19.11.2006
UFO-Flotten am Himmel: Asiatische Himmels-Lampions sorgen für UFO-Alarm
Der Miniatur-Heißluftballon (MHB) hat in der asiatischen Kultur eine lange Historie, nun sorgen die "China-Laternen" in England für UFO-Aufregung
Sommer-Thema: Kleine Teile, große Wirkung
UFO mystery sightings were balloons
So berichtete am Montag, den 3.Juli 2006, die britische Zeitung ´Shropshire Star´. Am vorausgehenden Wochenende hatte es so in der Gegend südlich um Telford ein "UFO-Fieber" gegeben, als Dutzende Menschen eine ganze Reihe gespenstischer Lichter durch den Nachthimmel schweben sahen. Aber das ganze Spektakel war ein mit Miniaturheißluftballonen inszenierter Schwindel gewesen, um damit bewusst die Öffentlichkeit zu hereinzulegen. Nathalie Ashman gelang es von dem Spektakel eine Reihe von Fotos zu machen und schickte sie an die Zeitung via eMail ein. Ihrer Ansicht nach waren um die zwanzig 20 rot-glühenden Lichtobjekte über der Stadt unterwegs gewesen. Was es mit dem Himmelsschauspiel auf sich hatte erklärte Ray Price, Direktor der Firma "UFO Balloons", der bis zu 80 dieser Miniaturheißluftballons pro Woche verkauft. Einer seiner Kunden aus Telford erwarb vor kurzem 20 dieser Objekte bei Price und informierte ihn amüsiert, er wolle demnächst versuchen damit einen grandiosen Schwindel zu landen. Die eher röhrenförmigen Reißpapier-Ballons gehen im superbilligen Setpreis von 6 Stück für nur 10 Pfound weg. Unter http://www.ufoballoons.co.uk ist das Angebot unter "UFO Balloons - There is something out there!" der englischen Firma zu finden. In einer kleinen GIF-Animation wird einer dieser UFO-Ballons auch beim nächtlichen Start gezeigt. Nach den Herstellerangaben soll dieser MHB 8-10 Minuten lang fliegen und bis zu 1000 Meter Höhe erreichen. In zwei Minuten ist ein solcher Ballon startbereit gemacht. Die Firma unternahm den ersten Gruppentestflug mit ihren speziellen MHBs über Wickford, Essex, am Sonntagabend des 11.April 2004. Sofort sorgte diese für mediale Aufregung in Presse und Rundfunk, weil einmal mehr zahllose Beobachter glaubten, hier sei eine "UFO-Flotte" unterwegs gewesen. (1) Über einen ähnlichen Vorfall berichtete auch der Londoner ´Evening Standard´ am 15.Februar 2006, als Menschen in Loughton, Essex, glaubten, eine UFO-Formation auf dem Weg zu sehen... In der Produktwerbung heißt es so auch: "Wherever UFO Balloons are used, people stop and stare, mystified by the glowing lights in the sky. When a group UFO Balloons are launched together they appear to position themselves in complex arrangements, further adding to the mystery." Geradezu eine ideale Beschreibung unserer während der UFO-Arbeitstagungen in Cröffelbach 2003 und 2004 selbst durchgeführten Experimente mit Massenstarts (2) der Miniaturheißluftballone aus dem Hause ´Schorr Aviations´ in Bad Staffelstein, Franken. Im Gegensatz zu ´Schorr Avitations´ warnt (? {es ist wohl eher ein zusätzliches Kaufanreiz}) aber der britische Anbieter pro Forma: "Users of UFO Balloons shouled consider the confusion and mystery that any sightings may cause. If reports of sightings are picked up by the local media etc., it is important to let them know the true explanation. UFO Balloons should never be used to create fear or worry to animals or humans!"
