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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-139

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1.05.2007

Mai-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

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Jetzt "Fliegende Zigarren" meldete am 5.Mai 1952 die Mainzer Zeitung Die Freiheit aufgrund einer dpa-Meldung aus Sydney: Sieben Einwohner von Sydney und der 250 Kilometer davon entfernten Landstadt Parkes wollem am Sonnabend eine "Fliegende Zigarre" beobachtet haben, die "beleuchtet wie ein Passagierdampfer auf hoher See" geräuschlos in großer Höhe und anscheinend auf einem festen Kurs am Himmel entlangschwirrte. Einer der Beobachter behauptete, diese Abart der "Fliegenden Untertassen" sei "ein Ding, so lang wie ein Luftschiff oder ein Unterseeboot" gewesen, das "gerade wie ein Kanonenrohr" am Himmel entlangzog. Am Heck der "Fliegenden Zigarre" hätten sich Auspuffrohre befunden, die wie Düsen aussahen. "Schließlich verschwand es in einer Wolkenbank."

 

Selbst Reporter staunten: Fliegende Untertasse/Per Extrablatt serviert hieß es am 10.Mai 1952 in der Abendpost: Mit einem Extrablatt ist die brasilianische Zeitung Dairio da Noite erscheinen, um ihren Lesern Bilder von einer Fliegenden Untertasse zu servieren, die Rio de Janeiro am Mittwochnachmittag überflogen haben soll. Bildreporter, die gerade einige andere Szenen aufnehmen wollten, entdeckten den blaugrauen Apparat am Himmel, der wie ein an den Enden abgeflachter Ball aussah, und machten ihre Schappschüsse. Einer von ihnen erzählte: "Als die Erscheinung am Horizont auftauchte, verlor sie plötzlich an geschwindigkeit, machte eine große Kurve, kam näher, verlor immer mehr an Höhe, wie ein Blatt, das vom Baum fällt - und plötzlich schoß sie wie eine Kugel davon und verschwand am Horizont. Alles war in einer Minute oder sogar noch rascher herum."

 

Rätselhafte Explosion über der Stadt Seattle hieß es am 13.Mai 1952 in Die Neue Zeitung: Die 600.000 Einwohner der nordamerikanischen Stadt Seattle sind aufs äußerte beunruhigt. Über der Halbmillionenstadt erfolgte in der Nacht zum Sonntag eine laut hör- und sichtbare Explosion, die viele Bürger aus dem Schlaf weckte, aber keinerlei Spuren hinterließ und überhaupt keinen Sachschaden anrichtete. Augenzeugen berichten, dass ein nicht identifizierter großer Gegenstand etwa 2.000 Meter über der Stadt in Glut geriet, die Stadt in ein gleißend bläulich-weißes Licht tauchte und dann mit einem 100 Kilometer weit sichtbaren Feuerschein und lautem Getöse explodierte. Dabei wurde eine spürbare Druckwelle wahrgenommen. Zahlreiche Personen beobachteten, wie der rätselhafte Gegenstand bei der Explosion in mehrere Stücke zerfiel. Bisher konnten jedoch keinerlei Teile davon gefunden werden. Zuerst wurde angenommen, es handele sich um einen Meteor. Sachverständige erläuterten jedoch, dass Meteore in der Regel schon dann verglühen, wenn sie in die Lufthülle der Erde eindringen. Die Explosion eines Meteors in 1.000 oder 2.000 m Höhe sei sehr unwahrscheinlich. Das örtliche Kommando der Luftstreitkräfte in Seattle weigerte sich, zu den Beobachtungen Stellung zu nehmen. Jedoch ist bekannt, dass von amtlicher Seite eine Untersuchung eingeleitet wurde. [Dennoch erinnerte der Vorfall stark an einen in der Hochatmosphäre zerplatzenden Feuerball-Boliden, dessen "Höhe" die überwältigten Zeugen aufgrund seiner Leuchtstärke völlig verschätzten und als weitaus zu niedrig einstuften.]

 

Mit "Fliegende Untertassen" über Frankreich und einer UP-Meldung aus La Roche sur Yon ging es hier gleich weiter: Einige Exemplare der mysteriösen "Fliegenden Untertassen" sollen am Samstag zum ersten Male am Himmel Frankreichs gesichtet worden sein. Mauricette Fevre, ihre Mutter und eine Nachbarin wollen gesehen haben, wie ein kreisförmiger weißer Gegenstand in hoher Geschwindigkeit, von der Biskaya kommend, in südlicher Richtung vorüberraste, eine Schwenkung unternahm, in die Höhe stieg und schließlich einen großen unbeweglichen helleuchtenden Gegenstand umkreiste, der eine Art "Mutterschiff" zu sein schien. Später hätten sich beide in noch größerer Höhen abgesetzt, um dann gemeinsam Kurs nach Süden aufzunehmen. Nach Aussagen des französischen Flugwetterdienstes und eines benachbarten Flugplatzes haben sich zurzeit der Beobachtung keine Fallschirmtruppen oder Wetterballons in der Luft befunden.

 

Meteor und nicht "Fliegende Untertasse" kam es via UP aus Washington und am 15.Mai 1952 druckte so die Rhein-Neckar-Zeitung: Die meisten Sachverständigen sind sich darüber einig, dass die heftige Explosion, die sich am vergangenen Sonntagmorgen über der nordamerikanischen Stadt Seattle zugetragen hat, von einem explodierenden Meteor herrührt. Berichte, nach denen die Explosion von einer zerplatzten "Fliegenden Untertasse" stammen sollte, die sich aus dem Weltraum der Erde genähert hat, werden als unzutreffend bezeichnet.

 

Rätselhafter Flugkörper gesichtet - Gleichzeitig in Coburg und Schlaifhausen meldete am 19.Mai 1952 die Neue Zeitung: Einige Coburger, darunter auch ein Journalist, behaupten, am Donnerstagabend, gegen 21 h, ein eigentümliches linsenförmiges Gebilde am Himmel gesichtet zu haben, das in nordwestlicher Richtung die Coburger Veste überflogen haben soll. Nach den Augenzeugenberichten zog die fliegende Ellipse, die eine gelblich-weiße Farbe hatte, einen langen roten Schweif hinter sich her. Er soll den Eindruck eines Raketenauspuffs erweckt haben. Befragte Sternwarten gaben an, dass die gleiche Erscheinung um dieselbe Zeit auch über Schlaifhausen in der Fränkischen Schweiz gesichtet wurde. Die Wissenschaftler glauben nicht, dass es sich um einen Himmelskörper gehandelt hat, sondern sind vielmehr der Ansicht, dass die Ellipse ein technischer Flugkörper gewesen sein muß. Es besteht noch die Möglichkeit, dass die Sonneberger Sternwarte, die durch einen automatischen Fotoapparat alle Himmelserscheinungen fotografieren läßt, rein zufällig diese fliegende Ellipse auf einen Film gebannt hat. Wäre dies gelungen, so dürfte man den geheimnisvollen "Fliegenden Untertassen", die jetzt seit einigen Jahren die Gemüter auf der ganzen Welt in Atem halten, etwas näher auf die Spur gekommen sein.

