließ. Die Dörfler nahe der Berwyn-Hügelkette sahen plötzlich am Nacht-Himmel von West nach Ost einen orangenen Feuerball ziehen, welcher in einem geräuschlosen Feuerwerk über dem Berg Cader Bronwyn verging. Schnell ging das Wort vom UFO umher. Die offizielle Erklärung der britischen Luftwaffe, die gar nicht einmal so unlogisch klingt: Ein Bolide der auch über der Isle of Man und am Kanal von Bristol gesehen worden war. Dies wurde auch so ohne Einwand in der breiten Öffentlichkeit akzeptiert, nachdem die Medien die Sache in kleinen Beiträgen aufgegriffen hatten. Auch Dr.Ron Madison von der Keele University war damals draußen gewesen, um nach einem kosmischen Besucher zu suchen, ohne Erfolg. Zwanzig Jahre lang gab es Ruhe, doch nun sieht man Parallelen zum amerikanischen Roswell-Vorfall, der ebenfalls erst nach Jahrzehnten wieder hochgespült wurde. Llandrillo steht nach dem Kino-Hit ID4 nun plötzlich wieder auf der Landkarte!
Dies liegt daran, dass einige UFOlogen damals bereits sich wunderten, weshalb bald nach der Sichtung ein paar RAF-Hubschrauber in der Gegend kreisten und sich so verhielten, als würden sie nach etwas suchen. Nun, sie mögen aus Zufall in der Gegend gewesen sein und ihre Piloten die Meteor-Wahrnehmung bezeugt und deswegen neugierig nach einem niedergegangenen Meteorit Ausschau gehalten haben. Nach ufologischer Meta-Logik aber stellt sich die Frage: Hat die RAF nichts besseres zu tun, als nach einem Steinchen aus dem Kosmos zu suchen? Wie auch immer, die Suche war dann erfolglos abgeblasen worden. Jenny war damals gerade vom UFO-Interesse infiziert worden und begann ihr Magzin North UFO News herauszugeben. Damals las sie die Zeitungsmeldungen und legte sie beiseite, frei nach dem Motto: Eine weitere UFO-Story hatte ins Gras gebißen. Oder doch nicht?
Jenny Randles bekam dann von einer mysteriösen Neo-Nazi-Gruppe namens APEN (Aerial Phenomena Enquiry Network), welche im Sommer 1974 die britische UFO-Gemeinde heimsuchte, einen Hinweis. Die Gruppe verschickte Cassetten mit deutschen Kriegs-Märschen und Briefen, die ziemlich Hitler-deutsch klangen und in denen die Gemeinsamkeit der UFO-Gemeinde eingefordert wurde. Ja, APEN will sogar eine direkte Verbindung mit Außerirdischen besessen haben - aber niemand wußte, wer oder was APEN tatsächlich war, da niemals eine Kontaktadresse bei ihren Aussendungen angegeben wurde. Bis heute weiß niemand, wer dahinter steckt, obwohl diese Verrückten noch lange Zeit wirkten und angaben, als wären sie James Bond´s Mannen. Ende 1974 erhielt Randles ein Schreiben von APEN, worin erklärt wurde, das es eine große UFO-Landung gegeben habe und es hierzu bald einen umfangreichen Bericht geben würde. Es handelte sich um unseren eingangs zitierten und hier beschäftigenden Fall! Im Januar 1975 verkündete APEN dann, dass da ein Raumschiff herabgekommen sei und ein ehemaliger Militär-Offizier, welcher an Ort lebt, direkten Kontakt mit der außerirdischen Raumschiff-Crew aufnahm. Nur APEN habe Kontakt mit ihm und wolle ihm einer Hypnose-Rückführung zuführen, was die Aliens angeblich noch extra anregten. Da man jedoch diese APEN-Leute nicht ernst nahm und ihnen gar mißtraute, nahm man davon keine weitere Kenntnis.
Inzwischen legte der damalige BUFORA-Forschung-Direktor Tony Pace einen Untersuchungsbericht zum Wales-Boliden vor, in welchem er auch Unterlagen des seismologischen Instituts von Edingburgh verwendete - tatsächlich war zum Zeitpunkt des Lichtspektakels auch ein Erdbeben in der Region verzeichnet worden. Da das betroffene Gebiet eine Erbeben-Zone ist, griff man so schnell die Idee des französischen UFOlogen Fernand Lagarde auf, welcher die UFOs als Erdbeben-begleitende Lichtschauspiele ansah und damit die Earthlight-Theorie von Devereux und Persinger vorwegnahm und somit zum Pionier auf diesem zweifelhaften Gebiet wurde. Für die ufologische Gemeinde war damit die Antwort auf das Llandrillo-UFO gefunden. Selbst Devereux nahm Jahre später den Fall als gutes Beispiel seiner fortgeführten Theorie.
