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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-141

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9.05.2007

"UFO-Samstag", 5.Mai 2007 - Drei Himmelsphänomen-Wahrnehmungen

Plus: UFO oder Meteorit über Heidelberg am 30.4.07?

Im ungewöhnlichen Frühsommer des späten Frühlings 2007 war kurz vor Eintreten einer Schlechtwetterfront der Samstagabend des 5.5.07 ideal für eine ´Grillparty´. Ein derartiger Umstand ist ideal für das Erscheinen von für die Zufallsbeobachter auftretende unidentifizierte Flugobjekten. UFO-Erscheinungen sind Schönwetter-Phänomene, klare Sicht muss schon sein. Was war nun geschehen?

 

1) Peter R. aus Gummersbach meldete sich telefonisch am späteren Montagnachmittag, nachdem er mit einem Freund gesprochen hatte und jener mich via Internet ausfindig machte. Er führte aus "Verrücktes am Himmel gesehen zu haben". Zusammen mit seiner Freundin und "der besten Freundin von ihr" irgendwann gegen 23 h aus einem Großkino gekommen, wo sie begeistert ´Spiderman 3´ gesehen hatten. Auf dem Marsch über den Parkplatz hin zu Auto schaute R. einfach mal hoch und sah erstaunt "eine mondgroße orange-rote Lichtkugel fast gerade, aber wie ein bisserl besoffen durch den Himmel schweben"! Sofort machte er seine Mädels darauf aufmerksam, die hochschauend ebenso und sofort "das Ding" sahen - und auf dem Parkplatz schauten noch andere Leute hoch und kommentierten dies eindeutig untereinander. Da und dort gabs auch bei den Leuten Blitzlichter zu sehen, wo scheinbar diese das Teil fotografierten. R. und seine Begleiterinnen sahen das Teil "ganz sicher einige Minuten, weil der Wagen am anderen Ende des Parkplatz stand". Insgesamt erschien das Objekt in seiner Bahnbewegung leicht ansteigend. Die Sicht darauf "war schon aufregend, aber auch durch sein Licht unheimlich beruhigend". Dann gab es eine geräuschlose Explosion und ein lautes "Boah!" oder so ging über die ganze Parkfläche. Zurück blieb gar nichts - "und daher war das total Unheimlich". Auf dem Parkplatz gab es jetzt großes Balaver unter den sich fremden Kinogehern, ein riesiges Stimmengewirr setzte schlagartig ein. R.: "Das haben also alle gesehen! Stellen Sie sich vor, man kommt aus so nem Film raus und sieht dann sowas, da glaubt man doch man ist bekloppt!" Die meisten bald darauf abfahrenden Leute hupten dann "wie einem PKW-Autokorso bei einer Hochzeit". Wahnsinn´s Situation - wegen einem Miniaturheißluftballon.

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2) Ein Herr aus einem Ort hinter Trier meldete sich am späten Dienstagnachmittag, "nach langem Überlegen". Gegen 22:30 h am gleichen Samstagabend hatte er gerade mal aus dem offenen Fenster geschaut, als er zwei orange-rote Objekte von einem entfernten Berg her auf sich zuschweben sah, dabei wurden sie von Sterngröße zunehmend größer als sie genau auf ihn zukamen, "wie Hubschrauber und dann doch nicht". "Pyrotechnisch" sah dies irgendwie schon aus und erinnerte ebenso an "die Funken nach einer explodierenden Silvesterrakete, von der Farbe her". Die beiden Körper waren wie eine Fliegerrotte neben- und hintereinander angeordnet, wenn auch jeweils "unsauber im Flug". Der Mann rief seine Frau, die herbeikam und ebenso mitgucken konnte. Gemächlich schienen die beiden Lichtkörper auch in den Himmel anzusteigen. Zu hören war gar nichts. Das ganze Schauspiel dauerte "drei bis vier Minuten". Schließlich verschwanden die beiden orange-roten Kugeln "auseinanderziehend am Himmel" mit zunehmender Geschwindigkeit außer Sicht. Der Mann ging selbstständig eine Reihe von Erklärungsmöglichkeiten durch und wollte auch darüber mit mir diskutieren. Kein Problem. Nur MHBs kamen dabei nicht auf, also brachte ich die mal ins Spiel, von denen er aber gar nichts wusste und sich auch gar nichts darunter vorstellen konnte. Im Zuge des Gesprächs in dem ich erläuerte, zu welchen Gelegenheiten man bspw MHBs steigen lässt, kam aber als "Aha-Effekt" heraus, dass die beiden Lichtobjekte haargenau aus der Richtung von einer Gaststätte mit großer Freiterrasse auf dem Berg kam, wo man traditionell in der Gegend Hochzeiten feiert. Der Berichterstatter abschließend mit einer superwichtigen Aussage, weil sie genau das UFO-Problem beinhaltet: "Entschuldigen Sie, aber wenn man nicht weiß, was da alles am Himmel und in der Luft unterwegs sein kann, was soll man da denken, wenn man sowas Unnormales sieht...? Ich wäre da nie und nimmer darauf gekommen, was das ist - woher auch?"