 

Montgomery sah Kanadas "Untertasse" meldete am 21.Mai 1952 Der Courier: Die kanadische Flugzeugwerke Avro-Canada arbeiten nach Berichten aus Toronto an einem Flugzeugprojekt, das nun doch noch die sagenhaften Fliegenden Untertassen verwirklichen dürfte. Das Flugzeug wird wie eine an einer Seite angeschnittene Grammophonplatte aussehen und doppelt so schnell wie der Schall (1200 km pro Stunde) fliegen. Der britische Feldmarschall Montgomery soll ein Holzmodell der neuen Maschine bei einem Besuch der Avro-Canada-Werke gesehen haben. Mit dieser Maschine würde ein Flug von London nach New York knapp zweieinhalb Stunden dauern, also nicht einmal so lange wie eine Eisenbahnfahrt von Hamburg nach Hannover. Infolge des Zeitunterschiedes zwischen Europa und Amerika würde man mit diesem Flugzeug früher in New York ankommen, als man in London abgeflogen ist. Die fliegende Avro-Untertasse ist eigentlich ein fliegendes Hufeisen. In der Mitte der Scheibe befindet sich ein Düsenmotor, der den hufeisenförmigen Teller kreiselförmig antreibt. Im Mittelstück der Scheibe, die einen Durchmesser von 13 Meter hat, sitzt auch der Pilot in einer Kabine, die aus Kunststoff hergestellt ist, und im Notfall durch den Druck auf einen Knopf von der Scheibe getrennt und von einem Fallschirm zur Erde getragen werden kann. Die Avro-Untertasse soll, wie es heisst, unabhängig von jeder Rollbahn sein und senkrecht von einem Startgestellt, das wie ein Dreifuss aussieht, aufsteigen können.

 

Der Tag, an dem die Erde stillstand...

...war die Schlagzeile vom 17.Mai 1952 in der Rhein-Neckar-Zeitung, weil der gleichnamige Untertassen-Film aus Hollywood Deutschland erreichte und in der Heidelberger Region im Metropol am Nollendorfplatz anlief: Was tut der Mensch von heute, wenn die vielberufene Fliegende Untertasse wirklich landet? Er reagiert von der Angst als seinber seelischen Grundlage her und wappnet sich mißtrauisch mit dem Aufmarsch von Panzern und Kanonen gegen die freundlichen und friedlichen Worte des symapthischen "Herrn von einem anderen Stern", der ein Mensch wie wir dem Raumschiff entsteigt. Es hätte nahegelegen, diesen Besuch aus einer Welt, in der es dank einer wohlausgebildeten Robotertruppe, keine Krieg mehr gibt, zu einer Satire zu erweitern. Doch das Drehbuch beläßt es bei einigen satirischen Hieben auf unsere von Uneinigkeit, Mißtrauen und Egoismus beherrschten Welt und gibt sich im übrigen seriös, wenn man nicht den von einem Forscher ? la Einstein präsidierten internationalen Gelehrtenkongreß, der nach dem Versagen der Politiker die Welt vor dem angedrohten Untergang retten soll, auch als eine Parodie auffassen will. Auch die technischen Phantasien sind mit einem sozusagen unsensationellen Ernst gemacht, aber wenn der Roboter aus dem Raumschiff mit seinen Strahlen die ganze militärische Pracht zu einem Haufen Asche zerschmilzt, als wäre sie aus Schokolade, rauscht es doch fröhlich im Publikum.

 

Der Kinospielfilm "Der Tag, an dem die Erde stillstand" war das erste Kino-Großerlebnis, welches hierzulande die Menschen im Nachkriegsdeutschland in Sachen Untertassen aus Hollywood aufbereitet bekamen. Damit bekamen sie wahrscheinlich erstmals das Bild, die Konzeption oder das Muster von den Fliegenden Untertassen gezeigt. TV gab es in jener Zeit noch nicht als Massenmedium, sodass ein optischer Zugang bis zu jenem Hollywood-Produkt verweigert war.

 

Das Rätsel der grünen Feuerkugeln - Lichtbälle am Firmament - Schießt der Kosmos mit neuer Munition? titelte die Frankfurter Neue Presse einen Artikel von Wolf Schirrmacher vom 24.Mai 1952: Kurz nach dem Kriege wurden in Schweden und über der Ostsee mehrfach Himmelserscheinungen beobachtet, die die Bevölkerung erheblich beunruhigten. Am sternenklaren Firmament tauchte plötzlich eine feurige Kugel auf, zog eine schnurgerade Bahn und verschwand wieder am Horizont. Sie war leuchtend grün, ihr scheinbarrer Durchmesser etwa doppelt so groß wie die Mondscheibe und ihr Licht so stark, dass die nächtliche Landschaft für Sekunden meilenweit erhellt war. In der schwedischen Presse tauchte damals die Vermutung auf, die Russen experimentierten mit Raketen. Ganz ähnliche Beobachtungen machte man kürzlich auch in Amerika. Innerhalb weniger Tage wurden im Südwesten der USA und in Mexiko neun solcher grünstrahlender Lichtkugeln gesichtet, die sich mit keiner der bisher bekannten Himmelserscheinungen vergleichen lassen. Die Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel. Nicht nur zwei oder drei Personen haben diese Lichtzeichen gesehen (wie es meist bei dem Spuk der "Fliegenden Untertassen" der Fall war), sondern Tausende. Hunderte vons chriftlichen Augenzeugenberichten liegen vor die sich in allen Einzelheiten decken, so dass von Einbildung oder Sinnestäuschung nicht die Rede sein kann. Autofahrer wurden sekundenlang so geblendet, dass sie die Herrschaft über den Wagen verloren. Eisenbahnreisende, Spaziergänger, Piloten von Verkehrsmaschinen, Soldaten, das Personal des Flugplatzes von Albuquerque - alle berichten von einem unheimlichen und einzigartigen Schauspiel. Auch mehrere Wissenschaftler der Atomwerke von Los Alamos beobachteten die Lichtkugeln. Sie glühten so grün wie Kupfer überm Bunsenbrenner, hinterließen einen rötlichen Schweif, schienen in einem Winkel von 35 Grad zur Erde zu stürzen und erloschen plötzlich, wie ein Scheinwerfer, der ausgeschaltet wird.

 

"Artillerie des Kosmos". Auch hier ist die Vermutung aufgetaucht, es handele sich um Experimente mit neuen Waffen, zumal, da nicht nur Los Alamos, sondern auch die Raketenschießplätze von White Sands und Sandia Base in der Nähe liegen. Die militärischen Stellen hüllen sich in Schweigen. Die Wissenschaftler halten es jedoch für wenig wahrscheinlich, dass die feuerbälle aus dem Laboratorium stammen. Sie glauben vielmehr, dass es die "Artillerie des Kosmos" ist, die hier gleichsam mit bisher unbekannter Munition schießt. Unter "Feuerkugeln" versteht man an und für sich Himmelserscheinungen, die seit Jahrhunderten bekannt sind, nämlich große Sternschnuppen, die wegen ihrer besonderen Lichtentwicklung leicht mit Kometen verwechselt werden. Während die Kometen aber mehrere Nächte lang verfolgt werden können und ihre Bewegung erst bei längerer Beobachtung erkennbar wird, sind die Feuerkugeln nur wenige Sekunden sichtbar. Die amerikanischen Astronomen, die die viel größeren Himmelsgeschosse beobachteten, betonen aber, dass Lichterscheinungen von solchen Dimensionen niemals vorher gesichtet worden seien. Dr.Lincoln LaPaz, ein Astronom von Weltruf, der das berühmte Institut für Meteorkunde an der Universität von Neu-Mexiko leitet, erklärt: "Wer diese Feuerkugeln als gewöhnliche Meteore abtun will, der wird wahrscheinlich auch zwischen den grünen Leuchtgranaten, wie sie von 24-cm-Haubitzen abgefeuert werden, und der Leuchtspurmunition eines Maschinengewehres keinen Unterschied machen." Die kosmischen Neulinge unterscheiden sich von den üblichen Feuerkugeln nicht nur durch ihre scheinbare Größe, die die der Mondscheibe wesentlich übertrifft, sondern auch durch ihre gerade Flugbahn, während große Meteore stets gekrümmte Flugbahnen haben. Ferner sind sie geräuschlos, große Sternschnuppen dagegen verraten sich durch starkes Rauschen. Am ungewöhnlichsten aber ist ihre Farbe, die so grün wie das Licht einer Verkehrsampel oder Neonröhre ist.