"Ministry To Investigate UFO Light Sightings" - so die Headline vom 5.August 2006 des ´The Sunderland Echo´ aus Northumberland, UK. Die Zeitung hatte vorher schon einmal von "mysteriösen Lichtobjekt-Aktivitäten" im Gebiet von Sunderland und Seaham berichtet gehabt, woraufhin sich weitere 20 Leser meldeten um sich als Zeugen dieser Lichter in der Nacht zu outen. Alle Zeugen sind sich einige so um die neun helle, orangefarbige Lichtkugeln durch das Gebiet von East Durham ziehen gesehen zu haben. Daraufhin habe sich das britische Verteidigungs-Ministerium eingeschaltet und untersuche die UFO-Berichte, nachdem das Ehepaar Harry und Elizabeth McCall aus Seaham die leuchtenden Kugeln in der vergangenen Samstagnacht sogar filmen konnte. Herr McCall, 67, erzählte der Zeitung: "Sie waren absolut ruhig, es war nichts zu hören, als sie dahinschwebten. Das Geschehen war unglaublich und bis mich niemand vom Gegenteil überzeugen kann, sind das für mich UFOs gewesen. {sic!}" Beobachter können ihre Berichte an das Directorate of Air Staff, Freedom of Information, 5th Floor, Zone H, Main Building, Whitehall, London, SW1A 2HB, einreichen. eMail: das-ufo-office@mod.uk . Die Organisation "UFO Hunters" ( http://ufo-paranormal.co.uk ) unter Russ Kellett sucht nun ebenso nach Zeugen des Ereignisses um eine eigene Untersuchung in Gang zu setzen. Aber es kam, wie es in diesem eben offensichtlichen Fall kommen musste:
Zunächst meldete Nick Pope bei UFO Updates - Toronto am 8.August: "Der Begriff ´Untersuchung´ ist hier falsch gesetzt. Das heutige britische ´UFO-Projekt´ ist eigentlich nicht mehr als die Stelle, welche Anfragen in Sachen UFOs in Sachen Dokumen aus dem Archiv im Sinne der Freedom of Information Act entgegennimmt. In diesem Fall ist das MoD gar nicht involviert." Und einen Tag später meldete die britische Presse zum Vorfall: "The Truth Revealed!" (´Sunderland Echo´). Party-Scherzbolde gestanden ein, zahlreiche Leute dazu verführt zu haben, zu glauben das außerirdische Raumschiffe über den Städten schweben. In Seaham hatten Paul McKinney (28) und Emma Henfrey (30) hatten den Umzug in ihre neue Wohnung in der Wycliffe Road mit einer Einweihungsparty gefeiert und dabei eine kleine Flotte von hell-orangen-glühenden "sky lanterns" aufgelassen, die sie via Internet von einer Firma erworben hatte, welche schon warnte, dass diese als UFOs fehlgedeutet werden könnten. Sie hätten selbst nie daran geglaubt, bis sie eines Besseren belehrt wurden. Zunächst amÃ?sierten sie sich über die deswegen aufkommenden Alien-Geschichten, aber als sie durch die Zeitung erfuhren, dass das MoD in die Sache sich eingeschaltet habe, meldeten sie sich beim ´Echo´ um die Sache aufzuklären, da ihr Scherz nun zu weit ging und nicht-erwartete Kreise zog. McKinney: "Es war schon ein atemberaubender Anblick als die Kugeln der ´Himmelslaternen´ in den Himmel aufstiegen und davonschwebten. Es ist schon erstaunlich, was daraus dann wurde. Vielleicht gibt es ja Außerirdische irgendwo da draußen, aber was hier passiert ist, hat damit gar nichts zu tun." Inzwischen hatten auch Ian Craggs (50) und seine Frau Melanie (39) sich bei der Zeitung gemeldet, die am Himmel von Wheatley Hill die "UFO-Flotte" gesehen und für acht Minuten auf Video festhalten konnten. Die Zeitung druckte zum aktuellen Artikel ein Bild aus diesem Film ab... Auch in der großen Boulevardzeitung ´Sun´ wurde unter "Wearsiders weary of lights" die Aufklärung des Geschehens gebracht. Der ´Mirror´ Ã?berschrieb die Story mit "Party lights spark UFO alert!" - der ´Glasgow Daily Record´ dann mit "Alien latern craft". Auch in Südafrika schnappte sich die Zeitung ´Independent´ von Cape Town die Geschichte unter "The truth is out there..." Im kanadischen Alberta hieß es in der ´Edmonton Sun´: "First light!"