 

3) Am Mittwochabend meldete sich ein Rentner-Ehepaar vom Stadtrand in Herden, die meine Rufnummer vom Planetarium Bochum gerade erhalten hatten. Seit Tagen schon hatten die beiden fleißig die regionalen Zeitungen gelesen ("obwohl wir keine Zeitungsleser mehr sind haben wir uns nun ab Montag alle geholt, die es aus der Region gibt") und die diversen Nachrichtensendung unterschiedlicher Radios abgehört gehabt, um zu erfahren, was sie in der Zeit zwischen 23 und 24 in der vorausgegangenen Samstagnacht vom Garten aus gesehen hatten. Doch da war nirgends was dazu erwähnt worden. Deswegen riefen sie auch in Bochum an, in der Hoffnung mehr zu erfahren, "weil das schon ganz und gar verrückt gewesen ist". Die beiden saßen in jener Nacht in ihrem Strandkorb im Garten, die üblichen hin- und herschwenkenden Lichtbahnen von einem Disco-Skytracker unweit der Autobahn hinter ihnen weit oben über sich. Plötzlich zuckte die Frau mit Blick nach oben zusammen und fragte ihren Mann "ob es Vögel mit Lichtern gibt". Von hinter dem Strandkorb zog da ganz gemächlich eine grobe "Rautenformation" mit 20-30 "Lichtvögeln" am Himmel daher. "So sah es jedenfalls aus, war aber doch ganz und gar anders", bekam ich geschildert. Die meisten "mehr als sterngroßen Lichter" waren weißlich und stetig, aber quer über die lockere Formation verteilt gab es auch blau-rot blinkende Lichter. Aufgrund der Skytracker-Lichtbahnen war zu erkennen, dass das ganze Spektakel "gar nicht so hoch gewesen sein kann und zudem DIREKT ÜBER DEN LICHTERN sich jeweils ein dunkler und nicht allzugroßer Gegenstand auf jeden Fall befand. Die einzelnen Lichter befanden sich jeweils an irgendetwas." Die ´Flotte´ verschwand nach ca 1 Minute über dem Hausdach in Richtung Herden-Zentrum und die beiden blieben "wie paralysiert" sitzen. Erst Minuten danach holte der Mann noch eine neue Flasche Rotwein und die beiden diskutierten hitzig die Beobachtung.

Ganz automatisch, muss ich eingestehen, kam mir das Bild des Cröffelbacher Experiments mit dem "Stillen Feuerwerk" von 2006 vor dem ´dritte Auge´. Ich fühlte mich so, als wenn die beiden Herrschaften mir genau dieses nochmals beschrieben und sie dabei gewesen wären. Daher fragte ich auch sofort nach, was in der verlängerten Linie aus der die Formation gekommen war eigentlich aufzufinden ist. Eine Kleingärtneranlage, aus der schon seit dem frühen Abend Grillgerucht durch die Gegend zog "und Hunger machte". Partys werden dort gerne gefeiert. Unter diesen Informationen erklärte ich den beiden natürlich das Phänomen des "Stillen Feuerwerks", da praktisch alle UFO-Melder natürlich nicht nur einfach ihre Berichterstattung abgeben, sondern verständlicher Weise neugierig nachfragen, was sie wohl da gesehen haben - und dies auch das Motiv ist, warum sie sich überhaupt melden. Herr Sch. reichlich verdutzt: "Wissen Sie, zusammen sind wir jetzt ja bald 140 Jahre alt und seit Tagen ist diese Beobachtung unser Hauptgespräch und geht nicht aus dem Sinn, verstehen Sie. Und dann ist das so kindisch-banal..."