 

Nur ein Schluß möglich. Die bisherigen Beobachtungen lassen nach Ansicht von Dr.LaPaz nur einen Schluß zu: Wenn es sich um meteore handeln sollten, dann um einen völlig neuen Typ. Ihr Auftauchen könnte bedeuten, dass das Sonnensystem mit unserer Erde einen Bereich des Weltalls erreicht hat, wo bisher unbekannte Ereignisse eintreten können. Seit 15 Jahren, so erklärt Dr.LaPaz, beschäftige sich die Wissenschaft mit der Möglichkeit von "kontra-terrestrischer" Materie, die umgekehrt wie der irdische Stoff aufgebaut sei. Während bei gewöhnlichen Atomen der Kern eine positive Ladung hat, wäre er bei der andersartigen Materie negativ geladen und während gewöhnliche Elektronen negativ geladen sind, hätten sie hier eine positive Ladung. Das würde bedeuten, dass in dem Augenblicj, da solche fremde auf die uns vertraute Materie stößt, eine ungeheure Explosion stattfindet. Wird sich mit dieser Theorie die Erscheinung der jäh aufblitzenden grünen Feuerbälle erklären lassen? Vielleicht wird man auf diesem Wege noch überraschendes wissenschaftliches Neuland entdecken. Bisher weiß man nicht einmal, ob die Feuerkugeln überhaupt explodiert oder spurlos wieder im Weltenraum verschwunden sind. Verschiedene Forscher suchen das in Frage kommende Gebiet nach Einschlägen oder Trümmern ab. Für eine systematische Untersuchung wären aber viele tausend fachlich geschulte Hilfskräfte nötig, die das mögliche Streufeld Meter für Meter unter duie Lupe nehmen. "Finden wir Stücke einer bisher unbekannten Legierung, die mit grüner Flamme verbrennt, dann ist schon viel gewonnen", meint Dr.LaPaz. "Dann ließe sich sicher auch feststellen, ob sie aus dem Kosmos oder einem hochmodernen Laboratorium stammen."

 

Invasion aus dem Weltall? hieß die Schlagzeile am 28.Mai 1952 in der Zeitschrift Wochenend: Selten hat ein Phänomen die ganze Welt so erregt wie die "Fliegenden Untertassen", die noch vor zwei Jahren Millionen Menschen in Atem hielten. Viele hundert Berichte aus allen Erdteilen gingen bei der Untersuchungskommission der amerikanischen Luftwaffe ein und wurden sorfältig geprüft. Der größte Teil wurde als Täuschung oder Irrtum entlarvt. Dazu noch: Auf fast zwei Seiten wurde hier recht umfangreich über die US-Luftwaffen-Erhebung berichtet. Sieben Fälle wählte Wochenend aus, um sie aus der Liste der sogenannten "unknowns" der US Air Force dem Publikum vorzustellen. Vorneweg der Lubbock-Zwischenfall am 25.August 1951, vorgestellt auch anhand von zwei Aufnahmen die der damals 18jährige Student Carl Hart am 30.August 1951 machte und "nach sorgfältiger Prüfung" als echt befunden wurden. Der Bericht geht auf eine Berichterstattung des Life-Magazin zurück.

 

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Alarm an der englischen Südküste - Wieder unbekanntes Flugobjekt, kabelte dpa aus London und Der Tagesspiegel druckte es am 1.Mai 1957: Allwetter-Düsenjäger der britischen Luftstreitkräfte wurden in der Nacht zum Dienstag alarmiert, nachdem ein geheimnisvolles Flugobjekt über dem Kanal auf einem Radarschirm aufgetaucht war. Nach Mitteilung eines Sprechers des britischen Luftwaffenministeriums wurde das Objekt kurz vor 21 h gesichtet und hatte eine Geschwindigkeit von rund 1.500 Kilometern pro Stunde. Die Düsenjäger vom Typ "Javelin" suchten vergeblich den Luftraum in dem betreffenden Gebiet ab. Eine Untersuchung des "Vorfalls" ist angeordnet worden. Bereits am 6.April war die britische Luftabwehr alarmiert worden, weil ein unbekanntes Objekt verschiedentlich auf den Radarschirmen beobachtet worden war. [Auch in diesem Fall erinnert das Ereignis an eine Radarfehlfunktion mittels eines "Engels".]

 

Rekord-Rakete meldete BILD am 2.Mai 1957 aus New York: Eine amerikanische Rakete vom Typ "Aerobee-H1" erreichte bei Versuchen in White Sands in neu-Mexiko eine Höhe von über 300 Kilometer. Sie übertraf damit den bisherigen Rekord für Einstufenraketen, der auf 265 Kilometern stand. Das Geschoß erreichte eine Geschwindigkeit von fast 8.000 km/st. Die Versuche mit der Rakete "Jupiter" verliefen weniger glücklich. Das geschoß entglitt der Kontrolle und mußte in der Luft gesprengt werden.

 

Am 2.Mai 1957 hielt Herr G.Neidhart von der DUIST-Zweigstelle München einen Dia-Vortrag mit dem Titel "Unbekannte Flugobjekte über der Erde" in München. Im Veranstaltungsraum mußten sich 130 Leute zusammenquetschen, der Sall war nur für 80 Menschen dimensioniert. Aufgrund des großen Erfolgs wurde eine Wiederholung für Mitte Juni 1957 angekündigt.

 

Fliegende Untertassen in England - Zum zweiten Male in dieser Woche beobachtet, meldete die Kasseler Zeitung vom 3.Mai 1957: Wieder ist eine Fliegende Untertasse über England aufgetaucht. Nach einem Augenzeugenbericht war das unbekannte Flugobjekt, das am Mittwoch morgen über Südengland gesichtet wurde, kuppelförmig und auf der Oberseite golden und auf der Unterseite nahezu schwarz. Es flog nach den Aussagen des Augenzeugen, eines 33 Jahre alten Mannes, zunächst sehr langsam von West nach Ost ohne irgend ein Motorengeräusch von sich zu geben, und stieg dann plötzlich in einem Winkel von 45 Grad "mit unvorstellbarer Geschwindigkeit" auf und verschwand. Das britische Luftfahrtministerium bestätigte später, dass sich zur Zeit dieser Beobachtung keine Flugzeuge in dem betreffenden Gebiet aufgehalten hatten. Schon am Dienstag hatten britische Luftbeobachtungsstationen auf ihren Radarschirmen ein "unbekanntes Flugobjekt" ausgemacht. Kurz danach war eine Anzahl von Flugzeugen aufgestiegen, um das Objekt zu beobachten. Es gelang jedoch nicht, mit ihm Schritt zu halten. Das Luftfahrtministerium will sich zu diesem Vorfall noch nicht äußern, bis alle vorliegenden Berichte sorgsam geprüft worden sind.

 

Soweit also eine Meldung aus dem geo-politisch und geo-strategisch wichtigen britischen Vorposten des Nord-Atlantik-Paktes. Vergessen wir nicht, dass dies eine Zeit war, in der der Kalte Krieg einen Höhepunkt erfuhr und in Ost und West die Krallen gezeigt wurden, tägliche Provokationen durch Luftraumverletzungen der jeweils anderen Seite zum "Spiel" gehörten. Die Detailangaben fehlten mal wieder, sodass eine vernünftige Bewertung des eingangs aufgezogenen Vorfalls nur schwer möglich ist, auch wenn er ´ballonisch´ klingt.

 

Am 4.Mai 1957 hielt G.Neidhart von der DUIST-Zweigstelle München einen Vortrag im Gewerkschaftshaus von Nürnberg mit einem Saalfassungsvermögen von 200 Personen, 250 wurden reingequetscht. Als Folge bildete sich da eine DUIST-Zweigstelle unter Ing.Georg Nägele, der für die UFO-Freunde gleich regelmäßige Treffen veranstaltete.