"Did Aliens Visit Balham And Tooting?" fragte sich am 10.August 2006 der ´The Wandsworth Putney Guardian´ in England. Warum nur? Über den beiden Ortschaften waren kurz vor Mitternacht am vorausgehenden Freitag zuvor nacheinander zwei Formationen "unidentifizierter hell-orangener Lichter" langsam durch den Nachthimmel geschwebt, um dann in der Ferne zu verschwinden. Dies sorgte für Aufregung und die Menschen eilten auf die Strasse, um diese ungewöhnliche Himmelsschau zu betrachten. Mittels Handys bereitete sich die Nachricht über das Ereignis schnell wie ein Lauffeuer aus und nicht wenige versuchten mit Videokameras das Phänomen aufzunehmen. Unter den Zeugen war auch Peter Dacey, Manager des Newham College, der zunächst vier geräuschlose Objekte am Himmel daherkommen sah, als er gerade einen Freund in Balham besuchte. Diese Körper seien dann zum Himmel hoch gezogen und wie kleine Sterne dort verschwunden. Bald danach seien vier weitere identische Körper genauso erschienen. Seine Freundin sah das Phänomen als "very weird" an. Ein weiterer Zeuge war Antonio Petrosino, der gerade sein Geschäft, das ´Double Espresso´ in der Balham High Road, abschloss und bemerkte wie da Leute auf der Strasse zum Himmel starrten und aufgeregte Gespräche führten. Daraufhin sah er die beiden Formationen ebenso und erklärte: "Wer weiß, was das war. Es kann ja alles gewesen sein. Man kann es UFOs nennen. Ich glaube, dass da was war. Definitiv." Wie die Zeitung ausführte haben sich inzwischen die "Mulders und Scullys" beim Verteidigungsministerium deswegen den Kopf gekratzt und ein MoD-Sprecher erklärte: "Wir haben keine Ahnung, was diese Lichter waren."
In England schlugen die MHBs 2006 wirklich richtig ein. So berichtete am 31.8.06 ´This is Essex´ unter der Schlagzeile "Gosfield, Halstead: UFOs waren China-Laternen" wieder einmal von zunächst gespenstischen Lichtern die durch den Nachthimmel trieben und Zufallsbeobachter daran denken ließen, "a close encounter with aliens" zu erleben. Doch es war nicht notwenidg Mulder und Scully aus der TV-Serie ´The X-Files´ einzuschalten, um die Wahrheit über das ´otherworldly mystery´ herauszufinden. Die UFOs waren chinesische Papierlaternen, die während einer Hochzeitsfeier aufgelassen wurden und als Feuerwerksersatz dienten. Zunächst wurde Inspektor Tony Sale von der Polizei in Halstead alariert, als zwei Anrufer berichteten, dass da "hunderte hell-orangener Lichter am Himmel" um Gosfield und Greenstead Green gegen Halstead hin schwebten. Er wusste jedoch darum, dass dies Chinalaternen waren, die bei der Gosfield Hall aufgelassen wurden. Auch die Zeitungen in der Region erhielten Nachrichten von Zeugen des Ereignisses, die nicht wussten was da am Himmel vor sich ging. Linda Bryant, Verkaufsmanagerin der Gosfield Hall, erklärte, das es nicht zum ersten Mal war, wo solche Himmelslaternen aufstiegen und deswegen UFO-Alarm ausgelöst wurde: "Es ist immer das selbe Spiel mit diesen Dingern, die Leute glauben danach fest an UFOs."