 

Unter dem Betreff "Ufo oder Meteorit in Heidelberg?" erreichte mich am Montag Nicole W. aus Heidelberg um auszuführen:

 

"Ich hab am (Dienstag-)Abend des 30.4. was Seltsames am Himmel beobachtet, und da ich bis jetzt noch nichts in den Nachrichten davon gehört habe und auch im Internet nichts gefunden habe, außer Ihre Homepage, wollte ich meine Beobachtung bei Ihnen melden, vielleicht können Sie mir ja weiterhelfen. Ich habe nach einem Sporttraining an einer Straßenbahnhaltestelle in Heidelberg gewartet, als ich zwischen 22.45-23.00 Uhr am Himmel Richtung Osten eine rotglühende Kugel entdeckte. Zuerst dachte ich, dass es sei der Rest eines erloschenen Feuerwerks, das ich irgendwie nicht mitbekommen habe. Aber der rote Fleck blieb zunächst dort ruhig am Himmel und wurde nicht kleiner. Dann fing es an, sich allmählich langsam Richtung Süden zu bewegen, und es schien daraufhin, als würde es rotieren und verglühen, da es leicht orange wurde und an einer Seite auch gelblich. Es bewegte sich allmählich etwas schneller und verlor auch mit der Zeit auch immer etwas an Höhe, bis es an einer Stelle stoppte, um anschließend senkrecht nach unten zu fallen. Da es schon recht groß war, habe ich mich gewundert, warum es eben bisher noch keine Meldung über einen abgestürtzten Meteoriten oder Satelliten gab. Vielleicht habe ich mich auch nur nicht an den richtigen Stellen erkundigt. Ich habe auch andere Personen auf der Haltestelle angesprochen, die mit mir dann das Geschehen zu Ende verfolgten, einer hat es sogar mit dem Handy gefilmt, allerdings ist die Qualität nicht gut (man sieht nur einen kleinen orangen Punkt, der sich wie beschrieben bewegt) und ich habe leider keinen Kontakt zu ihm. Vielleicht können Sie etwas in Erfahrung bringen, ob etwas an diesem Abend in Heidelberg oder der Gegend heruntergekommen ist, oder ob sonst jemand solche Beobachtungen gemacht hat. Ich wäre Ihnen über eine Antwort sehr dankbar, da ich sehr neugierig bin, welchem Schauspiel ich da Zeugin geworden bin."

 

Auf Nachfrage erfuhr ich, dass die Beobachtungsdauer bei ca 2 Minuten gelegen hatte, was in Anbetracht der Observation zu einem MHB passte. Ich antwortete der Melderin: "So wie ich es sehe, war da ein Miniatur-Heißluftballon unterwegs, der genau so ausschaut wie dargestellt und sich so auch verhält. Schauen Sie doch mal auf den CENAP-UFO-Newsticker rein. Oben rechts gibts ein Suchfeld und geben Sie da mal entweder Miniaturheißluftballon oder MHB ein. Da werden Sie ne Fülle von Infos zu finden." Die Zeugin dazu: "Ich hab mir die Sachen und Videos angeschaut und denke auch, dass ich so einen Miniheißluftballon gesehen habe. Schon interessant, wie sowas aussieht, wenn man nicht weiß, was es ist! Vielen Dank für die Hilfe!" Hierbei ist natürlich die Feststellung der Zeugin sehr bemerkenswert, weil sich so auch der "UFO-Eindruck" gut erklärt: "Schon interessant, wie sowas aussieht, wenn man nicht weiß, was es ist!"