 

Karl Veit hielt auf dem "4.Kongreß der Universellen Wahrheit" in Bad Sachsa einen UFO-Vortrag, wozu er "dankbaren Beifall" erfuhr und ihn selbst veranlaßte, weitere Vortragsveranstaltungen durchzuführen. Aufgrund dieser Veranstaltung erhielt Veit zahlreiche Schreiben von Besuchern, die es wünschten, auch bei ihnen zu Hause er einen öffentlichen Vortrag halte, um die Menschen über die Fliegenden Scheiben der Herren Kontaktler aufzuklären. Karl Veit schrieb so in UN Nr.10, Juli 1957, S.2, aus, dass die entsprechenden Personen bitte regional tätig werden, um das Potential der "Vegetarier, Zimmmermann-, Mazdaznan-, Lorber-, Antroposophen-Kreise etc" zu nutzen, die bitte die Anmietung der Räume sowie die örtliche Werbung vornehmen sollen, nach Möglichkeit gleich für zwei Abende hintereinander. Auch auf dem "7.Vegetarier-Kongress der Ideale" in Freudenstadt mit 600 Besuchern hielt Veit einen Vortrag, um die Menschen dort über die uflogischen "Schöpfungsgeheimnisse" einzuweihen. Wie Veit in den UN Nr.9, Juni 1957, S.3, anmerkte, wurde dadurch für diese Leute die Existenz der Fliegenden Untertassen zu einer "selbstverständlichen Realität".

 

"Kein Scherz" meldete die Abendzeitung am 6.Mai 1957: Einladungen zu einer Konferenz, bei der die Vorbereitungen zum Empfang der Marsmenschen am 19.Juni besprochern werden sollten, verschickte Visconntess Kilmuir, die Gattin des britischen Lordkanzlers. Die Konferenz fand auch tatsächlich in ihrem Hause statt. Lady Kilmuir hatte als Präsidenten des Komitees eingeladen, das im Sommer zu Wohltätigkeitszwecken den "Ball der Fliegenden Untertassen" veranstalten wird. [Das paßt zu den exzentrischen Briten.]

 

Die Rigi-Post aus Goldau in der Schweiz berichtete am 8.Mai 1957: Geheimnisvoller Gegenstand über Großbritannien: Kommandanten der RAF studierten am Dienstag Berichte über ein geheimnisvolles Objekt, das in der Nacht über die Bildschirme der Radarstationen der britischen Südküste gehuscht war. Überschallnachtkampfflugzeuge hatten die Verfolgung aufgenommen, ohne jedoch das Objekt auffinden zu können. Die Radarstationen sind der Ansicht, das Objekt müsse in westlicher Richtung mit einer Geschwindigkeit bis zu 1.400 km in der Stunde und in einer Höhe von etwa 1.400 Metern den britischen Kanal überflogen haben. Dies ist das zweite Mal innert drei Wochen, dass die Radarschirme ein unidentifizierbares Objekt zeigten. Zu Beginn des Monats berichtete eine Bomberkommando-Station in Schottland über ein ähnliches Ereignis.

 

Vorsicht bei seltsamen Objekten auf Radar, gerade auch wenn es um unheimlich hohe Geschwindigkeiten und Bewegungscharakteristiken geht. Dazu muß man mehr über die Luftraum-Überwachungsstationen im NATO-Bereich der damaligen zeit wissen. Man verwendete Rundsuchgeräte, mit denen Richtung und Entfernung, mit zusätzlichen Einrichtungen auch die Höhe der in den Radar-"Sehbereich" einfliegenden Objekte gemessen werden. Auf einer Karte wird dann der Flugweg Punkt für Punkt eingezeichnet. Natürlich gibt eine solche Flugwegkarte auch Auskunft über die Geschwindigkeit eines Objektes auf der Karte, aber bereits die Bestimmung der absoluten Bahngeschwindigkeit, d.h. der wahren Geschwindigkeit des erfaßten Objektes unter Berücksichtigung von Höhenveränderungen, ist praktisch unmöglich, zumal wenn die Entfernung groß ist. Um Flugbewegungen, die von den mit bekannten Flugzeugen erreichbaren Bewegungen abweichen, eindeutig erkennen und vermessen zu können, bedarf es ganz anderer Radargeräte und Einrichtungen, als sie unsere militärische Luftraumüberwachung zumindest damals besaß. Es ist unbestritten in der Fachwelt, dass es schon oft Radarbeobachtungen gegeben hat, die zu trügerischen Schlußfolgerungen führten. Gerade auch Militärs möchten nach der ersten Aufregung und der Meldung von einer zunächst seltsamen Ortung sich hinterher nicht blamieren, wenn sich das entstandene Geheimnis banal auflöst und sich zeigte, dass die Verantwortlichen sich geirrt haben. Im Falle von Radar muß man sich auch gegenwärtigen, dass es vorkommen kann, dass ein in die tiefere Lufthülle der Erde eindringender Meteorit vom Radargerät aufgenommen werden kann. Die durch die Verdampfung infolge der hohen Reibungswärme entstehende Gashülle eines Meteoriten ist nämlich ionisiert und reflektiert die radarimpulse. An sich sind deratige Erscheinungen auf dem Radarschirm identifizierbar, aber einem Beobachter ohne lange Erfahrungen können sie doch stark in Verwirrung bringen.

 

Unkontrollierbare Vorgänge im Luftraum? Welche Rolle spielen die "Fliegenden Untertassen" in der Politik - Unbekannte Objekte auf englischen Radarschirmen - Spukt die Atom-Versuchsrakete der Sowjets? Diese Fragen wurden für einen Bericht von Ralph Oilinger in der Zeitschrift Der Freiheitsbote vom Mai 1957 getitelt: Ein besonders für den Höhenflug konstruiertes Versuchsflugzeug der amerikanischen Luftwaffe ist in diesen Tagen über der Salzwüste von Nevada aus unerklärlichen Gründen abgestürzt. [Aus heutiger Sicht ein deutlicher Hinweis auf die U-2!]Etwa zur gleichen Zeit sichteten die Radarstationen eines Bomberkommandos der Royal Air Force über dem britischen Luftraum einen unbekannten, seltsamen, nicht näher zu bestimmenden Flugkörper [der als sowjetisches Aufklärungsflugzeug identifiziert wurde]. Und der Londoner Daily Herald meldete, die Sowjets feuerten alle vier Tage eine Proberakete einer Fernlenkwaffe ab, die mit Atomkopf versehen werden könne und eine Reichweite von 1.450 km habe [erste Tests von Interkontinental-Raketen, ICMBs, die natürlich von Beobachtungsinteresse für die CIA mittels ihrer U-2 waren]. Sind diese Tatsachen nun irgendwie miteinander in Beziehung zu bringen oder gibt es noch andere Ursachen für die unkontrollierbaren Vorgänge im oberen Luftraum? Im Pentagon, dem amerikanischen Verteidigungsministerium, erklären verantwortliche Militärs sauer, dass die UFOs, die "Fliegenden Untertassen", in der Politik eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Sie meinen damit, dass jene geheimnisvollen Flugobjekte immer wieder als Hinweis auf das Rätselhafte herangezogen werden, das sich offenbar in der Stratosphäre abspielt. Solange es der United Air Force nicht gelingt, den Schleier des Geheimnisses über sagenhafte Flugzeugabstürze, sonderbare Radarbeobachtungen und das militärstrategische Treiben in höheren Luftregionen zu zerreißen, lassen sich auch die Stimmen nicht voll widerlegen, die von "Operationen interplanetarischer Mächte" sprechen. Hier läßt sich nur an den gesunden Menschenverstand, die Objektivität, die Vernunft und die wohl ernster zu nehmenden Erklärungen der Wissenschaft appellieren oder darauf verweisen.