Für die Paranews war das Geschehen in England die Meldung "UFO-Welle in GB reißt nicht ab!" Wert: "Wie es aussieht reißt die UFO-Welle in Großbritannen nicht ab. In den vergangenen Wochen wurden wieder in verschiedenen Gegenden des Landes, mysteriöse Himmelserscheinungen oder Objekte gesichtet. So wurde am 24.August, 20:30 h, nahe der Ortschaft St.Helens, ein orange-farbenes Licht gesehen, das dort am Himmel schwebte. Die beiden Augenzeugen erzählen, dass es aussah als ob das Licht zu pulsieren schien. Als sie ihr Autofenster öffneten, war auch kein Geräusch zu hören, das man einem Flugzeug oder Helikopter zuordnen könnte. Die Zeugen berichteten, dass das Objekt auch von anderen Verkehrsteilnehmern beobachtet wurde... Die Augenzeugen versichtern, dass sie, obwohl sie in der Nähe eines Flugplatzes wohnen, etwas Vergleichbares noch nie gesehen haben. ... Der Monat August scheint ein besonderes Datum für Sichtungen unerklärerlicher {sic!} fliegender Objekte zu sein..." Um sich auf eine "Begegnung mit dem Unbekannten" in der Ortschaft Worksop zu konzentrieren. Irgendwann zwischen 1 bis 2:30 h hatten da ein paar Freunde am Himmel einige Lichter gesehen, die ein "merkwürdiges Flugverhalten zeigten. Die zwei Lichter wechselten ab und zu ihre Farbe von rot zu weiß, wobei das Licht dann so grell wurde, dass es in den Augen weh tat. Manchmal wechselten sie die Position, das eine Objekt flog nach links wege, das Leuchten verblasste und dann tauchte es an anderer Stelle wieder auf und das andere Objekt wiederholte das Manöver. Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass in der selben Ortschaft, schon eine Woche früher gleichartige Leuchterscheinungen gesehen wurden." Jaja, alles so merkwürdig und mysteriös. Genauso wie die Meldung bald darauf von Paranews: "Lichtobjekte über Enschede fotografiert: Lichter am Himmel verwundern Anwohner". Am 24.8. hatten Leute aus dem niederländischen Enschede zwei merkwürdige Lichter über den Himmel ziehen gesehen und einigen Anwohnern gelang es sogar, die vermeintlichen Lichtphänomene zu fotografieren. Wie aufregend - es mag die Einwohnern verwundern, sachkundige und praktisch erfahrene Forscher aber nicht.
Bereits im Juni wurden übrigens ähnliche orangefarbene Lichter in Nordholland beobachtet und sorgten für ein nationales Medieninteresse: "Alle Zeugen beschrieben offenbar die gleichen beiden Objekte, die langsam über den Nachthimmel zogen. Die von Skeptikern geäußerte Annahme, dass es sich um Leuchtballons oder ähnliches gehandelt haben könnte, verneinten einige Zeugen, da sich die Objekte zu unterschiedlich zueinander verhalten hätten. Sie hieß es in einer Zeugenbeobachtung, dass die beiden Lichter für mehr als zehn Minuten stationär am Himmel standen und erst dann wieder langsam anfingen sich zu bewegen. Um was es sich bei den beiden Objekten tatsächlich gehandelt hat, wird wohl auch anhand der Fotos nicht zweifelsohne zu klären sein." Verwendet wurde auch ein Originalfoto der beiden Lichtobjekte über Enschede sowie der Verweis auf die Quelle http://www.ufoplaza.nl/ . Nett, aber Paranews-Herausgeber Jürgen Bayer hat aus eigener Anschauung diese "UFOs" selbst schon in Cröffelbach unterwegs gesehen und weiß um ihre Natur - Miniaturheißluftballons. Und er weiß auch wie diese auf Bildmaterial einzeln und z.B. im Paar ausschauen - nämlich genauso wie das Foto diese "UFOs" aus Holland zeigt! Und was die Zeugen verneinen ist oftmals nicht wirklich relevant, weil sie ja UFOs genau deswegen melden, da sie die auslösenden Stimuli nicht kennen! Man kann eben DOCH aufgrund des Bildmaterials und des Beobachtungsfallmaterial zweifelohne erklären, was da los war! Hier werden künstliche Mysterien trotz besseren Kenntnisstand hochgezogen, um Punkte zu machen. Ich halte dies für schändlich. Wird wird ein falsches Spiel getrieben. Es ist doch einsehbar, dass wenn alles erklärbare als "Unerklärlich" deklariert wird, die UFO-Gemeinde ein falsches Licht vermittelt bekommt und dementsprechend auch verkehrte Ansichten über das UFO-Phänomen ausbildet. Hier kann man doch schön den verantwortlichen Mechanismus erkennen. Und dann gab es wieder in England "UFO-Rätsel" der hier behandelten Art. Am 12.September 06 berichtete das Blatt ´News Shopper´ aus London unter der Headline "Mystery After UFO Sighting" von einer Erscheinung, die "wie an eine Szene aus den ´X-Files´ erinnert und ein Paar zurückließ, welches sich ihre Köpfe kratzte, nachdem sie eine UFO-Sichtung von ihrem Garten aus erlebten".