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11.05.2007

10.Mai 2007: Gewaltiger Flash am Nordosthimmel

Von Iridium´s Irritationen und einem neuen Flare-´Generator´ namens METOP am Abendhimmel

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Bei Wetterzentrale.de wurde kurz vor Mitternacht des 10.Mai 07 das Meldethema "Gewaltiger Flash am Nordosthimmel" von einem User aufgemacht, der dies berichtete: "Vor wenigen Minuten, genauer gesagt um 23.03 MESZ konnte ich am Nordosthimmel von Johannesberg/Ufr. einen gewaltigen Flash von mehr als 20 Sekunden beobachten. Richtung: ca. 27 Grad Nordost bei ca. 25 Grad Elevation. Der Flash war statisch, d.h, Satellit-Flash ist auszuschliessen, keinerleie Bewegung des Objekts. Es sah eher wie eine gewaltige Explosion aus, sozusagen eine Super-Nova für 22 sec.. Die Helligkeit lag deutlich über der großer Boliden. Ich beobachte seit mehr als 25 Jahren Meteoriten und habe heute Abend auch nicht zu tief in die Flasche geblickt, bin aber von dem eben Gesehenen äußerts beeidruckt, da mir etwas Vergleichbares in all der Zeit noch nie vor´s Auge kam. Hat zufällig noch jemand diese Beobachtung gemacht? Bin immer noch ganz hin und weg." Da ich zufällig hier gerade ´frisch´ und zeitnah zugestoßen war, verbreitete ich die Meldung auch in Astro-Foren, weil man ja nie weiß...-und es vor allen Dingen vielleicht weitere Beobachter gab.

 

Beim Astrotreff.de meldete sich ein Nutzer sofort: "Sowas ist in der Natur eine Funkenentladung bzw. ein kurzzeitiger Lichtbogen zwischen Wolken oder zwischen Wolken und der Erde." Ein User von Wetterzentrale.de dazu: "Definitiv Iridium-Flare vom Iridium-Satelliten 55! Hab deine Koordinaten mal bei Heavens-Above.com eingegeben und schon kam ein herrlicher Flare zu deiner genannten Zeit am nordöstlichen Himmel: 10 May 23:02:37 -7 32° 43° (NE ) 7.2 km (W) -7 Iridium 55." Auch bei Astronomieinfo.de war dessen Chef Arnold Barmettler der selben Ansicht: "Passt: http://www.calsky.com/?Iridium=&dat... . Der Satellit Iridium-55 stand relativ tief, deshalb scheint er sich nicht bewegt zu haben." Also mal wieder einer der Spiegel am Himmel. In diesem Zusammenhang hier einige YouTube-Iridium-Flare-Videos: http://www.youtube.com/watch?v=1PFU... ; http://www.youtube.com/watch?v=iftO... . Leider ist die Erscheinung so beeindruckend wie sie im wahren ´optischen Leben´ am Himmel auftaucht nicht auf Video festzuhalten, wirklich schade!

 

Neuer Mitblitzer am Himmel beginnt zu ´wirken´. Inzwischen scheint sich der Mitte Oktober 2006 gestartete europäischeWettersatellit METOP (A) auch als Iridium-´Nebenbuhler´ zu bewähren (nachdem es zunächst einige Schwierigkeiten wegen der Ausrichtung der Antennen gegeben hatte und erste Flare-Berechnungen in die Hose gingen) und findet bereits seine Beobachtungs-Liebhaber, sobald die Meteop ASCAT-Antennen helle Flare erzeugen. Hier die Aufnahme eines solchen Metop-Flares vom Abend des 5.5.07 aus Darmstadt mit der Stärke -2mag. Wie Sie wissen baut Arnold Barmettler sein CalSky-System aus, um Flares auch von anderen Satelliten als den Iridium-Satelliten berechnet werden können. Jetzt ist es mal MetOp A, an den Lacrosse arbeitet er gerade noch - http://www.calsky.com/?Iridium=&

Quelle: CENAP-Archiv

 

 

 

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