Es heißt, das amerikanische Höhenflugzeug sei in 21 km Höhe beim Zusammenstoß mit einem unbekannten Objekt in zwei Teile geborsten und dadurch abgestürzt . Beim Aufschlag fing es Feuer, konnte aber so rechtzeitig gelöscht werden, dass ein Teil der Meßinstrumente "identifizierbar" ist. Wie eine Information der US Air Force besagt, erfolgte der Zusammenstoß bei mehreren tausend Kilometern Stundengeschwindigkeit, wobei das unbekannte Objekt die größere Geschwindigkeit gehabt haben muß, die weit über der Triebkraft der üblichen Raketen liegt [Testflüge werden stets aus Gründen der Beobachtung der Mission von leistungsstärkeren Maschinen begleitet]. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass diese Darstellung von den der amerikanischen Militär- und Außenpolitik nicht wohl gesonnenen Kreise sogleich benutzt wurde, um darauf zu verweisen, dass vielleicht "Fliegende Untertassen" im Spiel gewesen sein könnten, Flugobjekte außerirdischer Herkunft also von irgendeinem anderen Planeten, der demnach den technischen Errungenschaften der Erde weit überlegen sein müßte. Das zentrale Bomber- und Jagdkommando der amerikanischen und englischen Luftwaffe glaubt jedoch nicht an solche UFOs. Aber es hält die Politik der "Fliegenden Untertassen", wie vor allem von "typischen Antimilitaristen" und Gegnern der westlichen Welt, ausgestreut würde, für gefährlich, weil sie geneigt ist, die Welt in Atem zu halten und sie im Laufe der Jahre an die Grenze einer Art Unsicherheit, wenn auch nicht Panik, zu bringen, ein krampfhaft verborgener Angstzustand, der dem Kommunismus nur angenehm sein kann. Amerikanische Raketenspezialisten halten es für möglich, dass das amerikanische Höhenflugzeug mit einer sowjetischen Versuchsrakete zur Beförderung von Atomsprengköpfen, die in Kamatschka startete, im oberen Luftraum von Nevada zusammenstieß. Nach Art der Radarbeobachtung über England, die im Auftrage des Luftfahrtministeriums ausgelöst worden war, kann es sich auch bei diesem Objekt um die berüchtigte Versuchsträgerrakete der Sowjets für Atomwaffen gehandelt haben [dies ist nicht haltbar, wenn auch eine interessante Spekulation, die hauptsächlich den amerikanischen Hochrüstungs-Militärs um General Lemay und seinem hochgerüsteten Strategic Air Command half, der den Kalten krieg mit manchem Falschspiel förderte]. Die ständigen Einsatzkommandos der B-52 sind auf den amerikanischen Absprungbasen benachrichtigt worden und werden künftig besonders intensiv nach unbekannten Raketen Ausschau halten, die durch die Stratosphäre geistern. Ob sie den Spuk der Fernatom-Versuchsrakete der Sowjets auf die Spur kommen, ist jedoch eine andere Frage, da die Rakete ca 10 km höher als diese neuesten Düsenbomber ihren Weg um die Erde bzw Kurs auf die Abschnittsbasis nimmt. All diese Probleme beschäftigen einen in diesen Tagen gegründeten geheimen Untersuchungsausschuß der anglo-amerikanischen Luftwaffe. Er will auch psychologische Gegenmaßnahmen gegen eine überhand nehmende Politik der "Fliegenden Untertassen" treffen.

 

UFO-Eifer im Pentagon meldete am 16.Mai 1957 die Kasseler Zeitung: Das amerikanische Verteidigungsministerium verfolgt sei einiger Zeit wieder einmal seltsame Flugkörper, die man einem anderen Planeten zuzuschreiben geneigt ist. Die militärischen Beobachtungsstellen sind angewiesen worden, in den Sommermonaten besonders sorgfältig den Himmel abzusuchen. [Was sicherlich auch viele, viele Zivilisten als wertvollen und nützlichen Tip ansahen, um selbst hinaufzuschauen.]

 

"Geheimnisvoller Flugkörper" vermeldete am 22.Mai 1957 die Nordwest-Zeitung. Bad zwischenahn. Von einem Zwischenahner Polizeibeamten wurd euns mitgeteilt, dass er und seine Familie abends einen geheimnisvollen Flugkörper beobachtet habe, der Ähnlichkeit mit den oft beschriebenen "Fliegenden Untertassen" gehabt hätte. Der Beamte schildert die Erscheinung als einen kreisförmigen Flugkörper, der in der Mitte hohl schien und an den Seiten erhebliche Verstärkungen aufgewiesen habe. Er sei mit großer Geschwindigkeit waagerecht durch die Luft gesaust. Von unserem meteorologischen Mitarbeiter erfahren wir auf Anfrage, dass die ständige Radar-Überwachung der Flugplätze an dem betreffenden Tage keinerlei Anlaß zum Alarm ergeben habe. Auch seien um die genannte Tageszeit keine Flugzeuge in der Luft gewesen. "Deshalb bleibe nur noch die Annahme übrig, dass es sich um einen der üblichen großen Wetterballons gehandelt habe, die von verschiedenen Wetterstationen der Küste von Zeit zu Zeit aufgelassen werden. Solch ein Ballon sei mit Instrumenten zur Wetterbeobachtung ausgerüstet und erreiche in großen Höhen hohe Geschwindigkeit durch die Winddrift." [Uns erscheint die Wetterballon-Erklärung ob der bekanntgewordenen Fall-Daten zunächst etwas weit hergeholt. Hier zeichnet sich schon ab, dass diese Erklärung gerne bemüht wurde, um UFO-Meldungen wegzuwischen.]

 

Es hängt so manches in der Luft - Fliegende Untertassen oder Täuschung der Augen meldete aus Oldenburg am 28.Mai 1957 die Nordwest-Zeitung: In den letzten Tagen häuften sich die Mitteilungen von Lesern, die am Tage und auch in der Nacht unbekannte Flugkörper gesehen haben wollen. gestern teilte uns ein Oldenburger Flugzeugingenieur eine Beobachtung am Sonntagnachmittag in Westrittrum mit. Er sichtete um 17:10 h am wolkenlosen blauen Himmel eine kreisförmige, etwas aluminiumfarbene Scheibe, die sich mit ungeheurer Geschwindigkeit in ostwestlicher Richtung (?) bewegte. Etwa 30 Sekunden lang hat der Flugzeugingenieur das ihm unbekannte Flugobjekt beobachten können. "Es hinterließ keine Geräusche, auch keine Kondensstreifen. Die Geschwindigkeit entsprach der doppelten der üblichen Düsenjäger." Die Flughöhe konnte der Oldenburger nur schwer schätzen: "Dazu benötigt man die Kenntnis von der Größe des Flugkörpers." Die Beobachtungen gab der mit fliegerischen Dingen gut vertraute Ingenieur sehr vorsichtig, aber mit erstaunten Augen wieder. Die Redaktion war bemüht, auf den Flugplätzen Oldenburg und Ahlhorn eine Bestätigung dieser Sichtung eines unbekannten Flugobjektes zu bekommen. Man kommentierte dort nur: "Wir haben im Augenblick Manöver. Es hängt so manches in der Luft...!" Die Fliegenden Untertassen bleiben also weiter ein Geheimnis. Für immer, wie in den dreißiger Jahren das "Seeungeheuer von Loch Ness"?

 

Die erste amerikanische Fernrakete hieß es am 31.Mai 1957 aus Washington in einer dpa-Meldung, die auch die Allgemeine Zeitung aufgriff: Das erste interkontinentale ballistische Geschoß der Vereinigten Staaten ist startbereit. Es ist die von der Luftwaffe entwickelte Rakete "Atlas". Sie soll voraussichtlich am Freitag zum erstenmal abgeschossen werden. Die Rakete soll bei diesem ersten Versuch eine Höhe von 125 Kilometern erreichen und eine Entfernung von 3.540 Kilometern in südöstlicher Richtung über dem Atlantik zurücklegen.