Die 49-jährige Helen Hanreck aus Longwalk in Istead Rise war in den Garten gegangen um nach den Katzen zu sehen, als sie ein helles Licht am Himmel ausmachte. Daraufhin erschienen sogar sechs weitere dieser rötlichen Lichter, die gemächlich durch den Nachthimmel schwebten und dabei einmal die Form eines umgedrehten V´s am Himmel ausbildeten. Die Versicherungsvertreterin rief ihren Partner Nick Claydon an, um ihn auf das Spektakel vom 8.September gegen 21:45 h aufmerksam zu machen. Sie erhoffte sich von ihm eine rationale Erklärung für die unerklärlichen Lichter. Aber auch er verlor in Anbetracht dieser Lichter die Sprache. Etwa 10-15 Minuten lang schwebten diese Objekte dahin, "die aussahen wie chinesische Laternen die langsam durch den Himmel fliegen". Danach rief Frau Hanreck die Polizei North Kent an, um diese Erscheinung zu melden. Von dort erfuhr sie das bereits ein Taxifahrer jene ebenso gemeldet hatte. Sie denkt zwar das es eine rationale Erkläung für das Gesehene geben wird, aber welche dies nun sei, wusste sie auch nicht (obwohl dies ein deutlicher Widerspruch zu den bereits genannten Miniaturheissluftballonen ist!). Damit haben wir erstmals einen Fall vor uns, wo vermeintliche UFOs zwar direkt mit MHBs verglichen wurden und dennoch nicht solche gewesen sein sollen obwohl alles genau dafür spricht. Und dies ist genau das ´Rätsel´ bei dieser Geschichte. Was guckst Du? Egal, am 14.September berichtete die ´News Shopper´ unter "Wedding Link To UFO Sighting": "Ein UFO-Mysterium wurde durch den Gast einer Hochzeitsfeier aufgelöst. ... Inzwischen meldete sich ein zeuge aus der Barr Road, welcher ebenso die Lichter gesehen hatte und erklärte, er sein kein Hysteriker, aber auch er habe die UFOs gesehen, die in unserer Zeitung beschrieben worden sind. Die Krankenschwester Becky Linehan war in jener Beobachtungsnacht Gast einer japanischen Hochzeitsfeier in Cobham. Wie sie nun berichtete, wurden entsprechend einer alten japanischen Tradition dabei eine Reihe ´Himmelskerzen´ zur Ehre der Heirat aufgelassen. Die Frau berichtete, dass diese ´Kerzen´ gegen 21:30 h an Ort aufgelassen wurden und es dauerte eine zeitlang bis die sich dann in der Ferne für sie absetzten. Rob Whitehead von der Lancashire Anomalous Phenomena Investigation Society (LAPIS) denkt ebenso, dass das Phänomen auf chinesische Laternen zurückgeht. Vor Monaten gelang es ihm einige dieser Laternen in Lancashire auf Video aufzunehmen und gesteht ein, dass die Erscheinung von diesen recht gespenstisch war als sie geräuschlos über den Nachthimmel zogen und es durchaus verständlich ist, wenn man diese unerwartet sieht und man sich dadurch alarmiert fühlt."
