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Raumfahrt - Russland beginnt mit Raumschiff-Flugtesten für Mondreisen im Jahr 2017

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Flight tests of Russia’s new manned spacecraft capable of flying to the Moon will start in 2017, the president of Rocket and Space Corporation Energia, Vitaly Lopota, told reporters on Wednesday.

He recalled that in the middle of this year the Russian federal space agency Roscosmos corrected technical specifications for the spaceship.

“Now we are building a spaceship that will fly to the Moon,” he said. “We’ve already completed the technical project.”

“If we get normal financing, we will start flight tests of the spaceship in 2017,” Lopota said.

Quelle: Roscosmos

Weitere Mond-Projekte von Russland:

Binnen zehn Jahren plant Russland zwei unbemannte Mond-Landungen. Ein Orbiter kommt außerdem zum Einsatz. Später sind Grundproben vom Mond auf der Erde erwartet. Diese Projekte sollen in Kooperation mit ausländischen Forschern, darunter mit der ESA, verwirklicht werden

Das russische Mond-Programm nimmt endlich relativ konkrete Formen an. Lew Seljony, Chef des Instituts für Weltraumforschung der Russischen Wissenschaftsakademie, hat im Oktober auf einer Konferenz in Moskau ausführlich über die entsprechenden Forschungspläne berichtet.

Nach der gescheiterten Mission Fobos-Grunt herrschte zunächst Unklarheit auf diesem Gebiet. Nicht nur wissenschaftliche, sondern eher technologische Vorgaben wurden redigiert. Es wurde insbesondere beschlossen, sich auf Sicherheitsfragen stärker zu konzentrieren.

Das Projekt Luna-Glob wurde dabei in zwei Teile geteilt. Ein Mond-Lander und ein Mond-Orbiter sollen nun in den Jahren 2015 und 2016 separat gestartet werden. Der erste Teil des Projekts ist eher technisch und zielt vor allem darauf ab, eine möglichst sichere Landungs-Technologie zu bekommen. Der zweite Teil ist wissenschaftlich interessanter. Der Orbiter soll in drei verschiedenen Umlaufbahnen funktionieren (150, 50 und 500 Kilometer). Die dabei geplanten Experimente sollen insbesondere dabei helfen, höchstenergetische kosmische Strahlung zu erforschen.

Im Jahr 2017 soll die russische Sonde Luna-Resurs auf dem Mond landen. Das wird eine richtige Forschungsstation sein, sie hat voraussichtlich doppelt so viele Forschungsgeräte an Bord wie der Luna-Glob-Lander. Im Jahr 2019 ist die Mission Luna-Grunt geplant. Das Ziel ist, Grundproben vom Mond auf die Erde zu transportieren (Seljony räumte allerdings ein, es berge gewisses Risiko in sich, wenn man diesen Termin unbedingt einhalten wolle).

Die Projekte Luna-Glob und Luna-Resurs sollen in Kooperation mit europäischen Raumforschern verwirklicht werden. Den Kurs auf gemeinsame Projekte hat der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Wladimir Popowkin, nachdrücklich betont. Insbesondere verwies er auf gute Kooperationsaussichten mit der Europäischen Weltraumagentur ESA, die kürzlich ebenfalls einen Grundproben-Transport vom Mond angekündigt hat. Die russische Mission soll diesem Projekt vorausgehen.

Ursprünglich war es geplant, die Sonde Luna-Resurs gemeinsam mit dem indischen Satelliten Chandrayaan -2 zu starten. Eine indische Trägerrakete sollte sie ins All bringen. Dann wurde jedoch beschlossen, diese Projekte getrennt zu verwirklichen. Nun soll eine russische Proton-Rakete den Lander zum Mond befördern. Experimente im Rahmen der beiden Missionen wollen Russland und Indien allerdings koordinieren. Der russische Lander könnte außerdem ein indisches Mondfahrzeug tragen.

Falls die ESA beim russischen Mond-Projekt mitmacht, stellt sie möglicherweise eine Bohranlage zur Verfügung. Die Aufgabe besteht darin, Grundproben aus 1,5 bis zwei Meter Tiefe zu entnehmen. Eine internationale Kooperation wäre auch in anderen Teilen des Projekts möglich – von Experimenten an Bord bis hin zur gemeinsamen Datenverarbeitung.

Russlands führender Raumsonden-Hersteller Lawotschkin feiert unterdessen im laufenden Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Er war für spektakuläre sowjetische Forschungsmissionen zuständig. Seine Sonde Luna-9 landete auf dem Mond, weitere Missionen ermöglichten, Grundproben auf die Erde zu bringen. Von diesem Hersteller stammen auch die berühmten Mondfahrzeuge Lunochod.

Dass wir jetzt knapp ein halbes Jahrhundert nach der Luna-9-Mission wieder Technologien für eine sichere Mond-Landung testen, kann vielleicht ironische Kommentare auslösen. Wenn man aber davon ausgeht, dass sich die Geschichte spiralartig entwickelt, handelt es sich diesmal hoffentlich um eine höhere Ebene.

 

 

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