 

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X-15-Pilot fotografiert "Fliegende Untertassen" meldete dpa aus Seattle und der Wiesbadener Kurier vom 14.Mai 1962 druckte es: Fünf oder sechs mysteriöse Objekte zeigte ein Film, den der amerikanische Testpilot Joe Walker kürzlich bei einem Rekordflug mit einem Raketenflugzeug vom Typ X-15 aufnahm. Auf einer Konferenz in Seattle sagte Walker, die Aufnahmen ließen erkennen, daß die Objekte scheibenförmig, vielleicht sogar etwas zylindrisch seien. Es sei jedoch unmöglich, ihre Größe oder die Entfernung von der Kamera zu schätzen. Selbst habe er die Objekte nicht gesehen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß sowohl der sowjetische Weltraumflieger German Titow als auch der amerikanische Astronaut John Glenn übereinstimmend berichteten, sie hätten bei ihren Weltraumflügen Objekte gesehen, die an "Glühwürmchen" erinnerten. [Hierbei handelt es sich um das durch verschiedene spätere amerikanische Space Shuttle-Missionen bekanntgewordene Phänomen von kleinen Eiskristallen an der Außenhaut der Raumflugkörper, die sich vor den Fensterns etc lösen und damit auch vor den Kameras auftauchen, um bei späterer Betrachtung des Filmmaterials für Irritationen zu sorgen.]

 

Carpenter brachte Farbfilm aus dem Weltall mit kam es in einer dpa-Meldung aus Kap Canaveral und am 29.Mai 1962 schrieb so der Wiesbadener Kurier: Das wertvollste Material, das er von seinem Raumflug mit zurückgebracht habe, seien wohl die Farabaufnahmen, erklärte der 37kährige Astronaut Carpenter auf seiner ersten Pressekonferenz im Fernsehen nach seiner dreimaligen Erdumkreisung mit der "Aurora VII". Die Filmaufnahmen, die Carpenter mit seiner Handkamera machte, wurden vom Salzwasser, das nach der Landung in die Raumkapsel eindrang, nicht beschädigt; die Aufnahmen mit der automatischen Kamera dagegen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Carpenter gab auch eine Erklärung für das Phänomen der Glühwürmchen ab, die vor ihm Glenn beobachtet hatte: Er meinte, dies seien Eisabsonderungen, die sich am Außenkörper der Kapsel bilden. Begeistert äußerte sich der Astronaut über den Anblick der Sonnenauf- und -untergänge. Ihre Schönheit entziehe sich jeder Beschreibung. Die dunkle Seite der Erde erscheine als blauer Ring. Im übrigens aber bezeichnete er den Flug in vielen Dingen als eine Art Omnisbusfahrt durch eine Stadt. Allerdings sei ein Weltraumpilot sehr beschäftigt. Carpenter regte an, die Verpflegung künftiger Raumfahrer in durchsichtigen Plastikbeuteln zu verpacken, damit der Inhalt der einzelnen Päckchen erkennbar ist. Ihm sei es passiert, daß er im Zustand der Schwerelosigkeit eine Packung Biskuit geöffnet habe, deren Krümel dann in der Kapsel herumgeflogen seien. In Denver wurde ihm ein triumphaler Empfang bereitet.

 

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Das "Ding" kam nicht nach Warminister meldete am 9.Mai 1967 die Frankfurter Rundschau: Die internationale Organisation der Beobachter unbekannter Flugobjekte (UFO) erklärte gestern, daß nach ihren Kalkulationen über dem Dorf Warminster in der Grafschaft Wiltshire (England), wo Hunderte von "Fliegenden Untertassen" beobachtet wurden, keine solchen Flugobjekte mehr auftauchen werden. Am Wochende waren von der Organisation Beobachtungsgeräte und Kameras nach Warminster geschafft worden, wo sich nach ihren Berechnungen das "Ding", ein unbekanntes Flugobjekt, wieder zeigen sollte. Das "Ding" erschien zuerst im Jahr 1963 über der ruhigen, bewaldeten Hügellandschaft. Anschließend wurde Warminister ein wahres Eldorado der UFO-Beobachter. Jedoch hatten die vielen Interessanten am Wochende kein Glück. Alles, was sie beobachten konnten waren niedrig fliegende Wolken. Ein Sprecher der Organisation erklärte, Warminster sei ein aktives Gebiet, Hunderte von UFOs seien beobachtet worden. Jetzt hätten aber Berechnungen ergeben, daß diese Tätigkeit versiege. Wie diese Berechnungen angestellt wurden, teil der Sprecher nicht mit. [Wahrscheinlich war die "Berechnung" nichts weiter als der Blick in eine Kristallkugel.]

 

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"UFO" bannte alle Autofahrer/Geheimnisvolles "Flugobjekt" verschwand vor Flugzeugen meldete der Mannheimer Morgen am 3.Mai 1972 mittels einer dpa-Meldung: Ein unbekanntes Flugobjekt im Raum Wiener Neustadt, zirka 50 Kilometer südlich von Wien, brachte am Montagabend den starken Feiertagsrückflutverkehr nach Wien auf der Südautobahn fast völlig zum Erliegen. Ein sehr stark reflektierendes rundes, mit einem Balkenkreuz versehenes Objekt, auch ohne Fernglas deutlich zu erkennen, stand in sehr großer Höhe über Neunkirchen. Das "UFO" befand sich in etwa 12.000 Meter Höhe. Weder sofort aufgestiegene Flugzeuge noch die Wiener Wetterwarte konnten den Flugkörper identifizieren, bei Auftauchen der Flugzeuge sei die Erscheinung plötzlich verschwunden, hieß es bei APA.

 

UFO über dem Bodensee meldete dpa, wir entnehmen den Bericht der Südwest-Presse vom 5.Mai 1972: Konstanz. Am Dienstagnachmittag und - abend wollen eine ganze Anzahl von Bewohnern des westlichen Bodenseegebietes in großer Höhe am klaren Himmel ein unbekanntes Flugobjekt gesehen haben. Das UFO bewegte sich kaum von der Stelle und war bis nach Sonnenuntergang hellglitzend sichtbar. Die Wetterwarte des Flughafens Zürich-Kloten vermutete in diesem unbekannten Flugkörper einen großen Wetterballon. Vor einigen Wochen wollten Besucher von Ringingen, Kreis Ehingen, mit einem Nachtglas für etwas 20 Minuten ein UFO gesehen haben.

 

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Wieder UFO auf Kollisionskurs! Pilot: Beinahe ein UFO gerammt - Gleißendes Licht hieß es in einer ddp-Meldung aus Bogota, die am 7.Mai 1977 die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine aufgriff: Von einem Beinahe-Zusammenstoß mit einem UFO hat ein kolumbianischer Pilot berichtet. Wie die kolumbianische Rundfunkstation Radio Caracol am Donnerstag meldete, war der Pilot einer einmotorigen Maschine von dem gleißenden Licht des UFOs stark geblendet worden, daß vorübergehend erblindet sei. Er habe den Kontrollturm des Flughafens von Bogota signalisiert, daß er nichts mehr sehen und keine Flugmanöver mehr ausführen könne. Vier andere Maschine hätten dann das Flugzeug zur Landung geleitet. Der Pilot, der nach dem Zwischenfall einen Nervenschock erlitten habe, wurde nach der Rundfunkmeldung in ein Krankenhaus gebracht.