Dauerthema. Zwischenzeitlich gab es aus England weitere Sichtungsmeldungen zu den hier behandelten Objekte, die allen ganz und gar fremdartig waren. Noch am 6.November 2006 meldete ´The Spalding Guardian´ aus Lincolnshire: "Residents Transfixed By Unexplained Flying Objects". Bis zu 10 orangene Lichter waren auch hier langsam und niedrig am Himmel durch das Gebiet von Pennygate nächtlings gegen 20:30 h des 2.November minutenlang herumgeschwebt und bildeten eine seltsame Formation am Himmel aus. Auch hier gelang es von den orangenen Kugeln am Himmel Videoaufnahmen zu machen. Martin Anderson von der South Lincolnshire Astronomical and Geophysical Society fand jedenfalls für die Berichte und das Video "no rational explanation", weil er das Phantom der Lüfte weder als Satelliten, noch als ISS oder Meteorschauer erkennen konnte. Unglaublich? Nein, unglaublich ist nur das journalistische Versagen der verantwortlichen Zeitungsredaktion gerade aufgrund des nationalen Vorlaufs und der wieder und wieder stattfindenden Identifizierung dieser "UFO-Schwärme". Wenn Astronomen nicht Bescheid wissen, na ´gut´ - traurig genug. Es kam aber doch noch so, wie es kommen musste: Erst wieder am 14.November berichtete die Zeitung, wie die "Alien-Konfusion" zustande gekommen war. Darren Maltby (39) und Frau Helen (37) hatten am bekannten Abend eine Reihe von "Thai Fire Sky Lanterns" im Rahmen einer kleinen Party anlässlich des 2.Geburtstags ihres Sohnes nach und nach aufsteigen lassen. Schon beim Start dieser MHBs hatten Freunde darüber ihren Spass gemacht: "Damit seit ihr demnächst in der Presse." Und genauso kam es. Inzwischen hatte das Blatt auch Wind von deren anderen Sichtungen diesbezüglicher "UFOs" bekommen. Uff... - Und doch ging es am 15.11. weiter, als die ´The Welwyn & Hatfield Times" unter der Headline "UFOs light up the sky" berichtete, wonach die Gegend zu einem "hotbed of UFO activity" am vorausgehenden Wochenende geworden sei, als sich etliche Leute meldeten sicher zu sein ein "spacecraft" umherfliegen gesehen zu haben. Das "spacecraft" bestand aus einer Reihe von etwa einem Dutzend geräuschlosen hell-orangenen Lichtern die langsam in irgendwie dreieckiger Formation dahinflogen (was übrigens auch auf der Videoaufnahme im vorausgehenden Fall dokumentiert ist). Ein Sprecher des regionalen Flughafens, dem Luton Airport, erklärte, dass das Phänomen nicht auf gemeldete Durchflüge von Flugzeugen oder Hubschrauber zurückging. Den Zeugen wurde bestätigt, keinerlei Halluzinationen zu haben und nicht dumm zu sein. Unter jenen war auch der Amateurastronom Rob Bentley, der sich aufgrund eigener Anschauung mit Himmelsereignissen wie Satelliten-Reentrys auskennt und eingestehen musste, dass das was da am Samstagabend auch von ihm gesehen wurde, "totally different" von all dem war, was er kennt: "So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen. Ein kalter Schauer raste mir den Rücken hinab, als ich dies gesehen habe." Unter den Zeugen auch ein ehemaliger Polizist, der knapp erklärte: "It was amazing." Die Zeitung kontaktierte Chris Augustin ( http://www.aliensthetruth.com ), ein amerikanischer {sic!} UFO-Forscher, um mehr zu erfahren. Jener erklärte so, das schon viele Menschen diese "orbs of light" berichteten, wie diese in Formationen dahinfliegen und dabei Dreiecksformationen nicht ungewöhnlich sind. Jene Gebilde sind seit den belgischen UFO-Sichtungen bestens bekannt, als sie damals massenhaft aufgetreten sind. Was es damit auf sich habe, wusste er auch nicht zu beantworten. Außer dem Rat, wonach sich die Menschen die Möglichkeit akzeptieren müssen, das es Leben auf anderen Planeten gibt... Na Klasse, aber Standard um davon abzulenken, eigentlich keinerlei Ahnung zu haben und im spekulativen Wunschkosmos zu leben. Ein typisches ufologisches Beispiel. Nicht besser, und genauso schlecht wie etliche "Fall-Bewertungen" aus der ufologischen Historie, die an der Wirklichkeit vorbei gehen.