Im Februar 1978 kam Jenny Randles mit Margaret Fry zusammen, welche in Kent schon unzählige UFOs gesehen haben will, als sie gemeinsam Spielbergs Blockbuster Close Encounters of the Third Kind anschauten. Seitdem blieben sie in losen Kontakt miteinander. Inzwischen ist Margaret Fry Rentnerin und zog nach Clwyd in Nord-Wales um, wo sie sich ganz der UFO-Jagd hingibt - zufällig unweit von Llandrillo. So kam es, wie es kommen mußte: Nachdem sie sich in der Region als UFOlogin bekanntgemacht hatte, meldeten sich viele Leute um ihre eigenen UFO-Geschichten weiterzugeben. Darunter auch "die Wahrheit vom Llandrillo-Crash", die eine befremdliche Story mit sich bringt, von Jenny als den "potentiell wichtigsten Vertuschungsfall in der britischen UFO-Geschichte" bezeichnet. Bauern berichteten, das Anwohner in den Tagen nach dem Geschehen in den Bergen unterwegs waren und dabei auf Soldaten stießen, die sie nicht weiterließen. War die Meteoriten-Story nur ein Täuschungsmanöver gewesen? Eine Hotel-Angestellte aus Bala wußte zu berichten, das kurz nach dem Zwischenfall ein Dutzend hoher Persönlichkeiten aus London das Hotel anmieteten. Sie trugen keine Uniformen, sondern Freizeitkleidung und sprachen nicht viel mit dem Personal. Morgens fuhren sie in die Berge und kehrten erst nachts wieder zurück ohne zu erklären, was sie taten. Sehr verdächtig. Waren es Leute vom Sicherheitsdienst, Abgesande von MJ-12? War vielleicht ein RAF-Jet abgestürzt, der auf einem Sonderflug war und vielleicht A-Waffen an Bord trug?
Dann der dritte Zeuge - wieder einmal eine Krankenschwester (wie in Roswell), sie kommt aus dem naheliegenden Dorf Llanderfel. In jener Nacht will sie zum Polizeiposten in Colwyn Bay gerufen worden sein, da man dort einen Flugzeug-Absturz am Cader Bronwen gemeldet bekommen hatte. Von dort aus fuhr sie hoch zum Bergkam und gegen 22 h erreichte sie ihr Ziel, oder zumindest fast. Die einsame Gegend war plötzlich voller Aktivität und überall fuhren Polizei- und Militär-Fahrzeuge, eine Menge Personal huschte mit ernstem Gesicht durch die finstere Nacht. Bewaffnete Sicherheitsposten sollen ihr bedeutet haben sofort zu verschwinden, dies obwohl sie erklärte, offiziell von der Polizei dorthin geschickt worden zu sein. Sie mußte sich dem Zwang beugen, doch für einige Minuten erhielt sie angeblich Sicht auf ein sehr befremdliches, gerundetes Objekt, welches orangen glühte und nie und nimmer ein Flugzeug gewesen sein kann. Es schien auch nicht im wörtlichen Sinne abgestürzt zu sein, sondern schien völlig intakt. JR: "Was dieses Objekt auch immer war, es war der Grund für eine massive Sicherheits-Operation in dieser Nacht und den Tagen darauf. Die Meteoriten-Geschichte war den Medien ausgegeben worden, damit sie beruhigt wurden und abgelenkt."
Betreffs diesem "bemerkenswerten Fall" wurde Jenny noch dieses Jahr nach einem Vortrag in London von einem Wissenschafts-Redakteur einer großen Zeitung angesprochen, der vor etwa drei Jahren den Brief eines Arztes erhielt, der in der betroffenen Gegend unseres Vorfalls eine erhöhte Leukämie-Erkrankung bei Kindern in den vergangenen 20 Jahren registrierte. Da dies vielleicht durch ein Leck an einem regional angesiedelten Nuklear-Reaktor hervorgerufen worden sein könnte, recherchierte der Journalist in der Gegend, fand aber keinerlei Hinweis in dieser Richtung. Erst durch den Vortrag von Jenny erinnerte er sich wegen der regionalen Nähe wieder an den Fall und trug ihn vor. Die UFO-Forscherin konstruiert nun munder weiter und frägt sich, was damals anno 1974 geschehen ist. Sollte die Blutkrebsraten-Erhöhung in der Region durch das UFO verursacht worden sein, dann hält sie das Schweigen der Regierung für eine Schweinerei, einen der größten Skandale der jüngeren Geschichte überhaupt.
Wie Sie sehen, sind die Hinweise durch die durchweg anonymen Quellen eher schwach in Sachen UFO. Verständlich wird vielleicht die Angehensweise von Jenny Randles, wenn man weiß, dass der Fall der Promotion ihres neuen Buches UFO Retrievals - The Recovery of Alien Spacecraft dient. Der Vorfall ist ein gut geeignetes Musterbeispiel dafür, wie sich aus lange Zeit zurückliegenden Ereignissen (siehe Roswell) plötzlich gänzlich abenteuerliche Storys aufgrund fadenscheiniger Aussagen aus der urbanen Gerüchteküche entwickeln und ein Eigenleben ausbilden.
Eine etwas andere Version gefällig?
Im britischen UFO Magazine für Sept./Okt.1996 wird unter der Schlagzeile "UFO Crash in North Wales?" der aufgezeichnete Zwischenfall ebenso von Tony Dodd kolportiert. Interessanter Weise finden wir hier betreffs der Krankenschwester als Zeugin für das Geschehen eine etwas andere Version: Hiernach fuhr sie zusammen mit ihren beiden zwei Mädchen entlang der Straße B4391 aud dem Land (nicht in den Bergen selbst), als sie das UFO auf der Seite des Berwyn Mountain sitzen sah. So hielt sie ihren Wagen an und beobachtete, das glühende, pulsierende UFO für 20 Minuten. Während dieser Zeit schoßen immer wieder kleine weiße Lichtbälle aus allen Richtung im Zoickzack-Flug herbei und erreichten das UFO auf dem Berg. Doch dann beschloß die Frau, das Gebiet wieder zu verlassen, da ihre beiden Kinder immer nervöser wurden, weil es inzwischen klar, dass das Objekt auf der Hügelseite kein Flugzeug war. Die Darstellung bei Randles ist dramatischer und fällt betreffs Dauer auch kürzer aus. Dodd bringt aber einen