 

Feldwebel von Wesen aus dem All entführt? Merkwürdig: Er war nur 15 Minuten verschwunden - nach seiner Uhr waren es 5 Tage titelte am 18.Mai 1977 BILD: Arica (Chile): Ein Feldwebel der chilenischen Armee soll von außerirdischen Wesen in einer Fliegenden Untertasse entführt worden sein. Mehrere Zeitungen in Chile berichten über diesen unglaublichen Vorfall. Während einer Kontrollfahrt entlang der bolivianischen Grenze am 15.April 1977 hatte eine Armee-Patrouille in etwa 450 Metern Entfernung ein unwirklich grelles Licht gesehen. Ein Feldwebel ging auf das Licht zu. Einige Minuten später verschwand die Erscheinung. Nach 15 Minuten tauchte der Feldwebel inmitten seiner Leute auf. Er keuchte erschöpft: "Kameraden!" - und brach bewußtlos zusammen. Sein Kinn war mit einem mehrere Tage alten Bart bedeckt. Seine Gesichtszüge deuteten daraufhin, daß er etwas völlig unverständliches erlebt hatte. Seine Armbanduhr hatte sich zwar nur um 15 Minuten weiterbewegt, aber die Datumsanzeige zeigte den 20.April - 5 Tage später. Als der Feldwebel nach kurzer Zeit aus seiner Ohnmacht erwachte, konnte er sich an nichts mehr erinnern.

 

Krefelder Kaufmann. Ich beobachtete ein UFO - Auf Radarschirm nicht sichtbar - verfolgung über 45 Minuten - Geheimes Militärprojekt? hieß es am 21.Mai 1977 in der Westdeutschen Zeitung: Ein unbekanntes Flugobjekt will der Krefelder Kaufmann H.Rolf Eichler auf einem Flug von Augsburg nach Mönchengladbach beobachtet haben. Am Dienstag, 17.Mai, so berichtete Eichler der WZ, flog er mit seinem Privatflugzeug D-EJTD von einem Seminar in Linz zurück. "Oberhalb des Flugplatzes Schwäbisch-Hall fielen mir um 18:05 h fern am Horizont etwas über meiner Flughöhe zwei leuchtende Punkte auf, hinter denen eine Verbindungslinie zu sehen war", erklärte Eichler. Zunächst hielt er das Objekt für ein Verkehrsflugzeug. Als er jedoch bis auf 5.000 bis 8.000 Meter herangekommen war, erkannte er, daß es keins sein konnte. "Es waren keine scharfen Konturen zu erkennen, dafür aber ein schneeweißes Leuchten über die ganze Länge der Erscheinung hinweg." Er veränderte seine Position, um eine Spiegelung auszuschließen, das Objekt veränderte sich jedoch nicht. Eichler: "Nachdem ich alle mir bekannten Prüfungen durchgeführt hatte, benachrichtigte ich die Fluginformationsstellte Frankfurt über Funk. Die hatte mich zwar auf dem Radarschirm, aber es wurde mir mitgeteilt, daß sich 40 Meilen vor mir nichts befände, obgleich ich das Objekt in etwa fünf bis sieben Kilometern vor mir sah." Über eine dreiviertel Stunde verfolgte Eichler das Objekt, bis es nach einer Kursänderung des Krefelders auf etwa 3.000 km/h beschleunigte und davonflog. "Wenn mir das ein anderer erzählte, glaubte ich es nicht", sagte Eichler. "Ich habe über 1.200 Stunden Flugerfahrung und halte UFOs von anderen Sternen für Hirngespinste. Da ich aber dieses seltsame Ding mit eigenen Augen gesehen habe, tippe ich auf ein geheimes militärisches Objekt."

 

Schaut man sich den Vorfall genau anhand der veröffentlichten Informationen an, kommt man vielleicht auch einer Erklärung des Geschehens auf die Spur. Der Mann flog an jenem frühen Abend gegen Nordwesten sein Ziel an, sehr niedrig am Horizont sieht er dort zwei helle, beieinander stehende Lichtpunkte, die ihn scheinbar fünfundvierzig Minuten begleiten und erst bei seiner Kursänderung verschwinden. Tatsächlich waren knapp unter dem Horizont im Nordwesten zwei auffallende astronomische Körper direkt nebeneinander angereiht: VENUS & Mars. Vom Boden aus waren diese nicht zu sehen gewesen, aber bei guter Fernsicht ist es schon mal einem Flieger in der Höhe möglich etwas über den irdisch-begrenzten Horizont hinauszuschauen. In diesem Fall offenbar und augenfällig auf zwei dort unter dem Horizont befindliche leuchtende Punkte von astronomischer Natur, wobei VENUS als Königin der IFOs dabei extrem auffällig war und mit ihrem interplanetarischen Bruder Mars nebeneinander am Himmel stand, wie es sonst sehr selten vorkommt. Natürlich sind Planeten ohne scharfe Konturen zu sehen und insbesondere fällt die Venus durch ihr schneeweißes Leuchten auf. Kein Wunder also, wenn das Flugsicherungs-Radar das fragliche "Objekt" von Herrn Eichler nicht auf dem Radar hatte.

 

Das grassierende UFO-Fieber war Anlaß für die Bayerische Volkssternwarte München, in ihrem Mitteilungsorgan Blick ins All (Jahrgang 22, Nummer 5/6 für Mai-Juni 1977) den Leitartikel UFOs Ade? einzubringen und nicht mehr wegzuschauen. Hier der Artikel zur Kenntnisnahme:

 

Dem kürzlich in Acapulco stattgefundenen internationalen UFO-Kongreß ist eine vernichtende Kritik seitens der Presse und sonstiger Beobachter zuteil geworden. Zum ersten Male in der Geschichte der UFOlogie werden die bei dem Kongreß vorgeführten und gezeigten UFO-Filme und UFO-Fotos in aller Weltöffentlichkeit als Schwindel, Betrug und hanebüchene Täuschungsmanöver verurteilt. Zum ersten Mal finden öffentliche Kommunikationsmittel den Mut, die anwesenden Autoren von UFO-Büchern und ähnlichen Produkten als Geschäftemacher zu bezeichnen. Und zum ersten Male wird auch weithin offenkundig, was sich tatsächlich hinter diesem ganzen und schon seit Jahrzehnten andauernden UFO-Rummel verbirgt. Was seriöse Fachwissenschaftlern, wie Astronomen, Physikern und Raumfahrtexperten, schon seit eh und je klar gewesen ist, scheint nun langsam und allmählich auch denen aufzugehen, die sich seit Jahren unbelehrbar und fanatisch im Netz dieser Vorstellungswelt und Gedankenspielerei verstrickt hatten. Daß sich UFOlogie und der Glaube an die UFOs schon seit geraumer Zeit in der Krise und auf dem absteigenden Ast befinden, geht beispielsweise aus der ständigen Abnahme der UFO-Sichtungen hervor. Während noch vor einigen Jahren UFO-Meldungen zum täglichen Repertoire der Boulevardpresse gehörten, scheinen die "Grünen Männer" müde geworden zu sein. Mehr noch: Die faustdicken Lügen der UFO-Wortführer, der "Kontaktler" und "Auserwählten", haben sie inzwischen in schamrote Männlein verwandelt. Daran können auch die immer noch seitenlangen Beobachtungsberichte über UFO-Sichtungen, Landungen und Kontaktaufnahmen in den sattsam bekannten UFO-Zeitungen nichts ändern. Zumal diese Blätter gar keine andere Möglichkeit haben, als ihre Seiten mit solchen Geschichten zu füllen - ohne dem müßten sie nämlich ihr Erscheinen einstellen! Dem ernsthaft tätigen Wissenschaftler, der sich mit den exakten Ergebnissen moderner Astronomie und Raumfahrtforschung beschäftigt, wird die Agonie der UFOs und der "Außerirdischen" keine sonderliche Überraschung bedeuten. Er hat schon öfters Gelegenheit gehabt, ähnlichen Spekulationen und Auswüchsen -wie Welteislehre oder Hohlwelttheorie- ins kühle Grab zu schauen. Die immer deutlicher werdende Verwässerung und Auszehrung der UFO-Idee durch Lügenbarone und Märchentanten wird lediglich diejenigen härter treffen, die -vielleicht sogar zum teil mit ehrlicher Überzeugung- dieser Vorstellung bedingungslos hingegeben waren. Der Kongreß von Acapulco hat ein Zeichen gesetzt. Der Traum beginnt vom Erwachen abgelöst zu werden!