Welch erstaunliche Historie diese Miniaturheißluftballons haben, ergibt sich z.B. aus einem Artikel des kalifornischen ´The Modesto Herald´ vom 19.Mai 1910. Hiernach hatte Associated Press aus New York gemeldet, das ein aufgelassener "fire balloon" in New Yorks Little Italy-Bezirk 400 Italiener zu Boden knien ließ um zu beten, als sie diesen nicht-erkannten MHB vom Himmel als "hellen Feuerflammenball" herabsteigen sahen und glaubten es handle sich um einen "aeroliten" (damals ein Wort für Komet). Eine Panik brach deswegen aus, als jenes Kinderspielzeug dann in vielen kleinen Fragmenten verging und verlöschte, was tatsächlich äußerst spektakulär ausschaut. Einige Leute wurden während der damit verbundenen Panik sogar niedergtrampelt. Und ein neunjähriges Kind wurde während der damit ausbrechenden Strassenkämpfe angeschossen. Danach beteten viele Menschen in Bayonne den ganzen Tag in der dortigen Kirche... Unglaublich dieser menschliche Faktor.
Verblüfffend, was man so nebenbei als mal aufschnappen kann, unser Thema unerwartet tangiert. Zufällig stieß ich in jenen Tagen auf Heimwerken.de wo ein Thema "Fliegende asiatische Lampen" war. Hierbei kam auf, "kleine Heissluftballons aus Seidenpapier mit einem Teelicht, bastelt man doch wohl in der 8ten Klasse in jeder Schule, nicht nur in China, aus 12 bauchigen Papierstreifen. Aber es sieht schon nett aus, so mitten in der Nacht mehrere fliegende Lichter" Ein Teilnehmer trug dies bei: "Wir hatten vor ca. 20 Jahren nachts etwas ähnlich mit heliumgefüllten Großballons (1) und angehängten extralangen Wunderkerzen gemacht, mussten dafü?r aber eine Genehmigung bei der zuständigen Flugbehörde und der Feuerwehr einholen! Deutschland halt... War aber auch ziemlich spektakulär, als man in großer Höhe nur noch zahlreiche Wunderkerzen glitzern sah. Am nächsten Tag gab es in der örtlichen Presse irgendwas mit ´Ufos´." Ein User meldete dazu: "Das ist der Flugsicherung egal, so lange man die Teile in Lufträumen rumschweben lässt, wo nach IFR (Instrumentenflugregeln) geflogen wird. Man muss sich Flugsicherung nicht so vorstellen, dass die dauernd die gesamte Luftmasse nach irgendwelchen Flugobjekten absuchen. Die befassen sich im wesentlichen mit Flugobjekten, die mit Transpondern ausgerüstet sind, und gehen davon aus, dass die anderen nicht in diesen Lufträumen rumfliegen. Im Segelflugzeug (bin Segelflieger) muss ich da schlicht aufpassen, dass ich nicht mit anderen Flugzeugen, Deltas, Gleitschirmen usw zusammenstosse. Die dürfen nämlich, wie ich auch, ohne irgendwelche Anmeldung oder Freigabe da rumgurken. Übrigens passiert einem Segelflugzeug einfach rein gar nichts, wenn es mit einem Seidenpapierheissluftballon kollidiert. Als Flugmodell deklariert ist so ein Ballon ein offizielles Luftfahrzeug und hat damit Rechte im Luftraum, die er als Spielzeug nicht hat."
(1) = Er trug auf Anfrage noch nach: "Die Ballons waren Spezialballons aus einem etwas dickeren Material, warscheinlich kleinere ´Brüder´ der grossen Wetterballons. Diese hatten ca. 60 cm im Durchmesser ohne wirklich ´prall´ zu sein, wenn sie aufgepumpt waren. Ich meine, wir hatten alles zusammen (Flasche, Ballons, Verschlüsse und Wunderkerzen) abgestimmt von einem Spezialisten wie ´Balloni´ ( http://www.balloni.de ) bekommen. Die Kerzen waren an einem längeren Draht so unterhalb des Ballons befestigt, dass die den Ballon nicht beschädigen konnten."
"Ufos" waren Partyballone
So war die Schlagzeile einer Meldung von Florian Emminger am 8.Juli 06 in den ´Salzburger Nachrichten´ und was hatte er beizuzutragen? Hier diesen Artikel:
>Das Geheimnis um die mysteriösen Lichter am Salzburger Nachthimmel scheint gelöst: Partyballone sorgten für das rätselhafte Leuchten. Als "helle, rötliche Lichter" oder "flammende Punkte" am Salzburger Nachthimmel haben Augenzeugen ihre Beobachtungen vom Dienstagabend beschrieben. Nun scheint gelöst, was da für Verwirrung gesorgt hat. Zehn Ballone aus Reispapier seien bei einer Privatparty in der Hofhaymer-Allee um 22.00 Uhr gen Himmel geschickt worden, erzählt Gerhard Esterbauer, der die vermeintlichen "Ufos" aus Thailand nach Salzburg importiert. Das Funktionsprinzip sei einfach. "Ein Ring aus wachsgetränktem Papier an der Unterseite des Ballons wird entzündet, die Hülle aus Reispapier füllt sich mit warmer Luft und der Ballon steigt hoch." Nach etwa einer Viertelstunde sei der Brennstoff verbraucht und die Hülle schwebe sanft zu Boden. Ob seine Partyballone gefährlich seien? "Nein", versichert Esterbauer, "sofern man sie nicht in unmittelbarer Nähe von Bäumen oder Hochspannungsleitungen steigen lässt." Für Flugzeuge oder Hubschrauber bestehe keine Gefahr durch Reispapierballone, sagt Herbert Rudolf von der Austro Control. "Wer Flugkörper mit einer Steighöhe von über 100 Metern in größeren Mengen steigen lassen möchte, muss eine Genehmigung der Landesregierung einholen. In den Sicherheitszonen rund um Flughäfen ist das ohnehin verboten."<
Nachgetragen: Am 24.Juli 06 kontaktierte mich Marcus T. um zu berichten: "Am Samstag, den 22.07., beobachteten vier Verwandte u. ich ein gelb-rötliches Objekt über Salzburg in Richtung bayrische Grenze (Freilassing) fliegen. Es verschwand zum Teil immer wieder für Sekunden ganz od. zum Teil (viell. aber auch nur durch Wolken geflogen). Es war relativ fern u. in der Größe wie die Sterne rund um. Es stellte sich heraus, dass noch eine weitere Nachbarin das Ganze beobachtet hat. Ist ihnen etwas von dieser Sache bekannt?" Auf Nachfrage erhielt ich weitere Infos dazu: "Die Beobachtung war ca. gegen 23:00 h. Das Objekt war für einige Minuten zu sehen, da bis auf die immer wieder passierende Teilverdunkelungen des Objekts (möglicherweise wie erwähnt durch Wolken) eine schöne Flugbahn über Salzburg nordwestlich in Richtung Freilassing (Bayern) flog. Zur Beobachtung kam es durch Zufall da es ein schöner klarer Sternenhimmel war. Wir saßen zu 5. im Garten als meine Freundin das Objekt zuerst für einen Stern hielt u. meinte welche eigenartige Farbe im Vergleich zu den anderen Sternen dieser habe. Da sahen wir dann, dass es sich bewegte. Zur gleichen Zeit war auch ein Flugzeug unterwegs, so konnte man auch schön den Unterschied erkennen u. ausschließen, dass es sich auch um ein Flugzeug handelt." Hier wurde also mal wieder ein künstlicher Stern mittels einem Miniaturheißluftballon (MHB) an den Himmel gesetzt.
Quelle: CENAP-Archiv