 

Es soll uns nicht anstehen, über diese Entwicklung zu triumphieren. Die Idee und der Gedanke, die Erde von überlegenen außerirdischen Zivilisationen besucht und überwacht zu wissen, sind aufregend und letzten Endes als Wunschtraum geradezu faszinierend. Wer möchte es ableugnen, nicht selbst schon gelegentlich dieser Vorstellungswelt erlegen zu sein? Zumal das astronomische Weltbild unserer Zeit den Gedanken an das Vorhandensein anderer Sonnensysteme und bewohnter Planeten nahezu herausfordert. Eine noch viel größere Herausforderung jedoch ist die Weite des Raumes, die zwischen uns und anderen bewohnbaren Welten liegen muß. Unser heutiger Wissensstand über die Gesetze der Physik und des Raumes zeigt deutlicher denn je, wo hier die Grenzen liegen. Unsere Beobachtungen lassen erkennen, daß diese Naturgesetze nicht nur bei uns gelten, sondern in einem 200 Lichtjahre enzfernten Doppelsternsystem ebenso wie in der entfernsten Galaxis. Es gibt also nirgendwo im uns bekannten All eine "andere" Physik, mit der man die Gesetze des Kosmos sozusagen überlisten könnte. Während man den Zeitgenossen des Mittelalters einen Glauben an Lichtjahre durcheilende UFOs noch hätte verzeihen können, haben solche Vorstellungen in der modernen Physik unserer Tage keinen Platz mehr. Der Fortschritt unserer Naturwissenschaften ist über die UFOs längst hinweggegangen! Dies haben die UFO-Geschäftemacher und fanatischen Verfechter der UFOlogie wahrscheinlich schon erkannt - sonst hätten sie es nicht nötig, ihren UFO-Glauben durch Trickfilme, gefälschte Fotos und Märchengeschichten geradezu krampfhaft aufrechtzuerhalten. Es läßt sich jedoch jetzt schon erahnen, daß in absehbarerer Zeit niemand mehr an die UFOs glauben wird. Und dann wird man auch keine "außerirdischen Raumschiffe" mehr sehen, sondern allenfalls nur noch UFOs: Unbekannte Flug-Objekte!

 

Aufklärung nicht gefragt! Während das Charles Berlitz-Buch "Das Bermuda-Dreieck" mit 3,5 Millionen verkauften Exemplaren (allein in Deutschland sind 700.000 Stück abgesetzt worden) zu einem Bestseller wurde, konnte sich das schon 1975 von L.David Kusche verfaßte Aufklärungswerk "The Bermuda Triangle Mystery" über die wahren Vorgänge in diesem Seegebiet nicht durchsetzen - eine deutsche Ausgabe ist überhaupt nicht erschienen. "Wer will schon", erfuhr man auf der Frankfurter Buchmesse, "die Aufklärung hören - die Leute wollen doch lieber Märchen lesen!"

 

Obiger Leitartikel aus Blick ins All diente scheinbar vielen Astronomen hierzulande, um sich in den Sessel zurückzulehnen und die UFOlogie nun für erledigt anzusehen - während sie im Gegenteil hier zwar versucht totgeredet zu werden, in Wirklichkeit mauserte und zu neuen Höhenflügen ansetzte. Die Untertassen waren nicht erledigt, sie kamen nun nurmehr verstärkt als UFOs zurück. Ein ähnlicher Fehler wurde bereits in den 50er Jahren durch die Astronomie gemacht, als man dem UFO-Glauben nur Strohfeuer-Charakter zubilligte und ihn lieber ´übersah´, als sich vernünftiger Weise mit ihm inhaltlich nicht nur auseinanderzusetzen, sondern ihm etwas begründetes entgegenzusetzen.

 

Adolf Geigenthaler aus Ottobrunn reagierte jedenfalls am 28.Juni 1977 mit einem wütenden, bitteren Brief auf die Ausgabe der Volkssternwarte München, die jenen als Anlaß für eine Sonderpublikation nebst Retourkutsche nahm. Geigenthaler sprach von "Polemik, unkontrollierte Emotionen" und gar "Diskriminierung" in Anbetracht des Artikels und seiner Wirkung in der astronomischen Welt, ja auch von "miserablen und manipulierten Berichterstattungen unwissender Reporter und Journalisten", die zu solchen Artikeln wie in Blick ins All führten, in denen das "unbequeme UFO-Thema ad absurdum" geführt werden soll und mit denen unbedarfte und schlecht informierte Leute dann "so beeindruckt würden, daß sie glauben, diese hätten das UFO-Problem und die UFOlogen entlarvt und das ganze weltweite UFO-Dilemma dadurch beseitigt". Geigenthaler nannte den Artikel einen "Kraftspruch", wodurch das "ganze entschieden zu weit geht". Er hatte es von einer "Massierung von negativen Äußerungen", die aufzeigten wie "höchst unwissenschaftlich" alles gewesen sei und voller Polemik und Emotionen ist. Er vermutet somit auch in dem Verfasser einen "UFO-Gegner aus Prinzip", der einer logischen Denkweise "anscheinend nicht zugänglich" sei. Er verteidigte UFOlogen und UFO-Bücher-Autoren bis aufs Messer, weil man ihnen "keinesfalls eine Geschäftemacherei anlasten" kann: "Wissenschaftliche Erkenntnisse sind bekanntlich nur durch Literatur und Vorträge an den Mann zu tragen. Von geschäftemacherei kann deshalb und gerade im ufologischen Bereich keine Rede sein, denn wir arbeiten doch ohne staatliche oder andere Unterstützung. Die Verwechslung der Begriffe geht leider so weit, daß immer wieder Scharlatane, Geschäftemacher, Betrüger, Lügner und Paranoide mit UFOlogen und Parapsychologen identifiziert werden." Auch hier ist wieder eine Umkehrung der Gegebenheiten festzustellen, um eine sich wohlklingend anhörende Verteidigungs-Rede zu ermöglichen, die ja nach Geigenthaler "alles nur logische Folgerungen" beinhaltet.

 

Die Redaktion von Blick ins All merkte deswegen an: "Wir glauben, daß die Vorwürfe und Angriffe des Herrn Geigenthaler an die falsche Adresse gerichtet sind. Der Beitrag UFOS ADE? ist als Ergebnis der Öffentlichkeitsarbeit zu bewerten, wie sie von den UFOlogen geleistet wird! UFO-KOngreße sind doch letzten Endes das Forum, mit dem sich die Anhänger dieser Theorie an die Weltöffentlichkeit wenden." Es kann nicht Aufgabe der Astronomen sein, die im Gebiet der UFOlogie anwesenden Geschichtenerzähler, Photo-Monteure und Trickfilmregisseure "zurückzupfeifen und zur Mäßigung aufzurufen" - "das ist einzig und allein Aufgabe derjenigen, die sich als ernsthaft tätige UFO-Forscher bezeichnen! Solange man jedoch in diesen Kreisen nicht endlich einmal den Mut findet, in den eigenen Reihen mit einem eisernen Besen auszufegen, solange dort Fanatiker, Laien, Angeber und Geschäftemacher das Feld beherrschen - solange wird man es auch nicht schaffen, die außerhalb stehenden Zweifler, Kritiker und ernsthaften Fachwissenschaftler zu vernünftigen Überlegungen und zu sinnvollem Gedankenaustausch an einen gemeinsamen Tisch zu bringen". Und punktgenau wurde festgestellt: "Das erste Problem der UFOlogie ist bisher immer noch der Großteil derjenigen, die sich damit beschäftigen. Dieses Problem sollte zuerst gelöst werden!" Tja, was vor über zwanzig Jahren an der Münchener Sternwarte festgestellt wurde, gilt (leider) auch heute noch...

Quelle: CENAP-Archiv

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